DE21915C - Hydraulische Kupplung - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

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KLASSE 47? Maschinenelemente.

Hydraulische Kupplung.

Patentirt im Deutschen Reiche vom i. September 1882 ab.

Bei den in drei verschiedenen Anordnungen gezeichneten Reibungskupplungen wird hydrostatischer Druck zum Aneinanderpressen der Reibungsflächen benutzt.

Bei Fig. 1 und 2, die Kupplung in Verbindung mit lose auf der Welle sitzenden Zahnrädern darstellend, wird die entweder tropfbare oder elastische Flüssigkeit durch centrale Rohre H zugeführt, während bei Fig. 3, Verkupplung durchgehender Wellen, das Wasser in eine durch doppelte hydrauliche Liderung abgeschlossene Nuth N eingeführt wird.

Die Abdichtung der Kolben K gegen die Cylinderwände geschieht bei Fig. 2 und 3 durch Leder- oder Gummistulpen S, bei Fig. 1 durch eine elastische Platte M.

In allen Fällen wird der durch Reibung mitzunehmende Theil L zwischen zwei durch Mitnehmer Z unmittelbar oder mittelbar verbundene Reibungsflächen eingeklemmt, daher der erzeugte Reibungswiderstand doppelt nutzbar gemacht. Die Construction ist ferner durchgehende so gewählt, dafs Druckcylinder und Kolben wesentliche Theile der Kupplung sind, also keiner Zwischenglieder bedürfen, und dafs die zur Erzeugung des Reibungsdruckes nöthigen Kräfte sich gegenseitig aufheben, so dafs überall keine schädliche Reibung durch Axialdrücke erzeugt wird. Die erwähnten, möglichst nahe an den Umfang gerückten Mitnehmer Z für den verschiebbaren Theil der Kupplung (in Fig. ι und 3 des Kolbens, in Fig. 2 des Cylinders) haben den Zweck, durch Verringerung bezw. Beseitigung der durch die Tangentialkräfte entstehenden hinderlichen Reibung ein schnelles und sicheres Loslassen der Kupplung, namentlich bei grofsen Widerständen, zu ermöglichen.

Der hydrostatische Druck, welcher bei den gewählten Mafsverhältnissen sechs Atmosphären nicht übersteigt, wird einer etwa vorhandenen Hochdruckwasserleitung oder dem Wasserraum eines Betriebsdampfkessels entnommen, wobei dann das Ein- und Ausschalten der Kupplung durch einfaches Umdrehen eines Dreiwegehahns erfolgt. Da beim Abstellen der Kupplung nur ein sehr geringer Theil des Druckwassers entweicht, so bleibt auch das aus 'Dampfkesseln entnommene Wasser ohne weitere Kühlvorrichtung kalt genug. Dem Einfrieren ausgesetzte Kupplungen werden mit Glycerin gefüllt, welches durch einen in die Rohrleitung eingeschalteten kleinen Cylinder mit gelidertem Kolben vor der Vermischung mit dem Druckwasser bewahrt wird. Ein ähnlicher Cylinder mit entsprechender Belastung des Kolbens dient zur Erzeugung des Druckes, falls solcher anders nicht vorhanden ist. Nicht ausreichender Druck wird durch Hülfe von Differentialkolben nutzbar gemacht.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Die durch Zeichnung und Beschreibung dargestellte Construction hydraulischer Kupplungen, deren Merkmale sind, dafs durch den Flüssigkeitsdruck keinerlei äufsere, schädliche Reibung verursachende Kräfte entstehen, dafs Druckcylinder und Kupplung unmittelbar vereinigt sind und dafs. der mitzunehmende Maschinentheil zwischen zwei durch Mitnehmer verbundene Reibungsflächen eingeklemmt wird.