DE2161858C3 - Verfahren zur Herstellung von ggf. mit Füllstoffen versehenen rieselfähigen Polytetrafluoräthylen-Formpulvern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von ggf. mit Füllstoffen versehenen rieselfähigen Polytetrafluoräthylen-FormpulvernInfo
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- C08J2327/18—Homopolymers or copolymers of tetrafluoroethylene
Description
Formpulver aus Polytetrafluoräthylen (PTFE) werden
im allgemeinen durch Polymerisation von Tetrafluoräthylen in einem wäßrigen Medium hergestellt
Um die physikalischen Eigenschaften von aus solchen PTFE-Pulvern hergestellten Gegenständen zu verbessern,
wird das Polymer nach der Polymerisation zerkleinert Die besten physikalischen Eigenschaften
werden erhalten, wenn das Polymer zu einer sehr feinen Korngröße zerkleinert worden ist, beispielsweise zu
einer Luftsedimentationsgröße die kleiner ist als 100 μπι, insbesondere kleiner als 30μηι. Die Luftsedimentationsgröße
ist definiert als der mittlere Teilchendurchmesser dso in μπι, bestimmt durch Messen der
Luftsedimentationsgeschwindigkeit einer entsprechenden Probe des PTFE-Pulvers unter Verwendung eines
Luftsedimentationsapparates (siehe z. B. US-PS 2 597 899).
Derartige feinteilige Pulver haben jedoch sehr schlechte Fließeigenschaften und eine geringe Schüttdichte.
Diese beiden Nachteile machen das Polymer in automatische Formmaschinen ungeeignet. Es ist somit
wünschenswert, die Schüttdichte und die Fließeigenschaften der Polymere zu verbessern.
Zweckmäßig sollte ein PTFE-Formpulver einen
Verdichtungsfließwert von mindestens 16 und ein Verdichtungsverhältnis von weniger als 43 besitzen.
Der Verdichtungsfließwert, welcher ein Maß für die Fließeigenschaften des PTFE-Pulvers ist, nachdem
dieses Verdichtungsbedingungen unterworfen worden ist, wird nach dem folgenden Verfahren bestimmt Ein
12,7 cm hoher und Seitenlängen von 5,08 cm besitzender
rechteckiger Trichter wird mit einer Probe des zu untersuchenden Harzes gefüllt. Der Boden des Trichters
besteht aus einem austauschbaren Sieb mit einem darunter angeordneten Schieber, woher bei geöffnetem
Schieber die ganze Siebfläche von 5,08 χ 5,08 cm freigegeben wird. Zwecks Durchführung des Versuches
wird der Trichter mit nicht-verdichtetem Pulver bei geschlossenem Schieber gefüllt. Der Trichter wird I
Minute lang mit einer Frequenz von 60 Hertz und einer Amplitude von 0,16 cm in Vibrationen versetzt, um auf
diese Weise das Pulver zu verdichten. Der Schieber wird dann geöffnet und unter Vibration des Trichters mit der
gleichen Frequenz und Amplitude wird beobachtet, ob Pulver durch das Sieb hindurchfließt oder nicht Wenn
Pulver durch das Sieb hindurchfließt, so wird der Trichter mit frischem Pulver gefüllt ein kleineres Sieb
eingesetzt und der Versuch wird wiederholt, um zu bestimmen, ob nunmehr Pulver durch das feinere Sieb
hindurchfließt Der Verdichtungsfließwert ist die Zahl von öffnungen pro 244 cm2 des feinsten Siebes, durch
ίο das ein Hindurchfließen des Pulvers beobachtet wird. Je
größer die Zahl ist, um so besser werden demgemäß die Fließeigenschaften des betreffenden Pulvers sein.
