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Die vorliegende Erfindung betrifft ein elektronisches Bauteil mit mindestens einer Anschlussvorrichtung für den Anschluss mindestens eines mit einem Anschlussabschnitt versehenen elektrischen Leiters.
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Im Folgenden wird die Erfindung im Wesentlichen unter Bezugnahme auf ein mit einem Kabelschuh versehenes Anschlusskabel erläutert. Gleichwohl eignet sich das erfindungsgemäße elektronische Bauteil gleichermaßen für den Anschluss von beliebigen anderen mit einem Anschlussabschnitt versehenen elektrischen Leitern, beispielsweise für den Anschluss von massiven Kupferschienen, aus Kupferbändern aufgebauten lamellierten Kupferschienen oder dergleichen, wobei der Anschlussabschnitt dieser Leiter jeweils eine Öse umfasst.
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In der Elektroinstallationstechnik ist es gängige Praxis, elektrische Anschlusskabel mit Hilfe von Kabelschuhen elektrisch leitend mit einem elektronischen Bauteil, beispielsweise mit einem Schaltgerät, einem Messgerät oder dergleichen, zu verbinden. Kabelschuhe weisen dazu im Allgemeinen einen Leitungsabschnitt sowie einen Anschlussabschnitt auf, wobei über den Leitungsabschnitt die leitende Verbindung zu dem anzuschließenden Kabel und über den Anschlussabschnitt die leitende Verbindung zu dem elektronischen Bauteil hergestellt wird.
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Im Falle von Presskabelschuhen wird ein abisoliertes Kabelende dazu zunächst in den als hülsenförmige Aufnahme ausgebildeten Leitungsabschnitt des Kabelschuhs eingeführt und diese Aufnahme sodann mit Hilfe von Presswerkzeugen derart verformt, dass das Kabel durch Kraft- und/oder Formschluss elektrisch leitend mit dem Kabelschuh verbunden und sicher in dem Leitungsabschnitt des Kabelschuhs gehalten wird.
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Der für den Anschluss an ein elektronisches Bauteil vorgesehene Anschlussabschnitt des Kabelschuhs umfasst häufig eine Öse. Diese Öse wird mit einer Öffnung in einer Anschlusszunge des elektronischen Bauteils zur Deckung gebracht. Durch Öse und Öffnung kann sodann eine Schraube hindurchgeführt werden, welche mit einer korrespondierenden Mutter derart zusammenwirkt, dass der Anschlussabschnitt des Kabelschuhs und die Anschlusszunge des elektronischen Bauteils unter Ausbildung einer elektrisch leitenden Verbindung zwischen Schraube und Mutter eingeklemmt werden.
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Bezüglich des Anschlusses des Kabelschuhs an ein elektronisches Bauteil sind im Stand der Technik zum Einen elektronische Bauteile bekannt, welche eine in das elektronische Bauteil integrierte Mutter aufweisen, so dass zur Befestigung des Kabelschuhs eine Schraube von außen durch die oben benannte Öse und Öffnung hindurchgeführt und in die im elektronischen Bauteil integrierte Mutter eingedreht wird (im Folgenden auch als Anschlussvorrichtung „Typ 1“ bezeichnet). Es sind darüber hinaus auch elektronische Bauteile bekannt, bei denen eine Schraube in das elektronische Bauteil integriert ist und durch die Anschlusszunge hindurchtritt. In diesem Fall wird die Öse des Kabelschuhs über die Schraube gelegt und mit einer Mutter von außen gegen die Anschlusszunge fixiert (im Folgenden auch als Anschlussvorrichtung „Typ 2“ bezeichnet).
