DE2161419C3 - Verfahren zur Herstellung eines Gemenges für ein Silikatglas - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Gemenges für ein SilikatglasInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung lines Gemenges für ein Silikatglas unter Verwendung
:iner Lösung von Natriumhydroxyd als Hauptquelle ür das Natriumoxid, wobei die festen Glasrohstoffe
η einen Mischer gegeben und mit der Lösung des Matriumhydroxyds versetzt werden.
Herkömmlicherweise wird Natriumcarbonat als Hauptquelle für das Natriumoxid bei der Herstellung
:ines Gemenges zur Herstellung eines Silikatglases und insbesondere eines Soda-Kalkstein- oder Soda-Kalkstein-Magnesia-Silikatglases
verwendet. Diese Glasarten werden in größtem industriellem Maßstab hergestellt.
Rs wurde ferner bereits vorgeschlagen, ein Gemenge unter Verwendung von Natriumhydroxyd
an Stelle von Soda oder Natriumcarbonat herzustellen. Zum Beispiel schlägt das USA.-Patent 3 542 534 ein
Verfahren zum Brikettieren oder Granulieren eines nassen Gemenges vor, welches durch Mischen geeigneter
Glasrohstoffe und nachfolgendes Zumischen einer Natriumhydroxydlösung gewonnen wurde.
Das USA.-Patent 3 503 790 beschreibt ein Verfahren zum Vorheizen von Quarzsand, worauf dieser mit der
Natriumhydroxydlösung versetzt und mit den anderen Glasrohmaterialien vermischt wird. Der Grund
Pur diese Vorbehandlung ist darin zu sehen, daß das Gemenge leicht in Form einer Aufschlämmung anfällt
und somit schwer zu handhaben ist, wenn die iS Natriumhydroxydlösung einfach den anderen Glasrohmaterialien
zugemischt wird. Wenn ferner ein Gemenge mit einem derart hohen Wassergehalt direkt
in einen Glasschmelzofen gegeben wird, so werden die Schmelz- und Läuterungscharakteristika des Ge-
menges in merklichem Maße nachteilig beeinflußt, so daß ein derartiges Verfahren sich nicht für den
industriellen Maßstab eignet. Demgemäß wird bei den herkömmlichen Verfahren überschüssiges Wasser
entfernt, um den Wassergehalt auf ein Maß einzu-
stellen, welches Tür die Handhabung und Tür den Schmelzvorgang zuträglich ist.
Das herkömmliche Verfahren zum Briquettieren oder Granulieren eines Gemenges erfordert jedoch eine
relativ groß dimensionierte Apparatur und fener
einen erheblichen Zeitaufwand fur das Trocknen, Vorheizen oder Carbonieren des erhaltenen briquettierten
oder granulierten Produkts. Vom Standpunkt des Aufwandes hinsichtlich Apparatur und Zeit boten
diese herkömmlichen Verfahren mannigfache industrielle Schwierigkeiten. Ferner erfordert die Herstellung
der Mischung durch Zugabe von Natriumhydroxydlösung zu dem Quarzsand unter Herstellung
eines Gemenges in nassem Zustand eine relativ groß dimensionierte Apparatur. Ferner bestehen die Nach-
teile, daß das Gemenge anbackt und daß sich ein pulvriges Produkt von Quarz und Natriumhydroxyd
abscheidet.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung eines Gemenges zu
schaffen, bei dem Natriumhydroxydlösung als Hauptquelle für das Natriumoxid verwendet wird und
welches !,insichtlich Apparatur und Zeitdauer keines
großen Aufwandes bedarf.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch j in Verfahren zur Herstellung eines Gemenges für ein
Silikatglas unter Verwendung einer Lösung von Natriumhydrox>d als Hauptquelle Tür das Natriumoxid
gelöst, wobei die festen Glasrohstoffe in einen Mischer gegeben und mit der Lösung des Natriurnhydroxyds
versetzt werden, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man den Mischer während des Mischvorgangs
mit vorgeheiztem Glasbruch beschickt, um den größten Teil des Wassers während des Mischens
zu verdampfen.