Das Verdichtungsverhältnis steht zu der Schüttdichte des Pulvers in folgendem Zusammenhang:
Für ungefülltes PTFE beträgt die wahre Dichte 2,15gern"J. Daraus ergibt sich:
2,15 χ 1000
Schüttdichte
Schüttdichte
wobei die Schüttdichte ausgedrückt wird als gl-1. So
entspricht also ein Verdichtungsverhältnis von weniger als 4,3 für ungefülltes PTFE einer Schüttdichte von mehr
als500gl->.
jo anteil an PTFE in der Pulverzusammensetzung χ ist und
der Gewichtsprozentanteil eines Füllstoffes (mit einer Dichte β gcm-3)100-x ist, wird die wahre Dichte «,
ausgedrückt in gern-3 der Stoffzusammensetzung (welches die Dichte eines aus dieser Stoffzusammenset-
j5 zung geformten Gegenstandes ist), durch die Formel
gegeben:
215,-;
2,15 (100-λ)
Die Pulverfließeigenschaften und das Verdichtungsverhältnis der Pulver können verbessert werden, indem
sie einem Agglomerierungsverfahren unterworfen werden. Der Zweck eines solchen Verfahrens ist, zu
bewirken, daß die Teilchen aneinander haften, um Agglomerate zu bilden, welche gute Fließeigenschaften
besitzen und welche auch ein geringes Verdichtungsverhältnis aufweisen, welche aber beim Verformen des
Pulvers aufgebrochen werden können, so daß die guten
mechanischen Eigenschaften, welche bei Verwendung des feinteiligen Materials erhalten werden, beibehalten
bleiben.
Es gibt schon verschiedene Verfahren zur Agglomeration von PTFE-Formpulvern. Man unterscheidet
grundsätzlich zwischen 2 Typen, nämlich »Feuchtpulververfahren« und »Waschverfahren«. Bei der ersten
Verfahrenstype (siehe z. B. GB-PS 1 076 642) wird das PTFE-Pulver mit einer geringen Menge einer benetzenden
Flüssigkeit befeuchtet und durch eine Wälzbehandlung in Agglomerate überführt. Damit das PTFE-Pulver
benetzt wird, ist es erforderlich, daß die Flüssigkeit keine hohe Oberflächenspannung besitzt. In erster Linie
werden bei dem Feuchtpulververfahren organische Flüsigkeiten mit einer Oberflächenspannung von
h5 weniger als 45Dyncm-', insbesondere weniger als
35 Dyn cm-' verwendet. Wasser ist für das Feuchtpulververfahren ungeeignet, da es eine zu große Oberflächenspannung
besitzt. Nach der Herstellung der
Agglomerate wird die Flüssigkeit durch Erwärmen der Masse wieder entfernt. Ein wesentlicher Nachteil dieser
Verfahren besteht darin, daß die für die Agglomeration verwendeten Flüssigkeiten organische Stoffe sind, die
beim Abdampfen zu Entzündungsgefahren oder zu Giftgefahren führen können. Die andere Verfahrenstype
beruht auf einem anderen Mechanismus. Beispielsweise wird (siehe z. B. FR-PS 1 457 560) das PTFE-PuI-ver
mit einer das Pulver nicht-benetzenden Flüssigkeit, insbesondere Wasser, gerührt Das Pulver versucht der
Flüssigkeit auszuweichen, indem es Agglomerate bildet. Die Waschverfahren haben gegenüber den Feuchtpulververfahren
jedoch den Nachteil, daß größere Gemischmengen behandelt werden müssen. Außerdem
muß das Agglomerat vor dem Trocknen vom Gemisch abfiltriert werden.
