DE2214068B2 - Verfahren zum faerben von textilmaterialien aus polyurethanfasern, synthetischen polyamidfasern oder aus animalischen bzw. animalisierten fasern unter mitverwendung von organischen loesemitteln - Google Patents
Verfahren zum faerben von textilmaterialien aus polyurethanfasern, synthetischen polyamidfasern oder aus animalischen bzw. animalisierten fasern unter mitverwendung von organischen loesemittelnInfo
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Description
Das Färben von Polyurethan-, synthetischen Polyamid-
und animalischen Fasern mit verschiedenen wasserlöslichen Farbstoffen, wie beispielsweise Säurefarbstoffen,
Metallkomplexfarbstoffen, Substantiven Farbstoffen, Reaktivfarbstoffen usw., aus wäßrigen
Flotten ist schon lange bekannt und wird in der Textilindustrie bereits seit geraumer Zeit nach bekannten
Verfahren mit Erfolg praktiziert.
Andererseits ist auch das Färben von textlien Artikeln aus organischen Lösemitteln schon sehr lange beschrieben,
wie beispielsweise aus den folgenden Fundstellen hervorgeht: In der deutschen Patentschrift 2 27 648 aus
dem Jahre 1908 wird bereits erwähnt, daß natürliche Fasern vegetabilen wie animalischen Ursprungs mit
Farbstoffen verschiedener Kategorien aus organischen Lösemitteln nach der Ausziehmethode gefärbt werden
können, und zwar mit klaren Farbstofflösungen, die aus Mischungen von Alkoholen mit in der chemischen
Wäscherei üblicherweise verwendeten Lösemitteln, wie Kohlenwasserstoffen, Tetrachlorkohlenstoff und ähnlichen.
bestehen, wobei diesen Mischungen noch zusätzlich Ester oder Substanzen mit sauren Gruppen bzw.
aromatische Säuren hinzugefügt werden und die Färbeflott_· zur Erzielung einer klaren Lösung und eines
gesteigerten Farbeffektes zweckmäßig erwärmt wird. Es ist verständlich, daß die Beschreibung dieser
Patentschrift nur die zur damaligen Zeit bekannten Fasern erfassen konnte.
Über das Färben von synthetischen Fasern, und zwar als erstes von Celluloseacetatfasem, mit dafür geeigne·
ten Farbstoffen aus organischen Lösemitteln findet man einige Jahre später Angaben, beispielsweise ab 1926 in
den britischen Patentschriften 2 82 036. 3 08173. 3 13 450,3 13 451,3 14 208 und weiteren Schutzrechten.
In der Literatur der letzten Jahre wird dann über das
Färben der verschiedensten Faserarten mit praktisch allen Farbstoffklassen aus organischen Lösemitteln sehr
ausführlich berichtet (siehe z. B. Bayer Farben Revue. Sonderheft 13. »ITMA Paris 1971«, herausgegeben von
Farbenfabriken Bayer AG. Leverkusen).
Es wurde nun gefunden, daß beim Färben von Polyurethanfasern, synthetischen Polyamidfasern, animalischen
bzw. animalisierten Fasern nach einem Ausziehverfahren beachtliche Ergebnisse im Hinblick
auf die Erschöpfung der Färbebäder, die Echtheitseigenschäften
und die Egalität der Färbungen, die Dauer des Färbeprozesses und die Energiezufuhr dann erreicht
werden können, wenn aus Flotten von organischen Lösemittelmischungen gefärbt wird, welche einen für
den Färbevorgang optimalen Wasseranteil enthalten.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Färben von Textilmaterial aus Polyurethanfasern,
synthetischen Polyamidfasern oder aus animalischen bzw. animalisierten Fasern oder aus
Mischungen, die diese Fasern enthalten, mit wasserlöslichen Farbstoffen unter Mitverwendung von organi
sehen Lösemitteln nach der Ausziehmethode, dadurch gekennzeichnet, daß man auf die Ware eine den
gelösten Farbstoff enthaltende Färbeflotte, die ein
homogenes, temäres System darstellt welches aus Wasser und aus einem den Farbstoff nicht lösenden
organischen Lösemittel oder Lösemittelgemisch besteht wobei der Wasseranteil zur Faser in einem
»Flcttenverhältnis« im Bereich von 0,01 -. 1 bis 0,4 :1
liegt und welches zuzüglich farbstofflösende organische Lösemittei enthält, deren volumenmäßiger Anteil,
bezogen auf die Warengewichtmenge, zwischen dem 0,05- und dem lOfachen, vorzugsweise zwischen dem
0,1- und dem 3fachen liegt, bei Temperaturen, die oberhalb der Erstarrungspunkte und unterhalb der
Siedepunkte der in dem genannten System vorhandenen Komponenten bzw. sich gegebenenfalls daraus
bildender Azeotrope liegt, einwirken läßt
Die Tatsache, daß man beim Färben aus organischen Lösemitteln gewisse Anteile von Wasser verwendet, ist
an sich bereits bekannt. So werden verschiedentlich Wassermengen mit Hilfe von Emulgiermitteln, wie wir
es von der Chemischreinigung her kennen, dem Färbesystem zugesetzt. Dieser Wassergehalt der Flotte
ergibt aber wesentliche Nachteile, so daß es beispielsweise zu reibunechten Färbungen kommt zu Phasentrennungen,
die unegale Färbungen zur Folge haben usw. Wenn also bei den bisherigen Verfahren das
Wasser wohl zum Färben nötig war, so verursachte es immerhin besonders in der Praxis große Probleme.
