Die Erfindung betrifft ein Material zur Erzeugung von Heißsiegeleigenschaften in einem bahnförmigen, in
Wasser abgesetzten Fasermaterial aus thermoplastischen, gestreckten, nicht granulierten Teilchen mit verfeinerter,
f ibrillenförmiger Struktur.
Es ist bekannt, daß faseriges Papiermaterial zur Verwendung als Verpackungsmaterial zu Infusionszwecken
bei der Herstellung von Teeaufgußbeuteln u. dgl. geeignet ist. Seit vielen Jahren sind eine Reihe von Versuchen
unternommen worden, Papiermaterial der vorstehend beschriebenen Art heißsiegelfähige Eigenschaften zu
verleihen, wodurch eine Heißsiegelung des Aufgußbeutels an seinen Rändern möglich wird, während sich
gleichzeitig eine Beeinflussung oder Verschlechterung der Infusionseigenschaften des Papiers vermeiden läßt.
Bei Verwendung als Teebeutel o. dgl. ist es notwendig, eine wirksame Siegelung zu erreichen, die beim Eintauchen
in heißem oder kochendem Wasser auch für einen erheblich längeren Zeitraum beständig ist. Ursprünglich
wurde dies dadurch erreicht, daß eine granulierte oder gepulverte, thermoplastische, heißsiegelfähige Masse auf
einer Oberfläche eines vorher geformten, porösen Papiermaterials verteilt und das granulierte Material teilweise
geschmolzen wurde, wodurch es auf dem Papier haftete, ohne dessen poröse Struktur zu zerstören. Das
allgemein verwendete thermoplastische Harz bestand aus einem Vinylchlorid-Vinylacetat-Copolymeren, das in
gepulverter Form leicht zugänglich ist. Leider stand das Harz nicht als feines Pulver zur Verfügung und führte
bei dem Papier nicht nur zu einer außerordentlich rauhen Oberflächenbeschaffenheit, sondern auch zu unästhetisch
wirkenden, durchscheinenden Flecken, die auf dem Papier verteilt waren. Beim anfänglichen Erhitzen des
Copolymeren zur Erzielung einer besseren Haftung des Harzes auf der faserigen Papierstruktur schrumpfte das
Harz außerdem ein, wodurch es unerwünschterweise agglomeriert oder verklumpte. Weiterhin neigte das
geschmolzene Harz dazu, die Flüssigkeitsinfusionsgeschwindigkeit durch das Papier herabzusetzen. Schließlich
ergaben sich noch Probleme dadurch, daß das Harz sich an den Schweißbacken der Versiegelungsmaschine
ansammelte. Obwohl das Copolymere auch durch diskontinuierliche Walzenauftragung oder ähnliche Maßnahmen
auf das vorgeformte Papier gebracht werden konnte, waren auf diese Weise behandelte Materialien
kommerziell nie besonders erfolgreich.
In der US-PS 24 14 833 ist ein in hohem Maße poröses, in Wasser hergestelltes Papiermaterial beschrieben,
welchem das heißversiegelnde Vinylharz in Faserform zugesetzt ist. Die thermoplastischen Fasern sind mindestens
etwa 1,6 mm lang und werden während der Papierherstellung mit den Zellulosefasern mechanisch verschlungen.
Dadurch läßt sich ein Ausmaß des kontrollierten Vermengens im Gewebe erreichen, das mit dem
bisher verwendeten Pulver nicht zu erreichen ist. Die heißversiegelnden Fasern können im Gewebe verteilt
werden, werden jedoch vorzugsweise hauptsächlich an einer Oberfläche des Papiermaterials angeordnet.
Obwohl die in den Papiermaterialien verwendeten copolymeren Vinylharze nach den entsprechenden FDA-Richtlinien
genehmigt sind, können Teeprüfer immer geringe Spuren von Material feststellen, das in dem zur
Teebereitung verwendeten heißen oder kochenden Wasser von dem Harz abgegeben wird. Infolge dieser
erkennbaren und geschmacksbeeinträchtigenden Eigenschaften suchte man nach verbesserten Siegelungsmethoden
und auch nach anderen thermoplastischen Materialien zur Verwendung als heißsiegelfähige Komponente
in derartigen Papiermaterialien.
In diesem Zusammenhang wurden einige Verbesserungen im Vergleich zu copolymerpulver-beschichtetem
Papier erzielt, indem das Copolymer durch Polyäthylen und ähnliche thermoplastische Polyolefinpulver ersetzt
wurde, welche die unerwünschten geschmachsbeeinträchtigenden Eigenschaften nicht mehr aufweisen. Weil
Polyäthylen eine kleinere spezifische Dichte als 1 aufweist, wird es im allgemeinen auf ein vorgeformtes Papier in
Pulverform oder als gleichförmige dünne Schicht oder Folie, die nachträglich durch Hitzeschrumpfung zerstört
wird, aufgetragen. Leider zeigt ein auf diese Weise mit Polyäthylenpulverbehandeltes Papier viele der gleichen
Nachteile, wie sie auch vorher bei mit Pulver überzogenen Materialien auftraten. Das Pulver bleibt beispielsweise
nicht auf einer Seite des Papiers haften. Außerdem ist es schwierig, das gepulverte Polyäthylen in geeigneter
Weise auf das Papier aufzuschmelzen, ohne daß gleichzeitig durch die Hitzeeinwirkung Abbauerscheinungen im
Papiermaterial auftreten.
Das erfindungsgemäße Material zur Erzeugung von Heißsiegeleigenschaften in einem bahnförmigen Fasermaterial
ist dadurch gekennzeichnet, daß die Teilchen aus einem Vinylchlorid-Vinylacetat-Copolymeren bestehen,
daß sie eine Größenverteilung aufweisen, so daß mindestens 75% der Teilchen durch ein Sieb mit 0,42 mm
öffnungen passen, und daß sie nicht zur Bildung einer selbsttragenden Bahn befähigt sind.
