DE2165125A1 - Verfahren zur Herstellung von positiven photographischen Bildern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von positiven photographischen BildernInfo
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Description
DR.-ING. WALTER ABITZ München, 28. Dezember I971
DR. HANS-A. BRAUNS
Postanschrift / Postal Address 8 München 86, Postfach 860109
Patentanwälte ' Pienzenauerstraße 28
Telefon 483225 und 486415 Telegramme: Chemindus München
Telex: (0)523992
JFS-9189
ITEK CORPORATION 10 Maguire Road, Lexington, Massachusetts, Y.St.A.
Verfahren zur Herstellung von positiven photographischen Bildern
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von posi-'
tiven photographischen Bildern sowie die auf diese Weise hergestellten Erzeugnisse. -
Verfahren zur Erzeugung positiver photographischer Metallbilder sind "bekannt, und zwar insbesondere Verfahren, die mit
Hilfe von innerer Mffusion, Diffusionsübertragung oder negativer
Silberausbleichung und Fixieren mit ansChilessender
Wiederbelichtung und schleierbildender Reduktion des Hintergrundsilbers arbeiten. Perner lassen sich positive Metallbilder
sowohl mit anderen Metallen als Silber als auch mit Silber nach bekannten Photoreservedruckniethoden herstellen; diese
erfordern jedoch verhältnismässig hohe Exponierungsenergien
und umständliche Verarbeitungsstufen.
Physikalische Entwickler sind in der photographischen Technik bekannt und sind z.B. in der USA-Patentschrift 3 1b2 903 und
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den britischen Patentschriften 1 ö<-3 250 und 1 064 725 beschrieben.
Stromlos arbeitende Metallisierungsbänder zum Niederschlagen von Metallen auf-Trägern sind in vielen Patentschriften,
z.B. in den USA-Patentsehriften 2 532 283 (Nickel
und Hypophosphit), 3 403 035 (Kupfer und Reduktionsmittel·), 2 532 284 (Kobalt und Hypophosphit), 3 045 334 (Metallborhydride
als Reduktionsmittel), 3 198 659 (Nickel und Hydrazin) und 2 874 072 (Kupfer und .formaldehyd) sowie in der britischen
Patentschrift 842 826 (Metall-Aminbcr.an) beschrieben.
Ferner sind photographische Verfahren zur Herstellung von
Flachdruckformen einschliesslich Druckplatten bekannt, und diese umfassen im allgemeinen die Belichtung einer lichtempfindlichen
Schicht auf einem Träger, z.B. Aluminiumblech, mit dem gewünschten Bild, anschliessende Entwicklung eines Metallbildes,
z.B. eines Silber- oder Kupferbildes, und Behandlung der Platte je nach dem beabsichtigten Endverwendungszweck.
Als lichtempfindliche Schichten kann man die in der Photographie üblichen Schichten, wie Silberhalogenid, verwenden,
wie es in den USA-Patentschriften 2 115 339, 2 126 017 und 2 766 119 beschrieben ist. Aus der britischen Patentschrift
1 064 726 ist es bekannt, aromatische Diazosulfonate als lichtempfindliches Material bei der Herstellung von Druckplatten
und elektrischen Schaltkreisen zu verwenden.
Ursprünglich wurden lithographische Druckplatten mit gewissen Steinen hergestellt, die oleophile und hydrophile Eigenschaften'
aufweisen. Auf die Oberfläche solcher Steine werden fettige
Bilder aufgebracht, und das Drucken erfolgt durch Benetzen und anschliessendes Einfärben des Steins, wobei die Druckfarbe
nur von den Bildflächen angenommen wird. Wenn man dann ein Kopierblatt gegen den Stein andrückt, erhält -man einen Abdruck
des fettigen Bildes. Infolge der späteren Entwicklungen in der Lithographie hat diese Methode aber heute keine Bedeutung
mehr. . .. .
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I)as Verfahren gemäss der Erfindung ermöglicht es, photographische
Bilder aus einer Yielzahl verschiedener Metalle nach einem Po si tiw erfahr en herzustellen, welches von physikalischen
Metallentwieklern Gebrauch macht, nur wenige Arbeits-.stufen
umfasst und verhältnismässig einfache lichtempfindliche Schichten von sehr guter lichtempfindlichkeit, besonders solche
aus Silberhalogeniden und Photoleitern, verwendet. Das Verfahren ist wesentlich einfacher und liefert eine bessere
'Bildqualität und eine höhere photographische Empfindlichkeit, als es bei den meisten, bisher bekannten Positivverfahren,
besonders denjenigen, die nicht mit Silber arbeiten, möglich war.
Die Erfindung bezieht sich auf die Erzeugung von positiven photographischen Bildern durch Entwickeln eines spontan verschleierten,
photographisch entwickelten, ein Bild aufweisenden photographischen Bildträgers mit einem physikalischen
Entwickler zu einem positiven Metallbild des photographisch entwickelten Bildes.
Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform betrifft die Erfindung
ein Verfahren zur Erzeugung positiver photographischer Bilder, bei dem man zunächst einen belichteten photographischen
Bildträger zu einem Bild entwickelt, die lichtempfindliche Schicht des Bildträgers spontan verschleiert und den so
verschleierten Bildträger mit einem physikalischen Entwickler zu einem positiven Metallbild des zuerst entwickelten Bildes
entwickelt. Vorzugsweise wird die Verfahrensstufe der physikalischen Entwicklung so lange fortgeführt, bis das positive
Metallbild, welches sich dabei bildet, fest an der Unterlage anhaftet, besonders wenn die Unterlage aus Metall, z.B. Aluminium
oder Eisen, besteht. - · -
Die Stufen des erfindungsgemässen Verfahrens können gesondert
oder gleichzeitig durchgeführt werden. Zum Beispiel kann man die erste Entwicklung mit der Verschleierung oder die Verschleierung
mit der zweiten Entwicklungsstufe kombinieren,
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Bei dem erfindungsgemässen Verfahren kann das erste Bild ein
Bild von geringer Dichte sein oder aus einem anderen Metall bestehen als demjenigen, aus dem das positive Bild besteht.
Im ersteren Falle lässt sich das Bild von geringer Dichte,. wenn es sichtbar ist, leicht durch Behandeln mit geeigneten
chemischen Reagenzien, vorzugsweise- mit Oxydationsmitteln, entfernen, selbst wenn beide Bilder aus dem gleichen Metall
bestehen. Dies ist infolge der hohen Dichten möglich, mit denen man das positive Metallbild durch physikalische Entwicklung
erhalten kann. Wenn das zuerst entwickelte Bild unsichtbar ist, z.B. eine Dichte von etwa 0,2 oder weniger hat,
braucht es natürlich nicht entfernt zu v/erden. Wenn die Metalle
der beiden Bilder verschieden sind, kann man das erste Metallbild auf Grund selektiven chemischen Reaktionsvermögens
entfernen. Dies lässt sich z.B. durch oxydative Entfernung des ersten Metallbildes erreichen; zum Beispiel kann ein Silberbild
mit Perricyanidlösung oder Wasserstoffperoxid entfernt werden, wenn das positive Bild davon nicht in demselben Ausmass
betroffen wird.
Das erste Metallbild lässt sich oft durch blosses Abwaschen mit Wasser, Abreiben oder Abwaschen und Abreiben entfernen.
Wenn das positive Metallbild so weit physikalisch entwickelt wird, dass man ein fest an der Unterlage, z.B. einer Metallunterlage,
anhaftendes Bild erhält, kann man die lichtempfindliche Schicht einschliesslich des Bindemittels durch Abschleifen
oder, wenn das Bindemittel wasserlöslich oder mit Wasser entfernbar ist, durch einfaches Abwaschen der das negative
Bild, d.h. das erste Metallbild, enthaltenden Bindemittelschicht, entfernen. Vielfach wird die lichtempfindliche Schicht
mit dem darin befindlichen negativen Bild bereits durch das Verarbeiten teilweise oder vollständig entfernt, wenn das Bindemittel
wasserlöslich oder durch Wasser entfernbar ist.
Natürlich erhält man bei dem vorliegenden Verfahren kein brauchbares Erzeugnis, wenn sich das erste Metallbild, falls
es sichtbar ist, nicht selektiv entfernen lässt. Die Erzeu-
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gung eines positiven Bildes, das mit dem negativen Bild im we-Bentlichen
identisch ist, weil es entweder aus dem gleichen Metall oder aus einem Metall besteht, welches das gleiche chemische
Reaktionsvermögen aufweist, wäre unpraktisch, falls nicht insofern ein hinreichend grosser Dichteunterschied "besteht,
dass das erste Metallbild weniger dicht ist. Daher sollen die Metalle des ersten Bildes und des positiven Bildes
"verschieden" sein» Der Ausdruck "verschieden" "bedeutet in
diesem Sinne ^ dass die "beiden Bilder entweder aus verschiedenen
Metallen bestehen, oder, falls sie aus dem gleichen Metall bestehen, dass die Dichte des ersten Bildes geringer ist als
diejenige des positiven Bildes, dass sich das erste Bild selektiv von dem Träger entfernen lässt, so dass5 das zweite Bild
hinterbleibt, weil das Haftvermögen beider Bilder an dem Träger unterschiedlich ist, und so weiter, oder dass das erste
Bild weniger aufnahmefähig für Druckfarbe ist als das zweite Bild, und ähnliche Unterschiede.
Das lichtempfindliche Material der Bildträger gemäss der Erfindung
kann jedes Material sein, das sich physikalisch zu einem Metallbild entwickeln lässt, also ein physikalisch entwickelbarer
lichtempfindlicher Stoff. Diese Art von lichtempfindlichen
Stoffen ist in der Technik bekannt; hierher gehören die lichtempfindlichen Stoffe, die sich nach der Belichtung
durch physikalische Entwicklung entwickeln lassen. Die
physikalische Entwicklung erfolgt mit einer Lösung von reduzierbaren Metallionen und einem Reduktionsmittel für diese
Ionen, aus der sich selektiv Metall an den belichteten Stellen, d.h. den spontan verschleierten Stellen des Bildträgers,
abscheidet. Theoretisch besteht die erste Stufe dieser Entwicklung in der Bildung eines latenten Metallbildes, d.h.
der verschleierten Flächen, welches dann durch das Metall, welches sich durch Reduktion der Metallionen bildet, verstärkt
wird. Das Metall der verschleierten Flächen kann das gleiche wie das auf diese ¥eise reduzierte Metall oder ein anderes
sein; zürn Beispiel können die verschleierten Flächen aus Silber
bestehen, während das durch Reduktion abgeschiedene Metall
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Kupfer oder Silber sein kann, Bei der Silberhalogenidphotographie erfolgt die spontane Verschleierung in der Silberhalogenidemulsion,
und die verschleierten Flächen werden durch physikalische Entwicklung verstärkt. Zweckmässig sind die reduzierbaren
Metallionen für den Silberhalogenidfilm bereits in der lichtempfindlichen Emulsion in Form von Silberhalogenid
enthalten. Man kann aber statt dessen auch eine äüssere Quelle
für reduzierbare Metallionen verwenden. Geeignete lichtempfindliche Stoffe sind Silberhalogenide, wie Silberchlorid
oder -bromid, Azoverbindungen, wie sie z.B. unter anderem in der britischen Patentschrift 1 064 726 beschrieben sind, Photoleiter,
wie sie in der britischen Patentschrift 1 043 250 beschrieben sind, und Eisen(III)-verbindungen.
Der lichtempfindliche Stoff muss natürlich so beschaffen sein, dass die spontane Verschleierung der bildfreien Flächen bei
der Entwicklung des negativen Bildes oder danach praktisch durchführbar ist. ■ .
Als lichtempfindliche Stoffe werden Silberhalogenid und Photoleiter
bevorzugt, die bei der Belichtung reversibel aktivierbar werden, wie Metalloxide. Besonders bevorzugt werden SiI-berhalogenidemulsionen
von geringem Silbergehalt, insbesondere die nachstehend beschriebenen dünnen Silberhalogenidfilme.
Die Erfindung gründet sich auf die folgenden Beobachtungen, denen die nachstehend beschriebene Theorie zugrunde liegt.