Bei einer bevorzugten Ausfuhrungsform wird in das Glasgemenge ferner heißes Gas und insbesondere
heißes Kohlendioxid enthaltendes Gas während des Mischvorgangs eingeleitet. Ein wesentliches Merkmal
des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß Glasbruch als Wärmeübertragungsmedium und
als Zerkleinerungsmittel verwendet wird. Der Glasbruch fällt in großen Mengen bei Glasverarbeitungsverfahren
und beim Glasschneiden von Glasscheiben
in verarbeitenden Betrieben an. Derarti»er Glasbruch
wirii gewöhnlich wieder als Rohmaterial verwendet
Das erlindungsgemäß hergestellte Gemenge ist sehr homogen und hat eine Teilchengrößemerteilun·'
welche sich für die Herstellung von hochwertiuern Glas und insbesondere für die Herstellung von Glasscheiben
eignet. Das Verfahren ist einfach und bedarf nur einer relativ klein dimensionierten Apparatur
Die Handhabung des Gemenges ist einfach, und de·-
Verlatif des Schmelz- und Liiuterungsvorganus ist gut.
Da-, Lri'mdungsgemiiße Verfahren /ur Herstellung
eines Gemenges eignet sich insbesondere zur Herstellu'14
von Soda-Kalksteir.-Silika' las oder Soda-Kalkslein
- Magnesia - Silikatglas. Diese Glasarten werden hauptsächlich im industriellen Maßstab zur
Herstellung von Glasscheiben oder Glasplatten und zur Herstellung von Glasgeschirr verwendet Diese
Art t ras enthält gewöhnlich 10 bis 20 Gewichtsprozent
Natriumoxid und hat im allgemeinen die folgende Zusammensetzung in Gewichtsprozent:
>:(): 50 bis 75°ο
A!:*), 0,1 bis 10%
1 -1° 5 bis 15%
■Λ^>
0 bis 8%
^O K) bis 20%
M> 0 bis 3%
Zu ätzlich zu diesen Komponenten können, falls erfoiderlich, geringe Mengen von Nebenbestandteilen
wie / B. BaO, PbO. B2O3 oder Li2O oder Farbzusatz.-,
wie z. B. Fe2O3, CoO, Se, Cr2O, oder NiO
oder l.äuterungszusätze, wie z. B. As2O3 oder F zugegen
sein.
Als Hauptquelle für das SiO2 wird Quarzsand verwendet.
Feldspat kann als Hauptquelle für das Al2O, eingesetzt werden. Als Quelle für CaO und oder MgO
kann Kalkstein (Calciumcarbonat) und'oder Dolomit (Magnesium-Calcium-Carbonat) verwendet werden.
Als Quelle Tür das Na2O dient herkömrnlicherweise Natriumcarbonat, und ein Teil des Natriumcarbonais,
gewöhnlich 3 bis 15%, bezogen auf Na2O. kann durch
Natriumsulfat ersetzt sein, welches zum Läutern des Glases zugesetzt wird. Diese festen Glasrohstoffe
werden in vorbestimmtcr Menge entsprechend der endgültigen Glaszusammensetzung vermischt und verarbeitet.
Erfindungsgc\näß wird unter Umständen fast die gesamte Menge des Na2O des Glases in Form
von Natnumhydroxydlösung bereitgestellt. Es ist jedoch bevorzugt, nur das Natriumcarbonat durch
Natriumhydroxyrilösung zu ersetzen. Das Natriumcarbonat
sollte in einer Menge durch Natriumhydroxydlösung ersetzt werden, welche für praktische
Zwecke 30% übersteigt und vorzugsweise 50 bis 100% beträgt. Eine weitere Quelle für Na2O ist z. B.
Natriumsulfat. Dieses kann, falls erwünscht, ebenfalls durch Natriumhydroxydlösung ersetzt werden.
Die Konzentration der Natriumhydroxydlösung kann bei dem erfindungsgemäßen Verfahren gewöhnlich
30 bis 75 Gewichtsprozent betragen. Falls die Konzentration geringer als 30% ist, so wird eine zu
große Menge Wasser in das Gemenge eingeführt, und es ist schwierig, üas Wasser während des Mischvorgangs
zu verdampfen. Falls andererseits die Konzentration über 75% liegt, so erhöht sich die Korrosion
der Apparatur durch die Lösung, und der Gefrierpunkt liegt höher als Zimmertemperatur, so daß die
Handhabung der Lösung unbequem ist. Unter diesen Gesichtspunkten ist es bevorzugt, eine Natriumhydroxydlösung
mit einer Konzentration von 45 bis 55 Gewichtsprozent einzusetzen.
Erfindungsgemäß wird Glasbruch in den Mischer in vorgeheiztem Zustand mit etwa 300 bis 600 C eingeführt,
um das in Form der Natnumhydroxydlösung in das Gemenge eingeführte Wasser zu verdampfen.
