DE2216688C3 - Verfahren zum Aufkohlen von Werkstücken aus Stahl, Wolfram und Molybdän mittels Kohlenstoff abgebender Gase in einer beheizbaren Vakuumkammer - Google Patents
Verfahren zum Aufkohlen von Werkstücken aus Stahl, Wolfram und Molybdän mittels Kohlenstoff abgebender Gase in einer beheizbaren VakuumkammerInfo
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- C23C8/20—Carburising
- C23C8/22—Carburising of ferrous surfaces
Description
30
Die Erfindung Detrifft ein Verfahren zum Aufkohlen von Werkstücken aus Stuhl, Wti/ram und Molybdän
mittels Kohlenstoff abgebende; Gase in einer beheizbaren Vakuumkammer, die nach dm Einführen der
Werkstücke evakuiert und anschließend aufgeheizt wird und in die nach einer vorbestimmten Entgasungszeit das
Kohlenstoff abgebende Gas eingeleitet wird.
Bei einem bekannten Verfahren der genannten Art (CA-PS 6 92 161) wird die Vakuumkammer nach
Entgasung des Werkstückes bei einem möglichst hohen Vakuum einmalig mit dem Kohlenstoff abgebenden Gas
gefüllt, und zwar mit einem Druck, der etwa bei
375 mm Hg oder höher liegen soll. Die Aufkohlungszeit liegt bei einer Stunde. Es ist dabei weiter bekannt, im
Anschluß an die Einwirkung des Kohlenstoff abgebenden Gases eine Diffusionsperiode vorzusehen, während
der in der Kammer wieder ein möglichst hohes Vakuum eingestellt wird.
Es ist weiter ein Aufkohlungsverfahren bekannt (US-PS 17 68 317), das unter Atmosphärendruck durchgeführt wird. Hierbei wird ein ständiger Strom von
Kohlenstoff abgebendem Gas über das Werkstück hinweggeführt. Die Zufuhr dieses Gases wird jeweils
unterbrochen, wenn eine Rußablagerung auf dem Werkstück auftritt bzw. zu erwarten ist Nach
Unterbrechung der Zufuhr des Kohlenstoff abgebenden Gases wird die das Werkstück aufnehmende Retorte
entweder mit der sich dann einstellenden Atmosphäre gehalten oder es wird ein oxidierendes bzw. neutrales
Gas in die Retorte eingeleitet
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs erwähnten Art zu schaffen, mit dem die
Aufkohlung in wesentlich kürzerer Zeit durchführbar ist als mit dem bekannten Verfahren und bei dem die
Aufkohlung sehr exakt steuerbar ist.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß das Gas in einer solchen Menge eingeleitet
wird, daß der Partialdruck des Kohlenstoffes gleich dem
Sättigungsdruck des Kohlenstoffes in der Kammer oder kleiner als dieser ist und daß während der Aufkohlung
die Vakuumkammer in periodischen Abständen evakuiert und anschließend wieder bis zu dem vorbestimmten
Druck mit dem Gas gefüllt wird.
Vorzugsweise wird im Anschluß an die auf eine Gaseinleitung folgende Evakuierung jeweils eine
Diffusionsperiode vorgesehen.
Vorzugsweise sollte die Vakuumkammer vor der Gaseinleitung und während der Diffusionsperioden bis
auf ein Vakuum von mindestens 0,1 mm Hg evakuiert werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist im nachstehenden im einzelnen beschrieben und mit Ausführungsbeispielen erläutert Wesentliche Daten des erfindungsgeinäßen Verfahren sind in der Zeichnung dargestellt
F i g. 1 zeigt ein Diagramm eines typischen Ablaufes
des Verfahrens gemäß der Erfindung,
F i g. 2 zeigt in einem Diagramm den Kohlenstoffgehalt erfindungsgemäß behandelter Werkstücke in
Abhängigkeit vom Druck des Aufkohlungsgases in der Vakuumkammer und der Anzahl der Aufkohlungspulse
während eines Aufkohlungszyklus,
F i g. 3 zeigt in einem Diagramm den Kohlenstoffgehalt behandelter Werkstücke in Abhängigkeit vom
absoluten Druck in der Vakuumkammer,
Fig.4 zeigt in einem Diagramm die erzielte
Randzonentiefe der Aufkohlung in Abhängigkeit von der Anzahl der Aufkohlungspulse,
Fi g. 5 bis 12 zeigen Mikrofotografien von Schnittbildern verschiedener Werkstücke, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren unter unterschiedlichen Bedingungen behandelt worden sind.
