DE2204523C3 - Vorrichtung zum pneumatischen Verknoten - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum pneumatischen Verknoten eines Fadens mit einem teilbaren Block, in dessen Teilblöcke die Knotenform abbildende Luftführungskanäle eingearbeitet sind, in die der Faden förderbar ist.

Eine derartige Vorrichtung ist bekannt, beispielsweise aus der DE-AS 17 85 185. Bei einer solchen Vorrichtung muß daß freie Schnittende des Fadens einer Öffnung des Kanalsystems dargeboten werden, während an das andere Ende des Kanalsystems Unterdruck angelegt wird. Der Faden wird dann längs des Kanalsystems gesaugt, und beim öffnen des Blocks kann der Knoten festgezogen werden.

Dieser bekannte Knoter besitzt zwei grundsätzliche Nachteile. Bei dicken Fäden reicht der Unterdruck, besonders bei einem für komplizierte Knoten erforderlichen Kanalsystem erheblicher Länge, nicht mehr aus, den Faden bis zur Festhaltestelle zu saugen; der Knoter ist in seiner Anwendung begrenzt.

Der zweite Nachteil besteht darin, daß es besonders bei automatisch arbeitenden Knotern — beispielsweise bei Spulmaschinen — sehr schwierig ist, wirklich ein Fadenende so nahe an die Saugöffnung des Kanalsystems heranzubringen, daß das Fadenende in die Öffnung gleitet; wenige Millimeter von der öffnung entfernt herrscht ja schon wieder der normale Luftdruck, oder man muß eine Pumpe mit ganz erheblichem Luftdurchsatz verwenden.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs erwähnten Gattung zu schaffen, die auch dickere und schwerere Fäden zu verknoten vermag und bei der das Problem der Präsentation des Fadens eliminiert ist.

Diese Aufgabe wird gemäß Kennzeichen des ίο Patentanspruchs 1 gelöst

Man erkennt, daß die Erfindung von dem Gedanken ausgeht, anstatt mit Saugluft mit Druckluft zu arbeiten, was wesentlich höhere Kräfte zu erzeugen gestattet. Die bekannten Knotvorrichtungen sind aber nicht mit Druckluft zu betreiben; um den Gedanken zu verwirklichen, mußte auch die Vorrichtung selbst wesentlich abgewandelt werden und zwar derart, daß der Faden mit der Druckluft seitlich beaufschlagt wird. Dann ergeben sich nämlich viel größere Durchtrittsquerschnitte für den Luftstrom, und der Faden bietet diesem wiederum eine erheblich größere Angriffsfläche dar. Da der Faden seitlich beaufschlagt wird, ist es auch nicht mehr erforderlich, sein Ende zu finden und zu präsentieren, sondern er kann irgendwo auf seiner 2¹J Länge gefaßt und zwischen die Blöcke eingelegt werden, analog zum Vorgehen bei mechanischen Knotvorrichtungen.

Um das freie Fadenende zu erhalten, wird einfach an

dem gewünschten Punkt die überschüssige Länge — etwa mit einem in der Blocktrennebene wirksamen Trennmesser — abgelängt. Da der Faden schließlich »peitschenartig« so geschleudert wird, daß er sich an die Innenwandung des jeweiligen Kanalabschnitts anlegt, ist schließlich auch kein Trennelement mehr zwischen

η den Fadenkreuzungspunkten erforderlich. Der Faden braucht nur an diesen Stellen straff gespannt zu liegen, und da für den einfachsten »Katzenkopf«-Knoten der Faden einmal von dem freien Fadenende unterlaufen und einmal von ihm überschlungen wird, sind die

•to mindestens drei Spannstellen erforderlich. Wenn dann das letzte Stückchen des freien Fadenendes festgehalten wird, kann man beim öffnen des Blocks den Knoten — wie bei den bekannten Knotvorrichtungen — zuziehen, wobei die Schlingen aus dem dann freiliegenden

■ei Kanalsystem leicht herausgleiten.

Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung geben die Unteransprüche wieder.

Die Erfindung soll nachstehend anhand eines in der

beigefügten Zeichnung halbschematisch dargestellten

w Ausführungsbeispiels näher erläutert werden; die dargestellte Vorrichtung knüpft einen sogenannten »Katzenkopf«-Knoten.

