DE2212854A1 - Verfahren zur Herstellung des Antibiotikums Heliomyzin - Google Patents
Verfahren zur Herstellung des Antibiotikums HeliomyzinInfo
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Description
VEEi1AHEEN ZUR HERSTELLUNG.DES ANTIBIOTIKUMS HELIOMYZHf
Priorität vorn 17. März 1971 UdSSR Nr. 1626871
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung des Antibiotikums HflliosiyKin, welches in Form
einer 4%igen Salbe zur Heilung von Verbrennungen, verschiedener
Formen von Pyodermie und auf dem Gebiete der medizinischen Kosmetik Verwendung findet, da es antibakterielle
und gefäßverengende Wirkung in sich vereinigt·
Es ist ein Verfahren zur Herstellung des Antibiotikums Heliomyzin aus der Kultur des Strahlenpilzes Actinomyces flavochromogenes
var heliomycini bekannt. Die Ausgangskultur
züchtet man im Subraersverfahren auf einem Nährmedium, welches
1,0 Gewichtsprozent Sojamehl; 1,5 "bis 2,0 Gewichtsprozent
Stärke; 0,1 Gewichtsprozent Kaliuradihydrogenphosphat?
0,3 Gewichtsprozent Natriumchlorid} 0,3 Gewichtsprozent KaI-ziumkarbonat}
0,1 Gewichtsprozent Pottwaltran; bis 100 ml
Wasser enthält.
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Dasselbe Nährmedium kann zum Züchten von Impfmyzelium verwendet werden·
Aus der erhaltenen Kulturflüssigkeit trennt man das Myzelium durch Filtrieren ab. Das Antibiotikum extrathiert man
mit Aceton aus dem Myzelium, das eine Feuchtigkeit von 60 Gewichtsprozent
aufweist. Die Extraktion wird 4 Mal durchgeführt« Für jede Extraktion nimmt man dreifaches Volumen von
Azeton 2.um Gewicht des feuchten Myzeliums. Der erste wenigaktiven Extrakt wird verworfen und dem Gemisch des zweiten
und dritten Extraktes doppeltes Volumen von destilliertem Wasser zugegeben. Mit dem vierten Extrakt wird die sekundäre
Extraktion des Myzeliums der nächsten Fermentation durchgeführt»
Das ausgefallene kristalline Heliomyzin v.drd abfiltriert
und mit destilliertem Wasser gewaschen. Wenn das Rohhelioniyzin
infolge einer Verunreinigung durch öl schlecht trocknet, wird es zusätzlich mit Petrolather gewaschen.
Die Ausbeute an Eohheliomyzin beträgt 3 Gewichtsprozent,
bezogen auf das feuchte Myzelium. Das Rohpräparat enthält 80 bis 85 Gewichtsprozent Heliomyzin· (Siehe Urheberschein der
UdSSR Ho· 266149).
Ein Nachteil des bekannten Verfahrens zur Herstellung von Heliomyzin aus der Kultur Actinomyces flavochroinogenes var
heliomycini ist eine große Variabilität des Stammes. Bei
häufigem Überimpfen und längerer Lagerung wird die Kultur in aktive und wenigaktive Varianten gespalten. Die größte Fähigkeit,
das Antibiotikum in dem Lyzelium zu speichern, ist den
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Varianten eigen, deren Kolonien beim Wachstum auf einem festen
organischen Nährmedium kein Luftmyzelium "besitzen, auf mineralischem
Nährmedium ein spärliches Luftmyzelium aufweisen
und ein graubraunes Pigment ausscheiden· In diesem Zusammenhang ist die Ausbeute an Rohantibiotikum niedrig (3 Gewichtsprozent,
bezogen auf das feuchte Myzelium bei der Verwendung aktiver Varianten der Kultur Actinomyces flavochromogenes
var heliomycini) .
Ziel der vorliegenden Erfindung ist., es, die genannten
Nachteile zu vermeiden«
In Übereinstimmung mit dem Ziel wurde die Aufgabe gestellt, durch die Verwendung eines neuen Stammes die Ausbeute
an Endprodukt zu steigern.