Die Erscheinung der physikalischen Entwicklung beruht auf der autokatalytischen Reduktion von Metallionen auf einer katalytischen
Oberfläche. Die erforderlichen Reduktionsreaktionen werden also auf einer katalytischen Oberfläche ausgelöst, und
dann katalysieren die abgeschiedenen Metalle die weitere Reduktion. Viele Metalle wirken bekanntlich als Katalysatoren
für die Auslösung der physikalischen Entwicklung, und es wird unter anderem allgemein angenommen, dass metallisches Silber
ein allen physikalischen Entwicklern gemeinsamer Initiierungskatalysator
ist, obwohl seine Aktivität als derartiger Kataly-
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sator je nacli dem "betreffenden Entwickler· variieren kann. Es
■wurde nun gefunden, dass die katalytische Aktivität des Silbers
gegenüber einem physikalischen Entwickler überraschenderweise verhältnismässig gering· ist, wenn das Silber in den negativen,
vom lacht getroffenen Flächen von lichtempfindlichen
Schichten photographiseh entwickelt wird, und dass sie verhältnismassig
hoch ist, wenn das Silber durch eine spontane Reduktionsreaktion in den am wenigsten vom'licht getroffenen
'Hintergrundflächen der gleichen Schichten verschleiert wird. Infolgedessen führt die physikalische Entwicklung der belichteten,
entwickelten und spontan verschleierten Schichten mit . irgendeinem physikalischen Metallentwickler .zur bevorzugten
Verstärkung des Hintergrundes im Vergleich zu dem negativen Silberbild, so dass man ein positives Metallbild des Negativs
erhält. Auch andere Metalle als Silber zeigen diese relative Ordnung der katalytischen Aktivitäten der negativen Fläche
und der verschleierten positiven i'läche, z.B. entwickeltes
und verschleiertes Palladium und Zinn. Daher sind Metalle, wenn sie sieh durch autokatalytische Reduktion ihrer Salze
oder Ionen durch einen Me tallentwickler bilden, bei dem das
reduzierte Metall die weitere Metallionenreduktion katalysiert, gegenüber der physikalischen. Entwicklung mit Initiatormetall
weniger katalytisch aktiv als die gleichen Metalle, wenn sie sich durch spontane Reduktion (d.h. spontane Verschleierung)
von Metallsalzen oder -ionen gebildet haben.
Diese relative Ordnung der katalytischen Aktivität ist anscheinend
unabhängig von dem Reduktionsmittel für die Metallionen. Wenn man z.B. einen Silberentwickler dazu bringt, Silberionen
durch eine spontane Reaktion zu reduzieren, die von reduziertem Silber nicht stark katalysiert wird (indem man
z.B. den pH-Wert der Entwicklerlösung erhöht), dann ist das spontan verschleierte Silber gegenüber physikalischen Metallentwicklern
stärker katalytisch aktiv als das metallische Silber, welches von dem gleichen Entwickler in den vom licht
getroffenen Bildflächen autokatalytisch entwickelt wird. Spon-
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tan verschleiertes Silber ist nicht mit Hintergrundschleier zu
verwechseln, der sich nicht notwendigerweise durch spontane Reduktion, sondern durch anfängliche spontane Verschleierung
und weitere autokatalytische Reduktion bildet und gewöhnlich
als Entwicklungsschleier bezeichnet wird, um also mit physikalischen
Entwicklern eine maximale positive Bildselektivität zu erhalten,, ist es oft zweckmässig, den Hintergrund eines
entwickelten negativen Bildes mit einem Reduktionsmittel zu verschleiern, welches kaum imstande ist, das Metall autokataly
tisch zu reduzieren. Aminborane und Borhydride haben sich als ausgezeichnete Schleiermittel für diesen Zweck erwiesen,
und p-Phenylendiaminentwickler für Silberchlorid sind ebenfalls
gute Yerschleierungsmittel für Silberchlorid, wenn der pH-Wert von der üblichen sauren Seite auf die alkalische Seite,
nämlich auf etwa 11,0, eingestellt wird. Formaldehyd,
Hydrazin und Hypophosphitionen haben die doppelte Wirkung von autokatalytischen Silberreduktionsmitteln und von spontanen
Yerschleierungsmitteln, und das verschleierte Silber wirkt immer
stärker katalytisch als das entwickelte negative Silberbild. Verschleiertes Silber, das sich durch photolytische Reduktion
durch Licht gebildet hat, wirkt ebenfalls stark katalytisch. Man sieht Jäher, dass die unterschiedliche katalytische
Aktivität von Metallen für die physikalische Entwicklung die Hauptgrundlage des Verfahrens gemäss der Erfindung ist.
Daher soll die Bildung des ersten Metallbildes nach Möglichkeit nicht von einer autokatalytischen Schleierbildung in den
Hintergrundflächen, d.h. den positiven Flächen des entwickelten Bildträgers, begleitet sein. Dies lässt sich nach bekannten,
in der Photographie allgemein angewandten Methoden erreichen. Die Entwicklung des ersten Metallbildes soll vorzugsweise
mit "nicht verschleiernden" Entwicklern durchgeführt werden, die ein entwickeltes Bild ergeben, bei dem die Hintergrundflächen
nicht verschleiert sind.
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Der photographische Bildträger gemäss der Erfindung kann jede
geeignete Unterlage, wie Papier, Kunststoff oder Metall, aufweisen,
wie es in der Photographie üblich ist«
Die bevorzugten Bildträger gemäss der Erfindung sind photographisehe
Platten mit einer Metallunterlage, und das lichtempfindliche'
Material liegt vorzugsweise in einer Bindemittelschicht vor. Besonders bevorzugte Bildträger sind photogräphische
Platten auf Metallbasis, die .sich physikalisch entwickeln lassen und ein lichtempfindliches Silberhalogenid
oder einen Photoleiter aufweisen, der bei der Einwirkung aktivierender Strahlung reversibel aktiviert wird und imstande
ist, eine chemische Reaktion in den exponierten P-lächen auszulösen,
wobei das lichtempfindliche Material vorzugsweise auf einem oberflächlich aufgerauhten Träger abgeschieden ist
und der Photoleiter, falls er vorhanden ist, gegen die Photoleitung von dem Trägermetall isoliert ist. Der Photoleiter
ist vorzugsweise teilchenförmig und ist in ein gegen die Photoleitung isolierendes Bindemittel eingelagert. Das lichtempfindliche
Material ist vorzugsweise als sehr dünne, entfernbare Schicht auf dem Träger, insbesondere auf einem oberflächlich
aufgerauhten Träger, derart abgeschieden, dass es mindestens teilweise in den aufgerauhten Teil des Trägers
eindringt. Dies lässt sich leicht erreichen, indem man z.B. ein lichtempfindliches Material, wie einen Photoleiter, z.B.
TiOg, in einer eine verhältnismässig niedrige Viseositat aufweisenden
lösung eines Bindemittels in einem Lösungsmittel dispergiert und den aufgerauhten Träger damit beschichtet.
Die Überzugsmasse wird dann trocknen gelassen. Ein solcher Träger mit einem Bindemittelüberzug hat vorzugsweise einen
sehr dünnen Überzug, der für lösungsmittel durchlässig ist und sich daher schnell verarbeiten lässt.
Der aufgerauhte Träger ist ein Träger, der physikalisch, chemisch oder anderweitig aufgerauht worden ist, damit die metallischen,
bilderzeugenden Stoffe an den Träger gebunden
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werden. Mechanisch aufgerauhte Träger, die im Sinne der Erfindung
verwendet werden können, haben gekörnte, poröse oder mattierte Oberflächen. Chemisch aufgerauhte Träger sind mit
geeigneten Säuren oder Basen, anhaftenden Grundierungsmitteln und dergleichen behandelt worden, um eine chemische Bindung
des bilderzeugenden Stoffes an die Oberfläche des Trägers herbeizuführen.'
Ferner kann man Zusätze, wie Cadmium- und/oder Zinksalze, in an sich bekannter Weise zu den bilderzeug enden
Stoffen zusetzen, wie es in der französischen Zusatzpatentschrift 77 556 beschrieben ist, um das Haftvermögen des Me- .
tallbildes an dem Träger zu verbessern. Auch auf bestimmten Legierungen, wie Magnesium-Aluminiumlegierungen, hat das ab-
^ geschiedene Metallbild ein gutes Haftvermögen. Der Ausdruck'
"aufgerauhte Träger" umfasst daher auch physikalisch glatte Träger, die chemisch oder anderweitig so behandelt worden
sind,' dass das darauf abgeschiedene Metallbild daran anhaftet.
Bei Trägern aus Kunststoff, besonders aus durchsichtigem Kunststoff, wird die lichtempfindliche Schicht vorzugsweise
auf eine mit einer Haftschicht versehene Kunststoffolie aufgetragen, wie auf Folien aus Celluloseacetat oder einem Polyester,
besonders Polyethylenterephthalat, die mit einem Stoff beschichtet sind, der das Haftvermögen der lichtempfindlichen
Schicht an der Kunststoffolie verbessert. Diese Zwischenschicht wird als Haftschicht bezeichnet. Gewöhnlich bestehen
W Haftschichten aus Stoffen, die sowohl an dem Kunststoff als auch an der stärker hydrophilen lichtempfindlichen Schicht
anhaften. Im allgemeinen bestehen Haftschichten aus Gelatine;
man kann jedoch auch verschiedene Latices, z.B. aus Vinylidenpolyraerisaten,
Polyvinylformalen, Polyvinylbutyral und ähnlichen Polymerisaten, verwenden, wie es an sich bekannt ist.
Vorzugsweise arbeitet man mit Haftschichten, in die der physikalische Entwickler eindringen kann-, wie z.B. Gelatine.
Die Dicke der lichtempfindlichen oder bilderzeugenden Schicht und der Isolierschicht oder Haftschicht richtet sich nach der
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Ixt des lichtempfindlichen Stoffes -und des-Bindemittels, nach
dem Betrag der aktivierenden Strahlung und ähnlichen Faktoren. Um jedoch einen Bildträger zu erhalten, der sich schnell verarbeiten
lässt, sollen diese Schichten vorzugsweise verhältnismässig dünn, vorzugsweise weniger als etwa 2 μ und insbesondere
weniger als etwa 1 μ dick, sein. Jedoch kann die Dicke der lichtempfindlichen Schicht und der Isolier- oder
Haftschicht, variieren. Bei Verwendung von Me tall trägern kanr
.z.B. die Schicht mit Ausnahme derjenigen Teile, die in die aufgerauhte Oberfläche eingedrungen sind, abgeschabt werden.
Die Überzugsdicke kann je nach der gewünschten Wirkung variieren.
Vorzugsweise ist jedoch der Träger mit einem Überzug von weniger als 1 μ Dicke beschichtet, um zusammenhängende
Metallbilder zu erhalten, die bei der gewünschten raschen Terarbeitung fest an den Träger gebunden werden.
Wenn man mit Bindemitteln arbeitet, kann das Verhältnis der Bindemittelmenge zu der Menge des Photoleiters oder des sonstigen
lichtempfindlichen Materials innerhalb weiter Grenzen variieren. Vorzugsweise arbeitet man mit etwa 0,1 bis 6 Gewiehtsteilen
lichtempfindlichen Materials je Gewichtsteil Bindemittel.
Bei der Ausführungsform der Erfindung, bei der ein Photoleiter in die aufgerauhte Oberfläche eines Metallträgers eindringt,
soll der Photoleiter von dem Metall des Trägers isoliert sein. Diese Isolierung kann durch ein Bindemittel, in
dem der Photoleiter dispergiert ist, durch eine besondere Isolierschicht, wie eine Silicatschicht, durch ein Oxid des
Trägermetalls oder durch den Photoleiter selbst zustande kommen, der als Isolierschicht wirken kann, wenn die Schicht
dick genug ist.
Die Isolierschicht isoliert den Photoleiter oder den sonstigen lichtempfindlichen Stoff gegen die Photoleitung. Ein Isoliermaterial
gegen die Photoleitung ist ein solches, das den
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Durchgang von Elektronen des aktivierten lichtempfindlichen Stpffs, z.B. eines mit aktivierenden Strahlen "belichteten
Photoleiters, zu dem metallischen Träger im wesentlichen verhindert.