Für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens können bekannte Vakuumöfen mit beheizbaren
Vakuumkammern verwendet werden.
Das Diagramm nach F i g. 1 stellt beispielhaft den Ablauf eines erfindungsgemäßen A ufkohlungs-Zyklus
dar. Die Mittellinie in Fig. 1 verdeutlicht den Atmosphärendruck und die Raumtemperatur. Oberhalb der
Mittellinie sind die Temperaturen des Ofens während des Aufkohlungsprozesses aufgetragen und unterhalb
der Mittellinie die absoluten Drücke bzw. das Vakuum. Die Temperatur und das Vakuum sind jeweils über der
Zeit aufgetragen.
Vor Beginn eines Aufkohlungs-Zyklus ist es wichtig, daß die Vakuumkammer des Vakuumofens einschließlich der Heizelemente und anderer sich in der
Vakuumkammer befindenden Teile sowie die Werkstükke entgast und desoxidiert werden, so daß sich in der
Vakuumkammer während des Aufkohlungsprozesses keine Verunreinigungen befinden. Nachdem ein vorbestimmtes Vakuum erreicht ist, wird die Heizung
eingeschaltet Die Ofentemperatur ist vorgewählt und sollte bei einem normalen Aufkohlungszyklus 1038° C
betragen, da die Gegenstände bei dieser Temperatur leicht entgast und desoxidiert werden und das
Werkstück beschleunigt Kohlenstoff absorbiert Da die optimale Temperatur materialabhängig ist kann auch
bei anderen Temperaturen einschließlich höherer Temperaturen gearbeitet werden. Zum Beispiel kann
Molybdän bei einer Aufkohlungstemperatur in der Größenordnung von 14820C und 1649°C behandelt
werden. Wolfram erfordert eine noch höhere Temperatur. Es sei abschließend bemerkt, daß die Temperaturen
in dem Ofen im allgemeinen beachtlich höher sind als die Temperaturen, bei denen bei bekannten Aufkoh-
längsverfahren gearbeitet wird.
In den meisten Fällen wird eine Ausgasungszeit von 15 bis 30 Minuten bei ca. 0,1 mm Hg-Säule genügen, um
alle Oxidationsgase und andere Verunreinigungen zu entfernen. Nach Beendigung der Ausgasungsperiode
beginnt der Aufkohlungsprozeß.
Das in F i g. 1 dargestellte Diagramm eines Arbeitszyklus zeigt den Beginn des Auspumpens bei Atmosphärendruck
und 223° C In ca. 15 Minuten Ist die
Vakuumkammer bis auf einen Druck von 0,1 mm Hg-Säule evakuiert Sodann werden die Heizelemente
eingeschaltet und in etwa 15 Minuten ist die vorgegebene Arbeitstemperatur von 1038°C erreicht
Das Ausgasen findet in weiteren 15 Minuten statt, wobei die Vakuumkammer auf einen Druck von ca.
0,1 mm Hg-Säule gehalten wird. Insgesamt umfaßt dieser Reinigungs- oder Ausgasungsabschnitt des
Arbeitszyklus 30 Minuten.
