DE219372C

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Info

Publication number: DE219372C
Application number: DENDAT219372D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 21 «.^GRUPPE

in BERLIN.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 12. Juli 1908 ab. ·

Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Desinfizieren des Sprechtrichters an Telephonapparaten, bei welcher der Sprechtrichter während des Nichtgebrauches durch eine Kapsel verdeckt wird, die mit Desinfektionspillen o. dgl. gefüllt ist, so daß daraus die desinfizierenden Gase in den Sprechtrichter eindringen. Die Kapsel ist mit dem Sprechtrichter scharnierartig verbunden und wird

ίο durch die Bewegung des Schalthakens an den Sprechtrichter heran- oder von ihm abbewegt. Damit während des Gespräches die herabhängende Desinfektionskapsel ihre Gase nicht nutzlos ausströmt und den Sprechenden belästigt, ist gemäß der Erfindung die Desinfektionskapsel mit einer Klappe versehen, welche die Kapsel während ihres Nichtgebrauches von selbst verschließt, welche sich jedoch selbsttätig wieder öffnet, sobald die Desinfektionskapsel an den Sprechtrichter wieder heranbewegt wird.

In der beiliegenden Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
An dem Wandapparat ist in bekannter Weise der Schalthaken 2 ausschwingbar angeordnet; er schwingt nach unten aus, sobald der Hörer daran aufgehängt wird; beim Abheben des Hörers federt er nach oben zurück.

Mit dem in der Höhe beliebig einstellbaren Sprechtrichter 8 ist die Desinfektionskapsel 12 scharnierartig verbunden, und zwar mit Hilfe einer Rohrschelle 11, welche um den Sprechtrichter 8 herumgelegt wird, damit zur Anbringung der Desinfektionsvorrichtung am Trichter nicht etwa Schrauben o. dgl. in diesen eingetrieben werden müssen, sondern der Trichter nicht beschädigt wird. In der Rohrschelle lagern drehbar der Arm 13, welcher die Kapsel 12 trägt, und die Schnurrolle 14, welche mit dem Dreharm 13 in starrer Verbindung steht. Über das Schnurrad ist eine am Dreharm befestigte Schnur 10 geschlungen, welche über die Rolle 9 nach dem Haken 2 hingeführt und an demselben befestigt ist. Wird der Hörer an dem Haken aufgehängt, so zieht dieser die Schnur an, so daß die Kapsel 12 an den Sprechtrichter emporgehoben wird. Wird der Hörer abgenommen, so schwingt die Kapsel von selbst von dem Trichter herunter.

Damit in dieser Stellung der Kapsel die Gase nicht unnütz verloren gehen, ist gemäß der Erfindung vor der inneren Kapselöffnung eine Klappe 15 angebracht, welche durch ihr Eigengewicht herunterklappt, wenn die Kapsel an den Trichter heranbewegt worden ist. Dadurch wird die Kapselöffnung, durch welche die Gase in den Sprechtrichter hineingelangen, freigegeben. Schwingt die Kapsel in die punktierte Lage herunter, so fällt auch die Klappe 15 wiederum durch ihre eigene Schwere nach unten und verschließt die Öffnung der Desinfektionskapsel.

Für die Kapselbewegung ist es gleichgültig, · in welche Stellung der Sprechtrichter 8 eingestellt wird, da die Schnur 10 zwischen der Rolle 9 und derjenigen 14 durch die Ver-

stellung des. Sprechtrichters nicht beeinflußt wird, weil die Rolle 9 im Drehpunkt des Sprechtrichterhalters liegt.

Claims

Patent-Anspruch:

Vorrichtung zum Desinfizieren von Fernsprechtrichtern mit Hilfe einer am Sprechtrichter drehbar befestigten, ihn bei Nichtgebrauch verschließenden Desinfektionskapsel, dadurch gekennzeichnet, daß die Kapsel (12) auf der dem Innenräum des Trichters zugekehrten Seite mit einer Klappe (15) versehen ist, welche in der Verschlußstellung der Kapsel vor dem Trichter geöffnet, dagegen bei der Entfernung der Kapsel von dem Trichter verschlossen wird, zu dem Zwecke, daß nur bei Nichtbenutzung des Fernsprechapparates in den Trichter hinein desinfizierendes Gas ausströmen kann, beim Gebrauch aber die Ausströmung der Gase vermieden wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.