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Drehzylinderschloß Die Erfindung betrifft ein Drehzylinderschloß
mit einem in einer axialen zylindrischen Bohrung in einem Zylindergehäuse verdrehbaren
und einen HauptschlüSselkanal und einen Umstellschlüsselkanal enthaltenden Zylinderkern
und mehreren im Zylinderkern in zur axialen Bohrung im Zylindergehäuse radial verlaufenden
Kernstiftbohrungen verschiebbaren und in einer ersten Drehstellung des Zylinderkerns
im Zylindergehäuse mit je einem in einer zugeordneten und zum Zylinderkern senkrechten
Gehäusestiftbohrung verschiebbaren Gehäusestift zusammenwirkenden Kernstiften aus
jeweils zwei durch einen in den Hauptschlüsselkanal eingeführten Flachschlüssel
zur Anderung der wirksamen Kernstiftlänge relativ zueinander verschiebbaren und
mittels eines in den Umstellschlüsselkanal hineinragenden und durch einen in einer
zweiten Drehstellung des Zylinderkerns in. den Umstellßchlüsselkanal eingeführten
Umstellschlüssel lösbaren Sperrgliedes gegeneinander festlegbaren Teilen.
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Ein Drehzylinderschloß dieser Art ist in der-DT-PS 1 553 359 beschrieben.
Dieses bekannte Drehzylinderschloß enthält eine Umstellvorrichtung, die es ermöglicht,
das chloß mit Hilfe eines besonderen Umstellschlüssels von der Betätigbarkeit durch
einen Flachschlüssel bestimmter Form auf eine Betätigbarkeit durch einen Flachschlüssel
anderer Form umzustellen. Für diese Umstellung des bekannten Drehzylinderschlosses
sind außer dem Uastellschliissel sowohl der für die Schloßbetätigung vor der Umstellung
erforderliche flachechlüssel als auch der für die Schloßbetätigung nach der Umstellung
bestimmt flach.
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schlüssel notwendig. Für die Umstellung muß zunächst der Zylinderkern
mittels des bis dahin gtigen-FlachschlüsSels aus seiner Grwidstellung im Zylindergehäuse
in eine Umstellstellung verdreht werden Dadurch
wird eine sonst
in den Umstelischlüsselkanal hineinragende und ein Ein fuhren des Umstellschlüssels
verhindernde Abdeckklappe aus dem Umstellschlüsselkanal entfernt, und der Umstellschlüssel
kann in den Umstelischlüsselkanal eingeführt werden. Dies führt wiederum zu einer
Loslösung des die beiden Teile der Kernstifte ineinander festlegenden Sperrgliedes,
wodurch sich an allen Kernstiften die beiden Stiftteile gegeneinander verschieben
und so die wirksamen Sernstiftlängen verändern lassen. Diese Längeneinstellung erfolgt
einfach durch den Austausch des bisher passenden Flachschlüssels durch einen neuen,
für die kiinftige Schloßbetätigung bestimmten Flach schlüssel bei unveränderter
Drehstellung des Zylinderkerns im Zylindergehäuse. Abschließend wird dann der Zylinderkern
mittels des neuen Plackscblüsselß in seine Grundatellung zurückgedreht, nachdem
der Umstellschlüssel abgezogen worden ist, und das Schloß kann nur mehr unter Benutzung
des neuen Flachschlüssels geöffnet und geschlossen werden.
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Das bekannte Drehzylinderschloß läßt sich also einerseits ohne Ausbau,
andererseits aber nur mit Hilfe des bis dahin passenden Flachschlüssels umstellen,
so daß der Umstellvorgang zwar einfach, aber nicht durch Unbefugte vorzunehmen ist.
Diese Sicherung gegen eine unbefugte Schloßumstellung wird bei dem bekannten Drehzylinderschloß
im wesentlichen durch die indem Umstellschlüsselkanal hineinragende Abdeckklappe
bewirkt, die jedoch ein zusätzliches bewegtes Bauteil für das Schloß darstellt und
so eine Quelle für Störungen sein kann, auf jeden Fall aber die Fertigung des Schlosses
verteuert.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Drehaylinderschloß
der eingangs erwähnten Art so auszubilden, daß es sich in gleich einfacher und gegen
Unbefugte abgesioherter Weise umstellen läßt, gleichzeitig aber in 4einem Aufbau
einfacher, betriebsuserläszeiger und langlebiger wird Die gestellte Aufgabe wird
erfindungsgeiäß dadurch gelöst, daß jedes Sperrglied an eines ins im Zylinderkern
gegenüberstehenden Nocken anliegt, der sich seinerseits an der Wand der axialen
Bohrung im Zylindergehäuse abstützt und nur in der zweiten Drehitellung des
Zylinderkerns
im ZylindergehäUse unter Eindringen in die entsprechende Gehäusestiftbohrung und
Yerschiebung des darin geführten Gehäusestifts eine Lösung des Sperrgliedes von
den beiden Teilen des zugehörigen Kernstiftes zwecks deren Freigabe zu gegenseitiger
-Verschiebung zuläßt.
