DE2161613A1

DE2161613A1 - Plattenfoermiges bauelement und verfahren zu dessen herstellung

Info

Publication number: DE2161613A1
Application number: DE19712161613
Authority: DE
Inventors: Hans Schneider
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1971-09-07
Filing date: 1971-12-11
Publication date: 1973-03-15
Also published as: CH528648A

Description

Plat@enförmiges Bauelement und Vorfahren zu dessen herstellung Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein plattenförmiges Bauelement, das im wesentlichen aus verschiedenen Abfallmaterialen hergestellt ist. Das erfindungsgemässe Bauelement soll beispielsweise als Boden- oder Wandplatte, als Fassadenverkleidung, als Tür- oder Fensterverkleidung, für Tür- und Fenstereinrahmungen, sowie für die Herstellung ornamentaler oder reliefartiger Gebilde Verwendung finden.
Es sind bereits plattenförmige Bauelemente bekannt, in denen verschiedene Abfallmaterialen und 3teine verarbeitet sind. Mach dem Eingiessen und Trocknen der Bauelemente muss die obere oder vordere Seite des Elementes abgeschliffen werden, da die verwendeten Materialen, insbesondere unförmige Stoine, aus der Oberfläche den gegossenen Bauelementes vorstehen. Hierzu ist es erforderlich bis zu 1 cm von der genannten Oberfläche abzuschleifen, damit diese eben und gleichmässig erscheint. Dieses Abschleifen beansprucht viel Zeit und ein gewisses Geschick. Durch diesen Arbeitsvorgang werden die Herstellungskosten des Bauelementes stark in die Höhe getrieben.
Die vorliegende Erfindung bezweckt nun die Schaffung eines Bauelementes der genannten Art, das in der Herstellung billiger zu stehen kommt, als ähnliche bekannte Bauelemente.
Das erfindungsgemässe plattenförmige Bauelement ist hierzu dadurch gekennzeichnet, dass es aun einer ersten Schicht besteht, die zu einem Granulat verkleinerte Abfailmaterialen und Glassplittern rMuweist die mit Zement vermischt sind, dass eine zweite, die Rückseite des Bauelementes bildende Schicht aus einer Mörtelbindung vorgesehen ist, welche mit der erstgenannten Schicht fest verbunden ist und das die eine Seite des Elementes glatt ausgebildet ist.
Im weiteren bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemässen Bauelementes. Das Verfahren ist hierzu dadurch gekennzeichnet, dass die die erste Schicht bildenden Abfallmaterialen und die Zementmasse in eine Form eingelegt werden, dass hernach eine, die zweite Schicht bildende Mörtelbindung auf dio erste Schicht aufgetragen wird, dass nach einem Trocknungsvorgang das Bauelement von der Form befreit wird und dass schlussendlich die Vorderseite der ersten Schicht abgeschliffen wird.
Eine Ausführungsform des erfindungsgemässen plattenförmigen Bauelementes, sowie eine mögliche Ausführung des Verfahrens zu dessen Herstellung werden nachfolgend näher umschrieben.
Das erfindungsgemässe plattenförmige Bauelement besteht im wesentlichen aus verschiedenen Abfallmaterialen. Als solche Materialen Ku@ststoffabfälle, kommen Glasabfälle, / Pneureste, Steinsplitter usw. in Frage. Diese Materialen werden zu einem Granulat zermalmt. Diese Materialresten, die zusammen mit einer Zementmischung eine Masse bilden, stellen die obere oder vordere Flächenschicht des plattenförmigen Elementes dar. Die rUckwärtige Schicht des Elementes besteht aus einer Mörtelbindung, irie Mörtel-Gummigranulatbindung, Lecca-Mörtelbindung, Korkmehl-Mörtelbindung, Mö@tel-Kunstst@ffgranulatbindung und dergleichen. Wichtig ist, dass Mörtelbindungen gewählt werden, welche das Gewicht des lauelementes reduzieren können und trotzdem gute Isoliereigenschaften aufweisen. Zum Binden der erwähnten Abfallmaterialen wird vorzugsweise farbiger Zement verwendet, beispielsweise grün der oder grauer Zement.
Zur Herstellung des oben umschriebenen Bauelementes kann folgendermassen vorgegangen werden: Die zu einem Granulat zermalmten Abfallmaterialen werden in Formen eingelegt, welche auf ebene Unterlagsflächen angeordnet sind.
Die genannten Formen entsprechen der gewünschten äusseren Form des herzustellenden Bauelementes. Diese Formen können quadratisch, rechtwinklig, kreisförmig oder vieleckig ausgebildet sein. Hernach werden Glassplitter in die Form eingestreut und zwar, je nach dem gewünschten Verwendungszweck des Bauelementes, entweder wahllos oder aber in einer bestimmten Gliederung, so dass ein Muster oder ein Ornament entsteht.
Die in die genannte Form eingelegten Materialen werden hernach mit einer Zementschicht übergossen, wobei die Dicke der Schicht derart gewählt wird, dass sämtliches Material von dieser gut zugedeckt wird. Der zur Erzeugung der genannten Schicht verwendete Zement kann weiss oder farbig sein, je nach der besonderen Verwendung des herzustellenden Bauelementes.
Nach dem Giessen der die vordere Seite des Bauelementes bildenden Schicht, wird die zweite, die Rückseite bildende Schicht hergestellt. Hierzu werden nun die verschiedensten Materialen im Verbindung mit Mörtel verwendet. Diese Mörtel-Verbindschicht wird auf die erste, die Vorderseite der Platte bildende Schicht, in die Form eingegessen.
Nach einer vorbestimmten Trocknungszeit können die Bauelemente von der lolin befreit werden. Uie in der Form zuunterst liegende, die Vorderseite des Bauelementes bildende Schichtseite, ist infolge der verwendeten Materialen noch rauh und uneben. Darum muss diese Seite abgeschliffen werden. Im Gegensatz zu den bekannten Herstellungsverfahren muss hier aber nicht eine Schichtdicke von bis zu 1 cm abgetragen werden, sondern lediglich einige Millimeter, aber im Maximum 3 mm.
Diese relativ dü@ne Abtragung ist infolge der zur Verwendung gelangenden Materialen möglich. Durch diesen Schleifvorgang erhält man eine glatte Oberfläche, in welcher infolge der verwendeten Materialen, verschiedene Parbeffekte wirksam sind. Insbesondere die Verwendung von Glassplittern veileiht der geschliffenen Oberfläche ein ästhetisch sehr ansprechendes Aussehen.
Infolge der genannten, zur Herstellung der beiden Schichten verwendeten Materialen, ist es möglich das plattenförmige Bauelement wesentlich dünner zu gestalten, als dies bisher bei der Herstellung bekannter ähnlicher bauelemente der Fall war. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, @enn je nach der Verwendungsart des Bauelementes Gewichtseinsparungen getroffen werden müssen.
Im Hinblick darauf, dass die vordere Seite des aus der Gieseform kommenden Bauelementes lediglich um wenige mm abgeschliffen werden muss, ist es nicht in jedem Fall erforderlich diese Schleifoporation vor der Verlegung des Bauelementes auszuführen. Dies kann insbesondere dort von Vorteil sein, wo die erfindungsgemässen Bauelemente zur Bildung von Verkleidungen jeglicher Art und Formen Verwendung finden. Auch bei der Gestaltung von Ornamenten kann es erwünscht sein, erst nach der endgültigen Verlegung der Bauelemente die Vorderseite derselben abzuschleifen, bis der gewünschte Effekt bezüglich Farbe und Oberflächenglätte erzielt ist.
Es ist auch möglich, anstelle von farbigen Glassplitt@rn, ungefärbte Glasresten zur Bildung der ersten Schicht zu vorwenden. Diese ungefärbten Glasresten können dann nach dem Einlegen in die Form gefärbt werden. Dadurch ist es möglich, eine bestimate @sthetische Wirkung leichter hervorzurufen.
Auch ist es denkbar, die Glasresten vor dem Einbringen in die Form mit einer Zementmischung zu vermengen und die derart erhaltene Masse erst dann in die Form einzubringen. Dies@s Verfahren ist besonders einf@ch und kann daher von ungeschulten Ar@@i@er ohne weiteres durchgeführt werden. Die Herstellungskosten werden dadurch noch einmal gessnkt.
Als weiterer Vorteil der vorgeschlagenen Verwendung von Glassplitt@rn kommt die Tatsache in Betracht, dass diese praktisch wetterbeständig sind, so Gass, mit @iesen erfindungsgemässen Bauelementen hergestellte Verschatungen, Verkleidungen usw. sehr dauerhaft sind und den herrsenenden Witterungsverhältnissen ohne weiteres w@@erst@hen können.
Zur Erhaltung einer runzeligen Oberfläche, die nicht mehr geschliffen werden muss, ist as möglich vor dam Einglessen der Masse in die Form ein starkes Papier in diese einzulegen, Durch die Durchnässung des Papiers wird dieses runzelig zusammenge@ogen un@ ha@ auch eine dementsprechende Oberfläche zur Folge.

