DE2202998B2 - Bremsanlage mit Hilfskraftverstärkung - Google Patents
Bremsanlage mit HilfskraftverstärkungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Bremsanlage mit Hilfskraftverstärkung und Antiblockierregelung, insbesondere
für Kraftfahrzeuge, mit einem Steuerventil zum
r>r> Einsteuern eines Verstärkerdruckes und einem von dem
Verstärkerdruck und auch direkt mechanisch betätigbaren Hauptzylinder, wobei zur Antiblockierregelung
mindestens ein Ventil zur steuerbaren Weiterleitung des Verstärkerdruckes vorgesehen ist.
h0 Ein derartiges Bremssystem ist aus der DE-OS
02 186 bekannt. Bei dem bekannten Bremssystem ist der Hauptzylinder über hydraulisch gesteuerte Plungerkolben-Anordnungen
mit den Radzylindern verbunden. Die Radzylinder werden dabei Ftets mit Druckmittel aus
b5 dem Hauptzylinder beaufschlagt. Bei einer Verschiebung
des Plungerkolbens im Sinne einer Antiblockierregelung wird ein vom Plungerkolben mechanisch
betätigtes Trennventil geschlossen und der in den
Radzylindern wirksame Bremsdruck durch Volumenveränderung variiert. Eine Verschiebung der Plungerkolben
wird dabei vom Verstärkerdruck bewirkt
Bei der bekannten Bremsanlage sind jedoch keinerlei
Mittel vorgesehen, die bei Ausfall des Verstärkerdrukkes den Plungerkolben vor einer Verschiebung sichern,
d. h., die Antiblockierregelung wird bei Ausfall des
Verstärkerdruckes nicht unwirksam gemacht
Es ist ferner aus der GB-PS 12 15 988 eine Bremsanlage bekannt, bei der der im Hauptzylinder
erzeugte Druck einerseits über eine Ventileinrichtung direkt zu den Radzylindern und andererseits zu einem
druckmittelgesteuerten Verstärker gelangt, wobei der Verstärker einen dem Hauptzylinder proportionalen
Druck erzeugt. Der Verstärkerdruck soll über die Ventileinrichtung ebenfalls den Radbremszylindern
zugeleitet werden. Unmittelbar vor den Radbremszylinriern ist ein Ventil zur Antiblockierregelung vorgesehen.
Die Ventileinrichtung verbindet im Ruhezustand zunächst den Hauptzylinder mit den Radbremszyiindern
und verschließt die Verbindung vom Verstärker zu den Radzylindern. Sobald Verstärkerdruck vorhanden ist,
soll die Ventileinrichtung umgeschaltet werden und sie soll dann dem Hauptzylinder von den Radbremszylindern
trennen und statt dessen die Radbremszylinder mit dem Verstärker verbinden.
Bei einer derartigen Ventileinrichtung wi-d immer erst die eine Verbindung geschlossen, bevor uie zweite
geöffnet wird. Die Ventileinrichtung gelangt somit bei jeder Bremsung zumindest kurzzeitig in einen Betriebszustand,
in welchem die Radbremszylinder wedei mit dem Hauptzylinder noch mit dom Verstärker verbunden
sind. Dieser Betriebszustand tritt dann während des Bremsdruckanstieges auf, welcher dabei unterbrochen
wird und deshalb zu einem Ruck bei der Bremsung führt. Es ist auch denkbar, daß bei einem dosierten Antreten
des Bremspedales die Ventileinrichtung in dieser Zwischenstellung bleibt. Wenn dann die Radbremszylinder
durch das Blockierregelv».ntil druckentlastet werden,
kann nach der Druckentlastung kein neuer Bremsdruck in den Radbremszylindern aufgebaut
werden.