Diese Aufgabe wurde dadurch gelöst, daß man in dem Verfahren
zur Herstellung des Antibiotikums Heliomyzin durch Bereitung von Impfmaterial der Kultur des Heliomyzinproduzenten,
Beimpfen mit diesem von Nährmedium unter anschließender Fermentation, Abtrennung des Myzeliums und Isolierung aus
diesem des Endproduktes erfindungsgemäß als Kultur des Heliornysinproduzenten
den Stamm 6303 Actinomyces variabilis
var roseoluß verwendet, der durch folgende kulturmorphologische und physiologische Eigenschaften gekennzeichnet wird:
er bildet auf dem mineralischen Nährmedium Gause No, 1 ein
reichliches graues Luftmyzelium, das Substratmyzelium ist farblos, er färbt das Nährmedium schwach braun-rosa oder>-
j.
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ι
violett-braun, die Sporenträger sind spiralförmig mit 2 bis 4· Windungen der Spirale, die Sporen sind mit langen Härchen bedeckt; ι
violett-braun, die Sporenträger sind spiralförmig mit 2 bis 4· Windungen der Spirale, die Sporen sind mit langen Härchen bedeckt; ι
auf dem organischen Nährmedium Gause No. 2 ist daß Luftmyzelium
zunächst cremefarben, dann grau, das Substratmyzel ist graubraun-gelb bis dunkelgraubraun; auf dem Czapek-Nährmedium
und Lindenbein-Nährmedium ist das Luftmyzelium reichlich grau, das Substratmyzelium bräunt auf dem Glukose-Aspargin-Agar ist
das Luftmyzelium spärlich, zunächst cremefarben, dann grau, das Substratrayzelium graubraun-gelb, färbt das Nährmedium
nicht, nimmt auf flüssigen Nährmedien bei einer Temperatur von 280C Laktose, Galaktose, Saccharose gut, Glukose mäßig
und Dulzit schwach auf; abgetrennt aus dem Boden und selektioniert
durch natürliche Wahl und Ultraviolettbestrahluu^; =
Das erfindungsgemäße Verfahren wird wie folgt durchgeführt.
Als Ausgangskultur verwendet man den Stamm Nr. 6383 Actinomyces
variabilis var roseousl. Diese Kultur unterscheidet sich von der früher beschriebenen Kultur Nr· 2915 Actinomyces
flavochromogenes var heliomycini durch die Bildung eines braunen
Substretmyseliums und löslicher Pigmente bräunlichrosa-
farbener oder violett-brauner Farbtöne beim Wachstum auf synthetischen Nährmedien sowie durch reichliches Sporentragen
des grauen Luftmyzeliums auf diesen Nährmedien.
Die Ausgangskultur wird im Submersverfahren auf dem Sojamehl-Stärke-Nährmedium
gezüchtet·
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Das gleiche Nährmedium kann zur Züchtung von Impfmyzelium
verwendet werden.
Das Antibiotikum ist im Myzelium enthalten, welches von
der Kulturflüssigkeit durch Filtrieren abgetrennt wird» Das Antibiotikum extrahiert man mit Azeton aus dem Myzelium, das
eine Feuchtigkeit von etwa 60 Gewichtsprozent aufweist· Die Extraktion wird 4 Mal durchgeführt· Für jede Extraktion nimmt
ein dreifaches Volumen von Azeton zum Gewicht des feuchten Myzeliums. Der erste wenigaktive Extrakt wird verworfen und
dem Gemisch des zweiten und dritten Extraktes doppeltes Volumen von destilliertem Wasser zugesetzt·
Mit dem vierten Extrakt führt man die sekundäre Extraktion des Myzeliums der nächsten Fermentation durch· Es fällt
kristallines Heliomyzin aus, welches abfiltriert und mit
destilliertem Wasser gewaschen wird* Falls das Rohantibiotikum infolge einer Verunreinigung durch öl schlecht trocknet,
wird dieses zusätzlich mit Petrolätheri gewaschen· Die
Ausbeute an Rohheliomyzin beträgt 4 Gewichtsprozent, bezogen auf das feuchte Myzelium, Das Rohpräparat enthält 80-85 Ge- *
wichtsprozent Heliomyzin, bezogen auf das chemisch reine
kristalline Präparat.