Die Teilchen des erfindungsgemäßen Materials bestehen aus brüchigen, dünnen Körpern, die selbst kein
stabiles, ungeleimtes Papier bilden können. Sie weisen jedoch eine gestreckte, unregelmäßige Form und eine
feine Struktur auf, wodurch sie vorzüglich in einem Naßprozeß zur Papierherstellung verwendbar sind. Ein mit
dem erfindungsgemäßen Material als heißsiegelfähiger Komponente hergestelltes Papiermaterial weist eine
glatte, heiß versiegelbare Oberfläche auf, welche im wesentlichen frei von der nachteiligen Rauheit oder den
durchscheinenden Flecken ist, wie sie bisher bei Papiermaterialien mit einem Gehalt von pulverförmigen
Vinyl-copolymeren auftraten.
Weitere Vorteile eines solchen Papiermaterials ergeben sich aus seiner ausgezeichneten Heißversiegelungsstärke,
seiner vorzüglichen Widerstandsfähigkeit gegenüber Delamination in heißem oder kochendem Wasser
und seinen geschmacksneutralen Eigenschaften, wobei geringe Mengen an heißversiegelten Teilchen benötigt
werden und die Trockenversiegelungseigenschaften des Papiers nicht nachteilig beeinflußt werden.
Besonders vorteilhaft sind Teilchen, die an den Fasern des Papiermaterials verankert werden und mit ihm eine
feste, mechanische Bindung ausbilden können, wobei gleichzeitig die mit granulierten, heiß versiegelbaren
Teilchen erzielbaren Vorteile erhalten bleiben.
Besonders vorteilhaft sind weiterhin Teilchen, die dünne, verfeinerte und faserlose Stränge in unregelmäßiger,
netzartiger Anordnung enthalten. Sie sind zur Verwendung als heißversiegelnde Komponente von in Wasser
hergestellten Infusionspapiermaterialien besonders geeignet. Die Teilchen weisen keinerlei Tendenz zur Selbstadhäsion
bei Raumtemperatur, d. h. unterhalb der zur Heißversiegelung benötigten Temperatur auf. Sie zeigen
weiterhin geringe oder keine Kontraktions- oder Schrumpfungserscheinungen beim Erhitzen, wodurch Agglomerationen
verhindert werden, wobei Sie gleichzeitig zu einer glatten Oberfläche des Papiermaterials, welchem
sie einverleibt sind, führen.
Die Vorteile der vorliegenden Erfindung lassen sich in einfacher und wirtschaftlicher Weise erzielen, Vorzugsweise
unter Verwendung von in den entsprechenden FDA-Richtlinien genehmigten Materialien. Die heißsiegelbaren
Infusionspapiermaterialien weisen ausgezeichnete geschmackliche und optische Eigenschaften bei außerordentlicher
Heißsiegelungsstärke auf, wobei annähernd ein Drittel des bisher benötigten Heißsiegelungsmaterials
eingespart werden kann.
Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung, bei der auf die beiliegenden
Zeichnungen Bezug genommen wird.
Die Zeichungen zeigen:
F i g. 1 ein Fließband einer bevorzugten Ausführungsform eines Verfahrens zur Herstellung von verfeinerten
Teilchen der Erfindung und Infusionsmaterialien und
F i g. 2 eine Fotografie durch ein Mikroskop bei etwa 105-facher Vergrößerung der verfeinerten, heißversiegelnden
Teilchen nach der Erfindung.
Das in F i g. 1 abgebildete Fließband zeigt schematisch ein Verfahren zur Herstellung der heißvefsiegelnden
Teilchen und Infusionspapiermaterialien. Wie aus der Zeichnung ersichtlich, werden die verfeinerten heißversiegelten
Teilchen mit Hilfe einer gleichzeitigen Ausfällung und Streckung umfassenden Technik hergestellt. Die
Teilchen werden in Form eines zähen, in Wasser dispergierbaren, flockigen Niederschlags erhalten und weisen
eine gestreckte, nicht granulierte, fibrillin-förmige Struktur auf, wodurch sie während der Papierherstellung mit
herkömmlichen Fasern zur Papierherstellung unter Bildung des gewünschten, heiß versiegelbaren Infüsionspapiers
verankert werden können. Die Teilchen nach der Erfindung stellen jedoch keine papierformenden Fasern
dar und können allein kein stabiles, ungeleimtes Papier bilden. Dementsprechend müssen sie zum Erhalten der
gewünschten stabilen, faserigen Papierstruktur mit anderen Fasern zur Papierherstellung kombiniert werden.
Wie weiterhin aus dem Fließband ersichtlich, wird das heiß versiegelbare, thermoplastische Harz in einem
geeigneten Lösungsmittel gelöst und nachfolgend in Form von verfeinerten Teilchen ausgefällt. Ein für das Harz
geeignetes Ausfällungsmittel wird zur Erzielung der gewünschten Verfeinerung geeigneter Strömungsbedingungen
unterworfen, beispielsweise durch schnelle Bewegung, Rühren oder andere Scherbedingungen oder
einfach durch rasches Strömen durch eine rohrförmige Ausfällungskammer. Die Harzdispersion wird unter
diesen Bedingungen zu dem Ausfällungsmittel gegeben, und wenn das Harz aus der Lösung ausgefällt wird,
entsteht die nicht granulären und faserlosen flockigen Teilchen in gestreckter Form.
Das tatsächliche Aussehen der heißversiegelnden Teilchen ergibt sich aus der in F i g. 2 abgebildeten Vergrößerung.
