DE2211680C3 - Überzug auf Basis anorganischer Oxyde für ein Substrat aus Kohlenstoff zum Schutz gegen Oxydation in einer feuchten Atmosphäre und ein Verfahren zu dessen Herstllung - Google Patents
Überzug auf Basis anorganischer Oxyde für ein Substrat aus Kohlenstoff zum Schutz gegen Oxydation in einer feuchten Atmosphäre und ein Verfahren zu dessen HerstllungInfo
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Description
2. Überzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der ausgewählte zweite Stoff Chrom
ist, das in einem Bereich von 10-70 Gew.-% des Ausgangsgesamtüberzugs hinzugefügt ist.
3. Oberzug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der erste ausgewählte Stoff Bor ist, das
im Bereich von 15 bis 40 Gew.-% des Ausgangsgesamtüberzugs hinzugefügt ist.
4. Überzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der ausgewählte erste Stoff Bor ist, das im Bereich von 10 bis 45 Gew.-% des Ausgang<-gesamtüberzugs
hinzugefügt ist.
5. Überzug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der ausgewählte zweite Stoff Wolfram
ist, das im Bereich von 70-85 Gew.-% des Ausgangsgesamtüberzugs hinzugefügt ist.
6. Überzug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der ausgewählte zweite Stoff Molybdän
ist, das im Bereich von 65-80 Gew.-% des Ausgangsgesamtüberzugs hinzugefügt ist.
7. Überzug nach Anspruch 4. dadurch gekennzeichnet,
daß der ausgewählte zweite Stoff Chromoxyd ist. das im Bereich von 40-50 Gew.-% des
Anfangsgesamtüberzugs hinzugefügt ist.
8. Überzug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur in der oxydierenden
Atmosphäre im Bereich von 650 - 1350°C liegt.
9. Verfahren /um Aufbringen eines Überzugs nach einem der Ansprüche I bis 8. dadurch gekennzeichnet,
daß 10-60 Gew. % eines ersten trockenen pulverförmigen Stoffes aus der Gruppe bestehend v>
aus Bor und Borverbindungen ausgewählt wird, in denen das Element Bor wenigstens 25% des
Verbindungsgewichtes ausmacht, wobei der ausgewählte erste pulverförmige Stoff mit Sauerstoff in
einer oxydierenden Atmosphäre unler Ausbildung eines Oxydbelags oxydiert, durch den ein Durchtritt
von Sauerstoff unmöglich ist, daß dem ersten ausgewählten pulverförmigen Stoff IO-"85 Gew.*%
eines zweiten trockenen pulverförmigen Stoffes, ausgewählt aus einer Gruppe, hinzugefügt werden,
die aus Chrom, Vanadium, Molybdän, Niobium, Wolfram, Oxyden dieser Elemente und anderen
diese Verbindungen enthaltenden Elemente besteht, in denen das Element wenigstens 50% des
Verbindungsgewichtes ausmacht, wobei der ausgewählte zweite pulverförmige Stoff wechselseitig mit
dem Sauerstoff und dem ersten ausgewählten pulverförmigen Material zur Bildung einer wasserunlöslichen
Oxydfläche reagiert, daß 5-50 Gew.-% eines trockenen pulverförmigen carbonisierbaren
Harzes mit den ersten und zweiten ausgewählten pulverförmigen Stoffen zur Bildung einer Gesamtmischung
vermischt werden, die trockene Gesamtmischung in einem Behälter bis zum Erreichen einer
gleichförmigen Verteilung gerührt werden, daß der trockenen Mischung ein organisches Lösungsmittel
bis zum Erreichen einer ichlammartigen Mischung hinzugesetzt wird, daß die ausgewählte Oberfläche
des Kohlenstoffsubstrates mit einer ersten Schicht der schlammartigen Mischung überzogen wird, die
