DE3507488C2 - Hydraulische Bremsanlage - Google Patents
Hydraulische BremsanlageInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine hydraulische Bremsanlage nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Aus der DE 31 08 908 A1 ist eine hydraulische Bremsanlage mit
einem Bremskraftverstärker bekannt. Bei dem bekannten Brems
kraftverstärker ist in einer ersten Zylinderbohrung ein
Hauptzylinderkolben angeordnet, der mit einem Verstärker
kolben ein Bauteil bildet. Hauptzylinderkolben und Ver
stärkerkolben sind dabei über einen Stößel miteinander
verbunden. Eine pedalseitige Stirnfläche des Verstärker
kolbens begrenzt einen im Gehäuse gebildeten Verstärkerraum
und liegt koaxial zu einer pedalbetätigbaren Kolbenstange, an
der ihrerseits eine Hebelanordnung zur Betätigung eines
Bremsventils angelenkt ist. Durch Kraftbeaufschlagung der
Kolbenstange und Betätigung des Bremsventils ist in den
Verstärkerraum ein der Betätigungskraft proportionaler Druck
einsteuerbar, der den Verstärkerkolben und den mit dem
Verstärkerkolben verbundenen Hauptzylinderkolben in
Betätigungsrichtung des Kraftverstärkers verschiebt, wodurch
ein entsprechender Druck in der Arbeitskammer des
Hauptzylinders aufgebaut wird. An der Arbeitskammer des
Hauptzylinders sind Radbremsen angeschlossen, die auf diesem
Wege unter Druck gesetzt werden, so daß eine entsprechende
Abbremsung des Fahrzeuges eintritt.
Bei Druckbeaufschlagung des Verstärkerraumes wird die mit dem
Bremspedal verbundene Kolbenstange ebenfalls druckbe
aufschlagt, so daß eine entsprechende Reaktionskraft am Pedal
fühlbar wird, die dem Kraftfahrzeugführer eine Rückmeldung
über die Intensität der von ihm ausgelösten Bremsung gibt.
Fahrzeuge mit hohem zulässigen Gesamtgewicht benötigen, um
die Fußkraft und den Pedalweg in den gewünschten Grenzen zu
halten, einen hohen Verstärkungsfaktor. Dies führt bei
Verstärkerausfall zu unerwünscht oder gar unzulässig hohen
Pedalkräften und kurzen Pedalwegen.
Aus der gattungsgemäßen DE 24 52 952 A1 ist bereits eine
hydraulische Bremsanlage mit einem Füllstufenhauptzylinder
hervorgegangen, dem ein hydraulischer Bremskraftverstärker
zugeordnet ist. In Abhängigkeit von der Betätigung eines den
Verstärkerdruck in den Verstärkerraum des
Bremskraftverstärkers einspeisenden Bremsventils gelangt der
Verstärkerdruck auf eine große Kolbenstufe des in einer
Stufenbohrung verschiebbar geführten Zweistufenkolbens, um in
der Funktion einer Füllstufe das in einem Füllstufenraum
befindliche Druckmittelvolumen mittels einer weiteren kleinen
Kolbenstufe zusätzlich den Radbremsen zuzuführen, sofern der
Bremskraftverstärker betriebsfähig ist.
Die vorgeschriebene Bremsanlage hat jedoch den Nachteil, daß
infolge des über ein Schnüffelloch mit den Nachlaufbehälter
in Verbindung stehenden Füllraums sowie durch die
grundlegende Schaltungsanordnung die Bremsanlage für eine
Blockierschutzregelung nicht geeignet ist.
Ferner ist aus der DE 30 34 628 A1 eine hydraulische
Bremsanlage bekannt, die zum Zwecke der Blockierschutzre
gelung an den Radbremsen mit Druckmodulationsventilen aus
gerüstet ist, denen in Reiheschaltung ein als Manschetten
schutz- und Druckmittelnachlaufventil wirksame Sicher
heitseinrichtung vorgeschaltet ist. Das vom Hauptzylinder
eingespeiste Druckmittel gelangt dabei ausschließlich in
einen Ringraum der Sicherheitseinrichtung, welcher an ei
ner größeren Stirnfläche eines Stufenkolbens gelegen ist.
