DE2147322C2 - Bahnmaterial aus Papierfasern und heißsiegelfähigem Material, Verfahren zu seiner Herstellung sowie seine Verwendung zur Herstellung von Aufgußbeuteln - Google Patents
Bahnmaterial aus Papierfasern und heißsiegelfähigem Material, Verfahren zu seiner Herstellung sowie seine Verwendung zur Herstellung von AufgußbeutelnInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein naß abgelegtes, heißsiegelfähiges Bahnmaterial aus Papierfasern und thermoplastischem,
heißsiegelfähigem Material, das mit den Fasern vermischt und im Bahnmaterial verankert ist und
selbst kein stabiles ungeleimtes Papier bilden kann. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Hersteilung
des genannten Bahnmaterials sowie seine Verwendung zur Herstellung von Aufgußbeuteln.
Ein solches Bahnmaterial wird im folgenden der Einfachheit halber als Papier bzw. Papiermaterial
bezeichnet was jedoch nicht als Papier im engeren Sinne zu verstehen ist
Es ist bekannt, daß faseriges Papiermateria; zur
Verwendung als Verpackungsmaterial zu Infusionszwecken bei der Herstellung von Teeaufgußbeuteln
ίο iL dgL geeignet ist Seit vielen Jahren sind eine Reihe von
Versuchen unternommen worden, Papiermaterial der vorstehend beschriebenen Art heißsiegelfähige Eigenschaften
zu verleihen, wodurch eine Heißsiegelung des Aufgußbeutels an seinen Rändern möglich wird,
während sich gleichzeitig eine Verschlechterung der Diffusionseigenschaften des Papiers vermeiden läßt Bei
Verwendung als Teebeutel o. dgl. ist es notwendig, eine wirksame Siegelung zu erreichen, die beim Eintauchen
in heißem oder kochendem Wasser auch für einen erheblich längeren Zeitraum beständig ist Ursprünglich
wurde dies dadurch erreicht daß eine granulierte oder gepulverte, thermoplastische, heißsiegelfähige Masse
auf einer Oberfläche eines vorher geformten, porösen Papiermaterials verteilt und das granulierte Material
teilweise geschmolzen wurde, wodurch es auf dem Papier haftete, ohne dessen poröse Struktur zu
zerstören. Das allgemein verwendete thermoplastische Harz bestand aus einem Vinylchlorid-Vinylacetat-Copolymeren,
das in gepulverter Form leicht zugänglich ist.
Leider stand das Harz nicht als feines Pulver zur Verfügung und führte bei dem Papier nicht nur zu einer
außerordentlich rauhen Oberflächenbeschaffenheit, sondern auch zu unästhetisch wirkenden, durchscheinenden
Flecken, die auf dem Papier verteilt waren. Beim anfänglichen Erhitzen des Copolymeren zur Erzielung
einer besseren Haftung des Harzes auf der faserigen Papierstruktur schrumpfte das Harz außerdem ein,
wodurch es unerwünschterweise agglomeriert oder verklumpte. Weiterhin neigte das geschmolzene Harz
dazu, die Flüssigkeitsdiffusionsgeschwindigkeit durch das Papier herabzusetzen. Schließlich ergaben sich noch
Probleme dadurch, daß das Harz sich an den Schweißbacken der Versiegelungsmaschine ansammelte.
Obwohl das Copolymere auch durch diskontinuierliehe Walzenauftragung oder ähnliche Maßnahmen auf
das vorgeformte Papier gebracht werden konnte, waren auf diese Weise behandelte Materialien kommerziell nie
besonders erfolgreich.
In der US-PS 24 14 833 ist ein in hohem Maße poröses, in Wasser hergestelltes Papiermaterial beschrieben,
welchem das heißsiegelnde Vinylharz in Faserform zugesetzt ist. Die thermoplastischen Fasern
sind mindestens etwa 1,6 mm lang und werden während der Papierherstellung mit den Zellulosefasern mechanisch
verschlungen. Dadurch läßt sich ein Ausmaß des kontrollierten Vermengens im Gewebe erreichen, das
mit dem bisher verwendeten Pulver nicht zu erreichen ist Die heißsiegelnden Fasern können im Gewebe
ve:rteilt werden, werden jedoch vorzugsweise hauptsächlich an einer Oberfläche des Papiermaterials
angeordnet.
Obwohl die in den Papiermaterialien verwendeten copolymeren Vinylharze nach den entsprechenden
FDA-Richtlinien genehmigt sind, können Teeprüfer
öS immer geringe Spuren von Material feststellen, das in
dem zur Teebereitung verwendeten heißen oder kochenden Wasser von dem Harz abgegeben wird.
Infolge dieser erkennbaren und geschmacksbeeinträch-
tigenden Eigenschaften suchte man nach verbesserten Siegelungsmethoden und auch nach anderen thermoplastischen
Materialien zur Verwendung als heißsiegelfähige Komponente in derartigen Papiermaterialien.
In diesem Zusammenhang wurden einige Verbesserungen im Vergleich zu copolymerpulver-beschichtetem
Papier erzielt, indem das Copolymer durch Polyethylen und ähnliche thermoplastische Polyolefinpulver
ersetzt wurde, welche die unerwünschten geschmacksbeeinträchtigenden Eigenschaften nicht
mehr aufweisen. Weil Polyethylen eine kleinere spezifische Dichte als 1 aufweist, wird es im allgemeinen
auf ein vorgeformtes Papier in Pulverform oder als gleichförmige dünne Schicht oder Folie, die nachträglich
durch Hitzeschrumpfung zerstört wird, aufgetragen. Leider zeigt ein auf diese Weise mit Polyethylenpulver
behandeltes Papier viele der gleichen Nachteile, wie sie auch vorher bei mit Pulver überzogenen Materialien
auftraten. Das Pulver bleibt beispielsweise nicht auf einer Seite des Papiers haften. Außerdem ist es
schwierig, das gepulverte Polyethylen in geeigneter Weise auf das Papier aufzuschmelzen, ohne daß
gleichzeitig durch die Hitzeeinwirkung Abbauerscheinungen im Papiermaterial auftreten.
Die Erfindung ist vor allem auf ein poröses, heißsiegelbares Infusionspapiermaterial gerichtet, das
viele Vorteile der faser- und pulverförmigen, heißsiegelnden Materialien aufweist und deren Nachteile
vermeidet, wobei gleichzeitig bei geringerem Bedarf an heißsiegelnden Materialien eine verbesserte Versiegelungsstärke
erzielt wird.
