DE221001C

DE221001C -

Info

Publication number: DE221001C
Application number: DENDAT221001D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

-M 221001 KLASSE 2\g. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 9. Juni 1909 ab.

Um geschlossene Eisenkerne von Drosselspulen oder Transformatoren mit Wicklung zu versehen, müssen sie entweder so in Teile zerlegbar sein, daß die für sich hergestellte Wicklung vor dem Zusammensetzen des Eisenkernes auf dessen Teile geschoben werden kann, oder die Wicklung muß bei ungeteiltem, geschlossenem Eisenkerne Windung für Windung aufgebracht werden. Das erstere Verfahren setzt besondere Einrichtungen zum Zusammenhalten der Kernteile voraus, das zweite ist bekanntlich sehr umständlich. Beide Verfahren eignen sich namentlich wenig für ganz kleine Drosselspulen oder Transformatoren, da sie diese in hohem Grade verteuern. Das nachfolgend beschriebene neue Verfahren ist von diesem Übelstande frei und gestattet die billige Herstellung kleiner Drosselspulen und Transformatoren von sehr einfacher Form.

Die Figuren zeigen als Beispiel der Anwendung des neuen Verfahrens einen kreisförmigen Eisenkern e, der mit den Wicklungsspulen s zu versehen ist. Der Eisenkern ist einheitlich und hat nur an einer Stelle eine Trennfuge f. Er besteht, wie üblich, aus übereinandergelegten dünnen Blechen, wie in Fig. 4 angedeutet ist, wo die eine der an der Fuge f zusammenstoßenden Stirnflächen in der Ansicht zu sehen ist.

Die Spulen s werden für sich fertig hergestellt und einzeln in folgender Weise auf den Eisenkern gebracht. Wie die Fig. 3 und 4 zeigen, werden die an der Trennfuge f zusammenstoßenden Enden des Eisenkörpers gegeneinander seitlich verschoben, so daß eine Spule s auf eines der Enden aufgeschoben und nach beliebiger Stelle des Eisenkernes gebracht werden kann. Nachdem so alle Spulen aufgeschoben sind, werden die Enden des Eisenkörpers wieder gegeneinander geführt und damit die ebene Form des Eisenkörpers wieder hergestellt.

Das beschriebene Verfahren beruht darauf, daß der Eisenkörper nicht massiv, sondern aus Blechen zusammengesetzt ist, so daß die einzelnen Schichten beim Biegen des ganzen Körpers gegeneinander sich etwas verschieben können, das Verbiegen also nur geringe Kraft erfordert. Auf diesen Umstand muß offenbar auch Rücksicht genommen werden, wenn in üblicher Weise die Bleche durch Vernietung vereinigt werden; die Verteilung der Niete muß immer so erfolgen, daß die leichte Verbiegung nicht gestört wird. Wendet man die Vernietung an, was aber keineswegs erforderlieh ist, so werden zweckmäßig nur in der Nähe der Trennfuge Niete η vorgesehen, wie in den Figuren angedeutet. Das Ausbiegen und Zurückbiegen der Kernenden an der Trennfuge hat dann erfahrungsgemäß ein Aufspreizen der Bleche gegeneinander, also ein Lockern des Eisenkernes zur Folge. Das ist aber nur erwünscht, da man aus diesem Grunde häufig die Papier- oder Lackisolation der Bleche entbehren kann.

Das beschriebene Verfahren ist nicht nur für kreisförmige Eisenkerne verwendbar, sondern für Kerne beliebiger Form. Zur Anwendung des Verfahrens brauchen die Kerne auch nicht aus Blechen zu bestehen, sondern es können auch Kerne aus Draht in derselben Weise behandelt werden.

70

Claims

Patent-Anspruch:.

Verfahren zum Bewickeln geschlossener
Eisenkörper für elektromagnetische Zwecke,
dadurch gekennzeichnet, daß die an der
einzigen Trennfuge des Eisenkörpers sich
gegenüberstehenden Enden seitlich gegen

einander so weit verschoben werden, daß die fertig im ganzen oder in Teilen vorbereitete Wicklung auf den Eisenkern aufgeschoben werden kann, worauf durch Zurückbiegen der freien Enden die ursprüngliche Form des Eisenkörpers wieder hergestellt wird.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.

BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREI.