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Verfahren zur Herstellung von Thioäthern Die Erfindung betrifft ein
Verfahren zur Herstellung von Thioäthern durch eine nach dem Radikal-Reaktionsmechanismus
ablaufende Umsetzung von Mercaptanen mit olefinischen Verbindungen. Insbesondere
betrifft die Erfindung ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von Thioäthern,
bei dessen Durchführung der Wirkungsgrad und die Reaktionsgeschwindigkeit der Radikal-Reaktion
durch Auflösen von Schwefelwasserstoff in den Mercaptanen erhöht werden.
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Die radikalische Addition von Mercaptanen an olefinische Doppelbindungen
ist insbesondere seit den Forschungen von Karasch- in den dreißiger Jahren bekannt.
Diese Umsetzung eignet sich in hohem Maße zum Einführen von Thioätherbindungen in
ein Molekül. Trotzdem bereitet es erhebliche Schwierigkeiten, die Umsetzung wegen
des Radikal-Reaktionsmechanismus stabil zu halten. Wenn beispielsweise n-Dodecen-l
und 2-Mercaptoäthanol miteinander umgesetzt werden, so kann diese Umsetzung in Gegenwart
eines Radikale bildenden Anspringmittels, zum Beispiel von Sauerstoff, Luft, W-Strahlung,
ionisierender Strahlung, Peroxiden u.dgl., rasch ablaufen, sofern beide Reaktionsteilnehmer
eine genügende Reinheit besitzen. In einigen Fällen nimmt jedoch ihre neaktionsfähigkeit
bzw. -freudigkeit soweit ab, daß die geschilderte
Umsetzung vollständig
zum Stillstand kommt.
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Bisher wurden keine Untersuchungen darüber durchgeführt, ob und wie
o im technischen Maßstab der abnehmenden Reaktionsfähigkeit bzw. -freudigkeit Einhalt
geboten werden könne.
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Auch im experimentellen Maßstab gab es bisher für eine "Erholung"
der Reaktionsfähigkeit bzw. -freudigkeit keine andere Möglichkeit als die hinsichtlich
ihrer Reaktionsfähigkeit nachlassenden Mercaptane zu desfillieren.
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Bei einem derartigen Destillationsverfahren benötigt man jedoch nicht
nur gegen die kormffdierenden Mercaptane stabile Destillationsanlagen sondern auch
längere Destillationszpiten. Letzteres ist darauf zurückzuführen, daß die Destillationskapazität
pro Zeiteinheit im Vergleich zur Größe der Anlage sehr gering ist.
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Es wurden nun umfangreiche Versuche durchgeführt, um die tatsächliche
Ursache für die Abnahme der Reaktionsfähigkeit im Rahmen der Radikal-Reaktion zwischen
Mercaptanen und olefinischen Verbindungen durchgeführt. Hierbei hat es sich gezeigt,
daß die Abnahme des Wirkungsgrades bzw. der Reaktionsgeschwindigkeit dieser Umsetzung
auf die Anwesenheit von Metalispuren in den Mercaptanen zurückzuführen ist. Gleichzeitig
wurde nun gefunden, daß sich diesem Rückgang der Reaktionsfähigkeit bzw.
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-freudigkeit durch Auflösen von Schwefelwasserstoff in den Mercaptanen
lösen läßt.
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Bei Anwesenheit metallischer Verunreinigungen, zum Beispiel von Kupfer,
Eisen Nickel, Chrom, Zink u.dgl., in Mercaptanen verlieren diese ihre Reaktionsfähigkeit
bzw. -freudigkeit mit olefinischen Doppelbindungen. Durch-Auflösen von Schwefelwasserstoff
in den Mercaptanen gewinnen diese dagegen ihre Reaktionsfähigkeit bzw. -freudigkeit
mit olefinischen Doppelbindungen zurUck.
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Wenn beispielsweise 2-Mercaptoäthanol (97,)%ige Reinheit; Rest: Wasser)
mit 0,1 Gew.-% Kupferpulver versetzt und anschließend stehengelassen wurde, nahm
dessen Reinheit nach 24 Stunden auf 94,0% und nach 48 Stunden auf 92,0% ab. Eine
Auswertung des DUnnschicht-Chromatogramms des gelagerten 2-Mercaptoäthanols zeigte
eine Zunahme an Oxidationsprodukten. Die Additions-Reaktionsfähigkeit des 2-Mercaptoäthanols
an olefinische Doppelbindungen ging 24 Stunden nach Zugabe des Kupferpulvers verloren.