Das Bahnmaterial der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß das thermoplastische, heißsiegelfähige
Material als Matrix aus gestreckten, nicht granulierten, faserlosen Teilchen mit verfeinerter, fibrillenförmiger
Struktur ausgebildet ist, wobei die Teilchen eine Teilchengrößenverteilung aufweisen, wodurch mindestens
75% derselben durch ein Sieb mit 0,42 mm-Sieböffnungen passen.
Die faserlosen Teilchen bestehen aus brüchigen, dünnen Körpern, die selbst kein stabiles, ungeleimtes
Papier bilden können. Sie weisen jedoch eine gestreckte, unregelmäßige Form und eine feine Struktur auf,
wodurch sie vorzüglich in einem Naßprozeß zur Papierherstellung verwendbar sind.
Das Bahnmaterial der Erfindung unterscheidet sich erheblich von den bisher für ähnliche Zwecke
entwickelten Bahnmaterialien. So betrifft die GB-PS 9 04 826 die Verwendung extrudierter Fasern, die auf
Längen von 3—6 mm geschnitten sina. Die US-PS 5<i 28 99 351 betrifft die Verwendung thermoplastischer
Fäden aus Vinylchlorid-Vinylacetat-Copolymeren mit weniger als 6 mm, vorzugsweise weniger als 3 mm, die
als Fasern anzusehen sind; entsprechendes gilt für die aus der US-PS 33 50 260 bekannten Fasern. Die
vorgenannten Veröffentlichungen beschreiben somit sämtlich Fasern, die selbst eine selbsttragende, papierartige
Bahn bilden können. Die GB-PS 11 16 695 schließlich betrifft ein mehrschichtiges Papier, wobei die
äußere Schicht aus Cellulosefasern, beschichtet mit fein wi
verteilten Teilchen, besteht Es besteht somit keine Gemeinsamkeit mit den erfindungsgemäß einzusetzenden
faserlosen Teilchen mit verfeinerter, fibrillenförmiger Struktur.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform dt· t.
Erfindung sind die heißsiegelfähigen Teilchen an einer Oberfläche des Papiermaterials konzentriert, und ihre
Konzentration nimmt in der Tiefe des Papiers ab, wobei die entgegengesetzte Oberfläche im wesentlichen aus
Fasern zur Papierherstellung gebildet ist
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist das thermoplastische Material
ein Vinylharz, insbesondere ein Vinylchlorid-Vinylacetat-Copolymer.
Ein faserloses heißsiegelfähiges Teilchen aus einem Vinylcopolymer enthaltendes Bahnmaterial weist die
vorteilhaften Eigenschaften eines Materials auf, das pulverförmige, heißsiegelfähige Materialien enthält Die
faserlosen Teilchen werden dem Bahnmaterial der Erfindung jedoch während des herkömmlichen Papierherstellungsverfahrens
einverleibt und von ihm festgehalten. Das erhaltene Bahnmaterial der Erfindung weist
eine glatte, heißsiegelfähige Oberfläche auf, welche im wesentlichen frei von der nachteiligen Rauheit oder den
durchscheinenden Flecken ist, wie sie bisher bei Bahnmaterialien mit einem Gehalt an pulverförmigen
Vinyl-Copolymeren auftraten.
Das Bahnmaterial der Erfindung zeigt eine ausgezeichnete Heißsiegelfähigkeit, eine vorzügliche Widerstandsfähigkeit
gegenüber Delamination in heißem oder kochendem Wasser und geschmacksneutrale Eigenschaften.
Dabei werden geringere Mengen an heißsiegelfähigen Teilchen benötigt Weiterhin werden die
Trockenversiegelungseigenschaften des Bahnmaterials nicht nachteilig beeinflußt
Die faserlosen Teilchen sind an den Fasern des Papiermaterials verankert und bilden mit ihm eine feste
mechanische Bindung, wobei gleichzeitig die mit granulierten heißsiegelfähigen Teilchen erzielbaren
Vorteile erhalten bleiben.
Die in dem Bahnmaterial der Erfindung vorhandenen, in Wasser dispergierbaren, heißsiegelfähigen Teilchen
enthalten dünne, verfeinerte und faserlose Stränge in unregelmäßiger netzartiger Anordnung und sind insbesondere
zur Verwendung als heißsiegelfähige Komponente in in Wasser hergestellten Papiermaterialien, z. B.
für Aufgußbeutel, geeignet Die Teilchen zeigen keinerlei Neigung zu Selbstadhäsion bei Raumtemperatur,
d. h. unterhalb der zur Heißversiegelung benötigten Temperatur auf. Sie zeigen weiterhin geringe oder keine
Kontraktions- oder Schrumpfungserscheinungen beim Erhitzen, wodurch Agglomerationen verhindert werden.
Dabei ergeben die Teilchen gleichzeitig eine glatte Oberfläche des Papiermaterials, in dem sie enthalten
sind.
Die vorgenannten Vorteile lassen sich in einfacher und wirtschaftlicher Weise erzielen, wobei vorzugsweise
FDA-zugelassene Materialien eingesetzt werden können. Das Bahnmaterial der Erfindung weist ausgezeichnete
geschmackliche und optische Eigenschaften bei sehr guter Heißsiegelungsstärke auf, wobei gegenüber
dem Stand der Technik annähernd ein Drittel des bisher benötigten Heißsiegelungsmaterials eingespart
werden kann.
Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung, bei der auf die
Zeichnungen Bezug genommen wird. Bevorzugte Merkmale bezüglich des Verfahrens zur Herstellung des
Bahnmaterials der Erfindung sowie seine Verwendung ergeben sich aus den Unteransprüchen. Die Figuren
zeigen
F j g. 1 ein Fließbild einer bevorzugten Ausführungsf-rm
eines Verfahrens zur Herstellung von verfeinerten Teilchen und Bahnmaterialien der Erfindung und
F i g. 2 eine Fotografie durch ein Mikroskop bei etwa 105facher Vergrößerung der verfeinerten, heißsiegelfä-
higen Teilchen der Erfindung.
Das in F i g. 1 abgebildete Fließbild zeigt schematisch ein Verfahren zur Herstellung der Teilchen und
Bahnmaterialien nach der Erfindung. Wie aus der Zeichnung ersichtlich, werden die verfeinerten Teilchen r>
mit Hilfe einer gleichzeitige Ausfüllung und Streckung umfassenden Technik hergestellt. Die Teilchen werden
in Form eines zähen, in Wasser dispergierbaren, flockigen Niederschlags erhalten und weisen eine
gestreckte, nicht granulierte, fibrillinförmige Struktur ι ο auf, wodurch sie während der Papierbildung mit
herkömmlichen Fasern zur Papierherstellung unter Bildung des gewünschten Bahnmaterials verankert
werden können. Die Teilchen stellen jedoch keine papierbildenden Fasern dar und können allein kein
stabiles, ungeleimtes Papier bilden. Dementsprechend müssen sie zum Erhalten der gewünschten stabilen
faserigen Papierstruktur mit anderen Fasern zur Papierherstellung kombiniert werden.