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Die erfindungsgemäße Ausbildung führt zu einem Drehzylinderschloß,
das einen einfachen und-me¢hanisch robusten liechanismus enthält, preisgünstig zu
fertigen ist, mit Hilfe eines bis dahin passenden Flachschlüssels und eines Umstellschlüssels
sich leicht auf eine Betätigung durch einen anderen Flachschlüssel umstellen läßt
und dazu keinen Ausbau verlangt und sich schließlich als betriebssicher und langlebig
erweist.
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In Ausgestaltung der Erfindung sind die Sperrglieder für die Kernstifte
T-förmig ausgebildet und weien einen Schaft mit einer in den zugehörigen Kern stift
einschiebbaren Spitze am einen Ende und einem dem-zugehörigen Nocken zugewandten
Flansch am anderen Ende auf. Dabei können die Flansche der Sperrglieder in den Umstellschlüsselkanal
hineinragen und vom Umstellschlüssel unterfahrbar sein Für die mit den Sperrgliedern
zusammenwirkenden Nocken ist eine Ausbildung als flache Scheiben mit einer am zugehörigen
Sperrglied anliegenden ebenen Stirn fläche und einer dem Zylindergehäuse zugewandten
abgerundeten Stirnfläche bevorzugt. Der Zylinderkern seiner seits kann in Weiterbildung
der Erfindung mehrere mit gegenseitigem Abstand in Längsrichtung von seinem Außenumfang
radial nach innen verlaufende, etwa halbkreisförmige Schlitze für die Aufnahme jeweils
eines Nockens und einen sich von seinem Außenrand radial nach innen erstreckenden
und die halbkreisförmigen Schlitze etwa rechtwinklig schneidenden längsverlaufenden
Schlitz enthalten, wobei die Nocken ihrerseits je einen Heftbolzen enthalten können,
der zu beiden Seiten des betreffenden Nockens in den längsverlaufenden Schlitz im
Zylinderkern hineinragt.
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Für die Kernstifte ist eine Bauweise im Sinne der Erfindung bevorzugt,
bei der ihre beiden Teile jeweils eine dem entsprechenden Ge-
Gehäusestift
zugeordnete hohle Kappe und ein dagegen verschiebbarer Kolben sind, der mit seinem
freien Ende in den Hauptschlüsselkanal hineinragt. Dabei sind die Kappen mit Vorteil
als die Kolben auf nehmende Hohlzylinder mit je einem ausgebohrten seitlichen Ansatz
für-die Führung des zugehörigen Sperrgliedes ausgebildet und enthalten die seitlichen
Ansätze der Kappen eine Gleitbahn für den Schaft des zugehörigen Sperrgliedes.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform für ein erfindungsgemäß ausgebildetes
Drehzylinderschloß enthalten die Gehäusestiftbohrungen je eine Feder, die den jeweiligen
Gehäusestift radial nach innen auf die axiale Bohrung im Zylindergehäuse zu drückt.
Außerdem enthalten die Kernstifte je eine zwischen ihren Teilen angeordnete Feder,
die diese Teile auseinander und den einen in Richtung auf den Hauptschlüsselkanal
und den anderen radial nach außen auf die axiale Bohrung im Zylindergehäuse zu drückt.
Weiterhin weist der eine Teil jedes Kernstiftes mehrere mit Abstand voneinander
rundumlaufende Rippen auf, zwischen die ein Ende des zugehörigen Sperrgliedes wahlweise
einschiebbar ist. Der Hauptschlüsselkanal und der Umstellschlüsselkanal schließlich
verlaufen bevorzugt parallel zueinander und in Längsrichtung der axialen Bohrung
im Zylindergehäuse und münden nebeneinander an ein und derselben Stirnseite des
Zylinderkerns, In~der Zeichnung ist die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
veranschaulicht, das ihre Vorteile erkennbar werden läßt; dabei zeigen in der Zeichnung:
Fig. 1 eine Stirnansicht auf ein erfindungsgemäß ausgebildetes Drehzylinderschloß
in abgeschlossenem Zustand, Fig. 2 einen Schnitt durch das Drehzylinderschloß von
Fig. 1 entlang der Schnittlinie 2 - 2 in Fig. 1 mit der klareren Darstellung halber
teils aufgebrochen, teils geschnitten gezeigten Bauteilen, Fig. 3 eine Detailansicht
für einen Kernstift und den zugehörigen Nocken des Drehzylinderschlosses von Fig.