Nunmehr beginnt der Aufkohlungszyklus, in dem die
Vakuumkammer bis auf einen absoluten Druck von ca. 50 mm Hg-Säule mit kohlenstoffabgebendem Gas gefüllt
wird, das Methan (CH4) enthält (Puls A\ Dieser
FüUvorgang dauert ca. 2 Minuten. Das kohlenstoffhaltige
Gas könnte nunmehr sofort aus der Vakuumkammer wieder abgepumpt werden. Vorzugsweise ist jedoch,
wie in F i g. 1 dargestellt, eine Absorptions-Periode von 2 Minuten vorgesehen, bevor der Abpumpvorgang
wieder einsetzt Das Abpumpen der kohlenstoffhaltigen Atmosphäre dauert ca. 2 Minuten, bis ein Vakuum von
0,1 mm Hg-Säule wieder erreicht ist Da aus der kohlenstoffhaltigen Atmosphäre bereits Kohlenstoff
von der Oberfläche des Werkstückes absorbiert worden ist beginnt nun eine sogenannte Diffusions-Periode für
ca. 5 Minuten, in der der Druck in der Kammer auf nahezu 0,1 mm Hg-Säule gehalten wird. Der Puls A ist
dann beendet und es folgt ein weiterer Puls B, dessen Ablauf im wesentlichen dem des Pulses A entspricht und
an den sich ein drittel1 Puls C anschließt Nach Ende der
Diffusionsperiode des Pulses C wird Stickstoff in die Vakuumkammer geleitet, bis ein reduziertes Vakuum
von ca. 305 mm Hg-Säule erreicht ist Damit ist der Aufkohlungsprozeß abgeschlossen.
Das Werkstück kann anschließend einer Kornrückfeinung
unterworfen werden. Zu diesem Zweck wird die Temperatur in der Vakuumkammer auf einen Wert von
etwa 538° C bei einem Druck von ΐ05 mm Hg-Säule abgesenkt. Danach wird die Temperatur bis auf einen
Wert von etwa 816° C angehoben und anschließend wird
die Vakuumkammer erneut bis auf ca. 0,1 mm Hg-Säule evakuiert Nach etwa 15 Minuten wird erneut Stickstoff
eingeleitet, bis sich das Vakuum auf einen Wert von 305 mm Hg-Säule eingestellt hat Unter Beibehaltung
dieses Unterdruckes von ca. 305 mm Hg-Säule in dem Ofeninneren wird das Werkstück in ein Öl-Bad
eingegeben und dadurch in üblicher Weise gehärtet
Die Tiefe der Aufkohlungszone wird im wesentlichen durch die Anzahl der Pulse bestimmt. Der prozentuale
Anteil des Kohlenstoffes, der in der aufgekohlten Randzone des Werkstückes enthalten ist, kann durch
den absoluten Druck in der Vakuumkammer vorbestimmt werden. In diesem Zusammenhang sei erwähnt,
daß durch Veränderung des absoluten Druckes in der Heizkammer und durch Veränderung der Anzahl der
Pulsierungsstöße während eines Aufkohlungszyklus der
prozentuale Anteil des Kohlenstoffes in der gehärteten
Randzone des Werkstückes bis zum Sättigungsverhältnis von 22% variiert werd jn kann.
Wie erwähnt ist die von dem behandelten Werkstück absorbierte Kohlenstoffmenge direkt proportional dem
absoluten Druck in der Heizkammer. Diese Gesetzmäßigkeiten werden in den F i g. 2 und 3 näher dargestellt
Die Ergebnisse in Fig.2 wurden an Hand von sechs
Stahlplatten von annähernd 0,13 mm Dicke und mit 0,08% Kohlenstoff bei einer Aufkohlungstemperatur
von 1038° C erzielt Der absolute Druck in der Vakuumkammer wurde variiert und jedes Stück wurde
einer Anzahl von Pulsen mit dem kohlenstoffabgebenden Gas ausgesetzt Die Diffusions-Periode eines jeden
Pulses betrug annähernd 5 Minuten. Wie aus Fig.2
hervorgeht, nimmt bei steigendem absoluten Druck in der Vakuumkammer die prozentuale Absorption von
Kohlenstoff durch das Material bis zu einem Sättigungswert von ca. 2,2% zu. Es ist weiter ersichtlich, daß die
prozentual absorbierte Kohlenstoffmenge ebenfalls der Anzahl der Pulse in einem Aufkohlungszyklus proportional
ist
Aus F i g. 3 erkennt man, daß die prozentual von dem Werkstück absorbierte Kohlenstoffmenge proportional
dem absoluten Druck des kohlenstoffatgebenden Gases
in der Vakuumkammer ist Diese Beziehung geht schon aus den Darstellungen gemäß F i g. 2 hervor. Aus F i g. 3
ist jedoch ersichtlich, welche gewünschten prozentualen Kohlenstoffanteile in der aufgekohlten Randzone des
Werkstückes mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erzielt werden können, indem der absolute Druck in der
Vakuumkammer nach der Rückfüllung mit kohienstoffabgebendem Gas vorbestimmt wird. In Fig.4 ist die
Abhängigkeit der Randzonentiefe von der Pulszahl wiedergegeben.
