DE2202017B2 - Chemischreinigungsmittel - Google Patents
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Description
40
Die Erfindung betrifft eine Verbesserung der Trockenreinigung von verschiedenen Gegenständen,
namentlich von Textilien, d. h. das Reinigen von Fasern oder textlien oder anderen Gegenständen
mit nichtwäßrigen Lösungsmitteln. Sie bezieht sich insbesondere auf die Verwendung eines neuen Typs
eines Zusatzstoffes, welcher die Reinigung verbessert und es erlaubt, eine hochgradigere Reinigung oder
Weiße zu erhalten. Die Erfindung umfaßt somit ein neues Mittel zur Verhinderung der Wiederablagerung
von Schmutz auf dem gereinigten Gegenstand in einem Reinigungsbad auf Basis eines organischen
Lösungsmittels. Sie umfaßt gleichfalls die Bäder, die dieses Mittel enthalten.
Die Trockenreinigung ist im gegenwärtigen Zeitpunkt weit entwickelt, und ihr Nutzen erweist sich
jeden Tag mehr. Man ist jedoch, gleich welcher Art auch immer das verwendete Lösungsmittel ist, nämlich
trocken oder etwas Wasser enthaltend, im allgemeinen gezwungen, dem Reinigungsbad grenzflächenaktive
Stoffe hinzuzufügen, die in den gegebenen Lösungsmitteln löslich sind, um die Reinigung zu
verbessern. Es ist auch üblich, den Lösungsmitteln Verstärker, insbesondere Stoffe, wie Alkyl-Aryl-Sulfonate
von Aminen, Äthoxylderivate von Aminen oder von aliphatischen Alkoholen oder Alkyl-polyäthoxyphenole
zuzusetzen. Trotz dieser Zusätze, die außerdem oft mit optischen Bläuemitteln und Aufhellern
zusammen verwendet werden, leidet der Grad der Reinigung oder die Weiße der gewaschenen
Gegenstände unter der Wiederablagerung des alten Schmutzes auf den zu waschenden Gegenständen im
Bad. Diese Nachteile überwindet die vorliegende Erfindung mit einem neuen Wirkstoff, der es erlaubt,
einen Reinigungsgrad zu erreichen, welcher im Vei gleich zu dem mit den üblichen Bädern erhaltenen
wesentlich verbessert ist.
Das neue, der Wiederablagerung entgegenwirkende Mittel für Trockenreinigungsbäder besteht aus einem
oder mehreren Polymeren der Acrylsäure oder Methacrylsäure oder aus einem Copolymeren einer solchen
Säure mit einem Acrylsäure- oder Methacrylsäureester, das löslich oder wenigstens stark quellbar in
Wasser ist.
Die Ester, welche Copolymere mit der Acrylsäure und oder Methacrylsäure bilden können, sind im
allgemeinen aliphatiseher Art. In der Praxis sind es
am häufigsten die Ester von Alkylen mit 1 bis S Kohlenstortatomen.
vor allem Methyl-. Äthyl-. Propvl-,
Isopropyl-, Butyl-. Isobutyl- und tert.-Butylacnlat
und oder -methacrylat.
Um die geforderten Bedingungen hinsichtlich der
Löslichkeit oder wenigstens der ausreichenden (Juellung
in Wasser sicherzustellen, weisen die Polymeren eernäßder F.rfindung vorzugsweise Molekulargewichte
von 2000 bis 100000 oder besser von 5(XW bis 50(MX)
Wenn der Wirkstoff aus einem Copolymeren einer Säure mit einem Ester besteht, müssen auf 100 Monomerenmoleküle.
die es enthält, wenigstens 10 Moleküle Acrylsäuie und oder Methacrylsäure vorhanden
sein.
Da die Herstellung der Acrylhomopolymeren und -copolymeren auf dem Fachgebiet bekannt ist, ist es
nicht erforderlich, sie hier zu beschreiben.
überraschenderweise verhindern die oben beschriebenen
Polymeren, Trockenreinigungsbädern in geringen Mengen zugesetzt, sehr wirksam die Wiederablagerung
von Schmutz, wenn das Bad einen geringen Teil Wasser, z. B. bis zu 100 g Wasser Liter Lösungsmittel,
enthält.
Insgesamt zeigen die Acrylpolymeren gemäß der Erfindung, die 10 bis 100 Säuremoleküleinheiten, bezogen
auf 100 Acryl- oder Methacryl-Moleküleinheiten, enthalten, den wirksamsten Effekt gegen die
Wiederablagerung, wenn das organische Lösungsmittel 0,5 bis 50 g Wasser/Liter enthält.