1, Fig. 4 einen Querschnitt durch das Drehzylinderschloß von Fig. 1 an der Stelle
eines für die Anpassung an einen neuen Flachschlüssel entsperrten Kernstiftes davon,
Fig.
5 einen Fig. 2 entsprechenden Schnitt durch das Drehzylinderschloß von Fig. 1 mit
Einführung eines nicht passenden Flachschlüssels und entsprechend verschobenen Kernstiften
und Gehäusestiften und Fig. 6 einen zum Umstellen des Drehzylinderschlosses von
Fig. 1 dienenden Umstellschlüssel.
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Das dargestellte Drehzylinderschloß besitzt ein Zylindergehäuse 10
mit einer axialen zylindrischen Bohrung 12 für die Aufnahme eines langgestreckten
Zylinderkerns 14. Der Zylinderkern 14 enthält einen Hauptschlüsselkanal 16 und einen
Umstellschlüsselkanal 18, die beide parallel zur Achse der Bohrung 12 verlaufen
und an derselben Stirnseite des Zylinderkerns 14 münden.
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Das Zylindergehäuse 10 10 enthält weiter mehrere radial verlaufende
und mit der axialen Bohrung 12 in Verbindung stehende Gehäusestiftbohrungen 20,
die jeweils an ihrem oberen Ende durch eine Abschlußplatte 22 abgeschlossen sind,
die ihrerseits in einem in die Oberseite des Zylindergehäuses 10 eingearbeiteten
Längsschlitz 24 sitzt.
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Jede Gehausestiftbohrung 20 enthält einen gleitend darin geführten
Gehäusestift 26, der bevorzugt als Hohlzylinder ausgebildet ist und in seinem hohlen
Inneren eine Feder 28 autnimst, die sich an ihrem freien Ende gegen die Abschlußplatte
22 abstützt und damit den zugehörigen Gehäusestift 26 in. der Gehäusestiftbohrung
20 auf die axiale Bohrung 12 zu drückt.
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Der im Zylindergehäuse 10 um seine Achse drehbar gelagerte Zylinders
kern 1«ist an einem aus dem Zylindergehäuse 10 überstehenden Ende mit einem Schließbart
30 verbunden, der bei Betätigung des dargestellten Drehzylinderschlosses in Eingriff
mit einem Schlitz in einem Türfutter oder sonst einem Widerlager-gedreht wird, womit
dann die das Drehzylinderschloß enthaltende Tür versperrt ist. Der Zylinderkern
14 ist außerdem mit einer Reihe von auf seine Achse ausgerichteten, radial verlaufenden
Kernstiftbohrungen 32 versehen, die bis zur Außenseite des Zylinderkerns 14 reichen
und außerdem durch Passungen 33 hindurch mit dem den Zylinderkern 14 durchquerenden
Hauptschlüsselkana} 16 in
Verbindung stehen. Die Kernstiftbohrungen
32 im Zylinderkern 14 sind so angeordnet, daß sie bei Drehung des Zylinderkerns
14 im Zylindergehäuse 10 in eine in Fig. 2und 5 veranschaulichte erste Drehstellung,
die Grundstellung des Drehzylinderschlosses, mit den Gehäusestiftbohrungen 20 im
Zylindergehäuse 10 fluchten.
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In den Kernstiftbohrungen 32 ist jeweils ein kernstift 34 in radialer
Richtung verschiebbar geführt, zu dem jeweils eine hohlzylinderförmige Kappe 36,
eine darin eingesetzte Feder 38, ein Kolben 40 und ein Sperrglied 42 gehören. Jedes
solche Sperrglied 42-ist von T-förmiger Gestalt und besitzt einen vorspringenden
Flansch 44, einen Schaft 46 und eine an diesen auf seiner dem Flansch 44 abgewandten
Stirnseite angeformte Spitze 48. Der Schaft 46 jedes Sperrgliedes 42 ragt jeweils
in eine Bohrung 50 in einem seitlichen Ansatz 52 hinein, der von der Kappe 36 des
entsprechenden Kernstiftes 34 nach außen abgeht.
