DE2162027A1 - Verfahren zur Herstellung von Thioäthern - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Thioäthern

Info

Publication number
DE2162027A1
DE2162027A1 DE19712162027 DE2162027A DE2162027A1 DE 2162027 A1 DE2162027 A1 DE 2162027A1 DE 19712162027 DE19712162027 DE 19712162027 DE 2162027 A DE2162027 A DE 2162027A DE 2162027 A1 DE2162027 A1 DE 2162027A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
mercaptans
hydrogen sulfide
reaction
olefinic
mercaptoethanol
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DE19712162027
Other languages
English (en)
Inventor
Toni Funabashi Chiba; Oobe Kazuo; Nagayama Masuzo; Tokio Okumura (Japan). M
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Lion Fat and Oil Co Ltd
Original Assignee
Lion Fat and Oil Co Ltd
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Lion Fat and Oil Co Ltd filed Critical Lion Fat and Oil Co Ltd
Publication of DE2162027A1 publication Critical patent/DE2162027A1/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C319/00Preparation of thiols, sulfides, hydropolysulfides or polysulfides
    • C07C319/14Preparation of thiols, sulfides, hydropolysulfides or polysulfides of sulfides
    • C07C319/18Preparation of thiols, sulfides, hydropolysulfides or polysulfides of sulfides by addition of thiols to unsaturated compounds

