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Bremsanlage
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Die Erfindung betrifft eine Bremsanlage für Kraftfahrzeuge mit einem
Hauptbremszylinder und mit einem eine Arbeitskammer begrenzenden Arbeitskolben,
der mit mindestens einer Druckkammer einer Radbremse verbunden ist, mit einem dem
Hauptbremszylinder vorgeschalteten Kraftverstärker, der zur Druckversorgung an eine
Fremdenergiequelle angeschlossen ist und mit einer Ventilanordnung, die druckabhängig
eine Druckmittelverbindung von der Fremdenergiequelle zu mindestens einer Arbeitskammer
des Hauptbremszylinders herstellt und deren Verbindung gleichzeitig zu einem Ausgleichsbehälter
versperrbar ist.
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Eine derartige Bremsanlage ist bereits in der älteren Patentanmeldung
P 34 27 070.1 beschrieben. Diese Bremsanlage weist ein elektrohydraulisch betätigbares
Steuerventil auf, das beim Absinken der Bremsflüssigkeit im Ausgleichsbehälter unter
ein minimal zulässiges Flüssigkeitsniveau bzw. beim Absinken des Pumpendrucks unter
einen zulässigen Wert in seine Sperrstellung gelangt. Hierdurch wird ein dynamisches
Einströmen von Bremsflüssigkeit in eine Arbeitskammer vermieden, so daß die Bremsanlage
infolge des hohen Förderstroms der Pumpe nicht in kürzester Zeit über die Leckstelle
völlig leerlaufen kann, was zu einem Totalausfall der Bremsanlage führen könnte.
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Bei dieser Bremsanlage ist es weiterhin als weniyer vorteilhaft anzusehen,
daß das Steuerventil von einem vorgeschalteten, elektromagnetisch betätigbaren Ventil
gesteuert wird, welches zum einen in Abhängigkeit der Füli.-standshöhe
im
Ausgleichsbehälter und zum anderen über einen beim Absinken des Drucks der Fremdenergiequelle
schaltbaren Warnschalter gesteuert wird. Eine derartige Steuerung ist aufwendig
und teuer und sorgt aufgrund der zahlreichen Dichtstellen zu einer erhöhten Ausfallhäufigkeit
der Bremsanlage.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Bremsanlage der oben angegebenen
Gattung derart zu verbessern, daß man bei der Steuerung mit weniger Bauaufwand und
mit einer geringeren Anzahl von Steuerventilen auskommt und daß eine direktere Steuerung
bei gleichzeitiger Selbstüberwachung der Steuerung erfolgt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Ventilanordnung
vom Druck in der Arbeitskammer steuerbar ist.
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Durch diese erfindungsgemäße Maßnahme entfällt aufgrund der Steuerung
des Steuerventils durch den Druck in der Arbeitskammer das elektromechanisch betätigbare
Ventil.
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Sobald also der Druck in einer Arbeitskammer abfällt, beispielsweise
infolge einer Undichtigkeit in einem mit der Arbeitskammer verbundenen Bremskreis,
so gelangt das Steuerventil in seine Schließstellung, wodurch ein dynamisches Einströmen
in die entsprechende Arbeitskammer verhindert wird. Durch die Sperrstellung der
Ventilanordnung wird dei von der Fremdenergiequelle geförderte hohe Volumenstrom
daran gehindert, zur Leckstelle zu gelangen, so daß ein schnelles Auslaufen der
Brems-Iüsigkeit aus der Bremsanlage verhindert wird.
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Bei einem mit mehreren Druckkammern versehenen Hauptbremszylinder,
beispielsweise einem Tandemhauptzylinder, ist es erflndungsgemäß besonders vorteilhaft,
daß jeder Druckkammer eine Ventilanordnung zugeordnet ist. Hierdurch wird erreicht,
daß bei Ausfall nur einer Arbeitskammer die dieser Arbeitskammer zugeordnete Ventilanordnung
in ihre Sperrstellung gelangt, bzw. in ihre Sperrstellung zurückgeht, wodurch ein
dynamisches Einströmen von Druckflüssigkeit aus der Fremdenergiequelle in den defekten
Bremskreis vermieden wird, während ein dynamisches Einströmen von Druck flüssigkeit
von der anderen Ventilanordnung in die intakte Arbeitskammer unvermindert anhält.