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Die Kolben 40 der Kernstifte 34 sind jeweils mit mehreren über ihre
Länge mit Abstand verteilten rundumlaufenden Rippen 54 versehen, zwischen die sich
die Spitze 48 des zugehörigen Sperrgliedes 42 einschiebt, wenn dieses die in Fig.
3 veranschaulichte Lage einnimmt. In dieser Lage hält das Sperrglied 42 jeweils
die Kappe 36 und den Solben 40 des entsprechenden Kernstiftes3h zusammen. An ihrem
inneren Ende haben die Kolben 40 jeweils Berührung mit der in der zugehörigen Kappe
36 untergebrachten Feder 38, die sie aus dieser Kappe 36 herauszudrücken sucht.
An ihrem anderen Ende tragen die Kolben 40 jeweils einen angeschrägten Kopf 56,
der auf ein Zusammenwirken mit den Zähnen eines Flachschlüssels 80 eingerichtet
ist, der zur Betätigung des Drehzylinderschlosses in den Uauptschlüsselkana} 16
eingeführt wird.
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Jede der Ksrnstiftbohrungen 32 im Zylinderkern 14 öffnet sich an
einer Seite zu einem radial nach innen in die Seite des Zylinderkerns 14 eingearbeiteten,
im wesentlichen halbkreisförmigen Schlitz 60, dessen Form in Fig. 4 gezeigt ist.
Für jede Kernstiftbohrung 32 gibt es einen damit fluchtenden Schlitz 60, und alle
diese mit gegenseitigem Abstand über die Länge des Zylinderkerns 14 verteilt angeordneten
Schlitze
60 werden von einem längsverlaufenden Schlitz 62 geschnitten, der über einen größeren
Teil der Länge des Zylinderkerne 14 davon dessen Außenseite her radial nach innen
gerichtet, in den Zylinderkern 14 eingearbeitet ist. An seinem Grunde schneidet
der längsverlaufende Schlitz 62 den relativ schmalen Umstellschlüsselkanal 18, der
sich parallel zum Schlitz 62 und davon ausgehend radial nach innen gerichtet durch
den Zylinderkern -i4 hindurch erstreckt. Diese Lageverhältnisse sind am deutlichsten
aus Fig. 4 zu ersehen, in der außerdem ein in den Umstellschlüsselkanal 18 eingeführter
Umstellschlüssel 66 gezeigt und der längsverlaufende Schlitz 62 in seinem unteren
Teil mit ausgezogenen Linien und in seinem oberen Teil mit gestrichelten Linien
dargestellt ist.
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Jedem Kernstift 34 ist eine damit zusammenwirkende Nockenscheibe
70 zugeordnet, die mit einer ebenen Stirnfläche 71 am Flansch 44 des zugehörigen
Sperrgliedes 42 anliegt und auf ihrer entgegengesetzten Seite eine abgerundete Stirnfläche
72 aufweist. Für jedes Sperrglied42 ist eine eigane Nockenscheibe 70 vorgesehen,
die damit in Berührung steht, und alle diese Nockenscheiben 70 sind von langgestreckter
und relativ dünner Gestalt, wie sich am besten aus Fig. 2 und 3 ersehen läßt.
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Jede der Nockenscheiben 70 besitzt an beiden Seiten überstehende
Heftbolzen 74, und die Nockenscheiben 70 sitzen so in den verschiedenen halbkreisförmigen
Schlitzen 60 im Zylinderkern 14, daß ihre Heftbolzen 74 im längsverlaufenden Schlitz
62 -liegen, wie am besten Fig. 2 zeigt.
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Die abgerundeten Stirnflächen 72 aller Nockenscheiben 70 liegen für
die meisten Drehstellungen des Zylinderkerns 14 im Zylindergehäuse 10 an der zylindrischen
Wandung der Bohrung 12 an, jedoch gibt es eine Drehstellung für den Zylinderkern
14, nämlich die in Fig. 4 veranschaulichte Umstellstellung des Drehzylinderschlo6ses,
bei der die Nockenscheiben ?0 auf die die Kernstifte 26 aufnehmenden Kernstiftbohrungen
20 im Zylindergehäuse 10 ausgerichtet sind. In dieser Drehstellung des Zylinderkerns
14 und nur in ihr lassen sich die Nockenscheiben 70 ebenso wie die mit ihnen in
Berührung stehenden Sperrglieder 42 radial nach außen bewegen, und es lann der Umstellschlü6sel
66 in den Umstellschlüs
&elkanal 18 eingeführt werden und die
Sperrglieder 42 in ihre Lösestellung bringen, in der sie die Kappen 36 und die-Kolben
40 der Kernstifte 34 zu gegenseitiger Verschiebung und Änderung der wirksamen Kernstiftlänge
freisetzen.