Fig. 1 zeigt perspektivisch den »Katzenkopf«-Knoten, der mit der Vorrichtung gemäß der Erfindung > geknüpft werden soll;

F i g. 2 stellt eine Draufsicht auf den unteren Teilblock der Vorrichtung gemäß der Erfindung dar; und

F i g. 3 ist ein Teilschnitt durch die beiden Teilblöcke der Vorrichtung etwa längs der Linie 3-3 in F i g. 2.
Der »Katzenkopf«-Knoten nach Fig. 1 wird im allgemeinen selten verwendet, doch bildet er auch die Knotengrundform für den sogenannten »Fischermannsknoten«, der in der Weberei und Spulerei vielfach für das Anknoten abgerissener Fadenenden vorgesehen h^r> wird.

Bei dieser einfachsten denkbaren Knotenform überkreuzen die Fadenenden einander bei »A«, »ßeeund »C«. Um gemäß der Erfindung den Knoten zu knüpfen, wird

der Faden bei 10, 12 und 14 festgehalten, bei 16 abgelängt und dann bei »B« — zwischen 10 und 12 — unter dem festgelegten Fadenabschnitt durchgeschleudert, und schließlich wird das freie Fadenende, das sich zwischen 14 und 16 erstreckt, über die festgelegte Fadenstrecke zwischen 12 und 14 geschleudert, derart, daß das Ende 16 in die Schlaufe zwischen C« und »B« gelangt Dort wird das Ende 16 festgehalten; wenn man dann an dem Punkt 10 oder jenseits desselben zieht, wird der Knoten zugezogen.

Die Punkte »B« und »Ca sowie die Fadenpositionen 10,12,14 und 16 sind auch in den F i g. 2 identifiziert.

Der untere Teilblock 20 nach F i g. 2 besitzt eine etwa halbzylindrische Ajßenform, die an den Verlauf des Kanalsystems angepaßt ist Wenn der Block geöffnet ist, kann der Faden 22 eingelegt werden, und zwar so, daß er die in Fig.2 erkennbare Lage einnimmt. Dies wird dadurch sichergestellt, daß er beispielsweise in an sich bekannten und daher in der Zeichnung nicht im einzelnen dargestellten gabelähnlichen Schlitzen 24 eingefangen und längs der Gabelschlitze bis an deren inneren Spitze gleitend geführt wird. Diese Schlitze können sich am Teilblock 20 oder aber auch an dem anderen, mit 30 bezeichneten Teilblock (F i g. 3) befinden. Die Außenform des Teilblocks 30 entspricht der des Teilblocks 20; beide können etwa durch ein Scharnier 26 miteinander verbunden sein.

Die dem Teilblock 20 zugekehrte Oberfläche des Teilblocks 30 bildet die Deckwandung des in den Teilblock 20 eingearbeiteten, sich schneckengangartig verengenden Kanals 28 und liegt im übrigen abdichtend, insbesondere im Bereich des Umfangs des Blocks, auf der Oberfläche des Teilblocks 20 auf. Zu diesem Zweck kann der Teilblock 30 oder auch der Teilblock 20 in dem abzudichtenden Oberflächenbereich mit einer dichtenden Beschichtung, etwa einer Moosgummiauflage 25, versehen sein. Damit der Faden 22 nicht dort, wo er zwischen beiden Teilblöcken eingeklemmt und festgehalten wird, die Abdichtung beeinträchtigt, weist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel der Teilblock 30 bei 10, 12 und 14 Nuten auf, die so bemessen sind, daß der Faden 22 in ihnen aufgenommen wird, gleichwohl aber bei geschlossenem Block festgeklemmt ist. Es hat sich übrigens gezeigt, daß eine geringfügige Undichtigkeit die Funktion der Vorrichtung nicht beeinträchtigt.

Der Teilblock 30 weist ebenfalls einen Kanalabschnitt auf, nämlich in dem Bereich des Fadenweges, wo dieser über das aufgesp_unnte Fadenstück zwischen 12 und 14 geführt werden muß. Dieser Kanalabschnitt 32 ist in F i g. 3 zu erkennen. Seine Grundform, mit der er sich in Richtung der Oberfläche des Teilblocks 20 öffnet, ist in F i g. 2 mit gestrichelten Linien angedeutet.