Vorzugsweise sind die Photoleiter oder Photokatalysatoren metallhaltige
Photoleiter. Eine bevorzugte Gruppe solcher lichtempfindlicher Stoffe sind anorganische Stoffe, wie Verbindungen eines Metalles mit einem Nichtmetall der Gruppe VIA
des Periodischen Systems, wie Oxide, z.B. Zinkoxid, TiO2,
Zirkoniumdioxid, Germaniumdioxid, Indiumtrioxid, Metallsulfide,
wie Cadmiumsulfid (GdS), Zinksulfid (ZnS) und Zinndisulfid
(SnS2)? sowie Metallselenide, wie Cadmiumselenid (CdSe).
Metalloxide werden als Photoleiter dieser Gruppe besonders bevorzugt. TiOp ist wegen seiner überraschend guten Lichtempfindlichkeit
ein besonders bevorzugtes Metalloxid. mit einer mittleren Teilchengrösse von weniger als etwa 250 πιμ,
das bei Temperaturen über 200 C in einer oxydierenden Atmosphäre behandelt worden ist, wird besonders bevorzugt, und
zwar insbesondere ein durch Hochtemperaturpyrolyse von Titanhalogenid hergestelltes
Als Photoleiter im Sinne der Erfindung sind ferner gewisse fluoreszierende Stoffe verwendbar. Solche Stoffe sind z.B.
™ Verbindungen, wie mit Silber aktiviertes Zinksulfid und mit
Zink aktiviertes Zinkoxid.
Der genaue Mechanismus, der der Wirkung der Photoleiter zugrunde liegt, ist zwar noch nicht bekannt; man nimmt jedoch
an, dass bei der Einwirkung aktivierender Mittel auf Photoleiter oder Photokatalysatoren ein oder mehrere Elektronen von
dem Valenzband des Photoleiters oder Photokatalysators auf das Leitfähigkeitsband desselben oder mindestens auf einen
ähnlichen angeregten Zustand übertragen werden, in dem das Elektron locker gebunden ist, so dass der Photoleiter von
einer inaktiven in eine aktive Form übergeht. Wenn die aktive
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Form des Photoleiters, oder Photokatalysators sich in Gegenwart
einer als Elektronenakzeptor wirkenden Verbindung "befindet, kommt es zu einem Elektronenübergang zwischen dem Photoleiter
und der als Elektronenakzeptor wirkenden Verbindung, wodurch die letztere reduziert wird. Daher kann man durch
einen einfachen Versuch bestimmen, ob ein Stoff als Photoleiter oder Pho-fcokatalysator wirkt, indem man den betreffenden
Stoff mit wässriger Silbernitratlösung mischt. In Abwesenheit von Licht tritt dabei kaum eine Reaktion ein. Dann wird das
Gemisch belichtet. Gleichzeitig belichtet man als Zontrollprobe eine wässrige Silbernitratlösung für sich allein; zur
Belichtung verwendet man z.B. ultraviolettes Licht. Wenn das zu untersuchende Gemisch schneller dunkel wird als die Silbernitratlösung,
ist der betreffende Stoff ein Photoleiter oder Photokatalysätor.
Die Lücke zwischen dem Valenzband und dem Leitfähigkeitsband einer Verbindung bestimmt die Energie, die erforderlich ist,
um Elektronenübergänge zu bewerkstelligen. Je mehr Energie benötigt wird, desto höher ist die Frequenz, auf die der Photoleiter
anspricht. Es ist bekanntlich möglich, die Bandlücke bei diesen Verbindungen zu verkleinern, indem man als Aktivator
eine Fremdverbindung zusetzt, die auf Grund ihrer atomaren Abmessungen, oder weil sie eine bestimmte, elektronisch
verbotene Zonenstruktur aufweist, oder weil in der Zwischenzone zwischen dem Valenzband und dem Leitfähigkeitsband
Fangsteilen als Donatorniveaus vorhanden sind, die Elektronenanordnung
der photoleitenden Verbindung spannt, dadurch die Bandlücke derselben verkleinert und ihre Fähigkeit zur
Abgabe von Elektronen an das Leitfähigkeitsband erhöht. Leuchtstoffe müssen nahezu immer notwendigerweise solche aktivierenden
Stoffe enthalten. Diese Verunreinigungen können eine solche Wirkung haben, dass sie einer an sich nicht photoleitfähigen
Verbindung Photoleitfähigkeit verleihen. Andererseits kann ein zu grosser Gehalt an Verunreinigungen die Fähigkeit
einer Verbindung, als Photoleiter zu wirken, stören.·
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Die Photoleiter können durch Dotieren mit Fremdionen, Zusatz
von fluoreszierenden Stoffen und/oder mit Hilfe von sensibilisierenden Farbstoffen für sichtbares Ideht oder Licht anderer
Wellenlängen sensibilisiert werden. Bleichbare Farbstoffe zum
Sensibilisieren von Photoleitern sind z.B. die Cyaninfarbstoffe, die Dicarboeyaninfarbstoffe, die Carbocyaninfarbstoffe
und die Hemicyaninfarbstoffe. Weitere Farbstoffe, die sich zum Sensibilisieren von Photoleitern eignen, sind die in dem
Werk "The Theory of Photographic Process" von CB. Kenneth Mees, Verlag McMillan Company, 1952, auf Seite 371-429 beschriebenen
Cyaninfarbstoffe. Weitere geeignete Farbstoffe sind die Triphenylmethanfarbstoffe, wie Iristallviolett und
basisches Fuchsin, Diphenylmethanfarbstoffe, wie Auroamin 0,
und Xanthenfarbstoffe, wie Ehodamin B.
Ils Strahlungsquellen zur Erzeugung des anfänglichen latenten
Bildes gemäss der Erfindung kann man alle Strahlungsquellen
verwenden, die üblicherweise in Verbindung mit Aen betreffenden
lichtempfindlichen Stoffen verwendet werden. So eignen sich z.B. aktinisches Licht, Röntgenstrahlen oder Gammastrahlen
für die Belichtung von Photoleitern. Auch Elektronenstrahlen oder andere Teilchenstrahlen können anstelle der üblichen
elektromagnetischen Strahlung zur Bilderzeugung verwendet werden. Diese verschiedenartigen aktivierenden Mittel werden
nachstehend als "aktivierende Strahlung" bezeichnet.
Die nichtmetallischen Träger für die erfindungsgemässen Bildträger
können aus beliebigen Kunststoffen bestehen, zu denen vorzugsweise Celluloseacetat und Polyester, besonders PoIyäthylenterephthalat,
gehören. Der Träger kann eine beliebige Form haben, z.B. die Form von Folien, Bändern, Rollen und dergleichen.
Natürlich soll der Träger eine genügende Festigkeit und Dauerhaftigkeit aufweisen, um als photographischer Träger
oder Reproduktionsträger verwendet werden zu können. Wenn es sich um einen Kunststoff, besonders einen Polyester, wie Polyäthylenterephthalat,
handelt, ist es vorteilhaft, Haftschich-
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ten zu -verwenden, um das Anhaften der lichtempfindlichen
Schicht an dem Träger zu gewährleisten.
Eür die "bevorzugten Träger kann man jede geeignete metallische
oder im wesentlichen metallische Unterlage verwenden, die eine solche Festigkeit und Dauerhaftigkeit aufweist, dass sie sich
als Reproduktionsträger verwenden lässt. Der Träger kann in "beliebiger Form, z.B. in lorm von Blechen,'Bändern, Rollen
usw., vorliegen. Eine solche Folie kann aus jedem geeigneten Metall oder jeder geeigneten Metallegierung hergestellt werden,
wie z.B. aus hydrophilen Metallen, wie Chrom, Uiekel,
Blei, rostfreiem Stahl, Magnesium oder Aluminium, oder aus oleophilen Metallen, wie Kupfer oder Zink. Aluminium wird wegen
seiner vorteilhaften physikalischen und chemischen Eigenschaften scwie aus wirtschaftlichen Gründen bevorzugt. Pur den
Aluminiumträger wird eine poröse eloxierte Oberfläche besonders bevorzugt. Die eloxierte Oberfläche kann durch Wärmebehandlung
verschlossen werden. Eine unverschlossene Oberfläche wird jedoch bevorzugt, weil dann das Metallbild besser an dem
Aluminiumträger anhaftet.
Bei sämtlichen Ausführungsformen der Erfindung besteht die bevorzugte
lichtempfindliche Schicht aus dem jeweiligen lichtempfindlichen Stoff in einem für das Lösungsmittel durchlässigen
Bindemittel. Für nichtmetallische Träger ist es oft zweckmässig, zwischen der aufgerauhten Oberfläche des Trägers und
dem lichtempfindlichen Stoff eine Schicht aus einem für Lösungsmittel durchlässigen Bindemittel aufzubringen. Wenn eine
solche Zwischenschicht vorhanden ist, lässt sich das lichtempfindliche Material, das ebenfalls vorzugsweis-e in einem
Bindemittel vorliegt, leichter als Beschichtung auf den Träger aufbringen. Wenn das lichtempfindliche Material in einem Bindemittel
auf den Träger mit oder ohne Zwischenschicht aufgetragen wird, erhält man bessere, gleichmässigere Überzüge und
daher auch bessere Bilder. Ferner wird durch die Verwendung einer löslichen Zwischenschicht, wie Gelatine, auch die
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Schwierigkeit der Zersetzung der lichtempfindlichen Schicht durch Berührung mit einem metallischen Träger behoben, indem
die Zwischenschicht auch dazu dient, den lichtempfindlichen Stoff von dem metallischen Träger zu isolieren.
Ein weiterer Vorteil der Verwendung einer Schicht aus lichtempfindlichem
Material in einem Bindemittel ergibt sich bei der Entfernung der lichtempfindlichen Schicht, nachdem sich
ein an dem Träger anhaftendes Metallbild gebildet hat.
Die Entfernung der lichtempfindlichen Schicht kann sich auf das lichtempfindliche Material allein oder auf die Kombination
aus lichtempfindlichem Material und Bindemittel erstrecken. Vorzugsweise befindet sich das lichtempfindliche Material in
einem Bindemittel als lichtempfindliche Schicht auf dem Träger, und das einzige Erfordernis besteht darin, dass sich die
Schicht nach der photographischen Verarbeitung entfernen lässt. Zum Entfernen kann man sich verschiedener Methoden bedienen;
man kann z.B, die lichtempfindliche Schicht in geeigneten !Flüssigkeiten, wie Lösungsmitteln für das Bindemittel,
lösen oder dispergieren. Ebenso kann man die Schicht mit reaktionsfähigen lösungsmitteln, wie Alkali oder Säure, entfernen,
z.B. mit wässriger Natriumcarbonatlösung, verdünnter Natronlauge,
verdünnter Phosphorsäure, Phosphaten und ähnlichen Reagenzien. Man kann die lichtempfindliche Schicht auch mechanisch
entfernen, z.B. mit Hilfe von Schleifmitteln. Ebenso kann man Kombinationen aus solchen Methoden anwenden, z.B. das
Abreiben der lichtempfindlichen Schicht von dem Träger in Gegenwart eines Lösungs- oder Dispergiermittels für das Bindemittel,
wie Wasser.
Als Bindemittel kann man daher die verschiedensten, in der Photographie bekannten Stoffe verwenden. Im allgemeinen sind
die Bindemittel durchscheinend oder durchsichtig, so dass sie den Durchgang des Lichts nicht behindern. Zweckmässig sind sie
auch für Lösungsmittel durchlässig, damit die physikalische
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Entwicklung schnell vonstatten geht. Die bevorzugten Bindemittel
sind organische Stoffe, wie natürliche oder synthetische Polymerisate. Beispiele für geeignete synthetische Polymerisate
sind Copolymerisate aus Butadien und Styrol, Polyacrylsäurealkylester,
wie Polymethacrylsäuremethylester, Polyamide, wie Polyacrylsäureamid, Polyvinylacetat, Polyvinylalkohol und
Polyvinylpyrrolidon. Auch natürliche Polymerisates wie Gelatine,
können verwendet v/erden. Besonders "bevorzugt werden diejenigen Bindemittel, die in Lösungsmitteln so löslich sind, da
sie sich nach dem Entwickeln des Bildes leicht abwaschen lassen. Vorzugsweise soll sich das Bindemittel mit wässrigen
Waschbädern abwaschen lassen. Yfenn es sich nicht auf diese
Weise entfernen lässt, sollen geeignete Lösungsmittel verwendet werden, die das Bindemittel lösen oder in Dispersion
bringen. Die Auswahl geeigneter Lösungsmittel bietet kaum Schwierigkeiten, da man das geeignete Lösungsmittel durch einfache
Löslichkeitsversuche auffinden kann., indem man den mit dem betreffenden Bindemittel beschichteten Träger in verschiedene
Lösungsmittel taucht. Ausserdem finden sich Löslichkeitsdaten für die meisten Bindemittel auch in Nachschlagewerken
oder in sonstigem Schrifttum. Als Lösungsmittel für Polymerisate kommen z.B. Methyläthylketon, Methylisobutylketon, Aceton,
Tetrahydrofuran, Dioxan und ähnliche Lösungsmittel in Betracht .