Die zuvor erläuterten, das färberische Ergebnis negativ beeinflussenden Schwierigkeiten können sofort
behoben werden, wenn man entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren eben einen optimalen
Wasseranteil im Färbebad hat, dei so bemessen sein muß, daß das gesamte Färbesystem eine einheitliche
homogene Lösung darstellt. In diesem Falle wurde jedoch festgestellt, daß, wenn zu einer bestimmten
Menge Wasser, das beispielsweise als Faserfeuchtigkeit in dem System zur Verfügung steht, eine ganz
bestimmte Menge farbstofflösendes organisches Lösemittel zugesetzt wird, in kürzester Zeit optimale
Färberesultate bei Raumtemperatur ermöglicht werden.
Eine bestimmte Färbetemperatur, die einem solchen System zugeordnet wird, ergibt zusätzlich die Sicherheit,
daß es zu keinen Phasentrennungen, reibunechten Färbungen oder nicht ausgezogenen Färbebädern
kommt.
Da die eingesetzte Wassermenge wesentlich für das färberische Ergebnis ist, soll im Rahmen des beanspruchten
Verfahrens, wie es von der Färberei in wäßrigen Flotten her bekannt ist, von einem »Flottenverhältnis«
Faser zu Wasser gesprochen werden.
Es ist zwar aus dem Deutschen Färberkalender 1972 (Eder-Verlag), S. 163 und 164, bekannt daß eine gewisse
Menge Wasser unerläßlich ist und daß man im Prinzip das Wasser durch polare, mit Perchloräthylen mischbare
Lösungsmittel ersetzen kann, jedoch bezieht sich dies nur auf das a. a. O. genannte Färbeverfahren mit einem
Wasser-in-Perchloräthylen-Emulsionssystem, bei dem
das Färbebad 20 bis 30 cm Vl Wasser, etwas organische Säure und einen Emulgator enthält (siehe loc. cit, S. 164,
Zeilen 17 bis 30, S. 163, 2. Absatz, 2. Satz, in Verbindung
mit S. 162, letzter Absatz , bis S. 163, Zeilen 1 bis 4). Aus diesem Stand der Technik konnte jedoch nicht darauf
geschlossen werden, daß ternäre Systeme aus bestimmten Wassermengen, einem polaren Lösungsmittel — wie
Alkohoi — und einem den Farbstoff nicht lösenden Lösungsmittel — wie Methylenchlorid oder Perchlor
äthylen — sieh besonders günstig verhalten. Es konnte viel eher erwartet werden, daß das polare Lösungsmittel
wie Wasser wirkt und damit für gute Ergebnisse indirekt die Wassermenge zu hoch ist. Analoges gilt für die
GB-PS 12 76 225.
Gegenüber der DT-OS 19 37 029 war es überraschend,
daß man ohne Essigsäure auskommt
Gemäß der vorliegenden Erfindung werden ais Färbebäder ternäre Systeme verwendet die in homogener Form vorliegen und welche Wasser sowie den Farbstoff nicht lösende organische Lösemittel und noch für die einheitliche Verteilung des Wassers im ίο Färbesystem sorgende farbstofflösende organische Lösemittel enthalten, wobei die zuletzt genannten vorzugsweise farbstofflösende Eigenschaften besitzen.
Gemäß der vorliegenden Erfindung werden ais Färbebäder ternäre Systeme verwendet die in homogener Form vorliegen und welche Wasser sowie den Farbstoff nicht lösende organische Lösemittel und noch für die einheitliche Verteilung des Wassers im ίο Färbesystem sorgende farbstofflösende organische Lösemittel enthalten, wobei die zuletzt genannten vorzugsweise farbstofflösende Eigenschaften besitzen.
Als solche verfahrensgemäß brauchbare Färbemedien seien beispielsweise folgende genannt:
(Methylenchlorid)-(Methanol)-(Wasser),
(ChloroformHMethanol)-(Wasser),
(Tetrachloräthan)-(Äthanol)-(Wasser),
(Fluortrichlormethan)-(Methanol-I sopropanolH Wasser),
(1,1,1-TrichIoräthan)-(Methanoi)-( Wasser).
(1,1,1-TrichloräthanHÄthanolHWasser),
(l,l,2^-Tetrachloräthan)-(Äthanol-
I sopropanol)-(Wasser),
2s (Trifluortrichloräthan-Methylench'iorid)-
2s (Trifluortrichloräthan-Methylench'iorid)-
(Muhanol)-(Wasser),
(Trichloräthylen)-(Methanol-Isopropanol)-
(Wasser),
(TetrachloräthylenHMethanoIHWasser),
ν (TetrachloräthylenHÄthanolHWasser),
ν (TetrachloräthylenHÄthanolHWasser),
(Tetrachloräthylen)-(Methanol-Äthanol)-
(Wasser),
(Tetrachloräthylen)-(Bulanol)-(Wasser),
(Tetrachloräthylen)-(Methanol-Butanol)-(Wasser),
(Tetrachloräthylen)-(lsopropanol)-( Wasser),
(Tetrachloräthylen)-(Methanol-Isopropanol)-
(Wasser),
(Tetrachloräthylen)-(Methanol-Äthanolisopropanol)-(Wasser).
