DE2167120C2 - Verfahren zur Gewinnung von löslicher Creatin-amidinohydrolase - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von löslicher Creatin-amidinohydrolaseInfo
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Description
C ri.\itinin .
S.iniisin
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(i
1 llarnsloff
NH,
IU
Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß zur Gewinnung von löslicher Creatin-amidinohydrolase
die Mikroorganismen Alcaligenes spec. WS 51 400 (DSM 717) oder Penicillium WS 90 001 (DSM
718) verwendet werden.
Alcaligenes spec. WS 51400 besitzt folgende
Eigenschaften: Strikt oxidative gramnegative Kurzstäbchen mit peritricher Begeißelung. Die Keime sind
schwach oxidase-positiv, alkalisieren Lackmusmilch und sind zur Denitrifikation befähigt. Ferner wurden
folgende Eigenschaften festgestellt:
In der klinischen Chemie, besonders für die
Funktionsdiagnostik der Niere, spielt die Bestimmung der Zwischen- und Endprodukte des Eiweißstoffwechsels
eine wichtige Rolle. Hierzu zählen auch Creatinin und Creatin. Die Bestimmung von Creatinin wurde
daher schon wiederholt beschrieben. Die meis'er der bekannten Methoden basieren auf der nichtenzymati
sehen Jaffe-Reaktion, die jedoch den Nachteil hat. unspezifisch zu sein.
Weiter wurde bereits eine spezifische mikrobiologische Bestimmungsmethode mit isolierten Bakterien
beschrieben, wobei gewaschene Zellsuspensionen zur C'ealinin-messung verwendet wurden und die Bildung
von Harnstoff und Ammoniak als Maß der Enzymwir kung herangezogen wurde. Lösliche, zum ( reatinin ab
bau befähigte Enzymextrakte konnten dabei jedoch
nicht erhalten werden. Voraussetzung fur die Schaffung einer spezifischen Creatinin bestimmung mn Hilfe von
Enzymen war jedoch die Auffindung von geeigneten, löslichen Enzymen, welche spezifische und meßbare
Umsetzungen des Crcatinins katalvsieren können.
Roche. Lacombe und Girard (BBA b. 210. 1450)
charakterisierten in zwei Pscudomomisarten Creatin
ase. Crcanninase und eine Glykocyaminase als spezifische
Enzyme die aus ihren Substraten .ius der
Guanidinognippc Harnstoff in I reihen set/ten Weiter
ivurdf von Akumaisii und Mitarbeiter (Enzymolojria. I").
Seilen 122. ISH. 17). N1JI) in irdbaklerien ein als
C'rcjlinnmtjse bezeichnetes Ln/ym. welches die Gleich
gewichtseuistellung zuiu-hcn ( realinin und Crealm
bewirken soll, festgestellt Hierbei wird folgender
Abbau ties C realinins vermutet
Wachstum bei 4 C
Wachstum bei 41 C Gelatineverflüssigung -
Tributyrinspaltung Eigelbreaktion
Pigmentbildung
Vergärung von:
Pigmentbildung
Vergärung von:
Arabinose +
Glucose +
Maltose ( +
Cellobiose ( +
Trehalose +
2-Ketogluconat +
Mannit (+
In der gleichzeitig nnier Jer nternen Nummer 1741»
eingereichten Patentanmeldung ρ 1I 22 24K wird cm
Verfahren /.iir Irunimng und Ciuwmmiiig von /wui mi
lin/ynicfi beschrieben, die erstmals aufgefunden und
isoliert wurden, welche an diesem Abbauweg entscheidend beteiligt sind. Die Enzyme wurden mis Mikroorga
lusitien isoliert. Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist
die Auffindung von Mikroorganismen, well/he sich als »,
Atisgangsmalerial für die Gewinnung des dort bcschrie
heilen neuen Fn/vms ( reatin amuimolivdrolase in
löslicher Γιιππ denen
m-Inosit
Glykollat
Pelargonat
Adipat
p-Hydroxybeozoat
Phenylacetai
Valin
Arginin
'^-Aminovälenii
Tryptophan
Betain
Hipparat
Acetamid
Benzylamin
Nach den gegenwärtigen Kenntnissen gehören die Keime zur Familie Achromobacteriaceae und sind mit
großer Wahrscheinlichkeit zur Gattung Alcaligenes zu κι stellen.