IJm Metallbilder gemäss der Erfindung zu erhalten, soll sich
das Bindemittel unter den Bedingungen der photographischen Verarbeitung nicht entfernen lassen, d.h. die lichtempfindliche
Schicht soll bei der Behandlung mit Lösungen unversehrt bleiben. Gegebenenfalls kann man jedoch Bindemittel verwenden,
die an sich in den Arbeitslösungen bei der photographischen Verarbeitung löslich wären, sofern man viskose Stoffe für die
Verarbeitung verwendet, um ein wesentliches Auflösen des Bindemittels zu vermeiden.
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Wenn als lichtempfindlxcher Stoff ein Photoleiter verwendet wird, soll er für die Belichtung konditioniert werden, indem
man ihn 1 bis 24 Stunden vor der Verwendung im Dunkeln lagert, indem man ihn erhitzt oder auf andere bekannte Weise
konditioniert. Nach dem Konditionieren darf der Photoleiter keiner aktivierenden Strahlung ausgesetzt werden, bevor er
zur Erzeugung des gewünschten Bildes mit aktivierender Strahlung exponiert wird.
Die zur Erzeugung des latenten Bildes erforderliche Belichtungszeit
hängt von der Intensität der Lichtquelle, dem jeweiligen lichtempfindlichen Stoff, der Art und der Menge des
Katalysators und ähnlichen bekannten Paktoren ab. Im allgemeinen belichtet man etwa 0,001 Sekunden bis mehrere Minuten.
Zu den erfindungsgemäss verwendbaren physikalischen Entwicklern gehören die in der USA-Patentschrift 3 152 903 und den
britischen Patentschriften 1 043 250 und 1 064 725 beschriebenen Entwickler. Diese Entwickler bestehen vorzugsweise aus
einem Oxydationsmittel und einem Reduktionsmittel. Solche Entwickler werden in der Technik oft als stromlose Metallisierungsbäder
bezeichnet. Man kann auch von der in der USA-Patentschrift 3 152 969 beschriebenen elektrolytischen Entwicklung
Gebrauch machen. Das Oxydationsmittel ist im allgemeinen die bilderzeugende Komponente des Entwicklers. Als
oxydierenden Bestandteil des Entwicklers kann man organische oder anorganische Oxydationsmittel verwenden. Das Oxydationsmittel
und das Reduktionsmittel können in einem·einzigen Behandlungsbad
kombiniert sein oder in gesonderten Bädern vorliegen, oder der eine der beiden Bestandteile kann sich bereits
vor der Belichtung in dem photographischen Bildträger befinden. Bevorzugte Oxydationsmittel sind die folgenden reduzierbaren
Metallionen: Ag+, Pb+^, Au+1, Au+^, Pt+2, Pt+^,
Ni+2, Sn+2, P^2, Ou+1, Cu+2, Or+3, Pe+2, Zn+2, As+3, Hg+2,
Indiumionen, Palladiumionen, V/olframionen, Rheniumionen,
Chrom(II)-ionen und Kobaltionen.
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Wenn man als lichtempfindlichen Stoff ein Silberhalogenid verwendet,
kann der physikalische Entwickler aus einer Lösung eines verstärkenden Metallions, z.B. Silber, Kupfer, Zinn oder
ähnlicher Ionen, und einem dafür geeigneten Reduktionsmittel "bestehen, wie er für sonstige lichtempfindliche Stoffe angewandt
wird, oder der physikalische Entwickler kann ein Silberreduktionsmittel
und ein Lösungsmittel für das Silberhalogenid enthalten. Die Lösungsmittel für Silberhalogenid sind in der
Photographie bekannt. Zu ihnen gehören alle Stoffe, die das unbelichtete Silberhalogenid der lichtempfindlichen Schicht
unter Bildung einer Lösung lösen, die als Verstärkungsmittel für das verschleierte Bild wirkt, das von dem spontan verschleierten
Silberhalogenid gebildet wird. Gewöhnlich verwendet man als Lösungsmittel für Silberhalogenid lösliche Thiosulfate
und Rhodanide; man kann aber jedes beliebige Salz verwenden, das imstande ist, Silberhalogenid, gewöhnlich durch
Bildung von Komplexionen, in Lösung zu bringen, sofern nur die Komplexionen nicht eine hochgradige Beständigkeit aufweisen,
d.h. nicht in nennenswertem Ausmasse dissoziieren. Die physikalischen Entwickler, die kein Lösungsmittel für Silberhalogenid
erfordern, werden für die meisten Anwendungszwecke besonders
bevorzugt, weil die Metallionen bereits in Lösung sind und die Entwicklungszeit daher bedeutend verkürzt wird.
Als Reduktionsmittel enthalten die Entwickler Metallverbindungen, wie Oxalate, Formiate und Äthylendiamintetraacetat-Komplexverbindungen
von Metallen mit mehreren Valenzen, sowie rein organische Verbindungen, wie Dihydroxybenzole, Aminophenole
und Aminoaniline. Auch Polyvinylpyrrolidon, Hydroxylamine, Aminoalkohole, Hydrazin und Ascorbinsäure können als
Reduktionsmittel verwendet werden. Geeignete Reduktionsmittel s.ind z.B. Hydrochinon oder dessen Derivate, o- und p-Aminophenol,
Ν,Ν-Diäthylglycin, p-Methylaminophenolsulfat,
p-Hydroxyphenylglycin, o- und p-Phenylendiamin, 1-Phenyl-3-pyrasolidon,
Alkali- und Erdalkalioxalate und -formiate, Hypophosphitionen,
Formaldehyd, Aminborane, Borhydridionen,
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Eisen(II)-ionen, Chrom(II)-ionen, Vanadium(II)-ionen,
Vanadium(IiI)_ionen, Titan(III)-ionen, Titan(IV)-ionen,
Kupfer(l)-ionen und Europium(II)-ionen.
Flüssige physikalische Entwickler werden bevorzugt, weil man mit ihnen ausgezeichnete Ergebnisse erhält. Man kann jedes geeignete
Lösungsmittel verwenden; wässrige Arbeitsbäder werden jedoch bevorzugt. Der pH-Wert des Entwicklers ist nicht besonders
ausschlaggebend.
Ferner können die physikalischen Entwickler organische Säuren oder Alkalisalze solcher Säuren enthalten, die mit Metall-
W ionen unter Bildung von komplexen Metallanionen reagieren. Weiterhin können die Entwickler andere Komplexbildner und dergleichen
enthalten, um die Bilderzeugung und sonstige wünschenswerte Eigenschaften zu verbessern.
Ein besonders bevorzugter Entwickler besteht aus (1) einem Reduktionsmittel
für ein negatives primäres Metallbild, nicht aber für die Metallionen dieser Entwicklerlösung, und
(2) einem physikalischen Entwickler, der imstande ist, die spontan verschleierten Teile des Bildträgers zu entwickeln,
und der aus (a) einer Lösung von Metall ionen und (b) einem Reduktionsmittel
für diese Metallionen, jedoch nicht für das fc negative Primärbild des Bildträgers, besteht. Das negative
Primärbild besteht aus den exponierten Teilen eines Bildträgers, der Silberhalogenid enthält, oder aus den exponierten
Teilen eines Bildträgers, der einen Photoleiter, wie Titandioxid, enthält, und der exponiert und mit einem eine Lösung
von Metallionen enthaltenden Entwickler behandelt worden ist. Diese Fähigkeit, das Reduktionsmittel für das negative primäre
Metallbild und den physikalischen Entwickler für die spontan verschleierten Teile des Bildträgers zu kombinieren, ist
überraschend und bedeutet einen grossen Vorteil für diejenigen Anwendungszwecke, wie die automatische Verarbeitung zu
Druckplatten, bei denen es sehr wichtig ist, mit möglichst we-
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nigen Entwicklungsstufen zu arbeiten. Ein Beispiel für einen
bevorzugten Entwickler der soe"ben beschriebenen Art ist Beispiel
13, in dem der Entwickler ein Reduktionsmittel für das negative primäre Silberbild und einen physikalischen Hickelentwickler
aus Nickelionen und einem Reduktionsmittel für die Uickelionen enthält.
Die spontane Verschleierung des photographischen Bildträgers kann bei der ersten Bildentwicklung des exponierten lichtempfindlichen
Materials, als gesonderte Verfahrensstufe nach der ersten Entwicklung oder zusammen mit der physikalischen
Entwicklung erfolgen. Die spontane Verschleierung wird mit bekannten Reduktionsmitteln für Metallsalze oder Metallionen
durchgeführt, die das erste entwickelte Bild erzeugen. Vorzugsweise
verwendet man für diesen Zweck ein Reduktionsmittel, das kaum imstande ist, das Metall autokatalytisch zu reduzieren,
wie oben erörtert. Die Bestimmung geeigneter Reduktionsmittel kann auf einfache Weise durch Routineversuche erfolgen, indem man den entwickelten, exponierten Film zuerst
mit dem Versuchsschleiermittel prüft und dann in einen physikalischen Entwickler eintaucht. Wirksame Verschleierungsmittel
für die Zwecke der Erfindung führen zur Metallverstärkung des ursprünglichen Bildhintergrundes.
So kann man als wirksame Verschleierungsmittel unter den üblichen photographischen Reduktionsmitteln diejenigen auswählen,
deren Aktivität erheblich zunimmt, wenn man z.B. den
pH-Wert ihrer Lösungen stark alkalisch macht, wie im lalle von Phenylendiamin-Entwicklern. Man kann aber auch Reduktionsmittel
mit doppelter Funktion, wie Formaldehyd, Hydrazin oder Hypophosphitionen, für die erste -Entwicklung und für die spontane
Verschleierung verwenden. Verschleierungsmittel, wie Aminborane und Borhydride, sind ebenfalls verwendbar.
Das unterschiedliche Reaktionsvermögen des zuerst entwickelten Metallbildes und des spontan verschleierten Hintergrundes mit
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dem jeweiligen physikalischen Entwickler kann weiter erhöht werden, indem man gewisse Mittel zusetzt, die die katalytische
Aktivität des zuerst entwickelten Metallbildes selektiv vergiften. Solche Mittel werden hier als "Katalysatorgifte"
"bezeichnet. Offenbar werden diese Mittel bevorzugt von dean zuerst
entwickelten Bild absorbiert. Diese Mittel können zu dem Entwickler des ersten Bildes oder zu dem physikalischen Entwickler
zugesetzt werden, um die Selektivität des spontan verschleierten Hintergrundes für den· physikalischen Entwickler
zu erhöhen. Geeignete Katalysatorgifte können durch Houtineversuche bestimmt werden, indem man lediglich die Geschwindigkeiten
der physikalischen Entwicklung eines negativen Metallbildes mit Zusatz und ohne Zusatz der Versuchsverbindung
vergleicht. Die so bestimmten Mittel werden zu dem verschleierten, zuerst entwickelten Bildträger zugesetzt, und
dann wird der Bildträger, vorzugsweise nachdem die Mittel von dem verschleierten Hintergrund, z.B. mit Wasser, ausgewaschen
worden sind, physikalisch zu einem positiven Metallbild entwickelt. Pur Silber kann man als Katalysatorgifte Verbindungen,
wie p-Phenylendiamin und dessen Derivate, von denen die
meisten Silberentwickler sind, sowie Schwefelverbindungen, wie Mercaptane, verwenden, welche letzteren die wirksamsten
Katalysatorgifte darstellen.