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Für die Beschreibung der Arbeitsweise des dargestellten Drebzylinderschlosses
soll zunächst von den Darstellungen in Fig. 1 und 2 ausgegangen werden, die den
Zustand wiedergeben, daß der passende, für das &ufsperren des Schlosses erforderliche
Flachschlüssel 80 in den Hauptschlüsselkanal 16 im Zylinderkern 14 eingeführt ist.
Der Schließbart 30 am hinteren Ende von Zylinderkern 14 und Zylindergehäuse 10 steht
an einer Seite über, das Schloß befindet sich also in seinem Sperrzustand. Wie Fig.
2 zeigt, schiebt der Flachechlüssel 80 bei seiner Beinführung in den Hauptachlüsselkanal
16 die angeschrägten zöpfe 56 aller kolben 40 nach oben. Dabei befinden sich die
einzelnen Kolben 40 der Xernstifte 34 in Entsprechung zu den Kerben im Flachschlüssel
80 in verschiedenen Höhen. Zu diesem Zeitpunkt sind die Kolben 40 durch die in der
in Fig. 3 veranschaulichten Stellung befindlichen Sperrglieder 42 relativ zu den
ihnen zugeordneten Kappen 36 festgelegt.
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Bei in Sperrstellung befindlichen Sperrgliedern 42 ist die wirksame
Länge der Kernstifte 34 in radialer Richtung festgelegt. Fig. 2 zeigt zum einen,
daß die den Köpfen 56 der Kernstifte 34 zugewandte Oberfläche des Flachschlüssels
80 mit verschieden tiefen Kerben entlang ihrer Länge versehen ist, und zum anderen,
daß die wirksamen Längen der mit dem Flachschlüssel 80 in Eingriff stehenden Kernstifte
34 verschieden sind, daß aber die Oberseite aller Kappen 36 der verschiedenen Kernstifte
34 jeweils in der Trennfuge zwischen dem'Zylin derkern 14 und dem Zylindergehäuse
10 liegt. Durch diese Stellung der Kappen 36 werden
26 entgegen der Wirkung der Federn 28 in
Gehäust ftbobrungen |
den g IMWIEStl |
20 so weit nach oben gedrückt, daß ihre Unterkanten ebenfalls in die Trennfuge zwischen
Zylinderkern 14 und Zylindergehäuse 10 fallen. Weder die Kernstifte 34 noch die
Gehäusestifte 26 hindern daher eine Drehung des Zylinderkerns 14 im Zylindergehäuse
10 , da keiner davon sowohl in eine Kernstiftbohrung 32 als auch in eine Gehäusestiftbohrung
2G hineinragt.
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Wenn nun, um unbefugt in den Besitz eines passenden Flachschlüssels
Gelangte von der Betätigung des Drehzylinder6chlosses wieder aussuschließen, dessen
Schließmechanismus umgestellt werden soll, damit er sich nur durch einen neuen und
anders geformten Flachschlüssel betätigen läßt, so kann dies durch den rechtmäßigen
Besitzer eines bisher passenden Flachschlüssels sehr rasch und einfach geschehen.
Er braucht dazu nur einen bisher passenden Flachschlüssel 80 jr den Hauptschlüss.lkanal
16 einzuführen, so daß die Kernstifte 34 und die Gehäusestifte 26 in ihre in Fig.
2 dargestellte entriegelte Stellung gelangen, und anschließend den Zylinderkern
14 mit dem Flachschlüsael 80 aus seiner in Fig. 1 und 2 gezeigten Grundstellung
heraus um 900 in die in Fig. 4 gezeigte Umstellstellung im Zylindergehäuse 10 zu
verdrehen,-In dieser Umstellstellung des Zylinderkerns 14 fluchten die Nockenscheiben
70 für sämtliche Sperrglieder 42 und Kernstifte 34 mit den entsprechenden Gehäusestiftbohrungen
20 im Zylindergehäuse 10 und drücken die darin befindlichen Gehäusestifte 26 entgegen
der Wirkung der Federn' 28 nach oben. Außerdem sind in dieser Stellung die Nockenscheiben
70 frei für eine Aufwärtsbewegung relativ zur Längsachse des Zylinderkerns 14, 80
daß sich auch die ihnen folgenden Sperrglieder 42 nach oben bewegen lassen. Wird
nun bei dieser Stellung der Umstellschlüssel 66 in den Umstellschlüsselkanal 18
eingeführt, sokann er dank der Abschrägung seines vorderen Endes 66a die Flansche
44 der Sperrglieder 42 ohne weiteres unterfahren und keilartig nach oben drücken,
womit die Sperrglieder 42 und die Nockenscheiben~ 70 mit ihnen in die in Fig. 4
bei eingeführtem Umstellschlüssel 66 dargestellte Lage gelangen.