Die auf der kleineren Stirnfläche des Stufenkolbens be
findliche und zunächst mit dem drucklosen Nachlaufbehälter
in Verbindung stehende Arbeitskammer wird bei Anlage der
kleineren Stirnfläche des Stufenkolbens am koaxialen Ven
tilschließglied vom Nachlaufbehälter getrennt, so daß das
in der Arbeitskammer befindliche Vorratsvolumen zu den
Radbremsen fußkraftproportional verdrängt werden kann. Zum
Übersteuern des Stufenkolbens befindet sich hierzu in Rei
heschaltung ein mit Verstärkerdruck beaufschlagbarer wei
terer Kolben in koaxialer Anordnung, der jeweils während
der ABS-Regelung durch das Öffnen eines Auslaßventils vom
Speicherdruck beaufschlagt den Nachlauf von Druckmittel
über eine am Stufenkolben angebrachte Manschettendichtung
zu den Radbremsen ermöglicht und damit die dynamische
Rückwirkung während der Bremsdruckmodulation von den
Hauptzylindermanschetten fernhält. Die Bremsanlage hat den
Nachteil, daß ein zusätzliches Einspeisen von Verstärker
druckmittel in die Radbremsen nur während der Blockier
schutzregelung vollzogen werden kann. In der Normalbrems
phase bleibt der vom Verstärkerdruck beaufschlagbare Kol
ben infolge des geschlossenen Auslaßventils drucklos, so
daß unabhängig vom Funktionszustand des Verstärkers je
weils eine festeingestellte hydraulische Übersetzung einen
unerwünschten Kompromiß bezüglich der Fußkraft und Pedal
weg erfordert.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
Bremsanlage des in Frage stehenden Typs zu schaffen, die bei
Verstärkerausfall mit einer reduzierten wirksamen
Hauptbremszylinderfläche arbeitet und die mit einfachen
Mitteln auf Bremsschlupfregelung erweiterbar ist.
Die Aufgabe wird durch eine hydraulische mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 gelöst.
Um feststellen zu können, ob die volle Funktionsfähigkeit des
Bremskraftverstärkers gewährleistet ist, wirkt der
Zweistufenkolben mit einem im Gehäuse des Füllstufenzylinders
gehaltenen und geführten Taststift zusammen, der Teil eines
elektrischen Schalters ist, der in den Stromkreis einer
Warneinrichtung oder einer Bremsschlupf-Überwachungs- und
Regelelektronik eingeschaltet ist.
Mit Vorteil ist auch die von der kleinen Stufe des Zwei
stufenkolbens und der Stufenbohrung des Füllstufenzylinders
gebildete Füllkammer über eine Druckleitung mit der einen
Bremsleitung verbunden, die ein auf den Zweistufenkolben
einwirkendes Federelement aufweisende.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Beispiels in
Verbindung mit der beiliegenden Zeichnung näher erläutert,
und zwar zeigt:
Fig. 1 das Schaltbild einer Bremsanlage, die auch in
Verbindung mit einer
Schlupfüberwachungselektronik einsetzbar ist.
Die Fig. 1 zeigt ein Gehäuse, in dem eine
Zylinderbohrung 2 vorgesehen ist. Die
Zylinderbohrung 2 verfügt über einen
Bohrungsabschnitt 38 mit geringerem Durchmesser und
über einen Bohrungsabschnitt 39 mit vergrößertem
Durchmesser. Im Bohrungsabschnitt 38 mit geringerem
Durchmesser sind zwei Hauptzylinderkolben 40, 41
gedichtet geführt, während im Bohrungsabschnitt 39
mit einem vergrößerten Durchmesser ein
Verstärkerkolben 91 gedichtet geführt ist, der mit
dem Hauptzylinderkolben 92 gekoppelt ist. Im
Hauptzylinder 30 sind somit zwei Hauptzylinderkolben
91, 92 gelagert, wobei jeder der Hauptzylinderkolben
eine Arbeitskammer 27, 34 begrenzt, die über
Gehäuseanschlüsse 42, 43 und über entsprechende
Bremsleitungen 36, 37 Verbindungen zu Radbremsen
eines Kraftfahrzeugs haben, wobei die Radbremsen
grundsätzlich in beliebiger Weise am Fahrzeug
angeordnet sein können.