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Thioäthern Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Thioäthern durch eine nach dem Radikal-Reaktionsmechanismus ablaufende Umsetzung von Mercaptanen mit olefinischen Verbindungen. Insbesondere betrifft die Erfindung ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von Thioäthern, bei dessen Durchführung der Wirkungsgrad und die Reaktionsgeschwindigkeit der Radikal-Reaktion durch Auflösen von Schwefelwasserstoff in den Mercaptanen erhöht werden.
  • Die radikalische Addition von Mercaptanen an olefinische Doppelbindungen ist insbesondere seit den Forschungen von Karasch- in den dreißiger Jahren bekannt. Diese Umsetzung eignet sich in hohem Maße zum Einführen von Thioätherbindungen in ein Molekül. Trotzdem bereitet es erhebliche Schwierigkeiten, die Umsetzung wegen des Radikal-Reaktionsmechanismus stabil zu halten. Wenn beispielsweise n-Dodecen-l und 2-Mercaptoäthanol miteinander umgesetzt werden, so kann diese Umsetzung in Gegenwart eines Radikale bildenden Anspringmittels, zum Beispiel von Sauerstoff, Luft, W-Strahlung, ionisierender Strahlung, Peroxiden u.dgl., rasch ablaufen, sofern beide Reaktionsteilnehmer eine genügende Reinheit besitzen. In einigen Fällen nimmt jedoch ihre neaktionsfähigkeit bzw. -freudigkeit soweit ab, daß die geschilderte Umsetzung vollständig zum Stillstand kommt.
  • Bisher wurden keine Untersuchungen darüber durchgeführt, ob und wie o im technischen Maßstab der abnehmenden Reaktionsfähigkeit bzw. -freudigkeit Einhalt geboten werden könne.
  • Auch im experimentellen Maßstab gab es bisher für eine "Erholung" der Reaktionsfähigkeit bzw. -freudigkeit keine andere Möglichkeit als die hinsichtlich ihrer Reaktionsfähigkeit nachlassenden Mercaptane zu desfillieren.
  • Bei einem derartigen Destillationsverfahren benötigt man jedoch nicht nur gegen die kormffdierenden Mercaptane stabile Destillationsanlagen sondern auch längere Destillationszpiten. Letzteres ist darauf zurückzuführen, daß die Destillationskapazität pro Zeiteinheit im Vergleich zur Größe der Anlage sehr gering ist.
  • Es wurden nun umfangreiche Versuche durchgeführt, um die tatsächliche Ursache für die Abnahme der Reaktionsfähigkeit im Rahmen der Radikal-Reaktion zwischen Mercaptanen und olefinischen Verbindungen durchgeführt. Hierbei hat es sich gezeigt, daß die Abnahme des Wirkungsgrades bzw. der Reaktionsgeschwindigkeit dieser Umsetzung auf die Anwesenheit von Metalispuren in den Mercaptanen zurückzuführen ist. Gleichzeitig wurde nun gefunden, daß sich diesem Rückgang der Reaktionsfähigkeit bzw.
  • -freudigkeit durch Auflösen von Schwefelwasserstoff in den Mercaptanen lösen läßt.
  • Bei Anwesenheit metallischer Verunreinigungen, zum Beispiel von Kupfer, Eisen Nickel, Chrom, Zink u.dgl., in Mercaptanen verlieren diese ihre Reaktionsfähigkeit bzw. -freudigkeit mit olefinischen Doppelbindungen. Durch-Auflösen von Schwefelwasserstoff in den Mercaptanen gewinnen diese dagegen ihre Reaktionsfähigkeit bzw. -freudigkeit mit olefinischen Doppelbindungen zurUck.
  • Wenn beispielsweise 2-Mercaptoäthanol (97,)%ige Reinheit; Rest: Wasser) mit 0,1 Gew.-% Kupferpulver versetzt und anschließend stehengelassen wurde, nahm dessen Reinheit nach 24 Stunden auf 94,0% und nach 48 Stunden auf 92,0% ab. Eine Auswertung des DUnnschicht-Chromatogramms des gelagerten 2-Mercaptoäthanols zeigte eine Zunahme an Oxidationsprodukten. Die Additions-Reaktionsfähigkeit des 2-Mercaptoäthanols an olefinische Doppelbindungen ging 24 Stunden nach Zugabe des Kupferpulvers verloren.