Ferner kann es bei der Bremsanlage nach der GB-PS 12 15 988 vorkommen, daß durch die Anordnung des
Blockiersteuerventils zunächst der Verstärker und dann der Hauptzylinder erschöpft werden. Dieser Nachteil
kann bei einem solchen Bremssystem aber offensichtlich auch nicht dadurch vermieden werden, daß das
Blockiersteuerventil in die Leitung zwischen Verstärker und Ventileinrichtung eingeschaltet wird oder daß der
Verstärker zusätzlich beeinflußt wird, weil dann die Ventileinrichtung jeden Regeleingriff durch das Blokkiersteuerventil
durch Umschalten auf Notbetätigung unwirksam machen würde.
Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, eine Bremsanlage der eingangs genannten Gattung derart
weiterzubilden, daß eine größere Sicherheit bei Ausfall der Hilfskraftverstärkung und/oder Antiblockierregelung
erreicht wird.
Diese Aufgabe wird bei einer Bremsanlage der eingangs genannten Gattung dadurch gelöst, daß
mindestens ein Betätigungszylinder zur Erzeugung eines die Radbremszylinder beaufschlagenden Druckes
vorgesehen ist, der Betätigungszylinder einen ersten Raum und einen zweiten Raum sowie einen die Räume
trennenden, dichtend verschiebbaren und in Richtung auf den zweiten Raum vorgespannten Kolben umfaßt,
wobei der erste Raum mit mindestens einem RadbremsZylinder verbunden ist und die zur Antiblockierregelung
dienenden Ventile in eine Druckmittelleitung zwischen dem zweiten Raum und dem Steuerventil geschaltet
sind, der zweite Raum mittels der Ventile mit einem ϊ Rücklaufbehälter verbindbar ist und mit einer Druckmittelverbindung
zwischen dem Hauptzylinder und dem ersten Raum, die durch ein vom Verstärkerdruck
betätigbares Ventil verschließbar ist
Die wesentlichen Vorteile der Erfindung sind ι» insbesondere darin zu sehen, daß
a) zwei getrennte Systeme vorhanden sind,
b) bei Ausfall des Verstärkerdruckes ein Notbremskreis betätigt wird, der nicht mit zusätzlicher
ι ■-, Volumenaufnahme behaftet ist,
c) bei Ausfall des Hauptzylinderkreises der Bremskreis mit Antiblockierregelung nicht beeinflußt
wird,
d) keine starken Federn im Betätigungszylinder -" notwendig sind.
Bei dem erfindungsgemäßen Bremssystem wird direkt durch den Verstärkerdruck der Hauptzylinder
von den Betätigungszylindern abgetrennt. Eine Druck-
-'"> beaufschlagung der Radbremszylinder findet dabei im
Normalfall, das heißt bei vorhandenem Verstärkerdruck, nur durch eine Verschiebung der Betätigungskolben
in den Betätigungszylindern durch den Verstärkerdruck statt. Dabei wird der Verstärkerdruck zur
»ι Antiblockierregelung durch die Ventile moduliert in den
zweiten Raum des Betätigungszylinder geleitet. Nur bei Ausfall des Verstärkerdruckes werden die Radbremszylinder
direkt aus dem Hauptzylinder druckbeaufschlagt. Ein Einfluß der Antiblockierregelung ist dabei von
ir> vornherein ausgeschlossen. Auch wenn die den Verstärkerdruck
bereitstellende Druckmittelquelle infolge einer überlangen oder fehlerhaften Antiblockierregelung
erschöpft werden sollte, werden die Bremsen sofort über den Hauptzylinder direkt weiter betätigt.
4" Das Ventil in der Druckmittelverbindung zwischen
dem vor der Stirnfläche des Kolbens gelegenen Raum des Betätigungszylinders und dem Zylinderraum vor
dem Kolben des Hauptzylinders ist bei Betätigung der Anlage durch den Hilfsdruck verschließbar.
