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Zweigelenkscharnier für grosse bffnungswinkel von Türen
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oder dergleichen ~~ ~ ~~~~~~ ~~ ~~ ~~~~~ ~~ . ~~~~ ~~ ~~~ ~ ~~ ~~
~ ~ = r~~~ ~~~~ ~~ ~ ~~~ ~~~ ~ Die Erfindung betrifft ein Zweigelenkscharnier für
grosse öffnungswinkel von Türen oder dergleichen, mit- Abhubbewegung der Türe um
etwas mehr als Türstärke und einem am Möbelkorpus befestigbaren, vorzugsweise auf
einer Grundplatte aufschieb- und justierbaren Scharnierschuh sowie mit einem an
der Möbeltüre befestigbaren, vorzugsweise in die Türe eingelassenen Scharniertopf
und einem im Scharnierschuh verschiebbaren und mit dem Scharniertopf gelenkig verbundenen
Scharnierarm, welcher scharniertopfseitig als inneres Gelenk ausgebildet ist und
einem ebenfalls im Scharniertopf um eine feste Achse schwenkbar gelagertes äusseres
Gelenk In der modernen Möbelherstellung werden Scharniere eingesetzt, die während
der Ofinungsbewegung einer Türe die Schwenkpunkte so verlagern, dass ein Möbelkorpus
an eine Wand oder an einen anderen Möbelkorpus herangestellt werden kann, ohne dass
die Möbeltüre beim öffnen an einer
unmittelbar benachbarten Wand
anschlägt oder bei speziell grossem Öffnungswinekl durch eine geschlossene benachbarte
Möbeltür behindertwird.
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Zu der Schwenkbewegung kommt also noch eine Abhebbewegung dazu. Die
Schwenkbewegung einer Türe erfolgt durch Ziehen oder Drücken am Türgriff von Hand,
die Abhebebewegung hingegen wird mit geeigneten Mitteln im -Scharnier von der Schwenkbewegung
abgenommen und in die Abhebbewegung umgelenkt. Beide Bewegungsformen laufen durch
ihre Zwangssteuerung synchron, so dass sich durch die Bewegungsüberlagerung eine
kombinierte Schwenk-Abhebebewegung ergibt, welche die oben beschriebenen Voraussetzungen
erfüllt.
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Solche Weitwinkelscharniere oder auch Zweigelenkscharniere mit Abhebebewegung
sind bekannt. Der Name Zweigelenkscharnier kommt daher, weil die Türe zwei Gelenkstellen
im türseitigen Scharniertopf aufweist, im Gegensatz zu Eingelenkscharnieren, wie
z.B. Zapfenbänder. Für den erfindungsgemässen Gegenstand ist daher die Bezeichnung
Zweigelenkscharnier umfassender als z.B. Weitwinkelscharnier, wqil sich der erfindungsgemässe
Gegenstand auch für kleine Öffnungswinkel eignet. So zeigt die -OS 15 59 897 ein
Möbelscharnier bis zu 1800 Sdhwnkwinkel,
deren Schwenk-Abhebbewegung
mittels eines Lenkersystems bestehend aus diversen Gelenkhebeln wie Doppelhebel,
Kniehebel und einer zusätzlichen Kulissenführung, d.h., mit entsprechend vielen
Gelenkstellen gelöst ist.
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Ebenfalls zeigt das DE-GM 38 813 ein Zweigelenkscharnier für 1800
Schwenkbereich und Abhubbewegung der Türe. Die Schwenkbewegung erfolgt ähnlich der
Erfindung gemäss OS 15 59 897 derart, dass die Drehbewegung der Türe um eine Achse
im türseitigen Scharniertopf als Anlenkung für das Abhublenker-System dient. Die
Schwenkbewegung und die Abhubbewegung führt durch die sinnreiche Anlenkung der verschiedenen
Hebeln eine kombinierte Schwenk-Abhubbewegung durch.
