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Einstecktürschloß Die Erfindung betrifft ein Einstecktürschloß, insbesondere
links und rechts verwendbar, mit einer in einem Schloßgehäuse längsverschieblich
geführten federbelasteten Falle, wobei auf jeder Seite der in Fallenlangsric.htwlg
durch de Falle mittig verlaufenden Schloßnuemittenachse eine Schloßnuß angeordnet
ist, die getrieblich - gegebenenfalls mittelbar - mit der Falle zusammenzuwirken
vermag, mit einem Drückerstift, durch den die Falle bewegbar ist.
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Zum Stande der Technik gehört ein rechts und links verwendbares Türschloß,
umfassend ein Schloßgehäuse, in diesem Schloßgehäuse verschiebbar eine Schloßfalle
und eine in Bezug auf die Symmetrielinie der Falle symmetrisch gestaltete Betätigungsmechanik
für die Falle, wobei beiderseits der Symmetrielinie der Falle in spiegelbildlicher
Verdoppelung zwei Drückernüsse gelagert sind, welche über je einen Betätigungsnocken
mit einem gemeinsanlen, senkrecht zur Symmetrielinie verschiebbaren Betätigungsschieber
zusammenarbeiten, wobei zwischen dem Betätigungsschieber und der Falle eine Kulissenverbindung
vorgesehen ist, deren Kulisse derart gestaltet ist, daß die- I3etätigungsrichtung
der Falle unabhängig von der Verschiebungsrichtung
des Betätigungsschiebers
gegenüber der Symmetrielinie ist (OS 1 653 976).
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Dieses bekannte Einstecktürschloß besitzt keine lfechsel-Funktion.
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Ein weiterer Nachteil ist darin zu sehen, daß die Schloßmechanik verhältnismäßig
kompliziert gestaltet ist und viele Einzelteile aufweist, wodurch dieses Schloß
teuer wird.
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Außerdem ist das vorbekannte Einstecktürschloß nicht einbruchssicher,
da sich dieses Schloß durch die obere, jeweils nicht benötigte Öffnung für die Aufnahme
eines Zylinderschlosses durch Unbefugte öffnen läßt.
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Zum Stande der Technik gehört ferner die ÖS 1 653 979. Dieses Schloß
bedarf zu seiner Funktionsfähigkeit eine sogenannte Ausrückschablone. Der Bauaufwand
ist relativ groß.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Einstecktürschloß, das
links und rechts verwendbar sein soll, zu schaffen, das einfach in seinem Aufbau
ist und Schließ- und Wechsel Funktion aufweist.
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-Ausgehend voieinem Einstecktürschloß der eingangs beschriebenen engeren
Gattung wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch die Kombination folgender Merkmale
gelöst: a) Die Laien Schloßnüsse sind ausschließlich durch ihr jeweiliges Ge/zicht
in die funktionsgrechte Lage bringbar, wen das Schloß um 180 Grad gedreht wird,
derart, daß sich die bei eingebautem Schloß obenliegende Schloßnuß in eine Lage
4çegt, in der sie den Drückerstift aufnehmen kann, während sich die untenliegende
Schloßnuß in Ruhestellung be--en findet und eine Öffnung für ein Schloßzylinde-'-
oder dergleichen bzw. für einen Schlüssel freigibt;
b) jede Schloßnuß
vermag übee ein ausschließlich Schçenkbewegungen durchführendes Hebelsystem auf
den Fallenschaft einzuwirken.
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-Hierdurch wird nicht nur der Vorteil erreicht, daß sich die Schloßnüsse
in die jeweils genschte Funktionslage bringen lassen, und zwar ohne daß irgendwelche
Verstellarbeiten am Schloßwerk mittels Werkzeugen durchzuführen sind, sondern von
jeder Schloßnuß aus kann die Schwen,kbelfegung dieser IMß über ein einfach auszubildendes
Hebelsystem, das aus einem einzigen Hebel bestehen kann, auf den Fallenschaft übertragen
werden.