An Hand der nachfolgend beschriebenen Beispiele wird gezeigt wie der absolute Druck in der Vakuumkammer
variiert werden muß, um eine aufgekohlte Randzone mit den gewünschten Ergebnissen zu
erhalten. Die Beispiele, die nur eine kleine Auswahl der Möglichkeiten darstellen, sollen weitere Merkmale der
Erfindung verdeutlichen.
Es wird Bezug genommen auf die Mikrofotografie gemäß F i g. 5. Das Schiiffbild der Randzone wurde von
einem nach dem Verfahren behandelten Exzenter erhalten, der aus einem Stahl mit 0,08—0,13% C;
03-0,6% Mn; max. 0,05% Si; max. 0,04% P; Rest Fe besteht Während des Aufkohlungszyklus wurden die
nachfolgenden Bedingungen eingehalten und folgende Ergebnisse erzielt:
Anzahl der Pulse mit kohienstoffabgebendem
Gas und
Diffusionsperiode
Fülldruck
Temperatur
Diffusionsperiode
Fülldruck
Temperatur
Beim Werkstück erzielte effektiv aufgekohlte Ranc^one
Nach der Wärmebehandlung
erhaltene Härte
erhaltene Härte
drei bei 5 Minuten
60 mm Hg-Säule
1038°C
0,508 mm
1038°C
0,508 mm
Randzoiier;- "rtockwell-
tiefe (mm) C-Härte
0,051 61,1
0,254 56,5
0,508 58,0
0,762 50,8
Es wird Bezug genommen auf die Mikrofotografie gemäß Fig.6, die das Schnittbild eines aufgekohlten
Polschuhes aus einem Siliciumstahl mit 2,5% Si; max.
0,5 C; Rest Fe zeigt Die mit dem Aufkohlungsprozeß
erzielten Werte sind wie folgt:
FOIIdruck
effektiv aufgekohlte
Randzone
Nach der Wärmebehandlung erhaltene Härte
Anzahl der Pulse mit kohlen- | drei bei 5 | Minuten | Rockwell· |
stoffabgebendem Gas und | C-Härte | ||
Diffusionsperiode | 64,5 | ||
Fülldruck | 60 mm Hg-Säule | 61,5 | |
Temperatur | 10380C | 574 | |
Beim Werkstück erzielte effek | 0330 mm | 49^ | |
tiv aufgekohlte Randzone | |||
Nach der Wärmebehandlung | Randzonen- | ||
erhaltene Härte | tiefe (mm) | ||
0,051 | |||
0.127 | |||
0.254 | |||
0,381 | |||
Es wird Bezug genommen auf die Mikrofotografie gemäß F i g. 7. Diese zeigt einen aufgekohlten Gegenstand aus Stahl mit 0,19-0,25% C; 135-1,65% Mn;
max. 0,15-030 Si; max. 0.035% P; max. 0,035% S; Rest
Fe, der durch folgenden Aufkohlungsprozeß erhalten wurde:
Anzahl der Pulse mit | 10 bei 5 M | irsiten |
Rockwell-
C-Härte |
%C |
kohlenstoffabgebenden | 53,2 | |||
Gas und Diffusions | 543 | 0,74 | ||
periode | 58,0 | 046 | ||
Fülldruck | 25 mm Hg-Säule | |||
Temperatur | 10380C | |||
Beim Werkstück erzielte | 0408 mm | |||
effektiv aufgekohlte | ||||
Randzone | ||||
Nach der Wärmebehand
lung erhaltene Härte |
Rand zonen
tiefe i[mm) |
|||
0,051 | ||||
0,254 | ||||
0408 | ||||
Beispiel 4 | ||||
Es wird Bezug genommen auf die Mikrofotografie gemäß F i g. 9, die einen Teil eines Getriebe-Zahnrades
aus einem Stahl, wie er in Beispiel 3 angegeben ist, nach