4r> In Ausgangsstellung der Ventilanordnung ist der
Betätigungszylinder hydraulisch mit dem Raum vor der Beaufschlagungsfläche des Hauptzylinderkolbens verbunden,
in der ersten Schaltstellung der Ventilanordnung ist diese Druckmittelverbindung unterbrochen und
r>o in der zweiten Schaltstellung der Ventilanordnung ist
der Betätigungszylinder mit dem Rücklaufbehälter verbunden. Es kann in die Druckmittelverbindung
zwischen den Radbremszylindern jedes Rades und dem Raum vor der Beaufschlagungsfläche des Kolbens im
r>r> Hauptzylinder jeweils ein Betätigungszylinder oder in
die Druckmittelverbindung zwischen den Radbremszylindern der Räder einer Achse und besagtem Raum ein
gemeinsamer Betätigungszylinder eingeschaltet sein.
Der Kolben im Betätigungszylinder wird durch eine
Der Kolben im Betätigungszylinder wird durch eine
m> sich an einem Bund abstützende Feder entgegen seiner
Beaufschlagungsrichtung an einem Anschlag gehalten. Die mit den Radbremszylindern verbundenen Räume
der Betätigungszylinder in den Druckmittelverbindungci der Räder einer Achse sind durch Bohrungen in der
br> Zylinderwand mit dem Innenraum eines gemeinsamen
Querzylinders verbunden. Je ein doppel-T-förmiger Kolben ist dicht durch die Bohrungen geführt, wobei
sich deren Beaufschlagungsflächen im Ouerkolben
gegenüberliegen und das jeweils in den Raum des Betätigungszylinders hineinragende Querteil steht der
Verbindungsbohrung zum Zylinderraum des Hauptzylinders gegenüber.
Der Innenraum des Querzylinders ist zwischen den Beaufschlagungsflächen der doppel-T-förmigen Kolben
mit dem Raum vor der Beaufschlagungsfläche des Kolbens im Hauptzylinder verbunden.
In einer anderen Ausführungsform weist der im Betätigungszylinder verschiebbar angeordnete Kolben
auf der dem Radbremszylinderanschluß zugewandten Seite eine Ausnehmung auf, die durch mit einem Ventil
verschließbare Bohrungen mit einem Ringraum zwischen Zylinderwand und Mantelfläche des Kolbens
verbunden ist, wobei der Ringraum seinerseits mit dem Zylinderraum vor dem Kolben des Hauptzylinders in
Verbindung steht.
In der Ausnehmung des Kolbens ist ein Ventilkörper gehalten, der seinen Sitz auf der Mündung der
Verbindungsbohrung hat. Auf dem Boden des Betätigungszylinders ist ein Stempel befestigt, auf dessen
Mantelfläche durch einen Bund gegen Heruntergleiten gesichert ein Hohlzylinder gegen die Kraft einer in ihm
angeordneten Spreizfeder verschiebbar ist, wobei am in die Ausnehmung hineinragenden Ende des Hohlzylinders
ein Ventilkörper gehalten ist.
Die Erfindung ist im folgenden anhand der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 eine erste Ausführungsform der Erfindung,
F i g. 2 eine zweite Ausführungsform der Erfindung.
Gemäß Fig. 1 ist zunächst ein an sich bekannter Hauptzylinder 1 vorgesehen, in dem durch das Pedal
über eine Druckstange 2 die Verstärkerwirkung eingeschaltet wird und ein Kolben 3 gegen die Kraft
einer Feder 4 verschiebbar ist, so daß also im vor dem Kolben 3 gelegenen Zylinderraum 5 ein statischer
Druck aufgebaut werden kann. Im der Druckstange 2 zugewandten Teil des Kolbens 3 ist ein Steuerventil
vorgesehen, durch das eine die Fußkraft unterstützende Hilfskraft zugeschaltet wird. In dem der Druckstange 2
zugewandten Teil des Kolbens 3 ist eine Sackbohrung vorhanden, in dem ein Ventilschieber 6 gegen eine
Federkraft um ein bestimmtes Maß verschiebbar angeordnet ist. Eine Ringnut 7 im Ventilschieber 6 steht
mit einer Längsbohrung 8 desselben in Verbindung und kommt, wenn der Ventilschieber 6 durch Fußkraft
verschoben wird, mit einer Querbohrung 9 zur Deckung,
die in einen beidseitig abgedichteten Ringraum 10 zwischen Kolben- und Zylinderwand mündet. Über eine
Bohrung 11 in der Zylinderwand ist dieser Ringraum 10 ständig mit der Hilfskraftquelle, einem Druckspeicher
12 bzw. einer Pumpe 13 verbunden. Wird durch Niedertreten des Pedals die Ringnut 7 im Ventilschieber
6 mit der Querbohrung 9 im Kolben zur Decking gebracht, dringt das Druckmittel aus der Hilfskraftquelle
durch das Steuerventil in den Raum 14 vor der Beaufschlagungsfläche 15, 15a des Kolbens 3 und
verschiebt diesen im Hauptzylinder 1.