Bei WS 90 0O1 handelt es sich um einen Pilz der Gattung Penicillium.
Um das gewünschie l-.n/ym in den crfindungsgemäß
zu verwendenden Mikroorganismen adaptiv anzureiti ehern, werden diese vorzugsweise unter Zusatz von
Creatinin /um Wachstumsmedium gezüchtet. Beide Mikroorganismen werden vorteilhaft auf einem Nährboden
wachsengelasscn. der Glucose oder Glycerin als Kohlenstoffquellc. Creatinin sowie Salze und Vitamine
41) in der in der Mikrobiologie bekannten Menge und
Zusammensetzung enthält. Ein besonders geeignetes Nährmedium weist folgende Zusammensetzung auf:
0.5 Gew. % Gluii'seoder Glycerin.
0.5 Gew. % Crcaimin.
0.08 Gew.-% Ammonuimsulfat.
0.5 Gew. % Crcaimin.
0.08 Gew.-% Ammonuimsulfat.
0.02 Gew % M.ignesinmsiilfathydral.
1 isensulfatspiircn.
C alt mim hloridspurcn.
Manganstilfalspiircii
'" (Uli (.fvv % tierextrakt
'" (Uli (.fvv % tierextrakt
Nicotinsäure
! In.ι min ρ amiiiohciizoesäuri·
Vitamin H„ |e I mg
Hiiitiii
0.1 mg
gelost in in/IO Kalniinphosph.il puffer, pll b (Pilz) bzw
pH ?(Alcaligeiu-s)
Die Stammet h.iltiing del beiden Mikroorganismen
geschichl in iibiiclv.'r Weise ,ml Agarscliragrohrclieii
durch /,iiiiii/ vun 2% Agar /ti einem yuuigiiüteit
Nährboden, vorzugsweise dem oben angegebenen
Niilirbodcn, derii noch 5 ntM einer ö,Ö5%igcn iJromthi
molblaiitösung zugesetzt wird. Unier den bcvor/tigicn
Wathsttimsbcdingungcn schlägt dieser Indikator bei
dem erfiiidtmgsgemaßeii Pilz nach 4 bis 6 Tagen, bei
dem !iiiktemim in 2 bis J lagen deutlich ins alkalische
Gebiet um. bedingt durch den C realinin C realin-Abbau.
Creatinin verbrauchende Mikroorganismen, die den
Abbau nicht nach dem obengenannten Stoffwechselschema mit den obengenannten Enzymen bewerkstelligen,
zeigen diese Alkalisierung nicht.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Mikroorganismen ermöglichen die wirtschaftliche Gewinnung der
Creatin-amidinohydrolase aus der aus ihrem Aufschluß erhaltenen wasserlöslichen Eiweißfraktion, wie in der
oben erwähnten, gleichzeitig eingereichten Patentanmeldung näher beschrieben ist.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung weiter.
Anreicherung von aktivem Pilzmycel in Submers-Schüttelkuitur
21 eines Nährbodens mit 1 Gew.-°/o Glucose, 0,5 Gew.-°/o Creatinin, 0,08 Gew.-% Ammoniumsulfat,
0,02 Gew.-% Magnesiumsulfatheptahydrat, 0,05 Gew.-% Hefeeit.'rakt, je 1 mg Nicotinsäure, Thiamin-paminobenzoesäuie
und Vitamin B&. 0,1 mg Biotin, Eisensulfat, Calciumchlorid und Mangansulfat in Spuren,
in 0,10 M Kaliumphosphat-puffer, pH 6, werden in einem geeigneten Schüttelkolben mit 200 ml einer
48 Stunden alten Vorkullur von Penicillium WS 90 001 beimpft und in einem Schüttelapparat 4 Tage kultiviert.
Der Creatinin-gehalt sinkt in dieser Zeit von 0,5% auf knapp 0,1 °/o, und die Glucose ist bis zu diesem Zeitpunkt
nahezu verbraucht. Der pH-Wert steigt dabei auf 7,5 bis 8,0. Man erhält so 3 bis 4 g WS 90 001 Trockengewicht/l
Kulturlösung mi· 1 bis 1,5 IU/g Trockengewicht Creatin-amidinohydrolase.