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Die erstgenannte Variante (Typ 1) weist den Nachteil auf, dass ein mit den Anschlussarbeiten betrauter Monteur den Anschlussabschnitt des Kabelschuhs mit der einen Hand in der richtigen Position halten muss, d.h. die Öse des Anschlussbereichs zur Deckung mit der Öffnung der Anschlusszunge und der Öffnung der Mutter bringen muss, während er mit der anderen Hand die Schraube bereithält und diese sodann durch die Öse und die Anschlusszunge hindurch in die Mutter eindreht. Diese Vorgehensweise wird weiterhin dadurch erschwert, dass häufig nicht nur ein, sondern zwei oder mehrere Kabelschuhe gleichzeitig an einer Anschlusszunge anzuschließen sind. In diesem Fall müssen entsprechend noch mehr Einzelteile gleichzeitig von dem Monteur gehalten werden und es kann vorkommen, dass sich beispielsweise der eine Kabelschuh leicht gegenüber dem anderen verschiebt, so dass die beiden Ösen nicht mehr deckungsgleich übereinander liegen und eine neue Ausrichtung der einzelnen Komponenten vorgenommen werden muss. Eine solche Vorgehensweise ist daher mitunter sehr zeitaufwändig und unhandlich, insbesondere auch vor dem Hintergrund, dass der zur Verfügung stehende Montageraum für derartige Arbeiten im Allgemeinen äußerst eng bemessen ist.
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Die zweitgenannte Variante (Typ 2), bei welcher die Schraube bereits in das elektronische Bauteil integriert ist und die Mutter von außen aufgeschraubt wird, ist demgegenüber für viele Anwendungen vorteilhafter, da die Öse des Kabelschuhs zunächst über die Schraube geführt werden kann und der Kabelschuh auf diese Weise bereits lose an der Schraube gehalten wird. Insbesondere ist es so auf einfache Weise möglich, mehrere Kabelschuhe gleichzeitig anzuschließen, indem sie jeweils nacheinander mit ihrer Öse über die Schraube gelegt werden. In einem nachfolgenden Arbeitsschritt kann dann die Mutter von außen aufgeschraubt werden, ohne dass der Monteur noch ein besonderes Augenmerk auf die Ausrichtung der einzelnen Komponenten richten müsste bzw. befürchten müsste, dass die gewünschte Ausrichtung verloren geht. Auf diese Weise wird der Montageaufwand verringert und die Montage, insbesondere auf engem Raum, deutlich erleichtert.
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Bei vielen, vor allem industriellen Anwendern besteht ein Bedarf an elektronischen Bauteilen, insbesondere an Schaltgeräten, mit flexiblen Anschlussmöglichkeiten, die je nach Anwendungsfall die eine oder die andere der oben beschriebenen Anschlussvarianten bietet. Beispielhaft sei der Leistungsschalter vom Typ NZM3 der Firma Eaton Industries GmbH genannt, welcher im Anschlussbereich standardmäßig mit integrierten Muttern ausgerüstet ist. Für bestimmte Anwendungen besteht ein Bedarf, diesen Schalter mit integrierten Schrauben im Anschlussbereich verwenden zu können. Aus Kostengründen verbietet es sich, zu diesem Zweck eine komplette weitere Baureihe von entsprechend mit integrierten Schrauben ausgebildeten Schaltgeräten bereitzuhalten. Es ist jedoch konstruktiv häufig auch nicht ohne weiteres möglich, bei einem vorhandenen Schaltgerät die integrierten Muttern durch integrierte Schrauben zu ersetzen.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher in der Bereitstellung eines elektronischen Bauteils, welches auf kostengünstige und konstruktiv einfach zu realisierende Weise flexible Anschlussmöglichkeiten für mindestens einen mit einem Anschlussabschnitt versehenen elektrischen Leiter an das elektronische Bauteil bietet.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch ein elektronisches Bauteil gemäß Schutzanspruch 1.
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Konkrete Ausführungsbeispiele und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Schutzansprüche.
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Gemäß Schutzanspruch 1 handelt es sich bei der Erfindung um ein elektronisches Bauteil mit mindestens einer Anschlussvorrichtung für den Anschluss mindestens eines mit einem Anschlussabschnitt versehenen elektrischen Leiters, wobei die Anschlussvorrichtung eine in das elektronische Bauteil integrierte erste Mutter umfasst. Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die Anschlussvorrichtung eine separate Stiftschraube mit einem ersten Ende und einem zweiten Ende umfasst, welche mit ihrem ersten Ende in die erste Mutter einschraubbar ist, sowie eine zweite Mutter, welche über das zweite Ende auf die Stiftschraube aufschraubbar ist.