überzogene Fläche des Kohlenstoffsubstiates getrocknet
wird, wobei der flüssige Anteil des organischen Lösungsmittels ausgetrieben wird, daß
das überzogene Kohlenstoffsubstrat zur Härtung des carbonisierbaren Harzes in der Gesamtmischung
in eine Kammer mit langsam ansteigender Temperatur eingebracht wird und uin inaktives Gas
bei zurückgenommener Temperatur in die Kammer eingeleitet wird, während die Temperatur langsam
auf eine Temperatur von 760-11000C angehoben
wird, wodurch der gehärtete Kunststoff in eine Kohlenstoffmatrix verkohlt wird, wobei die Kohlenstoffmatrix
eine Bindung mit der ausgewählten Oberfläche des Kohlenstoffsubstrates aufbaut und
die Kohlenstoffmatrix die ausgewählten ersten und zweiten pulverförmigen Stoffe in der Nähe der
ausgewählten Fläche hält, bis das Kohlenstoffsubstrat einer oxydierenden Atmosphäre ausgesetzt
wird, wenn sich die wasserunlösliche Oxydfläche entwickelt
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß eine zweite Schicht der schlammartigen
Mischung vor dem Verkohlen des carbonisierbaren Harzes zum Auffüllen von Oberflächenunregelmäßigkeiten,
die beim Trocknen der ersten Schicht entstanden sein können, auf die erste Schicht
aufgebracht wird, um sicherzustellen, daß die gesamte ausgewählte Oberfläche durch einen
Überzug geschützt ist.
Die Erfindung betrifft einen Überzug auf Basis anorganischer Oxyde für ein Substrat aur, Kohlenstoff
zum Schutz gegen Oxydation in einer feuchten Atmosphäre und ein Verfahren zu dessen Herstellung.
Der Gebrauch von Kohlenstoff-Werkstoffen hat in den letzten Jahren in beachtenswertem Ausmaß
zugenommen, da die große spezifische Wärme dieser Werkstoffe sie in die Lage versetzt, bei gegebenem
Cewicht größere Wärmemengen zu absorbieren, als es
bei üblicherweise verwendeten Metallen wie Kupfer Und Stahl der Fall ist. Bei Temperaturen über 4000C
beginnt jedoch der Kohlenstoff zu oxydieren und bei Temperaturen nahe 135O0C ist der Materialverlusl
infolge der Oxydation so schnell, daß die Nutzlebenszeit
99 1 1 fi«
von Gegenständen aus solchen Werkstoffen in Sekunden und Minuten gemessen wird.
In der Vergangenheit hat man versucht, auf
verschiedenen Wegen zu einer Vermeidung oder Verminderung der Oxydation des KoMenstoffwerkstoffs
zu gelangen.
Ein solcher Weg betraf ein Verfahren zur Erhöhung der Oberflächendichte des Kohlenstoff-Werkstoffs, bei
dem ein Harz in die Poren des Kohlenstoff-Werkstoffes eingelagert wurde, das später zum Entfernen der
Flüssigkeiten bei gleichzeitigem Zurückhalten der festen Stoffe verkohlt wurde. Durch oftmaliges
Wiederholen dieses Verfahrens können die Poren in dem ursprünglichen Kohlenstoffmaterial aufgefüllt
werden, um das Eindringen von Sauerstoff zu verhindern. Nachteilig ist hier die oftmalige Wiederholung.
Weiterhin ist es bekannt, einen Oberzug auf Basis
anorganischer Oxyde für ein Kohienstoffsubstrat zum Schutz gegen Oxydation in einer feuchten Atmosphäre
auszubilden, indem eine keramische Glasur auf die Oberfläche des Kohlenstoffmaterials aufgebracht wird,
die die Oberfläche benetzt und das Eindringen von Sauerstoff verhindert. Wenn der Überzug auf Basis
anorganischer Oxyde, d. h. die keramische Glasur nicht sauber an der Oberfläche des Substrats anhaftet, kann
sie springen und gewisse Oberflächenbereiche ungeschützt lassen.
