DE2208126B1 - Umhulltes Saugkissen fur hygienische Zwecke - Google Patents

Description

kissen tritt im Falle der Nässung die Flüssigkeit zunächst in üblicher Weise in das Saugkissen ein, durchströmt die oben oder doch weitgehend oben angeordnete Quellstoffschicht, wobei die Quellstoffteilchen benetzt werden und nun langsam zu quellen beginnen. Die überschüssige Flüssigkeit strömt an den Quellstoffteilchen vorbei in die darunterliegende Saugkissenschicht, die in bekannter Weise aus Zellstoffflocken, Kreppapierlagen od. dgl. besteht.

Der Quellvorgang selbst dauert je nach Kornfeinheit des Quellstoffes etwa eine bis fünf Minuten. Dabei tritt eine beträchtliche Durchmesservergrößerung der einzelnen Teilchen ein, so daß diese — hinreichend dichte Packung vorausgesetzt — zu einer porenlosen, flüssigkeitsundurchlässigen Gelschicht aneinanderwachsen. Tritt nun eine stärkere Druckbelastung des Kissens ein, so ist die schwammartig von der Saugkissenschicht (Zellstoffflockenschicht; Kreppapierschicht) gespeicherte Flüssigkeit nicht mehr in der Lage, die Sperrschicht zu durchdringen und das Saugkissen nach außen zu nassen. Vorteilhaft ist in diesem Zusammenhang, daß die Quellung, nachdem die chemische Reaktion der Flüssigkeitsaufnahme einmal in Gang gebracht ist, zunächst langsam und dann verhältnismäßig schnell verläuft. Gegen Ende der Reaktion klingt die Geschwindigkeit wieder ab, was dazu führt, daß die Gelschicht auch dann, wenn sie bereits so weit zusammengewachsen ist, daß sie keine Flüssigkeit vom Inneren des Saugkissens nach außen mehr durchläßt, geringe Flüssigkeitsmengen, die noch außen auf dem Saugkissen liegen oder erneut hinzutreten, abbinden kann. Eine benetzte und unter Druck gesetzte Krankenunterlage, Windel, Damenbinde od. dgl. zeigt deshalb den merkwürdigen Effekt, daß sie zunächst eine relativ große Flüssigkeitsmenge aufnehmen kann, alsdann aber in dem Maße, in dem die Gelschicht quillt, trotz erheblicher Druckbelastung zuwächst und dabei an der Oberfläche wieder völlig trocken wird.

Als vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn der Quellstoff unmittelbar unter einer der obersten Deckschichten in einer oder mehreren Lagen angeordnet ist. Der Quellstoff sollte zu diesem Zweck vorzugsweise Granulatform aufweisen und auf einem flüssigkeitsdurchlässigen Trägerblatt festgelegt, beispielsweise festgeklebt sein. Dieses Trägerblatt kann alsdann in üblicher Weise bei der Konfektionierung des Saugkissens eingebracht werden oder es können auch mehrere dieser Blätter schichtenweise übereinander angeordnet werden.

Weiter ist es möglich, den Quellstoff zwischen zwei Schichten aus Zellstoffwatte einzuschließen und ihn in dieser Form bei der Konfektionierung in das Saugkissen einzubringen. Die Zellstoffwatte wirkt hierbei als Träger- und Filterschicht, wodurch verhindert wird, daß das Quellstoffgranulat aus dem Saugkissen austreten kann.

Der Erfindungsgegenstand wird im folgenden an Hand der Zeichnung näher erläutert.

Es stellt dar

F i g. 1 einen schematisierten Querschnitt durch ein erfindungsgemäß aufgebautes Saugkissen;

F i g. 2 einen Querschnitt eines Saugkissens gemäß Fig. 1, welches nach Benässung, jedoch vor Vollendung der Quellung unter Druck gesetzt wird;

F i g. 3 einen Querschnitt eines Saugkissens gemäß F i g. 1 mit gequollener Quellstoff schicht; F i g. 4 einen Querschnitt eines Saugkissens gemäß F i g. 3, welches nach vollendeter Quellung der Quellstoff schicht unter Druck gesetzt worden ist;

F i g. 5 eine vergrößerte schematisierte Ansicht der Quellstoffschicht.