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Unter einer Stiftschraube wird dabei im Sinne der Erfindung eine Schraube verstanden, die keinen Schraubenkopf umfasst und auf ihrer Außenfläche zumindest abschnittsweise mit einem Gewinde versehen ist. Im Stand der Technik synonym verwendete Begriffe sind z.B. Gewindebolzen oder Gewindestift.
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Mit anderen Worten sieht die Erfindung vor, die Anschlussvorrichtung bei vorhandener, in das elektronische Bauteil integrierter erster Mutter um eine Stiftschraube zu ergänzen, welche in die erste Mutter einschraubbar ist, derart, dass die Anschlussvorrichtung von einer Anschlussvorrichtung des Typs 1 auf einfache und kostengünstige Weise zu einer Anschlussvorrichtung vom Typ 2 umrüstbar ist. Hierzu ist lediglich die Stiftschraube mit ihrem ersten Ende in die erste, bauteilintern vorhandene Mutter einzuschrauben. In der Folge kann dann ein Anschlussabschnitt eines elektrischen Leiters auf die oben bereits beschriebene Weise mit seiner Öse über die Stiftschraube gelegt und mit der erfindungsgemäß vorgesehenen zweiten Mutter fixiert werden. Die zweite Mutter wird dazu über das freie zweite Ende der Stiftschraube auf diese aufgeschraubt und angezogen.
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Das beim Einschrauben der Stiftschraube in die erste Mutter ausgeübte Drehmoment ist dabei derart bemessen, dass die Stiftschraube sich bei einer späteren Demontage des elektrischen Leiters und damit verbundenem Lösen der zweiten Mutter von der Stiftschraube nicht aus der ersten Mutter heraus löst.
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Die erfindungsgemäße Ausbildung der Anschlussvorrichtung ermöglicht somit je nach gegebenen Anforderungen den flexiblen und einfachen Wechsel zwischen einem Anschluss gemäß Typ 1 und einem Anschluss gemäß Typ 2 und umgekehrt, ohne dass hierfür separate elektronische Bauteile bereitgehalten werden müssten oder große konstruktive Umbauarbeiten erforderlich wären. Die erfindungsgemäß vorgesehene Stiftschraube ist hierzu lediglich in die bauteilintern vorhandene erste Mutter einzuschrauben bzw. wieder aus dieser herauszuschrauben.
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An ihrer Außenfläche weist die Stiftschraube zumindest abschnittsweise ein Gewinde auf. Das Gewinde kann sich gleichmäßig über die gesamte Länge der Stiftschraube erstrecken. Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Stiftschraube einen ersten und einen zweiten Gewindeabschnitt, wobei die Stiftschraube mittels des ersten Gewindeabschnitts in die erste Mutter einschraubbar ist und auf den zweiten Gewindeabschnitt die zweite Mutter aufschraubbar ist. Insbesondere kann die Stiftschraube dabei zwischen dem ersten und dem zweiten Gewindeabschnitt einen gewindefreien Abschnitt aufweisen. Durch diesen gewindefreien Abschnitt kann die Einschraubtiefe der Stiftschraube in die erste Mutter begrenzt und die Stiftschraube in der ersten Mutter verklemmt werden. Grundsätzlich kann als Stiftschraube eine gemäß DIN 939 genormte Stiftschraube zum Einsatz kommen.
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Die in dem elektronischen Bauteil integrierte erste Mutter kann eine Bundmutter mit einer angeformten Kontaktfläche sein. Bundmuttern, auch als Flanschmuttern bezeichnet, sind in der Regel Sechskantmuttern, die an einer ihrer beiden Stirnflächen eine um die Gewindeöffnung umlaufende Kontaktfläche nach Art eines Flansches fest angeformt haben. Hierdurch wird die Schraubkraft auf eine größere Fläche verteilt, was zu einem besseren Halt zwischen der Mutter und dem an ihr anliegenden Gegenstück, in diesem Falle der Anschlusszunge des elektronischen Bauteils, führt.