Wie weiterhin aus dem Fließbild ersichtlich, wird das heißsiegelfähige, thermoplastische Harz in einem
geeigneten Lösungsmittel gelöst und nachfolgend in Form von verfeinerten Teilchen ausgefällt. Ein für das
Harz geeignetes Ausfällungsmittel wird zur Erzielung der gewünschten Verfeinerung geeigneten Strömungs- r>
bedingungen unterworfen, beispielsweise durch schnelle Bewegung, Rühren oder andere Scherbedingungen oder
einfach durch rasches Strömen durch eine rohrförmige Ausfällungskammer. Die Harzdispersion wird unter
diesen Bedingungen zu dem Ausfällungsmittel gegeben, 1» und wenn das Harz aus der Lösung ausgefällt wird,
entstehen die faserlosen flockigen Teilchen in gestreckter Form.
Das tatsächliche Aussehen der heißsiegelfähigen Teilchen ergibt sich aus der in Fig. 2 abgebildeten r>
Vergrößerung. Man erkennt die einzelnen Stränge von gestreckten Harzteilchen als regellos orientiertes Netz
oder Matrix aus dünnen, brüchigen, fibrillinförmigen Strängen. Man erkennt weiterhin, daß das Harz nicht in
Form von Teilchen gleicher Größe vorliegt. Das Harz 4<> weist dagegen erhebliche Unterschiede bezüglich seiner
Größe und Form auf und scheint eine Vielzahl von fibrillinartigen Strängen aufzuweisen, die sich in seine
Hauptebene hinein und aus ihr heraus erstrecken. Dieser in höchstem Maße regellose, fibrilline Aufbau ■>>
läßt die heißversiegelnden Teilchen äußerst gut zur Haftung im Papierherstellungsprozeß geeignet werden,
obwohl etwa 85% der Teilchen eine Größe von weniger als 0.397 mm aufweisen und in Abwesenheit von
anderen Fasern zur Papierherstellung selbst kein vi stabiles, ungeleimtes Papier bilden können. Die Teilchen
sind in Wasser gut dispergierbar und können an der
Naßpartie einer Papiermaschine in einer im wesentlichen gleichen Weise wie herkömmliche Papierfasern
aufgegeben werden. Besonders vorteilhaft ist es jedoch,
sie so in die Papiermaschine einzubringen, daß sich ein zweischichtiges, heißsiegelbares Infusionspapiermaterial
bildet
In dem Zwei-Schichten-Verfahren werden die Teilchen praktisch durch die anfängliche Ablagerung von
Papierfasem aus ihren wäßrigen Dispersionen filtriert, bevor sich das Papier vollständig gebildet hat oder
vollständig entwässert worden ist Die Teilchen werden vorzugsweise an einer Oberfläche des Papiers angeordnet
und verleihen ihr somit die gewünschten Heißversie- &5 geluiigseigenschaften. Besonders vorteilhaft ist daß die
heißsiegelfähigen Teilchen nach der Erfindung äußerst günstige Eigenschaften aufweisen, beispielsweise keine
Schrumpfungserscheinungen beim Erhitzen im herkömmlichen Papiertrocknungssystem, geringe oder
keine Neigung zur Agglomeration oder Selbstadhäsion und keine nachteilige Papierdurchdringung bei Versiegelungstemperaturen.
Das normalerweise feste, synthetische, als Ausgangsmaterial verwendete thermoplastische Harz muß leicht
in einem geeigneten Lösungsmittel löslich und aus ihm unter den erforderlichen Bedingungen ausfällbar sein,
damit die gewünschte Verfeinerung erhalten wird. Thermoplastische Vinyl-Copolymere erfüllen diese
Bedingungen, weil sie in Aceton leicht löslich und aus ihrer Lösung durch Zugabe zu einem geeigneten
Ausfällungsmittel, beispielsweise Wasser oder einer Wasser-Aceton-Mischung, leicht ausfällbar sind. Es ist
jedoch hervorzuheben, daß eine Vielzahl verschiedener, thermoplastischer Materialien verwendet werden kann.
In Anbetracht ihrer Heißsiegelungseigenschaften und ihrer physiologischen Unbedenklichkeit nach den
entsprechenden FDA-Richtlinien sind jedoch Harze aus Vinyl-Copolymeren besonders gut geeignet Ein bevorzugtes
Material besteht aus einem Vinylacetat-Vinylchiorid-Copolymer.
Andere Harze, beispielsweise Polyamide oder verschiedene Nylonharze, Polyvinyl-Zusammensetzungen
und -Copolymere, Polyolefine-Zusammensetzungen einschließlich Polyethylen, Polypropylen
und deren Copolymere sowie Polyester, können ebenfalls verwendet werden, wenn dies nach Maßgabe
der speziellen Weiterverwendung erwünscht ist, weil diese Harze normalerweise feste, vollständig synthetische,
faserbildende Thermoplaste sind.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Vinyl-Copolymeren. wie sie unter den entsprechenden
FDA-Richtlinien zur Verwendung in Teeaufgußbeuteln u. dgl. genehmigt sind, näher beschrieben. Dementsprechend
ist das bevorzugte Harz ein aus etwa 86% Vinylchlorid und 14% Vinylacetat bestehendes Copolymer.
Die spezielle Form des als Ausgangsmaterial verwendeten Harzes ist ohne Bedeutung, weil das Harz
während des Prozesses nach der Erfindung gelöst wird.
Selbstverständlich können die besonderen Lösungsund Ausfällungsmittel je nach dem jeweils verwendeten
Harz variiert werden. In einer bevorzugten Ausführungsform besteht das lösungsmittel aus Aceton, nicht
nur wegen seiner Löslichkeitseigenschaften, sondern auch, weil es dem Ausfällungsprozeß angepaßt werden
kann, indem das Harz lediglich durch Zugabe zu Wasser oder einer Wasser-Aceton-Mischung ausgefällt wird.