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Dabei werden die Spitzen 48 an den Schäften 46 der Sperrglieder 42
von den Kolben 4Q der Kernstifte 34 getrennt und ragen nicht mehr zwischen deren
Rippen 54 hinein, so daß sich die Kappen 36 und die Kolben 4Q der einzelnen Kernstifte
34 frei gegeneinander verschieben lassen.
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Wird jetzt der bisher passende Flachschlüssel 80 aus dem Hauptschlüsselkanal
16 herausgezogen, so drücken die Federn 38 die Kolben 40 in Fig. 4 so weit nach
links, bis ihre angeschrägten Köpfe 56 in den Passungen 33 am dem Hauptschlüsstlkanal
16 benachbarten Ende der Kernstiftbohrungen 32 zur Anlage kommen.
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Während der Umstellschlüssel 66 in seiner Lage im Umstcllschlüsseikanal
18 belassen wird, wird sodann ein neuer Flachschlüssel 80 mit vom bisher passenden
Flachschlüssel 80 abweichend gezahnter Schließfläche in den Hauptschlüsselkanal
16 eingeführt. Da sich-die Kolben 40 immer noch frei gegen die Kappen 36 der Kernstifte
34 verschieben lassen, können sie beim Einführen des neuen Flachschüßsels 80 dessen
Zähnen und Kerben nach innen in die Kappen 36 hinein ausweichen und nehmen unter
dem Druck der Federn 38 eine solche Lage in den entsprechenden Kappen 36 ein, daß
ihre angeschrägten Köpfe 56 Jeweils mit dem zugehörigen Abschnitt der Zahnung des
neuen Flachschlüssels 80 in Eingriff bzw. Anlage stehen.
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Die wirksame Kernstiftlänge, die sich in diesem Falle gleich dem
Abstand zwischen der äußeren Stirnfläche des jeweiligen Kopfes 56 einirssits und
der äußeren Stirnseite der entsprechenden Kappe 36 anderseits ergibt, die zu diesem
Zeitpunkt von innen her an der Wand der zylindrischen Bohrung 12 im Zylindergehäuse
1Q anliegt, hat dann für alle Kernstifte 34 den für die Schloßbetätigung durch den
neuen Flachschlüssel 80 erforderlichen Wert. Die Lage der Stirnseite der Kappen
36 aller Kernstifte 34 entspricht dann in radialer Hinsicht der Lage, die diese
Stirnseiten einnehmen müssen, wenn sich die Kernstifte 34 in einer der Darstellung
in Fig. 2 ähnlichen entriegelten Lage befinden.
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Wird nun bei dieser Einstellung der wirksamen Kernstiftlängen der
Umstellschlüssel 66 aus dem Umstellschlüsselkanal 18 herausgezogen, so gleiten in
Fig. 4 die Sperrglieder 42 mit ihren Schäften 46 in den Bohrungen 50 in den Ansätzen
52 der Kappen 36 nach abwärts, und ihre Spitzen 48 schieben sich wieder zwischen
zwei benachbarte Rippen 54 an den Kolben 40 ein, womit diese in ihrer -neuen und
gewünschten Lage relativ zu den zugehörigen Kappen 36 festgelegt sind. Bei Drehung
des Zylinderkerns 14 im Zylindergehäuse 10 durch den neuen Flachschlüssel 80 gleiten
die Nockenscheiben 70 mit ihren abgerundeten Stirnflächen 72 nach unten und innen
an der Wand der zylindrischen Bohrung 12 im Zylindergehäuse 10 entlang, und die
wirksamen Längen aller Kernstifte 34 behalten die dem neuen Flachschlüsael 80 angepaßten
Werte, so daß sich das umgestellte Schloß in üblicher Weise mit dem neuen Flachschlüssel
80 und nur mit diesem öffnen und sperren läßt.