Der Raum 14 ist über je ein normalerweise geöffnetes
als Einlaß wirkendes Ventil 16,16' mit einem Raun. 17,
17' zweier Betätigungszylinder 18, 18' verbunden. In jedem dieser Betätigungszylinder 18, 18' ist gegen die
Zyiinderwand abgedichtet ein Kolben 19,19' verschiebbar
angeordnet, der durch eine auf einem Bund sich abstützende Feder 20,20' in Ruhestellung der Anlage an
einem Anschlag 21,21' gehalten wird.
Die vor den Stirnflächen 22, 22' der Kolben 19, 19' liegenden Räume 23,23' der Betätigungszylinder 18,18'
sind durch einen Querzylinder 24 verbunden. Die Beaufschlagungsflächen 25, 25' zweier doppel-T-förmiger
Kolben 26, 26' liegen sich in einem Querzylinder 24 gegenüber und sind an ihrem Längsstück dicht durch die
r, Zylinderwand der Betätigungszylinder 18, 18' geführt;
mit ihrem im Raum 23, 23' befindlichen Querstück 27, 27' reichen sie bis zur gegenüberliegenden Wand des
betreffenden Betätigungszylinders 18, 18'. Eine an dieser Stelle vorgesehene Bohrung 28, 28' in der
κι Zylinderwand ist über eine Druckmittelleitung mit dem im Hauptzylinder 1 vor dem Kolben 3 gelegenen
Zylinderraum 5 verbunden.
Der Raum zwischen den Beaufschlagungsflächen 25, 25' der doppel-T-förmigen Kolben 26, 26' im Querkeil ben 24 ist über eine Druckmittelleitung 32 mit dem
Raum 14 im Hauptzylinder i verbunden. Am Boden der
Betätigungszylinder 18, 18' ist ein Druckmittelanschluß 29, 29' zur rechten und linken Radbremse einer Achse
des Fahrzeugs vorgesehen. Der Zylinderraum 17, 17' der Betätigungszylinder 18, 18' ist außerdem über ein
normalerweise geschlossenes Ventil 30, 30' mit einem Rücklaufbehälter 31 verbunden. Aus dem Raum 14 des
Hauptzylinders führt eine Druckmittelleitung über eine entsprechend aufgebaute Vorrichtung zu den Radbrem-
>-, sen der zweiten Fahrzeugachse.