Der als Beispiel in der Zeichnung dargestellte Saugkörper besteht aus mehreren übereinander angeordneten Lagen aus unterschiedlichen Flächengebilden und Saugstoffen. Die obere Lage 1 besteht aus einem kunststoffgebundenen Faservlies, welches dem ίο gesamten Saugkissen ein hautfreundliches, textilähn-Iiches Verhalten gibt. Unterhalb dieser Vliesstofflage befindet sich eine oder mehrere Lagen 2 aus Zellstoffwatte, die die Aufgabe haben, als Filterschicht zu wirken und zu verhindern, daß Quellstoffe im ungequollenen Zustand, etwa bei rauher Behandlung des Saugkissens, nach außen treten können.

Unter der Lage 2 aus Zellstoffwatte befindet sich eine oder mehrere Lagen 3 aus Quellstoff, die vorzugsweise so aufgebaut sind, wie oben beschrieben. so Dabei ist der pulverförmige oder granulatförmige Quellstoff, der beispielsweise aus Polyacrylamid, sulfoniertem Polystyrol oder anderen geeigneten Stoffen bestehen kann, auf dem Trägerblatt aus Zellstoffwatte festgelegt, beispielsweise festgeklebt. Unterhalb der Quellstoffschicht 3 befindet sich eine stärkere Schicht 4, welche aus einer oder mehreren Lagen Zellstoffflocken besteht. In diese Schicht kann zusätzlich noch Kreppapier eingearbeitet sein oder es können dort auch Zwischenlagen aus Zellstoffwatte vorhanden sein, die beispielsweise als Träger für desinfizierende oder desodorierende Stoffe dienen.

Als unterste Lage 5 sind schließlich nochmals eine oder mehrere Deckschichten angeordnet, welche ebenfalls aus Zellstoffwatte, kunststoffgebundenen Faservliesen oder auch, wie an sich bekannt, aus flüssigkeitsundurchlässigen Folien, etwa einer dünnen Polyäthylenfolie, bestehen können.

Wird das Saugkissen genäßt, trifft also eine Flüssigkeit, etwa Wasser, in Richtung der Pfeile 6 auf die Oberfläche des Kissens auf, so wird diese Flüssigkeit augenblicklich vom Kissen aufgesaugt und verteilt sich in der Saugschicht 4, wie dies in F i g. 1 durch Pfeile 7 angedeutet ist. Dabei wird auch die Quellstoffschicht 3 durchdrungen und die Quellstoffteilchen folglich benetzt.

Wird das Kissen in diesem Zustand — hinreichende Flüssigkeitsmenge vorausgesetzt — unter Druck gesetzt, wie dies in F i g. 2 durch Pfeil 8 angedeutet ist, so wird die in diesem Stadium von der Saugschicht 4 schwammartig aufgespeicherte Flüssigkeit zum Teil wieder freigesetzt. Sie strömt dabei teilweise vom Ort der Druckeinwirkung fort, wie dies in F i g. 2 durch die Pfeile 9 angedeutet ist. Zu einem anderen Teil wird sie dabei aber auch entsprechend den Pfeilen 10 die jetzt noch verhältnismäßig durchlässige Quellstoffschicht 3 und die darüber angeordneten Schichten 2 und 1 durchdringen und an die Oberfläche des Saugkissens zurückströmen. Dort bildet sie in unerwünschter Weise einen Sumpf 11. Bereits nach wenigen Minuten ist die Reaktion zwischen den Quellstoffteilchen und der Flüssigkeit so weit fortgeschritten, daß die Teilchen — wie in F i g. 3 dargestellt — ihren Durchmesser wesentlich vergrößern. Sie wachsen dabei zu einer geleeartigen flüssigkeitsdurchlässigen Schicht 3' zusammen, die nunmehr eine Sperre für diejenigen Flüssigkeitsmengen bildet, die bereits in der Saugschicht 4 vorhanden sind. Von oben kann die Querlistoffschicht 3'

noch geringe Flüssigkeitsmengen aufnehmen, was dazu führt, daß die obere Vliesstofflage 1 sowie die Zellstoffwatteschicht 2 die dort gespeicherten Flüssigkeitsmengen noch an die Quellstoffschicht 3' abgeben und selbst getrocknet werden. Sogar bei Druckeinwirkung — wie in F i g. 4 durch den Pfeil 8' dargestellt — hält die Dichtheit der Schicht 3' stand, so daß keine Flüssigkeit aus der Saugkörperschicht 4 nach außen austreten kann und die Windel, Krankenunterlage, Binde oder dgl. auch bei heftiger Benutzung und folglich erheblicher Deformation an der Oberfläche trocken bleibt.

