-
Schlitzverschluß für photographische Kameras Die Erfindung betrifft
Spiegelreflexkameras, insbesondere einen Schlitzverschluß (Rolloverschluß) für photographische
Kameras.
-
Schlitzverschlüsse für photographische Kameras, die zwei Vorhänge
aufweisen, sind allgemein bekannt. Beim Auslösen des Verschlusses bewegen sich die
Vorhänge längs oder quer am Bildfenster oder -feld des Filmkanals verbei und
bilden
einen Schlitz zwischen sich, der die Belichtung des photographischen Films mit der
erforderlichen Belichtungszeit gewährleistet.
-
Der Vorhang, der als erster seine Bewegung vom Belichtungsanfang
an beginnt, wird als der das Bildfenster freigebende bezeichnet.
-
Der Vorhang, der als zweiter seine Bewegung vom Belichtungsanfang
an beginnt, wird als der das Bildfenster abdeckende bezeichnet.
-
Bei den Schlitzverschlüssen sind der freigebende und der abdeckende
Vorhang Jeder für sich an zwei Aufwickelrollen befestigt.
-
Bei einem jeden Paar ist die eine Aufwickelrolle mit der Aufzugsvorrichtung
des Verschlusses durch einen Getriebezug beliebiger Bauart verbunden, z. Bo durch
einen Zahnradsatz, die andere Aufwickelrolle aber ist mit einer Energie aufspeichernden
Aufzugsfeder versehen.
-
Dabei können die Aufwickelrollenachsen parallel oder senkrecht zur
Bewegungsrichtung des Filmes bei seinem Transport im Filmkanal liegen.
-
Bei einer parallelen Anordnung der Aufwickelrollenachsen bewegen
sich die Vorhänge quer zum Filmtransport, bei einer senkrechten Anordnung der Aufwickeirollenachsen
aber längs des Filmtransports.
-
Bei den allgemein bekannten Schlitzvefschlüssen mit senkrechter Anordnung
der Achsen der Aufwickelrollen in bezug auf die Filmtransportrichtung, (1. 1). bei
denen die Vorhänge längs an der Breitseite des Bildfensters vorbeilaufen, sind mehrere
wesentliche Mängel zu verzeichnen.
-
Einer der Mängel besteht in der größeren IJngleicllmäßigkeit der
Belichtung längs des Bildes, die ein Ergebnis ist des großen Weges der Vorhänge
und des dadurch verursachten großen Unterschiedes zwischen dem maximalen und minimalen
Arbeitsmoment der Aufzugsfedern der Verschlußaufwickelrollen. Eine Verminderung
der Verschlußgröße in Längsrichtung führt zu einer Verrineerung des Vorlaufes der
Vorhänge bei ihrer Bewegung bis zum Beginn der Filmbelichtung, wodurch die Gleichmäßigkeit
der Belichung ebenfalls verschlechtert wird.
-
Ein anderer Mangel besteht darin, daß infolge des großen Arbeitsweges
der Vorhänge Aufzugs federn mit großer Energiespeicherung für die Aufwickelrollen
des Verschlusses angewandt werden müssen. Dabei entsteht die Notwendigkeit einer
Verstärkung der I)ämpfungsmittel zur Beseitigung des Rückspringens der Vorhänge
am Ende ihres Arbeitswegs; die Geräuschentwicklung und die Aufzugskraft des Verschlusses
steigen an.
-
Ein weiterer Mangel ist, daß die Abmessungen des Verschlusses in
Längsrichtung größer werden, da bei jedem Paar der Aufwickelrollen die eine auf
der einen Seite, die zweite aber auf der anderen Seite des Suchers (von der Objektivseite
aus gesehen) liegt, wodurcll für die Anordnung
der Aufwickelrollen
ein entsprechender Raum erforderlich ist.
-
Bei den Schlitzverschlüssen mit einer parallelen Anordnung der Aufwickelrollenachsen
in bezug auf die Richtung des Filmtransports, d. h. bei denen die Vorhänge längs
der Schmalseite des Bildfensters vorbeilaufen, werden die Ungleichmäßigkeit der
Belichtung und der Energieaufwand im Vergleich mit den Verschlüssen, bei denen die
Vorhänge längs der Breitseite des Bildfensters vorbeilaufen, um 30 %, bei sonst
gleichen Verhältnissen, vermindert. Die Abmessungen des Verschlusses in Längsrichtung
nehmen dabei wesentlich ab.
