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Automatische Blecheinfettungsmaschine mit Sprühvorrichtung Die erfindung
betrifft eine automatische Blecheinfettungsmaschine mit einem Gehäuse, das mindestens
eine Sprühvorrichtung sowie einen darunter angeordneten, zur Aufnahme der einzufettenden
bleche oder Backformen dienenden Gleitrost enthält, unter dem sich mindestens ein
Behälter für das Sprühmittel befindet, der ebenso wie die Sprühvorrichtung mit einer
durch einen Elektromotor antreibbaren Pumpe in Verbindung steht.
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Blecheinfettungsmaschinen dieser Art, die durch die DT-PS 1 275 974
und die US-PS 3 335 698 bekanntgeworden sind, leiden unter dem Mangel, daß sie sich
nicht ohne weiteres für eine Mehrzahl von Verarbeitungsaufgaben umrüsten lassen,
wie solche im neuzeitlichen Bäckereibetrieb zur Bestreitung eines vielfältigen Produktionsangebots
auftreten, und daß die zur Auskleidung von Backformen oder Blechen bzw. zum Überziehen
von backwaren verwendeten Fette flüssiger, halbflüssiger oder auch fester Konsistenz,
Trennmittel, wie Mehl, Wasser, Öl oder auch Fondant, eigelb, Sigelbemulsionen, auch
aus Pulver,
Glasiermittel aus Naturprodukten oder auf Glykosebasis
u.dgl. meist einer gesonderten vorbereitenden, homogenisierenden Zubereitung bedürfen,
bevor sie verarbeitet werden können, wobei der Wechsel zwischen verschiedenen Auskleidungs-
bzw. Uberziehmitteln meist sehr zeitraubend ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vorerwähnten Mängel
der bekannten Blecheinfettungsmaschinen zu beseitigen und e ine eine Blecheinfettungsmaschine
anzugeben, die sich in einfacher eise schnell auf unterschiedliche Verarbeitungsaufgaben
umrüsten läßt und eine vorbereitende Zusammenstellung und Homogenisierung der mit
ihr zu verarbeitenden Sprühmittel praktisch entbehrlich macht.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der unterhalb
des Gleitrostes angeordnete Sprühmittelbehälter ein Siphon-Düsen-Mischelement enthält,
das durch seitliche Öffnungen in einem ein an die Pumpe angeschlossenes Strahlrohr
umgebenden zylindrischen Mantel das SprUhmittel ansaugt und homogenisierend ausspritzt,
daß der Sprahmittelbehälter über eine Leitung an ein Sprühmittelwählventil angeschlossen
ist, das mit einer Mehrzahl von Sprühmittel-Ingredienz-Behältern über ftohrleitungen
in Verbindung steht und über eine zentral an ihn angeschlossene Leitung mit der
Pumpe verbunden ist.
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Eine Erweiterung der von der Blecheinfettungsmaschine durch einfache
und schnell durchführbare Umrüstung zu bewältigenden Verarbeitungsaufgaben läßt
sich dadurch erzielen, daß sie ein mit der Pumpe verbundenes Hauptwählventil enthält,
an das wahlweise das Siphon-Düsen-Mischelement oder eine zu einer von Hand bewegbaren
Sprühpistole führende Leitung oder eine zu der Sprühvorrichtung führende Sprühmittel-Zufuhrleitung
anschließbar ist, wobei in die das Hauptwählventil mit der Bumpe
verbindende
Leitung ein Überdruckventil eingeschaltet ist, das mit der Ansaugleitung der Pumpe
in Verbindung steht.
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Das Entfernen eines Sprühmittels aus dem Leitungssystem der Maschine
vor ihrer Umstellung auf die Verarbeitung eines anderen UprXlmittels kann man durch
einen die Drehrichtung des die Pumpe antreibenden Elektromotors umkehrenden Schalter
erleichtern.
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Um die Verteilung des Sprühmittels auf den Blechen bzw. Backformen
unterschiedlich steuerbar zu machen und insbesondere auch zu gewährleisten, daß
stets nur die Innenseiten der Backformen besprüht werden, ihre Außenflächen dagegen
im Sprühschatten liegen und somit fettfrei und sauber bleiben, empfiehlt es sich,
die Blecheinfettungsmaschine so auszubilden, daß die Sprühvorrichtung aus drei Düsensystemen
besteht, nämlich aus einem Düsensystem, das einen flachen, divergierenden Sprühstrahl
erzeugt, einem aus mehreren parallel gerichteten Kegel-Sprühdüsen bestehenden System
und einem aus mehreren Kegel-Sprühdüsen, deren Kegelachsen und damit Sprührichtung
verstellbar ist, bestehenden System, und daß die unterschiedlichen Sprüh-Systeme
über mindestens ein Wählventil mit der Sprühmittel-Zufuhrleitung verbindbar sind.
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Für die Verarbeitung von Sprühmitteln, die keiner Homogenisierung
vor der Durchführung des Sprühvorgangs bedürfen, läßt sich die Blecheinfettungsmaschine
in der Weise ausbilden, daß ein auf den Sprühmittelbehälter aufsetzbarer Hilfsbehälter
vorgesehen ist, auf dem die zu besprühenden Bleche, Backformen o.dgl.
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bewegbar sind und der über Abflußleitungen mit den Sprühmittel-Ingredienz-Behältern
verbunden ist.