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Beide Ausführungen haben den Nachteil, dass dort ein kompliziertes
Lenkersystem mit diversen Gelenkstellen verwendet ist, dessen Gelenkarme weit ins
Innere der Türöffnung im Möbel hineinragen und dadurch optisch und praktisch störend
wirken. Insbesondere besteht die Gefahr, dass Gegenstände durch die Ausladung der
Arme beschädigt werden. Ausserdem ist es möglich, dass zwischen den sich kreuzenden
und scherenartig zusammenbewegenden Gelenkarmen Finger verletzt oder sogar abgeschert
werden. Fingerschutzvorrichtungen sind deshalb um die
austragenden
Scharnierteile gebaut worden, konnten aber nie voll befriedigen, weil durch die
wechselnden Hebelstellungen zueinander im Bereich des gesamten öffnungswinkels nur
Kompromisslösungen gefunden wurden.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Scharnier zu schaffen,
das nicht so weit in Seitenrichtung in den Möbelraum hineinragt, keine Möglichkeit
zu Verletzungen mehr bietet und optisch eleganter wirkt bei gleichzeitig besserer
Tragfähigkeit.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Scharnier der eingangs geschilderten
Art erfindungsgemäss so ausgebildet, dass das äussere Gelenk als Zahnstange ausgeführt
ist, wobei die Verzahnung der Z ahnstange in Wirkeingriff mit einem ersten Zahnrad
des Getriebes steht und ein getriebenes Z~ahnrad dieses Getriebes in eine ortsfeste
Zahnstange im Scharnierschuh eingreift, so dass bei der öffnungsbewegung und Schliessbewegung
der Türe der Scharnierarm durch Nuten des Scharnierschuhes geführt in Längsrichtung
verschoben wird.
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Die Erfindung vermeidet in den Innenraum des Möbels ragende sowie
sich scherenartig kreuzende Gelenkhebel und stellt durch die direkte Verbindung
von Topfgehäuse und Scharnierbügel ein stabiles Gelenksystem mit geringster Absenkung
dar.
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Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Figuren an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert.
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Es zeigt: Fig. 1 in Seitenansicht und mit geschnittenem Scharnierarm
und Scharniertopf das erfindungsgemasse Scharnier bei geschlossener Möbeltüre, Fig.
2 zeigt die Draufsicht gemäss Fig. 1, Fig. 3 z-eigt das erfindungsgemässe Scharnier
nach Fig. 1 in geöffnetem Zustand, Fig. 4 zeigt die Seitenansicht des erfindungsgemässen
Gegenstandes bei leicht geöffneter Möbeltüre, Fig. 5 zeigt einen Schnitt durch den
Scharniertopf, Fig. 6 zeigt die Draufsicht auf den Scharniertopf gemäss Fig. 5,
Fig. 7 zeigt die Draufsicht auf den Scharnierschuh, Fig. 8 zeigt die Seitenansicht
des Scharnierschuhs gemäss Fig. 7, Fig. 9 zeigt einen Schnitt entlang der Linie
IX-IX gentiss Fig. 8,
Fig. 10 zeigt den Scharnierarm in deSDraufsicht,
Fig. 11 zeigt die Seitenansicht gemäss Fig. 10, Fig. 12 zeigt die Draufsicht auf
den Zahnstangenlenker, Fig. 13 zeigt die Seitenansicht gemäss Fig. 12, Fig. 14 zeigt
eine Draufsicht auf den Zahnstangenlenker gemäss Fig. 12, Fig. 15 zeigt eine Draufsicht
auf den Zahnradhalter, Fig. 16 zeigt eine Seitenansicht des Zahnradhalters gemäss
Fig. 15, Fig. 17 zeigt ein Zahnrad 12 im Halbschnitt, Fig. 18 zeigt einen Schnitt
durch den Führungsbügel, Fig. 19 zeigt die Seitenansicht des Führungsbügels gemäss
Fig. 18.
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In Fig. 1 ist ein Möbelkorpus 1 eines benachbarten MöbelstÜckes gezeigt,
der von einer.Tiir 3 abgeschlossen ist. Das erfindungsgemässe Möbelscharnier ist
an einem weiteren Möbelkorpus 2 an derSeitenwand 5 befestigt,
wobei
die Stirnseite der Tür 5 nahezu an der benachbarten Stirnseite der Tür 3 des benachbarten
Möbelkorpus 1 anschlagt. Zum offenen der Tür 4 in Pfeilrichtung 26 (vorgleiche Fig.
4) muss deshalb dieSUirnseite der Tür 4 sowohl von der vorderen Stirnseite des Möbelkorpus
2 abgeschwenkt als auch abgehoben werden.
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Das Scharnier besteht aus einer Befestigungsplatte 23, die über eine
Anschraubfläche 39 mit dem Scharnierschuh 7 verbunden ist, Die Verbindung des Scharnierschuhs
7 über die Anschraubfläche 39 mit der Befestigungsplatte 23 kann noch zusätzliche
Vorrichtungen zur Seiten-, Höhen- und Tiefenverstellung des Scharnierschuhs 7 einer
Seitenfläche 5 des Möbelkorpus 2 beinhalten.
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Im Scharnierschuh 7 sind Führungsnuten 18, 18' und 19, 19' ausgebildet,
in die der Scharnierarm 8 mit zugeordneten Nocken 16, 16'; 17, 17' eingreift und
dort in den Längsrichtungen 37, 38 verschiebbar ist.