Man erkennt die einzelnen Stränge von gestreckten Harzteilchen als regellos orientiertes Netz oder
Matrix aus dünnen, brüchigen, fibrillin-förmigen Strängen. Man erkennt weiterhin, daß das Harz nicht in Form
von Teilchen gleicher Größe vorliegt. Das Harz weist dagegen erhebliche Unterschiede bezüglich seiner Größe
und Form auf und scheint eine Vielzahl von fibrillinartigen Strängen aufzuweisen, die sich in seine Hauptebene
hinein und aus ihr heraus erstrecken. Dieser in höchstem Maße regellose, fibrilline Aufbau läßt die heißversiegelnden
Teilchen äußerst gut zur Haftung im Papierherstellungsprozeß geeignet werden, obwohl etwa 85% der
Teilchen eine Größe von weniger als 0,397 mm aufweisen und in Abwesenheit von anderen Fasern zur Papierherstellung
selbst kein stabiles, ungeleimtes Papier bilden können. Die Teilchen sind in Wasser gut dispergierbar
und können an der Naßpartie einer Papiermaschine in einer im wesentlichen gleichen Weise wie herkömmliche
Papierfasern aufgegeben werden. Besonders vorteilhaft ist es jedoch, sie so in die Papiermaschine einzubringen,
daß sich ein zweischichtiges, heiß versiegelbares Infusionspapiermaterial bildet.
In dem Zwei-Schichten-Verfahren werden die Teilchen praktisch durch die anfängliche Ablagerung von
Papierfasern aus ihren wässrigen Dispersionen filtriert, bevor sich das Papier vollständig gebildet hat oder
vollständig entwässert worden ist. Die Teilchen werden vorzugsweise an einer Oberfläche des Papiers angeordnet
und verleihen ihr somit die gewünschte Heißversiegelungseigenschaften. Besonders vorteilhaft ist, daß die
heißversiegelnden Teilchen nach der Erfindung äußerst günstige Eigenschaften aufweisen, beispielsweise keine
Schrumpfungserscheinungen beim Erhitzen im herkömmlichen Papiertrocknungssystem, geringe oder keine
Neigung zur Agglomeration oder Selbstadhäsion und keine nachteilige Papierdurchdringung bei Versiegelungstemperaturen.
Das normalerweise feste, synthetische, als Ausgangsmaterial verwendete thermoplastische Harz muß leicht in
einem geeigneten Lösungsmittel löslich und aus ihm unter den erforderlichen Bedingungen ausfällbar sein, damit
die gewünschte Verfeinerung erhalten wird. Thermoplastische Vinylchlorid-Vinylacetat-Copolymere erfüllen
diese Bedingungen, weil sie in Aceton leicht löslich und aus ihrer Lösung durch Zugabe zu einem geeigneten
Ausfällungsmittel, beispielsweise Wasser oder einer Wasser-Aceton-Mischung, leicht ausfällbar sind.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Vinyl-Copolymeren, wie sie unter entsprechenden FDA-Richtli-
nien zur Verwendung in Teeaufgußbeuteln u. dgl. genehmigt sind, näher beschrieben. Dementsprechend ist das
bevorzugte Harz ein aus etwa 86% Vinylchlorid und 14% Vinylacetet bestehendes Copolymer. Die spezielle
Form des als Ausgangsmaterial verwendeten Harzes ist ohne Bedeutung, weil das Harz während des Prozesses
nach der Erfindung gelöst wird.
Selbstverständlich können die besonderen Lösungs- und Ausfällungsmittel je nach dem jeweils verwendeten
Harz variiert werden. In einer bevorzugten Ausführungsform besteht das Lösungsmittel aus Aceton, nicht nur
wegen seiner Löslichkeitseigenschaften, sondern auch, weil es dem Ausfällungsprozeß angepaßt werden kann,
indem das Harz lediglich durch Zugabe zu Wasser oder einer Wasser-Aceton-Mischung ausgefüllt wird.
Wie vorstehend beschrieben, werden die heißversiegelnden Teilchen nach der Erfindung hergestellt, indem
ίο die Dispersion des thermoplastischen Harzes zu einem Ausfällungsmittel für das Harz unter geeigneten Bewegungsbedingungen
zugegeben wird. Der Ausfällungsprozeß unterwirft das synthetische, polymere Material bei
der Ausfällung gleichzeitig starken Scherkräften. Das Verfahren führt zum Auseinanderreißen und Strecken des
Niederschlags und ergibt dünne, verfeinerte, nicht granulierte Teilchen. Obwohl die Ausfällungstechnik unter
gleichzeitiger Scherung den Verfahren ähnelt, wie sie in der Zellulose-Acetat-Industrie und bei der Herstellung
von faserartigen Materialien (fibrids) gebräuchlich sind, weisen die Teilchen nach der Erfindung im wesentlichen
keine faserartigen (fibrid) Eigenschaften auf. Sie bilden insbesondere keine in Wasser stabile Papierstruktur und
weisen in Wirklichkeit auch keine faserartige Struktur auf, weil sie allein kein stabiles, ungeleimtes Papier bilden
können. Genauer ausgedrückt können lediglich aus diesen Teilchen bestehenden Papiere nicht von einem
papierformenden Draht entfernt werden und besitzen keinerlei oder nur eine geringe Festigeit nach dem
Trocknen an der Luft.
Es ist weiterhin hervorzuheben, daß die Stärke der Bewegung während des Ausfüllens der heißversiegelnden
Teilchen variiert werden kann, weil die Ausbildung von faserartigem Material (fibrid) nicht erforderlich ist. Die
Kraft, mit der die Verfeinerung jedoch durchgeführt wird, muß groß genug sein, um dem ausfallenden Harz eine
gestreckte, nicht granulierte Struktur zu verleihen, so daß es in einem Papierherstellungsprozeß verwendet und
im Papier mit herkömmlichen Fasern zur Papierherstellung verankert werden kann. Die Zusammensetzung der
heißversiegelten Teilchen wird nach dem Ausfällen normalerweise filtriert und gründlich gewaschen, bevor sie in
Wasser zur Weiterverwendung in der Naßpartie einer Papiermaschine dispergiert wird. Es ist anzunehmen, daß
das fehlende Schrumpfungsverhalten der Teilchen beim Erhitzen in der dünnen, verfeinerten Natur der Harzteilchen,
wie sie sich während des Ausfällungsprozesses ausbildet, begründet ist.