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Zur weiteren Verbesserung des Halts kann die Kontaktfläche der Bundmutter darüber hinaus Oberflächenprofilierungen umfassen, welche beispielsweise nach Art einer Sperrverzahnung ausgebildet sein können. Beim Anziehen der Mutter bzw. hier beim Eindrehen der Stiftschraube in die Mutter graben bzw. verkrallen die Oberflächenprofilierungen sich in das anliegende Material, was zu einem Formschluss zwischen der Mutter und der anliegenden Anschlusszunge des elektronischen Bauteils führt. Hierdurch wird eine besonders feste Verbindung zwischen Mutter und Anschlusszunge realisiert.
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Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist zum Einschrauben der Stiftschraube in die erste Mutter ein separates Schraubwerkzeug vorgesehen. Das Schraubwerkzeug kann dabei als im wesentlichen zylindrischer Rohrabschnitt mit zwei Stirnseiten und mindestens einem Innengewinde ausgebildet sein. An einer Stirnseite weist das Schraubwerkzeug eine erste Öffnung auf, an der gegenüberliegenden Stirnseite weist das Schraubwerkzeug eine zweite Öffnung auf. In die zweite Öffnung ist eine Hilfsschraube eindrehbar, während die erste Öffnung auf das freie zweite Ende der Stiftschraube aufsetzbar ist. Das Innengewinde ist in seinen Abmessungen derart ausgebildet, dass das Schraubwerkzeug auf das freie zweite Ende der Stiftschraube aufschraubbar ist und zwar so weit, bis das zweite Ende der Stiftschraube an der in die zweite Öffnung des Schraubwerkzeugs eingedrehten Hilfsschraube zur Anlage kommt. Die Stiftschraube stützt sich gegen die Hilfsschraube ab und durch weitere Drehung des Schraubwerkzeugs kann die Stiftschraube in die erste Mutter in dem elektronischen Bauteil eingeschraubt werden. Sobald die Stiftschraube fest eingedreht ist, kann das Schraubwerkzeug wieder entfernt werden. Hierzu kann zunächst die Hilfsschraube herausgeschraubt werden, bevor dann das Schraubwerkzeug einfach von der Stiftschraube abgeschraubt werden kann.
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Gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung ist beim Einschrauben der Stiftschraube in die erste Mutter ein Anzugsdrehmoment auf die Stiftschraube ausübbar, welches derart bemessen ist, dass bei Lösung der zweiten Mutter von der Stiftschraube die Stiftschraube sich nicht aus der ersten Mutter löst.
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Eine Ausführung der Erfindung sieht vor, dass das elektronische Bauteil ein Schaltgerät, insbesondere ein Leistungsschalter oder ein Lasttrennschalter, ist. So kann es sich bei dem elektronischen Bauteil beispielsweise um Leistungsschalter vom Typ NZM2 oder NZM3 oder auch um Lasttrennschalter vom Typ PN2, PN3, N2 oder N3 der Firma Eaton Industries GmbH handeln.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels und unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1: einen Anschlussbereich eines elektronischen Bauteils mit anzuschließenden elektrischen Leitern gemäß dem Stand der Technik in perspektivischer Ansicht;
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2: einen Anschlussbereich eines erfindungsgemäßen elektronischen Bauteils mit anzuschließendem elektrischem Leiter in perspektivischer Ansicht;
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3: eine Stiftschraube in perspektivischer Ansicht;
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4: ein Schraubwerkzeug in Schnittdarstellung;
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5: eine Draufsicht von oben auf das Schraubwerkzeug aus 4.
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In 1 ist ein aus dem Stand der Technik bekannter und im Ganzen mit 1 bezeichneter Anschlussbereich eines ansonsten nicht weiter dargestellten elektronischen Bauteils, beispielsweise eines Leistungsschalters, gezeigt. Der Anschlussbereich umfasst einen Klemmblock 2 mit drei Anschlussvorrichtungen 3a, 3b, 3c. Die weiteren Erläuterungen werden anhand der Anschlussvorrichtung 3c vorgenommen, welche baugleich zu den Anschlussvorrichtungen 3a und 3b ausgebildet ist.
