DE22458C - Seeschiff zum Transport von Schwimmkörpern, genannt Dockschiff - Google Patents
Seeschiff zum Transport von Schwimmkörpern, genannt DockschiffInfo
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- B63B—SHIPS OR OTHER WATERBORNE VESSELS; EQUIPMENT FOR SHIPPING
- B63B25/00—Load-accommodating arrangements, e.g. stowing, trimming; Vessels characterised thereby
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
Es wird die Construction von Schiffen bezweckt zum Seetransport von Schwimmkörpern
aller Art, wie Kähne, Leichterfahrzeuge, Pontons, Boote im weitesten Sinne, sowie auch
von grofsen schwimmenden Gegenständen, wie Tanks oder Cisternen, für sich verschifft oder
mit ihrer vollen Ladung.
Dieser Zweck wird erreicht durch die Combination eines schiffähnlich gebauten Körpers
mit Einrichtungen, wie dieselben ähnlich bei den Schwimmdocks angeordnet sind, durch
welche das ganze Schiff vermittelst Ein- und Auslassens von Wasserballast im Wasser gehoben
oder gesenkt werden kann, so dafs die zu transportirenden Körper schwimmend an ihren Platz im Schiffe getrieben werden können,
ohne zu diesem Zweck gehoben oder gesenkt werden zu müssen, wie dieses bei gewöhnlichen
Schiffen nothwendig ist.
Das in der Zeichnung dargestellte Dockschiff ist zur Aufnahme von vier Schwimmkörpern in
je zwei über einander liegenden Etagen eingerichtet. Dieselben Anordnungen eignen sich
auch für Dockschiffe, die mehr oder weniger als vier Schwimmkörper aufnehmen sollen, und
können die letzteren sowohl nach der Längsrichtung als auch nach der Querrichtung des
Dockschiffes eingeschifft werden.
Wie aus dem Aufrifs, Fig. 1, dem Grundrifs,
Fig. 2, und den Querschnitten, Fig. 3 bis 6, ersichtlich ist, wird der gröfsere Theil des Körpers
des Dockschiffes so eingerichtet, dafs derselbe als Schwimmdock von mehreren Etagen
(in der Zeichnung zweietagig) dienen und in jeder dieser Etagen wieder mehrere Schiffe (in
der Zeichnung in jeder Etage zwei) aufnehmen kann. Das Dockschiff wird mit einem dop-.
pelten Boden versehen, welcher den Behälter für den Wasserballast abgiebt, und wird durch
die verschiedenen Decks in Zwischenetagen und durch entweder der Länge oder der Quere
nach angeordnete Schotte in weitere Räume zur Aufnahme der einzelnen Schwimmkörper
abgetheilt. An beiden Enden des Dockschiffes sind wasserdichte Behälter angebracht, welche
Bug und Vordersteven des Dockschiffes bilden und gleich den Liiftbehältern eines Schwimmdocks
dazu dienen, das Schiff flott zu erhalten, wenn der mittlere Theil des Dockschiffes oder
das eigentliche Dock zur Aufnahme seiner Ladung völlig versenkt ist. Zu diesem Zweck
sind jene vorderen und hinteren Theile des Dockschiffes so eingerichtet, dafs sie in der
Höhe bedeutend über den mittleren Theil des Dockschiffes hinausragen und auf diese Weise
eine beträchtliche Schwimmkraft gewähren.
Bei dem in der Zeichnung dargestellten, für vier Schwimmkörper, die in der Längsrichtung
des Schiffes über einander zu liegen kommen, dienenden Dockschiffe ist ein Longitudinalschott
angeordnet, das über den ganzen mittleren Docktheil und auch durch den Vordertheil hindurch
bis zum Vordersteven läuft und so den mittleren Docktheil in vier separate Räume
theilt.
' Die Decklinie des mittleren Docktheiles dehnt sich über Vorder- und Hintertheil des Schiffes
aus und ist der Raum unter diesem Deck mit grofsen Oeffhungen versehen, durch welche die
Schwimmkörper in die unteren Dockräume eingeführt werden können, worauf die Oeffnungen
entweder vermittelst beweglicher, wasserdichter
Senkkästen, welche l ( gleichzeitig Luftbehälter
bilden, oder durch sonstige Abschlufsvorrichtungen aufgefüllt werden. Die Aufsenseiten der
eventuell, zur Verwendung gelangenden Senkkästen sind' den ■ Curven des Schiffes entsprechend
geformt und können dieselben einerseits durch eine schräge Gestalt des Deckes und entsprechende
Formung der Oberfläche der Kästen gegen das Deck festgekeilt, andererseits durch
Angeln, Haken, Zangen, Bolzen und andere geeignete Mittel befestigt werden.
Zum Abschliefsen der einzelnen Räume von einander, nachdem die Schwimmkörper eingebracht
worden sind, dienen wieder wasserdichte Schotte, welche in der Zeichnung als Querschotte angeordnet sind, entsprechend der
Lage der Schwimmkörper in der Längsrichtung des Schiffes, die aber bei einer anderen Lage
der Schwimmkörper eventuell zu Längsschotten werden können. In diesen Schotten befinden
sich an den entsprechenden Stellen Oeffhungen, durch welche die Schwimmkörper eingebracht
werden, welche Oeffnungen sodann durch geeignete Einrichtungen , wie Schiebethüren,
Schleusenschotte, Angel- oder Schleusenthore u. s. w., wasserdicht verschlossen werden können.