-
Es sind Spiegelreflexkameras mit einem Schlitzverschluß bekannt,
bei denen die Vorhänge sich senkrecht zur Richtung des Filmtransports bewegen und
bei denen eine für diese Art von Kameras bestimmte Sonderkassette benutzt wird.
-
Obwohl diese Kameras auch leichter zu handhaben sind, weisen sie
Jedoch einige Mängel auf.
-
Da die Größe des Blldrensters dieser Kassette gleich 28 x 28 ap ist
und die Kassette selbst eine bestimmte Dicke aufweist, ändert sich auch die Größe
des Arbeitsabschnittes der Kamera. Deshalb ist es erforderlich, einen Spiegel- und
Prismen-Sondersucher und Sonderwechselobjektive zu benutzen.
-
Auf diese Weise wird der Spiegelreflexkamera einer ihrer wichtigen
Vorzüge entnommen nämlich die Benutzung zahlreicher Wechselobjektive, die fur alle
Spiegelreflexkameras mit einem allgemein üblichen optischen Aufbau, einem 45,5-mm-
Arbeitsabschnitt
und einem 24 x 36-im-Bildfenster geliefert werden Der Erfindung liegt daher die
Aufgabe zugrunde, die Gleichmäßigkeit der Bildbelichtung ohne Erhöhung des Energieaufwandes
der Aufzugsfedern an den Verschlußaufwickelrollen zu erhöhen, und zwar unter Beibehaltung
des optischen Aufbaues des Suchers sowie der Möglichkeit der Benutzung von zahlreichen
Wechselobjektiven für allgemein bekannte Spiegelreflexkameras und der normalen Kassetten.
-
Die Aufgabe wird bei einem Schlitzvorschluß für photographische Spiegelreflex-Kameras
mit einem Sucher, der einen das Bildfenster des Filmkanals freigebenden Vorhang
so wie einen abdeckenden Vorhang enthält, die jeder für sich an je zwei Aufwickelrollen
befestigt sind, die paarweise längs der Breitseite des Bildfensters auf verschiedenen
Seiten des Filmkanals liegen, wobei die erste Aufwickelrolle eines jeden Paares
eine Aufzugsfeder aufweist. während die zweite Aufwickelrolle kinematisch mit der
Aufzugsvor richtung verbünden wird, erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Aufwickeirolle
dem Filmkanal und dem Sucherokular liegt, an dessen anderer Seite in derselben Vertikalebene
wie die erwähnte Aufwickelrolle die Aufwickelrolle mit der Aufzugsfeder des abdeckenden
Vorhangs angeordnet ist, der zit dieser Aufwickelrolle nur an den Rändern durch
biegzur Verbindungen gekuppelt ist, die außerhalb des Blickfeides des Sucherckulars
durchlaufen, und daß der freigebende Vorhang lit der zweiten Aufwickelrolle durch
biegsame Verbindungen gekuppelt ist, die außerha@@ des Bildfenster-Blickfeldes durchlaufen.
-
Dadurch, daß bei der erfindungsgemäßen Ausführung des Schlitzverschlusses
die Aufwickelrollen parallel sur Breitseite des Bildfensters liegen und die Bewegung
der Vorhänge längs der Schmalseite des Bildfensters stattfindet, wird der Arbeit
der Vorhänge vermindert.
-
Dabei werden die Ungleichmäßigkeit der Belichtung und der Energieaufwand
der Aufzugsfedern der Verschlußaufwickelrollen verringert.
-
Außerdem wird durch die Anordnung der Aufwickelrolle mit der Aufzugsfeder
des freigegebenden Vorhangs zwischen den Filmkanal und den Sucherokular an einer
Seite des Okulars und der Aufwickelrolle mit der Aufzugsfeder des abdeckenden Vorhangs
in der Vertikalebene an der anderen Seite des Okulars der Durchlauf außerhalb des
Okular und Bildfensterblickfeldes der biegsamen Verbindungen (Bänder), die die erwähnten
Aufwickelrollen mit den Aufwickelrollen eines jeden Paares verbinden, gewährleistet.
-
ine solche Anordnung der Aufwickelrollen des Verschlusses ermöglicht
es, die Benutzung des allgemein angenommenen optischen Aufbaues (Schemas) und von
Wechselobjektiven aufrecht zu erhalten, die für allgemein bekannte Spiegelreflexkameras
angewandt werden, und zwar unter Beibehaltung des Ladeverfahrens mit Normalkassetten
und des 24 x 36-mm-Normalbildfensters oder - feldes.