Die Konzentration des Harzes in seiner Lösung vor dem Ausfällen kann in gewissen Bereichen variiert
werden, beträgt jedoch gewöhnlich weniger als etwa 25 Gew.-%. Der tatsächliche allgemeine Arbeitsbereich
beträgt etwa 5—15Gew.-%. Bevorzugt wird für das Vinylchlorid-Vinylacetat-Copolymer eine Konzentration
von etwa 7—9 Gew.-% in Aceton.
Zur Erzielung optimaler Ergebnisse sind bestimmte Temperatur- und Konzentrationsbedingungen für die
Ausfällungslösung erforderlich. In einer bevorzugten Ausführungsform, in der das Harz in einer Acetonlösung
gelöst wird, kann ein eine Aceton-Wasser-Mischung enthaltendes Ausfällungsmittel verwendet werden, vorausgesetzt,
daß die Acetonkonzentration in der Ausfällungslösung weniger als etwa 50% beträgt und die Lösung
unterhalb der Raumtemperatur, d.h. unterhalb etwa 25°C gehalten wird. Werden eine oder beide dieser
miteinander in Zusammenhang stehenden Bedingungen variiert, wird das entstehende heißsiegelfähige Teilchen
beeinflußt. Beispielsweise führt eine Acetonkonzentration in der Ausfällungslösung von weniger als etwa 5% zu
unwirtschaftlichen Ergebnissen im Isolierungssystem. Die Arbeitskonzentration für die Ausfällungsflüssigkeit
kann zwar zwischen 5 und 30 Gew.-% Aceton schwanken, die bevorzugte Konzentration beträgt jedoch
zwischen 10 und 20% Aceton, eine typische Konzentration etwa 15%.
Wie bereits ausgeführt, sind Temperaturen oberhalb 25° C unerwünscht. Wenn beispielsweise von 300C
verwendet wird, erhalten die Teilchen adhäsive Eigenschaften, neigen zur Agglomeration und erhalten eine
ungünstige Größe. Die Temperatur des Ausfällungsmittels liegt vorzugsweise zwischen etwa 0 bis 5° C. Bei
diesen Temperaturen werden gute Dispersionen des Niederschlags erhalten; außerdem wird die Filtration der
entstehenden, nicht faserigen Teilchen erleichtert. Dementsprechend besteht eine bevorzugte Ausfällungslösung
aus etwa 15% Aceton und wird bei einer Temperatur von etwa 00C gehalten. Unter diesen Bedingungen bleiben
die heißsiegelfähigen Teilchen dispergiert und zeigen keine unerwünschte Selbstadhäsion.
Wie weiterhin ausgeführt, hängt die Teilchengröße von einer Anzahl von Faktoren ab. Im allgemeinen sollten
die Teilchen zur Verwenung in einem Naßprozeß geeignet und der Fähigkeit von Papiermaschinen zur Bearbeitung
von Dispersionen der Teilchen angepaßt sein. Große Teilchen liefern allgemein schlechte Dispersionen im
Papierherstellungssystem und weisen schlechte Verfilzungs- und Adhäsionseigenschaften bezüglich der Papierfasern
während des herkömmlichen Papiertrocknungsprozesses auf. Außerdem ergeben große, grobe Teilchen
eine relativ rauhe Oberfläche, neigen zum Ausflachen (coining effect) während der Papierherstellung und führen
zu nachteiligen, durchscheinenden Flecken im Siegelungsbereich des Infusionspapiermaterials. Kleine Teilchen
ergeben natürlich gute Dispersionen während der Papierherstellung und haften in ausgezeichneter Weise
während des Trocknungsprozesses am Papier. Die Teilchengröße nimmt mit zunehmender Scherkraft während
des Ausfällens ab. Die Scherkraft kann sich natürlich mit der Bewegungsgeschwindigkeit und der Viskosität des
Ausfällungsmittels ändern.
Der Zeitraum, in welchem der Niederschlag in hohem Maße plastisch und deformierbar ist, beeinflußt die
Größe der entstehenden heißsiegelfähigen Teilchen. Durch Verlängerung der Ausfällzeit, beispielsweise bei
Verwendung eines Ausfällungsmittels mit einem großen Gehalt an Polymerlösungsmittel, erhalten die Scherkräfte
mehr Möglichkeiten zum Auseinanderreißen der Struktur, wodurch feinere heißversiegelnde Teilchen
gebildet werden.