der Aufkohhing zeigt Während des Aufkohlungszyklus wurden folgende Bedingungen eingehalten und dabei
folgende Ergebnisse erzielt:
Anzahl der Pulse mit
kohlenstoffabgebendem
Gas und Diffusionsperiode
!0 bei 5 Minuten
54 mm Hg-Säule
10380C
0408 mm
Randzonentiefe (mm)
Rockwell-C-Härte
0,051 54,2
0.254 56,2 1,84
0408 55,5 1.44
Die Mikrofotografie gemäß F i g. 8 zeigt ein Zahnrad
aus einem Stahl, wie er in Beispiel 3 angegeben ist, das
ähnlich uciTi «j'gckouiicn Zshürsd in Bcispis! 4 und der
dargestellten Fig.9 ist In dem vorliegenden Beispiel
wurde der Aufkohlungsprozeß ohne Anwendung der Pulse mit kohlenstoffabgebendem Gas durchgeführt In
der Vakuumkammer wurde bei 1038°C ein Aufkohlungsdruck von 45 mm Hg-Säule aufrechterhalten. Le-
diglich zu Beginn wurde das aufkohlende Gas in die
Heizkammer eingeführt und verblieb dort für 70 Minuten. Nach dem Evakuieren des kohlenstoffhaltigen
Gases ^a der Kammer wurde der aufgekohlte
Gegenstand untersucht und eine effektive Randzonen-
dicke von 0,254 mm festgestellt Ein merkbarer Anstieg
des prozentualen Kohlenstoffgehütes in dem Werkstück konnte nicht beobachtet werden.
Die Versuche, wie sie für das vorliegende Beispiel 6
und das nachfolgend beschriebene Beispiel 7 durchgeführt wurden, sollen die Beziehungen zwischen der
erzielbaren Randzonentiefe und der Anzahl der pro
Aufkohlungszyklus benutzten Pulse verdeutlichen. In
Fig. 11 ist ein Gegenstand aus einem Stahl 0,14—
0.20% C; 1,00-130% Mn; max. 0,40% P; max. 0,08-0,13% S; Rest Fe nach der Aufkohlung dargestellt,
wobei die Ergebnisse unter folgenden Bedingungen
erzielt wurden:
Anzahl der Pulse mit kohlen | 60 | Beispiel | drei bei 5 Minuten | 7 | % C | ^r |
stoffabgebendem Gas und | Ϊ | |||||
Diffusionsperiode | 036 | |||||
50 Fülldruck | 0,77 | |||||
Temperatur | 0,45 | |||||
Beim Werkstück erzielte effek | 20 mm Hg-Säule | 1 | ||||
tiv aufgekohlte Randzone | 10380C | sX | ||||
55 Vergleich der Randzonentiefe | 0,635 mm | 5*- ft |
||||
und des % C | ||||||
Randzonen | ||||||
tiefe (mm) | § | |||||
0,254 | ||||||
O4O8 | ||||||
0,762 . |
Es wird Bezug genommen auf die Mikrofotografie gemäß Fig. 12, die ein Werkstück aus einem Stahl
entsprechend dem in Beispiel 6 aufgekohlten Werkstück zeigt, bei dem jedoch während des Aufkohlungszyklus
sechs Pulse mit aufkohlendem Gas in der Heizkamrner
vorgenommen wurden. Die erzielten Ergebnisse zeigen, daß die Randzonentiefe direkt von der Anzahl der Pulse
abhängt Wie aus Fig. 12 hervorgeht, ist die Randzonentiefe ca. 50% größer als die in Fig. 11 dargestellte,
wobei bemerkt werden muß, daß die doppelte Anzahl von Pulse»?, pro Aufkohlungszyklus verwandt wurde. Die
Bedingungen dieses Aufkohlungszyklus und die erzielten Ergebnisse sind wie folgt:
IO