Wie vorstehend beschrieben, werden die heißsiegelfähigen Teilchen nach der Erfindung hergestellt indem die
Dispersion des thermoplastischen Harzes zu einem Ausfaliijiigsruutc! für däS ϊιαΓΖ ϋϊϊΐ6~ geeigneten
Bewegungsbedingungen zugegeben wird. Der Ausfällungsprozeß unterwirft das synthetische, polymere
Material bei der Ausfällung gleichzeitig starken Scherkräften. Das Verfahren führt zum Auseinanderreißen
und Strecken des Niederschlags und ergibt dünne, verfeinerte, nicht granulierte Teilchen. Obwohl die
Ausfällungstechnik unter gleichzeitiger Scherung den Verfahren ähnelt wie sie in der Zellulose-Acetat-Industrie
und bei der Herstellung von faserartigen Materiahen gebräuchlich sind, weisen die Teilchen nach
der Erfindung im wesentlichen keine faserartigen Eigenschaften auf.. Sie bilden insbesondere keine in
Wasser stabile Papierstruktur und weisen in Wirklichkeit auch keine faserartige Struktur auf, wefl sie allein
kein stabiles, ungeleimtes Papier bilden können. Genauer ausgedrückt können lediglich aus diesen
Teilchen bestehende Papiere nicht von einem papierformenden Draht entfernt werden und besitzen keinerlei
oder nur eine geringe Festigkeit nach dem Trocknen an der Luft.
Es ist weiterhin hervorzuheben, daß die Stärke der Bewegung während des Ausfällens der heißsiegelfähigen
Teilchen variiert werden kann, weil die Ausbildung von faserartigem Material nicht erforderlich ist. Die
Kraft, mit der die Verfeinerung jedoch durchgeführt wird, muß groß genug sein, um dem ausfallenden Harz
eine gestreckte, nicht granulierte Struktur zu verleihen, so daß es in einem Papierherstellungsprozeß verwendet
und im Papier mit herkömmlichen Fasern zur Papierherstellung verankert werden kann. Die Zusammensetzung
der heißversiegelten Teilchen wird nach dem Ausfäiien normalerweise filtriert und gründlich
gewaschen, bevor sie in Wasser zur Weiterverwendung in der Naßpartie einer Papiermaschine dispergiert wird.
Es ist anzunehmen, daß das fehlende Schrumpfungsverhalten der Teilchen beim Erhitzen in der dünnen,
verfeinerten Natur der Harzteilchen, wie sie sich während des Ausfällungsprozesses ausbildet, begründet
ist.
Die Konzentration des Harzes in seiner Lösung vor dem Ausfällen kann in gewissen Bereichen variiert
werden, beträgt jedoch gewöhnlich weniger als etwa 25 Gew.-%. Der tatsächliche allgemeine Arbeitsbereich
beträgt etwa 5—15Gew.-°/o. Für das bevorzugte Vinylchlorid-Vinylacetat-Copolymer wird eine Konzentration
von etwa 7 — 9Gew.-°/o in Aceton vorgezogen.
Zur Erzielung optimaler Ergebnisse sind erfindungsgemäß bestimmte Temperatur- und Konzentrationsbedingungen
für die Ausfällungslösung erforderlich. In einer bevorzugten Ausführungsform, in der das Harz in
einer Acetonlösung gelöst wird, kann ein eine Aceton-Wasser-Mischung enthaltendes Ausfällungsmittel
verwendet werden, vorausgesetzt, daß die Acetonkonzentration in der Ausfällungslösung weniger als
etwa 50% beträgt und die Lösung unterhalb der Raumtemperatur, d. h. unterhalb etwa 25°C gehalten
wird. Werden eine oder beide dieser miteinander in Zusammenhang stehenden Bedingungen variiert, wird
das entstehende heißsiegelfähige Teilchen beeinflußt. Beispielsweise führt eine Acetonkonzentration in der
Ausfällungslösung von weniger als etwa 5% zu unwirtschaftlichen Ergebnissen im Isolierungssystem.
Die Arbeitskonzentration für die Ausfällungsflüssigkeit kann zwar zwischen 5 und 30 Gew.-% Aceton
schwanken, die bevorzugte Konzentration beträgt jedoch zwischen 10 und 20% Aceton, eine typische
Konzentration etwa 15%.
Wie bereits ausgeführt sind Temperaturen oberhalb 25° C unerwünscht. Wenn beispielsweise eine Temperatur
von 30° C verwendet wird, erhalten die Teilchen adhäsive Eigenschaften, neigen zur Agglomeration und
erhalten eine ungünstige Größe. Die Temperatur des Ausfällungsmittels liegt vorzugsweise zwischen etwa 0
bis 5° C Bei diesen Temperaturen werden gute Dispersionen des Niederschlags erhalten; außerdem
wird die Filtration der entstehenden, nicht faserigen
Teilchen erleichtert. Dementsprechend besteht eine bevorzugte Ausfällungslösung aus etwa 15% Aceton
und wird bei einer Temperatur von etwa 00C gehalten.
Unter diesen Bedingungen bleiben die heißsiegelfähigen Teilchen dispergiert und zeigen keine unerwünschte
Selbstadhäsion.
Wie weiterhin ausgeführt, hängt die Teilchengröße von einer Anzahl von Faktoren ab. Im allgemeinen
sollten die Teilchen zur Verwendung in einem Naßprozeß geeignet und der Fähigkeit von Papiermaschinen
zur Bearbeitung von Dispersionen der Teilchen angepaßt sein. Große Teilchen liefern allgemein
·-, schlechte Dispersionen im Papierherstellungssystem und weisen schlechte Verfilzungs- und Adhäsionseigenschaften
bezüglich der Papierfasern während des herkömmlichen Papiertrocknungsprozesses auf. Außerdem
ergeben große, grobe Teilchen eine relativ rauhe
κι Oberfläche, neigen zum Ausflachen während der Papierherstellung und führen zu nachteiligen, durchscheinenden
Flecken im Siegelungsbereich des Infusionspapiermaterials. Kleine Teilchen ergeben natürlich
gute Dispersionen während der Papierherstellung und
ij haften in ausgezeichneter Weise während des Trocknuiigsprüzesses
am Papier. Die Teilchengröße nimmt mit zunehmender Scherkraft während des Ausfällens ab.
Die Scherkraft kann sich natürlich mit der Bewegungsgeschwindigkeit und der Viskosität des Ausfällungsmit-
2(i tels ändern.