Ein Vorteil des vorliegenden Verfahrens ist die Verwendung eines neuen und produktiveren Stammes, des Stammes
Nr, 6383 Actinomyces variabilis var roseousl, bei dessen Verwendung
die Ausbeute an kristallinem Heliomyzin auf 4 Gewichtsprozent, bezogen auf das feuchte Myzelium, gesteigert werden
kann. ,
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Zur Herstellung von Sporenmaterial züchtet man den Stamm
Nr♦ 6383 Actinomyces variabilis var roseolus in Reagenzgläsern
mit abgeschrägtem synthetischem Nährmedium Gause Nr, 1 während 10 Tage "bei einer Temperatur von 280C. Zur Herstellung von
Impfmyzelium werden mit den Sporen der Kultur Erlenmeyerkolben
von 500 ml Fassungsvermögen beimpft, die 100 ml Nährmedium
der folgenden Zusammensetzung (in Gewichtsprozenten) enthalten: Sojamehl 1,0; Stärke 1,0} Natriumchlorid 0,3; Kalziumkarbonat
0,3; Kaliumdihydrogenphosphat; Wasser bis 100 ml, pH des
Nährmediums nach der Sterilisation 7*0·
Das Impfmyzelium züchtet man in den Kolben 2 Tage bei
einer Temperatur von 280C auf Schaukeln, die bei 200 U/min
arbeiten,
5 Gewichtsprozent des gezüchteten Impfmyzeliums (400 ml im Kolben) bringt man in Impffermenter von 45 Liter Fassungsvermögen
ein, die 20 Liter Nährmedium der folgenden Zusammen- ■! setzung (in Gewichtsprozenten) enthalten: Sojamehl 1,0; Stärke j
1,0; NaCl 0,3; CaCO- 0,3; KH2PO^ 0,1; Pottwaltran 0,1; Wasser
bis 100 ml; pH des Mediums nach der Sterilisation 7,0.
Man sterilisiert 45 Minuten bei einer Temperatur von
120°C· Dann erfolgt die Züchtung bei einer Temperatur von 280C unter einem Druck von 0,3 bis 0,5 at, bei einem Belüftungsgrad
von 1 Liter Luft je 1 Liter Nährmedium in der Minute bei eingeschaltetem Rührwerk, das bei 300 U/min arbeitet·
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Nach 48 Stunden Züchten wird das Impfmaterial den Fermentern zugeführt» In die Fermenter von 500 Liter Fassungsvermögen
"bringt man Nahrmedium der folgenden Zusammensetzung (in
Gewichtsprozenten) ein: Sojamehl 1,0} Stärke 2,0$ NaCl 0,3ϊ.
CaCO^ 0,3; KH2PO^ 0,1; Pottwaltran 0,1; Wasser bis 100 ml, pH
des Nährmediums nach der Sterilisation 7»0.
Man sterilisiert 45 Minuten bei einer Temperatur von 1200C· Die Beimpfung erfolgt aus den Impfapparaten, wobei man
20 Liter Impfmaterial de 300 Liter Nährmedium (5 bis 7 Gewichtsprozent
Impfmaterial) nimmt. Die Fermentation erfolgt bei einer Temperatur von 280C unter einem Druck von 0,3 bis
0,5 at, bei einem Belüftungsgrad von 1 Liter Luft je 1 Liter
Nährmedium in der Minute bei eingeschaltetem Rührwerk, das bei
300 U/min arbeitet. Die Fermentation dauert 96 bis 120 Stunden.
Man filtriert die Kulturflüssigkeit und erhält gegen 30 kg Mizelium mit einer Feuchtigkeit von etwa 60 Gewichtsprozent
·
Das Myzelium extrahiert man mit Azeton 4 Male. Für jede
Extraktion nimmt man dreifaches Volumen von Azeton (90 Liter) .