Die pedalseitige Stirnfläche des Verstärkerkolbens
91 trägt einen Fortsatz 93, der in einem
pedalseitigen, vergrößerten Kopf 94 endet. Der Kopf
94 bzw. der Fortsatz 93 ist mit einem axialen Spiel
s in einer Hülse 10 gelagert, die Bestandteil einer
Kolbenstange 8 ist, die mit einem Bremspedal 46 in
Verbindung steht. Die Hülse 10 verfügt über einen
sich axial nach außen zu erstreckenden Ringbund 47,
der sich in der aus der Darstellung ersichtlichen
Bremslösestellung an einer Schulter 48 des Gehäuses
abstützt.
Innerhalb der Hülse 10 ist unter Abdichtung ein
Schieber 9 geführt, der mit einer unmittelbar mit
dem Bremspedal 46 verbundenen Betätigungsstange 11
in Verbindung steht. In der aus der Darstellung
ersichtlichen Bremslösestellung schlägt das rechte
Ende des Schieber 9 an einem Absatz 49 der Hülse 10
an, so daß die Bremslösestellung des Kraft
verstärkers eindeutig fixiert ist.
Im Gehäuse des Bremskraftverstärkers 31 ist ferner
eine Bohrung 50 vorgesehen, in der der
Steuerschieber 51 eines Bremsventils 6 axial
verschiebbar gelagert ist. Der Steuerschieber 51 ist
im wesentlichen zylindrisch ausgebildet und verfügt
über eine Axialbohrung 52, die in der
Bremslösestellung über einen Gehäusekanal 53 und
eine Radialbohrung 54 eine hydraulische Verbindung
zu einem drucklosen Nachlaufbehälter 55 herstellt.
Somit ist auch in der Bremslösestellung des
hydraulischen Bremskraftverstärkers atmosphärischer
Druck in einem Verstärkerraum 35 hergestellt. Des
weiteren verfügt der Steuerschieber 51 über einen
Radialkanal 56, über den bei entsprechender
Verschiebung des Steuerschiebers 51 ein Gehäusekanal
57, an dem eine Hilfsdruckversorgungsquelle 13
angeschlossen ist, mit dem Verstärkerraum 35
verbindbar ist. Der Steuerschieber 51 ist durch eine
Druckfeder 58 in Bremslöserichtung vorgespannt.
An dem in der Darstellung rechten Ende des
Steuerschiebers 51 greift das Ende eines ersten
Hebels 59 an, dessen anderes Ende in eine Ausnehmung
60 der Hülse 10 angreift. Mit dem ersten Hebel 59
ist über eine Drehverbindung 61 ein zweiter Hebel 62
verbunden, der mit seinem in der Darstellung oberen
Ende ortsfest im Gehäuse 1 gelagert ist und mit
seinem in der Darstellung unteren Ende in eine
Ausnehmung 89 des Schiebers 9 eingreift. Der
Schieber 9 ist in Bremsbetätigungsrichtung axial
gegenüber der Hülse 10 verschiebbar, wobei eine
Druckfeder 63 zwischen dem in der Darstellung linken
Ende des Schiebers 9 und der Hülse 10 eingespannt
ist.
Der Hauptzylinderkolben 40 schließt mit dem Gehäuse
1 ebenfalls einen Ringraum 71 ein, der über einen
Gehäusekanal 72 permanent mit dem drucklosen
Nachlaufbehälter 55 verbunden ist. Auch am
Hauptzylinderkolben 40 ist eine Dichtmanschette 73
angeordnet, durch die bei Verschiebung des
Hauptzylinderkolbens 40 ein Schnüffelloch 74
verschließbar ist, so daß die Arbeitskammer 27 des
Hauptzylinders 30 unter Druck gesetzt wird. Zwischen
dem Boden 75 der Zylinderbohrung 38 und dem
Hauptzylinderkolben 40 ist eine erste Rückstellfeder
76 eingespannt. Desgleichen befindet sich eine
zweite Rückstellfeder 77 zwischen den beiden
Hauptzylinderkolben 40, 91.
Nachfolgend ist die Wirkungsweise der beschriebenen
Bremsanlage näher erläutert, wobei vom
Bremslösezustand ausgegangen wird, in dem alle
beweglichen Teile die aus der Darstellung
ersichtliche Position einnehmen. Der Verstärkerraum
35 des hydraulischen Kraftverstärkers ist über den
Steuerschieber 51 und den Gehäusekanal 53 mit dem
drucklosen Nachlaufbehälter 55 verbunden, so daß
weder auf die Kolbenstange 8 noch auf den
Verstärkerkolben 91 eine Kraft ausgeübt wird und die
am Hauptzylinder 30 angeschlossenen Radbremsen unter
atmosphärischem Druck stehen.
