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Verdecktes Scharnierband Die vorliegende Erfindung betrifft ein verdecktes
Scharnierband für Kastentür, für 1800 Schwenkbereich und Abhubbewegung der Türe
um etwas mehr als Türstärke.
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Die in letzter Zeit immer häufiger verwendete Art der unsichtbaren
Türbefestigung an Schränken und Kästen verlangte in zunehmendem Masse Konstruktionen
von Scharnieren oder Bondern, die es ermöglichen, Türen, Klappen und dgl. so anzuschlagen,
bzw. zu befestigen, dass z.B. bei zwei nebeneinander angeschlagenen Türen sich eine
Türe beim Oeffnen mühelos schwenken und auf die nebenliegende Türe auflegen lässt.
D.h., dass die Schwenkbewegung der zu öffnenden Türe mindestens einen Schwenkbereich
von i800 aufweisen muss, wobei gleichzeitig mit der Schwenkbewegung auch ein Abheben
der Türe vom Kasten um mindestens eine Türstärke erfolgen muss. Zu der ausführenden
Schwenkbewegung
muss also eine Abhebebewegung hinzukommen und beide Bewegungen müssen kontinuierlich
rhythmisch zueinander verlaufen. Es darf also kein etappenweises Schwenken mit folgendem
Abheben oder Abheben mit folgendem Schwenken sein, sondern beim Ziehen oder Drücken
am Türgriff, also beim Oeffnen wie beim Schliessen müssen die Bewegungen so ineinander
übergehen, dass ausser dem auszuübenden Druck oder Zug auf den Türgriff sonst keinerlei
Bewegungen erforderlich sind, um die Abheb-Schwenkbewegung auszuführen.
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Scharnierbänder, bei welchen diese Voraussetzungen erfüllt sind, sind
bereits vorgeschlagen worden, z.B. in der deutschen Patentschrift Nr. 424.120, im
deutschen Gebrauchsmuster Nr.
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1.986.981, in der französischen Patentschrift Nr. 1.434.495, in den
britischen Patentschriften Nrn. 1.066.710 und 835.656 sowie in den US-Patentschriften
Nrn. 3.066.349, 2.954.578 und 2.807.829. Allen diesen bekannten Konstruktionen haften
aber gewisse Nachteile an, insbesondere auch derjenige, dass sie einem rauhen Betrieb,
wie er zuweilen in Hotelküchen vorkommt, nicht gewachsen sind, und zwar hauptsächlich
wegen den komplizierten und nur wenig belastungsfähigen Mechanismen, die sie aufweisen.
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Die vorliegende Erfindung betrifft nun ein Scharnierband der eingangs
erwähnten Gattung, bei welchem am einen Ende eines an einer Kastenwand zu befestigenden
Traggliedes ein Schwenkglied um eine Achse drehbar gelagert ist, die mit der Achse
einer am Tragglied ausgebildeten Verzahnung zusammenfällt, am freien Ende des Schwenkgliedes
ein Türtragelement um eine zur vorgenannten Achse parallele Achse drehbar gelagert
ist, am Schwenkglied ausserdem ein mit der Traggliedverzahnung stets in Eingriff
stehendes Lenkzahnrad oder Lenkzahnradsegment um eine dritte Achse drehbar gelagert
ist, dia zu den beiden vorgenannten Achsen parallel ist, und Mittel vorhanden sind,
die eine
Schwenkantriebsverbindung des Türtragelementes mit dem
Lenkzahnrad bzw. -zahnradsegment bilden.