Die vorhin erwähnten Wasserballast-Tanks unter dem Boden des unteren Deckes sind sowohl
unter dem vorderen als auch unter dem hinteren Theil des Dockschiifes durchzuführen
und die Räume zwischen Unter- und Oberdeck im Vorderende vielleicht zu Kajüten und Kammern,
im Hinterende für Maschinen, Kessel- und Kohlenraum und zur Aufstellung der nothwendigen
Schiffsausrüstungen oder in ähnlicher Weise zu benutzen.
Auch die Bewegungskraft des Schiffes kann nach Belieben gewählt werden.
Das Einschiffen der Schwimmkörper soll für das gezeichnete Dockschiff im Nachstehenden
erklärt werden, wobei die Abänderungen, wenn das Dockschiff mit mehr oder weniger Etagen
über einander oder mit mehr oder weniger Räumen neben einander angeordnet ist, sich
von selbst ergeben.
Das Schanzkleid oder die Stützen des Central- oder Docktheiles des Schiffes werden niedergelegt
oder bei Seite geschoben, die Ballasttanks des doppelten Bodens gefüllt, ebenso der
mittlere Dockraum, um das Versenken des Oberdeckes des Schiffes zwischen den vorderen
und hinteren Theilen, welches den Boden der oberen Docks bildet, so weit zu ermöglichen,
dafs die auf dem Deck zu placirenden Schwimmkörper zu beiden Seiten des Längsschottes in
die richtige Lage geholt werden können. Sobald die Schwimmkörper passend und fest hingelegt,
festgemacht und in ihrer Lage gesichert sind, werden die Schanzkleidung oder die
Stützen wieder aufgerichtet. Jetzt wird das Wasser aus den Ballasttanks gepumpt und das
Schiff so weit gehoben, dafs genügend Wasser im Raum bleibt, um die einzunehmenden
Schwimmkörper flott zu erhalten. Sobald das Schiff genügend gehoben und der Länge nach
in die richtige Lage zur Aufnahme der Schwimmkörper gebracht ist, wird einer der beweglichen
vorderen Senkkästen herausgenommen, die Schottschleuse oder das Verschlufstbor der correspondirenden
Seite gehoben oder geöffnet und der Schwimmkörper in den Raum hineingeholt oder gestofsen. Jetzt wird die wasserdichte
Schließvorrichtung wieder verschlossen und derselbe Procefs mit dem Schwimmkörper
an der anderen Seite wiederholt.
Sind die Schwimmkörper an Bord, so werden die beweglichen vorderen Senkkästen wieder in
ihren Höhlungen gesichert. Das Wasser des Raumes wird sodann ausgepumpt und die
Schwimmkörper senken sich auf die vordem hergerichteten Unterlagen, Kielblöcke oder was
es sei.
Diese Operation, welche mit derselben Vorsicht auszuführen ist, wie das Setzen eines
Schiffes im Schwimmdock, wird vom Oberdeck aus geleitet vermittelst Luken oder Mannlöcher
mit wasserdichtem Verschlufs. Die Schwimmkörper werden ferner in ihrer Lage befestigt
durch die gewöhnlichen Befestigungsmittel, Laschen, Keile, Stützen etc.
Das Schiff mit seiner Ladung ist jetzt zum Inseegehen bereit. Die Operation des Ausschiffens
und Flottmachens der Schwimmkörper im Bestimmungshafen wird in derselben Weise
bewerkstelligt wie das Einschiffen, nur in umgekehrter Reihenfolge.
Die Anordnung des Dockschiffes läfst vielfache Modificationen zu, die von den gröfseren
oder kleineren Dimensionen desselben und von der Anzahl, Lage und Dimensionen der aufzunehmenden
Schwimmkörper abhängig sind, so dafs bei ganz kleinen Dimensionen das Längsschott ganz wegfallen und durch ein
starkes Kielschwein zu ersetzen sein wird, während bei ganz grofsen Dimensionen mehrere
Längs- bezw. Querschotte zur Verwendung gelangen werden.
Auch ist ersichtlich, dafs, obgleich das beschriebene Dockschiff häuptsächlich zum Transport
von schwimmenden Körpern bestimmt ist, der grofse, durch seine Docks gebotene freie
Raum bei Gelegenheit auch vortheilhaft verwendet werden kann, um Massenartikel und
Kriegsmaterial zu transportiren, wie z. B. grofse Kanonen mit ihren Plattformen, Truppen- und
Landungsfahrzeuge, grofse Explosionskörper, Tragbalken für Brücken und anderes grofses
Baumaterial.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:
Die Combination zu einem Dockschiff vona) einem mittleren eigentlichen Docktheil,- der durch Longitudinal- bezw. Querschotte in verschiedene Räume zur Aufnahme der zu transportirenden Schwimmkörper getheilt ist, wobei diese Räume durch wasserdichte, eventuell mit wasserdicht verschliefsbaren Oeffnungen versehene Schotte abgeschlossen sind;b) einem vorderen und einem hinteren Schiffskörper, deren Höhen die des mittleren Docktheiles überschreiten und die entweder mit theilweise beweglichen Senkkästen versehen s {luftbehälter als auch ; <diea6ri^o*derl-^r§rilassen der Schwimm-sind, welche sowohl a
als Wasserballasttanki
Oeffnungen zum Eii
körper durch wasserai
tungen zu verschliefsen sind; : ,c) einem unter dem ganzen Dockschiff hindurchgehenden doppelten Boden, welcher den Hauptbehälter für den Wasserballast abgiebt,durch welche Combination ein Transportschiff für Schwimmkörper aller Art hergestellt wird, in welches die letzteren schwimmend an ihren Platz getrieben werden können.Hierzu I Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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