Der Wasseranteil im Färbesystem liegt dabei, als Flottenverhältnis zur Faser ausgedrückt, im allgemeinen
zwischen 1 :0,01 und 1 :0,4 (Fas;r zu Wasser);
4s vorzugsweise beträgt dieses Flottenverhältnis beim
Färben von Polyurethanfasern zwischen 1 :0,02 bis 1 :0,2, beim Färben von synthetischen Polyamidfasern
zwischen 1 :0,03 und 1 :0,2 und beim Färben von animalischen bzw. animalisierten Fasern zwischen
so 1 :0,05 und 1 :0,25. Die geringe Wassermenge zwischen
diesen genannten Flottenverhältnissen 1 :0,01 bis 1 :0,4 bedeutet, auf die praktische Durchführung des Verfahrens
bezogen, daß sowohl die natürliche Feuchtigkeit der Faser wie auch die in den handelsüblichen
ss organischei. Lösemitteln bereits gelöst enthaltenen
Wassermengen bei der Herstellung des Färbebades berücksichtigt werden müssen; d. h. also, daß beispielsweise
beim Färben von Textilmaterial mit geringer Faserfeuchtigkeit oder etwa in übertrockneter Form
dem Färbebad zur Erzielung optimaler Ergebnisse Wasser zugesetzt werden muß, daß im Idealfall die
natürliche Feuchtigkeit der Faser die im Hinblick auf optimale Ergebnisse günstigste Wassermenge darstellt
oder daß bei sehr hoher Faserfeuchtigkeit ein Teil des in
(^ der Faser enthaltenen Wassers vor dem Färbebeginn
entweder entfernt werden muß oder bei der Zusammensetzung des Färbesystems, die prozentualen Anteile der
anderen Lösemittelkomponenten betreffend bzw. bei
der Durchführung des Färbeverfahrens berücksichtigt werden muß.
Die Anteile der Komponenten in dem ternären Färbesystem verhalten sich gegenüber der Faser wie
folgt:
1. Komponente ( = Wasser): Verhältnis Faser zu Wasser= 1 :0,01 bis 1 :0,4 (Vorzugsbereiche sieht oben);
2. Komponente (= Farbstoff nicht lösendes organisches Lösemittel bzw. Lösemittelgemisch): Verhältnis Faser
zur zweiten Komponente entspricht etwa dem apparativ bedingt möglichen Gesamiflottenverhältnis und liegt
somit praktisch zwischen 1 :3 und 1 -.100, vorzugsweise
zwischen 1 :10 und 1 :30, wobei der Anteil dieser Komponente im Gesamtsystem mindestens 70 Volumprozent,
vorzugsweise mindestens 90 Volumprozent beträgt;
3. Komponente (= farbstofflösendei bzw. für optimale
Wasserverteilung sorgendes organisches Lösemirie! bzw. Lösemittelgemisch): Verhältnis Faser zur 3.
Komponente = 1 :0,05 bis 1:10. vorzugsweise 1 :0,1 bis 1 :3.
Wie vorher schon erwähnt, ist es — um bestmögliche Bedingungen für das erfindungsgemäße Färbeverfahren
zu schaffen — unbedingt nötig, die Faserfeuchtigkeit zu berücksichtigen und die mit der Faser ins Färbebad
eingebrachte Wassermenge eventuell zu erhöhen oder auch zu erniedrigen. Für jede verschiedene Gattung der
genannten Fasern bzw. für verschiedenen Feuchtigkeitsgehalt aufweisende Fasern müssen daher optimale
Färbebedingungen gesucht werden. Dies läßt sich in einem gewissen Umfang durch eine Temperatursteuerung
realisieren, in erster Linie jedoch durch die Zugabe der in den ternären Systemen genannten dritten
Komponente, die es ermöglicht, auf Grund der faserentwässernden bzw. teilweise entwässernden
Eigenschaften dieser vorzugsweise alkoholischen Lösemittel optimale Voraussetzungen für den Färbeprozeß
zu schaffen.
In einer besonderen Ausbildungsform des erfindungsgemäßen Färbeverfahrens werden diese optimalen
Voraussetzungen durch eine kurze Vorbehandlung in einem dem Färbebad gleichen, zumindest sehr ähnlichen
Vorbehandlungsbad bewerkstelligt: Praktisch gesehen bedeutet diese Maßnahme, daß durch die Vorbehandlung
das optimale Flottenverhältnis von Faser zu Wasser für das Färbebad derart eingestellt wird, daß bei
zu geringer Wassermenge aus der Faserfeuchtigkeit dem Vorbchandlungsbad bis zum Erreichen der
optimalen Menge Wasser zugesetzt wird. Das Vorbehandlungsbad wird dann als Färbebad w eiterverwendet,
Dies gilt auch für den Fall, daß mit der Faser bereits die optimale Wassermenge ins Vorbehandlungsbad gebracht
wird und ein weiterer Wasserzusatz nicht notwendig ist.
Wenn die Faserfeuchtigkeit dagegen zu hoch ist, was sich in einer mehr oder weniger starken Trübung des
Vorbehandlungsbades bemerkbar macht, wird das Vorbehandlungsbad entweder nur teilweise für das
spätere Färbebad eingesetzt, oder es wird die Menge an dritter, meist alkoholischer Komponente erhöht, wodurch
eine höhere Wassermenge im System gehalten werden kann. Dieser Erhöhung des Anteils an dritter
Lösemittelkomponente sind jedoch im Hinblick auf die Durchführung des Färbeprozesses deswegen Grenzen
gesetzt, weil mit zunehmendem Anteil an dieser Komponente im ternären Färbesytem auch in gleichem
Maße die Färbetemperatur im Färbebad gesteigert werden muß, um gleiche Ergebnisse hinsichtlich des
Erschöpfungsgrades des Färbebades erzielen zu können.