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Wird nun in einem solchen 2-Mercaptoäthanol Schwefelwasserstoff gelöst,
so steigt darin der Kupfersulfidgehalt. Nach dem Abfiltrieren des gebildeten Kupfersulfids
von den 2-Mercaptoäthanol hat es sich im Versuch gezeigt, daß sich die Reaktionsfähigkeit
des 2-Mercaptoäthanol-Filtrats trotz einer beträchtlichen Menge an darin nachgewiesenem
Kupfer wieder eingestellt hat.
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Dieselbe Erscheinung läßt sich auch bei anderen n-Alkyl-Mercaptanen,
zum Beispiel bei n-Hexylmercaptan u.dgl., beobachten, so daß daraus- der schub gezogen
werden kann, daß die beobachtete Abnahme der Reaktionsfähigkeit bzw. -freudigkeit
auf einem Äbbruch der Radikalkettenreaktion zwischen Mercaptanenfund olefinischen
Verbindungen durch metallische Mercaptide und Disulfide beruht. Metallische Mercaptide
bilden sich nämlich ohne weiteres beim Inkontaktkommen von Mercaptanen mit Metallen;
weiterhin bilden sich Disulfide bei katalytischen Redox-Reaxtionen und/oder bei
vorhandenem Luftsauerstoff.
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Der Erfindung lag nun die Erkenntnis zugrunde, daß der erfindungsgemäß
in den Mercaptanen gelöste Schwefelwasserstoff die Fähigkeit besitzt, metallische
Mercaptide, Disulfide u.dgl.
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zu reduzieren und somit die Reaktionsfähigkeit der Mercaptane "zurückzuholentt.
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In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, daß das Mercaptan bei
Verwendung von Natriumborhydrid (NaBH4), Lithiumaluminiumhydrid (LiAlH4), Natriumthiosulfat
u. dgl.
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als Reduktionsmittel lediglich in eine farbige Verbindung überführt
wird, daß es jedoch seine Reaktionsfähigkeit nicht wiedergewinnt. Folglich ist also
die erfindungsgemäß rückgewinnbare bzw. wiederherstellbare Reaktionsfähigkeit bzw.
-freudigkeit ausschließlich auf eine einzigartige Wirkung des Schwefelwasserstoffs
zurückzuführen.
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Im Rahmen des Verfahrens gemäß der Erfindung werden nun Thioäther
dadurch hergestellt, daß man in den verwendeten Mercaptanen Schwefelwasserstoff
löst, die erhaltene Lösung so, wie sie ist, die gewünschte Zeit stehen läßt und
schließlich mit einer olefinischen Verbindung mischt, um die Radikal-Reaktion zwischen
dem betreffenden Mercaptan und der betreffenden olefinischen Verbindung ablaufen
zu lassen.
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Das Lösen des Schwefelwasserstoffs kann in der Weise erfolgen, daß
man entweder gasförmigen Schwefelwasserstoff in flüssige Mercaptane unter Atmosphärendruck
einbläst oder daß man gasförmigen Schwefelwasserstoff in dem Mercaptan unter einem
bestimmten Druck löst, wobei das flüssige Mercaptan in einem Druckkessel gerührt
wird. Weiterhin kann der Schwefelwasserstoff dem flüssigen Mercaptan auch in hochkomprimierter,
flüssiger Form zugesetzt werden.
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Die Lösungsgeschwindigkeit und die gelöste Menge des Schwefelwasserstoffs
hängen im Falle, daß die Lösung durch Einblasen des Schwefelwasserstoffs unter Atmosphärendruck
erfolgt, von der Einblasgeschwindigkeit und -menge und im
Falle,
daß die Lösung unter Druck erfolgt, vom Ausmaß des Rührens des flüssigen Mercaptans
ab. Als Anhaltspunkt mag dienen, daß sich das Lösen beschleunigen läßt, wenn man
es bei höherem Druck durchführt.
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Bezüglich der Temperatur beim Lösen des Schwefelwasserstoffs in den
Mercaptanen gilt, daß in einem Bereich, in welchem die Mercaptane nicht fest werden,
mit Sinken der Temperatur eine stärkere Lösung des Schwefelwasserstoffs in den Mercaptanen
erfolgt. Es findet jedoch bei Raumtemperatur bereits eine ausreichende Lösung des
Schwefelwasserstoffs in den Mercaptanen statt.