Es wurde demgegenüber nunmehr gefunden, daß sich auch die Verfahrenstype der »Feuchtpulveragglomeration«
mit einem wäßrigen Medium durchführen läßt, wenn man eine wäßrige Lösung eines Schutzkolloids als
Befeuchtungsmedium verwendet
Gegenstand der Erfindung ist also ein Verfahren zur Herstellung eines gegebenenfalls mit Füllstoffen versehenen
rieselfähigen Polytetrafluoräthylenformpulvers durch Bewegen eines feinteiligen Polytetrafluoräthylenpulvers,
das gegebenenfalls einen Füllstoff enthält, mit einem Wasser enthaltenden Medium zwecks Agglomeration
und durch Trocknen der agglomerierte Teilchen enthaltenden Mischung, welches dadurch gekennzeichnet
ist, daß das feinteilige Polytetrafluoräthylenpulver
mit einer wäßrigen Losung eines Schutzkolloids benetzt wird.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird insbesondere von einem PTFE-Pulver mit einer vuftsedimentationsgröße
von weniger als 100 μΐη ausgegangen. Die Agglomerierung wird insbesondere bei einer Temperatur
und so lange durchgeführt, daß ein Formpulver entsteht, welches nach Trocknung einen Verdichtungsfließwert
von mindestens 16 und ein Verdichtungsverhältnis von weniger als 4,3 besitzt. Unter gefüllten
Agglomeraten werden Agglomerate von PTFE verstanden, welche einen wesentlichen Anteil an einem
Füllstoff enthalten.
Die Temperatur, bei der die Agglomerierung durchgeführt wird, beträgt im allgemeinen 10 bis 50°C.
Im allgemeinen ist es wünschenswett, daß mindestens 50 Gew.-% der getrockneten Agglomerate eine
Teilchengröße innerhalb des Bereiches von 150 bis 2000 μπι, gemessen durch trockenes Sieben, besitzen.
Unter Trockensiebgröße wird der mittlere Teilchendurchmesser in μπι verstanden, gemessen durch
folgende Siebtechnik: eine Anzahl von U.S.-Standard-Sieben
mit einem Durchmesser von 2032 cm, und mit
den Siebzahlen 10, 18, 25, 40 und 60, werden übereinandergestapelt, wobei von oben nach unten die
Siebgrößenöffnung abnimmt. Eine 50-g- Probe des agglomerierten Pulvers wird auf das oberste Sieb
geschüttet und der Siebstapel wird dann etwa 1 Minute lang sanft geschüttelt und aufgestoßen, um die kleineren
Teilchen durch das obere Sieb hindurchgehen zu lassen.
Das oberste Sieb (Nr. 10) wird entfernt und der Stapel
wird erneut 1 Minute lang geschüttelt, worauf dann das wiederum oberste Sieb (Nr. 18) entfernt und der Stapel
erneut geschüttelt wird, so lange, bis sich das Pulver auf den 5 Sieben verteilt hat. Das Gewicht der Probe auf
jedem Sieb wird dann bestimmt, und aus diesen Werten wird eine Teilchengrößenverteilungskurve gezeichnet
durch Auftragen des kumulativen Prozentanteils der Probe auf jedem Sieb gegen die mittleren öffnungsgrößen
der entsprechenden Siebe. Die Trockensiebgröße wird festgesetzt als der Teilchendurchmesser bei 50
Gew.-% der so bestimmten Teilchengrößenverteilungskurve.
Unter dem Ausdruck Schutzkolloid werden solche Materialien verstanden, welche eine lange Molekülkette
aufweisen, wobei hydrophile Teile entlang der K„tte
verteilt sind und keine einzelnen hydrophoben Teile
ίο vorhanden sind. Im Gegensatz hierzu besitzen diejenigen
Materialien, welche als nicht-ionische oberflächenaktive
Mittel bekannt sind, wie die Kondensate von Äthylenoxyd und langkettigun Alkoholen oder Phenolen,
eine Molekularstruktur mit einem hydrophilen Teil an einem Ende des Moleküls und einem hydrophoben
Teil am anderen Ende des Moleküls.
Beispiele von geeigneten Schutzkolloiden sind Gelatine, insbesondere hydrolysiertes Polyvinylacetat, Hydroxymethylcellulose,
Hydroxyäthylcellulose, Polyäthylenoxyde,
Stärke und Styrol/Maleinsäureanhydrid-Mischpolymere.
Die Menge an verwendetem Schutzkolloid sollte von 10 bis 10 000 Gew.-Teilen pro Million Gew.-Teile
Wasser betragen. Bevorzugte Mengen des Schutzkolloids sind 500 bis 5000 Gew.-Teile pro Million
Gew.-Teile Wasser. Vorzugsweise wollte die Menge an Schutzkolloid so gering wie möglich gehalten werden,
um die Bildung von Hohlräumen während der Sinterung von geformten Blöcken aus dem agglomerierten
Polymer zu vermeiden, und um eine Verfärbung zu verhindern, welche bei einer Wärmebehandlung auftreten
kann.