Der Zusatzstoff gemäß der Erfindung wird vorzugsweise in Verbindung mit einem oder mehreren
anderen Zusätzen bekannten Typs, insbesondere mit Reinigungsverstärkern, verwendet. Sein Anteil im
Vergleich zu letzteren ist im allgemeinen gering. Er kann z. B. 1 % des Gewichts des Verstärkers betragen.
Die bevorzugten Mengen liegen zwischen 2 und 20%. Im Vergleich zum Lösungsmittel kann die Menge des
erfindungsgemäßen Zusatzstoffes vorteilhafterweise von 0,05 bis 10 g/l reichen. Selbstverständlich sind
dies nur Größenordnungen, und die Menge kann sich nach Werten außerhalb dieser Grenzen verschieben
entsprechend der Art des Lösungsmittels, des Wassergehaltes, der Art und der Menge des Verstärkers
und der besonderen Art des gewählten, der Wiederablagerung entgegenwirkenden Mittels.
Eine sehr wirksame Kombination umfaßt die Alkyl-Aryl-Sulfonate
von bekannten Aminen mit den
Nachstehend sind die in einer ersten Versuchsserie gefundenen Werte aufgeführt:
Beispiel Nr. | TS |
Weiße
TP |
rQesamt |
1 DBSI | 59,2 63,7 59,5 61,0 61,8 |
65,3 77,0 7Z5 69,0 75,4 |
124,5 140,7 132,0 130,0 137,2 |
2 DBSI 4- 0,3 g/I GIL 3 DBSI + 0,05 g/l GIL 4 ABSA |
|||
5 ABSA + 0,3 g/l GIL |
Man sieht, daß der Zusatz von geringen Mengen des erfindungsgemäßen Acrylpolymeren GIL die
Weiße des reinen Gewebes in Gegenwart eines üblichen Amin-Alkyl-Aryl-Sulfonats sehr beträchtlich
verbessert.
Beispiele 6 bis 10
Waschversuche gleich denen der Beispiele 1 bis 5 wurden mit 10 g Wasser und 5 g Verstärker Liter
Lösungsmittel durchgeführt.
Folgende Ergebnisse wurden beobachtet:
6 DBSl
7 DBSl + 0,3 g/l GIL
8 DBSI + 0,1 g/l GIL
9 ABSA
10 ABSA + 0,3 g/l GIL
Weiße
erfindungsgemäßen Acrylhomopolymerisaten oder
-copolymerisaten.
Die erfindungsgemäßen Stoffe eignen sich für alle Lösungsmittel, die gewöhnlich für die Trockenreinigung
verwendet werden, namentlich chlorierte oder s fluorierte oder chlorfluorierte Kohlenwasserstoffe, insbesondere
die aliphatischen, und vor allem Trichloräthylen und Perchloräthylen, Benzolkohlcnwasserstoffe,
namentlich Benzol, Toluol, Xylol, aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Hexan, Heptan, Octan, Ben- ι ο
zjn, Petroläther usw.
Die erfindungsgemäßen Mittel können bei der Kalt- oder Warmreinigung benutzt werden: sie lassen
sich bei allen bekannten Arten der Reinigung mit organischen Lösungsmitteln anwenden unter der
Bedingung, daß diese letzteren eine gewisse Menge Wasser enthalten, wie weiter oben erläutert wurde.
Die Erfindung wird durch die nachstehenden Beispiele
erläutert, nicht aber beschränkt.
Allgemeine Arbeitsweise
In allen Beispielen besteht das Bad au«; 500 ml
Perchloräthylen, in dem man zuvor die in jedem Beispiel angegebenen Mengen des Verstärkers und
des erfindungsgemäßen Acrylpolymeren gelöst hat. Die Reinigung wird bei 22 C während 30 Minuten
mit 150 Hin- und Herbewegungen Minute durchgeführt. Die Versuche erfolgen in der unter dem
Namen »Tergotometer« (standardisiert! bekannten Vorrichtung, wobei vier Behälter die gleichzeitige
Durchführung von vier Versuchen erlauben.
Die Reinigung besteht jedesmal in der Behandlung eines künstlich verschmutzten Baumwollgewebestreifens
von 13 χ 21 cm in Gegenwart eines sauberen
Streifens des gleichen Gewebes.