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Mehrere Schieber oder gar eine Ausrückschablone, die in untere schiedlichen
Ebenen zueinander im Schloßkasten angeordnet sind (oS 1 653 979 und 1.653 976),
sind bei dem erfindungsgemäßen Einstecktürschloß entbehrlich. Trotzdem läßt sich
das erfindungsgemäße Einstecktürschloß links und rechts verwenden.
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Da für die Übertragung der Schwenkbewegung der jeweils den Drückerdo-rn
aufnehmenden Schloßnuß nur ein einfacher, billig herzustellender Hebel Verwendung
finden kann, läßt sich das erfindungsgemäße EinstecHUrschloß auch relativ kompakt
ausbilden, da ein besonderer Raum für die Verschiebung von großen und demgemäß sperrigen
Schiebern nicht vorgesehen zu werden braucht, wie dies bei den zum Stande der Technik
zählenden Bauarten der Fall ist.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß jede Schloßnuß mit dem ballig ausgestalteten Ende eines Nußhebels auf jeweils
einen um eine Achse nur schaxenkbar gelagerten Fallenbetätigungshebel einwirkt,
der seinerseits einen Fallenanschlag hintergreifen kann.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist jeder Fallenbetätigungshebel
als Winkelhebel ausgebildet. Hierdurch lassen sich die Bewegungen des Drückerdornes
leicht auf- den Fállenanschlag übertragen.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch
gekennzeichnet, daß der als Winkelhebel ausgebildete Fallenbetätigungshebel an seinem
kürzeren Hebelarm mit dem balligen Ende des Nußhebels zusamrnentuirlrt, wobei der
kürzere Hebelarm vorzugsweise mit einer dem balligen Ende entsprechenden Lagerstelle
versehen ist.
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Damit nach dem Loslassen des Drückerdornes nicht nur die betreffende
Schloßnuß in ihre Ausgangslage zurückschwenlçt, sondern auch der Fallenbetätigungshebel
dieser Bewegung folgt, ist bei einer Ausführungsform der Erfindung der Fallenbetätigungshebel
gegen die Rückstellkraft mindestens einer Feder schwenkbar gelagert.
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Gemäß einem weiteren IIerkmal der Erfindung' ist diese dadurch gekennzeichnet,
daß dem Fallenbetätigungshebel ein Anschlag zugeordnet ist, der die Nullstellung
des betreffenden Falle betätigungshebels festlegt.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform verlaufen die 5 Schwenkachsen
der Fallenbetätigungshebel parallel zueinander sowie parallel zu der jeweils zugeordneten
Mittenachse der Öffnungen für die Aufnahme des Drückerdornes.
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Jede Schloßnuß weist einen hebelförmigen Nußansatz auf, der dem mit
dem balligen Ende versehenen Nußhebel diametral gegenüberliegt, wobei auf den Nußansatz
eine Nußfeder einwirkt und außerdem mit dem Nußansatz ein stiftförmiger Vorsprung
verbunden ist, der in nutförmigen Bogenschlitzen des Schloßkastens geführt und gelagert
ist.
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In der Zeichnung ist die Erfindung - teils schematiscll - an einem
Ausführungsbeispiel veranschaulicht. Es zeigen: Fig. 1 eine Draufsicht auf ein Schloß
gemäß der Erfindung;
Fig. 2 eine Stirnansicht zu Fig. 1, teils im
Schnitt; Fig. 3 eine Draufsicht auf das geöffnete Schloß gemäß Fig. 1; Fig. 4 eine
Draufsicht entsprechend Fig. 3, wobei die Falle mittels des Drückerdornes in den
Schloßkasten hineinbewegt worden ist und Fig. 5 eine Draufsicht auf das aus den
Fig. 1 bis 4 ersichtliche Schloß, wobei der Fallenkopf mittels eines Schlüssels
ausgeschlossen, das Schloß also verriegelt worden ist.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in Anwendung auf ein links und
rechts brauchbares Einstecktürschloß veranschaulicht. Mit dem Bezugszeichen 1 ist
eine Stulpe bezeichnet, der mehrere Öffnungen 2 für die Aufnahme. von Befestigungsschrauben
zugeordnet sind.