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Hierbei durchfährt der Arbeitskolben die defekte Druckkammer des Ilauptbremszylinders
solange, bis er an dem in Betätigungsrichtung des Hauptbremszylinders vorderen Arbeitskolben
bzw. an einem gehäusefesten Anschlag anschlägt, wodurch sich eine geringe Bremspedalwegerhöhung
ergibt. Bei weiterer Bremsbetätigung baut sich nun in der intakten Arbeitskammer
Druck auf, der die zweite Ventilanordnung betätigt und ein dynamisches Einströmen
in die intakte Arbeitskammer erfolgt. Von dieser Stellung des Hauptbremsyzlinders
an bleibt das Bremspedal in seiner erreichten Betätigungsstellung nahezu unverändert
stehen.
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Die einer Arbeitskammer zugeordnete Ventilanordnung laßt also ein
dynamisches Einströmen so lange zu, so lange ein bestimmter Druck in der intakten
Arbeitskammer herrscht.
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Eine derartige Ventilanordnung gewährleistet auch bei Ausfall eincs
rcmskreies weiterhin eine besonders sichere Bremsanlage bei geringsten Bremspedalwegen.
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Die Ventilanordnung wird erfindungsgemäß besonders einfach, wenn sie
aus zwei in einer Bohrung eines Gehäuses hintereinander angeordneten ersten und
zweiten Ventilkolben hesteht, wobei der erste Ventilkolben über ein durch den Druck
in der Arbeitskammer öffnendes erstes Ventil die Verbindung von der Fremdenergiequelle
zur Arbeitskammer herstellt und wobei der zweite Ventilkolben ein zweites Ventil
aufweist, das, bevor das erste Ventil öffnet, die Verbindung vom Ausgleichsbehälter
zur Arbeitskammer unterbricht. Durch diese Anordnung wird die Arbeitskammer über
die Ventilanordnung solange mit dem unter Atmosphärendruck stehenden Druckmittel
aus dem Ausgleichsbehälter versorgt, solange die Arbeitskammer drucklos ist bzw.
die Ventilanordnung nicht betätigt wird. Erst bei Druckaufbau in einer Arbeitskammer
verschiebt der erste Ventilkolben den zweiten Ventilkolben, der dann die Verbindung
zum Ausgleichsbehälter versperrt. Bei weiter Verschiebung des ersten Ventilkolbens
öffnet das erste Ventil und stellt die Verbindung von der Fremdenergiequelle zur
Arbeitskammer her, es wird also nun dynamisch eingeströmt.
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Damit das zweite Ventil bei einfacher Ausführung erst schließt, bevor
das zweite Ventil öffnet, ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß der zweite Ventilkolben
einen zum ersten Ventilkolben hin verlaufenden Zapfen aufweist, der an einem Verschlußglied
des ersten Ventils durch eine am zweiten Ventilkolben angreifende zweite Ventilfeder
auf Anlage gehalten wird, daß das erste Verschlußglied in
Schiießrichtung
des ersten Ventils von einer ersten Ventilfeder beaufschlagt wird und daß die Kraft
der ersten Ventil feder größer ist als die Kraft der zweiten Ventilfeder.
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Eine besonders einfache Ausgestaltung und kurze Baulänge der Ventilanordnung
wird dadurch erreicht, daß das dem zweiten Ventilkolben zugewandte Ende des ersten
Ventilkolbens den Zapfen ringförmig umgibt, daß der erste Ventilkolben und das Gehäuse
einen die Bewegung des ersten Ventilkolbens bei Druckbeaufschlagung durch den Druck
in der Arbeitskamner begrenzenden Anschlag aufweisen, daß das ringförmige Ende des
ersten Ventilkolbens einen Abstand zum gegenüberliegenden Ende des zweiten Ventilkolbens
aufweist, der größer ist als der Abstand der beiden Anschläge zwischen dem ersten
Ventilkolben und dem Gehäuse. Hierdurch wird auch erreicht, daß das zweite Ventil
durch die Betätigung des ersten Ventilkolbens sicher schließt und gleichzeitig der
Öffnungsquerschnitt des ersten Ventils durch den Anschlag auf eine vorgegebene Größe
begrenzt ist, damit geringere Ventilwege erzielt werden.
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Damit im unbetätigten Zustand der Ventilanordnung der erste Ventilkolben
stets zuverlässig in seine Ausgangsstellung geht, ist gemäß der Erfindung vorgesehen,
daß der erste Ventilkolben von einer Feder beaufschlagt wird, die den ersten Ventilkolben
in Lösestellung der Ventilanordnung in seiner Ausgangsstellung hält.