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Die Menge des in den Mercaptanen zu lösenden Schwefelwasserstoffs
hängt etwas davon ab, wie lange die Mercaptane nach dem Auflösen des Schwefelwasserstoffs
den gelösten Schwefelwasserstoff festhalten können.
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Genauer gesagt-, reicht 0,1 Gew.-% Schwefelwasserstoff völlig aus,
wenn diese Zeitdauer lange genug ist und genügend stark gerührt wird. Wenn diese
Zeitdauer jedoch kurz ist, sollte die Schwefelwasserstoffmenge erhöht werden. Als
Anhaltspunkt mag dienen, daß die Menge an Schwefelwasserstoff vorzugsweise so groß
sein sollte, daß die Mercaptane (an'Schwefelwasserstoff) hoch konzentriert oder
sogar gesättigt werden. In diesem Falle hängt die Zeitdauer,-während-ders2diet-M-ercaptane,
so wie sie sind, stehen gelassen werden, von der Temperatur ab.
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Vorzugsweise beträgt jedoch diese Zeitdauer mehr oder weniger als
eine Minute.
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Während-die Mercaptane, so wie sie sind, eine bestimmte Zeit lang
nach dem Auflösen des Schwefelwasserstoffs stehen gelassen werden, sollte die Temperatur
im Bereich zwischen dem Erstarrungspunkt und dem Siedepunkt des betreffenden
Mercaptans
gehalten werden. Vorzugsweise wählt man jedoch eine Temperatur im Bereich von 50
- 12O0C. Ist die -Temperatur höher als erforderlich, kommt es vermutlich infolge
Sauerstoff und/oder Hitze zu einem Mercaptanabbau.
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Wenn darüber hinaus die-Temperatur des betreffenden Mercaptans nach
dem Auflösen des Schwefelwasserstoffs bei Raumtemperatur u-dgl. unter Atmosphärendruck
erhöht wird, beginnt der Schwefelwasserstoff aus dem betreffenden Mereaptan zu verdampfen.
Um dem entgegenzutreten, wird gasförmiger Schwefelwasserstoff vorzugsweise auch
während des Stehenlassens des betreffenden Mercaptans in dieses eingeblasen.
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Wenn nun Mercaptane mit darin bei Raumtemperatur u.dgl.
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gelöstem Schwefelwasserstoff in ein geschlossenes Gefäß eingebracht
werden, um sie auf einer bestimmten Temperatur zu halten, tritt keine änderung in
der Menge des darin gelösten Schwefelwasserstoffs ein, so daß sich also in einem
solchen Falle gute Ergebnisse erzielen lassen.
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Mit Schwefelwasserstoff behandelte Mercaptane können; so wie sie sind,
in einer Radikal-Reaktion mit Verbindungen mit olefinischen Doppelbindungen umgesetzt
werden. Diese Radikal-Reaktion erfordert keine speziellen Bedingungen, so daß sie
in an sich bekannter Weise in Gegenwart eines geeigneten, bekannten Anspringmittels
durchgeführt werden kann.-Bei der Radikal-Reaktion braüc"fft kC''in Schwefelwasserstoff
anwesend zu sein. Wenn fo-lglich der ins den Mercaptanen gelöste Schwefelwasserstoff
die Qualität des nach dem-Radikal-Reaktionsmechanismus erhaltenen Endprodukts beeinträchtigen
würde, sollte der restliche Schwefelwasserstoff vorzugsweise aus den Mercaptanen
durch Erwärmen derselben unter abnehmendem Druck entfernt werden.
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Eine derartige Entfernung des Schwefelwasserstoffsbeeinflußt im Ubrigen
die Radikal-Reaktion nicht im geringsten.
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Wenn die Mercaptane Spuren von unlösliche Sulfide bildenden Metallen
enthalten, kommt es beim Auflösen des- Schwefelwasserstoffs (in den Mercaptanen)
zum Ausfallen dunkelfarbiger Sulfidniederschläge. Ungeachtet dessen kann jedoch
die Umsetzung zwischen den Mercaptanen und den olefinischen Verbindungen ohne Beeinträchtigung
durchgeführt werden.