Weiterhin ist es bekannt, bei der Herstellung des Kohlenstoff-Werkstückes nicht-oxydierbare feuerfeste
Elemente als Zusätze zu verarbeiten. Dies führt aber zu
einer Gewichtszunahme des gesamten Systems und im Falle eines Reibungswerkstoffjs zu schlechteren Reibungseigenschaften.
Zusätzlich zj den Nachteilen einer Gewichtszunahme, einer ungleichmäß jen Oberdekkung
und einer Verringerung des Reibungskoeffizienten, ist bei dem Einbringen eines derartig geschützten
Kohlenstoff-Werkstoffes in eine feuchte Umgebung oder in ein Wasserbad ein beschleunigter Abbau des
Oxydationsschutzes häufig festzustellen.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Oberzug auf Basis anorganischer Oxyde für ein
Substrat aus Kohlenstoff anzugeben, bri dem ein Durchtritt von Sauerstoff durch den Oberzug unmöglich
ist.
Erfindungsgemäß ist ein solcher Überzug gekennzeichnet durch die Merkmale im Kennzeichen des
Anspruches 1.
Durch die nach der Verkohlung aufgebaute Matrixverbindung werden der erste und der zweite Stoff nahe
der Oberfläche des Substrats gehalten. Der erste und der zweite Stoff reagieren mit Sauerstoff in einer
oxydierend wirkenden Atmosphäre und bilden einen wasserunlöslichen Oxydbelag, durch den ein Durchtritt
von Sauerstoff unmöglich ist. selbst bei hohen Temperaturen und bei hohen Feuchtigkeitsgehalten der
umgebenden Atmosphäre. Die Kohlen Stoffmatrix sorgt nicht nur dafür, daß der erste und der zweite Stoff nahe
der ausgelegten Oberfläche gehalten werden, sondern auch nahe beieinander.
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Aufbringen des Überzugs, wie es durch die Merkmale
im Kennzeichen des Anspruchs 9 bestimmt ist
Nach Aufbringen der aus dem ersten Stoff, dem
zweiten Stoff, dem Harz Und dem Lösungsmittel bestehenden schlammarligen Mischung auf die Oberflä^
ehe des Kohlenstoffsubstrats wird die Mischung
getrocknet Und so Weil erwärmt, bis der Kunststoff in
eine Kohlenstoffmatrix verkohlt wird. Bei der hohen Temperatur reagieren der erste Stoff, d. h. das Bor oder
die Borverbindung und der zweite Stoff wechselseitig mit Sauerstoff, um ein Oxyd zu bilden, das über die
überzogene Oberfläche fließt und ein Eindringen von Sauerstoff verhindert.
Die Unteransprüche 2 bis 8 betreffen vorteilhafte Ausgestaltungen des Oberzugs und der Unteracspruch
10 eine vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgeuä-Ben Verfahrens. Die Erfindung soll nun anhand eines
Beispiels beschrieben werden.
Wenn der Ausdruck »Kohlenstoffsubstrat« in dieser Beschreibung benützt wird, so soll er in einem weiten
oder grundlegenden Sinne verstanden werden, derart, daß τ sich nicht nur auf die verschiedenen im Handel
erhältlichen Kohlenstoffsorten bezieht, sondern auch auf die verschiedenen handelsüblichen Formen oder
Sorten von teilweise oder vollständig graphitisiertem Kohlenstoff oder allgemein erhältlichem Graphit. Der
Ausdruck »Kohlenstoff« ist sehr häufig für eine amorphe oder im wesentlichen nicht kristalline Form
verwendet worden, während der Ausdruck »Graphit« häufig für die übliche kristalline Form von Kohlenstoff
verwendet worden ist. Der Diamant ist eine weniger häufig vorkommende kristalline Form des Kohlenstoffes.
Im allgemeinen wird aber anerkannt, daß im kristallographischen Sirene keine scharfe oder genau
begrenzte Trennlinie zwischen den handelsüblichen Kohlenstoff- und Graphitsorten zu, ziehen ist, sondern
daß vielmehr verschiedene Graphitisierungsstufen in Abhängigkeit von den Herstellungsverfahren in Kohlenstoffkörpern
vorhanden sind. In Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird keine Trennlinie
zwischen den beiden gezogen und überall dort, wo auf
J5 ein Kohlenstoffsubstrat Bezug genommen wird, soll in
dem oben beschriebenen Sinne auch Graphit eingeschlossen sein.