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Im Scharnierschuh 7 ist ferner eine ortsfeste Zahnstange 14 mit zugeordneten
Führungsnuten 15, 15s angeordnet.
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Erfindungsgemäss ist nun das äussere Gelenk des Möbelscharniers als
Zahnstange 9 ausgebildet, wobei ein Getriebe 11, 12, 13, 29, 30 im Scharnierarm
8 schwenkbar gelagert ist. Die Verzahnung 32 der Zahnstange 9
steht
hierbei in Wirkeingriff mit einem ersten Zahnrad 30, das mit weiteren Zahnrädern
im Verbindung steht, wobei das korpusnächste angetriebene Zahnrad 29 dieses Getriebes
in die ortsfeste Zahnstange 14 im Scharnierschuh 7 eingreift.
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Bei der Öffnungsbewegung in Pfeilrichtung 26 und bei der Schliessbewegung
in Gegenrichtung zur eingezeichneten Pfeilrichtung wird der Scharnierarm 8 hiermit
durch Nuten 18, 18'; 19, 19' des Scharnierschuhs 7 geführt und in Längsrichtung
38, 37 parallel zum Möbelkorpus 2 bewegt.
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Die Zahnstange 9 ist hierbei von einem im Scharnierarm 8 auf einem
ortsfesten Lagerstift 13 schwenkbar gelagerten Führungsbügel 25 im Eingriff mit
dem ebenfalls auf diesem Lagerstift 13 drehbar gelagerten ersten Zahnrad 30.
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Im gezeigten Ausführungsbeispiel besteht das Getriebe aus mehreren
miteinander kämmenden und in etwa gleicher Mittelachse aneinander gereihten Z ahnrädern
30, 12, 29, wobei die besagte Getriebekette mit einer ersten Lagerbohrung auf dem
Lagerstift 13 schwenkbar gelagert ist.
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Statt der Verwendung einer gezeigten Getriebekette ist es ebenso möglich,
eine schlupffreie formschlüssige
Getriebeverbindung zwischen dem
ersten Zahnrad 30 und dem letzten Zahnrad 29 durch übertragungsmittel wie z.B. einer
Kette oder einem Zahnriemen herzustellen.
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Im Zahnradhalter 11 sind erfindungsgemäss im Bereich des letzten Zahnrades
29 in den beiden Aussenflächen vorspringende Führungsnocken 34, 34' angeformt (vergleiche
Fig. 16), welche die Führung des Zahnradhalters im Scharnierarm 8 übernehmen.
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Der Zahnradhalter 11 kann sowohl zweistückig mit dem Scharnierschuh
7 als auch einstückig ausgebildet werden.
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Im letztgenannten Fall ist in dem Scharnierschuh auf seiner der Anschraubfläche
39 gegenüberliegenden Oberfläche 40 die ortsfeste Zahnstange 14 in den Scharnierschuhkörper
vertieft eingeformt, welche von der Stirnseite 42 gegen die Mitte der Längserstreckung
des Scharnierschuhkörpers schräg zur Oberfläche 40 ausläuft.
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Die zur Geradführung der Zahnstange im Scharnierschull 8.
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erforderlichen Führungen sind in den beiden Seitenflächen der vertieft
eingeformten Zahnstange 14 Führungsnuten 15, 15' eingeformt, die parallel zur Verzahnung
verlaufen Beim Aufschwenken der Tür in Pfeilrichung 26 schwenkt der in der Tür 4
vertieft eingelassene Scharniertopf 10
zunächst um die beiden Scharnierstifte
20, 21, an denen die zugeordneten Gelenkhebeltragarme ansetzen. Erfindungsgemäss
ist der äussere Gelenkhebeltragarm als Zahnstange 9 ausgebildet, während der innere
Gelenkhebeltragarm als besagter Scharnierarm 8 ausgebildet ist.
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Durch die auswärts gehende Schwenkbewegung in Pfeilrichtung 26 wälzt
sich somit die Verzahnung 14 der Zahnstange an dem ersten Zahnrad 30, das mit den
anderen Zahnräder in Wirkeingriff steht, so dass schliesslich das letzte Zahnrad
29 sich an der im Scharnierschuh 7 angeordneten Zahnstange 14 abwälzt. Gleichzeitig
laufen die Filhrungsnocken 1Ç, 16'; 17, 17' in den zugeordneten Führungsnuten 18,
18'; 19, 19' des Scharnierschuhs 7 in Pfeilrichtung 38 nach vorne, so dass neben
der Schwenkbewegung auch die geforderte Abhebebewegung erfolgt und die Tür 4 über
einen Winkel von nahezu 1800 ausgeschwenkt werden kann und trotzdem nicht mit der
benachbarten Tür 3 zusammenschlägt.
