DE221563C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVl 221563 -. KLASSE 20 d. GRUPPE

RICHARD HERRMANN in KÖNIGSBERG i. Pr.

insbesondere an Straßenbahnwagen.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 18. Juli 1909 ab.

Die Erfindung bezieht sich auf solche Schutzvorrichtungen an Fahrzeugen, insbesondere an Straßenbahnwagen, bei denen in bekannter Weise eine Kette als wirksames Schutzmittel angewendet ist. Da die zur Verwendung kommenden Ketten aber nach jeder Richtung nachgiebig sind, so besteht die Gefahr, . daß sich die Kette beim Auftreffen auf ein vor dem Wagen liegendes Hindernis um-

ίο rollt, so daß dieses über die Kette hinweg unter den Wagen gelangen könnte, wenn nicht ein Schutztuch oder eine andere Fangvorrichtung vorhanden ist, die aber ihrerseits wieder Nachteile mit sich bringen.

Um diesen Übelstand zu beseitigen, wird gemäß der Erfindung statt einer gewöhnlichen Gliederkette eine Gelenkkette so zwischen mehreren in bekannter Weise in senkrechter Richtung verschiebbaren Trägern lose aufgehängt, daß ihre Zapfen in der Richtung der Wagenlängsachse liegen.

In der Zeichnung, die eine Ausführungsform der Erfindung schematisch veranschaulicht, ist die Schutzkette a als Gelenkkette ausgebildet und so angeordnet, daß ihre Gelenkzapfen g in der Richtung der Wagenlängsachse liegen. Infolgedessen vermag die schlaff aufgehängte Kette zwar kleineren Hindernissen, wie Unebenheiten des Bodens o. dgl., in senkrechter Richtung auszuweichen, dagegen ist sie in wagerechter Richtung unnachgiebig und wirkt wie ein starrer Räumer, der einen etwa davorliegenden menschlichen Körper vor sich herschiebt. Die Kette α ist in Schlitzen h der Träger b schlaff aufgehängt. Die Träger δ besitzen von dem sog. Stoßpunkt c aus eine nach unten hin schräg abfallende Kante i, die ein allmähliches Hinaufgleiten an kleineren Hindernissen, vorstehenden Pflastersteinen usw., zuläßt. Die Träger b sind in Führungen d verschiebbar gelagert, die mittels Laschen f am Wagen festgeschraubt sind. An den oberen Enden der Träger sind Deckplatten k vorgesehen, die die Führungen d abdecken und das Hineingeraten von Staub usw. verhindern. Gleichzeitig dienen die Platten k auch dazu, die Höhenlage des untersten Punktes der Träger b über der Straßenfläche zu begrenzen. Die Träger b sind zweckmäßig nach unten etwas verjüngt, so daß sie sich leicht in den Führungen d nach oben bewegen können. Diese Bewegung nach oben wird durch den Anschlag e begrenzt, dessen Abstand von der Unterkante der Führung d groß genug sein muß, um ein entsprechendes Spiel der Träger bei Längsschwankungen des Wagens zu ermöglichen.

Die Kette α ist, wie in der Zeichnung veranschaulicht, so aufgehängt, daß ihr tiefster Punkt sich etwas oberhalb des Stoßpunktes c befindet.

Trifft ein schräges Hindernis das untere Ende eines der Träger b, so hebt sich dieser Träger empor und nimmt die schlaff durch-

hängende Kette α mit nach oben. Ist das Hindernis überwunden, so fällt der. Träger unter dem Einfluß seines Eigengewichts und des Gewichts der Kette α wieder in seine Anfangslage zurück. Wenn dagegen ein größerer Körper vor der Schutzvorrichtung liegt, so wirkt die Kette vermöge ihrer Seitensteifigkeit wie ein starrer Räumer und verhindert mit den Trägern b nach Möglichkeit Beschädigungen des Hindernisses.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Aus einer vor dem Fahrzeug ausgespannten Kette bestehende Schutzvorrichtung, insbesondere an Straßenbahnwagen, dadurch gekennzeichnet, daß die als Gelenkkette ausgebildete Kette so angeordnet ist, daß ihre Zapfen in der Richtung der Wagenlängsachse liegen, so daß die Kette wie ein starrer Räumer wirkt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.