Bei vielen Anwendungen muß das gewählte Kohlenstoffsubstrat in der Lage sein, wiederhol» Temperaturen
bis zu 13500C ausgesetzt zu werden, ohne daß durch
Oxydation in der Atmosphäre ein Strukturzerfall der ausgesetzten Flächen auftritt, wobei die relative
Feuchtigkeit der Atmosphäre von 10% in trockenen wasserarmen Gebieten bis zu 100% ansteigt, wenn das
■e> Kohlenstoffsubstrat in Wasser eingetaucht wird. Um
diese ausgesetzten Flächen zu schützen, wird auf das Kohlenstoffsubstrat ein Überzug aufgebracht, der die
Fläche unlöslich in Wasser und undurchdringbar für Sauerstoff macht.
so Der erfindungsgemäße Überzug kann nach dem
folgenden Verfahren auf alle oben beschriebenen Kohlenstoffsubstrate aufgebracht werden, mit Ausnahme
auf den Diamanten. Zu Beginn des Verfahrens ist der Überzug eine trockene Mischung, die aus den folgenden
Vt Gruppen ausgewählt worden ist:
Gruppe I
Ein aus der Gruppe carbonisiürbäfer Harze ausge*
wähites Pulver, Wobei die Gruppe Phenole und Furfurylalkohol einschließt, aber nicht auf diese
beschränkt ist Das ausgewählte Harz sollte zwischen 5-^50 Gew^% des trockenen Pulvergemisches ausma*
cherii wobei der bevorzugte Bereich zwischen 10 urld 40
ö.'% liegt.
Gruppe II
Ein oder mehrere aus der Gruppe von Stoffen ausgewählte Pulver, die auf einem Kohlenstoffsubstrat
einen Schutzbelag bilden, wenn sie oxydierenden Atmosphären ausgesetzt sind. Bevorzugte Stoffe für
diesen Zweck schließen Bor, Boroxyde, Borcarbide, Bornitride und andere Bor enthaltende Verbindungen
ein, bei uenen das Element Bor wenigstens 25% des Verbindungsgewichtes ausmacht Das ausgewählte
Bor-Material sollte von 10 — 60 Gew.-% des trockenen Pulvergemisches ausmachen, wobei der bevorzugte
Bereich zwischen 15 und 40 Gew.-% liegt (Diese Gewichts-Prozente basieren alleine auf dem Beitrag des
elementaren Bors.) Wenn das ausgewählte Bor-Material einer hohen Temperatur ausgesetzt wird, reagiert es mit
Sauerstoff und bildet ein Oxyd, das über die Oberfläche des Kohlenstoffsubstrats fließt und diese Fläche gegen
Sauerstoff abdichtet
Gruppe III
Ein oder mehrere aus der Gruppe der Modifizierstoffe ausgewählte Pulver, wobei die Gruppe aus Vanadium,
Chrom, Niobium, Molybdän, Wolfram, Oxyden dieser Elemente und anderen diese Element*.· enthaltenden
Verbindungen besteht und wobei das Element in den letzteren Verbindungen wenigstens 50% des Verbindungsgewichtes
ausmacht Der ausgewählte Modifizieritoff sollte 10-85 Gew.-% der trockenen Mischung
ausmachen, wobei der bevorzugte Bereich zwischen 10 und 70 Gew.-% liegt. (Die Gewichts-Prozente basieren
nur auf dem Beitrag des metallischen Elements.) Der ausgewählte Modifizierstoff, der mit dem Sauerstoff und
dem ausgewählten Bor-Material reagiert, bildet eine Verbindung, welche wasserunlöslich ist.