Der Zeitraum, in welchem der Niederschlag in hohem Maße plastisch und deformierbar ist, beeinflußt die
Größe der entstehenden heißsiegelfähigen Teilchen. Durch Verlängerung der Ausfällzeit, beispielsweise bei
Verwendung eines Ausfällungsmittels mit einem großen Gehalt an Polymerlösungsmittel, erhalten die Scherkräfte
mehr Möglichkeiten zum Auseinanderreißen der Struktur, wodurch feinere heißversiegelnde Teilchen
gebildet werden.
Die heißsiegelfähigen Teilchen der Erfindung werden in geeigneter Weise nach der Bauer-McNett-Skala
klassifiziert. Die Trennung wird an einer wäßrigen Dispersion von Teilchen durchgeführt und wird als an
Sieben verschiedener Größe zurückgehaltener Teilchenprozentsatz wiedergegeben. Teilchen, die von
einem l,17mm-Sieb zurückgehalten werden, sind allgemein bei der Herstellung von heißsiegelbaren
Infusionspapiermaterialien aus den vorstehenden Gründen unerwünscht Ein kleinerer Anteil, d. h. weniger als
4(i etwa 1% derartiger Teilchen kann jedoch hingenommen
werden, ohne daß das Papiermaterial im wesentlichen nachteilig beeinflußt wird. Teilchen, die von einem
0,42 mm-Sieg zurückgehalten werden, sind dann unerwünscht wenn sich ihr Anteil der 50%-Marke nähert.
Mengen bis zu etwa 25 Gew.-% können im allgemeinen hingenommen werden, ohne daß sich nachteilige
Effekte zeigen. Dementsprechend müssen die Ausfällungsbedingungen so kontrolliert werden, daß große
Teilchen der vorstehend beschriebenen Art die obigen
so Grenzen unterschreiten. Tatsächlich werden vorzugsweise etwa 15—20% und weniger der Teilchen von
einem 0,42 mm-Siea zurückffehslten. Für die übriaen
80—85% gilt vorzugsweise eine normale Größenverteilung, für die ein 0,10mm-Sieb einen typischen
Mittelwert darstellt Die von einem 0,42 mm-Sieb zurückgehaltenen Teilchen weisen allgemein nicht so
gute Eigenschaften auf, wie Teilchen, die fein genug sind,
um durch das 0,42 mm-Sieg zu gehen, jedoch groß genug sind, um von einem 0,10 mm-Sieb zurückgehalten
zu werden.
Die Eigenschaften bezüglich der Versiegelungsdurchdringung hängen ebenfalls von der Teilchengröße ab.
Große Penetrationswerte bedeuten eine mögliche Ansammlung von Harz an den Heißversiegehmgsbakken
einer Versiegehmgsmaschine. Obwohl die Untergrenze der Teilchengröße variiert werden kann, ist
jedoch hervorzuheben, daß die Teilchen groß genug sein müssen, um von dem faserigen Grundmaterial
ίο
während der Herstellung des Infusionspapiermaterials chen, mit denen gute bis ausgezeichnete Ergebnisse
zurückgehalten zu werden. Eine Anzahl von Beispielen erzielt werden, sind in Tabelle 1 wiedergegeben.
für Größenverteilungen von heißversiegelnden Teil-
Größenverteilung der Teilchen*)
Größe der Sicb- | /urückgchuli | ene Teilchen (",.) | C | Π | I | 0.-1 | |
iiflnungen | 0.5 | 0,4 | 1S.(> | ||||
(mm) | Λ | U | 15.5 | 16.4 | ςς .) | ||
1,17 | 0,2 | 0,0 | •v~7 (J | öO.i | 25.1 | ||
0,42 | 14,1 | 16,7 | 26,2 | 22.S | |||
0,10 | 38,4 | 35.6 | |||||
Bodentellerinhalt | - | 47,3 | 47,7 | ||||
*) Bauer-McNett-Skala. | |||||||
Die Größe der bei der Scherausfällung entstehenden Teilchen kann, wie dies häufig der Fall ist, bei der
Verwendung von in der Papierindustrie üblichen Vermahlungsvorrichtungen verkleinert werden, beispielsweise
durch einen Pulpen-Abscheider nach Jordan. Tatsächlich sind die in einer derartigen Maschine
auftretenden starken hydraulischen Scherkräfte dem Metall-auf-Metall-Kontakt, wie er in anderen üblichen
Vermahlungsvorrichtungen, beispielsweise in Holländern, auftritt, vorzuziehen. Weiterhin ist hervorzuheben,
daß die hier erwähnte Teilchengröße sich direkt auf die Herstellung von Infusionspapiermaterialien zur Verwendung
auf dem Kaffee- und Teesektor bezieht und daß es andere Anwendungsgebiete gibt, wo sich die
Anwesenheit von größeren Teilchen nicht nachteilig auswirkt.
Wie vorstehend ausgeführt, wird das heißsiegelfähige
Bahnmaterial der Erfindung hergestellt, indem eine verdünnte Dispersion von heiß siegelfähigen Fasern aus
Vinyl-Copolymer in einen Eintrag von nicht thermoplastischen
Fasern zur Papierherstellung gegeben wird. während diese Fasern auf dem papierbildenden Draht
abgelagert werden. Die Fasern aus Vinyl-Copolymer werden vorzugsweise in den Aufgabebehälter einer
Papiermaschine gegeben. Sie werden dann auf dem papierformenden Draht an einer mittleren Stellung
entlang des Verlaufs des Drahtes zur Fasersammlung abgeschieden.
Die Anordnung der Papiermaschine erfolgt im wesentlichen in der üblichen Weise. Das Flottenverhältnis
der Teilche^dispersion nach der Erfindung ist annähernd das gleiche wie bei üblichen Verfahren. Die
Dispersion wird so zum Papierfasereintrag gegeben,
daß sich Teilchen und Fasern vermischen und sich gemeinsam auf dem papierformenden Sieb der Papiermaschine abscheiden. Im allgemeinen beginnen sich die
nicht thermoplastischen Fasern zur Papierherstellung auf dem papierformenden Sieb an einer Stelle
abzuscheiden, die in Strömungsrichtung vor dem Einführungsort der heißsiegelfähigen Teilchen liegt. Auf
diese Weise wird zunächst eine erste oder anfängliche Faserschicht auf dem papierformenden Sieb der
Maschine gebildet, so daß eine Oberfläche des entstehenden Infusionspapiermaterials aus vollständig
nicht thermoplastischen Fasern zur Papierherstellung
besteht. Auf diese Weise wirkt die erste Schicht des Papiermaterials als Basis zur Aufnahme und Verankerung
der heißsiegelfähigen Teilchen. Die Fasern lagern sich zusammen mit den Teilchen weiterhin ab, wenn das
papierformende Sieb durch den Aufgabebehälter bewegt wird, wobei die Fasern das Abscheiden und
Zurückhalten der Teilchen unterstützen. Obwohl auf der oberen Oberfläche des entstehenden Papiers einige
Fasern zur Papierherstellung zugegen sein können, enthält sie jedoch hauptsächlich heißsiegelfähige Teilchen.