  • Wird nun in einem solchen 2-Mercaptoäthanol Schwefelwasserstoff gelöst, so steigt darin der Kupfersulfidgehalt. Nach dem Abfiltrieren des gebildeten Kupfersulfids von den 2-Mercaptoäthanol hat es sich im Versuch gezeigt, daß sich die Reaktionsfähigkeit des 2-Mercaptoäthanol-Filtrats trotz einer beträchtlichen Menge an darin nachgewiesenem Kupfer wieder eingestellt hat.
  • Dieselbe Erscheinung läßt sich auch bei anderen n-Alkyl-Mercaptanen, zum Beispiel bei n-Hexylmercaptan u.dgl., beobachten, so daß daraus- der schub gezogen werden kann, daß die beobachtete Abnahme der Reaktionsfähigkeit bzw. -freudigkeit auf einem Äbbruch der Radikalkettenreaktion zwischen Mercaptanenfund olefinischen Verbindungen durch metallische Mercaptide und Disulfide beruht. Metallische Mercaptide bilden sich nämlich ohne weiteres beim Inkontaktkommen von Mercaptanen mit Metallen; weiterhin bilden sich Disulfide bei katalytischen Redox-Reaxtionen und/oder bei vorhandenem Luftsauerstoff.
  • Der Erfindung lag nun die Erkenntnis zugrunde, daß der erfindungsgemäß in den Mercaptanen gelöste Schwefelwasserstoff die Fähigkeit besitzt, metallische Mercaptide, Disulfide u.dgl.
  • zu reduzieren und somit die Reaktionsfähigkeit der Mercaptane "zurückzuholentt.
  • In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, daß das Mercaptan bei Verwendung von Natriumborhydrid (NaBH4), Lithiumaluminiumhydrid (LiAlH4), Natriumthiosulfat u. dgl.
  • als Reduktionsmittel lediglich in eine farbige Verbindung überführt wird, daß es jedoch seine Reaktionsfähigkeit nicht wiedergewinnt. Folglich ist also die erfindungsgemäß rückgewinnbare bzw. wiederherstellbare Reaktionsfähigkeit bzw. -freudigkeit ausschließlich auf eine einzigartige Wirkung des Schwefelwasserstoffs zurückzuführen.
  • Im Rahmen des Verfahrens gemäß der Erfindung werden nun Thioäther dadurch hergestellt, daß man in den verwendeten Mercaptanen Schwefelwasserstoff löst, die erhaltene Lösung so, wie sie ist, die gewünschte Zeit stehen läßt und schließlich mit einer olefinischen Verbindung mischt, um die Radikal-Reaktion zwischen dem betreffenden Mercaptan und der betreffenden olefinischen Verbindung ablaufen zu lassen.
  • Das Lösen des Schwefelwasserstoffs kann in der Weise erfolgen, daß man entweder gasförmigen Schwefelwasserstoff in flüssige Mercaptane unter Atmosphärendruck einbläst oder daß man gasförmigen Schwefelwasserstoff in dem Mercaptan unter einem bestimmten Druck löst, wobei das flüssige Mercaptan in einem Druckkessel gerührt wird. Weiterhin kann der Schwefelwasserstoff dem flüssigen Mercaptan auch in hochkomprimierter, flüssiger Form zugesetzt werden.
  • Die Lösungsgeschwindigkeit und die gelöste Menge des Schwefelwasserstoffs hängen im Falle, daß die Lösung durch Einblasen des Schwefelwasserstoffs unter Atmosphärendruck erfolgt, von der Einblasgeschwindigkeit und -menge und im Falle, daß die Lösung unter Druck erfolgt, vom Ausmaß des Rührens des flüssigen Mercaptans ab. Als Anhaltspunkt mag dienen, daß sich das Lösen beschleunigen läßt, wenn man es bei höherem Druck durchführt.