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Die Anschlussvorrichtung 3c ist für den Anschluss mindestens eines mit einem Anschlussabschnitt 5 versehenen elektrischen Leiters 6 ausgebildet. In der Darstellung der 1 sind drei Anschlussabschnitte 5 mit entsprechenden elektrischen Leitern 6 dargestellt, welche einzeln oder in Kombination an der Anschlussvorrichtung 3c angeschlossen werden können. Die Anschlussvorrichtung 3c umfasst dazu eine in den Klemmblock 2 des elektronischen Bauteils integrierte und hier nicht sichtbare erste Mutter. Diese erste Mutter ist in der Darstellung der 1 hinter der in den Klemmblock 2 hineinragenden Anschlusszunge 4 des elektronischen Bauteils angeordnet und zwar derart, dass die in der Anschlusszunge 4 ausgebildete Öffnung 7 mit einer Einschrauböffnung der ersten Mutter fluchtet. Zum Anschluss eines elektrischen Leiters 6 wird dieser mit der in seinem Anschlussabschnitt 5 ausgebildeten Öse 8 ebenfalls fluchtend mit der Öffnung 7 auf der der ersten Mutter abgewandten Seite der Anschlusszunge 4 angeordnet. Durch Hindurchführen einer Schraube 9 durch die Öse 8 sowie die Öffnung 7 und Einschrauben dieser Schraube 8 in die erste Mutter, gegebenenfalls unter Zwischenlage einer oder mehrerer Unterlegscheiben 10 zwischen Schraube 9 und Anschlussabschnitt 5, werden der Anschlussabschnitt 5 und die Anschlusszunge 4 des elektronischen Bauteils unter Ausbildung einer elektrisch leitenden Verbindung zwischen Schraube 9 und erster Mutter eingeklemmt. Der elektrische Leiter 6 ist somit elektrisch leitend mit der Anschlusszunge 4 des elektronischen Bauteils, beispielsweise des Leistungsschalters, verbunden.
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Nachteilig ist bei dieser Art der Montage die Tatsache, dass ein Monteur den Anschlussabschnitt 5 des elektrischen Leiters 6 mit seiner Öse 8 sehr genau mit der Öffnung 7 in der Anschlusszunge 4 zur Deckung bringen muss und gleichzeitig mit der anderen Hand die Schraube 9 sowie gegebenenfalls Unterlegscheiben 10 zur Montage bereithalten und montieren muss. Insbesondere in dem Fall, in dem mehrere elektrische Leiter 6 gleichzeitig an der Anschlussvorrichtung 3c anzuschließen sind, ist die Montage sehr aufwendig und wenig benutzerfreundlich.
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Demgegenüber ist in 2 ein Anschlussbereich 1 eines ansonsten nicht weiter dargestellten elektronischen Bauteils gemäß der vorliegenden Erfindung dargestellt, wobei gleiche Komponenten mit gleichen Bezugszeichen versehen sind. Die folgenden Erläuterungen werden anhand der Anschlussvorrichtung 3a vorgenommen, welche baugleich zu den Anschlussvorrichtungen 3b und 3c ausgebildet ist.
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Die Anschlussvorrichtung 3a umfasst eine in das elektronische Bauteil integrierte erste Mutter, welche in der Darstellung der 2 hinter der Anschlusszunge 4 und analog zu der in Zusammenhang mit 1 beschriebenen ersten Mutter angeordnet ist und daher hier nicht sichtbar ist. Darüber hinaus umfasst die Anschlussvorrichtung 3a eine in 3 detaillierter dargestellte separate Stiftschraube 11 mit einem ersten Ende 11a sowie einem zweiten Ende 11b. Mit dem ersten Ende 11a ist die Stiftschraube 11 durch die Öffnung 7 in der Anschlusszunge 4 hindurchgeführt und in die dahinterliegende erste Mutter eingeschraubt. Das erste Ende 11a der Stiftschraube 11 ist daher in der 2 nicht zu sehen. Schließlich umfasst die Anschlussvorrichtung 3a eine zweite Mutter 12, welche über das zweite Ende 11b der Stiftschraube 11 auf die Stiftschraube 11 aufschraubbar ist. Zum Anschluss eines elektrischen Leiters 6 wird dieser, nachdem die Stiftschraube 11 in die erste Mutter eingeschraubt wurde, mit der in seinem Anschlussabschnitt 5 ausgebildeten Öse 8 über das zweite Ende 11b der Stiftschraube 11 geführt und auf diese Weise bereits lose an der Stiftschraube 11 gehalten, ohne dass ein Monteur noch ein besonderes Augenmerk auf die Ausrichtung der einzelnen Komponenten richten müsste bzw. befürchten müsste, dass die gewünschte Ausrichtung verloren geht. Gegebenenfalls können ein oder mehrere weitere Anschlussabschnitte 5 auf die gleiche Weise über die Stiftschraube 11 gelegt werden. Zur Festlegung des Anschlussabschnitts 5 wird sodann die zweite Mutter 12, gegebenenfalls unter Zwischenlage einer oder mehrerer Unterlegscheiben 10 zwischen Anschlussabschnitt 5 und zweiter Mutter 12, über das zweite Ende 11b auf die Stiftschraube 11 aufgeschraubt und festgezogen. Auf diese Weise werden der Anschlussabschnitt 5 des elektrischen Leiters 6 und die Anschlusszunge 4 des elektronischen Bauteils unter Ausbildung einer elektrisch leitenden Verbindung mittels der Stiftschraube 11 zwischen der bauteilinternen ersten Mutter und der zweiten Mutter 12 eingeklemmt.