Die heißversiegelnden Teilchen nach der Erfindung werden in geeigneter Weise nach der Bauer-McNett-Ska-Ia
klassifiziert. Die Trennung wird an einer wäßrigen Dispersion von Teilchen durchgeführt und wird als an
Sieben verschiedener Größe zurückgehaltener Teilchenprozentsatz wiedergegeben. Teilchen, die von einem
14-Mesh-Sieb zurückgehalten werden, sind allgemein bei der Herstellung von heiß versiegelbaren Infusionspapiermaterialien
aus den vorstehenden Gründen unerwünscht. Ein kleinerer Anteil, d.h. weniger als etwa 1%
derartiger Teilchen kann jedoch hingenommen werden, ohne daß das Papiermaterial im wesentlichen nachteilig
beeinflußt wird. Teilchen, die von einem Sieb mit Öffnungen von 0,42 mm zurückgehalten werden, sind dann
unerwünscht, wenn sich ihr Anteil der 50%-Marke nähert. Mengen bis zu etwa 25 Gew.-% können im allgemeinen
hingenommen werden, ohne daß sich nachteilige Effekte zeigen. Dementsprechend müssen die Ausfällungsbedingungen
so kontrolliert werden, daß große Teilchen der vorstehend beschriebenen Art die obigen Grenzen
unterschreiten. Tatsächlich werden vorzugsweise etwa 15—20% und weniger der Teilchen von einem Sieb mit
öffnungen von 0,42 mm zurückgehalten. Für die übrigen 80—85% gilt vorzugsweise eine normale Größenverteilung,
für die ein Sieb mit 0,10 mm Öffnungen einen typischen Mittelwert darstellt. Die von einem 0,42 mm-Sieb
zurückgehaltenen Teilchen weisen allgemein nicht so gute Eigenschaften auf, wie Teilchen, die fein genug sind,
um durch das 0,42 mm-Sieb zu gehen, jedoch groß genug sind, um von einem 0,10 mm-Sieb zurückgehalten zu
werden.
Die Eigenschaften bezüglich der Versiegelungsdurchdringung hängen ebenfalls von der Teilchengröße ab.
Große Penetrationswerte bedeuten eine mögliche Ansammlung von Harz an den Heißversiegelungsbacken
einer Versiegelungsmaschine. Obwohl die Untergrenze der Teilchengröße variiert werden kann, ist jedoch
hervorzuheben, daß die Teilchen groß genug sein müssen, um von dem faserigen Grundmaterial während der
Herstellung des Infusionspapiermaterials zurückgehalten zu werden. Eine Anzahl von Beispielen für Größenverteilungen
von heißversiegelnden Teilchen, mit denen gute bis ausgezeichnete Ergebnisse erzielt werden, sind
in Tabelle I wiedergegeben.
Tabelle I
Größenverteilung der Teilchen*
Die Größe der bei der Scherausfällung entstehenden Teilchen kann, wie dies häufig der Fall ist, bei der
Verwendung von in der Papierindustrie üblichen Vermahlungsvorrichtungen verkleinert werden, beispielsweise
durch einen Pulpen-Abscheider nach Jordan. Tatsächlich sind die in einer derartigen Maschine auftretenden
starken hydraulischen Scherkräfte dem Metall-auf-Metall-Kontakt, wie er in anderen üblichen Vermahlungsvorrichtungen,
beispielsweise in Holländern, auftritt, vorzuziehen. Weiterhin ist hervorzuheben, daß die hier erwähnte
Teilchengröße sich direkt auf die Herstellung von Infusionspapiermaterialien zur Verwendung auf dem
Kaffee- und Teesektor und daß es andere Anwendungsgebiete gibt, wo sich die Anwesenheit von größeren
Teilchen nicht nachteilig auswirkt.
Wie vorstehend ausgeführt, wird das heiß versiegelbare Infusionspapiermaterial hergestellt, indem eine
verdünnte Dispersion von heiß versiegelbaren Fasern aus Vinylchlorid-Vinylacetat-Copolymer in einen Eintrag
von nicht thermoplastischen Fasern zur Papierherstellung gegeben wird, während diese Fasern auf dem papierbildenden
Draht abgelagert werden. Die Fasern aus Vinylchlorid-Vinylacetat-Copolymer werden vorzugsweise
in den Aufgabebehälter einer Papiermaschine gegeben. Sie werden dann auf dem papierformenden Draht an
einer mittleren Stelle entlang des Verlaufs des Drahtes zur Fasersammlung abgeschieden.
Die Anordnung der Papiermaschine erfolgt im wesentlichen in der üblichen Weise. Das Flottenverhältnis der
Teilchendispersion nach der Erfindung ist annähernd das gleiche wie bei üblichen Verfahren. Die Dispersion
wird so zum Papierfasereintrag gegeben, daß sich Teilchen und Fasern vermischen und sich gemeinsam auf dem
papierformenden Sieb der Papiermaschine abscheiden. Im allgemeinen beginnen sich die nicht thermoplastischen
Fasern zur Papierherstellung auf dem papierformenden Sieb an einer Stelle anzuscheiden, die in Strömungsrichtung
von dem Einführungsort der heißsiegelfähigen Teilchen liegt. Auf diese Weise wird zunächst eine
erste oder anfängliche Faserschicht auf dem papierformenden Sieb der Maschine gebildet, so daß eine Oberfläche
des entstehenden Infusionspapiermaterials aus vollständig nicht thermoplastischen Fasern zur Papierherstellung
besteht. Auf diese Weise wirkt die erste Schicht des Papiermaterials als Basis zur Aufnahme und
Verankerung der heißsiegelfähigen Teilchen. Die Fasern lagern sich zusammen mit den Teilchen weiterhin ab,
wenn das papierformende Sieb durch den Aufgabebehälter bewegt wird, wobei die Fasern das Abscheiden und
Zurückhalten der Teilchen unterstützen. Obwohl auf der oberen Oberfläche des entstehenden Papiers einige
Fasern zur Papierherstellung zugegen sein können, enthält sie jedoch hauptsächlich heißsiegelfähige Teilchen,
Dadurch nimmt zwangsläufig die Konzentration der Teilchen in der Teife des Papiers ab. Anders ausgedrückt,
wirkt die primäre Faserabscheidung sowohl als Filterbett für die Teilchen als auch als Basis für die Aufnahme
weiterer Fasern. Dabei ist zu beachten, daß selbst die Primärabscheidung der Fasern äußerst verdünnt ist und
weiterhin an der Dynamik des Systems teilnimmt, wobei eine gute Verfilzung mit nachfolgend abgeschiedenen
Teilchen auftritt. Obwohl die zwei Schichten des Papiers durch keine scharfe Linie getrennt sind, ist die untere
Oberfläche des Papiers im wesentlichen frei von thermoplastischen Teilchen. Dies ist besonders vorteilhaft,
Größe der Sieb |
Zurückgehaltene Teilchen (%) |
B |
C |
D |
E |
öffnung (mm) |
A |
0,0 |
0,5 |
0,4 |
0,4 |
1,17 |
0,2 |
16,7 |
15,5 |
16,4 |
18,6 |
0,42 |
14,1 |
35,6 |
57,8 |
60,4 |
55,9 |
0,10 |
38,4 |
47,7 |
26,2 |
22,8 |
25,1 |
Bodentellerinhalt — |
47,3 |
|
|
|
|
* Bauer-McNett-Skala |
|
|
|
Tabelle II |
Verfeinerte |
Faser |
|
Teilchen |
|
|
|
|
Grundgewicht* (kg) |
4,26 |
4,30 |
Gesamt |
1,36 |
1,41 |
Versiegelung |
773 |
653 |
Trockenblattspannung (N/m) |
364 |
187 |
Naßblattspannung (N/m) |
585 + |
353 |
Dampfbeständigkeit (sek.) |
90 |
56 |
Trockenblattspannung (N/m) |
205 |
103 |
Luftdurchlässigkeit |
|
|
(cm3/s pro cm2) |
|
|
wenn das Papiermaterial in einer heißversiegelnden Verpackungsmaschine verwendet werden soll. Derartige
Maschinen sind gewöhnlich mit geheizten, unter Druck arbeitenden Backen ausgestattet, und es ist daher
wichtig, daß das thermoplastische Material nicht mit den heißen Backen in Berührung kommt, damit auf ihnen
eine Ansammlung von Harz und ein Bruch der erhaltenen Versiegelungen vermieden wird.