Wenn der Glasbruch eine Temperatur von weniger als 3000C hat, so ist der EfTekt der Verdampfung
ίο auf Grund des Glasbruches zu gering, und wenn
andererseits die Temperatur größer als 600C ist. so besteht die Tendenz, daß die Glasbruchteilchen
erweichen und aneinander haften und Klumpen bilden. Fs ist insbesondere bevorzugt, den Glasbruch
is auf 450 bis 550°C vorzuheizen.
Die Menge an in den Mischer eingeführtem Glasbruch betragt etwa 25 bis 75 Gewichtsprozent, vorzugsweise
30 bis 60 Gewichtsprozent, bezogen auf
die Gesamtmenge des Gemenges Falls diese Menge weniger als 25% beträgt, so i»i die Wärmemenge,
welche durch den für die Verdampiung des Wassers in dem Gemenge benötigten Glasbruch eingeführt
wird, zu gering, und der Zerkleinerungscffekt des Glas'11 uchs wird herabgesetzt, und wenn die Menge
mehr als 75% beträgt, so sind die Kosten des Gemenge-Herstellungsverfahrens merklich erhöht, und
die Carbonierungsreaktion zwischen dem Natriumhydroxyd und dem Kohlendioxidgas ist gestört.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand von Zeichnungen näher erläutert, es zeigt
Im folgenden wird die Erfindung an Hand von Zeichnungen näher erläutert, es zeigt
F i g. 1 einen Schnitt durch ein Gerät zum Vorheizen des Glasbruchs,
F i g. 2 eine schematische Darstellung einer Apparatur zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 3 eine Draufsicht eines bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren verwendeten Mischers.
F i g. 4 einen Schnitt entlang der Linie λ'-Χ in
Fig. 3 und
F i g. 5 eine graphische Darstellung zur Veranschaulichung der Feuchtigkeitsabsorptionscharakteristika
des erfindungsgemäß gewonnenen Gemenges. Unter Bezugnahme auf die Zeichnungen soll im
folgenden eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung eines Gemenges
erUi'itert werden. Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung zum
Vorheizen des Glasbruchs für das erfindungsgemäße Verfahren. Dieses Gerät kann hergestellt werden,
indem man ein herkömmliches Gefäß zur Rückführung
des Glasbruchs, welches üblicherweise in den meisten glasverarbeitenden Fabriken verwendet wird,
leicht abändert Der Glasbruch 11 wird in ein Gefäß 10
durch einen Einlaß an der Oberseite des Gefäßes eingefüllt und durch einen Auslaß 12 im unteren Bereich
de-, Gefäßes entnommen. Es wird mit einem Gas geheizt, wie z. B. mit einem Feuerungsgas, einem Abfallgas
Oller einem anderen heißen Gas. welches einer heißen Gasquelle entstammt. Dieses hat gewöhnlich
eine Temperatur von etwa 400 bis Ü50C und wird
fto durch einen Einlaß 13, welcher mit dem Gefäßboden
verbunden ist, unter Druck eingeführt und streicht durch die Glasbruchschicht in dem Gefäß und entweicht
schließlich durch einen Auslaß 14 in die Außenatmosphäre oder es wird in den Kamin eines Schmelzofens
zurückgeführt.
Es ist ein zentrales Rohr 15 mit einer Vielzahl von Löchern in der Seilenwandung in der Milte des
Gefäßes vorgesehen. Das Rohr 15 dient dazu, eine Ab-
weichung des Strömungsgangs des heißen Gases zu
vermeiden, so daß das heiße Gas etwa entlang des Zentrums des Gefäßes hochsteigt, während der Glasbruch
etwa entlang des Zentrums des Gefäßes ohne Abweichung von diesem Weg nach unten fallt. Im
oberen Bereich des Gefäßes befindet sich eine Bruchführungsplatte 16 mit einem Winkel von etwa 45".
Ferner befindet sich um den Einlaß 13 für das Heißgas
im unteren Bereich des Gefäßes eine poröse Platte 17 mit einer Vielzahl von Löchern, so daß der Weg, auf
dem der Glasbruch nach unten fällt, sowie der Strömungsweg des heißen Gases richtig eingestellt ist.
Demgemäß durchstreicht das Heißgas den Glasbruch in dem Gefäß auf dem in F i g. 1 gezeigten Weg im
Gegenstrom, wobei der Glasbruch gleichförmig aufgeheizt wird.