Das bedeutet aber auch, daß in einem für die Praxis interessanten Verfahren die Anteile an dritter Lösemittelkomponente
sich in den vorher angegebenen Grenzen bewegen müssen. Eine weitere Möglichkeit,
ideale Voraussetzungen für den Färbeprozeß zu schaffen, ist durch die Temperatursteuerung selbst
gegeben. So kann beispielsweise durch eine geringe Temperaturerhöhung ein störender Wasserüberschuß,
der sich im Vorbehandlungs- oder im Färbebad meistens
durch eine Trübung bemerkbar macht, beseitigt werden, und es lassen sich somit ebenfalls optimale Bedingungen
für die Durchführung des Verfahrens einstellen. Die Temperaturerhöhung stellt fernerhin auch einen entscheidenden
Faktor für die Fallgeschwindigkeit dar.
wobei unter Temperaturerhöhung im Sinn der vorliegenden Erfindung eine Differenz von 20 bis 30cC
(animalische bzw. animalisierte Fasern:30 bis 400C)
schon als maximal angesehen werden kann: in den meisten Fällen lassen sich die gewünschten Erfolge
schon durch eine Erhöhung der Temperatur um 3 bis 100C (animalische bzw. animalis.ierte Fasern : 10 bis
200C) erzielen.
Nach dem beanspruchten Verfahren können die Farbstoffe in handelsüblicher oder technisch reiner
Form in allen Konzentrationen als Pulver, Pasten oder Lösungen dem Färbesystem zugesetzt werden.
Die für das neue Verfahren, je nach verwendeter Farbstoffklasse, mögliche Färbetemperatur liegt im
allgemeinen zwischen 0 und 8O0C, wobei im Falle von Polyurethan- und synthetischen Polyamidfasern vorzugsweise
bei einer Temperatur von 10 bis 60"C, im Falle von animalischen bzw animalisierten Fasern
vorzugsweise bei einer Temperatur von 40 bis 70cC
gearbeitet wird. Das Verfahren kann unter Normaldruck, falls jedoch geeignete Anlagen zur Verfügung
stehen, auch unter Überdruck durchgeführt werden.
Die Färbezeit kann so gesteuert werden, daß je nach verwendetem Farbstoff, Fasertyp und Färbesystem im
allgemeinen 5 bis 90 Minuten ausreichen; vorzugsweise werden 10 bis 30 Minuten bei Polyurethan- und
synthetischen Polyamidfasern und 20 bis 60 Minuten bei den animalischen bzw. animalisierten Fasern benötigt.
Zum Einsatz beim beanspruchten Verfahren eignen sich als Farbstoffe solche Typen, die für das Färben der
betreffenden Fasern aus wäßrigem Milieu her bekannt sind; hierzu gehören organische Verbindungen, die
wasserlöslichmachende Gruppen enthalten und welche beispielsweise den nachfolgend lufgezählten Farbstoffklassen
angehören:
Mono-, Dis- und Polyazofarbstoffe, Anthrachinone Oxazin-, Phthalocyanin- und Methinfarbstoffe, 1:1-
oder 1 :2-Metallkomplexfarbstoffe, dispergierte Metallkomplexfarbstoffe,
asymmetrische Metallkomplexfarbstoffe und Reaktivfarbstoffe der nachstehend beschriebenen
Reaktivsysteme:
Halogentriazin-, Halogenpyrimidin-,
Halogenchinoxalincarbonyl-,
Halogenphthalazinearbonyl-, Vinylsulfon-,
ß-Hydroxäthylsulfonester-,
Methylsulfonyl-benzthiazol-, Fluorbenzthiazol-,
/3-Hydroxathylsulfonamid-ester-.
/J-Hydroxäthylsulfonylalkylaminoester.
/J-Bromacryloyl-.ß-Chlorpropionyl-,
/J-Chloracetyl-.^-Phenylsulfonylpropionyl-,
Halogenpyridazonalkyl-,
2-Chlorbenzthiazolsulfonyi-,
Alkylsulfonyl-pynmidin-, Arnmoniumtriazin- und
Acryloylgruppen
bzw. solchen Resten, die in diese Gruppen umgewandelt werden können. Ferner können verfahrensgemäß an
Stelle von Farbstoffen, die im sichtbaren Bereich absorbieren, solche verwendet werden; die im UV-Bereich
absorbieren, also optische Aufheller anionischen Charakters wie beispielsweise Stilben-, Benzoazol-,
Cumarin- und Acrylpyrazolinderivate.
Als Textilmaterialien kommen für die Durchführung der vorliegenden Erfindung solche aus Polyurethanfasern
verschiedener Provenienzen in Frage, vorzugsweise Elastomerfäden, die in reiner Form oder mit anderen
Fasern umwunden vorliegen können. Aus der Reihe von geeigneten synthetischen Polyamidfasern seien beispielsweise
genannt Polyamid 6 (ε-Caprolactam), Polyamid 6,6 (Hexamethylendiamin-Adipinsäure), Polyamid
6,6,6 (Mischpolymerisat aus Hexamethylendiamin, Adipinsäure und e-Caprolactam), Polyamid 6,10 (Hexame- 2β
thylendiamin-Sebacinsäure), Polyamid 11 (Aminoundecansäure)
sowie die hauptsächlich in der Differential-Dyeing-Technik verwendeten Fasertypen. Schließlich
lassen sich nach dem beanspruchten Verfahren auf animalischen bzw. animalisierten Fasern wie Wolle
(verschiedener Herkunft), natürlicher Seide oder Kaseinfasern hervorragende Färbungen erzielen. Diese
Fasern bzw. Mischungen aus diesen Fasern können im Verarbeitungszustand als Flocke, Kammzug, Kabel,
Fäden, Garne, Gewebe, Gewirke, Bodenbeläge oder Vliese vorliegen. Auch können die Materialien bereits in
konfektioniertem Zustand gefärbt werden, wie beispielsweise Pullover, Socken, Strümpfe oder Strumpfhosen.
