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Vorrichtung zum Aus- und Einfahren von Spikes in Spikesreifen auf
Felgen für Kraftfahrzeuge mittels Druckluft.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Aus- und/ oder
Einfahren von Spikes in Spikesreifen auf Felgen für Kraftfahrzeuge mittels Druckluft.
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Spikesreifen haben ihre besonderen Vorteile nur beim Fahren auf vereisten
Straßen oder beim Fahren auf Straßen mit festgefahrener und glatter Schneedecke.
Durch die aus den Kraftfahrzeugreifen herausragenden nagelförmigen Spikes ist es
möglich, mit relativ hoher Geschwindigkeit auf Eis zu fahren und bei Kurvenfahren
und Bremsen praktisch nicht ins Rutschen zu kommen. Beispielsweise verringert sich
der Bremsweg auf Eis mit Spikesreifen um ca. 40 %. Die Nachteile derartiger Spikesreifen
bestehen jedoch darin, daß sich bei schnee-und eisfreien Straßen einerseits der
Bremsweg stark vergrößert und daß andererseits gerade durch die Spikesreifen die
Straßendecke in erheblichem Maße abgenutzt wird.
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Es sind zur Behebung dieser Nachteile Reifen konstruiert worden, bei
welchen die Spikes ein- und ausfahrbar sind. So ist z.B.
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ein Eisreifen vorgeschlagen worden (DT-OS 1 928 796), bei welchem
ein Greifstift in einer Hülse im Reifen bewegbar ist, wobei sich die Hülse in der
Hochdruckkammer des Reifens zu einem offenen Zylinder und der Greifstift zu einem
Kolben verbreitert. In der Nähe der Lauffläche trägt der Zylinder eine Seitenbohrung;
der Greifstift selbst weist eine zentrische
Bohrung auf, die vom
Zylinder bis etwa über die Hälfte seiner Länge reicht. An ihrem Ende hat diese Bohrung
je eine öffnung nach außen. Der Greifstift ist nun in die Hülse mit Preßsitz eingesetzt.
Der Preßsitz ist so stramm, daß bei normalen Reifendruck der Reibungswiderstand
des Greifstiftes höher ist als die Druckkraft, mit der der Greifstift nach außen
gedrückt wird. Um die Greifstifte auszufahren, muß also der Innendruck des Reifens
erhöht werden und zwar so weit, daß der Reibungswiderstand des Greifstiftes in der
Hülse überwunden wird. Dadurch wird der Greifstift bei Druckerhöhung im Reifen nach
außen gedrückt und erhebt sich über die Oberfläche der Hülse. Der Nachteil dieser
Anordnung besteht jedoch darin, daß der Reifen im Winter mit einem höheren Druck
gefahren werden muß als im Sommer, um die Spikes einsetzen zu können. Auch ist ein
einfaches und schnelles zurückzehen der Greifstifte nicht möglich, da die Reibung
im PreBsitz nicht geändert wird. Zunächst muß der Druck im Reifen abgesenkt werden,
was nur an einer Tankstelle meglich ist, um den Druckwert unter Kontrolle zu halten.
Darüberhinaus muß jeder Greifstift mit einem besonderen Werkzeug wieder eingedrückt
werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zu schaffen, mittels
derer die Spikes oder Greifstifte je nach Bedarf durch einfache Maßnahmen ein- bzw.
ausfahrbar sind. Insbesondere soll im Winter bei Übergang von Straßen mit Glatteis
auf solche ohne Eis das Ausfahren bzw. Einfahren der Spikes sehr schnell ohne besonderes
Werkzeug durchführbar sein.
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Diese Aufgabe.wird dadurch gelöst, daß auf beiden Seiten der Mittelachse
des Rades an der Außenseite der Felge je ein Zylinder achsparallel zum anderen angebracht
ist, in denen sich je ein Kolben jeweils in Gegenrichtung zum anderen bewegt, und
dadurch die mit einer kolbenförmigen Erweiterung versehenen, in einem Zylinderhohlraum
im Reifen verschieblichen Spikes über Zuleitungen betätigt und sie ein- und ausfährt.
Zur Betätigung der Zylinder sind die Kolbenstangen durch eine Stange gelenkig miteinander
verbunden; dabei greift in der Mitte der Stange ein Hebel an, mit dem die Stange
um den
Angriffspunkt des Hebels drehbar ist, so daß die Kolben hin-
und herbewegbar sind. Zusätzlich sind Mittel vorgesehen, mittels derer der Hebel
in jeder gewünschten Stellung verrastbar ist. Die Spikes selbst weisen also an ihren
nach innen weisenden Ende eine kolbenförmige Verdickung auf; sie können sich innerhalb
eines zylinderförmigen Hohlraums hin- und herbewegen. Der eine Zylinder beaufschlagt
die eine Seite, z.B. die Unterseite des Spikeskolbens und treibt ihn hinaus, während
der andere Zylinder die andere, die obere Seite des Spikeskolben beaufschlagt und
dadurch den Spikes wieder einfährt.