-
Nachstehend wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher eriäutert;
in deren einziger Figur im Schnitt eine
photographische Kamera mit
einem Ausführungsbeispiel des erfindungsgouäßen Schlitzverschlusses dargestellt
ist.
-
Ein freigebender Vorhang 1 ist an einem Ende direkt mit einer Aufwickelrolle
2, die eine Arbeitsaufzugsfeder 3 aufweist, verbunden, während sein anderes Ende
mit einer zweiten Aufwickelrolle 4 mittels biegsamer Verbindungen 5 gekuppelt ist,
die außerhalb des Umfanges eines Bildfensters 6 laufen.
-
Dabei ist die Aufwickelrolle 2 des f reigebenden Vorhangs 1 parallel
zur Breitseite des Bildfensters 6 zwischen einer Filmkanal 7 und einem Okular 8
des Suchers angeordnet, der durch einen Spiegel 9, eine Snmsellinse 10 und ein Dach-Pentaprisma
11 gebildet ist.
-
Ein abdeckender Vorhang 12 ist an einem Ende mit einer Aufwickelrolle
13 verbunden1 während sein anderes Ende mit einer zweiten Aufwickelrolle 14 nur
an Räna ern mittels biegsamer Verbindungen 15 gekuppelt ist, die außerhalb des Blickfeldes
des Okulars 8 laufen.
-
Die Aufwickelrolle 14 des abdeckenden Vorhanges 12 hat eine Arbeitsaufzugsfeder
16 und liegt an der anderen Seite des Okulars 8 in derselben Vertikalebene wie die
Aufwickelrolle 2 des freigebenden Vorhangs 1.
-
Die Aufzugsvorrichtung des Verschlusses kann z. B. in Gestalt von
zwei Zahnrädern 17 und Treibridern oder Ritzeln 18 und 19, die starr mit den Aufwickelrollen
4 bzw. 13 verbunden sind, ausgeführt sein.
-
Dabei sind die beiden Zahnräder 17 in bezug auf eine Achse 20 voneinander
unabhängig drehbar. Das Drehen der Zahnräder 17 bei Betätigung des (nicht gezeigten)
Druckhebels des Kameraaufzuges wird nach einem beliebigen Verfahren erzielt.
-
Bei der Drehung der Zahnräder 17 um die Achse 20 im Gegenuhrzeigerdrehsinn
um einen bestimmten Winkel drehen sich die Ritzel 18 und 19 und folglich auch die
Aufwickelrollen 4 und 13 im Uhrzeigerdrehsinn um einen Winkel, der dem Arbeitsweg
der Vorhänge 1 und 12 entspricht.
-
Dabei sichern die biegsamen Verbindungen 5 und 15, die mit den Vorhängen
1 und 12 gekuppelt sind, die Übertragung der Drehung der Aufwickelrollen 4 und 13
auf die Aufwickelrollen 2 und 14, an denen die Arbeitsfedern 3 und 16 aufgezogen
werden.
-
Am Ende des Aufzugs werden die Aufwickelrollen 4 und 13 in beliebiger
Weise festgehalten.
-
Bein Auslösen des Verschlusses beginnt sich der freigebende Vorhang
1 unter Einwirkung der Aufzugsfeder 3 auf die Aufwickelrolle 2 zu wickeln und öffnet
dabei das Bildfenster 6. Der abdeckende Vorhang 12 wird durch ein Ifemmwerk beliebiger
Bauart um die eingestellte Belichtungsdauer zurückgehalten, bis er unter Einwirkung
der Aufzugsfeder 16 seine Bewegung beginnt und das Bildfenster 6 schließt.
-
Die Anordnung einerseits der Aufwickelrolle 2 mit der
Aufzugsfeder
3 des freigebenden Vorhangs 1 im freien Raum zwischen dem Filmkanal 7 und dem Okular
8 und andererseits der Aufwickelrolle 14 mit der Aufzugsfeder 16 des abdeckenden
Vorhangs 12 über dem Okular 8 ermöglicht es, daß die biegsamen Verbindungen 15 des
abdeckenden Vorhangs 12 außerhalb des Blickfeldes des Okulars 8 liegen, was im Ergebnis
ein ununterbrochenes Suchen oder Visieren durch das optische System des'Spiegel-
und Prismenbildsuchers gewährleistet.