In den nachfolgenden Beispielen beziehen sich die Prozentangaben für die eingesetzten Farbstoffe auf das
Gewicht der trockenen Ware. Ebenso wurde die Faserfeuchtigkeit in Gewichtsprozent ermittelt. Die in
den Beispielen zur Charakterisierung der Farbstoffe angegebenen Colour-Index-Nummern wurden der 2.
Auflage 1956 sowie dem Ergänzungsband von 1963 entnommen.
10 g Polyurethanfäden mit einer Faserfeuchtigkeit von 1,5% werden in einem Färbebad, bestehend aus
6 ecm Methanol, 0,3 ecm Wasser und 194 ecm Perchloräthylen.
in dem 0,5% des Farbstoffs Acid Red 42 — CL-Nr. 17 070 gelöst sind, 20 Minuten bei 400C gefärbt.
Nach dem Färben wird die Ware abgeschleudert und getrocknet. Man erhält eine rote Färbung, deren
Farbtiefe der einer solchen aus Wasser hergestellten Färbung entspricht.
5 g Polyurethanfäden mit einer Faserfeuchtigkeit von 2% werden in einer Lösung aus 95 ecm Perchloräthylen.
5 ecm Methanol und 03 ecm Wasser 10 Minuten bei 400C vorbehandelt Die Vorbehandlungsflotte wird
sodann zu 70% abgelassen und durch eine Lösung, bestehend aus 97 ecm Perchloräthylen und 3 ecm
Methanol in der 0.5% des Farbstoffs Acid Blue 40 — CI.-Nr. 62125 gelöst ist. ersetzt. Man färbt das
Fasermaterial mit dieser Flotte 30 Minuten bei 40° C.
Nach dem Färben wird die Ware abgeschleudert und in kaltem Perchloräthylen gespült Man erhält eine
blaue Färbung, die sich von einer aus Wasser hergestellten Färbung nicht unterscheidet.
55
60
65
5 g eines Elastomer-Gewirkes (Polyurethanfäden mit Polyamidfäden umwunden) mit einer Faserfeuchtigkeit
von 3,5% werden in einer Lösung, bestehend aus 3 ecm Methanol und 97 ecm Perchloräthylen, in der 0,5% des
Farbstoffes Acid Yellow 41 - CI.-Nr. 19 025 und 0,1% des Farbstoffes Acid Blue 41 - C.I. Nr. 62 130 gelöst
sind, 40 Minuten bei 45° C gefärbt.
Nach dem Färben wird die Ware abgeschleudert, in Perchloräthylen gespült und getrocknet. Man erhält
eine grüne, echte Färbung auf beiden Faserarien.
5 g Polyurethanfäden werden mit der 1 :2-Chromkomplexverbindung
des Farbstoffs der Formel
-CH,
COOH
HO V
wie im Beispiel 2 beschrieben gefärbt
Man erhält auf der Ware eine gelbe Färbung mit guten Echtheitseigenschaften.
Das Fasermaterial und die Färbebedingungen sind die gleichen wie im Beispiel 2 beschrieben, man verwende',
jedoch an Stelle des dort erläuterten Farbstoffes hier 0,3% eines optischen Aufhellers der Formel
SO3H SO3H
Man erhält das Fasermaterial optisch aufgehellt. Beispiel 6
10 g Polyamid-6-Garn werden auf 4% Faserfeuchtigkeit
konditioniert und in diesem Zustand 20 Minuten be Raumtemperatur in einem Färbebad gefärbt, das 0.03 £
(= 0,3%) des Farbstoffs Acid Blue 41 - CI.-Nr. 62 130
6 ecm Methanol und 194 ecm Perchloräthylen enthält.
Nach dem Färben wird das Garn 2 Minuten mit einei
Mischung aus 197 ecm Perchloräthylen und 3ccn Methanol kalt gespült abgeschleudert und getrocknet
Man erhält auf der Ware eine blaue Färbung, derei
Farbtiefe und Echtheitseigenschaften einer auf üblichi
Weise in wäßriger Flotte hergestellten Vergleiehsfär bung entsprechen.
10 g Polyamid-6-Garn (Nm 20/3, dtex 2,7/60 mn
matt), mit einer Faserfeuchtigkeit von 3.5%, werden 11 einem Färbebad, bestehend aus 6 ecm Methanol um
194 ecm Perchlcräthylen, in dem 0,5% des Farbstoffe
Acid Red 42 - CI.-Nr. 17 070 gelöst sind, 20 Minute
bei 40c C gefärbt.
Nach dem Färben wird die Ware abgeschleudert un<
getrocknet. Man erhält eine rote Färbung, dere
609 523 4:
Farbtiefe der einer solchen aus Wasser hergestellten Färbung entspricht.
20 g Kräuselgarn aus texturierten Polyamid-6,6-Fäden
(dtex. 100/26x2, matt) mit einer Faserfeuchtigkeit
von 4,0%, werden in einer Flotte aus 388 ecm Perchloräthylen und 12 ecm Äthanol, in denen 0,5% des
im Beispiel 6 genannten Farbstoffs gelöst sind, zunächst 20 Minuten bei 25°C behandelt, danach wird das
Färbebad auf45°C erwärmt, und das Fasermalerial wird weitere 40 Minuten bei dieser Temperatur gefärbt.
Nach Ablassen des Färbebades wird die Ware in Perchloräthylen bei 3O0C gespült, abgeschleudert und
getrocknet. Man erhält eine blaue Färbung, deren Echtheitseigenschaften denen einer Färbung aus wäßrigem
Medium entsprechen.