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Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß die Feder iIs einem
zwisciien dem äußerem Umfang des ersten Ventilkolbens
und der
Bohrung ausgebildeten Ausgleichsraum angeordnet ist, daß der Ausgleichsraum zu beiden
Seiten gegenüber der Bohrung durch einen Dichtring gedichtet ist und daß der Ausgleichsraum
mit dem Ausgleichsbehälter stets verbunden ist Die Integration der Feder in das
Gehäuse der Ventilanordnung schafft eine besonders kompakte Bauweise. Die Verbindung
vom Ausgleichsbehälter zum Ausgleichsraum verhindert beim Verschieben des ersten
Ventilkolbens einen Druckaufbau im Ausgleichsraum.
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Eine besonders einfache Verbindung der Fremdenergiequelle zur Arbeitskammer
bei gleichzeitigem Verschließen des zweiten Ventils wird dadurch erreicht, daß zwischen
den gegenüberliegeden Enden des ersten und zweiten Ventilkolbens und der Bohrung
im Gehäuse ein Zwischenraum ausgebildet istt der stets mit der Zusatzkammer verbunden
ist, der gleichzeitig bei Betätigung des ersten Ventilkolbens über das erste Ventil
die Verbindung zur Fremdenergiequelle herstellt und der dabei gleichzeitig durch
das zweite Ventil von dem Ausgleichsbehälter getrennt wird.
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Diese Anordnung ermöglicht eine besonders kompakte Bauweise der Ventilanordnung
bei geringstmöglichen Dichtstellen.
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Eine besonders einfache Verbindung von der Fremdenergiequelle zum
ersten Ventil wird durch die Maßnahme erreicht, daß die Fremdenergiequelle über
einen im Gehäuse ausgebildeten Kanal in einen zwischen dem ersten Ventilkolben und
der Bohrung gebildeten Ringraum mündet, der über einen im ersten Ventilkolben radial
verlaufenden Verbindunskanal mit dem ersten Ventil verbunden ist und daß der Eintritt
des
Kanals in Löserichtung des ersten Ventilkolbens gesehen am vorderen Abschnitt in
den Ringraum mündet.
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Durch diese Abmessungen wird die Ringraum auch bei maximaler Verschiebung
des ersten Ventilkolbens stets mit Druckmittel aus der Fremdenergiequelle versorgt.
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Damit bei Druckbeaufschlagung des ersten Ventilkolbens durch den Druck
in der Arbeitskammer der Ventilkolben in der Bohrung sicher verschoben wird, ist
der von der Arbeitskammer beaufschlagte Querschnitt des ersten Ventilkolbens größer
als der von der Fremdenergiequelle beaufschlagte, im Zwischenraum angeordnete Querschnitt
am ersten Ventilkolben. Hierdurch wird auch ein Flattern der Ventilanordnung vermieden,
wenn im Zwischenraum nahezu der gleiche Druck wie in der Steuerkammer herrscht.
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Bei einer fremdenergiegespeisten Bremsanlage mit einer Bremsschlupfregelung
ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß eine dritte Ventilanordnung Radbremsen vorgeschaltet
ist, die durch eine Schlupfüberwachungseleketronik steuerbar ist.
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Eine besonders kompakte und preiswerte Bauweise der Bremsanlage wird
dadurch erreicht, daß die erste und zweite Ventilanordnung in einem gemeinsamen
Gehäuse untergebracht sind. Dabei ist vorgesehen, daß die Ventilkolben der ersten
und zweiten Ventilanordnung in einer gemeinsamen Bohrung geführt werden, daß beide
Ventilanordnungen klappsymmetrisch zueinander angeordnet sind, daß die Enden des
jeweiligen ersten Ventilkolbens sich gegenüberliegen und durch eine in der Bohrung
verlaufende Trennwand voneinander druckdicht getrennt sind.
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Eine weitere Reduzierung von Bauteilen wird dadurch erreicht, daß
die Ventilanordnung mit dem Hauptbremszylinder ein gemeinsames Gehäuses bildet.
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Ein einziges Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Bremsanlage
ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.
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Die Bremsanlage weist einen, einem Hauptbremszylinder 1 vorgeschalteten
und von einer in der Zeichnung nicht dargestellten Frendenergiequelle mit Druckmittel
versorgten Kraftverstrker auf, der von einem ebenfalls in der Zeichnung nicht dargestellten
Bremspedal steuerbar ist.