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Die in das elektronische Bauteil integrierte erste Mutter wird beim Eindrehen der Stiftschraube 11 in die erste Mutter an die Anschlusszunge 4 angezogen. Die erste Mutter ist dabei als Bundmutter mit angeformter Kontaktfläche ausgebildet, wobei die Kontaktfläche Oberflächenprofilierungen in Form einer Sperrverzahnung umfasst. Beim Eindrehen der Stiftschraube 11 in die erste Mutter wird diese mit ihrer Kontaktfläche gegen die Anschlusszunge 4 gezogen und die in der Kontaktfläche ausgebildeten Oberflächenprofilierungen graben bzw. verkrallen sich in das Material der Anschlusszunge 4, was zu einem Formschluss zwischen der ersten Mutter und der anliegenden Anschlusszunge 4 des elektronischen Bauteils führt. Hierdurch wird eine besonders feste Verbindung zwischen erster Mutter und Anschlusszunge 4 realisiert.
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Das beim Einschrauben der Stiftschraube 11 in die erste Mutter ausgeübte Drehmoment ist so bemessen, dass die Stiftschraube 11 sich bei einer späteren Demontage des elektrischen Leiters 6 und damit verbundenem Lösen der zweiten Mutter 12 von der Stiftschraube 11 nicht aus der ersten Mutter heraus löst.
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Zusammenfassend können die einzelnen Schritte zum Anschluss des mit einem Anschlussabschnitt 5 versehenen elektrischen Leiters 6 an das elektronische Bauteil wie folgt beschreiben werden: In einem ersten Schritt wird das elektronische Bauteil mit mindestens einer Anschlussvorrichtung 3a für den Anschluss mindestens eines mit einem Anschlussabschnitt 5 versehenen elektrischen Leiters 6 bereitgestellt, wobei die Anschlussvorrichtung 3a eine in das elektronische Bauteil integrierte erste Mutter umfasst. In einem zweiten Schritt wird eine Stiftschraube 11 mit ihrem ersten Ende 11a durch eine Öffnung 7 in einer Anschlusszunge 4 des elektronischen Bauteils hindurch in die erste Mutter eingeschraubt, wobei das beim Einschrauben ausgeübte Drehmoment so bemessen ist, dass die Stiftschraube 11 sich bei einer späteren Demontage des elektrischen Leiters 6 und damit verbundenem Lösen der zweiten Mutter 12 von der Stiftschraube 11 nicht aus der ersten Mutter heraus löst. In einem dritten Schritt wird der elektrische Leiter 6 mit der in seinem Anschlussabschnitt 5 ausgebildeten Öse 8 über das freie zweite Ende 11b der Stiftschraube 11 geführt und auf diese Weise bereits lose an der Stiftschraube 11 gehalten. In einem vierten Schritt wird eine zweite Mutter 12, gegebenenfalls unter Zwischenlage einer oder mehrerer Unterlegscheiben 10, über das zweite Ende 11b auf die Stiftschraube 11 aufgeschraubt und derart festgezogen, dass der Anschlussabschnitt 5 und die Anschlusszunge 4 unter Ausbildung einer elektrisch leitenden Verbindung mittels der Stiftschraube 11 zwischen der bauteilinternen ersten Mutter und der zweiten Mutter 12 eingeklemmt werden.