Nacn Auswahl der gewünschten Gewichts-Prozente »us Gruppe I, Gruppe II und Gruppe III werden die
ausgewählten trockenen Pulver in einen Behälter gegeben und miteinander verrührt, um eine gleichmäßi
ge Verteilung dieser Komponenten sicherzustellen. Ein organisches Lösungsmittel, wie Aceton. Toluol. Methyläthyl-keton
usw.. wird der trockenen Mischung zugegeben, bis man eine flüssige Mischung erhall. Der
Flüssigkeitsgrad der Mischung kann sich von einem pastösen Zustand bis zu einem schlammigen Zustand
erstrecken, und /war in Abhängigkeit von dem Verfahren, das man für das Aufbringen der Mischung
auf das Kohlenstoflsubslrat ausgewähli hat. Fine erste
Schicht der flüssigen Zusammensetzung wird dann nach irgendeinem bekannten Verfahren wie streichen,
sprühen, spachteln usw.. auf die ausgewählte Fläche des
Kohlenstoffsubstrates aufgebracht. Das Kohlenstoff substrat wird dann in einen Ofen oder Trockner
eingebracht, in dein 'lie Temperatur zur Entfernung des
flüssigen Anteil· <les organischen l.ösungsmiitels
langsam -ingchob· η wird. Das überzogene Kohlenstoff
substrat Vird dann in eine Kammer eingebracht und die
Temperatur wird langsam fortlaufend auf eine Temperatur von 190 —?!60oC angehoben, um das aus der
Gruppe I ausgewählte Harz zu härten. Das überzogene Kohlensloifüubsfat wird dann abgekühlt und optisch
auf Oberflächenü'iregelmäßigkciten untersucht, die bei
einem zu schneien Trocknen Und/oder Aushärten
auftreten können. Wenn Risse oder Löcher festgestellt werden, wird eine zusätzliche Schicht des flüssigen
Gemisches auf die erste Schicht aufgebracht um sicherzustellen, daß die gesamte ausgewählte Oberfläehe
durch einen Oberzug geschützt ist Danach wird das zweifach beschichtete Substrat wieder getrocknet um
den Flüssigkeitsanteil der zusätzlichen Schicht aus der zusammengesetzten Mischung auszutreiben und die
Schicht wird wiederum durch langsames Erwärmen auf
ίο eine Temperatur von 190 — 260°C ausgehärtet In dieser
Stufe des Verfahrens ist das Harz in dem Oberzug auf dem ausgewählten Teil des Kohlenstoffsubstrates hart
und der Überzug wird einer normalen Handhabung widerstehen. Nach dem Härten wird das überzogene
Kohlenstoffsubstrat in eine nicht-oxydierende Atmosphäre, wie z. B. Stickstoff, Wasserstoff, Argon usw.,
eingebracht und die Temperatur wird zur Carbonisierung des Harzes langsam angehoben. In Abhängigkeit
von dem aus der Gruppe I ausgewählten Harz wird die Carbonisierung oder Verkohlung bei einer Temperatur
zwischen 760 und 13900C st.-.'Jinden. Das verkohlte
Harz wird eine vollkommen mit der Oberfläche des
Kohlenstoffsubstrats verbundene Matrix zum Festhalten des ausgewählten Bor-Materials aus Gruppe II und
des feuerfesten Materials aus Gruppe III aufbauen. Die Bindung zwischen der Matrix und der Substratoberfläche
werden durch Temperaturschwankungen nicht beeinflußt da das carbonisierte Harz und das Kohlenstoffsubstrat
einen angenähert gleichen Wärmeausdehnungskoeffizienten aufweisen. Die überzogene Fläche
kann nun in eine feuchte, oxydierende Atmosphäre ohne Zerfallserscheinungen eingebracht werden, da das aus
der Gruppe Il ausgewählte Bor-Material den Sauerstoff am Eindringen hindern wird und das aus der Gruppe III
ji ausgewählte feuerfeste Material den Oberzug wasserunlöslich
machen wird.
Die folgenden Beispiele sollen typische Bedingungen für das Testen der Wirksamkeit des auf ein Kohlenstoffsubstrat
aufgebrachten Überzugs darstellen.