Die in der Zeichnung dargestellte Ausführungsform ist nur ein Beispiel. Selbstverständlich ist es auch möglich, die Quellstoffschicht 3 nicht wie dargestellt oberhalb der Saugkissenschicht 4 anzuordnen, sondern sie innerhalb dieser Schicht unterzubringen, jedoch in einer der obersten Lagen. Würde die Quellstoffschicht beispielsweise in der Mitte der Saugkissenschicht oder in einer der unteren Lagen untergebracht, könnte naturgemäß die hier beschriebene Trocken- und Sperrwirkung nicht ausgenutzt werden. In F i g. 5 sind einige Quellstoff teilchen 12 schematisch nebeneinanderliegend dargestellt. Tatsächlich bilden die Quellstoffteilchen naturgemäß keine Kugeln, sondern mehr oder weniger unregelmäßig geformte Gebilde; die prinzipiellen Verhältnisse sind aber die gleichen. Die Quellstoffteilchen 12 nehmen beim Quellvorgang Wasser auf, binden dies chemisch ab und vergrößern dabei ihr Volumen und folglich auch ihren Durchmesser bis auf den mit 12' bezeichneten Umriß.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1 2

ihrer Lage festgehalten. Das auf diese Weise erhaltene

Patentanspruch: Flächengebilde wird dann in die Saugkörper ein

gebracht, und zwar in der Regel in die beim Gebrauch

Umhülltes Saugkissen für hygienische Zwecke, nach unten liegende Seite oder auch in die Mitte des dessen Saugschicht wenigstens eine Schicht aus 5 Saugkörpers. Bei Befeuchtung quellen die Pulver-Quellstoffteilchen in Granulatform aufweist, die teilchen, vergrößern dabei ihren Durchmesser und auf einem Träger fixiert sind und wobei die wachsen schließlich bei hinreichend dichter Packung Quellstoffteilchen so dicht gepackt sind, daß sie zu einer zusammenhängenden Gelschicht zusammen, nach Quellung eine zusammenhängende gelartige Quellstoff enthaltende Saugkissen für hygienische Schicht bilden, da durch gekennzeichnet, io Zwecke haben nun in der Tat gegenüber den herdaß der Träger mit den fixierten Quellstoffteil- kömmlichen, meist Zellstoffflocken, Kreppapier od. chen (3') in einer der körperzugewandten oben dgl. enthaltenden Saugkissen ein erheblich größeres liegenden Schichten des Saugkörpers angeordnet Flüssigkeitsaufnahmevermögen. Während Zellstoff in ist. der Regel nur etwa 20 g Wasser pro Gramm Zellstoff 15 aufnehmen kann, beträgt das Flüssigkeitsaufnahmevermögen der genannten Quellstoffe je nach der chemischen Natur dieser Stoffe bis zu 150 g Wasser

Die Erfindung betrifft ein umhülltes Saugkissen pro 1 g Quellstoff. Hinzu kommt noch, daß das Wasfür hygienische Zwecke, dessen Saugschicht wenig- ser von den Quellstoffen chemisch völlig aufgenomstens eine Schicht aus Quellstoffteilchen in Granulat- 20 men und dort über Hauptvalenzen abgebunden wird, form aufweist. Das Saugkissen soll insbesondere für Dies hat zur Folge, daß der Quellstoff auch unter Krankenunterlagen, Windeln, Damenbinden od. dgl. Druckbelastung das einmal gebundene Wasser nicht verwendet werden. wieder abgibt, was die Gebrauchseigenschaften der-

Derartige Saugkissen sind bereits bekannt. Schon artiger Stoffe naturgemäß erhöht. Im Gegensatz dazu aus der deutschen Patentschrift 489 308 war es be- 25 wird das Wasser in Papier oder Zellstoff weitgehend kannt, Saugkissen, die beispielsweise für die Her- durch Nebenvalenzkräfte oder Kapillarkräfte gehalstellung von Damenbinden und andere sanitäre und ten, was zu einer weitaus schwächeren Abbindung wundärztliche Zwecke verwendet werden sollen, zur führt, so daß derartige Stoffe unter Druckeinwirkung Erhöhung ihrer Saugkraft Stoffe zuzusetzen, die in die aufgenommene Flüssigkeit wie ein Schwamm der Lage sind, das in der aufzusaugenden Flüssigkeit 30 wieder abgeben.