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3 zeigt die Stiftschraube 11 aus 2 mit ihrem ersten Ende 11a und ihrem zweiten Ende 11b. Die Stiftschraube 11 umfasst einen ersten Gewindeabschnitt 13a und einen zweiten Gewindeabschnitt 13b, wobei die an den Gewindeabschnitten 13a und 13b ausgebildeten Gewinde der Übersichtlichkeit halber in 3 nicht dargestellt sind. Mittels des ersten Gewindeabschnitts 13a ist die Stiftschraube 11 in die erste Mutter einschraubbar. Beide Gewindeabschnitte 13a und 13b sind als Rechtsgewinde ausgebildet. Zwischen dem ersten Gewindeabschnitt 13a und dem zweiten Gewindeabschnitt 13b ist ein gewindefreier Abschnitt 14 ausgebildet, durch den die Einschraubtiefe der Stiftschraube 11 in die erste Mutter begrenzt wird. Über das zweite Ende 11b ist die zweite Mutter 12 auf den zweiten Gewindeabschnitt 13b der Stiftschraube 11 aufschraubbar.
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Die 4 und 5 zeigen Darstellungen eines Schraubwerkzeugs 15, mit Hilfe dessen die Stiftschraube 11 in die erste Mutter eingeschraubt werden kann. 4 zeigt einen Längsschnitt durch das Schraubwerkzeug 15, während 5 eine Draufsicht von oben auf das Schraubwerkzeug 15 zeigt. Das Schraubwerkzeug 15 ist als im Wesentlichen zylindrischer Rohrabschnitt 16 mit einer ersten Stirnseiten 17 und einer zweiten Stirnseite 18 und einem Innengewinde 19 ausgebildet. Das Innengewinde 19 weist angrenzend an die erste Stirnseite 17 einen ersten Innendurchmesser d1 auf, welcher sich in einem Übergangsbereich A auf einen zweiten Innendurchmesser d2 angrenzend an die zweite Stirnseite 18 verjüngt.
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Angrenzend an die Stirnseite 17 ist der zylindrische Rohrabschnitt 16 rotationssymmetrisch ausgebildet, während er angrenzend an die Stirnseite 18 in zwei einander gegenüberliegenden Bereichen leicht abgeflacht ist, was aus der Darstellung der 5 hervorgeht. An der Stirnseite 17 weist das Schraubwerkzeug 15 eine erste Öffnung 20 auf, an der gegenüberliegenden Stirnseite 18 weist das Schraubwerkzeug 15 eine zweite Öffnung 21 auf. In die zweite Öffnung 21 ist eine hier nicht dargestellte Hilfsschraube eindrehbar, während die erste Öffnung 20 auf das freie zweite Ende 11b der Stiftschraube 11 aufsetzbar ist. Das Innengewinde 19 ist in seinen Abmessungen derart ausgebildet, dass das Schraubwerkzeug 15 auf das freie zweite Ende 11b der Stiftschraube 11 aufschraubbar ist und zwar so weit, bis das zweite Ende 11b der Stiftschraube 11 an einer in die zweite Öffnung 21 des Schraubwerkzeugs 15 eingedrehten Hilfsschraube zur Anlage kommt. Die Stiftschraube 11 stützt sich gegen die Hilfsschraube ab und durch weitere Drehung des Schraubwerkzeugs 15 kann die Stiftschraube 11 in die erste Mutter in dem elektronischen Bauteil eingeschraubt werden. Sobald die Stiftschraube 11 mit dem erforderlichen Drehmoment eingedreht ist, kann das Schraubwerkzeug 15 wieder entfernt werden. Hierzu kann zunächst die Hilfsschraube herausgeschraubt werden, bevor dann das Schraubwerkzeug 15 von der Stiftschraube 11 abgeschraubt werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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