An der Außenfläche des Gefäßes 10 ist ein Isoliermaterial
18 zur Verhinderung eines Wärmeverlustes vorgesehen. Eine Schütteleinrichtung 19 ist am Auslaß
12 für den Glasbruch vorgesehen. Die öffnung ist relativ eng. Somit kann die Temperatur des Glasbruchs
zwischen der Höhe des Heizgaseinlasscs 13 und des Glasbruchauslasses 12 aufrechterhalten werden.
Nur wenig Heißgas entweicht durch die öffnung.
Im folgenden soll die Anwendung des Gefäßes zur Aufheizung des Glasbruchs erläutert werden.
Glasbruch von gewöhnlichen Glasscheiben wird in einem Walzenbrecher zu Stücken kleiner als etwa
5 cm Länge zerbrochen und in ein Gefäß mit einem Fassungsvermögen von 50 Tonnen gegeben. Wenn die
Menge des zurückgeführten Glasbruchs (Durchsatzmenge des Glasbruchs) 90 TonnenTag beträgt und das
Abfallgas aus dem Glasschmelzofen mit etwa 53O0C
für das Aufheizen des Glasbruchs verwendet wird, so bedarf es 3500 Nm3Zh des Abfallgases, um den
Glasbruch auf etwa 500° C aufzuheizen. Der Druckverlust
des Abfallgases beträgt etwa 130 mm H2U.
Die Menge des verwendeten Abfallgases beträgt etwa V8 der Gesamtmenge des Abfallgases aus dem Schmelzofen
für die Herstellung von gewöhnlichem Flachglas. Demnach kann das Abfallgas des Schmelzofens
in wirksamer Weise als Heizquelle für das Vorheizen des Glasbruchs verwendet werden.
Die Oberseite des Gefäßes 10 für den Glasbruch kann wie bei herkömmlichen Glasbruchgefäßen offen
sein. Der Druckabfall im oberen Bereich der zu heizenden Schicht des Glasbruchs, d. h. etwa vom Auslaß
14 für das Heißgas bis zum oberen Bereich des Glasbruchs, ist viel größer als der Druckwiderstand
zwischen den aufgeheizten Schichten, so daß der größte Anteil des heißen Gases aus dem Auslaß 14
entweicht. Falls erforderlich, kann im Auslaß 14 ein Sauggebläse vorgesehen sein.
F i g. 2 veranschaulicht im einzelnen das Verfahren zur Herstellung eines gleichförmig durchmischten
Gemenges von Glasrohmaterialien, Natriumhydroxydlösung und vorgeheiztem Glasbruch und das
Beschicken eines Schmelzofens mit diesem Gemenge. Das Bezugszeichen 10 bezeichnet das Gefäß für das
Vorheizen des Glasbruchs gemäß F i g. 1. Der vorgeheizte Glasbruch wird in der Waage 21 gewogen,
nachdem er den Auslaß 12 am Boden des Gefäßes 10 verläßt Auf diese Weise ist es möglich, eine vorbestimmte
Menge des vorgeheizten Glasbruchs durch eine Schütte 25 eines Mischers 30 zu geben. Andererseits
werden die festen Glasrohstoffe, außer der Natriumhydroxydlösung, wie z. B. Quarzsand, Kalkstein,
Dolomit, Feldspat, Natriumsulfat und andere
Glasrohstoffe und Natriumcarbonat (falls das Natriumcarbonat nur teilweise ersetzt wird) in einem
vorbestimmten Verhältnis durchmischt und in dem Gefäß 20 gelagert.
Die festen Glasrohstoffe werden durch einen Auslaß 22 im unteren Bereich des Gefäßes 20 auf eine
Waage 23 gegeben und von dort über ein Transportband 24 in die Schütte 25.
Aus dem Behälter 40 wird eine vorbestimmte
ίο Menge Natriumhydroxydlösung angesaugt und durch
eine Düse 34 in den Mischer 30 gesprüht. Dies geschieht mittels einer Pumpe 42, welche eine bestimmte Menge
fördert. Die Lösung wird unter Steuerung mit einem Temperaturregulator 41 auf eine vorbestimmte Tem-
peratur aufgeheizt. Der Mischer 30 ist mit einem Rührer 32 und mit Düsen 34 ausgerüstet. Das fertige
Gemenge wird durch den Auslaß 33 entlassen und durch eine Schütte 31 und durch ein Transportband
zum Gemengebeschicker eines Glasschmelzofens be-
fördert. Es ist die nachstehende Aufeinanderfolge der verschiedenen Mischstufen vorgesehen:
1. Inbetriebnahme des Mischers.
2. Beginn der Beschickung mit festen Glasrohstoffen gleichzeitig mit dem Beginn des Betriebs
des Mischers oder mit einer geringen Verzögerung.