  • Bezüglich der Temperatur beim Lösen des Schwefelwasserstoffs in den Mercaptanen gilt, daß in einem Bereich, in welchem die Mercaptane nicht fest werden, mit Sinken der Temperatur eine stärkere Lösung des Schwefelwasserstoffs in den Mercaptanen erfolgt. Es findet jedoch bei Raumtemperatur bereits eine ausreichende Lösung des Schwefelwasserstoffs in den Mercaptanen statt.
  • Die Menge des in den Mercaptanen zu lösenden Schwefelwasserstoffs hängt etwas davon ab, wie lange die Mercaptane nach dem Auflösen des Schwefelwasserstoffs den gelösten Schwefelwasserstoff festhalten können.
  • Genauer gesagt-, reicht 0,1 Gew.-% Schwefelwasserstoff völlig aus, wenn diese Zeitdauer lange genug ist und genügend stark gerührt wird. Wenn diese Zeitdauer jedoch kurz ist, sollte die Schwefelwasserstoffmenge erhöht werden. Als Anhaltspunkt mag dienen, daß die Menge an Schwefelwasserstoff vorzugsweise so groß sein sollte, daß die Mercaptane (an'Schwefelwasserstoff) hoch konzentriert oder sogar gesättigt werden. In diesem Falle hängt die Zeitdauer,-während-ders2diet-M-ercaptane, so wie sie sind, stehen gelassen werden, von der Temperatur ab.
  • Vorzugsweise beträgt jedoch diese Zeitdauer mehr oder weniger als eine Minute.
  • Während-die Mercaptane, so wie sie sind, eine bestimmte Zeit lang nach dem Auflösen des Schwefelwasserstoffs stehen gelassen werden, sollte die Temperatur im Bereich zwischen dem Erstarrungspunkt und dem Siedepunkt des betreffenden Mercaptans gehalten werden. Vorzugsweise wählt man jedoch eine Temperatur im Bereich von 50 - 12O0C. Ist die -Temperatur höher als erforderlich, kommt es vermutlich infolge Sauerstoff und/oder Hitze zu einem Mercaptanabbau.
  • Wenn darüber hinaus die-Temperatur des betreffenden Mercaptans nach dem Auflösen des Schwefelwasserstoffs bei Raumtemperatur u-dgl. unter Atmosphärendruck erhöht wird, beginnt der Schwefelwasserstoff aus dem betreffenden Mereaptan zu verdampfen. Um dem entgegenzutreten, wird gasförmiger Schwefelwasserstoff vorzugsweise auch während des Stehenlassens des betreffenden Mercaptans in dieses eingeblasen.
  • Wenn nun Mercaptane mit darin bei Raumtemperatur u.dgl.
  • gelöstem Schwefelwasserstoff in ein geschlossenes Gefäß eingebracht werden, um sie auf einer bestimmten Temperatur zu halten, tritt keine änderung in der Menge des darin gelösten Schwefelwasserstoffs ein, so daß sich also in einem solchen Falle gute Ergebnisse erzielen lassen.
  • Mit Schwefelwasserstoff behandelte Mercaptane können; so wie sie sind, in einer Radikal-Reaktion mit Verbindungen mit olefinischen Doppelbindungen umgesetzt werden. Diese Radikal-Reaktion erfordert keine speziellen Bedingungen, so daß sie in an sich bekannter Weise in Gegenwart eines geeigneten, bekannten Anspringmittels durchgeführt werden kann.-Bei der Radikal-Reaktion braüc"fft kC''in Schwefelwasserstoff anwesend zu sein. Wenn fo-lglich der ins den Mercaptanen gelöste Schwefelwasserstoff die Qualität des nach dem-Radikal-Reaktionsmechanismus erhaltenen Endprodukts beeinträchtigen würde, sollte der restliche Schwefelwasserstoff vorzugsweise aus den Mercaptanen durch Erwärmen derselben unter abnehmendem Druck entfernt werden.
  • Eine derartige Entfernung des Schwefelwasserstoffsbeeinflußt im Ubrigen die Radikal-Reaktion nicht im geringsten.
  • Wenn die Mercaptane Spuren von unlösliche Sulfide bildenden Metallen enthalten, kommt es beim Auflösen des- Schwefelwasserstoffs (in den Mercaptanen) zum Ausfallen dunkelfarbiger Sulfidniederschläge. Ungeachtet dessen kann jedoch die Umsetzung zwischen den Mercaptanen und den olefinischen Verbindungen ohne Beeinträchtigung durchgeführt werden.