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Bei einem derartigen Scharnierband5 das in der deutschen Patentschrift
Nr. 424.120 beschrieben ist, bestehen die Mittel, die eine Schwenkantriebsverbindung
des Türtragelementes mit dem Lenkzahnrad bilden, aus einer sehr langen, bogenförmigen
Zahnstange, die am Türtragelement um eine andere Achse als das Schwenkglied angelenkt
ist. Das ganze Scharnierband, und insbesondere diese Zahnstange, beansprucht sehr
viel Raum in Seitenrichtung, wobei z.B bei geschlossener Ts-der grösste Teil des
Mechanismus in einer Ausnehmung eines breiten Kastenpfostens neben der Türe Platz
finden muss. Schon deswegen sind die praktischen Verwendungsmöglichkeiten eines
solchen Scharnierbandes sehr gering. Ein anderer gewichtiger Nachteil dieses Scharnierbandes
liegt darin, dass es nicht an einer Kastenseitenwand innenseitig befestigt werden
kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, auch diese Nachteile zu
beseitigen, was erfindungsgemäss dadurch erreicht wird2 dass die Mittel, die eine
Schwenkantriebsverbindung des Türtragelementes mit dem Lenkzahnrad bzw. -zahnradsegment
bilden, ein mit dem Türtragelement drehfest verbundenes Lenkritzel aufweisen, dessen
Achse mit derjenigen der Drehlagerung des TUrtragelementes am Schwenkglied zusammenfällt.
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Hinsichtlich weiterer Einzelheiten von vorteilhaften AusfGhrungsformen
des erfindungsgemässen Scharnierbandes wird auf die nachfolgende Beschreibung und
auf die Unteransprüche verwiesen.
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Beiliegende Zeichnung stellt zwei Ausführungsbelspiele des Erfindungsgegenstandes
dar.Es zeigen: Fig. 1 einen Aufrt des ersten AusfUhrungsbeispiels des Scharnierbandes,
Fig.
2 einen Schnitt nach der gebrochenen, stthhpunktierten Linie II-II der Fig. 1, die
Fig. 3 und 4 einander ähnliche Schnitte eines Schrankmöbels mit dem anmontierten
Scharnierband nach den Figuren 1 und 2, wobei in Fig. 3 die Türe in der geschlossenen
Lage und in Fig. 4 die Türe in der vollständig offenen Lage gezeigt ist, und die
Fig. 5 und 6 einen Aufriss des zweiten Ausführungsbeispiels teilweise im Schnitt,
wobei die Teile in Lagen gezeigt sind, die den in den Figuren 3 und 4 gezeigten
Lagen entsprechen.
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In der Zeichnung ist mit 1 zusammenfassend ein an der Kastenwand K
(Fig. 3 und 4) zu befestigendes Tragglied, mit 2 ein Schwenkglied, mit 3 ein Türtragelement,
mit 4 ein Lenkzahnradsegment, mit 5 ein Lenkritzel und mit 6 ein Zwischenritzel
bezeichnet. Das Tragglied 1 besteht aus zwei steifen Blechplatten 7 und einem dazwischen
mittels Senkkopfschrauben 8 (oder Nieten) befestigten Körperteil 9; dieser letztere
hat nebst Durchlasslöchern 10 für zu seiner Befestigung an der Kastenwand K dienende
Schrauben S einen abstehenden Arm 9a, an dem auf der einen Seite eine Innenverzahnung
9b und auf der entgegengesetzten Seite ein Anschlagvorsprung 9c ausgebildet sind;
der letzterwähnte Anschlagvorsprung 9c dient zum Anschlagen des Traggliedes 1 an
der Kastenwandstirnfläche bei der Anbringung des Scharnierbandes, wie dies aus den
Fig. 3 und 4 ersichtlich ist. Das Schwenkglied 2 besteht zur Hauptsache aus einem
Blechteil mit U-förmigem Querschnitt, wobei die Schenkel mit 2a und ein am einen
Ende angebogener Lappen mit 2b bezeichnet sind.
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Das Türtragelement 3 besteht zur Hauptsache aus einem Blechteil mit
U-förmigem Querschnitt, wobei die Schenkel 3a an ihrem &usseren Rand mit nach
aussen abstehenden Türbefestigungsflanschen
3b versehen sind, welche
Durchlasslöcher 3c für Befestigungsschrauben haben; dieser Blechteil ist im Bereich
des Lenkrits 5 innenseitig durch ein durch Punktschweissung angebrachtes U-Stück
3d aus Blech verstärkt.
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Das Tragglied ist im Bereich des Schwenkgliedes 2 und des Lenkzahnradsegmentes
4 gegabelt, indem dort die Blechplatten 7 den Körper 9 überragen. Im freien Endteil
der Gabelschenkel ist mit seinen Enden der Lagerbolzen 11 für das Schwenkglied 2
durch Vernieten festgesetzt; die geometrische Achse dieses Lagerbolzens ist in Fig.