3. Beginn der Beschickung mit Natriumhydroxydlösung nach Beginn der Beschickung mit festen
Glasröhstoffcn.
4. Beginn der Beschickung mit Glasbruch nach der Beschickung mit festen Glasrohstoffen.
5. Ende der Beschickung mit Natriumhydroxydlösung, nach dem Ende der Beschickung mit
Glasbruch.
6. Ende des Betriebs des Mischers.
Dieser Zeitplan wird in der folgenden Tabelle 1 schematisch dargestellt.
Tabelle 1 40 |
Zeitdauer |
Mischerbetrieb Beschickung mit festen Glasrohstoff Beschickung mit Glasbruch Beschickung mit Natrium- 50 hydroxydlösung ... |
< > |
Bei dieser Arbeitsweise wird der Wassergehalt de Mischung der Rohmaterialien allmählich je nacl
Zugabe der Natriumhydroxydlösung erhöht. Wenn de vorgeheizte Glasbruch in die Mischung gegeben wire
so wird zunächst durch den Glasbruch eine heftig Wasserverdampfung bewirkt Falls bei direkter Mi
schung des Glasbruchs mit den Glasrohmaterialie eine heftige Staubbildung hervorgerufen wird, so is
es bevorzugt, die Beschickung mit dem vorgeheizte Bruch nach Beginn der Zuführung der Natriumhj
droxydlösung zu den Glasrohmaterialien vorzuner men. um dieselben zu befeuchten. Gemäß obigei
Zeitplan für die Beschickung wird eine Bildung eint
Aufschlämmung der Rohmaterialien durch Zugat der Natriumhydroxydlösung vermieden, da die Wänr
des Glasbruchs eine Verdampfung des Wassers to wirkt Darüber hinaus wirkt der Glasbruch als Mah
mittel und es entsteht ein Gemenge mit einer geeigneten
Teilchengrößenverteilung und Homogenitat wie die
folgenden Beispiele zeigen. Gemenge
Das bei dieser Arbeitsweise erhaltene Gemenge
wird ·:. einen Rohmaterialbehälter vor dem Schmelz
ofen gegeben und von da in den Schmelzofen^
Im folgenden wird die Erfindung an Hand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Beispiel 1
Standard-Gemenge-Zusammensetzung
Standard-Gemenge-Zusammensetzung
α
....750 kg
Quarzsand ^2 kg
Feldspat 38 k
Natriumsulfat 230 kg
Kalkstein 220 kg
Natriumcarbonat Q 7^g
oSrueh::::::::::::::::-··:-110'118
Boi de, Hemenuni des <£*££«££*
des Natriumcarbonats lur aas
für Flachglas durch 48%ige "«"
für Flachglas durch 48%ige "«"
.5
20
kg Natriumcarbonat und die andererGl»roh-
«ore. außer dem Glasbruch, werden zunachs ge mischt und in einen Mischer-m.1.einer^JgJJn
-I » w„„ Cr,rlann werden 1 I^ Kg CUiCi tu &
Natn^h7dro7y"dTös-ung in den Mischer gegeoeu.
Nach Beschickung des Mischers mit den f«j£ ω«
rohstoffen werden 710 kg des auf etwa 500 C mi
Abfallgas erhitzten Glasbruchs in den M«cher ge
geben und etwa 3 Minuten gemischt. D«Temperatur
des erhaltenen Gemenges mit dem Gl*bruch,betrag
etwa !200C. Der Wassergehalt des Gemenges, ei
schließlich des Kristallwassers des NatrHimsugaüs un
des Natriumcarbonats betragt etwa 5 A.
meng, wird gewöhnlich in den Schmelzole nachdem es eine Weile in der Gemengeanlage
gelagert wurde. Das^Gemenge .„„.-_ ^
keine Feuchtigkeit d"rch Absorption au>
^
dem Mischer auf etwa 120 C au g^rn
die Temperatur des Gemenges betragt K <~ «·
endgültigen Vorratsbehälter Gemenge bei weni-
Korrosion der Apparatur durch die Lösung ansonsten erhöht wird und der Gefrierpunkt über der Zimmertemperatur
liegt. Ferner ist eine derartig konzentrierte Lösung bei der Lagerung, dem Transport und dem
Einsatz unbequem. Es ist bevorzugt bei industrieller Durchführung Natriumhydroxydlösungen mit einer
Konzentration von weniger als 55% einzusetzen.