!Ferner kann man eine Vergrösserung des Unterschiedes in der katalytischen Aktivität des entwickelten Metalls und des spontan
verschleierten Metalls erreichen, indem man weitere Reagenzien, wie SuIfite, oder im Falle von Silber Zinn(II)-ionen
und Äthylenthioharnstoff, als Mittel zur Erhöhung der Selektivität zusetzt, wie bei p-Phenylendiaminen und Mercaptanen,
mit der zusätzlichen Eigenschaft, dass durch sie auch teilweise unerwünschte Katalysatorvergiftungswirkungen aufgehoben
werden, die bestimmte Mittel, wie Κ,ΙΤ-Dimethyl-p-phenylendiamin,
auf den positiven Silberschleier ausüben.
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In Anbetracht der doppelten Wirkungsweise einiger der oben erwähnten
Reagenzien ist es möglich, Einbäder für die gleichzeitige Durchführung aller drei Verfahrensstufen zu entwickeln.
Zum Beispiel wird ein Titandioxid enthaltendes lichtempfindliches
Medium "belichtet und zunächst durch Eintauchen in wässrige Sirbernitratlösung sensibilisiert. Das sensibilisierte Medium
wird dann in ein Einbäd getaucht, das ΪΓ,Ιϊ-Dimethyl-pphenylendiamin
und Nickel-Dimethylaminboran als physikalischen Entwickler enthält. In diesem Bad finden die drei erforderlichen
Verfahrensstufen statt, nämlich
(1) die Entwicklung des negativen Silberbildes (durch das
ΪΓ,Ν-Dimethyl-p-phenylendiamin),
(2) die spontane Verschleierung der Hintergrund-Silberionen
- - (durch Uickel-Dimethylaminboran und Ιί,Ν-Dimethyl-p-phenylendiamin)
und
(3) die nachfolgende physikalische Entwicklung des verschleierten Silbers durch Nickel.
Gemäss der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist
das zuerst entwickelte Bild eine geringe Dichte auf, so dass sich infolge der Dichteunterschiede ein hochgradig dichtes positives
Metallbild bildet. Zum Beispiel wird das zuerst entwickelte Bild erzeugt, indem man eine Silberhalogenidemulsion
mit geringem Silbergehalt verwendet, oder indem man das Silberbild bei der ersten Entwicklung unterentwickelt. Wenn das zuerst
entwickelte Bild aus anderen Metallen besteht, kann man nach ähnlichen Methoden der Unterentwicklung arbeiten. Das zuerst
entwickelte Bild hat vorzugsweise eine Dichte von etwa 0,2 oder weniger, insbesondere von weniger als 0,1, in welchem
Falle das Metallbild normalerweise im wesentlichen unsichtbar ,ist. Wenn das zuerst entwickelte Bild sichtbar ist, kann man
es durch selektive Entfernung abschwächen, und zwar vorzugsweise so weit, dass es im wesentlichen unsichtbar wird, indem
man sich einer chemischen Behandlung bedient, um die Metallteilchen daraus aufzulösen, z.B. durch oxydative Entfernung,
wi3 oben beschrieben.
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Mitunter ist es zweckmässig, bei der ersten Entwicklungsstufe Antischleiermittel zu verwenden, um die Bildung eines autokatalytischen
Schleiers zu verhindern. Solche Antischleiermittel sind bekannt. Es ist zweckmässig, das Antischleiermittel
nach der ersten Entwicklung und vorzugsweise vor der spontanen Yerschleierungsreaktion zu entfernen.
Besonders wirksam sind bei dem Verfahren gemäss der Erfindung
die in der USA-Patentanmeldung Serial No. 45 927 vom 12. Juni 1970 beschriebenen dünnen lichtempfindlichen Schichten von
niedrigem Silbergehalt.
Für die meisten Zwecke sollte eine Silberkonzentration in
2 Form von Silberhalogenid oder Silberionen bis etwa 5 g je m
Oberfläche des photographischen Bildträgers genügen; gewöhnlich
arbeitet man jedoch mit Konzentrationen bis etwa
1,0 g/m , um möglichst wenig Silber zu verbrauchen. Zum Beispiel liefert eine Silberkonzentration, als Silberhalogenid,
2
von etwa 0,01 bis 0,05 g/m ausgezeichnete Ergebnisse. Man
von etwa 0,01 bis 0,05 g/m ausgezeichnete Ergebnisse. Man
—4 2
kann sogar Bildträger verwenden, die nur 10 g Silber je m enthalten. Natürlich richtet sich die Konzentration des Silbers
nach dem gewünschten Ergebnis, der Aktivität des physikalischen Entwicklers, der Art des lichtempfindlichen Stoffes
und dergleichen. Selbst höhere Konzentrationen über 5 g/m können angewandt werden; es ist jedoch zu empfehlen, in diesem
Falle auch Katalysatorgifte zu verwenden. Man kann auch Fixiermittel in dem Entwickler verwenden, um unentwickeltes
Silberhalogenid von den unterentwickelten Bildflächen zu entfernen. Methoden zum Ausgleich für die Anwesenheit grosser
Mengen an Silber in den ersten Metallbildflächen sind dem Fachmann geläufig.
Pem Fachmann bieten sieh viele Anwendungszwecke für die Erfindung
an, nämlich alle Anwendungen der photographischen Silberbilderzeugung, wie Halbtonbilder und optische Bilder von
Strichvorlagen für die Vervielfältigung von Mikrofilmen, luft-
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JPS-9189 J
bildvervielfältigungen, lithographische Druckformen, hochgradig
dauerhafte Masken für die photographische Herstellung von Mikroschaltkreisen mit dem entschiedenen Vorteil eines geringeren
Silberverbrauchs, die Herstellung elektrisch leitender Bilder für gedruckte Schaltkreise und Mikroschaltkreise, magnetische
Bilder für Rechnerkern-Speicherelemente und logische Funktionen,,Speicherung bleibender Information in Form von ·
magnetisierbaren Bildelementen oder Bildelementen von hochgradiger
magnetischer Permeabilität,.die mit magnetischen Loseköpfen
ausgelesen werden können, wie nicht löschbare akustische und optische Magnetbandaufnahmen, Erzeugung von Supraleitfähigkeitsbildern
für Schaltkreise von äusserst niedrigem Stromverbrauch und Herstellung von lithographischen Druckplatten.
Statt die Hintergrundflächen des photographischen Bildträgers bei oder nach der Entwicklung des ersten Metallbildes, d„h0
des negativen Bildes, spontan zu verschleiern, kann man den photographischen Bildträger auch schon vor der Belichtung
nach einer der oben beschriebenen Methoden spontan verschleiern und den belichteten Bildträger dann entwickeln. In
diesem Falle soll die Entwicklung mit einem Entwickler durchgeführt
werden, der den so gebildeten katalytischen Schleier vergiftet, oder der Bildflächen erzeugt, die für den jeweiligen
physikalischen Entwickler nicht-katalytisch sind, und
die Entwicklungsprodukte in diesen Bildflächen stören oder hindern dann den physikalischen Entwickler an der Reaktion mit
den spontan verschleierten Flächen, die auf den physikalischen Entwickler katalytisch wirken.
Andere Methoden, um den exponierten Bildträger für den physi-'
kaiischen Entwickler katalytisch wirksam zu machen, sind die Einlagerung von dispergierten Teilchen, die oft als Keime
oder Zentren für die physikalische Entwicklung bezeichnet werden, vorzugsweise in die gleiche Schicht, die auch den
lichtempfindlichen Stoff enthält, oder die Verwendung eines
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JFS-9189
katalytisch aktive Stellen enthaltenden Trägers für das lichtempfindliche
Material. Als katalytische Stellen geeignete teilchenförmige Stoffe sind z.B. Teilchen aus Silber, Metallsulfiden,
Metallseleniden, wie sie in der photographischen Technik bekannt sind, einschliesslich von Carey Lea-Silber,
kolloidalen Sulfiden und Seleniden von Metallen, wie Zink, Cadmium, Nickel usw.
Solche Keime können in die Beschichtungsemulsion eingelagert werden, die den lichtempfindlichen Stoff enthält, und werden
dann mit Hilfe üblicher Beschichtungsmethoden auf die Unterlage
aufgebracht. Die Konzentration der Keime kann beträchtlich variieren; gewöhnlich beträgt sie jedoch etwa 0,011 bis
55 mg/m der Bildträgeroberfläche.
Nach dem Entwickeln des ersten Metallbildes, das vergiftet wird, wird die physikalische Entwicklung nach den oben beschriebenen
Verfahren durchgeführt.
Der Ausdruck "spontan verschleiert" umfasst nicht nur die Verwendung
der oben genannten Yerschleierungsmittel vor der Belichtung sowie bei oder nach der Entwicklung des ersten Metallbildes,
sondern auch die Yerwendung von photographischen Bildträgern, die die oben genannten Keime als Zentren für die
physikalische Entwicklung enthalten. "Spontan verschleiert" bedeutet, dass gewisse Stellen des Bildträgers in bezug· auf
eine bestimmte physikalische Entwicklung katalytisch wirken. Ein einfacher Versuch, um zu bestimmen, ob ein Bildträger in
bezug auf einen gegebenen physikalischen Entwickler spontan verschleiert ist, besteht also darin, den Bildträger mit dem
physikalischen Entwickler zu behandeln, und zu beobachten, ob es dabei zur Metallabscheidung kommt.
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" Beispiel 1
Dieses Beispiel erläutert, dass man das gleiche Reduktionsmittel
zum Entwickeln eines negativen Silberbildes an den vom licht getroffenen Stellen und zum spontanen Verschleiern der
Hintergrund-Silberionen verwenden und sodann eine vollständige selektive Vers bärkung nur des verschleierten, positiven
SirbcrMldes mit einem physikalischen Nickelentwickler erzielen
kann.
Eine lithographische Druckplatte aus Aluminium mit einem
Hickelbild wird folgendermassen hergestellt,-wobei das Nickelbild
die oleophile Druckfläche und der Aluminiumtrager den
hydrophilen Hintergrund bilden. Eine 0,15 mm dicke, mit der Bürste gekörnte Platte aus einer Aluminiumlegierung (John
Stark 3003) wird durch halbstündige Behandlung in siedendem Wasser verschlossen und dann mittels einer Walzenauftragmaschine
(John Stark) mit einer lichtempfindlichen Silberchloridemulsion der folgenden Zusammensetzung beschichtet:
Silberchlorid in technischem Polyvinylalkohol ("lemol 16-98") in einem Verhältnis von 1:2,27, 4,4 Gewichtsprozent Gesamtfeststoffe,
11,3 g Silberchlorid je liter, Chlorionenüberschuss
10 Molprozent. Die Silberchloridemulsion wird hergestellt, indem man eine wässrige lösung, die 0,939■Gewichtsprozent
natriumchlorid und 3»13 Gewichtsprozent Polyvinylalkohol
enthält, zu einer lösung zusetzt, die 2,93 Gewichtsprozent Silbernitrat und 1,90 Gewichtsprozent Polyvinylalkohol
enthält. Durch Beschallen des Gemisches wird eine gute Dispersion hergestellt, die dann auf die Aluminiumplatte aufgetragen
wird.
Nach 10 Sekunden langem Belichten mit einer 3400° K-General
Electric Uniflood-lampe aus einem Abstand von 76 cm durch
eine positive Halbton-Strichvorlage, die mit der Platte in einem Vakuumrahmen in Berührung steht, erhält man nach dem
folgenden Verfahren ein positives Nickelbild:
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jFs-9189 * 216b 12b
Stufe 1. Man entwickelt ein negatives Silberbild 1 Minute in
einem Entwickler, der 10 g/l !-Ascorbinsäure und 1 g/l Ν,Ν-Dimethyl-p-phenylendiaminsulfat enthält
und mit Natronlauge auf einen pH-Wert von 4,73 eingestellt worden ist.
Stufe 2. Man verschleiert das positive Silber "bild 15 Sekunden
in dem'oben beschriebenen Entwickler, dessen pH-Wert
jedoch mit Natronlauge auf 11,0 eingestellt worden ist.