Wird eine Betätigungskraft F auf das Bremspedal 46
ausgeübt, so verschiebt sich der Schieber 9 gegen
die Kraft der Druckfeder 63 nach links, wodurch der
zweite Hebel 62 eine Schwenkbewegung im
Uhrzeigersinn um die ortsfeste Lagerstelle 83 im
Gehäuse ausführt. Aufgrund der den Verstärkerkolben
91 und die Hauptzylinderkolben 40, 92 abdichtenden
Dichtungen sowie der Rückstellfedern 76, 77 wird dem
in der Darstellung unteren Ende des ersten Hebels 59
zunächst ein relativ großer Widerstand
entgegengesetzt, so daß das in der Darstellung obere
Ende des Hebels 59 den Steuerschieber 51 des
Bremsventils nach links bewegt, so daß durch den
Steuerschieber 51 zunächst der Gehäusekanal 53 des
Bremsventils 6 verschlossen wird und der Verstär
kerraum 7 vom drucklosen Nachlaufbehälter 55
getrennt ist. Bei einer Krafterhöhung am Bremspedal
46 hat eine fortgesetzte Verschiebung des
Steuerschiebers 51 zur Folge, daß der Gehäusekanal
57 mit dem Radialkanal 56 des Steuerschiebers 51 zur
Überdeckung kommt, so daß aus der Druckquelle 13
Druckmittel in den Verstärkerraum 7 strömt, das
einerseits den Schieber 9 mit seiner relativ
geringen wirksamen Fläche unter Druck setzt und
andererseits auf den Verstärkerkolben 91 einwirkt,
wodurch dieser innerhalb des Bohrungsabschnitts 39
in der Darstellung nach links verschoben wird und
eine Relativverschiebung gegenüber der Hülse 10
ausführt. Während dieser Phase der Bremsbetätigung
ist am Bremspedal 46 eine relativ geringe Rückwir
kungskraft fühlbar, die sich aus dem im
Verstärkerraum 35 vorherrschenden Druck und der
wirksamen Fläche des Schiebers 9 ergibt. Bei dieser
Betrachtung kann die Wirkung der Druckfeder 63
unberücksichtigt bleiben, da die Druckfeder 63 nur
so stark ausgelegt werden muß, daß sie in der
Bremslösephase die Reibung der Dichtung zwischen dem
Schieber 9 und der Hülse 10 überwinden kann.
Bei einem gewissen Druckniveau im Verstärkerraum 35
des hydraulischen Kraftverstärkers wird sich der
Verstärkerkolben 91 bei Überwindung der Reibungen
mit dem Hauptzylinderkolben 92 in
Betätigungsrichtung in Bewegung setzen, so daß in
der Arbeitskammer 34 des Hauptzylinders 30 ein
hydraulischer Druck entsteht, der über entsprechende
Bremsleitungen 37 den Radbremsen zugeleitet wird.
Das Druckpolster in der Arbeitskammer 34 des Haupt
zylinders 30 führt andererseits dazu, daß der
Hauptzylinderkolben 92 in Betätigungsrichtung
verschoben wird, so daß ebenfalls in der
Arbeitskammer 27 des Hauptzylinders 30 ein
hydraulischer Druck entsteht, der sich über die
Bremsleitung 36 zu den Radbremsen fortpflanzt. Bei
einem zweiten, ebenfalls vorbestimmbaren Druck im
Verstärkerraum 35 des hydraulischen Kraftverstärkers
31 wird sich der Verstärkerkolben 91 um das
Axialspiel s gegenüber der Hülse 10 verschoben
haben, so daß eine weitere Druckerhöhung in den
Arbeitskammern 27, 34 des Hauptzylinders 30 nur bei
einer erhöhten Reaktionskraft am Bremspedal 46
möglich ist, da nunmehr die gesamte durch den
Durchmesser der Hülse 10 bestimmte Fläche wirksam
ist. Eine Steigerung der Betätigungskraft am
Bremspedal 46 hat demzufolge die Wirkung, daß in den
Arbeitskammern 27, 34 des Hauptzylinders 30 ein dem
Druck im Verstärkerraum 35 entsprechender Druck ent
steht, der unmittelbar an den Radbremsen des
Kraftfahrzeuges wirksam wird.