Nach einem weiteren vorteilhaften Merkmal wird zur Erzielung der gleichen und sogar-verbesserten Heißversiegelungseigenschaften
wesentlich weniger thermoplastisches Material der Erfindung benötigt. Insbesondere
werden die vorstehend beschriebenen Eigenschaften von Papiermaterialien mir einem bestimmten Gehalt von
thermoplastischen Fasern jetzt bei Verwendung von nur zwei Dritteln des bisher benötigten Versiegelungsmaterials
nach der Erfindung erreicht. Als spezielles Beispiel für die erfindungsgemäß erhaltenen Ergebnisse gibt
ίο Tabelle II die Eigenschaften von zwei heiß versiegelbaren Papiermaterialien wieder, die auf identische Weise aus
annähernd gleichen Anteilen von copolymeren Fasern und verfeinerten Teilchen hergestellt wurden.
(cm
* Materialgewicht pro Ries (480 Blatt, 60,96 χ 91,44 cm)
In Anbetracht des Unvermögens der heißsiegelfähigen Teilchen zur Bildung eines ungeleimten Papiers in
Abwesenheit von Fasern zur Papierherstellung ist es im allgemeinen vorzuziehen, daß der zweischichtige
Papieraufbau angewendet wird. Eine vollständige Vermischung der Teilchen mit den herkömmlichen Fasern zur
Papierherstellung kann jedoch auch durchgeführt werden, vorausgesetzt, daß die Teilchen in genügendem
Ausmaß in der Blattstruktur festgehalten und aus ihr während des Papierherstellungsprozesses nicht herausgewaschen
werden. Wenn die heißsiegelfähigen Teilchen und Papierfasern gründlich durchmischt werden, ist es
häufig erwünscht, die Zusammensetzung der thermoplastischen Teilchen im Papier mit hochzermahlenen Zellulosefasern
(flock) unter Bindung festzuhalten. Andere übliche Bindemittel können ebenfalls mit Erfolg angewendet
werden.
Die bei der Papierherstellung entstehenden Infusionspapiermaterialien zeigen einen dünnen, porösen, leichten
Aufbau, sind jedoch von ausreichender Festigkeit, um die nachfolgenden Maßnahmen zur Weiterverarbeitung,
wie sie bei der Herstellung von Teeaufgußbeuteln und dgl. notwendig sind, auszuhalten. Papiermaterialien der
beschriebenen Art weisen im allgemeinen ein Grundgewicht zwischen etwa 4,08 und 7,26 kg pro Ries (480 Blatt,
60,96 χ 91,44 cm) auf und sind in Heißsiegelungsmaschinen leicht zu bearbeiten.
Die folgenden Ausführungsbeispiele dienen zur weiteren Erläuterung der Erfindung. Die angegebenen Mengen
beziehen sich auf das Gewicht.
Beispiel I
Eine Lösung des Heißsiegelungsharzes wurde durch Auflösen von etwa 4,08 kg eines Vinylchlorid-Vinylacetat-Copolymeren
handelsüblich in etwa 45,36 kg Aceton hergestellt.
Eine wäßriges Aceton enthaltende Ausfällungslösung mit einem Gehalt von etwa 17% Aceton wurde hergestellt
und auf etwa 5° C gekühlt.
Ein rohrförmiger Niederschlagsapparat oder Aspirator mit einer Einlaßöffnung für die Ausfällungslösung mit
einem Durchmesser von etwa 3,97 mm und einer Einlaßöffnung für die Harzlösung mit einem Durchmesser von
etwa 1,59 mm wurde als Ausfällungsvorrichtung verwendet. Die Ausfällungslösung wurde durch den Aspirator
mit eine Strömungsgeschwindigkeit von 7,5 g/min und einem Arbeitsdruck von 6,2 bar geleitet. Die Harzlösung
mit einer Temperatur von 30° C wurde durch die Eintrittsöffnung für die Harzlösung mit einer Einspritzgeschwindigkeit
von 0,65 g/min und einem Einspritzdruck von 0,34 bar eingespritzt.