enthaltene Wasser chemisch zu binden. Als Mittel Trotz der erheblichen Vorteile, die mit Quell-

hierzu wurden organische Naturprodukte verwendet, stoffen beladene Saugkissen auf dem Hygiene- und wie Kartoffelmehl, Getreidestärke, Gelatine od. dgl. Sanitärgebiet aufweisen, ist natürlich das Flüssig-Hydrophile Kolloide dieser Art konnten sich je- keitsaufnahmevermögen derartiger Kissen ebenfalls doch als Quellstoffe in den genannten Hygiene- oder 35 begrenzt. Hat der Quellstoff seine maximale Quellung Sanitärartikeln nicht durchsetzen. Erst in neuerer Zeit erreicht, so ist er gesättigt und kann darüber hinaus ist es gelungen, besser aufsaugende Stoffe zu finden, anfallende Flüssigkeit nicht mehr aufnehmen. Diese die zudem die Eigenschaft haben, gegen Bakterien- überschüssige Flüssigkeit wird in der herkömmlichen befall weitgehend immun zu sein. So war es beispiels- Weise schwammartig von den daneben vorhandenen weise aus der deutschen Patentschrift 1 079 796 be- 40 Zellstoffflocken oder Kreppapierlagen aufgespeichert kannt, als Quellstoff Carboxymethylcellulose einzu- und wieder abgegeben, wenn das Saugkissen unter setzen, deren Verätherungsgrad auf Werte von 0,05 Druck gesetzt wird. Eine derartige Druckeinwirkung bis 0,3 eingestellt ist. Ia der deutschen Offenlegungs- läßt sich beim praktischen Gebrauch der Saugkissen schrift 1 642 072 werden für die gleichen Zwecke naturgemäß nicht vermeiden und sie führt deshalb Polyacrylamide oder auch sulfonierte Polystyrole mit 45 zwangläufig zur Rücknässung der Kissen und zur bestimmtem chemischem Aufbau angewendet. Aus Bildung von Flüssigkeitssümpfen an der Oberfläche, der deutschen Offenlegungsschrift 2 048 721 ist Bei diesem Stande der Technik besteht die Auf-

schließlich zu entnehmen, daß für die genannten gäbe, ein Quellstoff enthaltendes umhülltes Saugkissen Zwecke auch vernetzte hydrophile Polymere des für hygienische Zwecke herzustellen, dessen Flüssig-Polyäthylenoxyd-Typs oder des Polyäthylenimins ge- 50 keitsfesthaltevermögen gegenüber den bekannten eignet sind. Kissen verbessert ist.

In den meisten genannten Schriften war es bekannt, Zur Lösung dieser Aufgabe wird von einem um-

die Quellstoffe in Form von Pulver oder Granulat hüllten Saugkissen für hygienische Zwecke ausgeanzuwenden und sie entweder in einem besonderen gangen, dessen Saugschicht wenigstens eine Schicht Beutel unterzubringen, der aus flüssigkeitsdurchläs- 55 aus Quellstoffteilchen in Granulatform aufweist, die sigem Stoff besteht, oder die Quellstoffe in Mischung auf einem Träger fixiert sind und wobei die Quellmit den für diesen Zweck an sich bekannten Zeil- Stoffteilchen so dicht gepackt sind, daß sie nach stofflocken in die Saugkissen einzubringen. In der Quellung eine zusammenhängende gelartige Schicht erwähnten deutschen Offenlegungsschrift 1642 072 bilden. Erfindungsgemäß ist der Träger mit den war es schließlich bekannt, die Stoffe als zusammen- 60 fixierten Quellstoffteilchen in einer der dem Körper hängende Folie im Saugkissen anzuordnen, die bei- zugewandten oben liegenden Schichten des Saugkörspielsweise aus Fasern oder einem dünnen Film be- pers angeordnet. Es hat sich gezeigt, daß bei dieser stehen kann. Bei einer anderen Ausführungsform Anordnung die bei Befeuchtung quellenden und zu wird eine geeignete flüssigkeitsdurchlässige Folie zu- einer Gelschicht zusammenwachsenden Teilchen eine nächst mit Klebstoff beschichtet und die Klebstoff- 65 Sperrschicht bilden, die flüssigkeitsundurchlässig ist schicht alsdann mit Quellstoffpulver bestreut. Die und auf diese Weise nachteilige Rücknässung der einzelnen Pulverteilchen kleben dann mit ihrer Unter- Saugkissen bei Druckbelastung verhindern,
seite auf der Klebstoffschicht fest und werden so in Beim praktischen Gebrauch so aufgebauter Saug-