Beim Bremslösevorgang kehren sich die beschriebenen
Bewegungsvorgänge um, wobei zunächst die Hülse 10
mit dem Schieber 9 in Bremslöserichtung verschoben
wird, während der am Verstärkerkolben 91 angeformte
Kopf 94 zunächst noch an seinem in der Darstellung
linken Ende der Hülse 10 anliegt. Bei einer weiteren
Druckreduzierung im Verstärkerraum 35 des
hydraulischen Kraftverstärkers kommt schließlich der
Ringbund 47 an der Schulter 48 des Gehäuses zur
Anlage, so daß der Verstärkerkolben 91 aufgrund der
Rückstellfedern 76, 77 das Spiel s in Bremslöse
richtung zurücklegt, bis der Kopf 94 mit seiner in
der Darstellung rechten Stirnfläche wiederum an der
Hülse 10 zur Anlage gebracht ist.
Bei einem Ausfall der Druckquelle 13 sind die
Arbeitskammern 27, 34 des Hauptzylinders 30 bzw. die
an den Arbeitskammern 27, 34 angeschlossenen
Radbremsen unmittelbar durch mechanische
Krafteinwirkung auf das Bremspedal 46 unter Druck
setzbar, wobei der Schieber 9 zunächst gegenüber der
Hülse 10 einen Leerweg auszuführen hat, bis er an
der Hülse 10 anschlägt. Der Hauptzylinderkolben 91
wird im folgenden mechanisch über die Hülse 10 in
Betätigungsrichtung verschoben, wobei wie in der
bereits beschriebenen Weise zunächst die
Arbeitskammer 34 und über das in der Arbeitskammer
34 eingestellte Druckpolster des Hauptzylinders 30
die Arbeitskammer 27 unter Druck gesetzt wird.
Demnach ist auch eine Bremsbetätigung bei einem
Ausfall der Druckquelle 13 möglich. Das zwischen dem
Verstärkerkolben 91 und der Hülse 10 vorgegebene
Spiel wirkt sich dabei in keiner Weise auf den
Pedalweg aus.
Der Füllstufenzylinder 18 ist über die Druckleitung
33 unmittelbar an die Bremsleitung 37 angeschlossen.
Außerdem ist der zwischen den beiden Stufen 95, 96
des Zweistufenkolbens 20 und der Stufenbohrung 19
gebildete Ringraum 84 über eine Druckleitung 85 mit
Sperrventil 86 an die Bremsleitung 36 und über die
Druckleitung 87 und das 3/2-Wegeventil
(Einströmventil) 88 an den Verstärkerraum 35 des
Bremskraftverstärkers 31 anschließbar, wobei bei der
in der Zeichnung dargestellten Stellung des
Wegeventils 88 die Differenzfläche der beiden Stufen 95, 96 des
Stufenkolbens 20 wirksam ist und der Stufenkolben 20
in Abhängigkeit des Drucks im Verstärkerraum 35 nach
links fährt. Wird das Wegeventil (Einströmventil) 88
umgeschaltet, dann ist der Ringraum 84 über die
Leitung 87 an den Verstärkerraum 35 angeschlossen,
während der vorher an den Ringraum 84 angeschlossene
Nachlaufbehälter 97 vom Verstärkerraum 35 abgesperrt
ist. Die beiden in die Bremsleitungen 36, 37
eingeschalteten Wegeventile 99, 100 können ebenso
wie das Wegeventil (Einströmventil) 88 von einer
nicht näher dargestellten Bremsschlupf-Überwa
chungs- und Regelelektronik geschaltet werden.
Mit 82 ist ein elektrischer Schalter bezeichnet, der
über einen Taststift 101, der an der kleinen Stufe
95 des Zweistufenkolbens 20 anliegt, betätigbar ist
und der geeignet ist (z. B. im Zusammenwirken mit dem
nicht näher dargestellten Bremslichtschalter) den
Ausfall des Verstärkers 31 anzuzeigen, da bei
Verstärkerausfall der Stufenkolben 20 in seiner
(rechten) Ausgangsstellung verbleibt, wenn das
Bremspedal 46 niedergetreten und die Betätigungs
stange 11 verschoben wird.