Die Funktionsweise der Anlage ist folgende:
Um das Fahrzeug abzubremsen, betätigt der Fahrer das Bremspedal und gibt über das Steuerventil den Druckmittelzufluß von der Hilfskraftquelle, dem Druckspeicher 12 in den Raum 14 vor der Beaufschlagungsfläche 15,15a des Kolbens 3 frei. Während das Druckmittel den Kolben 3 in Betätigungsrichtung beaufschlagt. gelangt es durch die vorgesehenen Druckmittelverbindungen einerseits durch die beiden geöffneten Einlaßventile 16,16' in die Räume 17,17' der Betätigungszylinder 18, 18' und beaufschlagt die Kolben 19, 19' und andererseits auch in den Querkolben 24, wo es auf die Beaufschlagungsflächen 25, 25' der doppel-T-förmigen Kolben 26, 26' wirkt, diese werden mit ihren in den
Um das Fahrzeug abzubremsen, betätigt der Fahrer das Bremspedal und gibt über das Steuerventil den Druckmittelzufluß von der Hilfskraftquelle, dem Druckspeicher 12 in den Raum 14 vor der Beaufschlagungsfläche 15,15a des Kolbens 3 frei. Während das Druckmittel den Kolben 3 in Betätigungsrichtung beaufschlagt. gelangt es durch die vorgesehenen Druckmittelverbindungen einerseits durch die beiden geöffneten Einlaßventile 16,16' in die Räume 17,17' der Betätigungszylinder 18, 18' und beaufschlagt die Kolben 19, 19' und andererseits auch in den Querkolben 24, wo es auf die Beaufschlagungsflächen 25, 25' der doppel-T-förmigen Kolben 26, 26' wirkt, diese werden mit ihren in den
4(i Räumen 23, 23' befindlichen Querstücken 27, 27' gegen
den gegenüberliegenden Sitz gepreßt und verschließen so die Druckmittelverbindung durch die Bohrungen 28,
28' zum Zylinderraum 5 des Hauptzylinders 1. Durch die Verschiebung der Kolben 19, 19' gegen die Federn 20,
ν-. 20' wird in den Räumen 23, 23' und durch die
hydraulische Verbindungen 29, 29' Druck in den Radbremszylindern der Räder dieser Achse aufgebaut.
Drohen die Räder oder droht eines der Räder zu blockieren, so wird dies mit Hilfe eines Meßfühlers in
in einem nicht dargestellten Regler festgestellt und danach
werden in einer bestimmten Folge Betätigungssignale an die elektromagnetischen Ventile 16, 16', 30, 30'
abgegeben. Wenn nur das eine Rad zum Blockieren neigt, schließt zunächst z. B. das als Einlaß wirkende
Ventil 16 und trennt den Zylinderraum 17 des Betätigungszylinders 18 vom Rau.n 14 des Hauptzylinders
1, so daß kein weiterer Druck aufgebaut werden kann. Wird als nächstes das als Auslaß wirkende Ventil
30 geöffnet, so kann sich der Druck aus dem
bo Zylinderraum 17 in den Rücklaufbehälter 31 entspannen
und die Feder 20 wird den Kolben 19 um ein entsprechendes Maß in seine Ausgangsstellung zurückschieben,
so daß auch der Druck im Raum 23 und im Radbremszylinder abgebaut wird. Die Verbindung
b5 zwischen dem Raum 23 und dem Zylinderraum 5 des
Hauptzylinders 1 wird durch den Hilfsdruck durch den doppel-T-förmigen Kolben 26 weiter verschlossen
gehalten. Hat sich der Bewegungszustand des Rades
erholt und ist die Blockiergefahr vorüber, schließt das Auslaßventil 30, so daß der Bremsdruck nicht weiter
absinken kann und anschließend öffnet das Einlaßventil 16, so daß der Hilfsdruck den Betätigungskolben 19
erneut beaufschlagt. So wird durch ein Hin- und ■'■
Herbewegen des Kolbens 19 der Druck im Radbremszylinder zyklisch abgebaut und wieder erhöht, bis die
Blockiergefahr endgültig vorüber ist oder das Fahrzeug zum Stillstand gekommen ist.
Für den Fall, daß der Hilfsdruck ausfällt und also die m
Kolben 19, 19' nicht in Betätigungsrichtung bewegt werden können, vielmehr durch die Kraft der Federn 20,
20' an ihrem Anschlag 21, 21' gehalten werden, verschwindet auch der Druck im Querzylinder 24, der
die Beaufschlagungsflächen 25, 25' der doppel-T-förmi- ι > gen Kolben 26, 26' belastet und die Verbindung
zwischen dem Zylinderraum 5 des Hauptzylinders 1 und den Räumen 23,23' der Betätigungszylinder 18,18' wird
hergestellt. Der Fahrer hat also nun die Möglichkeit nur mit Hilfe seiner Fußkraft über den Hauptzylinderkolben
3, den Zylinderraum 5 und die Räume 23 Druck in den Radbremszylindern aufzubauen und das Fahrzeug zum
Stillstand zu bringen. Die Bremsanlage bleibt also trotz ausgefallenem Speicherdruck wenn auch ohne Antiblokkiervorrichtung
funktionsfähig. > >
F i g. 2 zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindung. Der Hauptzylinder 1 ist in derselben Weise
aufgebaut wie in der Ausführungsform nach Fig. 1, gleiche Teile sind mit gleichen Bezugszahlen gekennzeichnet.