Anzahl der Pulse mit kohlenstoffabgebendem Gas und
Diffusionsperiode
Fülldruck
Temperatur
Vergleich der Randzonentiefe
in % C
sechs bei 5 Minuten
20 mm Hg-Säul«
10380C
Randzonentiefe (mm)
%C
0.254 | 1,01 |
0,508 | 0.90 |
0,762 | 0,69 |
1,020 | 0,44 |
1,270 | 0,30 |
20
25
In weiteren Beispielen wurde ein Gegenstand aus gesintertem, nicht rostendem Stahl aufgekohlt, und
zwar vcmittels eines einmaligen Einströmens eines kohlenstoffabgebenden Gases in die Vakuumkammer
bei einer Temperatur von 1038eC Eine Diffusions-Periode von 20 Minuten bewirkte eine Randzonentiefe
von 0,254 mm.
Ein Werkstück aus gesintertem Eisen mit 3% Kupfer wurde ebenfalls durch einmaliges Eingeben von
kohienstoiiabgebendem Gas in die Vakuumkammer bei
einer Temperatur von 1038" C aufgekohlt Bei einer
Diffusions-Periode von 20 Minuten wurde eine Randzonentiefe von 0,254 mm erzielt
Dieser Prozeß erfolgte zusammen mit einer Löttechnik, bei der ein Gegenstand aus Stahl mit einem anderen
Stahlgegenstand — Stahlsorte entsprechend der in Beispiel 1 angegebenen — unter Zugabe von Kupferlot
in der Kammer bei einer Temperatur von zunächst «5 1121°C zusammengelötet wurde. Danach wurde die
Temperatur in der Kammer auf 10380C abgesenkt und
der normale Aufkohlungszyklus durchgeführt
Wie aus der vorstehenden Beschreibung hervorgeht und wie es aus den angeführten Beispielen ersichtlich ist, so
kann der Aufkohlungsprozeß unter den verschiedensten Aufkohlungsdrücken durchgeführt werden. Der Druck
für das kohlenstoffabgebende Gas kann von 0 bis zum Sättigungsdruck in der Vakuumkammer variiert werden. Normalerweise variiert der Druck von Fall zu Fall,
da die von dem Werkstück absorbierte Kohlenstoffmenge proportional dem absoluten Druck in der
Aufkohlungskammer ist
Der Gesamtdruck des kohlenstoff abgebenden Gases kann zur Bestimmung des Partialdruckes des Kohlenstoffes in der Vakuumkammer während des Aufkohlungszyklus benutzt werden. Somit kann der Paitialdruck des Kohlenstoffes entsprechend der Oberflächengröße des aufzukohlenden Werkstückes variiert wer
den, um so ein vorher ausgewähltes Kohlenstoff-Potential aufrechtzuerhalten. Der Fülldruck des kohlenstoffabgebenden Gases kann entsprechend eingestellt
werden.
Wie bereits erwähnt, kann der Temperaturwert während des Aufkohlungszyklus ebenfalls variiert
werden. Dies hängt von dem zu behandelnden Material ab. Die Temperatur in der Aufkohlungskammer kann bis
zu 2760° C gesteigert werden, sofern in der Ofenanlage und dem zu behandelnden Werkstück dafür die
Voraussetzungen gegeben sind.
Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, daß die aufgekohlte Randzonentiefe genau
bestimmt und ebenfalls die prozentuale Aufkohlung des Werkstückes genau vorher festgelegt werden kann.