1 mit A bezeichnet und ist auch die geometrische Achse der Verzahnung 9b.
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Am freien bzw. an dem von dem Lagerbolzen entfernten Ende des Schwenkgliedes
2 sind in den Schenkeln zueinander koaxiale Bohrungen für die drehbare Lagerung
der zylindrischen Zapfenteile 5a des Lenkritzels vorhanden; diese Zapfenteile sitzen
auch spielfrei im Verstärkungsteil 3d; sie haben einen Vierkantansatz 5b, der in
einem passenden Vierkantloch des entsprechenden Schenkels 3a des Türtragelementes
3 festsitzt. Die geometrische Achse des Lenkritzels 5, seiner Zapfen 5a und seiner
Vierkantansätze 5b ist in der Fig. 1 mit B bezeichnet.
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Das Lenkzahnradsegment 4 ist auf einem Achsbolzen 12 frei drehbar,
der mit seinen abgesetzten Endteilen in Löchern der Schwenkgliedschenkel durch Vernieten
festgesetzt ist; die Drehachse dieses Lenkzahnradsegmentes 4 bzw. seines Lagerbolzens
12 ist in der Fig. 1 mit C bezeichnet.
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Das Zwischenritzel 6 ist frei drehbar auf einer Achse 13 gelagert,
die ähnlich wie die Achse 12 in den Schenkeln des Schwenkgliedes festgesetzt ist.
Die Drehachse dieses Zwischenrades bzw.
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des Achsbolzens ist in Fig. 1-mit D bezeichnet.
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Die Achsen A, B, C und D sind zueinander parallel und zu den Aussenflächen
der Blechplatten 7 des Traggliedes 1, der Schenkel des Schwenkgliedes 2 und der
Schenkel des Türtragelementes 3 winkelrecht. Das Lenkradsegment 4 steht in allen
Betriebslagen des Scharnierbandes mit der Innenverzahnung 9b und auch mit dem Zwischenrad
6 in Eingriff, was aus den Fig. 3 und 4 leicht ersichtlich ist; das Lenkritzel 5,
das mit dem Türtragelement 3 drehfest verbunden ist (durch die Vierkante 5b), steht
immer mit dem Zwischenrad 6 in Eingriff.
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Die Abhubbewegung der Türe bei ihrem Oeffnen und Schliessen kommt
zustande durch das Abwälzen des Lenkzahnradsegmentes 4 auf der Innenverzahnung 9b
des Traggliedes 1 bzw. Traggliedkcirperteiles 9. Diese Abwälzbewegung wird ihrerseits
herbeigeführt durch die Drehung des Lenkzahnritzels 5 mit der Türe T, welche Drehung
mittels des Zwischenritzels 6 auf das Lenkzahnradsegment 4 übertragen wird. Die
Türe T kommt so von der in Fig. 3 gezeigten Schliesslage, in welcher ihre Aussenfläche
mit derjenigen einer benachbarten Türe bündig ist, in die Oeffnungslage nach Fig.
4, in welcher die eben genannten Flächen in geringem Abstand einander gegenüberliegen.
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Das Ausführungsbeispiel nach den Fig. 5 und 6 unterscheidet sich von
dem eben beschriebenen im wesentlichen dadurch, dass die Verzahnung 109b am Teil
109 des Traggliedes 1 eine Aussenverzahnung ist - wobei dieser Teil auch die Anschlagfläche
109c hat - und ferner dadurch, dass das Lenkzahnrad 104 direkt nicht nur mit dieser
Aussenverzahnung 109b, sondern auch mit dem Lenkritzel 5 in Eingriff steht.
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An den gezeigten AusfUhrungsbeispielen könnten hinsichtlich der Einzelheiten
mannigfache Aenderungen vorgenommen werden.
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So wäre es z.B. denkbar, das Lenkzahnradsegment 4 durch ein vollständiges
Lenkzahnrad zu ersetzen, wobei aber durch den zusätzlichen
Zahnradteil,
der überflüssig ist, nur Platz vergeudet würde. Die Teile 7, 9 könnten einstückig
z.B. als Kunststoffpressgiessstck ausgebildet sein.