Dadurch nimmt zwangsläufig die Konzentration der Teilchen in der Tiefe des Papiers ab. Anders
ausgedrückt, wirkt die primäre Faserabscheidung sowohl als Filterbett für die Teilchen als auch als Basis
für die Aufnahme weiterer Fasern. Dabei ist zu beachten, daß selbst die Primärabscheidung der Fasern
äußerst verdünnt ist und weiterhin an der Dynamik des Systems teilnimmt, wobei eine gute Veriilzung mit
nachfolgend abgeschiedenen Teilchen auftritt. Obwohl die zwei Schichten des Papiers durch keine scharfe Linie
getrennt sind, ist die untere Oberfläche des Papiers im wesentlichen frei von thermoplastischen Teilchen. Dies
ist besonders vorteilhaft, wenn das Papiermateriai ir
einer heißsiegelfähigen Verpackungsmaschine verwendet werden soll. Derartige Maschinen sind gewöhnlich
mit geheizten, unter Druck arbeitenden Backer
ausgestattet, und es ist daher wichtig, daß das thermoplastische Material nicht mit den heißen Backen
in Berührung kommt, damit auf ihnen eine Ansammlung von Harz und ein Bruch der erhaltenen Versiegelunger,
vermieden wird.
Erfindungsgemäß wird zur Erzielung der gleichen und sogar verbesserten Heißversiegelungseigenschaften
wesentlich weniger thermoplastisches Material benötigtInsbesondere
werden die vorstehend beschriebenen Eigenschaften von Papiermaterialien mit einem
bestimmten Gehalt von thermoplastischen Fasern jetzt bei Verwendung von nur zwei Drittem des bisher
benötigten Versiegelungsmaterials nach der Erfindung erreicht. Als spezielles Beispiel für die erfindungsgemäß
erhaltenen Ergebnisse gibt Tabelle II die Eigenschafter von zwei heißsiegelfähigen Papiermaterialien wieder,
die auf identische Weise aus annähernd gleichen Anteilen von «»polymeren Fasern und verfeinerten
Teilchen hergestellt wurden.
Verfeinerte Teilchen
Faser
4.26 | 4.30 |
1,36 | 1.41 |
773 | 653 |
364 | 187 |
585+ | 353 |
90 | 56 |
205 | 203 |
Grundgewicht*) (kg)
Gesamt
Versiegelung
Gesamt
Versiegelung
Trockenblattspannung (N/m)
Naßblattspannung (N/m)
Dampfbeständigkeit (sek.)
Trockenaul'spaltung (N/m)
Naßblattspannung (N/m)
Dampfbeständigkeit (sek.)
Trockenaul'spaltung (N/m)
Luftdurchlässigkeit
(cm7s pro crrr)
(cm7s pro crrr)
*) Materialgewichi pro Ries (480 Blau. 60,% X l)1.44 cm).
In Anbetracht des Unvermögens der heißsiegelfähigen Teilchen zur Bildung eines ungeleimten Papiers in
Abwesenheit von Fasern zur Papierherstellung ist es im allgemeinen vorzuziehen, daß der zweischichtige
Papieraufbau angewendet wird. Eine vollständige Vermischung der Teilchen mit den herkömmlichen
Fasern zur Papierherstellung kann jedoch auch durchgeführt werden, vorausgesetzt, daß die Teilchen in
genügendem Ausmaß in der Blattstruktur festgehalten und aus ihr während des Papierherstellungsprozesses
nicht herausgewaschen werden. Wenn die heißsiegelfähigen Teilchen und Papierfasern gründlich durchmischt
werden, ist es häufig erwünscht, die Zusammensetzung der thermoplastischen Teilchen im Papier mit hochzermahlenen
Zellulosefasern unter Bindung festzuhalten. Andere übliche Bindemittel können ebenfalls mit Erfolg
angewendet werden.
Die bei der Papierherstellung entstehenden Infusionspapiermaterialien
zeigen einen dünnen, porösen, leichten Aufbau, sind jedoch von ausreichender Festigkeit,
urn die nachfolgenden Maßnahmen zur Weiterverarbeitung, wie sie bei der Herstellung von Teeaufgußbeuteln
u. dgl. notwendig sind, auszuhalten. Papiermaterialien der beschriebenen An weisen im allgemeinen ein
Grundgewicht zwischen etwa 4,08 und 7,26 kg pro Ries (480 Blatt, 60,96 χ 91,44 cm) auf und sind in Heißsiegelungsmaschinen
leicht zu bearbeiten.
Die folgenden Ausführungsbeispiele dienen zur weiteren Erläuterung der Erfindung. Die angegebenen
Mengen beziehen sich auf das Gewicht.
Eine Losung des Heißsiegelungsharzes wurde durch
Auflösen von etwa 4,08 kg eines Vinylchlorid-Vinylacetat-Copolymeren
(handelsüblich) in etwa 4536 kg Aceton hergestellt
Eine wäßrige Aceton enthaltende Ausfällungslösung mit einem Gehalt von etwa 17% Aceton wurde
hergestellt und auf etwa 5° C gekühlt.
Ein rohrförmiger Niederschlagsapparat oder Aspirator
mit einer Einlaßöffnung für die Ausfällungslösung mit einem Durchmesser von etwa 3,97 mm und einer
Einlaßöffnung für die Harzlösung mit einem Durchmesser von etwa 1,59 mm wurde als Ausfällungsvorrichtung
verwendet Die Ausfälhingslösung wurde durch den
Aspirator mit einer Strömungsgeschwindigkeit von 7,5 g/min, und einem Arbeitsdruck von 6,2 bar geleitet.
Die Harzlösung mit einer Temperatur von 30°C wurde durch die Eintrittsöffnung für die Harzlösung mit einer
Einspritzgeschwindigkeit von 0,65 g/min, und einem Einspritzdruck von 0,34 bar eingespritzt.