zum Gewicht des feuchten Myzeliums. Der erste wenigaktive Extrakt wird verworfen und dem Gemisch des zweiten und dritten
Extraktres doppeltes Volumen von destilliertem Wasser (360 Liter) zugesetzt» Dabei fällt das Rohheliomyzin aus, welches
man abfiltriert und mit destilliertem Wasser wäscht. Falls das Rohpräparat infolge einer Verunreinigung durch öl schlecht
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trocknet, wird es zusätzlich mit 5 bis 10 fächern Volumen von
Petroleumäther zum kristallinen Eohpräparat gewaschen·
Die aus 30 kg feuchtem Myzelium (Feuchtigkeit 60%)
erzielte Ausbeute an Rohpräparat beträgt 1200 g. Das Eohpräparat enthält 80 bis 85 Gewichtsprozent Heliomyzin, umgerechnet
auf chemisch reines kristallines Präparat,
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Claims (1)
- PATENTANS PR U Crt:Verfahren zur Herstellung des Antibiotikums Heliomyzin durch Bereitung von Impfmaterial der Kultur des Helioniyzinproduzenten, Beimpften mit diesem von Nährmedium unter anschließender Fermentation, Abtrennung des Myzeliums und Isolierungdes Endproduktes, dadurch gekennzeichnet , daß man als Kultur des Heliomyzinprodusenten den Stamm 6383 Actinomyces variabilis var roseolus verwendet, der durch folgende kultunaorphologische und physiologische Eigenschaften gekennzeichnet wird: er bildet auf dem mineralischen Nährmedium Gause Nr, 1 ein reichliches graues Luftmyzelium, döö SubstratEiyzeliuia ist farblos, er färbt das Nährmedium schwach braun-rosa oder violettbraun, die Sporenträger sind spiralförmig mit 2 bis 4- Windungen, der Spirale, die Sporen sind mit langen Härchen bedeckt; auf dem organischen iiährmedium Gause Nr. 2 ist das Luftmyzelium zunächst cremefarben, dann grau, das Substratiayzel ist graubraun-gelb bis dunkelgraubraun? auf dem Czapek-Mhrmedium und Lindenbein-Nährmedium ist das Luftmyzelium reichlich, grau, das Substratmyzelium braun? auf dem Glukose-Aspargin-Agar ist das Luftmyzelium spärlich 9 zunächst cremefarben, dann grau, das Substratmyzelium graubraungelb, färbt das Nährmedium nicht, nimmt auf flüssigen Nährmedien bei einer Temperatur von 280C Laktose, Galaktose, Saccharose gut, Glukose mäßig und Dulzit schwach auf; abgetrennt aus dem Boden und selektioniert durch natürliche Wahl und Ultraviolettbestrahlung. yORIGINAL INSPECTED 20984S/11R9
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1999053053A1 (fr) * | 1998-04-15 | 1999-10-21 | Aventis Cropscience S.A. | Gene codant pour l'heliomicine et son utilisation |
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- 1971-03-17 SU SU1626871A patent/SU350364A1/ru active
-
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- 1972-03-15 GB GB1195972A patent/GB1355163A/en not_active Expired
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- 1972-03-17 CH CH395472A patent/CH568387A5/xx not_active IP Right Cessation
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1999053053A1 (fr) * | 1998-04-15 | 1999-10-21 | Aventis Cropscience S.A. | Gene codant pour l'heliomicine et son utilisation |
FR2777568A1 (fr) * | 1998-04-15 | 1999-10-22 | Rhone Poulenc Agrochimie | Gene codant pour l'heliomicine, proteine obtenue, vecteur le contenant, organismes transformes obtenus et procede de preparation |
Also Published As
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DE2212854C3 (de) | 1974-11-28 |
GB1355163A (en) | 1974-06-05 |
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FR2130267B1 (de) | 1975-04-25 |
FR2130267A1 (de) | 1972-11-03 |
CH568387A5 (de) | 1975-10-31 |
SU350364A1 (ru) | 1973-10-19 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EHJ | Ceased/non-payment of the annual fee |