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über den Kolben ist eine Platte angeordnet, die an ihrer dem Drehpunkt
der Stange gegenüberliegenden Seite eine Verzahnung aufweist, in welche ein durch
eine Feder gegen diese gedrücktes Halteelement am Hebel eingreift.
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Der Betätigungsmechanismus für das Ein- und Ausfahren der Spikes ist
einfach an der Außenseite des Rades anzubringen; er ist weiterhin mit der Hand zu
betätigen, und zwar in sehr einfacher Weise durch Verschwenken des Hebels um seine
Drehachse.
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Anhand der Zeichnung soll ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher
erläutert werden. Es zeigt: Fig. 1 den Betätigungsmechanismus in Draufsicht, Fig.
2 die Vorrichtung im Schnitt gemäß der Linie A-B in Fig. 1, Fig. 3 einen Reifenquerschnitt
gemäß Schnitt C-D in Fig. 1 Fig. 4 und 5 einen Querschnitt und eine-Draufsicht auf
die Spikeseinrichtung.
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Auf der Außenseite einer Felge 1 eines Rades 2 für ein Kraftfahrzeug
sind zwei Zylinder 3 und 4 jeweils achsparallel gegenüber der Mittelachse 5 des
Rades 2 bzw. der Felge 1
befestigt. Die Befestigung erfolgt über
je eine auf die Felge 1 aufgeschraubte Auflageplatte 6, und einen Fuß 7, auf welchem
dann der Zylinder 3 bzw. 4 angeschweißt ist. Innerhalb eines jeden Zylinders 3 bzw.
4 ist ein Kolben 8 bzw. 9 angeordnet; die beiden Kolbenstangen 10 bzw. 11 sind mittels
einer Stange 12 gelenkig- verbunden-. In der Mitte der Stange 12 greift ein Hebel
13 an und dreht bei einer Bewegung um die Achse 14 die Stange 12 mit. Dadurch wird
bei Drehung des Hebels 13 in Pfeilrichtung 15 der Kolben 9 nach innen und der Kolben
8 nach außen geschoben. über je eine Druckleitung 16 und 17 ist jeder Kolben mit
dem entsprechenden Raum oberhalb (17) und unterhalb (16) der kolbenförmigen Erweiterung
18 eines Spikes 19 verbunden. Die kolbenförmige Erweiterung 18 eines jeden Spikes
ist in einem zylinderförmigen Hohlraum 20 im Reifen 2 hin-und herbewegbar; der Zylinder
20 ist nach oben d.h. nach außen durch einen Stopfen 21 hermetisch abgeschlossen.
Die gezeichnete Stellung des Spikes gemäß Fig. 4 wird dadurch erreicht, daß der
Hebel aus der gezeichneten Stellung gemäß Fig. 1 in Pfeilrichtung zum anderen Zylinder
3 hinbewegt ist.
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Wenn nun der Spikes eingefahren werden soll, dann wird Hebel 13 im
Uhrzeigersinn, d.h. in Pfeilrichtung 15a zum Zylinder 4 hinbewegt; dadurch wird
die Leitung 17 mit Druckluft beaufschlagt und der Kolben 18 des Spikes wird nach
unten gedrückt, während über die Leitung 16 der Druck im Zylinder 20 unterhalb des
Kolbens 18 abgebaut wird. Die Leitungen 16 und 17 werden innerhalb des Reifens und
außerhalb der Karkasse, durch eine Bohrung 22 und 23 bzw. 24 durch die Felgen hindurch
zur Außenseite des Rades und zu den Kolben geführt. Die Leitungen selbst werden
bei der Durchführung durch die Felgen durch die Löcher 22 und 23 selbst noch einmal
über Schrauben 25 und 26 mit einer Innenbohrung und mittels einer Mutter 27 und
28 gehalten. über den beiden Zylindern 3 und 4 befindet sich eine Platte 9, die
einmal zur Halterung der Zylinder 3 und 4 und zum anderen
auch zur
Auflagerung der Drehachse 14 des Hebels 13 bzw. der Stange 12 dient. Auf der der
Drehachse 14 gegenüberliegenden Seite der Platte 29 ist eine Verzahnung 30 vorgesehen,
in welche ein Verrastungsmittel 31 am freien Ende des Hebels 13 eingreift. Das Verrastungsmittel
ist z.B. eine mittels eines Federelementes gegen die Verzahnung gedrückte Spitze
32.
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Durch die Verzahnung 30 und das Verrastungsmittel 31 können die Zylinderkolbenanordnungen
4, 9 bzw. 3, 8 in jeder Stellung gehalten werden. Dadurch können die Spikes wählbar
mehr oder weniger ausgefahren werden. Dies ist nach einer Abnutzung der Spikes sinnvoll,
um immer die gleichen Greifeigenschaften der Spikesreifen zu erzielen.