■n Zwei verschiedene Überzüge werden gemisch! und
wie oben beschrieben durch Streicnen auf Substrate von verschiedenen fasrigen zusammengesetzten Kohlen
Stoffproben aufgebracht. Die Probengröße war unge fähr 19 χ 19 χ 6 mm·. Durch jedes Probestück ist c>n
">n Loch gebohrt worden, um das Stück in einer
oxydierenden Oberfläche aufhängen /u können Der Überzug A wurde durch Mischen von 22 Gew.-%
Phenolharz und 78 Gew-% Bor-Pulver zusammengesieMt-Der
Überzug B wurde durch Mischen von 20
v» Gew-% Phenolharz. b0 Gew-% Bor-Pulver und 20 Gew.% C'h")in Pulver zusammengestellt. Bei beiden
Überzügen wurde Aceton als Har/Iösungsmitte! verwendet
Nach der Carbonisierung des Harzes wurde ein Teil
w) der überzi genen Probenstücke und ein Teil der
mehl überzogenen Subsirat-Probenstücke zu Ver
gleichszwecken in einem Ofen bei einer Temperatur von 65O0C der Luft ausgesetzt. Die Tabelle 1 faßt die
Gewichtsänderuhgcn in Milligramm pro Quadratzentimeter (mg/cm2) für verschiedene Beeinflussungszeiten
zusammen, wiibei von dem Anfangsgewicht und der
Oberflächenmaßzahl der Probeslücke ausgegangen wird.
Probestück
Beeinflussungszeit bei 650 (
'/, SId. I SId.
'/, SId. I SId.
2 SUI.
5 SId.
Ohne Überzug
Überzug A
Überzug B
Überzug A
Überzug B
-7,7
+9,4
+6,5
+9,4
+6,5
-20,5 +9,9 +6,7 -61.1
+ 10,0
+6,7
-274,0
+9,2
+6,3
+9,2
+6,3
Um die Schutzbreite des Überzugs festzustellen, wenn dieser verschiedenen thermischen Bedingungen
ausgesetzt ist, wurde ein Teil der überzogenen Probestücke und ein Teil der überzugslosen Probestükke
in einen Ofen mit einer Temperatur von 982°C der
Luft ausgesetzt. Die Tabelle 2 faßt die Gcwichlsveränderungen
in Milligramm pro Quadralzentimeter (mg/ cm2) für verschieden lange Beeinflussungszeiten zusammen,
wobei vom Anfangsgewicht und von der Oberfläche der Probestücke ausgegangen wird.
Probestück
ßccinftiissunRSZcit bei 982 C
7, Std.
Std.
2 Std.
5SId.
Ohne Überzug -42,9
Überzug Λ +11,3
Überzug B +11,3
*) Das Probestück zerfiel vollkommen.
Um die Widerstandsfähigkeit des Überzugs gegenüber Feuchtigkeit zu bestimmen, wurde ein Teil der mit
den Überzügen A und B versehenen Probestücke für die Dauer einer Stunde Luft von 8820C ausgesetzt. Diese
Oxydation wurde von einer Gewichtszunahme in der Weise begleitet, wie sie in den Tabellen 1 und 2 für
Probestücke mit Überzügen A und B angegeben ist. Nach der Oxydationsbehandlung wurden die Probestükke
bei Zimmertemperatur für die Dauer von 11/2 Stunden in langsam fließendes Wasser eingetaucht, da dies
den einen Extremfall einer feuchten Atmosphäre darstellen würde. Nach Ablauf von 1 '/2 Stunden war der
Überzug A vollkommen von dem Substrat abgetragen worden, während über 40% des Überzugs B auf dem
Substrat verblieben.
Wie Beispiel 1 zeigt fördert das Chrom, das in der oben beschriebenen Weise wirkt, die Widerstandsfähigkeit
des Überzugs gegenüber Feuchtigkeit sehr
-96,1 | -178,8 | *) |
+ 12,0 | + 11,6 | +0,8 |
+ 13,2 | + 15,1 | + 16,7 |
wesentlich ohne die Widerstandsfähigkeit des Überzugs
gegenüber der Oxydation zu beeinträchtigen.
