DE2164030A1 - Verfahren zur elektrolytischen Färben von im voraus anodisch oxydierten Gegenständen aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung - Google Patents
Verfahren zur elektrolytischen Färben von im voraus anodisch oxydierten Gegenständen aus Aluminium oder einer AluminiumlegierungInfo
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- C25D11/02—Anodisation
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Description
Verfahren zum elektrolytischen Färben von im voraus anodisch
oxydierten Gegenständen aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung
Die Erfindung besieht sich auf ein Verfahren zur IUnfärbung
der Oxydschicht auf Gegenständen aus Aluminium oder einer Aluminiua«
legierung, die zuvor einer anodisclien Oxidation unterworfen wurden9
wobei zwischen diesen Gegenständen und einer geeigneten Gegenelektrode in einer wässrigen sauren Lösung eines Metallsalzes oder voa
Metallsalzen ein Wechselstrom fliesst.
Es ist bekannt, für die elektrolytische Färbung von au vor anodisch
oxydierten Gegenständen aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung wässrige Lösungen von Salzen solcher Metalle zu verwenden, di©
elektropositiver sind als Aluminium. Es hat sich jedoch gezaigtj,
dass nicht alle diese Metalle Salze bilden, mit denen auf diese Weise eine Färbung erreicht werden kann, während andererseits von
gewissen zu einer Färbung führenden Metallen nur bestimmte Salze
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geeignet sind, um eine Färbung zu erzielen. Ausgehend von den zahlreichen Möglichkeiten, die die vorgeschlagene Verwendung
von Salzen der gegenüber Aluminium elektropositiveren Metallen zur elektrolytischen Färbung von Oxydschichten auf Aluminium oder
Aluminiumlegierungen bietet, war es daher nicht ohne weiteres möglich, diejenigen Metalle bzw. Salze zu bestimmen, die bei Gegenständen
aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen mit zuvor anodisch oxydierter Oberfläche eine bestimmte Färbung ergeben; es waren hierfür
vielmehr ausgedehnte Untersuchungen erforderlich, die in den meisten Fällen eine erfinderische Tätigkeit voraussetzen.
So wurde bereits vorgeschlagen, für die elektrolytische Einfärbung
der Oxydschicht auf zuvor anodisch oxydierten Gegenständen aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung wässrige saure Lösungen
von Salzen der Metalle Vanadium, Chrom, Mangan, Eisen, Kobalt, Nickel, Kupfer, Arsen, Selen, Silber, Kadmium, Zinn, Antimon, Tellur, Gold
oder Blei zu verwenden. Lediglich mit Salzen dieser Metalle konnten bisher praktisch brauchbare Färbungen erzielt werden, während die
P Salze der übrigen Metalle im allgemeinen keine geeigneten Farbtönungen
ergaben oder doch nur solche, die entweder nicht wetterbeständig oder nicht lichtbeständig waren.
Insbesondere bei der Färbung mit Hilfe von Salzen des Molybdäns und
des Wolframs konnten bisher zwar gelbe und blaue Tönungen erzielt werden, doch waren diese entweder nur sehr-blass oder zeigten keine
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Lichtbeständigkeit. Diese Schwierigkeiten sind vor allem darauf
zurückzuführen, dass es sich hier um valenzmässig unstabile Metalle handelt.
Nun haben aber eingehende Untersuchungen gezeigt, dass sich auch
mit Verbindungen dieser Metalle, vorzugsweise mit Molybdän- und Wolframverbindungen unter bestimmten Voraussetzungen stabile Einfärbungen
in verschiedenen Tönungen erzielen lassen; Bedingung hierfür ist, dass es sich hierbei um Verbindungen handelt, in
denen die Valenz der Metalle eine andere ist als die Hauptvalenz. Erfinduitgsgemäss wird daher ein Verfahren zum elektrolytischen
Färben von im voraus anodisch oxydierten Aluminiumgegenständen
in einer sauren wässrigen Lösung eines Metallsalzes mittels eines zwischen dem zu färbenden Gegenstand und einer Gegenelektrode fliessenden Wechselstromes derart durchgeführt, dass in dem Elektrolyten
eine wasserlösliche Verbindung eines ^etalls der Nebengruppe VI
(Gruppe VIb) im periodischen System, und zwar vorzugsweise Molybdän oder Wolfram verwendet wird, in der die Valenz des Metalls eine
andere als dessen Hauptvalenz ist. Für die Gegenelektrode wird dabei vorteilhafterweise Molybdän, Wolfram oder Titan verwendet.
Die Durchführung der Einfärbung nach diesem Verfahren ergibt gelbliche
oder bläuliche Farbtönungen grosser Stabilität, insbesondere auch grosser Lichtbeständigkeit. Darüberhinaus hat sich aber für
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dieses Verfahren noch ein. weiterer sehr bedeutender Vorteil ergeben.