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Das Bezugszeichen 3 bezeichnet insgesamt einen Schloßkasten, der in
üblicher Weise aus den Schloßblechen 4 und 5-besteht.
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Die Bezugszeichen 6 und 9 bezeichnen Gewindebuchsen für die Aufnahme
von aus Fig. 1 ersichtlichen Schrauben und die Bezugszeichen 7 und 8 sogenannte
Zylinderschraubenführungen.
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Der Fallenkopf 10 kann in üblicher Weise einseitig schräg verlaufend
ausgebildet sein und ist über einen Fallenschaft 11 im Schloßkasten 3 längsverschieblich
geführt.
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Wie insUesondere die Fig. 3 bis 5 erkennen lassen, wird der Fallenschaft
11 teilweise von einer Zuhaltung 12 übergriffen, die mit einer Aussparung größeren
Querschnittes 13 versehen ist.
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Die Aussparung 13 ist auf ihrem dem Fallenkopf 10 zugekehrten Ende
in ihrem mittleren Endbereich spatenförmig-- bei 14 -gestaltet. Diesem spatenförmigen
Abschnitt 14 ist ein sogenannter Tour-Stift 15 zugeordnet, der je nach Schließrichtung
und Betätigung der Schloßmechanik unterscljiedliche Stellungen
einnehmen
kann, die aus den Fig. 3 bis'5 deutlich zu ersehen sind.
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Dem Fallenkopf 10 ist eine bügelförmig gestaltete Feder 16 zugeordnet,
die über eine augenförmige Auskröpfung 17 auf einem Vorsprung 19 gelagert ist. Mit
dem Bezugszeichen 16a is-t eine weitere bügelförmig gestaltete Feder veranschaulicht,
die ebenfalls über augenförmige Auskröpfungen 18 auf Vorsprünge 19 und 20 gelagert
ist. Die Feder 16a wird je nach Stellung der Zuhaltung 12 unterschiedlich verformt,
wie dies besonders deutlich aus den Fig. 3 bis 5 ersichtlich ist. Die Feder 16a
folgt der Zuhaltung 12, wenn diese nach einem Ausschließen des Fallenkopfes 10 durch
einen Schlüssel eine schräge Lage zur Schloßquermittenachse V - V einnimmt (Fig-.
5). Das freie, unter einem stumpfen Winkel abgekröpfte Ende 21 der Feder 16 liegt
federnd auf der Rückseite des Fallenkopfes 10 an. Die Feder 16 kann im übrigen als
Spiralfeder gestaltet sein.
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Wie-die Zeichnung erkennen läßt, ist auf jeder Seite der Schloßquermittenachse
V - V je eine Schloßnuß 22bzw. 23 angeordnet, die i4iblicher Weise eine Vierkantöffnung
24 bzw. 25 für die Aufnahme eines Drückerdornes aufweist. In die Öffnung 24 der
oberen Schloßnuß 22 ist schematisch der Querschnitt eines Drückerdornes eingezeichnet
worden.
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Die Schloßnüsse 22 und- 23 wirken über Nußhebel ,26 bzw. 27 über ballig
ausgebildete Enden 28 bzw. 29 auf je einen Winkelhebel 30 bzw. 31 ein. Jeder Winkelhebel
30 bzw. 31 ist über eine Achse 32 bzw. 33 nur schwenkbar in Richtung X bzw. Y gelagert.
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Wie die Zeichnung erkennen läßt, wirkt der Nußhebel 26 bzw. 27 jeweils
auf den kleineren Hebelarm 34 bzw. 35 der Fallenbetätigungshebel 30 bzw. 31 ein.
Die Fallenbetätigungshebel 30 bzw. 31 weisen an ihrem dem langen Hebelarm abgekehrten
Endabschnitt Vorsprünge 36 bzw. 37 auf, die mit Anschlägen 38 bzw. 39 zusammenwirken,
die fest mit dem Schloßgehäuse 3 verbunden sind
und die Schwenkbewegung
der Fallenbetätigungshebel 30 bzw. 31 über deren Nullage staus begrenzen.