Aus dem Raum 14 vor der Beaufschlagungsflä- «1 ehe 15, 15a des Kolbens 3 führt eine hydraulische
Verbindungsleitung 32 über eine Wegeventilanordnung 33,34 in einen Betätigungszylinder 35.
Die vorzugsweise elektromagnetisch zu betätigende Wegeventilanordnung 33, 34 ermöglicht in drei J>
Schaltstellungen entweder eine Druckmittelverbindung zwischen dem Betätigungszylinder 35 und dem Raum 14
des Hauptzylinders oder zwischen dem Betätigungszylinder 35 und dem Rücklaufbehälter 31 oder unterbricht
jede Druckmittelverbindung. Im Betätigungszylinder 35 ist ein Kolben 36 gegen die Zylinderwand abgedichtet
verschiebbar angeordnet. Auf der vom Druckmittelzutritt 37 abgewandten Seite weist der Kolben 36 eine
mittige Ausnehmung 38 auf, aus der Bohrungen 39,40 in einen zwischen Zylinderwand und Mantelfläche des
Kolbens 36 vorgesehenen, abgedichteten Ringraum 41 führen, der seinerseits durch eine Druckmittelleitung 42
mit dem Zylinderraum 5 des Hauptzylinders 1 verbunden ist. Auf dem Boden 43 des Betätigungszylinders
35, von dem aus der Druckmittelanschluß 44 zum Radbremszylinder abgeht, ist im Betätigungszylinder 35
ein Stempel 45 befestigt, auf dessen Mantelfläche durch einen Anschlag 46 gegen Heruntergleiten gesichert ein
Hohlzylinder 47 gegen die Kraft einer in diesem Hohlzylinder 47 angeordneten Spreizfeder 48 verschiebbar
ist. Am in die Ausnehmung 38 des Kolbens 36 hineinragenden an der Innenfläche eventuell durch
Rippen 50 geführten Ende ist ein Ventilkörper 49, z. B.
eine Kugel gehalten, der seinen Sitz in der Mündung der aus der Ausnehmung 38 abgehenden Bohrung 39 hat. In
Ruhestellung der Anlage ist der Ventilkörper 49 von seinem Sitz abgehoben.
Ein Betätigungszylinder 35 mit der Wegeventilanordnung 33, 34 kann für jedes einzelne Rad oder auch
gemeinsam für die Räder einer Achse vorgesehen sein.
Die Anordnung arbeitet wie folgt:
Um das Fahrzeug abzubremsen, steuert der Fahrer, wie oben schon beschrieben, durch das Steuerventil im
Hauptzylinder 1 Hilfsdruck durch die Verbindungsleitung 32 und die in Ausgangsstellung befindliche
Wegeventilanordnung 33 in den Betätigungszylinder 35 ein. Das Druckmttel beaufschlagt durch den Anschluß
37 den Kolben 36 und verschiebt ihn im Betätigungszylinder 35, wobei nach einem kurzen Hub der
Ventilkörper 49 auf seinem Sitz der Bohrung 39 schließt und die hydraulische Verbindung des vor dem Kolben 36
liegenden Raums mit dem durch Fußkraft und Hilfsdruck ebenfalls unter Druck gesetzten Zylinderraum
5 des Hauptzylinders 1 unterbricht. Der Hilfsdruck verschiebt den Kolben 36 weiter im Betätigungszylinder
35, so daß Druck im vor ihm liegenden Raum und damit durch den Anschluß 44 in den Radbremszylindern
aufgebaut wird.