Um den Bereich der Werte für verschiedene Gewichts-Prozente der ausgewählten Komponenten
aus den Gruppen I, Il und III zu bestimmen, wurden verschiedene andere Überzugsmischungen auf Substrate
desselben Typs aufgebracht, wie sie beim Beispiel I verwendet worden sind. Sie wurden dann für 1 Stunde
Luft von einer Temperatur bei 882°C ausgesetzt und
-to danach bei Zimmertemperatur für 1 Ui Stunden in
langsam fließendes Wasser eingetaucht. Tabelle 3 faßt die Überzugszusammensetzung wie die trockenen
vermischten Pulver, die Gewichlsänderung während der Oxydation und die Überzugs-Prozente zusammen, die
•45 nach der Wasserbehandlung verblieben.
Probestück | Überzugszus.(I) | - Gew.-% | verseil. | Oxydation (2) | Überzug, der nach Ein |
überzug | 84,1 Wolfram | Gcw.-Änd. | tauchen in Wasser | ||
Harz | Bor | 73,7 Molybdän | (mg/cm2) | vcrbl. in % (3) | |
C | 5,6 | 10,3 | 43,0 Chromoxyd | +7,8 | 25 |
D | 9,3 | 17,0 | 67,5 Chrom | +6,9 | 55 |
E | 20,0 | 37,0 | 10,0 Chrom | +4,5 | 45 |
F | 10,5 | 22,0 | 62,7 Vanadium | + 14,5 | 86 |
G | 45,0 | 45,0 | 69,8 Niobium | +4,2 | 64 |
H | 13,2 | 21.4 | + 12,3 | 35 | |
I | 10,7 | 19,5 | +7,4 | 32 | |
CI) Basierend auf trockenen vermischten Pulvern.
C2) Bei 882 C für 1 Stunde der Luft ausgesetzt.
C2) Bei 882 C für 1 Stunde der Luft ausgesetzt.
(3) Für 1,5Stunden in leichtbewegtes Wasservon Zimmertemperatureingetaucht - die Prozentangabe basiertaufdem Gewichtsverlust.
Die Beispiele zeigen weiterhin die Wirkung der Stoffe der Gruppe III, indem diese dem Oberzug zum Schutz der
Kohlenstoffsubstrate eine Widerstandsfähigkeit gegenüber Feuchtigkeit verleihen.
130 233/75
Claims (1)
1. Oberzug auf Basis anorganischer Oxyde für ein
Substrat aus Kohlenstoff zum Schutz gegen Oxydation in einer feuchten Atmosphäre, dadurch
gekennzeichnet, daß er hergestellt ist aus einem ersten Stoff ausgewählt aus der Gruppe:
Bor, Boroxyden, Borcarbiden, Bornitriden und anderen Borverbindungen, in denen Bor wenigstens
25% des Verbindungsgewichtes ausmacht, wobei der ausgewählte Stoff 10-60 Gew.-% des Ausgangsgesamtüberzugs
ausmacht, einem zweiten Stoff ausgewählt aus der Gruppe: Chrom, Vanadium,
Molybdän, Niobium, Wolfram, Oxyden dieser Elemente und anderen diese Elemente enthaltenden
Verbindungen, in denen die Elemente wenigstens 50% des Verbindungsgewichtes ausmachen, wobei
der ausgewählte Modifizierstoff 10-85 Gew.-% des Ausgangsgesamtüberzugs ausmacht, und einem
ι :_: ι LJ-.— Anr- C CA n<w. 0Λ. Aac
Cell UUI1131C! UCLl ClI 1 ΐαΐ £., UO3 *J — -H/ VJ ^ ττ . ,\t u\.o
Ausgangsgesamtüberzugs ausmacht, wobei das carbonisierte Harz eine Matrixverbindung mit dem
Kohlenstoffsubstrat aufbaut.
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