Nach der Reinigung bestimmt man die Weiße auf bekannte Art im ELREPHO-Gerät mit Filter Nr. 8
an dem zuvor beschmutzten Streifen wie auch an dem begleitenden reinen Streifen. Die Weiße des
ersten Streifens nach dem Waschen gibt das Maß des Reinigungsgrades, während die des zweiten anzeigt,
in welchem Maße die Wiederablagerung des Schmutzes vermindert worden ist. In den folgenden
Beispielen werden diese zwei Größen verwendet, und außerdem wird ihre Summe angegeben, die für die
Charakterisierung der Gesamtwirkung des untersuchten Zusatzmittels interessant ist.
In den Beispielen werden folgende Abkürzungen verwendet:
TS = Beschmutztes Gewebe.
TP = Reines Gewebe.
DBSI = Dodecylbenzolsulfonat des Isopropyl-
DBSI = Dodecylbenzolsulfonat des Isopropyl-
amins.
ABSA = Ein anderes Amin-Alkyl-Aryl-Sulfonat.
GIL = Mittel gemäß der Erfindung, bestehend aus einem Hochpolymeren von 50 Mol Acrylsäure mit 50 Mol Isopropylacrylat und einem Molekulargewicht von ungefähr 10 000.
GIL = Mittel gemäß der Erfindung, bestehend aus einem Hochpolymeren von 50 Mol Acrylsäure mit 50 Mol Isopropylacrylat und einem Molekulargewicht von ungefähr 10 000.
Beispiele 1 bis 5 Verglichen mit den anderen Ergebnissen zeigt das
Das Perchloräthylen-Bad enthielt 6 g Wasser/Liter Ergebnis von Beispiel 13, daß unter den Bedingungen
und 5 g/l eines Verstärkers, der in den Beispielen 1 des Versuchs das Optimum des Gehaltes an Acrylbis
3 DBSI und in den Beispielen 4 und 5 ABSA ist. 65 polymerem GIL in Richtung auf 0,1 g/l vorliegt.
TS | TP |
65,0 | 65,5 |
67,2 | 79.6 |
67,7 | 78,0 |
64,0 | 72,0 |
64,4 | 80,7 |
130,5 146,8 145,7 136,0 145,1
Diese Ergebnisse zeigen im Vergleich zu denen der Beispiele 1 bis 5, daß die Erhöhung des Wassergehaltes
auch zu einer Verstärkung der gegen die Wiederablagerung gerichteten Wirkung des erfindungsgemäßen
Zusatzmittels führt.
Beispiele 11 bis 16
Die Versuche wurden mit einem noch stärkeren Wassergehalt, nämlich 20 g/l Lösungsmittel, durchgeführt.
Alle anderen Bedingungen blieben gleich wie in den vorhergehenden Beispielen.
55
60
11 DBSI
12 DBSI + 0,3 g/l GIL ..
13 DBSI + 0,1 g/l GIL ..
14 DBSI + 0,05 g/l GIL .
15 ABSA
16 ABSA+0,3 g/l GIL..
Weiße
TS
71,5
71,3 73,8 72,5 68,3
71,4
TP Gesamt
80,6 84,0 83,6 82,0 78,0 83,5
152,1 155,3 157,4 154,5 146,3 154,9
Claims (7)
1. Chemischreinigungsmittel, dadurch gekennzeichnet,
daß es ein oder mehrere Polymere der Acryl- oder Methacrylsäure oder ein Copolymeres einer dieser Säuren mit einem
Acryl- oder Methacrylester enthält, wobei das Homo- oder das Copolymere in Wasser löslich
oder mindestens stark quellbar ist. ι ο
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der oder die mit der Acrylsäure oder
Methacrylsäure copolymerisierten Ester solche mit 1 bis 8, insbesondere 1 bis 4 Kohler.stoffatome
enthaltenden Alkylresten sind.
3. Mittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Molekulargewicht des
Polymeren zwischen 2000 und 1OO 000. vorzugsweise
5001) und 50000. liegt.
4. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3. dadurch gekennzeichnet, daß das Polymere unter
100 Monomeren-Molekülen, aus denen es zusarn
mengesetzt ist. wenigstens 10 Acrylsäure- und oder Methacrylsäure-Moleküle enthält.
5. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es je Liter 0.5 bis
50 g Wasser, 1 bis 20 g eines grenzflächenaktiven Verstärkers und 0.05 bis 10 g eines Acrylsäurepolymeren
enthält.
6. Mittel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Verstärker ein Alkyl-Arylsulfonat
eines Amins ist.
7. Mittel nach Anspruch 1 bis 6. dadurch gekennzeichnet, daß das in ihm enthaltene Polymere
ein Copolymerisat von etwa 1 Mol Acrylsäure mit 1 Mol Isopropylacrylat ist.
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