Unter diesen Bedingungen bildete sich ein flockiger Niederschlag, der nach Waschen und Filtrieren die
folgende Teilchengrößenverteilung aufwies:
Maschengrüße
Zurückgehaltene
Teilchen
Teilchen
(Gew.-%)
1,17
0,42
0,10
Bodentellerinhalt
0,42
0,10
Bodentellerinhalt
0,1
1 1 1
53,7
24,9
24,9
In Abwesenheit zusätzlicher herkömmlicher Fasern zur Papierherstellung konnten die entstandenen Teilchen
kein stabiles, ungeleimtes Papier bilden.
Beispiel II
Ein heißsiegelbares, zweischichtiges Papiermaterial wurde entsprechend der in der US-PS 24 14 833
beschriebenen Technik hergestellt, wobei als Siegelmischung eine verdünnte Dispersion mit einem Gehalt von
85% der verfeinerten Teilchen aus Beispiel I und 15% eines Zellulosefasereintrags verwendet wurden. Ein
zweischichtiges, heißsiegelbares Papiermaterial wurde unter im wesentlichen identischen Bedingungen wie in
der obigen Patentschrift erhalten. Typische Eigenschaften von auf diese Weise hergestellten Zwei-Papier-Materialien
sind in Tabelle III wiedergegeben:
Probe 1 | Probe 2 | |
Grundgewicht*) (kg) Gesamt Versiegelung |
4,35 1,29 |
4.54 1.15 |
Trockenblattspannung (N/m) Maschinenrichtung Querrichtung |
1.380 390 |
1.580 439 |
Körnungsverhältnis (1Vn) | 29 | 28 |
Querrichtung-Naßblattsoannung (N/m) |
163 | 183 |
TMI-Stärke (mm) (Tappi Std. T 411 os-76) |
0,84 | 0.89 |
Scheinbare Dichte (g/cmJ) | 0,19 | 0,19 |
L uftdurchlässiekeit | 97 | 91 |
(cmVs per cm2)
Trockenberstdruck (kPa >
(Mullen)
(Mullen)
58,8
47.1
Fortsct/une
Probe
Probe 2
Trockenaufspaltung (N/m)
Maschinenrichtung 101 99
Maschinenrichtung 101 99
Querrichtung 84 66
Dampfbeständigkeit (sek.) 291+ 219+
*) Materialgewicht pro Ries (480 Blatt, 60,96 x 91,44 cm).
Beispiel 111
Das Verfahren nach Beispiel I wurde wiederholt, wobei die Ausfällungslösung 19% Aceton enthielt. Die
Lösung wurde durch den Aspirator mit einer Strömungsgeschwindigkeit von 6,5 g/min, und einem Arbeitsdruck
von 5,5 bar geleitet Die entstandenen verfeinerten Teilchen wiesen die folgende Teilchengrößenverteilung
auf.
Siebgröße
Zurückgehaltene Teilchen
(Gew.-%)
1,17
0,42
0,10
Bodentellerinhalt
0,42
0,10
Bodentellerinhalt
0,3 18,2 48,6 32,9
Das daraus entsprechend dem Verfahren von Beispiel II hergestellte heißsiegelfähige Papiermaterial
wies die für die Probe 3 in Tabelle V aufgeführten Eigenschaften auf.
Eine Lösung von Heißversiegelungsharz wurde hergestellt, indem in etwa 56,7 kg Aceton etwa 3,86 kg
eines copolymeren Vinylchlorid-Vinylacetat-Harzes
ίο (handelsüblich) gelöst wurden.
Eine wäßrige Acetonlösung mit einem Gehalt von etwa 15% Aceton wurde als Niederschlagslösung
hergestellt und auf eine Temperatur von etwa 00C gekühlt Die Niederschlagslösung wurde durch den
Aspirator mit einer Strömungsgeschwindigkeit von 5 g/min und einem Arbeitsdruck von etwa 6,52 bar
geleitet Die Harzlösung wurde durch das Eintrittsrohi für die Harzlösung mit einer Einspritzgeschwindigkeit
von etwa 0,4 g/min, und einem Injektionsdruck vor 0,41 bar eingespritzt. Unter diesen Bedingungen bildete
sich ein flockiger Niederschlag, der nach dem Wascher und Filtrieren in Abwesenheit von zusätzlicher
herkömmlichen Fasern zur Papierherstellung kein stabiles, ungeleimtes Papier bilden konnte.
Entsprechen I der in Beispiel II beschriebenen Weise wurden heißsiegelfähige Papiermaterialien hergestellt
Typische Eigenschaften von zwei so erhaltener Papiermaterialien, die mit verschiedenen Mengenverhältnissen
an verfeinerten Teilchen hergestellt wurden
jo werden in Tabelle IV mit den entsprechenden Eigenschaften
von im Handel erhältlichem heißsiegelfähigerr Material verglichen:
Handelsübliches
Papier
Papier
Probe 4
Probe 5
Grundgewicht*) (kg)
Gesamt
Versiegelung
Gesamt
Versiegelung
Trockenblattspannung (N/m)
Maschinenrichtung
Querrichtung
Maschinenrichtung
Querrichtung
Körnungsverhältnis (%)
Querrichtung-Naßblattspannung (N/m)
Querrichtung-Naßblattspannung (N/m)
TMI-Stärke (mm)
(TappiStd. T 411 os-76)
(TappiStd. T 411 os-76)
Scheinbare Dichte (g/cm3)
Gurley-Porösität (cnrVs pro cm2) Trockenberstdruck (kPa) (Mullen)
Gurley-Porösität (cnrVs pro cm2) Trockenberstdruck (kPa) (Mullen)
Trockenaufspaltung (N/m)
Maschinenrichtung
Querrichtung
Maschinenrichtung
Querrichtung
Dampfbeständigkeit (sek.)
Papier-pH-Wert
Papier-pH-Wert
4,23
0,71
0,71
1297
363
363
134
0,86
0,18
136
58,8
136
58,8
86
64
64
113
4,4
4,4
4,02
1,03
1,03
1075
340
340
32
122
0,89
0,17
139
50,0
139
50,0
108
78
78
516
4,5
*) Materialgcwichl pro Ries (480 Blatt, 60,96 X 91,44 cm).
Die Verfahren von Beispiel I und Beispiel 11 wurden wiederholt, wobei ein zweischichtiges Papiermaterial
mit den Eigenschaften der Proben 6 und 7 in Tabelle V erhalten wurden.