Claims

A N S P R U E C H E

1. Flattenförmiges Bauelement, das mehrere Abfallmaterialen enthält, dadurch gekennzeichnet, dass es aus einer ersten S@hicht besteht, die zu einem Granulat verkleinerte Abfallmaterialen und Glassplitter aufweist, die mit Zement vermischt sind, dass eine zweite, die Rückseite des Bauelementes bildende Schicht aus einer Mörtelbindung vorgesehen ist, welche mit der erstgenannten Schicht fest verbunden ist und dass die eine Seite des Elementes glatt ausgebildet ist.

2. Verfahren zur Heistellung des Bauelementes gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die die erste S@hicht bildenden Abfallmaterialen und die Zementmasse in eine Form eingelegt werden, dass hernach eine, die zweite Schicht bildende Mörtelbindung auf die erste Schicht aufgetragen wird, dass nach einem Trocknungsvorgang das Bauelement von der Form befreit wird und dass schlussendlich die Vorderseite der ersten Schicht abgeschliffen wird.

3. Plattenförmiges Bauelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Abfallmaterial aus Pneuresten, Steinsplittern, Glasresten und Kunststoffabfällen besteht.

4. Plattenförmiges Bauelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Schicht aus einer Mörtel- Granulatbindung, aus einer @ecca-Mörtelbindung oder aus einer Korkmehl-Mörtelbindung besteht.

5. Plattenförmiges Bauelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Glassplitter aus farbigem Glas gebildet sind und in einer farbigen Zementwasse eingelegt sind.

6. Plattenförmiges Bauelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Glassplitter aus neutralem Glas gebildet sind, einseitig gefärbt werden können und in einer farbigen Zementmasse eingelegt sind.

7. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zuerst die Abfallmaterialen in die Form eingegeben und hernach mit einer Zementmischungzugedeckt werden.

8. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zuerst die Abfallmaterialen mit einer Zementmischen vermischt werden, und dass hernach die so erhaltene Masse in die Form eingebracht wird.

9. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Entfernen der Form die Vorderseite der ersten Schicht um einen Betrag von maximal 3 mm abgeschliffen wird, zwecks Erhaltung einer glatten Oberfläche.

10. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Einbringen der Masse in die Form ein starkes Papier eingelegt wird, zwecks Erhaltung einer runzeligen Oberfläche.