41 - C.I.-Nr. 19 025 und 0.3% des Farbstoffs der Formel
NO,
■SO,
N "N-HO
SO1Na
10 g Polyamid-6-Garn (Nm 20/3, dtex. 2,7/60 mm, matt) mit einer Faserfeuchtigkeit von 3,5% werden in
einer Flotte, bestehend aus 94 ecm Perchloräthylen und :<,
6 ecm Methanol, in der )% des im Beispiel 6 genannten
Farbstoffes gelöst sind, 10 Minuten bei 35°C gefärbt,
danach werden kontinuierlich weitere 150 ecm Perchloräthvlen innerhalb von 10 Minuten zugesetzt. Man
färbt das Fasermaterial sodann weitere 10 Minuten bei \o
dieser Temperatur.
Nach dem Färben wird die Ware abgeschleudert und getrocknet. Man erhält eine blaue Färbung mit guten
Echtheitseigenschaften.
Beispiel IC
5 g Po!>arnid-6-Garn (Nm 20/3, dtex. 2,7/60 mm, matt)
mit einer Faserfeuchtigkeit von 5% werden in einer Lösung aus 95 ecm Perchloräthylen und 5 ecm Methanol
10 Minuten bei 3O0C vorbehandelt. Diese Vorbehandlungsflotte
wird sodann zu 70% abgelassen und durch eine Lösung, bestehend aus 97 ecm Perchloräthylen und
3 ecm Methanol, in der 0,5% des Farbstoffs Acid Blue 40 — C.I.-Nr. 62 125 gelöst sind, ersetzt, und es wird bei
25C C während 45 Minuten gefärbt.
Nach dem Färben wird die Ware abgeschleudert, getrocknet und — entgegen den vorher genannten
Beispielen — 10 Minuten bei 40°C in einer wäßrigen Lösung aus 1 g/l des Umsetzungsproduktes von 1 Mol
Ncnylphenol mit 6 Mol Äthylenoxid nachbehandelt. Man erhält eine blaue Färbung, die sich von einer aus
Wasser hergestellten Färbung nicht unterscheidet.
Beispiel 11
10Qg eines Polyamid-Teppichs, bestehend aus Jute-Rücken
und Polyamid-6,6-Teppichgarn. Typ 845 (light dyeing) und Polyamid-6,6-Teppichgarn, Typ 847 (deep
dyeing) der Firma E I. DuPont de Nemours & Co, Ine,
Wilmington, DeLAJSA, mit seiner natürlichen Faserfeuchtigkeit werden 10 Minuten bei 4O0C in einer
Lösung aus 40 ecm Methanol und 1960 ecm Perchlor
ethylen vorbehandelt Nach Entfernung dieses Vorbe- t><,
handlungsbades wird das Fasermaterial sodann in einer frischen Flotte aus 100 ecm Methanol und 1900 ecm
Perchloräthylen, in der 0,3% des Farbstoffs Acid Yellow gelöst sind, behandelt. Man beginnt die Färbung bei
20°C und steigert die Temperatur innerhalb 20 Minuten auf 400C. Danach wird das Färbebad abgelassen und die
Färbung 5 Minuten in einer Lösung aus 40 ecm Äthanol und 1960 ecm Perchloräthylen bei 300C nachbehandelt.
Es wird dann das Nachbehandlungsbad abgelassen und :o der Teppich getrocknet.
Man erhält, entsprechend einer wäßrigen Färbung, die beiden Typen des Teppichgarns unterschiedlich
gefärbt, wodurch eine Musterung im Teppich hervorgerufen wird.
Beispiel 12
5 g eines Polyamid-6-Garns (Nm20/3, dtex. 2.7/60 mm. matt) mit einer Faserfeuchtigkeit von 3,5%
werden in einer Flotte, bestehend aus 3 ecm Methanol und 97 ecm Perchloräthylen, in der 0,3% des Farbstoffes
Acid Red 52 — C.I.-Nr. 45 100 gelöst sind, 60 Minuten bei 40° C gefärbt.
Nach dem Färben wird die Ware abgeschleudert und getrocknet. Man erhält eine brillante, fluoreszierende
rote Färbung mit den für diesen Farbstoff entsprechenden Echtheitseigenschaften.
Beispiel 13
5 g eines Polyamidgarns wie im Beispiel 12 werden wie dort beschrieben gefärbt, jedoch wird als Farbstoff
hier die 1 :2-Chromkomplexverbindung des Farbstoffs der Formel
I
COOH
COOH
CH3
eingesetzt
Man erhält eine gelbe Färbung mit guten Echtheitsei genschaften.
Beispiel 14
Das Fasermaterial und die Färbebedingungen sind di< gleichen wie im Beispiel 12 beschrieben, man verwende
jedoch an Stelle des dort genannten Farbstoffs hier die Produkte mit der Formel
OH OCH,
V N-N "f
'■■, v-SO1Na
Cu
SO2-CH, CH, O SO1Na
)- SO2-CH2-CH2- O— SO.,H
S0.,Na
Man erhält im Falle a) eine rote und im Falle b) eine bordorote Färbung. 2s
Beispiel 15
Das Fasermaterial und die Färbebedingungen sind die gleichen wie im Beispiel 12 beschrieben, man verwendet
jedoch an Stelle des dort genannten Farbstoffs hier 0,3% des Farbstoffs Direct Yellow 12 - Cl.-Nr. 24 895.
Man erhält auf der Ware eine gelbe Färbung.
Beispiel 16
Das Fasermaterial und die Färbebedingungen sind die gleichen wie im Beispiel 12 beschrieben, man verwendet
jedoch an Stelle des dort erläuterten Farbstoffs hier 0,3% eines optischen Aufhellers der Formel
H,N-
CH = CH--
NH,
SO3H
S0,H
Man erhält das Fasermaterial optisch aufgehellt.