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Selbstverständlich können die ausgefallenen Niederschläge auch abfiltriert
werden.
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Im Rahmen des Verfahrens gemäß der Erfindung können als Mercaptane
aliphatische Mercaptane mit 1 - 20 Kohlenstoffatomen, alizyklische Mercaptane, aromatische
Mercaptane und durch funktionelle Gruppen, wie Hydroxyl-Karboxyl-Amino und Alkoxylreste
substituierte Mercaptane verwendet werden.
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Geeignete aliphatische Mercaptane sind beispielsweise primäre, sekundäre
und tertiäre Alkylmercaptane mit jeweils 1 - 20 Kohlenstoffatomen. Vorzugsweise
werden jedoch im Rahmen des Verfahrens gemäß der Erfindung primäre Alkylmercaptane
mit 2 - 20 Kohlenstoffatomen verwendet.
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Ein geeignetes alizyklisches Mercaptan ist beispielsweise Zyklohexylmercaptan.
Als aromatisches Mercaptan kann man im Rahmen des Verfahrens gemäß der Erfindung
beispielsweise Thiophenol verwenden.
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Als mit funktionellen Gruppen substituierte Mercaptane verwendet man
im Rahmen des Verfahrens gemäß der Erfindung vorzugsweise 2-Mercaptoäthanol,+Thiobernsteinsäure
u1 dgl.
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Thioglykolsäure
Ferner können im Rahmen des Verfahrens
gemäß der Erfindung auch noch Alkyljnercaptane mit Doppelbindungen oder aromatische
Mercaptane mit Alkylketten verwendet werden.
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Im Rahmen des Verfahrens gemäß der Erfindung verwendbare olefinische
Verbindungen können gerad- oder verzweigtkettige Olefine oder zyklische Olefine
mit jeweils 4 - 30 Kohlenstoffatomen sein.
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Obwohl die Lage der Doppelbindung keine Rolle spielt, werden im Rahmen
des Verfahrens gemäß der Erfindung vorzugsweise el-0lerine, insbesondere geradkettige
>-Olefine mit 6 - 20 Kohlenstoffatomen bevorzugt verwendet.
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Das folgende Vergleichsbeispiel soll die Schwierigkeiten der bekannten
Verfahren erläutern.
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Vergleichsbeispiel: 20 g (0,25 Mol) eines handelsüblichen 2-Mercaptoäthanols
(Reinheit: 95,5%; Wassergehalt: 1,8%; der Restbestand hauptsächlich aus durch Oxidation
gebildetemDisulfid) und 42 g (0,25 Mol) n-Dodecen-1 wurden in ein Becherglas eingebracht
und unter gleichzeitigem Einblasen von Luft 3 Std. lang bei einer Temperatur von
500C kräftig gerührt. Während des Rührens fand keine Umsetzung statt. Sobald mit
dem Rühren aufgehört wurde, trennten sich n-Dodecen-1 und 2 Mercaptoäthanol voneinander,
wobei das n-Dodecen-1 die obere Schicht und das 2-Mercaptoäthanol die untere Schicht
bildeten.
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Mittels Röntgenfluoreszenzanalyse konnten in dem verwendeten 2-Mercaptoäthanol
Eisen, Chrom, Mangan, Kupfer u.dgl. nachgewiesen werden. Mittels spektralphotometrischer
Verfahren
wurde der Gehalt (des 2-Mercaptoäthanols) an Eisen und
Kupfer zu 24 ppm bzw. 3 ppm bestimmt.
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Hierauf wurde das 2-Mercaptoäthanol in einer 70 cm hohen Widmer-Kolonne
destilliert, wobei eine-Hauptfraktion einer 99,04 fieinheit und einesSiedepunkt
von 670C bei 22 mm Quecksilbersäule erhalten wurde. Das in der geschilderten Weise
destillierte 2-Mercaptoäthanol wurde in der geschilderten Weise mit n-Dodecen-1
gemischt und gerührt. 28 min nach dem Vereinigen der beiden Reaktionsteilnehmer
bildete sich eine homogene Schicht; -nach einer Stunde war ein Reaktionsgrad von
54%,- nach zwei Stunden ein Reaktionsgrad von 79% zu beobachten.