Es ist ferner gelungen, das Natriumcarbonat zu 100% durch eine Natriumhydroxydlösung zu ersetzen,
indem heißes Gas, wie z. B. heißes Abfallgas, mit einem Kohlendioxidgehalt in den Mischer eingeblasen wird,
jedoch ist eine etwa 50%ige Natriumhydroxydlösung bevorzugt. Letztere Ausführungsform wird an Hand
der F i g. 3 und 4 erläutert.
F i g. 3 zeigt eine Draufsicht des Mischers zum Mischen der Glasrohstoffe und der Natriumhydroxydlösung
und des vorgeheizten Glasbruchs, wobei Heißgas, wie z. B. Abfallgas, vom Schmelzofen oder aus
anderen Wärmequellen eingeblasen wird.
F i g. 4 ist ein Querschnitt entlang der Linie X-X in F i g. 3. In den F i g. 3 und 4 ist der Mischer 30 mit
einem Rührer 32 zum Mischen des Gemenges und zur Verhinderung des Zusammenbackens ausgerüstet, und
das Gemenge wird durch den Auslaß 33 am Boden des Mischers entnommen. Natriumhydroxydlösung
wird durch die Sprühdose 34 eingesprüht. Das Bezugszeichen 35 bezeichnet einen Einlaß für heißes
Gas, und das Bezugszeichen 36 bezeichnet einen Auslaß für heißes Gas. Eine Wasserdichtung 37 verhindert,
daß das heiße Gas nach außen dringt. Auf diese Weise werden die festen Glasrohstoffe und die Natriumhydroxydlösung
und der vorgeheizte Glasbruch unter Berührung mit Heißgas durchmischt.
Falls die Menge an Natriumhydroxydlösung im Falle der Beschickung mit etwa 48%iger Natriumhydroxydlösung
und vorgeheiztem Glasbruch entsprechend dem Verfahren gemäß F i g. 2 begrenz, ist. so
entsteht in dem Mischer aus den Rohmaterialien eine genügende Feinheit der Teilchen. Die feinen Partikeln
der Rohmaterialien befinden sich in einem halb schwebenden Zustand, ohne daß es zur Staubbildung
in dem Mischer kommt. Falls in diesem Zustand Heißgas eingeführt wird, so ist die Berührungsfläche
zwischen dem Heißgas und den Partikeln der Rohmaterialien bemerkenswert groß, so daß eine
rasche und bemerkenswert wirksame Verdampfung des Wassers zustande kommt.
Der Zettplan für die Arbeit mit einem Mischei
gemäß F i g. 3 ist in Tabelle 2 dargestellt.
,5
eine 48%ige Natnumhydroxydlosung
Zur Erhöhung des SubsUtutionsverhaUn,^
größere Konzentrat^« der Nagmndy
«r£SH
Mischerbetrieb.
Beschickung mit festen
Glasrohstoffen
setzt, wobei im wesentlichen das
entsteht. . , ,-e Glasrohstoffe
Bei dieser Arbeitsweise haben die umsr
die Tendenz, bei Zugabe d£n L°Sj Zusammen-
KL=AHS
steht. Es ist jedoch nacntedjg, zu «fn- ;ν_
nen an Natriumhydroxydlosung einzusetzen,
die α
Beschickung mit
Glasbruch
Glasbruch
Beschickung mit Natriumhydroxydlösung
Beschickung mit Heißgas
Die Beschickung mit Heißgas setzt mit dem Begii der Beschickung mit Natriumhydroxydlösung ei
und die Beschickung mit Heißgas wird etwa ge©
309 639/'
Ende des Mischerbetriebs gestoppt. Bei einem derartigen Betrieb erhält man ein Gemenge mit gleichförmiger
Teilchengrößen verteilung.