  • Selbstverständlich können die ausgefallenen Niederschläge auch abfiltriert werden.
  • Im Rahmen des Verfahrens gemäß der Erfindung können als Mercaptane aliphatische Mercaptane mit 1 - 20 Kohlenstoffatomen, alizyklische Mercaptane, aromatische Mercaptane und durch funktionelle Gruppen, wie Hydroxyl-Karboxyl-Amino und Alkoxylreste substituierte Mercaptane verwendet werden.
  • Geeignete aliphatische Mercaptane sind beispielsweise primäre, sekundäre und tertiäre Alkylmercaptane mit jeweils 1 - 20 Kohlenstoffatomen. Vorzugsweise werden jedoch im Rahmen des Verfahrens gemäß der Erfindung primäre Alkylmercaptane mit 2 - 20 Kohlenstoffatomen verwendet.
  • Ein geeignetes alizyklisches Mercaptan ist beispielsweise Zyklohexylmercaptan. Als aromatisches Mercaptan kann man im Rahmen des Verfahrens gemäß der Erfindung beispielsweise Thiophenol verwenden.
  • Als mit funktionellen Gruppen substituierte Mercaptane verwendet man im Rahmen des Verfahrens gemäß der Erfindung vorzugsweise 2-Mercaptoäthanol,+Thiobernsteinsäure u1 dgl.
  • Thioglykolsäure Ferner können im Rahmen des Verfahrens gemäß der Erfindung auch noch Alkyljnercaptane mit Doppelbindungen oder aromatische Mercaptane mit Alkylketten verwendet werden.
  • Im Rahmen des Verfahrens gemäß der Erfindung verwendbare olefinische Verbindungen können gerad- oder verzweigtkettige Olefine oder zyklische Olefine mit jeweils 4 - 30 Kohlenstoffatomen sein.
  • Obwohl die Lage der Doppelbindung keine Rolle spielt, werden im Rahmen des Verfahrens gemäß der Erfindung vorzugsweise el-0lerine, insbesondere geradkettige >-Olefine mit 6 - 20 Kohlenstoffatomen bevorzugt verwendet.
  • Das folgende Vergleichsbeispiel soll die Schwierigkeiten der bekannten Verfahren erläutern.
  • Vergleichsbeispiel: 20 g (0,25 Mol) eines handelsüblichen 2-Mercaptoäthanols (Reinheit: 95,5%; Wassergehalt: 1,8%; der Restbestand hauptsächlich aus durch Oxidation gebildetemDisulfid) und 42 g (0,25 Mol) n-Dodecen-1 wurden in ein Becherglas eingebracht und unter gleichzeitigem Einblasen von Luft 3 Std. lang bei einer Temperatur von 500C kräftig gerührt. Während des Rührens fand keine Umsetzung statt. Sobald mit dem Rühren aufgehört wurde, trennten sich n-Dodecen-1 und 2 Mercaptoäthanol voneinander, wobei das n-Dodecen-1 die obere Schicht und das 2-Mercaptoäthanol die untere Schicht bildeten.
  • Mittels Röntgenfluoreszenzanalyse konnten in dem verwendeten 2-Mercaptoäthanol Eisen, Chrom, Mangan, Kupfer u.dgl. nachgewiesen werden. Mittels spektralphotometrischer Verfahren wurde der Gehalt (des 2-Mercaptoäthanols) an Eisen und Kupfer zu 24 ppm bzw. 3 ppm bestimmt.
  • Hierauf wurde das 2-Mercaptoäthanol in einer 70 cm hohen Widmer-Kolonne destilliert, wobei eine-Hauptfraktion einer 99,04 fieinheit und einesSiedepunkt von 670C bei 22 mm Quecksilbersäule erhalten wurde. Das in der geschilderten Weise destillierte 2-Mercaptoäthanol wurde in der geschilderten Weise mit n-Dodecen-1 gemischt und gerührt. 28 min nach dem Vereinigen der beiden Reaktionsteilnehmer bildete sich eine homogene Schicht; -nach einer Stunde war ein Reaktionsgrad von 54%,- nach zwei Stunden ein Reaktionsgrad von 79% zu beobachten.