Unter diesen Bedingungen bildete sich ein flockiger Niederschlag, der nach Waschen und Filtrieren die
folgende Teilchengrößenverteilung aufwies:
Maschengröße Zurückgehaltene Teilchen
(mm) (Gew.-%)
1,17 |
0,1 |
0,42 |
21,3 |
0,10 |
53,7 |
Bodentellerinhalt |
24,9 |
In Abwesenheit zusätzlicher herkömmlicher Fasern zur Papierherstellung konnten die entstehenden Teilchen io
kein stabiles, ungeleimtes Papier bilden.
Beispiel II
Ein heißsiegelbares, zweischichtiges Papiermaterial wurde entsprechend der in der US-PS 24 14 833 beschrie- 15
benen Technik hergestellt, wobei als Siegelmischung eine verdünnte Dispersion mit einem Gehalt von 85% der
verfeinerten Teilchen aus Beispiel I und 15% eines Zellulosefasereintrags verwendet wurden. Ein zweischichtiges,
heißsiegelbares Papiermaterial wurde unter im wesentlichen identischen Bedingungen wie in der obigen
Patentschrift erhalten. Typische Eigenschaften von auf diese Weise hergestellten Zwei-Papier-Materialien sind
in Tabelle III wiedergegeben: 20
Tabelle III
45 Materialgewicht pro Ries (480 Blatt, 60,96 χ 91,44 cm)
|
Probe 1 |
Probe 2 |
Grundgewicht* (kg) |
|
|
Gesamt |
4,35 |
4,54 |
Versiegelung |
1,29 |
1,15 |
Trockenblattspannung (N/m) |
|
|
Maschinenrichtung |
1380 |
1580 |
Querrichtung |
390 |
439 |
Körnungsverhältnis (%) |
29 |
28 |
Querrichtung- |
163 |
183 |
Naßblattspannung (N/m) |
|
|
TMI-Stärke(mm) |
0,84 |
0,89 |
(TappiStd.T411os-76) |
|
|
Scheinbare Dichte (g/cm3) |
0,19 |
0,19 |
Luftdurchlässigkeit |
97 |
91 |
(cm3/s per cm2) |
|
|
Trockenberstdruck (kPa)
(Mullen)
Trockenaufspaltung (N/m) |
58,8 |
47,1 |
Maschineneinrichtung |
|
|
Querrichtung |
101 |
99 |
Dampf beständigkeit (sek.) |
84 |
66 |
291 + |
219 + |
Beispiel III
Das Verfahren nach Beispiel I wurde wiederholt, wobei die Ausfällungslösung 19% Aceton enthielt. Die
Lösung wurde durch den Aspirator mit einer Strömungsgeschwindigkeit von 6,5 g/min und einem Arbeitsdruck
von 5,5 bar geleitet. Die entstandenen verfeinerten Teilchen wiesen die folgende Teilchengrößenverteilung auf.
Siebgröße Zurückgehaltene Teilchen
(mm) (Gew.-%)
1,17 |
0,3 |
0,42 |
18,2 |
0,10 |
48,6 |
Bodentellerinhalt |
32,9 |
Das daraus entsprechend dem Verfahren von Beispiel II hergestellte heißsiegelfähige Papiermaterial wies die
für die Probe 3 in Tabelle V aufgeführten Eigenschaften auf.
Beispiel IV
Eine Lösung von Heißversiegelungsharz wurde hergestellt indem in etwa 56,7 kg Aceton etwa 3,86 kg eines
copolymeren Vinylchlorid-Vinylacetat-Harzes (handelsüblich) gelöst wurden.
Eine wäßrige Acetonlösung mit einem Gehalt von etwa 15% Aceton wurde als Niederschlagslösung hergestellt
und auf eine Temperatur von etwa 0°C gekühlt. Die Niederschlagslösung wurde durch den Aspirator mit
einer Strömungsgeschwindigkeit von 5 g/min und einem Arbeitsdruck von etwa 6,52 bar geleitet. Die Harzlösung
wurde durch das Eintrittsrohr für die Harzlösung mit einer Einspritzgeschwindigkeit von etwa 0,4 g/min
und einem Injektionsdruck von 0,41 bar eingespritzt. Unter diesen Bedingungen bildete sich ein flockiger
Niederschlag, der nach dem Waschen und Filtrieren in Abwesenheit von zusätzlichen herkömmlichen Fasern zur
Papierherstellung kein stabiles, ungeleimtes Papier bilden konnte.
Entsprechend der in Beispiel II beschriebenen Weise wurden heiß versiegelbare Papiermaterialien hergestellt.
Typische Eigenschaften von zwei so erhaltenen Papiermaterialien, die mit verschiedenen Mengenverhältnissen
an verfeinerten Teilchen hergestellt wurden, werden in Tabelle IV mit den entsprechenden Eigenschaften von im
Handel erhältlichen heiß versiegelbarem Material verglichen:
Tabelle IV
* Materialgewicht pro Ries (480 Blatt, 60,96 χ 91,44 cm)
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Beispiel V
Die Verfahren von Beispiel I und Beispiel II wurden wiederholt, wobei ein zweischichtiges Papiermaterial mit
den Eigenschaften der Proben 6 und 7 in Tabelle V erhalten wurden.
