wendig macht. Es wurde, von der Überlegung aus-
Patentanspnich: gegangen, daß bei Binnenfrachtschiffen, die außer
ihren Laderäumen noch vollkommen geschlossene
Einrichtung zur Seeüberführung von Binnen- oder verschließbare Hohlräume in den Endschiffsfrachtschiffen
im unbeladenen Zustand, da- 5 bereichen, im Doppelboden oder in den Wallgängen
durch gekennzeichnet, daß im Bereich an den Längsseiten haben, die genügend Auftrieb
der Laderäume (1; 4; 7) des Binnenschiffes, vor- für den unbeladenen Zustand des Schiffes geben,
zugsweise im Schiffsboden (3; 6; 11), verschließ- gar nicht eine Verstärkung der Schiffsverbände und
bare öffnungen (12; 13; 14) vorgesehen sind, zusätzliche Abdichtung der Laderaumluken notdurch
die die Laderäume während der See- io wendig ist, wenn die durch die Ladung und den
überführung mit dem Außenwasser stetig in Ver- Auftrieb der Laderäume sich ergebende Belastung
bindung stehen. des Schiffskörpers wegfällt Demgemäß besteht die
Erfindung darin, daß im Bereich der Laderäume des Binnenschiffes, vorzugsweise im Schiffsboden, ver-
15 schließbare öffnungen vorgesehen sind, durch die
die Laderäume während der Seeüberführung mit dem Außenwasser stetig in Verbindung stehen.
Dadurch sind die Laderäume eines Binnenschiffes
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur See- während der Seeüberführung geflutet, wodurch der
überführung von Binnenfrachtschiffen im un- 20 Tiefgang bis zu dem durch den Auftrieb der gebeladenen
Zustand. Binnenschiffe brauchen wegen schlossenen Hohlräume gegebenen Maß etwas größer
der von ihnen befahrenen vergleichsweise ruhigeren wird. Im übrigen sind sonstige konstruktive Maß-Gewässer
nicht für ebenso starke äußere Be- nahmen zur Verstärkung der Schiffsverbände entanspruchungen
ihrer Schiffsverbände gebaut zu sein behrlich. Auch können die Laderäume nicht mehr
wie Seeschiffe. Bei Binnenschiffen wird das Deck 35 ganz überflutet werden, weil sich das Wasser in den
seltener und weniger von Wasser überspült als bei Laderäumen immer nur bis zur Höhe des damit in
Seeschiffen. Verbindung stehenden Außenwassers einstellt. Die
Es kann aber vorkommen, daß Binnenschiffe auf Lukenabdeckungen brauchen also während der Seeeigenem Kiel und unbeladen über See fahren müssen, überführung nicht verstärkt und zusätzlich abwenn
sie z. B. mit Hilfe eines Seeschleppers oder 30 gedichtet zu werden; sie können dann sogar ganz
auch mit eigener Maschinenkraft von ihrer Bauwerft fehlen, weil auch das im Seegang von oben her zuzu
ihrem überseeischen Bestimmungsort gebracht strömende Wasser keine zusätzliche Belastung ergibt,
werden. Zu diesem Zweck mußten bisher aus den Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeich-
vorerwähnten Gründen besondere Maßnahmen zur nung in den F i g. 1 bis 3 beispielsweise schematisch
Verstärkung der Schiffsverbände und zur Abdichtung 35 dargestellt. Alle Figuren zeigen den Querschnitt
des Deckt., d. h. der Laderaumluken, getroffen wer- eines Binnenfrachtschiffes im Bereich des Ladeden.
Diese Maßnahmen sind relativ umständlich und raumes.
teuer, insbesondere bei solchen Binnenschiffen, die Bei der Ausführung nach Fig. 1 erstreckt sich der
im Deck große Laderaumluken haben. Die dafür Laderaum 1 über die ganze Breite des Schiffes bis
vorgesehenen Lukenabdeckungen sind im all- 40 an die Außenwände 2 und nach unten bis an den
gemeinen nicht ausreichend für die wasserdichte Schiffsboden 3.
Abdichtung. In diesem Zusammenhang ist es bei Bei der Ausführung nach F i g. 2 erstreckt sich
unbeladenen Seeschiffen üblich, dem antriebs- und der Laderaum 4 auch über die ganze Breite des
beanspruchungsmäßig ungünstigen Tiefgang und Schiffes bis an die beiderseitigen Außenwände 5,
Trimm durch Aufnehmen von Baliastwasser ent- 45 nach unten, jedoch nur bis zur Tankdecke des
gegenzuwirken. Ein solcher Ballast wird entweder Doppelbodens 6.
in besonderen Ballasttanks oder in den Laderäumen Bei der Ausführung nach F i g. 3 erstreckt sich
untergebracht (»Hansa«, 1962, Seiten 915 bis 917). der Laderaum 7 in Querrichtung nur bis zu den mit
Es sind schon Seeschiffe bekannt, die seitliche dem Lukensüll 8 fluchtenden beiderseitigen Innen-Laderäume
haben, die zur Erhöhung der Sinksicher- 50 wänden 9 der Wallgänge 10, nach unten bis zum
heit ständig durch Bodenöffnungen mit dem Außen- Schiffsboden 11.
wasser in Verbindnug stehen (s. französische Patent- Es können auch die Ausführungen nach den
schrift 488 024). Bei See-Kriegsschiffen sind Muni- F i g. 2 und 3 kombiniert werden, d. h. gleichzeitig
tionskammem bekannt, die durch Bodenventile jeder- ein Doppelboden und Wallgänge vorhanden sein,
zeit geflutet werden können (»Johows Hilfsbuch 55 Bei allen Ausführungen sind im Schiffsboden 3,11
für den Schiffbau«, S. 924). Es ist von Tankschiffen bzw. im Doppelboden 6 beiderseits der vertikalen
bekannt, daß zur Verringerung der Bewegung der Längsmittelebene des Schiffes öffnungen 12,14 vorflüssigen
Ladung Schlagschotte angeordnet werden gesehen, die durch Ventile 15 verschließbar sind,
(s. USA.-Patentschrift 3 499 410). Wenn ein solches normalerweise für den Verkehr
Diese bekannten Maßnahmen geben, da sie durch- 60 auf Binnengewässern bestimmtes und dafür bezügweg
bei Seeschiffen angewendet werden, keinen Hch der Stärke seiner tragenden Verbände gebautes
direkten Hinweis zur Seeüberführung von Binnen- Schiff in unbeladenem Zustand auf eigenem Kiel an
schiffen. einen überseeischen Bestimmungsort gebracht wer-
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe be- den soll, werden die Ventile 15 geöffnet Dadurch
steht darin, eine Einrichtung zur Seeüberführung 65 strömt das Wasser in die Laderäume 1, 4, 7 ein und
von Binnenschiffen vorzuschlagen, die eine Ver- steigt hier bis zur Höhe des Außenwassers an. Dabei
Stärkung der Schiffsverbände und eine zusätzliche ist der Tiefgang T des Schiffes in diesem Zustand
Abdichtung der Laderaumluken nicht mehr not- nur durch den Auftrieb der verschließbaren Hohl-