Die Menge an dem verwendeten Schutzkolloid sollte
Die Menge an dem verwendeten Schutzkolloid sollte
innerhalb des Bereiches von —- bis —, vorzugsweise
Ct Λ
65, . 130 . ... , 75, . 110 , .
von — bis ml und insbesondere von — bis— ml je
100 g des zu agglomerierenden Pulvers betragen, worin
α, wie oben definiert, die wahre Dichte der Stoffzusammensetzung
in gern-3 ist. Für ein ungefülltes Pulver
entspricht dies einem bevorzugten Bereich von etwa 30 bis 50 ml je 100 g PTFE.
Um die Agglomerierung durchzuführen, wird das mit der wäßrigen Lösung des oberflächenaktiven Mittels gemischte Pulver einer mechanischen Mischbehandlung unterworfen. Vorzugsweise wird die wäßrige Lösung des oberflächenaktiven Mittels dem Pulver zugeführt, während dieses in einer Mischvorrichtung umgewälzt
Um die Agglomerierung durchzuführen, wird das mit der wäßrigen Lösung des oberflächenaktiven Mittels gemischte Pulver einer mechanischen Mischbehandlung unterworfen. Vorzugsweise wird die wäßrige Lösung des oberflächenaktiven Mittels dem Pulver zugeführt, während dieses in einer Mischvorrichtung umgewälzt
so wird. Eine bevorzugte Form einer Apparatur zur Durchführung dieses Agglomerierungsprozesses ist
eine solche, bei der die wäßrige Lösung des Schmzkolloids
in das Pulver eingesprüht werden kann, während dieses in dem Mischer umgewälzt wird.
Die Temperatur, bei der die Vermischung durchgeführt wird, beeinträchtigt den Grad der Agglomerierung.
Je höher die Temperatur ist, um so leichter werden die Teilchen agglomerieren. Wenn die Mischtemperatur
erhöht wird, so agglomerieren die Teilchen nicht nur
so leichter, sondern die Agglomerate werden auch härter
und sie zerbrechen so weniger leicht beim Transport.
Andererseits kann aber die Anwendung von höheren Temperaturen einen nachteiligen Effekt auf die
physikalischen Eigenschaften des Produkts haben,
A) beispielsweise auf die Zugfestigkeiten von gesinterten
Formstücken aus solchen agglomerierten Teilchen.
Es wurde gefunden, daß für ungefülltes PTFE und für Stoffzusammensetzungen, welche einen verhältnismä-
21 6ί
Big geringen Anteil an Füllstoffen mit einem verhältnismäßig
geringen spezifischen Gewicht besitzen, die Mischbehandlung bei einer Temperatur von 10 bis 40" C
durchgerührt werden sollte. Die oben angegebenen Temperaturen sind besonders geeignet für Stoffzusammensetzungen,
welche weniger als 30 Vol.-% Füllstoffe mit einer Dichte von weniger als 4 g cm~3 enthalten.
Wenn dichte Füllstoffe und/oder große Volumenmengen an Füiistoffen verwendet werden, so sind stärkere
Agglomerate erforderlich, da in gewissen Fällen die größeren Agglomerate als Kugeln einer Kugelmühle
während der Mischbehandlung wirken und zur Folge haben, daß die kleineren gebildeten Agglomerate
wieder zerbrochen werden. In anderen Fällen werden die gefüllten Stoffzusammensetzungen bei solchen
Temperaturen nicht gut agglomerieren. Es wurde gefunden, daß Stoffzusammensetzungen, welche große
Mengen, beispielsweise solche von mehr als 30 VoL-% an Füllstoffen und/oder dichten Füllstoffen enthalten,
beispielsweise solche Füllstoffe, die Dichten von mehr als 4 g cm-3 aufweisen, auch in befriedigender V/eise zu
Agglomeraten bei hohen Temperaturen verformt werden können. Je mehr Füllstoff angewendet wird
und/oder je dichter der Füllstoff ist, um so höher müssen
in diesem Falle die optimalen Temperaturen sein.