Probe Probe 6
Probe 7
Probe 8
Probe 9
Grundgewicht*) (kg)
Gesamt
Versiegelung
Gesamt
Versiegelung
Trockenblattspannung (N/m)
Maschinenrichtung
Querrichtung
Maschinenrichtung
Querrichtung
Körnungsverhältnis (%)
Querrichtung-Naßblattspannung (N/m)
Querrichtung-Naßblattspannung (N/m)
TMI-Stärke (mm)
(Tappi Std. T 411 os-76)
Scheinbare Dichte (g/cm3)
(Tappi Std. T 411 os-76)
Scheinbare Dichte (g/cm3)
Gurley-Porösität (cnrVs pro cm2) Trockenberstdruck (kPa) (Mullen)
Trockenaufspaltung (N/m)
Maschinenrichtung
Querrichtung
Maschinenrichtung
Querrichtung
Dampfbeständigkeil (sek.)
Papier-pH-Wert
Papier-pH-Wert
*) Matcrialgcwicht pro Ries (480 Blatt, 60.% X 91,41 cm).
4,49 | 4,23 | 4,46 | 4,49 | 3,72 |
1,34 | 1,30 | 1,37 | 1,39 | 0,82 |
1285 | 973 | 1099 | 1111 | 907 |
325 | 373 | 446 | 292 | 329 |
26 | 39 | 42 | 26 | 36 |
120 | 148 | 181 | 115 | 123 |
0,97 | 0,76 | 0,76 | 0,84 | 0,81 |
0,17 | 0,21 | 0,22 | 0,20 | 0,18 |
174 | 102 | 87,4 | 172 | 220 |
38,2 | 52,0 | 54,9 | 56,9 | 41,2 |
99 | 112 | 107 | 105 | 94 |
66 | 86 | 99 | 78 | 62 |
219+ | 600+ | 423 + | 432+ | 372 |
4,2 | 4,0 | 4,0 | - | _ |
Das in Beispiel I beschriebene Verfahren wurde wiederholt mit einer Acetonkonzentration von 15% im
Ausfällungsmittel. Zwei verschiedene Partien verfeinerter Teilchen mit Teilchengrößenverteilungen, wie sie in
Tabelle I, Spalten A und B, wiedergegeben sind, wurden hergestellt.
Papiermaterialien, die aus den vereinigten Partien hergestellt wurden, wiesen die in Tabelle V, Proben 8
und 9, wiedergegebenen Eigenschaften auf.
Die Glätte der Heißversiegelungsoberfläche des unter Verwendung der verfeinerten Fasern hergestellten
Papiermaterials nach der Erfindung war erheblich besser als die des im Handel erhältlicher. Materials.
Tatsächlich war die Glätte vergleichbar mit derjenigen, die bei einer nachträglichen Kalanderbehandlung
erreichbar ist. Die außerordentliche Glattheit des Materials nach der Erfindung ist für den Fachmann
jederzeit erkennbar, sie kann jedoch auch durch Messung der statischen Reibung der Papieroberfläche
nach ASTM-Verfahren D 1894-63 bestimmt werden. Mit Hilfe dieses Verfahrens wurde festgestellt, daß das
mit verfeinerten Teilchen hergestellte Papiermaterial nach der Erfindung dem Typ nach einen normalen
statischen Reibungskoeffizienten von etwa 0,53 aufweist. Mit Vinylharzfasern hergestellte Papiermaterialien
weisen dagegen einen entsprechenden Wert von 0,71 auf.
Der geschmacksneutrale Charakter des Papiermaterials nach der Erfindung ist ebenfalls verbessert. Zwar
ist diese Qualitätsprüfung sehr subjektiver Art, jedoch wurde von anerkannten Geschmacksprüfern festgestellt,
daß Papier nach der Erfindung einen wesentlich neutraleren Geschmack aufweist als Papiere, die mit
Vinylharzfasern hergestellt wurden.
Die Papiermaterialien nach der Erfindung wurden ebenfalls auf Heißversiegelungsmaschinen getestet.
Dabei ließ sich keine Siegelpenetration oder Harzansammlung an den Schweißbacken feststellen. Außerdem
wurden größere Versiegelungsstärken bei gleichen Arbeitsgeschwindigkeiten und Versiegelungstemperaturen
erhalten.
Hierzu 2 Watt Zeichnungen
Claims (9)
1. Naß abgelegtes, heißsiegelfähiges Bahnmaterial aus Papierfasern und thermoplastischem, heißsiegelfähigem
Material, das mit den Fasern vermischt und im Bahnmaterial verankert ist und selbst kein
stabiles ungeleimtes Papier bilden kann, dadurch
gekennzeichnet, daß das thermoplastische, heißsiegelfähige Material als Matrix aus gestreckten,
nicht granulierten, faserlosen Teilchen mit verfeinerter, fibrillenförmiger Struktur ausgebildet ist, wobei
die Teilchen eine Teilchengrößenverteilung aufweisen, wodurch mindestens 75% derselben durch ein
Sieb mit 0,42 mm-Sieböffnungen passen.
2. Sahnmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die heißsiegelfähigen Teilchen an
einer Oberfläche des Papiermaterials konzentriert sind und ihre Konzentration in der Tiefe des Papiers
abnimmt, wobei die entgegengesetzte Oberfläche im wesentlichen aus Fasern zur Papierherstellung
gebildet ist
3. Bahnmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das thermoplastische Material ein
Vinylharz ist
4. Bahnmaterial nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Vinylharz ein Vinylchlorid-Vinylacetat-Copolymer
ist
5. Verfahren zur Herstellung eines naß abgelegten heißsiegelfähigen Papiermaterials nach einem der
Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß aus Dispersionen von Papierfasern und von dem
heißsiegelfähigen Material, das aus einer bis zu 30gew.-%igen Lösung in einem Lösungsmittel mit
einem auf eine Temperatur von weniger als 25° C gekühlten Ausfällungsmittel hergestellt wird und die
Lösung und das Ausfällungsmittel zur Erzielung von Streckungen und Verfeinerungen während des
Ausfällens des heißsiegelfähigen Materials unter geeigneten Bedingungen vereinigt werden, ein
Bahnmaterial hergestellt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß 5—15Gew.-% des heißsiegelfähigen
Materials im Lösungsmittel gelöst werden.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als heißsiegelfähiges Material ein
Vinylharz eingesetzt und als Ausfällungsmittel Aceton bei einer Temperatur zwischen 0 und 5° C
verwendet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern aus der Faserdispersion als
anfängliche verdünnte, faserige Grundpapierschicht und darauf die heißsiegelfähigen Teilchen unter
Bildung eines zweischichtigen Papiermaterials abgelegt werden.
9. Verwendung des naß abgelegten, ein heißsiegelfähiges Material und Papierfasern nach einem der
Ansprüche 1 bis 4 aufweisenden Bahnmaterials zur Herstellung von Aufgußbeuteln.
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