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Stecherabzugsvorrichtung, vorzugsweise für Jagdwaffen mit Rückstecher
Die Erfindung betrifft eine Stecherabzugsvorrichtung, vorzugsweise für Jagdwaffen
mit Rückstecher. Eine Stecherabzugseinrichtung ist eine Zusatzeinrichtung zu der
eigentlichen, den Schuß auslösenden Abzugseinrichtung. Durch die Stecherabzugsvorrichtung,
die kurz vor Abgabe eines Schusses betätigt wird, wird eine Stecherschlagfeder gespannt,
die bei sehr geringem Druck auf den Abzug- von-etwa 100 - 200gden Zündmechanismus
auslöst. Bei einem so geringen Abzugswiderstand, der nur 1/10 bis 1/20 des Abzugswiderstandes
einer Abzugseinrichtung ohne Stechereinrichtung beträgt, wird ein Verreißen des
Schusses, d.h. ein Herausbringen der Waffe beim Abzugsvorgang aus der Zielrichtung,
vermieden.
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Beim sogenannten Rückstecher, der auch unter der Bezeichnung "franzosBcher
Stecher" bekannt ist,Eerfolgt das Spannen der Stechereinriciltung durch Druck auf
die Rückseite des eigentlichen Abzugs.
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Die Stecherschlagfeder für einen Rückstecher muß im gespannten Zustand
eine Kraft von ca. )0 kp aufbringen. Da der für die Stecherschlagfeder normalerweise
zur Verfugung stehende Raum sehr klein ist, werden bei den bekannten Abzugseinrichtungen
mit Rückstecher kompliziert geformte, aus vollem Material geschmiedete Federn verwendet,
deren Herstellung sehr teuer und für eine Massenfertigung ungeeignet ist. Ein weiterer
Nachteil ist der, daß beim Auswechseln einer solchen gebräuchlichen Feder fast das
ganze Schloß zerlegt werden muß, was zeitraubend und kostenaufwendig ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu vermeiden.
Das wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß als Stecherschlagfeder eine aus normalem
Feder-Bandstahl gestanzte, gekrümmte Feder verwendet wird in einer Anordnung, bei
der die Stecherschlagfeder zwischen einem Federwiderlager und einem Gegenlager des
Schloßgehäuses bzw. beim Rückstechen des Abzugs einem entsprechenden Gegenlager
des Stecherschlagstücks
derart eingespannt ist, daß die Federwirkung
durch Einknicken der Stecherschlagfeder hervorgerufen wird.
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Die erfindungsgemäß verwendete Feder kostet aufgrund ihrer Eignung
für die Massenfertigung nur etwa 1/50 des Preises der früher verwendeten Feder.
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Nach einem weiteren zweckmäßigen Merkmal der Erfindung ist die Federkraft
der Stecherschlagfeder durch eine auf das Federwiderlager einwirkende Einstellschraube
stufenlos einstellbar.
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Bei einer solchen Ausbildung und Anordnung der Stecherdie schlagfeder,
nicht wie eine normale Blattfeder auf Biegung, sondern auf Knickung beansprucht
ist, kann die Feder bei minimaler Größe und sehr geringem Platzbedarf die für ihre
Wirkung erforderlichen Kräfte aufbringen. Der an sich ungünstige Kraftverlauf einer
auf Knickung beanspruchten Feder, bei der die Federkraft nach Überschreiten des
Ausknickpunktes sehr schnell abnimmt, wird bei einer solchen Anordnung vorteilhaft
für die Funktion der Stecherabzugseinrichtung ausgenutzt. Eine normal beanspruchte
Blattfeder mit bei zunehmender Aus federung zunehmender Federkraft kann beim Rückfedern
den Funktionsteil, den sie bewegen soll, nicht
mit gleichbleibender
Beschleunigung antreiben, da die Federkraft und damit auch die Beschleunigungswirkung
mit zunehmender Entspannung der Feder abnimmt. Die erfindungsgemäß auf Knickung
beanspruchte Stecherschlagfeder hat dagegen im Funktionsbereich bei zunehmender
Ausfederung eine abnehmende Federkraft. Bei der Rückfederung nimmt die Federkraft
also zu, so daß die auf das Stechschlagstück übertragene Beschleunigung gleichbleibt,
und bei einem kleinen Arbeitsweg der Feder eine hohe'Drehgeschwindigkeit des Stecherschlagstücks
mit hoher Funktionssicherheit erreicht wird.
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Auf den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigen Fig. 1 einen Längsschnitt durch das Schloßgehäuse einer Schußwaffe in
einem Zustand, bei dem der Stecher nicht gespannt ist; Fig. 2 einen gleichen Schnitt
bei gespanntem Stecher.
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In dem Schloßgehäuse 11 sind der Abzug 12 und das StecherschlagstUck
13 drehbar auf der Achse 14 gelagert. Das Stecherschlagstück 13 kann sich in einer
Aussparung 15 des Abzugs relativ zum Abzug bewegen. Hinter dem Abzug 12 ist ein
Stecherhaken 16 auf einer Achse 17 drehbar gelagert. Eine Blattfeder
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wirkt derart auf den Stecherhaken 16 ein, daß dessen vorderer Arm gegen eine im
Abzug 12 sitzende Justierschraube 20 gedrückt wird.
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Die Stecherschlagfeder 25 ist zwischen einem Federwiderlager 21 und
einer Rast 22 des Schloßgehäuses 11 eingespannt. Eine in dem Schloßgehäuse 11 verschraubbare
Schraube 24 dient zum Halten und Einstellen des Federwiderlagers 21 und somit zum
genauen Einstellen der Federkraft der Stecherschlagfeder 25. Der vordere Hebelarm
25 des Stecherschlagstücks 13 hat eine Rast 22', mit der er am unteren Ende der
Stecherschlagfeder 25 anliegt.
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Wenn der Abzug 12 nach vorn gedrückt wird, drückt er mit der Oberseite
seine Aussparung 15 gegen den hinteren Hebel arm 26 des Stecherscblagstücks 17 und
spannt die Stecherschlagfeder 25. Dabei wd der Stecherhaken 16 durch das Stecherschlagstück
13 entgegen dem Druck der Blattfeder 18 ausgeschwenkt und übergreift beim Zurückschwenken
die Spitze 27 des Stecherschlagstücks mit seiner Rast 28, so daß das Stecherschlagstück
15 und die Stecherschlagfeder 25 in gespannter Stellung gehalten werden. Bei richtiger
Wahl der.
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Federkrkfte, Hebelverhältnisse und des Rastwinkels genügt ein sehr
geringer Druck auf die Vorderseite 29 des Abzugs 12, um die Spitze 27 des Stecherschlagstücks
aus der Rast 28 des
Stecherhakens i6 infolge des Drucks der Justierschraube
20 auf den vorderen Arm des Stecherhakens herausgleiten zu lassen.
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Soblad die Rast 23 das Stecherschlagstück 13 freigibt, schnellt das
Stecherschlagstück zusammen mit dem Abzug 12 unter der Kraft der Stecherschlagfeder
25 gegen die nichtdargestellte fibzugstange, die ihrerseits das gespannte Schlagstück
freigibt, so daß die Patrone gezündet wird.