So zeigte beispielsweise eine PTFE-Stoffzusammensetzung, die 60 Gew.-% Bronze einer Dichte von etwa 9,
d. h. etwa 27 VoL-%, enthielt, tatsächlich keine Tendenz
Agglomerate bei einer Temperatur von 0"C zu bilden. Bei einer Temperatur von 20" C waren die gebildeten
Agglomerate sehr brüchig und schlecht verformbar. Bei einer Temperatur von .400C wurden jedoch gute
Agglomerate erhalten. Ähnliche Ergebnisse wurden erhalten, wenn eine PTFE-Stoffzusammensetzung verarbeitet
wurde, die 40 Vol-% einer Mischung von Graphit und Bronze enthielt
Durch einen einfachen Versuch läßt sich die optimale Agglomerationstemperatur bestimmen, gleichgültig, ob
das PTFE gefüllt oder nicht gefüllt ist Es ist dem Fachmann jedoch einleuchtend, daß gefüllte Materialien -*o
vorliegen können, die infolge des großen Anteils oder der großen Teilchengröße des Füllstoffes nicht in
befriedigender Weise agglomeriert werden können, und das den Gegenstand der Erfindung bildende Verfahren
sollte auf solche Materialien nicht angewendet werden.
Nach dem Trocknen des agglomerierten Pulvers können gewünschtenfalls Agglomerate einer gewissen
Teilchengröße ausgesiebt werden. So ist es beispielsweise möglich, Teilchen von Beispielsweise mehr als
2000 um und auch feinere Teilchen auszuscheiden. Diese so
eine Über- oder Untergröße aufweisenden Agglomerate können dem Verfahren wieder zugefügt werden. Das
Agglomerierungsverfahren kann eine genügende Zeit lang fortgesetzt werden, so daß ein großer Anteil,
beispielsweise von mindestens 80 Gew.-% der gesamten Agglomerate eine Teilchengröße innerhalb des Bereiches
von 150 bis 2000 μιπ besitzt Bei Verlängerung der
Agglomerationszeit werden naturgemäß Agglomerate von größerer Korngröße erhalten.
Der Anteil an Füllstoffen in der gefüllten Stoffzusam» mensetzung ist gewöhnlich derart, daß das endgültige
Formstück aus PTFE von 5 bis 40 Vol.-% des Füllstoffes enthält.
Die Erfindung ist. in den folgenden Beispielen näher erläutert. f>5
In diesen Beispielen wurde ein im Handel verfügbares
nicht-gefülltes körniges PTFE-Formpulver mit einer Trockensiebgröße von 300 bis 350 um in einer Mühle zu
Teilchen einer Luftsedimentationsgröße von 20μπι
gemahlen.
62,5 Gew.-Teile fein gpmahlenes PTFE-Pulver, dem
22,5 Gew.-Teile feinverteilter Graphit zugesetzt waren,
wurden bei 200C mit 35 Gew.-Teilen einer wäßrigen
Lösung eines teilweise hydrolysierten Polyvinylacetats (Hydrolysierungsgrad 72^5 Gew.-%) vermischt Die
wäßrige Lösung enthielt 500 Gew.-Teile des teilweise hydrolysierten Polyvinylacetats auf eine Million Gew.-Teile
Wasser. Es konnte ein freies Wasser festgestellt werden, und es ist daher anzunehmen, daß das Polymer
durch die Lösung benetzt war. Nach einer Wälzbehandlung während 60 Minuten wurde die Mischung aus der
Mischvorrichtung entnommen und 16 Stunden bei 1200C getrocknet Nach dem Sieben durch ein Sieb der
Maschenweite von etwa 1 mm, wobei 22 Gew.-% des
Produkts von dem Sieb zurückgehalten wurden, besaß die durch das Sieb hindurchgegangene Fraktion ein
Verdichtungsverhältnis von 3,21, eint mittlere Teilchengröße
von 424 μιη, gemessen durch Trockensieben, und
einen Verdichtungsfließwert von 25.