Beispiel 17
Beispiel 17
10 g texturierten Polyamid-11-Gam mit einer Faserfeuchtigkeit
von 1,5% wird in einer Mischung aus 0.2 ecm Wasser, 4 ecm Methanol und 196 ecm Perchloräthylen 10 Minuten bei 450C behandelt Danach werden
diesem Bad 0,05 g des Farbstoffs Acid Blue 41 - CI.-Nr. 62 130, gelöst in 8 ecm Methanol, zugesetzt und das
Material darin 15 Minuten bei 45° C gefärbt. Anschließend spült man das Garn kalt mit einer Mischung aus
Perchloräthylen mit 2 Volumprozent Methanol, zentrifugiert und trocknet
Man erhält eine egale Färbung, deren Echtheitseigenschaften denen einer aus wäßriger Flotte hergestellten
Färbung entsprechen.
Ähnliche Ergebnisse können erhalten werden, wenn an Stelle des obengenannten Textilmaterials ein Garn
aus Polyamid 3-Fasern verwendet wird.
Beispiel 18
10 g Wollgabardine mit einer Faserfeuchtigkeit von 15% werden in einem Färbebad, bestehend aus 10 ecm
Methanol und 190 ecm Perchloräthylen, in dem 0,6%
des Farbstoffs Acid Red 42 — C.l.-Nr. 17 070 gelöst sind.
40 Minuten bei 55°C gefärbt.
Nach dem Färben wird die Ware abgeschleudert und getrocknet. Man erhält eine rote Färbung, deren
Farbtiefe der einer solchen aus Wasser hergestellten Färbung entspricht.
Beispiel 19
20 g Wollgarn mit einer Faserfeuchtigkeit von 15,0%
werden in einer Lösung aus 360 ecm Perchloräthylen und 40 ecm Äthanol, in denen 0,25% des Farbstoffs Acid
Blue 41 - Cl.-Nr. 62 130 gelöst sind, zunächst 20 Minuten bei 25°C behandelt, danach wird das Färbebad
auf 70° C erwärmt, und die Ware wird weitere 60 Minuten bei dieser Temperatur gefärbt.
Nach dem Ablassen des Färbebades wird das gefärbte Wollgarn in Perchloräthylen bei 30° C gespült, abgeschleudert
und getrocknet. Man erhält eine blaue Färbung, deren Echtheitseigenschaften der einer Färbung
aus Wäßrigem Medium entsprechen.
Beispiel 20
5 g Wollflanell mit einer Faserfeuchtigkeit von 15% werden in einer Lösuing aus 95 ecm Perchloräthylen
und 5 ecm Methanol 10 Minuten bei 30°C vorbehandelt. Diese Vorbehandlungsflotte wird zu 80% abgelassen
und durch eine frische Flotte, bestehend aus 96 ecm Perchloräthylen und 4 ecm Methanol, in der 0,3% des
Farbstoffs Acid Blue 40 - Cl.-Nr. 62 125 gelöst sind, ersetzt. In diesem Bad wird die Ware sodann 45 Minuten
bei 38° C gefärbt
Nach dem Färben wird das Fasermaterial abgeschleudert, getrocknet und — entgegen den vorher genannten
Beispielen — 10 Minuten bei 400C in einer wäßrigen
Lösung aus 1 g/l des Umsetzungsproduktes von 1 Mol Nonylphenol mit 6 Mol Äthylenoxid nachbehandelt
Man erhält eine blaue Färbung, die sich von einer aus Wasser hergestellten Färbung nicht unterscheidet
Beispiel 21
5 g eines Wollgarnes mit einer Faserfeuchtigkeit vor 15% werden in einer Flotte, bestehend aus 4 ccrr
Methanol und 96 ecm Perchloräthylen, in der 0,2% de:
Farbstoffes Acid Red 52 - Cl.-Nr. 45 100 gelöst sind, 6(
Nach dem Färben wird die Ware abgeschleudert und getrocknet. Man erhält eine brillante, fluoreszierende
rote Färbung mit den für diesen Farbstoff entsprechen den Echtheitseigenschaften.
Beispiel 22
5 g eines Wollgarns entsprechend dem Beispiel 21 werden wie dort beschrieben gefärbt, jedoch wird als
Farbstoff hier iie 1 : 2-Chromkomplexverbindung des Farbstoffs der Formel
-N-^N-·π~
HO-(
HO-(
■-π- cn,
COOH
eingesetzt.
Man erhält eine gelbe Färbung mit sehr guten Echtheitseigenschaften.
Beispiel 23
a) 5 g eines Seidengarns mit einer Faserfeuchtigkeit
von 7% werden in einer Flotte aus 5 ecm Methanol. 1 ecm Isopropanol und 94 ecm Perchloräthylen, in der
0,4% des Farbstoffes Acid Blue 40 - C.I.-Nr. b2 125 gelöst sind, 60 Minuten bei 55C C gefärbt.
Nach dem Färben wird die Ware abgeschleudert, mit Perchloräthylen, dem 1% Isopropanol zugesetzt wurde.
gespült, abermals abgeschleudert und getrocknet. Man erhält eine blaue Färbung mit guten Echtheitseigenschaften.
b) Zur Färbung verfährt man wie im Beispiel 23a) beschrieben, verwendet jedoch an Stelle von Seidengarn
hier Kaseinfasern. Man erhält eine blaue Färbung.