In einem geeigneten Kulturgefäß · urden 15 I des in
Beispiel I beschriebenen Mediums mit 13 I gut bewach-
sener Vorkultur von Alcaligenes spec. WS 51 400 bei kräftiger Durchlüftung kultiviert. Dabei wird während
der gesamten Kulturdauer der pH-Wert konstant auf 7,0
gehalten. Der Creatinin- und der Glucose-gehalt werden laufend verfolgt. Der Creatinin-verbrauch
vollzieht sich hauptsächlich im zweiten Drittel der Logphase, während Glucose zunächst abgebaut wird.
Die Kultur wird bei 30°C gehalten. Nach 35 Stünden können 1,5 g/I Kuhurlösung Bakterientrockenmasse
geerntet werden. Die spezifische Aktivität an Creatinamidinohydrolyse
beträgt 40 IU/g Trockengewicht.
Es wird wie in Beispiel 2 beschrieben, Alcaligenes spec. WS 51 400 im Arbeitsvolumen von 60 I kultiviert.
Sobald das gewünschte Wachstumsstadium erreicht ist, wird begonnen, frischen Nährboden dem Kulturgefäß
zuzuführen und in gleichem Maß bewachsene Kulturlösung
dem Kulturgefäß zu entnehmen. Die Verdünnungsrate (Fließgeschwindigkeit/Arbeitsvolumen) beträgt
hierbei 0,13 bis 0,18, vorzugsweise 0,16. Pro Stunde werden 5001 Luft durchgeleitet. Man erhält so in
kontinuierlicher Züchtung eine Ausbeute von 3 bis 5 g/l Bakterientrockenmass'-· mit einer spezifischen Aktivität,
wie sie nach dem in Beispiel 2 beschriebenen batch-Verfahren erhalten wird.
Der Alcaligenes spec. WS 51 400 eignet sich gut zur kontinuierlichen Züchtung, wie vorstehend beschrieben
wurde.
Beide Mikroorganismen sind in der Sammlung des Bakteriologischen Instituts der Technischen Universität
München in Weihenstephan hinterlegt und wurden in die DSM überführt.
Claims (3)
1. Verwendung von Alcaligenes spec. WS 51 400 (= DSM 717) oder Penicillium WS 90 001 (= DSM
718) zur Gewinnung von löslicher Creatin-amidinohydrolase.
2. Verwendung von in Anspruch 1 genannten
Mikroorganismen, die auf einem Creatinin enthaltenden Nährmedium wachsengelassen wurde, für
den Zweck von Anspruch 1.
3. Verwendung von in Anspruch 1 genannten Mikroorganismen, die auf einem Glucose oder
Glycerin neben Creatinin, Salze und Vitamine enthaltenden Nährmedium gezüchtet wurden, für
den Zweck von Anspruch I.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712167120 DE2167120C2 (de) | 1971-05-05 | 1971-05-05 | Verfahren zur Gewinnung von löslicher Creatin-amidinohydrolase |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712167120 DE2167120C2 (de) | 1971-05-05 | 1971-05-05 | Verfahren zur Gewinnung von löslicher Creatin-amidinohydrolase |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2167120B1 DE2167120B1 (de) | 1979-08-02 |
DE2167120C2 true DE2167120C2 (de) | 1980-04-03 |
Family
ID=5830316
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19712167120 Expired DE2167120C2 (de) | 1971-05-05 | 1971-05-05 | Verfahren zur Gewinnung von löslicher Creatin-amidinohydrolase |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2167120C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4445084A1 (de) * | 1993-12-17 | 1995-06-22 | Kikkoman Corp | Neue Kreatinamidinohydrolase und Verfahren zu ihrer Herstellung |
-
1971
- 1971-05-05 DE DE19712167120 patent/DE2167120C2/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4445084A1 (de) * | 1993-12-17 | 1995-06-22 | Kikkoman Corp | Neue Kreatinamidinohydrolase und Verfahren zu ihrer Herstellung |
DE4445084B4 (de) * | 1993-12-17 | 2006-02-09 | Kikkoman Corp., Noda | Neue Kreatinamidinohydrolase und Verfahren zu ihrer Herstellung |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2167120B1 (de) | 1979-08-02 |
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