Im Falle, daß das dargestellte Aggregat Teil einer
Bremsanlage mit Schlupfregelung ist, strömt bei
Blockiergefahr der Fahrzeugräder das Druckmittel von
der Hilfsdruckversorgungsquelle 13 über den
Verstärkerraum 35, das Wegeventil 88 und die
Druckleitungen 33, 86, 87 in die Bremsleitungen 36,
37 ein, wozu gleichzeitig die Wegeventile 99, 100 in
ihre Sperrposition geschaltet werden. Die nötigen
Ventile, die einen Druckabbau in den Radbremszy
lindern und ein Rückströmen des Druckmittels in den
Nachlaufbehälter 55 ermöglichen, sind in der
Zeichnung nicht näher dargestellt.
Claims (5)
1. Hydraulische Bremsanlage bestehend aus einem mit dem
Hauptzylinder (30) verbundenen, pedalbetätigten
Bremskraftverstärker (31) mit einem Verstärkerkolben
(91) und einem Verstärkerraum (35), in dem sich ein der
Fußkraft (F) proportionaler Hilfsdruck einstellt und
einem Hilfsdruck-Versorgungssystem (13) und an den
Hauptzylinder (30) angeschlossene Radbremsen, mit einem
Füllstufenzylinder (18) und mit einem in dessen
Stufenbohrung (19) verschiebbar gelagerten
Zweistufenkolben (20) und einer vor der großen Stufe
(96) des Zweistufenkolbens (20) vorgesehenen Druckkammer
(21) und einer vor der kleinen Stufe (95) des
Zweistufenkolbens (20) angeordneten Füllkammer (22),
wobei die Druckkammer (21) über eine Verbindungsleitung
(32) mit dem Verstärkerraum (35) verbunden ist und die
Füllkammer (22) über eine Druckleitung (25, 33) an die
eine Arbeitskammer (34) des Hauptzylinders (30) und/oder
an die Bremsleitungen (36, 37) angeschlossen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der von den
beiden Stufen (95, 96) des Zweistufenkolbens (20) und
der Stufenbohrung (19) des Füllstufenzylinders (18)
gebildete Ringraum (84) über eine Druckleitung (85, 87)
mit dem Verstärkerraum (35) verbunden ist, wobei in die
Druckleitung (85, 87) ein als Einströmventil arbeitendes
Mehrwegeventil (88) eingeschaltet ist, das in einer
zweiten Schaltstellung den Ringraum (84) mit dem
Nachlaufbehälter (97) verbindet, und daß der Ringraum
(84) über Druckleitungen (85, 33, 102) mit den
Bremsleitungen (36, 37) verbunden ist, wobei in die
Druckleitungen (33, 102) Sperrventile (86) eingeschaltet
sind.
2. Hydraulische Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Zweistufenkol
ben (20) mit einem im Gehäuse des Füllstufenzylinders
(18) gehaltenen und geführten Taststift (101) zusam
menwirkt, der Teil eines elektrischen Schalters (82)
ist.
3. Hydraulische Bremsanlage nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß der von der kleinen Stufe (95)
und der Stufenbohrung (19) gebildete Füllstufen
zylinder (18) ein auf den Zweistufenkolben (20)
einwirkendes Federelement (23) in einer Füllkammer
(22) aufweist, die über eine Druckleitung (33) mit
der einen Bremsleitung (37) verbunden ist.
4. Hydraulische Bremsanlage nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß in die Bremsleitungen (36, 37)
Mehrwegeventile (99, 100) eingeschaltet sind, die in
einer ersten Schaltstellung das Einströmen des Druck
mittels von den Arbeitskammern (27, 34) des Hauptzy
linders (30) in die Radzylinder der Radbremsen ermög
lichen und in einer zweiten Schaltstellung den Durch
gang des Druckmittels von den Arbeitskammern (27, 34)
zu den Radbremsen sperren, ein Rückströmen von den.
Radbremsen zu den Arbeitskammern (27, 34) jedoch ge
statten.
5. Hydraulische Bremsanlage nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Umschalten der Mehrwege
ventile (88, 99, 100) durch eine Schlupfüberwachungs
elektronik erfolgt, wozu die Wegeventile als elek
trisch betätigbare Ventile ausgebildet sind.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19853507488 DE3507488C2 (de) | 1985-03-02 | 1985-03-02 | Hydraulische Bremsanlage |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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