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Der Hauptbremszylinder 1 ist ein Tandemhauptbremszylinder, bei dem
in der Zeichnung nur der hintere Arbeitskolben 2 mit der Arbeitskammer 3 dargestellt
ist.
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Die Arbeitskammer 3 ist über die Druckleitung 4 mit Radbremsen 5,6
eines Kraftfahrzeuges verbunden. Eine dritte Ventilanordnung besteht aus einem der
Radbremse 5 vorgeschalteten Druckaufbauventil 7 und aus einem der Radbremse 6 nachgeschaltetes
Druckabbauventil 8. Das Druckaufbauventil 7 ist zwischen die Druckleitung 4 geschaltet.
Das Druckabbauventil 8 befindet sich in der Rücklaufleitung 9 von den Radbremsen
5,6 zum Ausgleichsbehälter 10. Die Radbremsen 5,6 bilden mit dem Druckaufbau- bzw.
Druckabbauventil 7,8 und der Arbeitskammer 3 einen Bremskreis eines Kraftfahrzeuges.
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Der Arbeitskolbefl 2 wird von einem Stufenkolben gebildet, dessen
kleirlere Stufe dem pedalnäheren Ende des Tandemhauptbremszylinders 1 zugewandt
ist. An der Mantelfläche der kleineren Stufe des Arbeitskolbens 2 liegt ein im Gehause
11 des Tandemhauptbremszylinders 1 ortsfest gehaltener Trennkolben 12 druckdicht
an. Der Arbeitskolben 2 bildet mit dem T-rennkolben 12, der Bohrung 13, in der der
Arbeitskolben 2 axial verschiebbar geführt wird und einem am pedalnäheren Ende des
Arbeitskolbens 2 anliegenden Zwischenkolben 15 eine Nachlaufkammer 14, die über
die Ausgleichsleitung 16 mit der zum Ausgleichsbehälter 10 führenden Rücklaufleitung
9 verbunden ist. Der Trennkolben 12 weist eine wirksame Ringfläche 17 auf, die sich
aus dem größeren Durchmesser abzüglich des kleineren Durchmessers des Arbeitskolbens
2 ergibt.
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Das der Arbeitskammer 3 nähere Ende des Trennkolbens 12 bildet mit
dem größeren Durchmesser des Arbeitskolbens 2 und der Bohrung 13 die Zusatzkammer
19, die in Lösestellung der Bremsanlage über die Leitung 20, die Ventilanordnung
21 und die Leitung 22 mit dem Ausgleichsbehälter 10 verbunden ist. Die Arbeitskammer
3 ist in Lösestellung des Tandemhauptzylinders 1 über ein im Arbeitskolben 2 ausgebildetes
Zentralventil 23 mit der Zusatzkammer 19 verbunden. Bei einem relativ geringen Verschiebeweg
des Arbeitskolbens 2 zum geschlossenen Ende 18 hin wird das Zentralventil 23 mechanisch
geschlossen und sperrt die Verbindung von der Arbeitskammer 3 zur Zusatzkammer 19.
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Eine am Arbeitskolben 2 befestigte Dichtmanschette 24 dichtet die
Srbeitskammer 3 gegenüber der Zusatzkammer 19 ab. Die Dichtmanschette 24 ist als
Rückschlagventil ausgebildet, die Druckmittel dann von der Zusatzkammer 19 in die
Arbeitskammer 3 einströmen läßt, wenn der Druck in der Zusatzkammer 19 größer ist
als in der Arbeitskammer und die in umgekehrter Richtung stets eine Strömungsmittelverbindung
zur Zusatzkammer 19 verhindert.
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Die Ventilanordnung 21 besteht aus einem in einem Gehäuse 25 in einer
Bohrung 26 axial verschiebbaren ersten und zweiten Ventilkolben 27 und 28. Das dem
zweiten Ventilkolben 28 zugewandte Ede des ersten Ventilkolbens 27 weist eine stufenförmige
Sacklochbohrung 29 auf, die zur Aufnahme eines ersten Ventils 30 dient. Das erste
Ventil 30 wird in der Sacklochbohrung 29 durch einen am offenen Ende der Sacklochbohrung
29 befestigten Dichtring 31 gehalten, an dessen radial innerer Dichtkante 32, die
zum geschlossenen Ende der Sacklochbohrung 29 zeigt, in der dargestellten Lösestellung
der Ventilanordnung 21 ein Verschlußglied 33 in Form einer Kugel druckdicht anliegt.