  • Verfahren gemäß der Erfindung Andererseits wurde das 2-Mercaptoäthanol in einen Autoklaven überführt, worauf in diesen gasfdrmiger SchwefelWåsserstoff eingeblasen wurde. Infolge der Druckerhöhung in dem Autoklaven löste sich der Schwefelwas-ser-stoff in dem 2-Mercaptoäthanol. Es wurde solange gasförmiger Schwefelwasserstoff in den Autoklaven eingeblasen, bis der Gasdruck (des Schwefelwasserstoffs) konstant bei 3 Kg/cm2 blieb. Hierauf wurde das 2-Mercaptoäthanol auf eine Temperatur von 650C erwärmt und 15 min lang gerührt. Nach dem Entspannen auf Normaldruck durch Ablassen des Schwefelwasserstoffs wurde das gesammelte 2-Mercaptoäthanol unter den selben Bedingungen (wie beim Vergleichsbeispiel) mit n-Dodecen-1 umgesetzt. Bereits nach 8 min wurde eine homogene Schicht erhalten. Nach einer Stunde war ein Reaktionsgrad von 74%, nach zwei Stunden ein Reaktionsgrad von 93 zu beobachten.
  • Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung noch weiter veranschaulichen.
  • Beispiel 1 In 60 g eines handelsüblichen 2-Mercaptoäthanols (der selben Zusammensetzung, wie es auch im Vergleichsbeispiel verwendet wurde) wurde gasförmiger Schwefelwasserstoff zwei Stunden lang bei Raumtemperatur durch ein Glasfilter mit einer Geschwindigkeit von 1,51/min eingeblasen.
  • Die Menge des in dem 2-Mercaptoäthanol gelösten Schwefelwasserstoffs wurde zu 0,3 Gew.-% bestimmt, indem die nach der Kupferbutylphthalat-Titration ermittelte Thiol (-SH) Konzentration vor dem Auflösen des Schwefelwasserstoffs und nach dem Auflösen des Schwefelwasserstoffs ermittelt wurde.
  • Nach dem Austreiben des gelösten Schwefelwasserstof£s durch Einblasen von Luft wurden 20 g des in der geschilderten Weise behandelten 2-Mercaptoäthanolsund 42 g n-Dodecen-1 in einem Becherglas unter Einblasen von Luft bei einer Temperatur von 50°C kräftig miteinander verrührt.
  • Hierbei wurde innerhalb von 8 min eine homogene Schicht erhalten; der Reaktionsgrad betrug nach einer Stunde 71ei, nach zwei Stunden 98%.
  • Hierauf wurde der Rest des belüfteten 2-Mercaptoäthanols in bei einen Druckkessel UberfUhrt In diesem wurde eseinem Druck von 20 - 30 mm Quecksilbersäule so lange auf eine Temperatur von 5000 erwärmt, bis der unangenehme Schwefelwasserstoffgeruch verflogen war. Hierauf wurden 20 g des in der geschilderten Weise behandelten 2-Mercaptoäthanols mit 42 g n-Dode¢en -1 umgesetzt, wobei innerhalb von 13 min eine homogene Schicht erhalten wurde. Der Reaktionsgrad betrug nach einer Stunde 77%, nach zwei Spunden 92%.
  • Beispiel 2 In 60 g 2-Mercaptoäthanol, die sich in einem entsprechenden Glasautoklaven wie Beispiel 1 befanden, wurde unter einem Druck von 3 kg/cm² bei Raumtemperatur Schwefelwasserstoff gelöst. Dies dauerte 40 min, bis sich ein Gleichgewicht zwischen dem Schwefelwasserstoff in der Gasphase und dem Schwefelwasserstoff in der flüssigen Phase eingestellt hatte.
  • Hierauf wurde der Autoklav eine Spunde lang auf einer Temperatur von 650C gehalten, wobei der Manometerdruck 6,2 kg,/ 2 cm betrug. Nach einer Stunde wurde 2-Mercaptoäthanol aus dem Autoklaven entnommen und durch Abdampfen des Schwefelwasserstoffs bei abnehmendem Druck bei 700C von diesem befreit. Hierauf wurde es in der im Beispiel 1 geschilderten Weise mit n-Dodecen-1 umgesetzt.
  • Hierbei wurde festgestellt, daß der Reaktionsgrad nach einer Stunde 91% und nach zwei Stunden 94% betrug.