Droht das Rad zu blockieren, so unterbrechen, wie oben schon beschrieben, Betätigungssignale durch
Schalten der Ventilanordnung 33, 34 zunächst die Druckmittelverbindung 32 zwischen dem Hauptzylinder
1 und dem Betätigungszylinder 35 und stellen danach eine Verbindung zwischen letzterem und Rücklaufbehälter
31 her. Der in den Radbremszylindern und im vor dem Kolben 36 liegenden Raum herrschende Druck
entspannt sich, indem er den Kolben 36 in Richtung seiner Ausgangsstellung schiebt. Ist die Blockiergefahr
vorüber, wird die Wegeventilanordnung wieder in ihre Ausgangsstellung gebracht und ein neuer Druckaufbau
setzt ein. Dieser Vorgang kann sich nach Bedarf zyklisch wiederholen.
Sollte der Hilfsdruck ausfallen, kann der Kolben 36 im
Betätigungszylinder 35 nicht aus seiner Ausgangsstellung bewegt und über ihm Druck aufgebaut werden. Für
diesen Notfall besteht nun die hydraulische Verbindung zwischen dem Zylinderraum 5 des Hauptzylinders 1,
dem Ringraum 41 zwischen Betätigungszylinder 35 und Kolben 36, den Bohrungen 40,39 mit dem abgehobenen
Ventilkörper 49 und dem vor dem Kolben 36 liegenden Raum. Durch diese Verbindung kann der Fahrer nun
über seine Fußkraft Druck in den Radbremszylindern aufbauen und eine Notbremsung tätigen.
Da der Notbremskreis vollkommen von der eigentlichen Bremsbetätigung getrennt ist, tritt auch bei Ausfall
der Speicherkraft und eventuellen Undichtigkeiten am Sitzventil kein Volumenverlust im mit dem Radzylinder
verbundenen Abschnitt der Bremsleitung auf, denn das Sitzventil steuert lediglich die Verbindung zwischen
dem Notkreis und dem Radbremszylinder.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (11)
1. Bremsanlage mit Hilfskraftverstärker und Antiblockierregelung, insbesondere für Kraftfahrzeuge,
mit einem Steuerventil zum Einsteuern eines Verstärkerdruckes und einem von dem Verstärkerdruck
und auch direkt mechanisch betätigbaren Hauptzylinder, wobei zur Antiblockierregelung
mindestens ein Ventil zur steuerbaren Weiterleitung des Verstärkerdruckes vorgesehen ist, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens ein Betätigungszylinder (18, 18'; 35) zur Erzeugung eines die
Radbremszylinder beaufschlagenden Druckes vorgesehen ist, der Betätigungszylinder (18, 18'; 35)
einen ersten Raum (23) und einen zweiten Raum (17) sowie einen die Räume (17,23) trennenden, dichtend
verschiebbaren und in Richtung auf den zweiten Raum (17) vorgespannten Kolben (19; 36) umfaßt,
wobei der erste Raum (23) mit mindestens einem Radbremszylinder verbunden ist und die zur
Antiblockierregelung dienenden Ventile (30, 16; 33, 34) in eine Druckmittelleitung zwischen dem zweiten
Raum (17) und dem Steuerventil geschaltet sind, der zweite Raum (17) mittels der Ventile (30,16; 33,34)
mit einem Rücklaufbehälter (31) verbindbar ist, und mit einer Druckmittelverbindung zwischen dem
Hauptzylinder und dem ersten Raum (23), die durch ein vom Verstärkerdruck betätigbares Ventil (27,
27'; 49) verschließbar ist.
2. Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil (27, 27'; 49) in der
Druckmittelverbindung zwischen dem vor der Stirnfläche des Kolbens (19, 19'; 36) gelegenen
Raum des Betätigungszylinders (18,18'; 35) und dem Zylinderraum (5) vor dem Kolben (3) des Hauptzylinders
(1) bei Betätigung der Anlage durch den Hilfsdruck verschiebbar ist.
3. Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in Ausgangsstellung der Ventilanordnung
(16, 30; 33, 34) der Betätigungszylinder (18, 18'; 35) hydraulisch mit dem Raum (14) vor der
Beaufschlagungsfläche (15) des Hauptzylinderkolbens (3) verbunden ist, in der ersten Schaltstellung
der Ventilanordnung (16,30; 33,34) diese Druckmittelverbindung
unterbrochen ist, und in der zweiten Schaltstellung der Ventilanordnung (16, 30; 33, 34)
der Betätigungszylinder (18, 18'; 35) mit dem Rücklaufbehälter(31) verbunden ist.
4. Bremsanlage nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß in die Druckmittelverbindung zwischen den Radbremszylindern jedes Rades und dem Raum (14)
vor der Beaufschlagungsfläche (15) des Kolbens (3) im Hauptzylinder (1) jeweils ein Betätigungszylinder
(18,18'; 35) eingeschaltet ist.
5. Bremsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in die Druckmittelverbindung
zwischen den Radbremszylindern der Räder einer Achse und dem Raum (14) vor der Beaufschlagungsfläche (15) des Kolbens (3) im
Hauptzylinder (1) ein gemeinsamer Betätigungszylinder (18,18'; 35) eingeschaltet ist.
6. Bremsanlage nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben
(19, 19') im Betätigungszylinder (18, 18') durch eine sich an einem Bund abstützende Feder (20)
entgegen seiner Beaufschlagungsrichtung an einem Anschlag (21) gehalten wird.
7. Bremsanlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die mit den Radbremszylindern
verbundenen Räume (23, 23') der Betätigungszylinder (18, 18') in den Druckmittelverbindungen der
Räder einer Achse durch Bohrungen in der Zylinderwand mit dem Innenraum (24) eines
gemeinsamen Querzylinders verbunden sind, je ein doppel-T-förmiger Kolben (26, 26') dicht durch die
Bohrungen geführt ist, wobei sich deren Beaufschlagungsflächen (25, 25') im Querkolben (24) gegenüberliegen
und das jeweils in den Raum (23,23') des Betätigungszylinders (18, 18') hineinragende Querteil
(27, 27') der Verbindungsbohrung (28, 28) zum Zylinderraum (28, 28') zum Zylinderraum (5) des
Hauptzylinders gegenübersteht.
8. Bremsanlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Innenraum (24) des
Querzylinders zwischen den Beaufschlagungsflächen (25, 25') der doppel-T-förmigen Kolben (26,
26') mit dem Raum (14) vor der Beaufschlagungsfläche (15) des Kolbens (3) im Hauptzylinder
verbunden ist.
9. Bremsanlage nach einem der Ansprüche 1 —5, dadurch gekennzeichnet, daß der im Betätigungszyliiider
(35) verschiebbar angeordnete Kolben (36) auf der dem Radbremszylinderanschluß (44) zugewandten
Seite eine Ausnehmung (38) aufweist, die durch mit einem Ventil verschließbare Bohrungen (39, 40)
m;t einem Ringraum (41) zwischen Zylinderwand und Mantelfläche des Kolbens (36) verbunden ist,
wobei der Ringraum (41) seinerseits mit dem Zylinderraum (5) vor dem Kolben (3) des Hauptzylinders
in Verbindung steht.
10. Bremsanlage nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß in der Ausnehmung (38) des
Kolbens (36) ein Ventilkörper (49) gehalten ist, der seinen Sitz auf der Mündung der Verbindungsbohrung
(39) hat.
11. Bremsanlage nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Boden (43) des
Betätigungszylinders (35) ein Stempel (45) befestigt ist, auf dessen Mantelfläche durch einen Bund (46)
gegen Heruntergleiten gesichert ein Hohlzylinder (47) gegen die Kraft einer in ihm angeordneten
Spreizfeder (48) verschiebbar ist, wobei am in die Ausnehmung (38) hineinragenden Ende des Hohlzylinders
(47) ein Ventilkörper (49) gehalten ist.
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