Das Verschlußglied 33 wird von einer sich am Boden der Sacklochbohrung 29 abstützenden
ersten Ventilfeder 35 gegen die Dichtkante 32 gedrückt. Zwecks einer besseren Ventilfunktion
stützt sich die erste Ventilfeder über ein Druckstück 36 am VerschluBglied 33 ab.
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Der von der Sacklochbohrung 29 gebildete Raum 37 ist über einen radial
im ersten Ventilkolben 27 verlaufenden Kanal 38 mit einem Ringraum 39 zwischen der
Mantelfläche des
ersten Ventilkolbens 27 und der Bohrung 26 verbunden.
Der Ringraum 39 ist über die Druckleitung 40 mit einer in der Zeichnung nicht dargestellten
Fremdenergiequelle, beispielsweise einer Hydraulikpumpe verbunden. Zur Vereinfachung
wurde daher die Druckleitung 40 kurz hinter der Ventilanordnung 21 vom Rest der
nicht dargestellten Hydraulikanlage getrennt.
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Der Ringraum 39 wird von der Bohrung 26 und einer auf der Mantelfläche
des ersten Ventilkolbens 27 ausgebildeten Ringnut 41 gebildet. Die Druckleitung
40 mündet in das in der Zeichnung rechte Ende des Ringraumes 39. Der Ringraum 39
ist zu beiden Seiten durch einen auf der Mantelfläche des ersten Ventilkolbens 27
und in der Bohrung 26 anliegenden befestigten Dichtungsring 42, 43 gedichtet.
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Gemäß der Zeichnung erweitert sich links von dem Dichtring 42 die
Bohrung 26 über zwei Stufen 44,45. Der Durchmesser des ersten Ventilkolbens 27 hingegen
erweitert sich erst in der Zeichnung links von der Stufe 45 über den Absatz 46.
Der Abstand zwischen dem Absatz 46 und der Stufe 45 ist so bemessen, daß bei Verschiebung
des ersten Ventilkolbens 27 in der Zeichnung nach rechts erst das erste Ventil 30
geöffnet hat, bevor der Absatz 46 an der Stufe 45 anschlägt.
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Die sich in der Zeichnung links an den Absatz 46 anschließende Mantelfäche
47 liegt an der erweiterten Bohrung 26 an. Auf der Mantel fläche 47 ist ein Dichtring
48 befestigt, der an der Wand der Bohrung 26 druckdicht anliegt. In der Zeichnung
links von dem Dichtring 48 endet
der erste Ventilkolben 27. An
das linke Ende des ersten Ventilkolbens 27 schließt sich ein Deckel 49 an, der die
Bohrung 26 druckdicht verschließt. Das linke Ende des ersten Ventilkolbens 27 bildet
mit der Bohrung 26 und dem Deckel 49 eine Steuerkammer 50, die über eine Steuerleitung
51 mit der Arbeitskammer 3 verbunden ist. Die Steuerleitung 51 mündet in das in
der Zeichnung linke Ende der Arbeitskammer 3.
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Der sich an die Stufe 44 in der Zeichnung nach links anschließende
Bohrungsabschnitt 52 bildet mit der Mantelfläche des ersten Ventilkolbens 27 einen
Ausgleichsraum 54, der rechts von der Stufe 44 und links von dem Absatz 46 begrenzt
ist. In dem Ausgleichsraum 54 ist eine sich an der Stufe 44 und an dem Absatz 46
abstützende Feder 53 angeordnet, die den ersten Ventilkolben 27 in Lösestellung
der Ventilanordnung 21 stets in seine in der Zeichnung dargestellte Ausgangslage
bringt. Der Ausgleichsraum 54 ist über die Ausgleichsleitung 55 mit der Rücklaufleitung
9 verbunden.
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An dem rechten Ende des zweiten Ventilkolbens 28 ist auf der Mantelfläche
ein Dichtungsring 56 befestigt. Der Dichtungsring 56 umgreift den in der Zeichnung
rechten Rand des Endes des zweiten Ventilkolbens 28 und liegt mit seinem ringförmigen
Abschnitt an der Stirnfläche 57 des zweiten Ventilkolbens 28 an. Das in der Zeichnung
rechte lande der Bohrung 26 wird von der Stirnwand 58 des Gehäuses 25 gebildet.