  • Beispiel 3 29,5 g eines handelsüblichen, in einer Zinnbüchse gelieferten n-Hexylmercaptans und 28 g n-Okten-1 wurden in der in Beispiel 1 geschilderten'Weise miteinander umgesetzt. Hierbei wurde nach einer Stunde ein Reaktionsgrad von 27% und nach zwei Stunden ein Reaktionsgrad von 41 beobachtet.
  • 50 g dieses n-Hexylmercaptans wurden in einen Glasautoklaven eingetragen, worauf in dem Mercaptan unter Rühren bei einem Druck von Dkg/cm2 Schwefelwasserstoff gelost wurde. Anschließend wurde der Glasautoklav eine Stunde lang auf eine Temperatur von 650erwärmt, wobei das Manometer während dieser Zeit dauernd einen Druck von 6,7 kgAcm2 anzeigte.
  • Nach einer Stunde wurde das n-Hexylmercaptan aus dem Autoklaven entnommen in der geschilderten Weise mit n-Okten-1 umgesetzt. Hierbei wurde nach einer Stunde ein-Reaktionsgrad von 68% und nach zwei Stunden ein Reaktionsgrad von 93% beobachtet.
  • Beispiel 4 23,5 g (0,25 Mol) entwässerter Thioglykolsäure, die durch Primärdestillation aus einer handelsüblichen Thioglykolsäure (88% wässrige Lösung pa) erhalten wurde, und 42 g (0,25 Mol) n-Dodecen-1 wurden in ein Becherglas eingetragen und unter Einblasen von Luft bei einer Temperatur von 50°C kräftig miteinander verrührt. Selbst nach einer Stunde hatte sich noch keine homogene Schicht gebildet, was darauf hindeutet, daß noch keine Umsetzung stattgefunden hat.
  • Nachdem 60 g der entwässerten Thioglykolsäure in einem Glasautoklaven überführt worden waren, wurde in dieser unter Rühren bei einem Druck von 3 kg/cm² und Raumtemperatur Schwefelwasserstoff gelöst. Nach dem Lösen des S hwefelwasserstoffs unter Druck wurde der Autoklav eine Stunde lang auf eine Temperatur von 650ö erwärmt, worauf die Thioglykolsäure aus dem Autoklaven entnommen und unter abnehmendem Druck bei einer Temperatur von 70 0C von Schwefelwasserstoff befreit wurde.
  • 23,5 g der in der geschilderten Weise behandelten Thioglykolsäure und 42 g (0,25 Mol) n-Dodecen-1 wurden in der geschilderten Weise miteinander verrührt. Hierbei bildete sich innerhalb von 19 min eine homogene Schicht. Hierbei war ein zeiger Reaktionsgrad zu verzeichnen. Nach 30 min begann das gebildete Dodecyl«i-Karboxymethylsulfid von selbst zu erstarren.
  • Beispiel 5 27,6 g (0,25 Mol) eines handelsüblichen Thiophenols und 56 g (0,25 Mol) n-Hexadecen-1 wurden in ein Becherglas überführt und unter kontinuierlicher Bestrahlung mit W-Licht aus einer Hochdruckquecksilberdampflampe bei einer Temperatur von 500C miteinander verrührt. Während der ersten Stunde war eine höchstens geringfügige Umsetzung zu verzeichnen; nach 1,5 std wurde ein Reaktionsgrad von 23%, nach 2 std ein Reaktionsgrad von 52 beobachtet.
  • 50 g dieses Thiophenols wurden nun in einen mit einem fluorhaltigen Harz ausgekleideten Autoklaven überführt, worauf durch eine Hochdruckleitung etwa 3 g flüssiger Schwefelwasserstoff zugeführt wurden. Hierauf wurde der Autoklav auf eine Temperatur von 600C erwärmt, wobei ein Druck von 44 kg/ cm in dem Autoklaven gemessen wurde.
  • Nach 15-minütigem Rühren bei einer Temperatur von 600C wurde der Autoklav abgekühlt, um ihn auf Normaldruck zu entspannen.
  • Nachdem das Thiophenol unter vermindertem Druck und bei einer Temperatur von 50 0C von dem Schwefelwasserstoff befreit worden war, wurde es in der geschilderten Weise mit n-Hexadecen-1 umgesetzt. Hierbei war nach 30 min ein Reaktionsgrad von 40% und nach 1 std ein Reaktionsgrad von 72» zu beobachten.