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Verfahren gemäß der Erfindung Andererseits wurde das 2-Mercaptoäthanol
in einen Autoklaven überführt, worauf in diesen gasfdrmiger SchwefelWåsserstoff
eingeblasen wurde. Infolge der Druckerhöhung in dem Autoklaven löste sich der Schwefelwas-ser-stoff
in dem 2-Mercaptoäthanol. Es wurde solange gasförmiger Schwefelwasserstoff in den
Autoklaven eingeblasen, bis der Gasdruck (des Schwefelwasserstoffs) konstant bei
3 Kg/cm2 blieb. Hierauf wurde das 2-Mercaptoäthanol auf eine Temperatur von 650C
erwärmt und 15 min lang gerührt. Nach dem Entspannen auf Normaldruck durch Ablassen
des Schwefelwasserstoffs wurde das gesammelte 2-Mercaptoäthanol unter den selben
Bedingungen (wie beim Vergleichsbeispiel) mit n-Dodecen-1 umgesetzt. Bereits nach
8 min wurde eine homogene Schicht erhalten. Nach einer Stunde war ein Reaktionsgrad
von 74%, nach zwei Stunden ein Reaktionsgrad von 93 zu beobachten.
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Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung noch weiter veranschaulichen.
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Beispiel 1 In 60 g eines handelsüblichen 2-Mercaptoäthanols (der selben
Zusammensetzung, wie es auch im Vergleichsbeispiel verwendet wurde) wurde gasförmiger
Schwefelwasserstoff zwei Stunden lang bei Raumtemperatur durch ein Glasfilter mit
einer Geschwindigkeit von 1,51/min eingeblasen.
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Die Menge des in dem 2-Mercaptoäthanol gelösten Schwefelwasserstoffs
wurde zu 0,3 Gew.-% bestimmt, indem die nach der Kupferbutylphthalat-Titration ermittelte
Thiol (-SH) Konzentration vor dem Auflösen des Schwefelwasserstoffs und nach dem
Auflösen des Schwefelwasserstoffs ermittelt wurde.
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Nach dem Austreiben des gelösten Schwefelwasserstof£s durch Einblasen
von Luft wurden 20 g des in der geschilderten Weise behandelten 2-Mercaptoäthanolsund
42 g n-Dodecen-1 in einem Becherglas unter Einblasen von Luft bei einer Temperatur
von 50°C kräftig miteinander verrührt.
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Hierbei wurde innerhalb von 8 min eine homogene Schicht erhalten;
der Reaktionsgrad betrug nach einer Stunde 71ei, nach zwei Stunden 98%.
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Hierauf wurde der Rest des belüfteten 2-Mercaptoäthanols in bei einen
Druckkessel UberfUhrt In diesem wurde eseinem Druck von 20 - 30 mm Quecksilbersäule
so lange auf eine Temperatur von 5000 erwärmt, bis der unangenehme Schwefelwasserstoffgeruch
verflogen war. Hierauf wurden 20 g des in der geschilderten Weise behandelten 2-Mercaptoäthanols
mit 42 g n-Dode¢en -1 umgesetzt, wobei innerhalb von 13 min eine homogene
Schicht
erhalten wurde. Der Reaktionsgrad betrug nach einer Stunde 77%, nach zwei Spunden
92%.
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Beispiel 2 In 60 g 2-Mercaptoäthanol, die sich in einem entsprechenden
Glasautoklaven wie Beispiel 1 befanden, wurde unter einem Druck von 3 kg/cm² bei
Raumtemperatur Schwefelwasserstoff gelöst. Dies dauerte 40 min, bis sich ein Gleichgewicht
zwischen dem Schwefelwasserstoff in der Gasphase und dem Schwefelwasserstoff in
der flüssigen Phase eingestellt hatte.
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Hierauf wurde der Autoklav eine Spunde lang auf einer Temperatur von
650C gehalten, wobei der Manometerdruck 6,2 kg,/ 2 cm betrug. Nach einer Stunde
wurde 2-Mercaptoäthanol aus dem Autoklaven entnommen und durch Abdampfen des Schwefelwasserstoffs
bei abnehmendem Druck bei 700C von diesem befreit. Hierauf wurde es in der im Beispiel
1 geschilderten Weise mit n-Dodecen-1 umgesetzt.
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Hierbei wurde festgestellt, daß der Reaktionsgrad nach einer Stunde
91% und nach zwei Stunden 94% betrug.