Der zweite Ventilkolben 28 ist als Stufenkolben ausgebildet, dessen Abschnitt 59
kleineren Durchmessers sich am rechten Ende des zweiten
Vcntilkolbens
28 befindet. Der Übergang vom Abschnitt 59 kleineren lDurchmessers zum Abschnitt
60 größeren Durchmessers bildet eine Stufe 61. Der zweite Ventilkolben 28 wird über
die Mantel fläche am Abschnitt 60 größeren Durchmessers in der Bohrung 26 geführt.
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Da der zweite Ventilkolben 28 in seiner Lösestellung in geringem Abstand
vor der Stirnwand 58 steht, so wird ein naum 62 gebildet, der sich in axialer Richtung
zwischen dem Abschnitt 59 kleineren Durchmessers und der Bohrung 26 bis zur Stufe
61 fortsetzt. Der Raum 62 hat über die an dem Abschnitt 60 größeren Durchmessers
ausgebildeten Axialnuten 69 eine Verbindung zu dem zwischen den beiden Ventilkolben
27,28 gebildeten Zwischenraum 66, der über die Leitung 20 mit der Zusatzkammer 19
und über die Leitung 22 mit dem Ausgleichsbehälter 10 in Verbindung steht.
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Die vom Ausgleichsbehälter 10 durch die Stirnwand 58 in den Raum 62
einmündende Leitung 22 läuft radial innerhalb des Dichtungsrings 56 in den Raum
62 ein, so daß beim Anlegen des Dichtungsrings 56 an der Dichtfläche 63 der radial
außen liegende Teil des Raumes 62 von dem an der Stirnseite liegenden Teil des Raumes
62 getrennt ist.
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In dem radial äußeren Teil des Raumes 62 ist eine zweite Ventilfeder
64 angeordnet, die sich an der Dichtfläche 63 radial außerhalb des Dichtringes 56
und an der Stufe 61 des zweiten Ventilkolbens 28 abstützt. Die Kraft der ersten
Ventilieder 35 ist um den Betrag gegenüber der Kraft der zweiten Ventilfeder 64
größer, daß ein Öffnen
des ersten Ventils 30 erst dann beginnt,
wenn das zweite Ventil 68 bereits sicher geschlossen ist. Der Zapfen 65 durchdringt
den Zwischenraum 66 und den Dichtring 31 und liegt mit seinem in der Zeichnung linken
Ende. stets an dem Verschlußglied 33 an.
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Das in der Zeichnung ringförmige dem zweiten Ventilkolben 28 gegenüberliegende
Ende des ersten Ventilkolbens 27 weist am Umfang verteilte Radialnuten 67 auf, die
auch beim Überfahren der Leitung 20 durch den ersten Ventilkolben 27 stets eine
Druckmittelverbindung vom Zwischenraum 66 zur Zusatzkammer 19 aufrecht erhalten.
Der zweite Ventilkolben 28 bildet mit der Dichtfläche 63 das zweite Ventil 68.
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Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Bremsanlage ist folgende.
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In der dargestellten Lösestellung der Bremsanlage ist die Zusatzkammer
19 über die Leitung 20, den Zwischenraum 66, die Axialnuten 69, den Raum 62 und
über die Leitung 22 mit dem Ausgleichsbehälter 10 verbunden. Gleichzeitig ist das
erste Ventil 30 geschlossen, so daß sich der im Raum 37 durch die Fremdenergiequelle
erzeugte Druck nicht über das erste und zweite Ventil 30 und 68 zum Ausgleichsbehälter
10 abbauen kann.