Diese genaue Beeinflussung des Aufkohlungsprozesses wird möglich durch die Einbringung eines Kohlenstoff-Spenders, wie zum Beispiel Methangas, in die evakuierte
Kammer und durch Steuerung der Äüfköuiurigskonzcritration vermittels des Druckes und der Temperatur. Da
zusammen mit einer relativ hohen Temperatur ein relativ hohes Vakuum zur Anwendung kommt, kann das
gewünschte Ergebnis durch einfaches Vorbestimmen der Anzahl der Pulse mit kohlenstoffabgebendem Gas,
das in die Kammer eingeleitet wird, und des Fülldruckes, der nach Einlassen des Gases in die Kammer erreicht
wird, erhalten werden.
Das Verfahren eignet sich sowohl für Chargenbetrieb als auch für einen kontinuierlichen Betrieb in einem
Durchlaufofen mit Eingangs- und Ausgangsschleusen.
Es sei weiterhin hervorgehoben, daß die Zeit für die Aufkohlung bei einem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung wesentlich gegenüber der erforderlichen
Zeit bei den bekannten Verfahren verringert worden ist.
Hohe Temperaturen in dem Aufkohlungsprozeß sind grundsätzlich vorteilhaft, da die Kohlenstoff-Absorption ärs dem Werkstück exponential mit der Zunahme
der Temperatur ansteigt
Durch das Einleiten eines Aufkohlungsgases in mehreren Pulsen und das dann folgende Evakuieren der
Vakummkammer für eine bestimmte Zeit vermag der Kohlenstoff, der in der Aufkohlungs-Atmosphäre
enthalten ist leichter in die Oberfläche des zu behandelnden Werkstückes einzudringen. Gleichzeitig
wird eine Entfernung unerwünschter Moleküle aus der Umgebung des zu behandelnden Werkstückes bewirkt
so daß nach der Evakuierung durch erneutes Einleiten einer kohlenstoffhaltigen Atmosphäre in die Vakuumkammer der Kohlenstoff des Aufkohlungsgases leichter
von dem Werkstück absorbiert werden kann. Darüber hinauf verbessert das Arbeiten mit mehreren Pulsen die
Verteilung des Kohlenstoffes um das zu behandelnde Werkstück, so daß bei bestimmten Werkstücken, die mit
einer unregelmäßigen Oberfläche versehen sind, die Pulstechnik eine ausreichende Aufkohlung des Metalls
mit dem gewünschten Endergebnis sicherstellt
Durch Anwendung der Pulstechnik und genauer Regelung des Vakuums und der Temperatur in der
Vakuumkammer kann der Aufkohlungsprozeß so gesteuert werden, daß eine restliche oder zurückbleibende Absorption oder Diffusion verhindert wird,
wodurch eine Aufkohlung mit vorbestimmten Charakteristiken, wie zum Beispiel Härtungstiefe, Kohlenstoffaufnahme und Härte, erzielt werden kann.
Claims (3)
1. Verfahren zum Aufkohlen von Werkstücken aus Stahl, Wolfram und Molybdän mittels Kohlenstoff
abgebender Gase in einer beheizbaren Vakuumkammer, die nach dem Einführen der Werkstücke
evakuiert und anschließend aufgeheizt wird und in die nach einer vorbestimmten Entgasungszeit das
Kohlenstoff abgebende Gas eingeleitet wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Gas in einer
solchen Menge eingeleitet wird, daß der Partialdruck des Kohlenstoffes gleich dem Sättigungsdruck
des Kohlenstoffes in der Kammer oder kleiner als dieser ist und daß während der Aufkohlung die
Vakuumkammer in periodischen Abständen evakuiert und anschließend wieder bis zu dem vorbestimmten Druck mit dem Gas gefüllt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Anschluß an die auf eine
Gaseinleitusig folgende Evakuierung jeweils eine
Diffusions-Periode vorgesehen wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Vakuumkammer vor der Gaseinleitung und während der
Diffusions-Perioden bis auf ein Vakuum von mindestens 0,1 mm Hg-Säule evakuiert wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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