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Die Fallenbetätigungshebel 30 bzw. 31 hintergreifen mit ihren langen
Hebelarmen Fallenanschläge 40 bzw0 41, die mit dem Fallenschaftsende fest verbunden
sind.
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Mit dem Bezugszeichen 42 bzw. 43 ist je ein Ansatz der Schloßnuß 22bzw.
23 bezeichnet. Diese Ansätze liegen den Nußhebeln 26 bzw. 27 diametral gegenüber
und teilen stiftförmige Vorsprünge 44 bzw. 45 auf, die in bogenförmigen Schlitzen
46 bzw.
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47 der Schloßbleche 4 bzw. 5 geführt und gelagert sind.
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Die Bezugszeichen 48 bzw. 49 bezeichnen Lagerstellen für die Nußfedern
50 bzw. 51. Die Gewindebuchsen 6 und 9 begrenzen beim Verschwenken der Schloßnüsse
22 und 23 den Weg der Nußfedern, damit die Schloßnüsse an ihrer jeweils tiefsten
Stelle nicht mehr durch die Federn belastet sind und tatsächlich durch die Erdschwere
die tiefste Lage einnehmen können. Die beiden Schloßnüsse werden nämlich ausschließlich
durch ihr Eigengewicht in die richtige Lage gebracht. Wird beipielsweise das aus
Fig. 3 ersichtliche Einstecktürschloß um 180 Grad um die Schloßouermittenachse V
- V gedreht, so bewegt sich die Schloßnuß 22 in eine Lage, entsprechend derjenigen,
die in Fig. 3 von der Schloßnuß 23 eingenommen wird, während die Schloßnuß 23 in
eine Lage schwenkt, die die Schloßnuß 22 in Fig. 3 einnimmt. Die bogenförmige Gestaltung
der Ausprägungen oder Auskröpfungen 4a, 5a ermöglicht es, daß sich die Schloßnüsse
22 und 23 in der erforderlichen Weise zu bewegen vermögen. Wie die Fig. 3 beispielsweise
erkennen läßt, verschließt die obere Schloßnuß 22 zum Teil die untere Öffnung für
einen ochloßzvlinder, während die untere Öffnung vollkommen freigegeben ist, so
daßder Zugang zu einem Schlüsselloch eines SchlolXzylindelrs freiliegt. Wie ersichtlich,
ist ein falsches Einrichten der Schloßteile niemals möglich, da sich die Schloßnüsse
automatisch in die schließgerechte Lage bewegen.
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Die untere Schloßnuß kann erforderlichenfalls durch einen Stift oder
durch eine Schraube in der Ruhestellung gehalten sein, wobei der Stift oder dergleichen
zur Schildbefestigung dienen kann und durch die Öffnung für den Drückerdorn der
unteren Schloßnuß gesteckt wird.
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Gleichfalls geht aus der Zeichnung hervor, daß das Schließwerk sehr
einfach aufgebaut worden ist. trotz der Anordnung von zwei Schloßnüssen, ist die
Bewegungsübertragung nicht kompliziert. Die von dem Drückerdorn auf die obere Schloßnuß
ausgeübten Drehbewegungen werden durch Verschwenken des oberen Fallenbetätigungshebels
auf den Fallenschaft und damit auf den Fallenkopf übertragen. Die Fig. 4 zeigt eine
Stellung der Schloßteile, bei welcher der Drückerdorn-ganz niedergedrückt ist, während
in Fig. 5 das mittels eines Schlüssels verriegelte Schloß veranschaulicht ist. Die
Zuhaltung 12 ist hierbei nach oben geschwenkt und nimmt einen spitzen Winkel' zur
Schloßquermittenachse V - V ein. In dieser Stellung kann der Drückerdorn ruhig herabgedrückt
werden. Der obere Fallenbetätigungshebel faßt bei dieser Stellung der Schließwerksteile
leer am Fallenschaft vorbei.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, in der Zeichnung und in den
nachfolgenden Patentansprüchen offenbarten Merkmale des Anmeldungsgegenstandes können
sowohl einzeln als auch in beliebigen Kombinationen untereinander für die Verwirklichung
der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.
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Patentansprüche