Beispiel 24
Das Fasermaterial ist 5 g gebleichtes Wollgarn, und
die Färbebedingungen sind die gleichen wie im Beispiel 21 beschrieben. Man verwendet jedoch an Stelle des
dort erläuterten Farbstoffs hier 0,05% eines optischen Aufhellers der Formel
VCH-CH-/
SO1Na SO1Na
*>-NH~C C N(CH2-CH2-OHl
N N
NaO=S —■';'
HN
NH
— SO;,Na
Man erhält das Fasermaterial optisch aufgehellt.
Claims (11)
1. Verfahren zum Färben von Textilmaterial aus Polyurethanfasern, synthetischen Polyamidfasern
oder aus animalischen bzw. animalisierten Fasern oder aus Mischungen, die diese Fasern enthalten, mit
wasserlöslichen Farbstoffen unter Mitverwendung von organischen Lösemitteln nach der Ausziehmethode,
dadurch gekennzeichnet, daß man auf die Ware eine den gelösten Farbstoff enthaltende
Färbeflotte, die ein homogenes, ternäres System darstellt, welches aus Wasser und aus einem den
Farbstoff nicht lösenden organischen Lösemittel oder Lösemittelgemisch besteht, wobei der Wasseranteil
zur Faser in einem »Flottenverhältnis« im Bereich von 0,01 :1 bis 0,4 :1 liegt, und welches
zuzüglich farbstofflösende organische Lösemittel enthalt, deren volumenmäßiger Anteil, bezogen auf
die Warengewichtsmenge, zwischen dem 0,05- und dem lOfachen, vorzugsweise zwischen dem 0,1- und
dem 3fachen liegt, bei Temperaturen, die oberhalb der Erstarrungspunkte und unterhalb der Siedepunkte
der in dem genannten System vorhandenen Komponenten bzw. sich gegebenenfalls daraus
bildender Azeotrope liegt, einwirken läßt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beim Färben von Polyurethanfasern
das Flottenverhältnis von Wasser /ur Faser im Bereich von 0,02 :1 bis 0,2 : 1 liegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beim Färben von synthetischen
Polyamidfasern das FlottenverhMtnis von Wasser
/ur Faser im Bereich von 0.03 : 1 bis 0,2 : I liegt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beim Färben von animalischen bzw.
animalisierten Fasern das Flottenverhältnis von Wasser /ur Faser im Bereich von 0.05 · 1 bis 0.25 . I
liegt.
5. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Flottenverhältnis von
Wasser /ur laser durch eine Vorbehandlung des /u
färbenden Textilmaterial mit dem farbstofffreien Lösemittelsystem geschaffen wird und anschließend
diese Vorbehandlungsflotte ganz oder teilweise die Basis für die Färbeflotte bildet.
6. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 5. dadurch gekennzeichnet, daß der Erschöpfungsgrad und die
Aufriehgeschwindigkeit (Färbezeit) im gegebenenfalls durchgerührten Vorbehandlungsprozeß
und/oder im Färbeprozeß durch Temperaturänderung beeinflußt werden.
7. Ycrl.ihren nach Ansprüchen ' bis b. dadurch
gekennzeichnet, daß die Farbetemperatur /wischen 0 und 80 C liegt.
K. Verjähren ruah Ansprüchen 1 bis 7. dadurch
gekennzeichnet, daß die Farbezeit zwischen 5 und 90
Minuten liegt.
M. Verfuhren nach Ansprüchen I bis 8. dadurch
gekennzeichnet, daü die Farbstoffe in handelsüblicher oder technisch reiner Form in allen Konzentrationen
als Pulver. Pasten oder Lösungen dem Färbesystem zugesetzt werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daü an Stelle von Farbstoffen, die im
sichtbaren Bereich absorbieren, solche verwendet werden, die im UV-Bereich absorbieren, also
optische Aufheller.
ίο
11. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 10. dadurch
gekennzeichnet daß mit anderen Fasern umwundende Elastomer-Fäden auf Basis von Polyurethanen
gefärbt oder optisch aufgehellt werden.
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722214068 DE2214068C3 (de) | 1972-03-23 | Verfahren zum Färben von Textilmaterialien aus Polyurethanfasern, synthetischen Polyamidfasern oder aus animalischen bzw. animalisieren Fasern unter Mitverwendung von organischen Lösemitteln | |
IT2193273A IT981531B (it) | 1972-03-23 | 1973-03-21 | Procedimento per la tintura di materiali tessili di fibre po liuretaniche fibre poliamidiche sintetiche oppure fibre animali o animalizzate con impiego di solventi organici |
JP48031950A JPS496274A (de) | 1972-03-23 | 1973-03-22 | |
BE129200A BE797257A (fr) | 1972-03-23 | 1973-03-23 | Teinture de matieres textiles avec emploi de solvants organiques |
FR7310546A FR2177096A1 (en) | 1972-03-23 | 1973-03-23 | Exhaust dyeing polyurethane, synthetic polyamide animal(ised) - fibres - with water-sol dyes from solvents |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19722214068 DE2214068C3 (de) | 1972-03-23 | Verfahren zum Färben von Textilmaterialien aus Polyurethanfasern, synthetischen Polyamidfasern oder aus animalischen bzw. animalisieren Fasern unter Mitverwendung von organischen Lösemitteln |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2214068A1 DE2214068A1 (de) | 1973-10-11 |
DE2214068B2 true DE2214068B2 (de) | 1976-08-12 |
DE2214068C3 DE2214068C3 (de) | 1977-03-24 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
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BE797257A (fr) | 1973-09-24 |
FR2177096A1 (en) | 1973-11-02 |
JPS496274A (de) | 1974-01-19 |
IT981531B (it) | 1974-10-10 |
DE2214068A1 (de) | 1973-10-11 |
FR2177096B1 (de) | 1976-09-10 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EHJ | Ceased/non-payment of the annual fee |