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Beispiel 3 29,5 g eines handelsüblichen, in einer Zinnbüchse gelieferten
n-Hexylmercaptans und 28 g n-Okten-1 wurden in der in Beispiel 1 geschilderten'Weise
miteinander umgesetzt. Hierbei wurde nach einer Stunde ein Reaktionsgrad von 27%
und nach zwei Stunden ein Reaktionsgrad von 41 beobachtet.
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50 g dieses n-Hexylmercaptans wurden in einen Glasautoklaven eingetragen,
worauf in dem Mercaptan unter Rühren bei einem Druck von Dkg/cm2 Schwefelwasserstoff
gelost wurde. Anschließend wurde der Glasautoklav eine Stunde lang auf eine Temperatur
von 650erwärmt, wobei das Manometer während
dieser Zeit dauernd
einen Druck von 6,7 kgAcm2 anzeigte.
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Nach einer Stunde wurde das n-Hexylmercaptan aus dem Autoklaven entnommen
in der geschilderten Weise mit n-Okten-1 umgesetzt. Hierbei wurde nach einer Stunde
ein-Reaktionsgrad von 68% und nach zwei Stunden ein Reaktionsgrad von 93% beobachtet.
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Beispiel 4 23,5 g (0,25 Mol) entwässerter Thioglykolsäure, die durch
Primärdestillation aus einer handelsüblichen Thioglykolsäure (88% wässrige Lösung
pa) erhalten wurde, und 42 g (0,25 Mol) n-Dodecen-1 wurden in ein Becherglas eingetragen
und unter Einblasen von Luft bei einer Temperatur von 50°C kräftig miteinander verrührt.
Selbst nach einer Stunde hatte sich noch keine homogene Schicht gebildet, was darauf
hindeutet, daß noch keine Umsetzung stattgefunden hat.
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Nachdem 60 g der entwässerten Thioglykolsäure in einem Glasautoklaven
überführt worden waren, wurde in dieser unter Rühren bei einem Druck von 3 kg/cm²
und Raumtemperatur Schwefelwasserstoff gelöst. Nach dem Lösen des S hwefelwasserstoffs
unter Druck wurde der Autoklav eine Stunde lang auf eine Temperatur von 650ö erwärmt,
worauf die Thioglykolsäure aus dem Autoklaven entnommen und unter abnehmendem Druck
bei einer Temperatur von 70 0C von Schwefelwasserstoff befreit wurde.
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23,5 g der in der geschilderten Weise behandelten Thioglykolsäure
und 42 g (0,25 Mol) n-Dodecen-1 wurden in der geschilderten Weise miteinander verrührt.
Hierbei bildete sich innerhalb von 19 min eine homogene Schicht. Hierbei war ein
zeiger Reaktionsgrad zu verzeichnen. Nach 30 min begann das gebildete Dodecyl«i-Karboxymethylsulfid
von selbst zu erstarren.
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Beispiel 5 27,6 g (0,25 Mol) eines handelsüblichen Thiophenols und
56 g (0,25 Mol) n-Hexadecen-1 wurden in ein Becherglas überführt und unter kontinuierlicher
Bestrahlung mit W-Licht aus einer Hochdruckquecksilberdampflampe bei einer Temperatur
von 500C miteinander verrührt. Während der ersten Stunde war eine höchstens geringfügige
Umsetzung zu verzeichnen; nach 1,5 std wurde ein Reaktionsgrad von 23%, nach 2 std
ein Reaktionsgrad von 52 beobachtet.
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50 g dieses Thiophenols wurden nun in einen mit einem fluorhaltigen
Harz ausgekleideten Autoklaven überführt, worauf durch eine Hochdruckleitung etwa
3 g flüssiger Schwefelwasserstoff zugeführt wurden. Hierauf wurde der Autoklav auf
eine Temperatur von 600C erwärmt, wobei ein Druck von 44 kg/ cm in dem Autoklaven
gemessen wurde.
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Nach 15-minütigem Rühren bei einer Temperatur von 600C wurde der Autoklav
abgekühlt, um ihn auf Normaldruck zu entspannen.
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Nachdem das Thiophenol unter vermindertem Druck und bei einer Temperatur
von 50 0C von dem Schwefelwasserstoff befreit worden war, wurde es in der geschilderten
Weise mit n-Hexadecen-1 umgesetzt. Hierbei war nach 30 min ein Reaktionsgrad von
40% und nach 1 std ein Reaktionsgrad von 72» zu beobachten.