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Bei Einleitung eines Bremsvorganges verschiebt sich das in der Zeichnung
nicht dargestellte Bremspedal und steuert dabei eine nicht dargestellte Steueranordnung,
die entsprechend der Bremspedalstellung den Druck in dem
ebenfalls
in der Zeichnung nicht dargestellten Kraftverstärker aufbaut. Hierbei wird der vom
Kraftverstärker beaufschlagte, in der Zeichnung nicht dargestellte erste Arbeitskolben
solange verschoben bis sich in der ebenfalls nicht dargestellten ersten Arbeitskammer
ein Druck aufbaut, der zunächst einem weiteren nicht dargestellten Bremskreis eines
Fahrzeugs zugeführt wird. Durch den Druckaufbbau in der ersten Arbeitskammer' die
in der Zeichnung von links von dem Zwischenkolben 15 begrenzt wird, wird der Zwischenkolben
15 in der Zeichnung nach links verschoben und verschiebt dabei den Arbeitskolben
2 in gleicher Richtung. Der sich dabei in der Arbeitskammer 3 aufbauende Druck wird
zum einen den Radbremsen 5,6 und zum anderen der Steuerkammer 50 der Ventilanordnung
21 zugeführt. Sobald die durch den Druck in der Steuerkammer 50 auf den ersten Ventilkolben
27 einwirkende Kraft größer ist als die Vorspannkräfte der Federn 53 und 64 sowie
die durch die Reibung des ersten Ventilkolbens 27 in der Bohrung 26 verursachte
Verschiebekraft, so wandern der erste Ventilkolben 27 und der zweite Ventilkolben
28 in der Zeichnung nach rechts. Das Verschlußglied 33 des ersten Ventils 30 bleibt
somit solange an der Dichtkante 32 auf Anlage, bis der zweite Ventilkolben 28 an
der D chtfläclle 63 druckdicht anliegt. Die angegebene Kräfteverteilung an den Ventilzedern
35 und 64 ist insbesondere dann erEorderlich, wenn noch kein Druck von der Fremdenergiequelle
in dem Raum 37 ansteht.
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Nach dem druckdichten Anliegen des zweiten Ventilkolbens 28 an der
Dichtfläche 63 ist die Druckinittelverbindung vom Ausglei chsbehält er 10 zum Zwischenraum
66 unterbrochen.
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Bei weiterer Druckerhöhung in der Arbeitskammer 3 verschiebt sich
auch der erste Ventilkolben 27 weiter nach rechts, so daß nun das Verschlußglied
33 von der Dichtkante 32 abhebt und das erste Ventil 30 geöffnet wird. Es kann jetzt
Druckmittel von der Fremdenergiequelle über die Räume 39 und 37 in den Zwischenraum
66 und weiterhin über die Leitung 20 in die Zusatzkammer 19 einströmen.
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In der Zusatzkammer 19 steigt der hydraulische Druck derart an, daß
bei entsprechender Druckdifferenz zwischen der Zusatzkammer 19 und der Arbeitskammer
3 über die als Rückschlagventil ausgebildete Dichtmanschette 24 Druckmittel in die
Arbeitskammer 3 dynamisch einströmen kann. Durch das dynamische Einströmen von Druckmittel
in die Arbeitskammer 3 und in die mit der Arbeitskammer 3 verbundenen Radbremsen
5,6 wird eine Verschiebung des Arbeitskolbens 2 bei weiterer Betätigung der Radbremsen
5, 6 vermieden.
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Dabei gelangt auch das Bremspedal zum Stillstand. Je weiter die Kraft
am Bremspedal nun ansteigt, desto mehr steigt auch der Druck im Verstärkerraum und
desto mehr Dr uck flüssigkeit strömt über die Ventilanordnung 21 in die Arbeitskammer
3 dynamisch ein.
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Bei Verminderung der Abbremsung verschiebt sich das Bremspedal in
der Zeichnung nach rechts. Hierbei verlaufen die bereits oben beschriebenen Funktionsabläufe
in umgekehrter Reihenfolge Lediglich der durch das dynamische Einströmen vorhandene
Überfluß an
remsfliüssigkeit wird entsprechend der Bremspedalstellung
ueber das Druckabbauventil 8, das über eine nicht dargestellte Elektronik angesteuert
wird, zum Ausgleichsbehälter 10 hin abgebaut.
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Sollte sich in der Arbeitskammer 3 aufgrund einer Undichtigkeit im
Bremssystem kein hydraulischer Druck aufbauen können, so wird die Ventilanordnung
21 auch nicht betätigt, und es kann ein dynamisches Einströmen von Druckmittel in
die defekte Arbeitskammer 3 nicht erfolgen.
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Hierdurch wird vermieden, daß nicht unnötig viel Druckmittel in kürzester
Zeit aus dem Ausgleichsbheälter 10 über die undichte Stelle ins Freie abfließen
kann, was sehr schnell zu einem Totalausfall der Bremsanlage führen würde. Der Tandemhauptzylinder
1 arbeitet somit nur noch mit der intakten Arbeitskammer, die weiterhin über eine
entsprechend der ersten Ventilanordnung 21 ausgebildete zweite Ventilanordnung mit
Druckmittel von der Fremdenergiequelle versorgt wird.