Stufe 3. Man entwickelt das positive Silberbild 3 Minuten bei
Raumtemperatur mit einem physikalischen Nickelentwickler der folgenden Zusammensetzung:
Nickelsulfat-Hexahydrat 26,3 g/l
konzentriertes Ammoniak (15-molar) 40 ml/l
Natriumhypophosphit-monohydrat 30 g/l Dimethylaminboran 4 g/l
mit Schwefelsäure eingestellt auf pH . 8,0
Nach den Stufen 1 und 2 lässt man die Platte jeweils in senkrechter
Stellung ablaufen«
Das positive Nickelbild wird durch Einreiben mit einem Kupferaktivator
("Lith-Kem-Ko") oleophil gemacht und dann mit einer Einreibdruckfarbe ("Lith-Kem-Ko") eingefärbt. In einer lithographischen
Offsetdruckpresse erhält man ausgezeichnete Abdrucke mit einer vorzüglichen Reproduktion der 11 $- bis 97 #~
Rasterpunkte eines Halbtonrasters mit 59 Linien je cm.
B e i s ρ i el 2
Eine lithographische Druckplatte mit einem positiven Nickelbild wird gemäss Beispiel 1 hergestellt, wobei man jedoch die
Verschleierungslösung in der Stufe 2 durch eine Lösung ersetzt, die 1 g/l Dimethylaminboran enthält und mit Natriumcarbonat
auf einen pH-Wert von 10,7 eingestellt worden ist. Man erhält ebenso gute Ergebnisse.
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• Beispiel 3
Eine lithographische Druckplatte mit·einem positiven Kupfer-MId
wird nach Beispiel 2 hergestellt, wobei man jedoch den physikalischen Nickelentwickler in Stufe 3 durch einen physikalischen
Kupferentwickler der folgenden Zusammensetzung ersetzt,
in den der Bildträger 5 Minuten eingetaucht wird:
Mol/l
Kupfersulfat · · | 0,14 |
Triäthanolamin | 0,20 |
Natriumhydroxid | 0,65 |
formaldehyd | 2,0 |
Mit dieser Druckplatte erhält man ebenso ausgezeichnete Abdrucke.
Eine lithographische Druckplatte mit einem positiven Silberbild wird nach Beispiel 2 hergestellt, wobei man jedoch die
entwickelte und verschleierte Platte im Anschluss, an die Stufe 2 10 Sekunden in einem Wasserbad wäscht und dann 3 Minuten
bei 25° 0 in einen physikalischen Silberentwickler der folgenden Zusammensetzung taucht:
Ferroammoniumsulfat 0,2 Mol/l
Ferrinitrat 0,08 Mol/l
Silbernitrat 0,05 Mol/l " Citronensäure <· 0,1 Mol/l
"Armac 12D" 0,02 Gfi
"Synthropol N" 0,02
pH (ungefähr). 1,3
Die positiven Silberbildflächen werden durch Einreiben mit einem Entwicklerlack ("Western Emulsified PN Developer
lacquer") lackiert. Man erhält Abdrucke von guter Beschaffenheit. Das entwickelte Silber in den negativen Bildflachen
weist eine so geringe Dichte und Dioke auf, dass es die hydrophile Beschaffenheit der negativen Flächen nicht stört.
29 -
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3D
Ein Silberdiapositiv für die Projektion wird auf einem mit Haftschicht versehenen Oellulosetriacetatfiln hergestellt,
der mit der in Beispiel 1 beschriebenen lichtempfindlichen
Silberchloridemulsion beschichtet ist. Der Mim wird gemäss
Beispiel 1 exponiert und nach dem folgenden Verfahren verarbeitet: . - · ..·
Stufe 1.
Man entwickelt ein negatives Silberbild in einem
Entwickler der folgenden Zusammensetzung:
IT-Me thyl-p-amin ο phenolsulf at
wasserfreies Dinatriumsulfit JJ, N-Dimethyl-p-phenylendiarain-
sulfat
Äthylenthioharnstoff
natriumchlorid.
Netzmittel ("Glycidol 10 S")
Netzmittel ("Glycidol 10 S")
2,0 g/l 2,0 g/l
0,1 g/l 0,01 g/l 5,0 g/l 5 Tropfen/1
Stufe 2a. Man verschleiert das positive Silberbild 10 Sekunden
in einer Lösung, die 1 g/l Dimethylaminboran
enthält und mit Natriumcarbonat auf einen pH-Wert von 10,7 eingestellt worden ist.
Stufe 2b. Man wäscht 20 Sekunden mit Wasser.
Stufe 3. Man entwickelt das positive Silberbild 45 Sekunden in dem in Beispiel 4 beschriebenen physikalischen
Silberentwickler.
Das ausgezeichnete schwarze positive Silberbild hat eine maximale diffuse Durchlässigkeitsdichte von 1,5, während die
Durchlässigkeitsdichte in den negativen Bildflächen weniger als 0,06 beträgt.
Dieses Beispiel erläutert die Verwendung des gleichen Reduktionsmittels
zur Entwicklung des negativen Silberbildes (Stufe 1), zur Verschleierung der positiven, am wenigsten von
Licht getroffenen Stellen (Stufe 2) und zur physikalischen Ent-
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wicklung des positiven Bildes mit Kupfer (Stufe 3). Eine Aluminiumplatte
wird mit einer lichtempfindlichen Silberchloridemulsion
beschichtet und 5 Minuten gemäss Beispiel 1 exponiert. Das negative Silberbild wird 3 Minuten in 1,0-molarer
IPormaldehydlösung entwickelt, die mit Natronlauge auf einen
pH-Wert von 10,6 eingestellt worden ist, 10 Sekunden in 1,0-molarer ,3?ormaldehydlösung verschleiert, die mit Natronlauge
auf einen pH-Wert von 12,2 .eingestellt worden ist, und dann 10 Minuten in dem in Beispiel 3 .beschriebenen physikalischen
Kupfer-IOrmaldehydentwiekler entwickelt. Durch selektive
Terstärkung nur des positiven verschleierten Silberbildes erhält man ein gutes positives Kupferbild.
Physikalische Entwickler, die als einziges Reduktionsmittel
Hypophosphitionen enthalten, sind gewöhnlich gegen die katalytische
Initiierung durch metallisches Silber sehr unempfindlich, aber gegen die Katalyse durch metallisches Palladium
sehr empfindlich. Beispiel 7 und die folgenden Beispiele erläutern die Anwendbarkeit der Erfindung auf die Erzeugung
von positiven Nickelbildern; unter Verwendung eines gewöhnlichen
stromlosen Yerniekelungsbades7 das Hypophosphit als
einziges Reduktionsmittel enthält.
Eine mit der in Beispiel 1 beschriebenen Silberchloridemulsion beschichtete streifenförmige Aluminiumplatte wird 10 Sekunden
gemäss Beispiel 1 exponiert und nach Beispiel 2 weiterverarbeitet, wobei man jedoch den physikalischen Entwickler in der
Stufe 3 durch den von R.N. Rhoda in "Trans., Inst. Metal ·
Finishing", Band 36 (1959), Seite 82-85, beschriebenen physikalischen Palladiumentwickler ersetzt, in den der Bildträger
1 Minute bei 45° G eingetaucht wird. Dieser Entwickler hat die folgende Zusammensetzung:
- 31 -
209829/1018
Wasserfreies-PdCl2 0,071 Mol/l
konzentriertes Ammoniak (15-molar) 311 ml/l
Dinatriumäthylendiamintetra-
acetat-dihydrat 8,0 g/l
Hydrazin 0,008 Mol/l
Die mit dem positiven Palladiumbild versehene Platte wird
dann 10 Sekunden mit Wasser gespült und durch 3 Minuten langes Eintauchen in ein handelsübliches stromloses Hypophosphit-Vernickelungs"bad
("Uickelex" der Transene Co., Inc.,
Danvers, Massachusetts, Y.St.A.) weiter physikalisch entwikkelt.
Man erhält ein dichtes positives Nickelbild von hohem Gütegrad, welches ein negatives Hintergrund-Silberbild von
sehr niedriger Dichte aufweist.
Dieses Beispiel erläutert die Verwendung von Palladium anstelle von Silber als Metall für das primäre negative Bild.
Ein mit Haftschicht versehener Polyesterfilmstreifen mit einem lichtempfindlichen Belag aus Titandioxid in Gelatine
wird nach 1 Minute langer Belichtung gemäss Beispiel 1 folgendermassen
mit einem positiven Metallbild versehen:
Stufe 1a. Man behandelt den exponierten PiIm 30 Sekunden mit
einer lösung, die 0,1 Gewichtsprozent Palladium(II)-t
nitrat und 10 ml/l 70-prozentige Salpetersäure enthält.
Stufe 1b. Man entwickelt ein negatives Palladiumbild 1 Minute in 1,0-raolarer Hydrazinlösung.
Stufe 2. Man verschleiert die positiven Palladiumbildflächen 10 Sekunden in einer Lösung, die 1 g/l Dimethylaminboran
enthält und mit Natriumcarbonat auf einen pH-Wert von 10,7 eingestellt worden ist.
Stufe 3. Man entwickelt die positiven verschleierten Palladiumbildflächen
30 Sekunden bei 70° C mit einem physikalischen Palladiuinentwickler der folgenden
Zusammensetzung':
- 32 209829/1018
Wasserfreies PdCl2 10,0 g/l
Dinatriumäthylendiamintetra-
acetat-dihydrat 19,0 g/l
Äthylendiamin ' 25,6 g/l
Natriumhypophosphit-monohydrat 4,T g/l
mit Schwefelsäure eingestellt
auf pH 8,5
Man erhält eine selektive Verstärkung der"positiven verschleierten
Palladiumteile von hohem Gütegrad. In einem anderen Yersuch ersetzt man den physikalischen Palladiumentwickler
in Stufe 3 durch das in Beispiel 8 verwendete stromlose Vernickelungsbad und erhält nach 5 Minuten langem Eintauchen
in den physikalischen Nickelentwickler bei 60 C ein elektrisch
leitendes positives Nickelbild. Ähnliche Ergebnisse erhält man, wenn man zur Erzeugung des primären Bildes andere
Metalle, wie Gold, Platin und Kupfer, und geeignete Entwickler dafür verwendet.
Auf einem mit Haftschicht versehenen Cellulosetriacetatfilm, der eine lichtempfindliche Schicht aus Titandioxid in Gelatine
aufweist, stellt man unter Verwendung einer Kombination aus Silber und Palladium für die Erzeugung des Primärbildes elektrisch
leitende positive Uickelbilder her. Die Verwendung von Silber zusätzlich zu Palladium führt dazu, dass dieser lichtempfindliche
Belag eine höhere photographische Empfindlichkeit aufweist, als wenn man nur Palladium verwendet, wie in
dem vorhergehenden Beispiel. Der Film wird nach dem folgenden Verfahren verarbeitet:
Stufe 1. Man belichtet mit einer Xenon-Blitzlichtlampe
0,001 Sekunden durch eine positive Bildvorlage hindurch, die mit dem Film in Berührung steht.
Stufe 2. I-Ian sensibilisiert 15 Sekunden in einer lösung, die
0,005-molar an Silbernitrat und 0,006-molar an Palladium
( II) -ni trat iat und 1 ml/1 70-prozentige Salpetersäure enthalt.
- 33 209829/1018
Stufe 3. Man entwickelt das negative Silberbild 15 Sekunden in einem Entwickler der folgenden Zusammensetzung:
- N-Methyl-p-aminophenolsulfat 20,0 g/^
Natriumsulfit (wasserfrei) 20,0 g/l
N,N-Dime thyl-p-phenylendiamin-
sulfat 1,0 g/l
Äthylenthioharnstoff 0,1 g/l
Dinatriumphosphat-heptahydrat 18,7 g/l
Netzmittel ("Glycidol 10 G"). 5 Tropfen/1
Stufe 4. Man taucht 30 Sekunden bei 50° C in eine 0,05-molare
lösung von Dinatriumäthylendiamintetraaeetat.
Stufe 5. Man entwickelt"das positive Bild 60 Sekunden "bei
80° 0 physikalisch in dem in Beispiel 8 verwendeten stromlosen Vernickelungsbad.
Gleich gute Ergebnisse erzielt man, wenn man den exponierten Film zunächst in 0,005-molarer Silbernitratlösung sensibilisiert
und dann nochmals in einer 0,006-molaren Palladium(II)-Chloridlösung,
die 5 ml/l konzentrierte Salzsäure enthält, sensibilisiert. Dann wird der Film, wie oben beschrieben,
entwickelt und verarbeitet.