Claims (2)

  1. Patentansprüche
    ; Verfahren zur Herstellung von Thioäthern durch eine nach dem Radikal-Reaktionsmechanismus ablaufende Umsetzung von Mercaptanen mit olefinischen Verbindungen in Gegenwart eines Anspringmittels, dadurch gekennzeichnet, daß man vor der Radikal-Reaktion in den Mercaptanen Schwefelwasserstoff löst.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man den Schwefelwasserstoff bis zur Sättigungsgrenze in den Mercaptanen löst.
DE19712162027 1970-12-23 1971-12-14 Verfahren zur Herstellung von Thioäthern Pending DE2162027A1 (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
JP11696270A JPS5227131B1 (de) 1970-12-23 1970-12-23

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE2162027A1 true DE2162027A1 (de) 1972-06-29

Family

ID=14700039

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19712162027 Pending DE2162027A1 (de) 1970-12-23 1971-12-14 Verfahren zur Herstellung von Thioäthern

Country Status (2)

Country Link
JP (1) JPS5227131B1 (de)
DE (1) DE2162027A1 (de)

Families Citing this family (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR3091870B1 (fr) * 2019-01-18 2021-11-05 Adisseo France Sas Agent pour l’initiation d’une reaction d’addition radicalaire et procede le mettant en œuvre

Also Published As

Publication number Publication date
JPS5227131B1 (de) 1977-07-19

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2444234C2 (de) Verfahren zur Herstellung von p-Benzochinonen
CH631956A5 (de) Verfahren zur herstellung von 2,5-dichlorphenol.
DE2021297A1 (de) Verfahren zur Herstellung von schwefelhaltigen Phenolen
DE3425582C2 (de) Verfahren zur Verbesserung der Ausbeute von Natriumcarbonat
DE2162027A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Thioäthern
DE2819130C2 (de) Verfahren zum Entfernen von Schwefelwasserstoff aus einem Gas
DE10323839B3 (de) Oxidation von Mercaptoethanol
DE3735803C2 (de) Verfahren zum Entfernen des Schwefelgehaltes eines Schwefeldioxid enthaltenden Schwachgases
DE2434016B2 (de) Katalysator für den Austausch von Deuterium zwischen Wasserstoff und einem Alkylamin und dessen Verwendung zur Anreicherung von Deuterium
DE2759124C2 (de) Verfahren zur Verhinderung der Korrosion von Apparateteilen aus Eisen
DE817758C (de) Verfahren zur Herstellung des Dinatriumsalzes der 2-Oxynaphthalin-1-carbonsaeure
DE2530448A1 (de) Verfahren zur reinigung von vinylidenchlorid
DE531402C (de) Verfahren zur Herstellung von Molybdaencarbonyl
CH643216A5 (de) Verfahren zur rueckgewinnung von brom aus abfallfluessigkeit.
DD294973A5 (de) Verfahren zur abtrennung von calicium und stickstoff aus lithium
AT503802B1 (de) Verfahren zur herstellung von milchsäure bzw. eines salzes davon
DE910410C (de) Verfahren zur Herstellung von Vinylchlorid
DE962527C (de) Verfahren zur Herstellung von Oxyhydroperoxyden
DE2923472A1 (de) Verfahren zur herstellung von aminen und katalysator zur durchfuehrung des verfahrens
DE405311C (de) Gewinnung von Alkalisulfiden
DE2503921C2 (de) Verfahren zur Gewinnung von D,L- Homocystein
AT89824B (de) Verfahren zur Darstellung von wasserfreiem Magnesium- oder Calciumchlorid.
DE833594C (de) Verfahren zur Herstellung einer Schaumerzeugenden Substanz
DE1105866B (de) Verfahren zur Herstellung von N, N'-substituierten Harnstoff-verbindungen
DE951718C (de) Verfahren zur Entfernung von Chlorschwefel aus chlorschwefelhaltigen Dialkoxyphosphorsulfochloriden

Legal Events

Date Code Title Description
OHJ Non-payment of the annual fee