Bei s piel 2
Bei der Herstellung des Gemenges wird das gesamte Natriumcarbonat des Standard-Gemenges gemäß
Beispiel 1 durch eine 48%ige Natriumhydroxydlösung ersetzt. 344 kg der 48%igen Natriumhydroxydlösung
werden an Stelle von 220 kg Natriumcarbonat in dem Mischer mit einer Kapazität von 21 gemäß
F i g. 3 und 4 eingegeben, nachdem mit der Beschikkung mit den vorgemischten festen Glasrohstoffen
begonnen wurde. Nach beendeter Beschickung mit den festen Glasrohstoffen werden 710 kg Glasbruch.
welcher mit Abfallgas auf etwa 5000C vorgeheizt
wurde, in den Mischer gegeben und etwa 7 Minuten gemischt. Andererseits wird Abfallgas mit etwa 9%
Kohlendioxid und etwa 0,1% Schwefeldioxid und mit einer Temperatur von etwa 530" C, welches aus
dem Schmelzofen entweicht, als Heißgas in den Mischer eingeleitet, und zwar nach der Beschickung
mit den festen Rohstoffen. Das Volumen an eingeleitetem Abfallgas beträgt etwa 800 Nm3 pro 2 t des
Glasgemenges und der Strömungswiderstand beträgt etwa 60 mm H2O. Das erhaltene Gemenge hat eine
Temperatur von 95° C und enthält 5% Wasser und hat ein ähnliches Aussehen und eine ähnliche Teilchengrößenverteilung
und Gleichförmigkeit der Komponenten wie das Gemenge gemäß Beispiel 1.
Rs wurde gefunden, daß etwa 65% des in das Gemenge eingeführten Natriumhydroxyds in Carbonat
umgewandelt wurden. Die Teilchengrößenverteilung des erhaltenen Gemenges wird im Vergleich
mit dem herkömmlichen Gemenge gemäß Beispiel 1 im folgenden angegeben.
Teilchengröße | μ | Maschen | Gewichtsprozen | t (Verteilung) |
+ 1000 | Gemenge nach Beispiel 2 |
herkömmliche Gemenge |
||
1000—710 | 16- | 3.5 | 3.3 | |
710 — 500 | 24- | 28.0 | 16.2 | |
500 — 297 | 32- | 19,0 | 13,4 | |
297 — 210 | 48- | 22,0 | 18.4 | |
210—177 | 70- | 11.5 | 11.6 | |
177—105 | 80- | 4.5 | 6,2 | |
— 105 | 6.0 | 12.7 | ||
+ 16 | 5,5 | 18,2 | ||
-24 | ||||
-32 | ||||
-48 | ||||
-70 | ||||
-80 | ||||
-150 | ||||
-150 |
45
5° menges auf Grund einer Absorption oder Verdampfung von Wasser wird bei der jeweiligen Temperatur
mit einer Waage gemessen.
Die beobachtete Geschwindigkeit der Gewichtsänderung, d. h. die Feuchtigkeitsabsorptionsgeschwindigkeit,
wird pro 1 m2 der Oberfläche des Gemenges berechnet. Die Ergebnisse sind in Fig. 6 zusammengestellt
und zeigen, daß Wasser aus dem Gemenge bei einer Temperatur von mehr als etwa 90 C verdampft,
da hier die Feuchtigkeitsabsorptionsgeschwindigkeit negativ ist.
Bei diesem Beispiel wurde ein Teil der Natriumhydroxydlösung sulfatisiert und nicht nur in das Carbonat
umgewandelt, da das Heißgas Schwefeldioxid zusammen mit Kohlendioxid enthält. Falls es bevorzugt
ist, eine Bildung von Carbonat und Sulfat zu vermeiden, so kann ein Heißgas oder eine Luft ohne
CO2 oder SO2 eingesetzt werden, welches etwa durch
Wärmeaustausch mit dem Abfallgas gewonnen werden kann.
Bei dem so erhaltenen Gemenge sind gemäß Beispiel 2 etwa 65% des Natriumhydroxyds in Carbonat
umgewandelt. Die Tür das Schmelzen aufgewendete Wärme kann herabgesetzt werden, da bei der faschen
Reaktion der verbleibenden 35% Natriumhydroxyd mit dem Quarzsand Wärme frei wird.
Darüber hinaus erhöht die Wärme des Gemenges die Schmelzgeschwindigkeit des Gemenges. Das Gemenge
hat eine gleichförmige Teilchengrößenverteilung,«)
daß beim Beschicken keine Staubbildung eintritt. Beim Transport des Gemenges zum Schmelzofen
tritt selten eine Entmischung ein, so daß der Gernengeverlust gering ist und eine Korrosion der feuerfesten
Materialien des Schmelzofens herabgesetzt ist. Obwohl der Wassergehalt des Gemenges auf 2 bis 3%
herabgesetzt ist. um die Schmelzleistung zu erhöhen,
so verhindert dieses Wasser jedoch vorteilhafterweise die Staubbildung bei der Gegenwart von Natriumhydroxyd.