¥enn man bei diesem Verfahren die Palladium(II)-ionen fortlässt,
erhält man keine Verstärkung mit Nickel, was beweist, dass der. physikalische Nickelentwickler gegen metallisches
Silber nicht empfindlich ist. Wenn man Palladium(II)-ionen
bei dem Verfahren ohne Silberionen verwendet, bildet sich nur ein sehr schlechter, ziemlich unselektiver Nickelschleier,
was beweist, dass der Silberentwickler für Silberionen, nicht aber auch für Palladium(II)-ionen, spezifisch ist. Es wird
angenommen, dass das Hypophosphit in dem physikalischen Nickelentwickler sowohl als autokatalytischer Entwickler für
Palladium(II)-ionen in den Flächen des negativen latenten
Silber-Palladiumbildes als auch gleichzeitig als spontanes Verschleierungsmittel für Palladium(II)-ionen in den positiven
Bildflächen wirkt, da diese beiden Reaktionen mit Palladium(II)-ionen bekannt sind. Das spontan verschleierte
- 34 209829/1018
Palladium wirkt daher -viel stärker katalytisch auf die physikalische
Silberentwicklung als das negative entwickelte SiI-■ber-Palladiumbild.
Beispiel 10
Dieses Beispiel erläutert die Herstellung eines Magnetbandes
für akustische Aufzeichnungen,-wobei das akustische Signal auf dem Band in Form eines optischen Bildes aus einer magnetischen
Nickel-Kobaltlegierung erzeugt wird. Das akustische Signal wird dann nach der gleichmässigen Magnetisierung des Bildes
ausgegeben, indem das Band an einem herkömmlichen Magnetkopf für akustische Wiedergabe vorbeigeführt wird".
Ein 30,5 m langer und 16 mm breiter Streifen aus Silberhalogenidfilm
für Luftaufnahmen (Eastman Kodak Type 3404) wird in einer kontinuierlichen Kopiervorrichtung im Kontakt mit einem
negativen Original in Form eines 16 mm breiten Bandes mit einer optischen Schallspur von veränderlicher Fläche exponiert,
auf der Sprache, Musik und reine Sinuswellensignale gespeichert sind. Die optische negative Originalschallspur ist
auf normale Weise auf einem feinkörnigen Schallregistrierfilm (Eastman Kodak Type 5375) durch Schallübertragung mit einem
optischen Aufzeichnungsgerät und anschliessende übliche Entwicklung hergestellt worden. Der luftaufnahmefilm (Kodak 3404)
wird als Aufzeichnungsmedium für das akustische Magnetband ausgewählt, weil sein nur 0,064 mm dicker Polyesterfilm die
zum Bespuren in einem herkömmlichen Chassis erforderliche
Biegsamkeit und Raumbeständigkeit aufweist. Der exponierte Film (3404) wird nach dem folgenden Arbeitsverfahren mit einem
Bild aus einer magnetischen Kobalt-Nickellegierung versehen:
Stufe 1a. Man entwickelt 1,5 Minuten bei 25° C in einem "Kodak D-19"-Entwickler, der 44 Tropfen 3-Mercaptopropionsäure
je liter enthält.
Stufe 1b. Man wäscht 45 Sekunden in Wasser.
- 35 -209829/1018
Stufe 2a. Man verschleiert das verbleibende Silberhalogenid
60 Sekunden in einer lösung, die 3,0 g Kaliumborhydrid
je liter enthält und mit Natronlauge auf einen pH-Wert von 12,0 eingestellt worden ist.
Stufe 2b. Man wäscht 15 Sekunden in Wasser.
Stufe 3a. Man entwickelt das verschleierte Silber 5 Minuten bei 27° C in einem physikalischen Entwickler der
folgenden Zusammensetzung:
.6H2O ' 0,027 Mol/l
4 . 7H2O 0,049 Mol/l
Bernsteinsäure ' 0,40 Mol/l
Dimethylaminboran 6,0 g/l
mit KH5 eingestellt auf pR 8,8
Stufe 3b. Man wäscht 2 Minuten mit Wasser und trocknet.
Die mit dem akustischen Magnetbild versehene Schallspur, die eine direkte Kopie der ursprünglichen negativen optischen
Schallspur des Originals ist, wird zu einer Breite von 6,35 mm geschnitten und dann in einem Magnetfeld von 1200
Oersted bis zur Sättigung in der Bandlaufrichtung magnetisiert.
Nach dem Aufspulen auf eine Magnetbandspule werden die akustischen Signale in der üblichen Weise auf einem herkömmlichen
Magnetbandchassis abgespielt. Man erhält eine Tonwiedergabe von guter Qualität, die nur durch die Qualität des
ursprünglichen optischen Aufzeichnungsverfahrens zur Herstellung der optischen Originalschallspur begrenzt ist.
Praktisch gleiche Ergebnisse erhält man, wenn man die 3-Mercaptopropionsäure
zu dem physikalischen Kobalt-Nickelentwickler statt zu dem negativen Silberentwickler zusetzt; der physikalische
Entwickler wird dann bei 42° C angewandt.
- 36 -209829/1018
• Beispiel 11
Auf einem mit einer lichtempfindlichen Titandioxid-Gelatineemulsion
beschichteten und mit einer Haftschicht versehenen Cellulosetriacetatfilm wird ein positives, supraleitfähiges
Zinnbild nach dem folgenden Verfahren hergestellt:
Man "belichtet 0,001 Sekunden mit einer Xenon-Blitzlichtlampe
durch ein iuit dem PiIm in Berührung stehendes Diapositiv.
Man sensiMlisiert 15 Sekunden mit dem in Stufe 3 des Beispiels 9 beschriebenen Süberentwickler.
Man wäscht 20 Sekunden mit Wasser.
Man verschleiert und entwickelt 2 | Minuten bei Raumtemperatur | 0,093 Mol/l | Gewichts |
mit einem physikalischen Zinnentwickler der folgenden Zusam | 0,326 Mol/l | teile je 100 |
|
mensetzung: | 0,093 Mol/l | Eaumteile | |
" SnSO. | 0,213 Mol/l | ||
Citronensäure | 0,043 Mol/l | ||
CrCl5 . 6H2O | 0,0046 | ||
(CrCl2)* | 0,0046 | ||
H2SO4 | 1,2 | ||
"Armac 12D" | |||
"Synthrapol N" | |||
flüssiger Leim | |||
* Das CrCl2 und ein Teil der Schwefelsäure v/erden
zu den übrigen Bestandteilen des Ba,des als an Chrom(II)-ionen 0,5-molare und an Schwefelsäure
0,1-molare Lösung zugesetzt, die durch quantitative Reduktion von CrCl^ in 0,1-molarer
Schwefelsäure auf einer Zinkamalgamsäule hergestellt worden ist.
- 37 209829/1018
Das dichte positive Zinnbild ist elektrisch supraleitend. Die
diffuse Durchlässigkeitsdichte des negativen Silberbildes, das kein metallisches Zinn enthält, beträgt nur 0,2 optische
Dichteeinheiten. Durch Ausbleichen des negativen Silberbildes mit Kupfer(II)-chloridlösung lässt sich die optische Dichte
der negativen Flächen auf weniger als 0,06 herabsetzen.
Ähnliche positive Metallbilder werden mit stabilisiertem
Kupfer/Ti(III)/Ti(IV), Nickel/Cr(II)/Cr(III), Kobalt/Cr(II)/
Cr(III), Blei/V(H)A(II) bzw. Indium/CrdD/Crdll) als physikalischen
Entwicklern hergestellt, wie sie in der niederländischen Offenlegungsschrift 6 606 262 beschrieben sj.nd.
Dieses Beispiel erläutert die Verwendung von Zinn als Metall für das primäre Bild.
Auf einem Streifen von mit einer Haftschicht versehenem und mit einer Titandioxid-Gelatineemulsion beschichteten Cellulosetriacetatfilm
wird nach Beispiel 11 ein negatives Silberbild entwickelt. Das Silberbild wird dann 1 Minute in 1,0-molarer
Kalium3odidlösung fixiert, so dass sämtliche Silberionen
aus dem Filmbindemittel entfernt werden. Der mit einem negativen Silberbild versehene Film wird dann 15 Sekunden in einer
L· 50-gewichtsprozentigen Zinn(H)-fluoboratlösung sensibilisiert
und 30 Sekunden in den in Beispiel 11 beschriebenen physikalischen
Zinnentwickler getaucht. Die absorbierten, sensibilisierenden Zinn(ll)-ionen werden gleichzeitig katalytisch auf dem
negativen Silberkeimbild entwickelt und in den positiven, am ^ wenigsten exponierten Flächen durch die Chrom(II)-ionen in dem
physikalischen Zinnentwickler'spontan verschleiert. Sodann katalysiert
nur das spontan verschleierte Zinn die weitere physikalische Zinnentwicklung der positiven Bildflächen.
- 38 -209829/1018
- * Beispiel 13
Dieses Beispiel erläutert die Herstellung eines positiven
Nickelbildes, wobei die drei funktionellen Stufen (1) der katalytischen
Entwicklung eines negativen primären Metallbildes, (2) der spontanen Verschleierung des positiven primären Metallbildes
und (3) der physikalischen Entwicklung des versehleierten positiven Bildes in einer einzigen Lösung durchgeführt
werden.
Bin Streifen von mit einer Haftschicht versehenem und mit
einer lichtempfindlichen Titandioxid-Gelatineemulsion beschichtetem Cellulosetriacetatfilm wird folgendermassen verarbeitet:
Man belichtet 0,001 Sekunden mit einer Xenon-Blitzlichtlampe durch ein mit dem Film in Berührung stehendes Diapositiv.
Man sensibilisiert durch 15 Sekunden langes Behandeln des Films mit 0,005-molarer Silbernitratlösung, die 5 Tropfen
Netzmittel ("Glycidol 10G") je Liter enthält.
Man wäscht 15 Sekunden in Wasser.
Man taucht 3 Minuten bei 35° C in einen physikalischen Nickelentwickler
der folgenden Zusammensetzung:
NiSO4 · 6H2O 20,0 g/l
SH4HF2 ■ 2,2 g/l
Dimethylaminboran 3,0 g/l
N,N-Dimethyl-p-phenylen-
diaminsulfat 1,0 g/l
mit Ammoniak eingestellt
auf pH 9,0
Netzmittel ("Glycidol 1OG") 5 Tropfen/l.
Man erzielt eine vollständig selektive Nickelverstärkung lediglich
der positiven Bildflächen. Die diffuse Durchlässig-
- 39 209829/1018
keitsdichte des positiven Nickelbildes beträgt mehr als 4 optische
Dichteeinheiten, während die maximale Dichte des negativen Silberbildes nur 0,3 Einheiten beträgt. Die Dichte der
negativen Bildflächen lässt sich durch Bleichen des Silberbildes mit einer mit Salzsäure angesäuerten Kupfer(ll)-chloridlösung
auf 0,06 herabsetzen, ohne dass die Dichte des positiven Nickelbildes dadurch wesentlich beeinflusst wird.
Praktisch die gleichen Ergebnisse erhält man mit einem Träger aus Barytpapier, der mit einer lichtempfindlichen Titandioxid-Polyvinylalkoholemulsion
beschichtet ist.
'9
Beispiel 14
Dieses Beispiel ist ähnlich dem Beispiel 11, indem es die katalytische
Entwicklung eines negativen primären Silberbildes in einem Bad und die gleichzeitige spontane Verschleierung und
physikalische Entwicklung der am wenigsten vom licht getroffenen positiven Stellen in einem physikalischen Entwickler erläutert.
Ein Streifen von mit einer Haftschicht versehenem und mit einer
lichtempfindlichen Titandioxid-Gelatineemulsion beschichtetem
Cellulosetriacetatfilm wird gemäss Beispiel 11 belichtet, mit Silbernitrat sensibilisiert, mit dem in Beispiel 5 beschriebe-
|f nen negativen Entwickler entwickelt und gewaschen.