|
Handelsübliches |
Probe 4 |
Probe 5 |
|
Papier |
|
|
Grundgewicht* (kg) |
|
|
|
Gesamt |
4,42 |
4,23 |
4,02 |
Versiegelung |
1,38 |
0,71 |
1,03 |
Trockenblattspannung (N/m) |
|
|
|
Maschinenrichtung |
897 |
1297 |
1075 |
Querrichtung |
371 |
363 |
340 |
Körnungsverhältnis (%) |
41 |
28 |
32 |
Querrichtung-Naßblattspannung (N/m) |
137 |
134 |
122 |
TMI-Stärke(mm) |
0,76 |
0,86 |
0,89 |
(TappiStd.T411os-76) |
|
|
|
Scheinbare Dichte (g/cm3) |
0,22 |
0,18 |
0,17 |
Gurley-Porösität (cm3/s pro cm2) |
254 |
136 |
139 |
Trockenberstdruck (k PaXMullen) |
38,2 |
58,8 |
50,0 |
Trockenaufspaltung (N/m) |
|
|
|
Maschinenrichtung |
94 |
86 |
108 |
Querrichtung |
— |
64 |
78 |
Dampfbeständigkeit (sek.) |
530 |
113 |
516 |
Papier-pH-Wert |
5,5 |
4,4 |
4,5 |
|
21 67 293 |
4,23 |
* Materialgewicht pro Ries (480 Blatt, 60,96 χ 91,41 cm) |
Probe 7 |
Probe 8 |
Probe 9 |
Tabelle V |
|
1,30 |
|
|
|
|
|
Probe 3 Probe 6 |
|
|
4,46 |
4,49 |
3,72 |
Grundgewicht* (kg) |
|
973 |
Beispiel VI |
1,37 |
1,39 |
0,82 |
Gesamt |
4,49 |
373 |
|
|
|
|
Versiegelung |
1,34 |
39 |
|
1099 |
1111 |
907 |
Trockenblattspannung (N/m) |
|
148 |
446 |
292 |
329 |
Maschinenrichtung |
1285 |
|
42 |
26 |
36 |
Querrichtung |
325 |
0,76 |
181 |
115 |
123 |
Körnungsverhältnis (%) |
26 |
|
|
|
|
Querrichtung- |
120 |
0,21 |
0,76 |
0,84 |
0,81 |
Naßblattspannung (N/m) |
|
102 |
|
|
|
TMI-Stärke(mm) |
0,97 |
52,0 |
0,22 |
0,20 |
0,18 |
(TappiStd.T411os-76) |
|
|
87,4 |
172 |
220 |
Scheinbare Dichte (g/cm3) |
0,17 |
|
54,9 |
56,9 |
41,2 |
Gurley-Porösität (cm3/s pro cm2) |
174 |
112 |
|
|
|
Trockenberstdruck (k Pa) |
38,2 |
86 |
|
|
|
(Mullen) |
|
600 + |
107 |
105 |
94 |
Trockenaufspaltung (N/m) |
|
4,0 |
99 |
78 |
62 |
Maschinenrichtung |
99 |
423 + |
432 + |
372 |
Querrichtung |
66 |
4,0 |
— |
— |
Dampf beständigkeit (sek.) |
219 + |
|
|
|
Papier-pH-Wert |
4,2 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Das in Beispiel I beschriebene Verfahren wurde wiederholt mit einer Acetonkonzentration von 15% im
Ausfällungsmittel. Zwei verschiedene Partien verfeinerter Teilchen mit Teilchengrößenverteilungen, wie sie in
Tabelle I, Spalten A und B, Wiedergegeben sind, wurden hergestellt.
Papiermaterialien, die aus den vereinigten Partien hergestellt wurden, wiesen die in Tabelle V, Proben 8 und 9,
wiedergegebenen Eigenschaften auf.
35 Beispiel VII
Es wurden 15 g Vinylchlorid-Vinylacetat-Copolymer in 150 ml Aceton gelöst. Es wurden 750 ml l%ige Carboxymethylcellulose
in einem Waring-Mischer hergestellt. Die Acetonlösung wurde in die Carboxymethylcellulose
gegossen, während der Mischer auf hochtouriges Rühren eingestellt war. Das anfallende Material wurde auf
einem Büchner-Trichter filtriert und fünfmal mit 500 ml Leitungswasser gewaschen. Das anfallende Filtrat
konnte nicht von dem Trichter entfernt werden (d. h. in feuchtem Zustand konnte es kein selbsttragendes Blatt
bilden). Durch Trocknen an der Luft wurde auch ein Pulver erhalten, das keinen »blattartigen Zusammenhalt«
aufwies. Folglich waren sowohl Naß- als auch Trocken-»Reißlänge« Null.
Die Glätte der Heißversiegelungsoberfläche des unter Verwendung der verfeinerten Fasern der Erfindung
hergestellten Papiermaterials war erheblich besser als die des im Handel erhältlichen Materials. Tatsächlich war
die Glätte vergleichbar mit derjenigen, die bei einer nachträglichen Kalanderbehandlung erreichbar ist. Die
außerordentliche Glattheit des Materials ist für den Fachmann jederzeit erkennbar, sie kann jedoch auch durch
Messung der statischen Friktion der Papieroberfläche nach ASTM-Verfahren D 1894-63 bestimmt werden. Mit
Hilfe dieses Verfahrens wurde festgestellt, daß das mit verfeinerten Teilchen der Erfindung hergestellte Papiermaterial
dem Typ nach eine nominale statische Friktion von etwa 106 gm aufweist. Mit Vinylharzfasern hergestellte
Papiermaterialien weisen dagegen einen entsprechenden Wert von 142 gm auf.
Der geschmacksneutrale Charakter des Papiermaterials ist ebenfalls verbessert. Zwar ist diese Qualitätsprüfung
sehr subjektiver Art, jedoch wurde von anerkannten Geschmacksprüfern festgestellt, daß das Papier einen
wesentlich neutraleren Geschmack aufweist als Papiere, die mit Vinylharzfasern hergestellt wurden.
Die Papiermaterialien wurden ebenfalls auf Heißversiegelungsmaschinen getestet. Dabei ließ sich keine
Siegelpenetration oder Harzansammlung an den Schweißbacken feststellen. Außerdem wurden größere Versiegelungsstärken
bei gleichen Arbeitsgeschwindigkeiten und Versiegelungstemperaturen erhalten.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
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