Das auf dem Sieb zurückgehaltene Material konnte mit weiterer Mischung aus gemahlenen PTFE-Pulver
und feüiverteiltem Graphit vermischen und trocken umgewälzt werden, um die Agglomerate zu zerteilen.
Diese Mischung konnte in der oben angegebenen Weise agglomeriert werden.
Das durch das Sieb hindurchgehende Produkt konnte leicht in einer automatischen Vorformungsmaschine
verformt werden.
Beim Sintern der dabei erhaltenen Formlinge wurden befriedigende porenfreia Formstücke erhalten.
Das Beispiel 1 wurde wiederholt, jedoch unter Verwendung einer anderen Schutzkolloidlösung, die auf
eine Million Gew.-Teile Wasser 800 Gew.-Teile eines teilweise hydrolysierten Polyvinylacetats mit einem
Hydrolysierungsgrad von 88 Gew.-% enthielt Beim Sieben durch ein Sieb der Maschenweite 1 mm wurden
20,5 Gew.-% von dem Sieb zurückgehalten. Die durch das Sieb hindurchgehende Fraktion besaß ein Verdichtungsverhältnis
von 3,06, eine mittlere Teilchengröße von 480 μιη, gemessen durch Trockensieben, und einen
Verdichtungsfließwert von 36.
Die folgenden Beispiele 3 und 4 zeigen den Vorteil der Agglomerierung einer Mischung, die eine große
Menge an dichtem Füllstoff enthält, bei Temperaturen oberhalb Raumtemperatur.
8 Gew.-Teile des fein gemahlenen PTFE-Pulvers, dem 102 Gew.-Teile leinverteilter Bronze zugesetzt waren,
wurden bei 20° C nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren mit 40 Gew.-Teilen einer wäßrigen Lösung
gemischt, die 0.2 Gew.-% eines teilweise hydrolysierten
Polyvinylacetats mit einem Hydrolysierungsgrad von 88 Gew.=% enthielt. Nach einer Walzbehandlung von 30
Minuten wurde die Mischung aus der Mischvorrichtung entnommen und 16 Stunden bei 120° C getrocknet. Das
Produkt wurde durch ein Sieb der Maschenweite 1 mm gesiebt, wobei 27 Gew.-% von dem Sieb zurückgehalten
wurden. Die durch das Sieb hindurchgehende Fraktion besaß ein Verdichtungsverhältnis von 3,14, eine mittlere
Teilchengröße von 280 μπι, und einen Verdichtungsfließwert
von 9.
Die in Beispiel 3 beschriebene Agglomerierung wurde wiederholt, und zwar bei 40°C. Sämtliche übrigen
29 Gew.-% des Produkts wurden von einem Sieb der Maschenweite 1 mm zurückgehalten. Das durch das
Sieb hindurchgehende Produkt besaß ein Verdichtungsverhältnis von 2,94, eine mittlere Teilchengröße von
die gleichen.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung eines gegebenenfalls mit Füllstoffen versehenen rieselfähigen Polytetrafluoräthylenformpulvers
durch Bewegen eines feinteiligen Polytetrafluoräthylenpulvers, das gegebenenfalls
einen Füllstoff enthält, mit einem Wasser enthaltenden Medium zwecks Agglomeration und
durch Trocknen der agglomerierte Teilchen enthaltenden Mischung, dadurch gekennzeichnet,
daß das feinteilige Polytetrafluoräthylenpulver mit einer wäßrigen Lösung eines Schutzkolloids
benetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung des Schutzkolloids
10 bis 10 000 Gew.-Teile des Schutzkolloids in einer Million Gew.-Teile Wasser enthält, und die Menge
der angewandten Lösung von=-1- bis -— ml je 100 g
Pulver beträgt, wobei « die wahre Dichte des
Pulvers in gem-3isL
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