Der-entwickelte Streifen wird dann 1 Minute bei 40° C in den
folgenden physikalischen Nickelentwickler getaucht, der die Silberionen in den positiven Bildflächen verschleiert und sodann
nur das verschleierte Silberbild verstärkt:
NiSO4 . 6H2O 0,076 Mol/l
Bernsteinsäure 0,40 Mol/l
Dimethylaminboran 3,0 g/l mit NH eingestellt auf pH 8,0
- 40 -209829/1018
Die gleichen Ergebnisse erhält man, wenn man einen physikalischen
Eobaltentwickler mit der gleichen Metallionenkonzentrati'on
und Konzentration an sonstigen Bestandteilen anstelle des physikalischen ITickelentwicklers-verwendet.
Elektrisch leitende positive Kupferbilder ,von sehr guter Bildqualität
werden auf mit einer- Haftschicht versehenem und mit
der in Beispiel 1 "beschriebenen lichtempfindlichen Silberchlorid emulsion beschichtetem Cellulosetriacetatfilm nach dem
folgenden "Verfahren hergestellt:
Man belichtet 10 Sekunden aus einem Abstand von 76 cm mit einer 3400° K-General Electric Uniflood-Lampe durch ein in
einem Yakuumrahmen mit dem Film in Kontakt stehendes Diapositiv.
Man entwickelt das negative Silberbild 1 Minute mit dem folgenden Entwickler:
L-Ascorbinsäure 10 g/l
Ν,Ν-Dimethyl-p-phenylendiaminsulfat 1,0 g/l
Netzmittel ("Glycidol 10G") 5 Tropfen/1
, mit UaOH eingestellt auf pH 4,73.
Man verschleiert 10 Sekunden mit einer lösung, die 1 g Dimethylaminboran
je Liter enthält und mit Natriumcarbonat auf einen pH-Wert von 10,7 eingestellt worden ist.
Man entwickelt die positiven Bildflächen 8 Minuten mit dem folgenden physikalischen Kupferentwicklers
Mol/l
CuSO4 · 5H2O
Triäthanolamin O920
KaOH 0*65
Formaldehyd 10.
- 41 209828/1018
Bei Verwendung zur Herstellung von gedruckten elektrischen Schaltkreisen können die Bildträger gemäss der Erfindung so,
wie sie nach dem Entwickeln anfallen, oder mit metallischen Trägern derart behandelt werden, dass man den elektrischen
Schaltkreis durch chemisches Abätzen des metallischen Schaltkreises erhält, der sich auf dem Metallträger gebildet hat.
Man kann jedes beliebige Reagens verwenden, das den Träger angreift, gegenüber dem Bildmetall aber indifferent ist, um
den metallischen Schaltkreis abzutrennen; für Silber- oder Kupferbilder auf einem Aluminiumtrager kann man z.B. Alkali,
wie verdünnte Natronlauge, oder Säuren, wie verdünnte Schwefe feisäure, verwenden. Weitere Reagenzien für diesen Zweck sind
dem Fachmann geläufig. Gegebenenfalls kann man den metallischen
Schaltkreis zunächst in einen geeigneten Träger einbetten, bevor man ihn von dem Aluminiumträger entfernt, und der
Schaltkreis wird dann in dem Träger, wie beschrieben, von dem
Aluminiumträger entfernt.
Bei Verwendung als Druckplatten weisen die photographischen
Bildträger gemäss der Erfindung vorzugsweise anhaftende Metallbilder auf. Sobald sich erst einmal ein anhaftendes Metallbild
gebildet hat, kann der entwickelte Bildträger weiter zur Herstellung einer Druckplatte behandelt werden. Als Teil
einer solchen Behandlung ist es im allgemeinen zweckmässig, ™ für die Herstellung von lithographischen Drucken den Unterschied
zwischen den oleophilen Bildflächen und den hydrophilen bildfreien Flächen der Platte zu vergrössern. Dies kann z.B.
bei einem auf einem Aluminiumtrager abgelagerten Silberbild,
geschehen, indem man zur Behandlung Mercaptane verwendet, die an dem Silberbild anhaften und es stärker oleophil machen.
Man kann die Mercaptane für sich allein oder in Kombination mit Phosphorsäure verwenden, die ihrerseits an den bildfreien
Flächen anhaftet und diese stärker hydrophil macht. Ferner kann man ein lithographisches Präparat anwenden, das ein Polymerisat,
wie Gummi arabicum oder Carboxyraethy!cellulose, enthält,
um den hydrophilen Charakter der Mldfreien Teile der
- 42 209829/1018
Platte zu verbessern.. Die Lebensdauer der Platte sowie der oleophile Charakter können auch verbessert werden, indem man
die Platte mit lacken überzieht, die selektiv an den Bildflächen, nicht aber an den bildfreien Flächen, anhaften. Ändere
geeignete Verbindungen zum Verbessern des Druckvermögens dieser Metallplatte sind in der französischen Zusatzpatentschrift
77 556 beschrieben. Ein Silberbild kann stärker oleophil gemacht werden, indem man es in einem Metallionenbad verstärkt,
welches ein Metallbild, z.B. ein Kupferbild, erzeugt, das stärker oleophil ist als ein Silberbild. Zum driographischen
Drucken ist es erforderlich, eine Platte zu verwenden, die einen Hintergrund aufweist, der die Druckfarbe (im Vergleich
zu den Bildflächen) selektiv abweist, oder der sich durch geeignete Behandlung in einen solchen Zustand überführen lässt.
Wenn die mit dem Metallbild versehenen Bildträger gemäss der
Erfindung als Samensschilder oder im allgemeinen zur Zierzwecken verwendet werden sollen, beschichtet man das Metallbild
vorzugsweise mit einem Lack, der an dem Bild selektiv anhaftet. Dazu verwendet man einen Klarlack, der zu ästhetischen
Zwecken gefärbt werden kann. Andererseits kann man auch bei der Herstellung des Metallbildes einen farbigen Entwickler
verwenden, der dem Metallbild eine Farbe verleiht. In diesem Falle können die Schilder mit einem gewöhnlichen durchsichtigen
Klarlack beschichtet werden.
209829/1018
Claims (25)
1. Terfahren zur Herstellung von positiven photographischen
Bildern, dadurch gekennzeichnet, dass man durch Behandeln eines spontan verschleierten Bildträgers, auf dem sich
ein photographisch entwickeltes Metallbild befindet, mit einem physikalischen Entwickler, auf d.en das Metallbild
nicht katalytisch wirkt, ein positives Metallbild auf dem photographisch entwickelten Bild erzeugt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das photographisch entwickelte Bild ein Silber-, Kupfer-,
Palladium- oder Zinnbild ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass· man als physikalischen Entwickler ein stromloses Metallisierungsbad
verwendet.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Bad verwendet, welches Eisen-, Kobalt-,
Nickel-, Kupfer-, Chrom-, Wolfram-, Rhenium-, Zink-, Silber-, Palladium-, Gold-, Arsen-, Zinn-, Blei- oder Indiumionen
und ein Reduktionsmittel für die Ionen enthält.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass
man als Reduktionsmittel Hypophosphitionen, Aminborane, Borhydridionen, Hydrazin, Formaldehyd, Hydroxylamin, Aminoalkohole,
Ascorbinsäure, N-Methyl-p-aminophenol, N,JT-Diäthylglycin,
Eisen(II)-ionen, Chrom(II)-ionen,
_ 44 _
209829/1018
Vanadium(II)-ionen., Vanadium(III)-ionen, Titan(ll)-ionen,
Titan(III)-ionen, Kupfer(I)-ionen oder Europium(II)-ionen
'verwendet. - -··-- ··■-·.
6>. Verfahren nach Anspruch 1 "bis 5, dadurch gekennzeichnet,
dass man das photographisch entwickelte Metallbild durch Exponiersn und Entwickeln eines Silberhalogenid enthaltenden,
lichtempfindlichen Kopierbildträgers erzeugt.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass man einen Kopierbildträger mit einer Metallunterlage
verwendet.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass man die physikalische Entwicklung so durchführt, dass ein
an der Metallunterlage anhaftendes positives Bild entsteht.
9· Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
dass man das zuerst entwickelte Bild mit einem Katalysatorgift vergiftet.
10. Verfahren nach Anspruch 9> dadurch gekennzeichnet, dass
man ein Katalysatorgift verwendet, welches gleichzeitig als Entwickler für das zuerst entwickelte Bild wirkt.
11. Verfahren nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das photographisch entwickelte Bild ein durch photographische
Entwicklung eines Silberhalogenid, Zinkoxid oder Titandioxid als lichtempfindliches Material enthaltenden,
exponierten lichtempfindlichen Bildträgers erzeugtes Silberbild ist.
12. Verfahren nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das photographisch entwickelte Bild im wesentlichen
unsichtbar ist.
- 45 -209829/1018
13. Verfahren nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
dass das photographisch entwickelte Bild ein Silberbild * mit einer Dichte von weniger als etwa 0,2 ist.
14-· Verfahren nach Anspruch 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
dass man das photographisch entwickelte Bild entfernt.
15. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass man als Kopierbildträger eine Druckform verwendet.
16. Photographischer Bildträger, gekennzeichnet durch ein erstes Metallbild und ein zweites Metallbild, welches letztere
ein positives Bild des ersten Metallbildes ist, wobei das Metall des zweiten Bildes ein anderes als dasjenige
des ersten Bildes ist.
17. Photographischer Bildträger nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,
dass das Metall des ersten Bildes Silber ist,
18. Photographischer Bildträger nach Anspruch 16 oder 17, dadurch
gekennzeichnet, dass das Metall des zweiten Bildes Eisen, Kobalt, Nickel, Kupfer, Chrom, Wolfram, Rhenium,
Zink, Palladium, Gold, Arsen, Zinn, Blei oder Indium ist.
19. Photographischer Bildträger, gekennzeichnet durch ein erstes
Metallbild von geringer photographischer Dichte und ein zweites Metallbild von hoher photographischer Dichte,
welches ein positives Bild des ersten Metallbildes darstellt. ■
20. Photographischer Bildträger nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet,
dass die Dichte des ersten Bildes weniger als etwa 0,2 beträgt.
21. Photographischer Bildträger nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet,
dass, das erste Bild im wesentlichen unsichtbar ist.
" - 46 -209829/1018
22. Photographiseher Bildträger nach Anspruch. 19 "bis 21, dadurch
gekennzeichnet, dass das Metall des ersten Bildes * Silber, Kupfer, Palladium oder Zinn ist.
23· Ph.otograpMsch.er Bildträger nach Anspruch 19 "bis 22, dadurch
gekennzeichnet, dass das Metall des zweiten Bildes Eisen, Kobalt, Nickel, Kupfer, Chrom, Wolfram, Hhenium,
Zink, Silber, Palladium-, Gold, Arsen, Zinn, Blei oder Indium
ist. . :
24« Photographischer Bildträger nach Anspruch 16 Ms 23, dadurch
gekennzeichnet, dass das zweite Metallbild an der Unterlage des photographischen Trägers anhaftet.
25. Pliotographischer Träger nach Anspruch 16 bis 24, dadurch
gekennzeichnet, dass die Unterlage aus einem Metall, insbesondere Aluminium, besteht.
-47- ,
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US10217570A | 1970-12-28 | 1970-12-28 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2165125A1 true DE2165125A1 (de) | 1972-07-13 |
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ID=22288499
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DE19712165125 Pending DE2165125A1 (de) | 1970-12-28 | 1971-12-28 | Verfahren zur Herstellung von positiven photographischen Bildern |
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BE (1) | BE777330A (de) |
DE (1) | DE2165125A1 (de) |
FR (1) | FR2120852A5 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0082015A1 (de) * | 1981-12-16 | 1983-06-22 | Konica Corporation | Verfahren zur Herstellung eines Bildes mit einem fotografischen Kupfer-(I)-Halogenid-Material |
-
1971
- 1971-12-23 FR FR7146389A patent/FR2120852A5/fr not_active Expired
- 1971-12-27 BE BE777330A patent/BE777330A/xx unknown
- 1971-12-28 DE DE19712165125 patent/DE2165125A1/de active Pending
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EP0082015A1 (de) * | 1981-12-16 | 1983-06-22 | Konica Corporation | Verfahren zur Herstellung eines Bildes mit einem fotografischen Kupfer-(I)-Halogenid-Material |
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Publication number | Publication date |
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FR2120852A5 (en) | 1972-08-18 |
BE777330A (fr) | 1972-06-27 |
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