Es hat sich nämlich gezeigt, dass die zu färbenden, zuvor anodisch oxydierten Gegenstände in mehreren aufeinander folgenden Verfahrensstufen zuvor in bekannter Weise in einem geeigneten Elektrolytbad
mit Salzen anderer Metalle gefärbt und anschliessend in einem zweiten Elektrolytbad, das eine Verbindung von Molybdän oder Wolfram
enthält, dem Verfahren gemäss der Erfindung unterzogen werden können.
Die Farben, die unter Anwendung von Verbindungen der Metalle Molybdän oder Wolfram erzielt werden, werden hierbei den bereits im vorhergehenden
Bad erzeugten Farben überlagert und ergeben Mischfarbe«,
wie grau, grün, gelbgrün und violett in beliebigen schönen Tönungen. Bei der üblichen Nachverdichtung der so gewonnenen eingefärbten
Schichten in kochendem Wasser werden diese Farben sehr haltbar und «usserordentlich lichtecht. Verfahren, die es erlaubten, auf diese
Weise eine überlagerung verschiedener Farben zu erreichen, waren bisher
nicht üblich, da im allgemeinen eine Schädigung der im vorausgehenden Bad gewonnenen Farbschicht während der darauffolgenden
Verfahrensstufe nicht vermieden werden konnte.
ψ Als besonders vorteilhaft hat sich für die Durchführung dieses Verfahrens
die Anwendung der Maßnahmen erwiesen, wie sie in den Norwegischen
Patenten 117 398 und 119 5>6o beschrieben sind. Hierbei
handelt es sich darum, an den zu färbenden Aluminiumgegenstand einerseits
und eine Gegenelektrode andererseits, die beide in ein aus einer
wässrigen sauren Lösung von Metallsalzen bestehendes elektrolytisches Bad tauchen, eine unsymmetrische Wechselspannung anzulegen, bei der
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der zeitliche Verlauf der Perioden willkürlich eingestellt werden kann. Auf diese Weise kann der Einfärbevorgang im Sinn einer Verbesserung
bzw. Änderung der mittels der verwendeten Metallsalze erzielten. Färbung beeinflusst werden. Die Durchführung des Verfahrens
gemäss vorliegender Erfindung mit Hilfe dieser Methode hat sich als ausserordentlich günstig erwiesen.
Die Konzentration der Molybdän- oder Wolframverbindungen im Elektrolyten
kann innerhalb weiter Grenzen variieren, doch kann ganz allgemein eine Konzentration dieser Verbindungen zwischen 0,5% und 2o%
vorzugsweise von etwa 2%, bezogen auf den Elektrolyten als geeignet betrachtet werden.. Auch der pH-Wert des Elektrolyten kann innerhalb
des sauren Bereiches verschieden sein, liegt aber vorzugsweise bei 1,5· Die Periodenzahl des Wechselstromes kann beliebig
sein und etwa zwischen 1o Hz und 5oo Hz gewählt werden, die anzulegende
Wechselspannung zwischen 2 V und 50 V. Vorteilhafterweise
wird ausgehend von der Netzspannung eine Periodenzahl von 50 Hz
verwendet werden können. Die Stromdichte soll bezogen auf die Oberfläche
des zu färbenden Alurainiumgegenstandes o,2 bis 1,o A/dm
betragen, doch kann die hier angegebene obere Grenze gegebenenfalls ohne Schwierigkeiten bis zu der Stromdichte überschritten werden,
bei der eine Beschädigung der Aluminium-Oxydschicht eintreten kann.
Das bei dem Verfahren geraäss der Erfindung für die Gegenelektrode
verwendete i;aterial ist nicht von entscheidender Bedeutung, doch
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sollte vorzugsweise bei Verwendung einer Molybdänverbindung
Molybdän "und bei Verwendung einer Wolframverbindung Wolfram verwendet
werden. Es sind jedoch auch Gegenelektroden aus anderem.
Material verwendbar. Die Gegenelektrode muss dann vor allem aus einem Material bestehen, das vom Elektrolyten nicht angegriffen
wird, beispielsweise aus rostfreiem Stahl oder Titan, um eine
lange Lebensdauer der Elektrode zu gewährleisten und um zu verhindern dass in dem Elektrolyten Verunreinigungen auftreten. Auch
eine Gegenelektrode aus Aluminium lässt sich verwenden.
Andererseits ist es selbstverständlich auch möglich, dem Elektrolyt-Bad,
das gemäss der Erfindung eino Molybdän- oder 'Wolframverbindung
enthält, noch zusätzlich das Salz eines weiteren Metalles beizufügen, durch das farberzeugende Verbindungen in der
Alurainium-Oxydsehicht des zu färbenden Gegenstandes erzeugt werden.
Auch auf diese Weise kann man unter Umständen geeignete Mischfär— bungen erhalten. Das zweite Salz kann dabei eines der hierfür bereits
bekannten Metallsalze sein.