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Zur Erreichung der geforderten Führungsbewegung des Scharnierschuhs
7 und Scharnierarms 8 ist es lediglich erforderlich, dass sich im Scharnierschuh
7 die unteren Führungsnocken 19, 19' der vorderen Stirnseite 42 bis ca. zur Mitte
der Längserstreckung des Scharnierschuhs 7 erstrecken und eine der Abhubbewegung
der Türe 4 entsprechende
Krümmung aufweisen, Dementsprechend muss
auch die Krümmung 14 der Zahnstange im Scharnierschuh 7 gewählt werden. Es ist hieraus
ersichtlich, dass verschiedene Krümmungen möglich sind, um der Tür verschiedene
Abhebbewegungen zu verleihen.
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Ebenso ist es erforderlich, dass sich im Scharnierschuh 7 die obere
Führungsnute 18, 18' von er iintorn Stiriiseite bis in den vorderen Bereich erstreckt
und ebenfalls eine der Abhubbewegung der Türe entsprechende Krümmung aufweist.
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Auf diese Weise wird eine grossflächige Unterstützung des Scharnierarmes
8 innerhalb des Scharnierschuhes 7 gewährleistet, weil der Scharnierarm 8 an zwei
weit auseinanderliegenden Punkten mit seinen Führungsnocken 16, 16'; 17, 17' in
den entsprechenden Führungsnuten 18, 18';, 19, 19' des Scharnierschuhs 7 läuft.
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Zur noch besseren Kraftübertragung ist es vorgesehen, dass den inneren
Seitenflächen des Scharnierarmes 8 je zwei symmetrisch gegenüberliegende Nocken
16, 161S, 17, 17' vorstehen, die in die Führungsnuten 18, 18U; 19, 19' des Scharnierschuhs
7 eingreifen und darin verschiebbar sind. Es sind also - wie vorher ausgeführt -auch
nur
zwei gegenüberliegende Nocken erforderlich, oder - wie vorstehend beschrieben -
auch vier Nocken, von denen sich jeweils zwei gegenüberliegen.
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Um eine geringe Kraft bei der Offnungs- und Schliessbewegung auf die
Tür 4 erzeugen zu müssen, ist es vorgesehen, dass die Führungsnuten-18, 18', 19,
19' mit einem abriebfesten und spezial gleitfähigen Material 24, 24' ausgekleidet
sind.
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Ebenso ist es vorgesehen, dass die Zahnstange 14 mit zwei der Verzahnung
parallelen und seitlichen Führungsnuten 15, 15' aus abridfesten und speziell gleitfähigem
Material einstückig ausgebildet ist und ein Einsatzteil vorzugsweise ein Kunststofformteil
35 bildet, welches in den Scharnierschuh 7 eingeklipst oder eingeklebt ist.
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In der Fig. 9 ist ein solches Kunststofformteil gezeigt.
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Aus der Fig. 4 ist zu entnehmen, dass sich die korpusnächste Stirnseite
der Tür 4 schneller von der Stirnseite der benachbarten Tür 3 entfernt (Pfeilrichtung
27) als die korpusferne Vorderstirnseite (Pfeilrichtung 28).
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Die Fig. 15 und 16 zeigen einen erfindungsgemässen Zanradhalter 11,
wo ersichtlich ist, dass die entsprechenden
Zahnräder auf Lagerstiften
13 drehbar gelagert sind.
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Ebenso ist in Fig. 16 ersichtlich, dass am Zahnradhalter 11 die Führungsnocken
34, 34' angeformt sind, wobei eine die beiden Teilkörper des Zahnradhalters verbindende
Achse 31 vorgesehen ist.
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Aus den Figuren 12 bis 14 ist ersichtlich, dass die Zahnstange 9 eine
geradlinig ausgebildete Verzahnung 32 au£weist.
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Aus den Figuren 17 bis 19 ist ersichtlich, dass die Zahnräder 12,
29, 30 eine gleiche Formgebung aufweisen und aus einem Metall-Druckgussteil oder
einem Spritzguss-Kunststoffteil bestehen können.
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In den Figuren 18 und 19 ist ein Führungsbügel 25 sichtbar, der eine
Lagerbohrung 36 aufweist und eine längs verlaufende Nute 33. Dieser Führungsbügel
ist gemäss Fig. 4 auf dem Scharnierstift 13 des letzten Zahnrades 30 gelagert und
nimmt in seiner Nute 33 die Zahnstange 9 auf, die sich mit ihrer Verzahnung 32 am
ersten Zahnrad 30 abwälzt.
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Auch der Führungsbügel 25 kann ebenso wie die Zahnstange 9 oder die
Zahnstange 14 aus einem Metallteil oder einem Kunststoffteil bestehen.