Quarzsand 750kg
Feldspat 34 k£
Natriumsulfat 30 kt,
Die Tabelle zeigt, daß das erfindungsgemäße Gemenge eine geringe Menge feiner Teilchen enthält,
welche die Staubbildung bewirken, und daß eine gleichförmige Teilchengrößenverteilung vorliegt.
F i g. 5 zeigt eine graphische Darstellung der Feuchtigkeitsabsorptionsgeschwindigkeit
des Gemenges in Abhängigkeit von der Temperatur für das Gemenge gemäß Beispiel 2, wobei die Feuchtigkeitsabsorptionsgeschwindigkeit
als Gramm Zunahme oder Abnahme des Wassers pro Stunde und pro 1 m2 Gemengeoberfläche
angegeben ist. Bei der Messung we: den 700 g
eines Gemenges ohne Glasbruch in eine Dose mit einem Durchmesser von 125 mm eingegeben, und die
Geschwindigkeit der Gewichtsveränderung des GeDolomit
212kg
\ 212kg
Natriumcarbonat 2^8 kc
Koks ;;;;;
-0 5-kg
oben angegebene Gemenge, welches Tür eine
ΡίΓη'π r u8las verwendet wird, umfaßt Dolomit
als Quelle fur MgO und CaO an Stelle von Ka'' -tein.
K,*trier Hei?telIung des Gemenges wird das gesamte
« £"Umcarbonat du^h 48%ige Natriumhydroxvd-
Snf Τ/'' nTVich durch 356 kg einer 48%igen
Natnumhydroxydlösung. welche in den Mischer mit
XkunB PaZ1 Ti™ 2t nach dem 8^"" der Be"
stoffen"pf„ Kden vorgern^chten festen Glasrohstoffen
eingegeben wurde. Die nachfolgende Prozedur wd gemäß Beispiel: durchgerührt Das erhal-WassSTnHn8f
W1?,oauf 95 C erhitzt und enthält 5%
«NaSiaH5/tin daS Gemenge eing^ebewlndeh
ηΛ °XydSuWUrde in Carbonat umpe-6s
und die ;Ef I xmf1ge hat fast das g'eic" - Aussehen
föriikei w. JeiI?engrÖßenverteilung «nd G!eich"
rormigkeit wie das Gemenge gemäß Beispiel 2
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung eines Gemenges "ür ein Silikatglas unter Verwendung einer Lösung
ran Natriumhydroxyd als Hauptquelle für das Natriumoxid, wobei die festen Glasrohstoffe in
einen Mischer gegeben und mit der Lösung des Natriumhydroxyds versetzt werden, dadurch
gekennzeichnet, daß man den Mischer während des Mischvorgangs mit vorgeheiztem Glasbruch beschickt, um den größten Teil des
Wassers während des Mischens zu verdampfen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß während des Mischens Heißgas in
den Mischer geleitet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Meißgas ein kohlendioxidhaltiges
Gas verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein vorgeheizter
Glasbruch mit einer Temperatur von etwa 300 bis 60() C verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß mehr als 30%. bezogen
auf Natriumoxid, des erforderlichen Natriumcarbonats durch Natnumhydroxydlösung
ersetzt weiden und daß mehr als 25% des Glasbruchs, bezogen «uf das Gesamtgewicht des Gemenges,
eingesetzt werden
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die ';sten Glasrohstoffe
Quarzsand, Kalkstein oder Dolomit als Hauptkomponenten zunächst in den Mischer gegeben
werden und daß die Beschickung mit der Natnumhydroxydlösung und gegebenenfalls mit
dem heißen Gas während der Beschickung mit den Glasrohstoffen beginnt und daß der vorgeheizte
Glasbruch während der Beschickung mit der Natriumhydroxydlösung eingegeben wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß im Gemenge neben
den Hauptkomponenten Quarzsand. Kalkstein oder Dolomit noch Feldspat, Natriumsulfat und
Natriumcarbonat verwendet wird und daß die Konzentration der Natnumhydroxydlösung 30
bis 75 Gewichtsprozent beträgt und die Menge an Glasbruch 25 bis 75 Gewichtsprozent, bezogen
auf das Gesamtgewicht des Gemenges, beträgt.
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