Ein Aluminiumstreifen, der zuvor während iff? Minuten in einer 155&Lgen
wässrigen Lösung von Schwefelsäure anodisch oxydiert wurde, wurde dem Verfahren gemäss der Erfindung unterworfen. Der wässrige Elektrolyt
enthielt etwa 1,5% Siliziumwolframsäure und .1,5% Borsäure; als Gegenelektrode wurde ein Titanstreifen verwendet. Angelegt wurde eine
unsymmetrische Wechselspannung, bei der, bezogen auf den zu färbenden
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Aluminiumstreifen, die positive .Halbwelle weitgehend unterdrückt
war; der Aluminiumstreifen hatte also überwiegend die Funktion
einer Kathode bei pulsierendem Gleichstrom. Die Spannung betrug 16 V, die Stromdichte 0,4 bis 0,5 A/dm . Der Einfärbevorgang dauerte
5 lünuten. Auf dem Aluininiumstreifen wurde eine blau-violette Färbung
erzielt.
Ein Aluminiumstreifen, der zuvor in einer 15%igen wässrigen Schwefel—
Säurelösung anodisch oxydiert wurde, wurde dem Verfahren gemäss der
Erfindung unterzogen. Der Elektrolyt bestand aus einer 2%igen wässrigen
Lösung von Ammoniumheptamolybdat mit 2% Schwefelsäure. Es wurde eine
Wechselspannung von etwa 16 V angelegt, bei der bezogen auf den Aluminiumstreifen die positiven Halbwellen unterdrückt waren. Die
Gegenelektrode bestand aus Titan. Die Stromdichte betrug 0,4 bis 0,5 A/dm . Der EinfärbeVorgang dauerte 4 Minuten. Auf dem Aluminiumstreifen
wurde eine tiefblaue Färbung erzielt, die bei der Nachverdichtung mit kochendem V/asser in eine sehr beständige Gelbtönung
überging.
Beispiel 3 s
Ein zuvor in einer 15%igen wässrigen Schwefelsäurelösung anodisch
oxydierter Aluminiumstreifen wurde dem Verfahren gemäss der Erfindung
unterworfen. Der Elektrolyt bestand aus einer 1,5%igen wässrigen
Molybdänkieselsäurelösung mit 1,5% Borsäure. Es wurde eine Wechsel-
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— ο —
spannung von etwa ko V angelegt. Als Gegenelektrode wurde Titan
verwendet. Die Stromdichte betrug o,k bis o,5 A/dm , die Einfärbezeit
£ Minuten. Auf dem Aluminiumstreifen wurde eine tiefblaue
Farbe erzielt, die ausserordentlich beständig und unempfindlich gegen atmosphärische Einflüsse war.
Der zuvor anodisch oxydierte Aluminiumstreifen wurde in mehreren
^ Versuchsreihen in bekannter Weise der elektrolytischen Färbung
mittels Wechselstroms in einem sauren wässrigen Elektrolyt-Bad
unterworfen, wobei der Elektrolyt bei den verschiedenen Versuchen jeweils eines oder mehrere der hierfür bereits bekannten Metallsalze
enthielt» Die so gefärbten Aluminiumstreifen wurden dann jeweils dem Elektrolyten entnommen, mit Wasser gespült und in einer weiteren
Verfahrensstufe in einen Elektrolyten gebracht, wie er in Beispiel 3 beschrieben ist. Der Streifen wurde alsdann nach dem Verfahren
gemäss der Erfindung in der gleichfalls in Beispiel 3 beschriebenen
Weise behandelt« Hierbei wurden je nach den für die erste Färbung ™ verwendeten Metallsalzen Mischfarben erzielt wie grau, grün, gelbgrün und violett in einer Reihe schoner Tönungen, die nach dem
üblichen Nachverdichten in kochendem Wasser sich als ßehr haltbar,
lichtecht und wetterfest erwiesen.
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Claims (2)
- PatentansprücheO Verfahren zum elektrolytischen Färben von im voraus anodisch oxydierten Gegenständen aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung, bei dem in einer als Elektrolyt dienenden sauren wässrigen Lösung eines Metallsalzes zwischen dem zu färbenden Gegenstand und einer vorzugsweise aus Molybdän, Wolfram oder Titan bestehenden Gegenelektrode ein Wechselstrom fliesst, dadurch gekennzeichnet, dass in der sauren wässrigen Lösung sine wasserlösliche Verbindung eines Metalls der Nebengruppe VI (Gruppe VIb) im periodischen System, vorzugsweise Molybdän oder Wolfram verwendet wird, in der die Valenz des Metalles ein© andere als dessen Haupävalenz ist,
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dafec-eä gekennzeichnet;, dass der Elektrolyt eine Polyosyeäura von Molybdän oder !FoIf rasa mit SilizßiJm enthält.3· Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass d©r Elektrolyt Molybdänkieselsäure enthält.it. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein im voraus anodisch oxydierter und anschliaasend is bekannter Weise uad unter Verwendung von für diesea Ziyeek an aich bekannten Metallsalzen gefärbter Gegenstand aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung in einem weiteren Verfahrensschritt dem Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche untereorfen wird.209829/09815· Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3> dadurch gekennzeichnet, dass der Elektrolyt zusätzlich das Salz eines weiteren Metalles enthält, durch das farberzeugende Verbindungen in der Aluminium-Oxydschicht des zu färbenden Gegenstandes entstehen.209829/G981
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