Ferner ist noch dafür gesorgt, daß der Faden bei 16 richtig abgelängt wird. Zu diesem Zweck ist im Teilblock 30 ein (nicht dargestelltes) Schneidelement vorgesehen, das mit einer Gegenschneide 34 im Teilblock 20 zusammenwirkt und das über den Block hinausragende Fadenende abtrennt

Durch den Teilblock 20 erstreckt sich noch ein flacher Luftdurchlaß 36, der bei 38 an eine Druckluftquelle angeschlossen ist

Bei Einschalten der Druckluft wird der Faden zwischen den Stellen 14 und 16 seitlich von der Druckluft beaufschlagt und legt sich an den Umfang des Pfostenabschnitts 40 an, der den Kanal 28 innen begrenzt. Der dadurch erfolgenden Verkürzung des freien Fadenendes wird dadurch Rechnung getragen, daß der Kanal 28 sich in der Bewegungsrichtung des Fadenendes verengt. Der Faden wird durch die Druckluft unter dem eingeklemmten Fadenabschnitt zwischen 10 und 12 durchgeblasen. Dahinter endet der Kanal 28, doch beginnt dort der Kanalabschnitt 32 im darüberliegenden Teilblock 30, der den festgeklemmten Fadenabschnitt zwischen 12 und 14 überbrückt Diesem Weg folgt das zunehmend kürzer werdende Fadenende, das schließlich aus dem Kanalabschnitt 32 wieder ausgeblasen wird und in ein Loch 42 im Pfostenabschnitt 40 gelangt, wo es eingeklemmt werden kann. In Fig. 3 sind schematisch ein pneumatisch betätigbarer Festhaltfckolben 44 mit der Zylinderbohrung 46 im Teilblock 20 und die Anschlüsse 48,50 angedeutet; die Steuerung für den Festhaltekolben 44 bietet keine Besonderheiten und braucht daher hier nicht näher erläutert zu werden. Übrigens kann man natürlich das Fadenende auch von Hand festhalten.

Sobald das Fadenende zwischen dem Kolben 44 und der Wandung des Loches 42 eingeklemmt ist, kann der Block geöffnet und der Knoten zugezogen werden. Dabei gleitet die Schlaufe, die am Pfostenabschnitt 40 anliegt, über den letzteren und ergibt somit den letzten Kreuzungspunkt A. Außerdem wird auch der Fadenabschnitt, der im Kanalabschnitt 32 ruht, aus diesem herausgezogen. Außer den beiden Teilblöcken 20, 30 und den Festhaltemitteln für das Fadenende im Loch 42 sind also keinerlei bewegliche Elemente vorgesehen, so daß die erfindungsgemäße Vorrichtung für automatisierten Betrieb ganz besonders geeignet ist.

Es versteht sich, daß man in die Trennebene zwischen den Teilblöcken noch einen weiteren Faden einlegen kann, um den herum der Knoten geknüpft wird; ordnet man dann zwei Vorrichtungen nach dem Ausführungsbeispiel nebeneinander an, läßt sich der obenerwähnte Fischermannsknoten herstellen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (5)

1. Patentansprüche:

   !. Vorrichtung zum pneumatischen Verknoten eines Fadens mit einem teilbaren Block, in dessen Teilblöcke die Knotenform abbildende Luftführungskanäle eingearbeitet sind, in die der Faden förderbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß in der Trennfläche zwischen einem ersten (20) und einem zweiten Trennblock (30) mindestens drei Spannstellen (10, 12, 14) für den Faden (22) ausgebildet sind, daß die Kanäle (28, 32) in den Teilblöcken (20, 30) jeweils von dem gegenüberliegenden Abschnitt der Trennfläche auf dem anderen Teilblock begrenzt sind, an welcher der Faden in diesem Bereich anliegt oder in einer Nut aufgenommen ist, und daß das freie Fadenende (14—16) hinter der letzten Spannstelle (14) sich vor der öffnung (36) des betreffenden, dort einen Kanalabschnitt (28) aufweisenden Teilblocks (20) befindet, die zum Schleudern des freien Fadenendes (14—16) längs der Kanäle (28, 32) zwischen den Spannstelien (10, 12, 14) unter- bzw. über den gespannten Fadenabschnitt an eine Druckluftquelle anschaltbar ist.
2. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Ablängen des freien Fadenendes (bei 16) der Block (20, 30) Trennelemente (34) aufweist
3. 3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß hinter dem Durchlauf durch die Kanäle (28, 32) im ersten Teilblock (20) eine pneumatische oder mechanische Festhalteeinrichtung (44 bis 50) für das freie Fadenende vorgesehen ist.
4. 4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanäle (28, 32) sich entsprechend der Verkürzung des freien Fadenendes (14—16) infolge Umschlingung verengen.
5. 5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Einlegen des Fadens (22) in den geöffneten Block Führungsschlitze vorgesehen sind.