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Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen.
In ihr zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische, vereinfachte Ansicht
der Blecheinfettungsmaschine; Fig. 2 in schematischer Darstellung das Rohrleitungssystem
der in Fig. 1 dargestellten Blecheinfettungsmaschine; Fig. 3 Einzelheiten des Anschlusses
einer Mehrzahl von Sprühmittel-Ingredienz-Behältern; und Fig. 4 eine vereinfachte
Anschlußmöglichkeit der Sprühvorrichtung an den Sprühmittelkreislauf.
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Der allgemeine Aufbau der Blecheinfettungsmaschine entspricht weitgehend
dem der bekannten Blecheinfettungsmaschine nach der bereits erwähnten US-PS 3 335
698. Auch hier ist ein Gehäuse 1 vorgesehen, das aus einer oberen Kammer 1a und
einer unteren Kammer ib besteht. Es ruht auf einem Gestell 2 mit den Füßen 2a, die
durch ein Bodenblech 2b zur Aufnahme der Sprühmittel-Ingredienz-Behälter 8a, 8b,
8c verbunden sind.
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Der Sprühmittelbehälter 11 ist in der oberen Kammer 1a des Gehäuses
1 angeordnet und vorzugsweise mit einem geneigt verlaufenden Boden versehen. Uber
dem Sprühmittelbehälter 11 befindet sich der Gleitrost 11a, auf dem die innen mit
einem Uberzug oder Auftrag eines Sprühmittels zu versehenden Bleche oder Backformen
abgestützt werden und sich gewünschtenfalls während des Sprühvorganges mit ihrer
offenen Seite nach oben unter der Sprühvorrichtung 9, 9a, 9b entlang bewegen können.
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Vorzugsweise an seinem tiefsten, dem Eingabeende der Kammer 1a für
die zu besprühenden Bleche oder Backformen benachbarten Ende enthält der Sprühmittelbehälter
11, der als Homogenisierbehälter dient, ein Siphon-Düsen-Mischelement 13. Dieses
besteht aus einem an die Pumpe 5 über die Leitungen 6a, ein Hauptwählventil 6, die
Leitung 10a, ein Uberdruckventil 10 und eine Leitung 5a anschließbaren, zentralen
Strahlrohr, das
konzentrisch von einem mit seitlichen, sich in axialer
Richtung erstreckenden, länglichen Öffnungen versehenen, zylindrischen Mantel umgeben
ist. Durch die Öffnungen wird das das Mischelement 13 in dem Sprühmittelbehälter
11 umgebende Sprühmittel siphonartig angesaugt, wenn durch die Leitung 6a dem Strahlrohr
Sprühmittel von der Pumpe 5 zugeführt wird, und parallel zu dem Strahlrohr in den
Behälter 11 ausgeblasen, wobei eine sehr schnelle und wirksame Homogenisierung des
dem Behälter 11 durch die Leitung 6a zugeführten Sprühmittels bewirkt werden kann.
Auf diesem Wege lassen sich 20 1 einer halbfesten Backformenfettzubereitung in 3
Minuten verflüssigen, so daß sie mittels der Sprühvorrichtung 9, 9a, 9b auf die
Bleche bzw. Backformen aufgetragen werden können.
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Es ist ferner ein Sprühmittelwählventil 3 vorgesehen. Dieses steht
über Leitungen 3a, 3b, 3c mit Sprühmittel-Ingredienz-Behältern 8a, 8b, 8c in Verbindung
und ist über eine zentral mit ihm verbundene Leitung 5b an die Pumpe 5 angeschlossen,
die von dem Elektromotor 4 über die Welle 4b angetrieben wird.
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Das Sprühmittelwählventil 3 läßt sich, unter jeweils automatischem
Abschluß der zu anderen Behältern führenden Leitungen entweder mit dem Behälter
11 oder je einem der Behälter 8a, 8b, 8c verbinden, so daß entsprechendes Sprühmittel
durch die Leitung 5b und die Pumpe 5 gefördert wird, hinter der in der Leitung 5a,
iOa ein Uberdruckventil 10 angeordnet ist, von dem überschüssiges Sprühmittel durch
die Leitungen lOb und 5b auf die Saugseite der Pumpe 5 zurückfließen kann.
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Hinter dem Uberdruckventil 10 ist über die Leitung 10a ein Hauptwählventil
6 angeschlossen. Dieses gestattet, das durch die Leitung 10a geförderte Sprühmittel
entweder über die Leitung 6a zum Zwecke des Homogenisierens dem Siphon-Ddsen-Mischelement
13 zuzuführen oder über die Leitung 6b und das Filter 7 und die Leitung 7a der Sprühvorrichtung
9, 9a, 9b oder über
die Leitung 6c der von Hand bewegbaren SpPhplstone
14, wobei stets nur der eine Anschluß freigegeben, die anderer r etoch unterbrochen
werden.
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Die Sprühvorrichtung enthält ein Sprühwählventil 9, mittels dessen
das jeweils gewünschte Sprühdüsen-System ausgewählt werden kann. Es-sind drei solcher
Sprühsysteme vorhanden, nämlich eines, das einen flachen, divergenten Strahl erzeugt
und sich z.B. für das Einfetten größerer ebener Bleche eignet, ein zweites, das
aus mehreren parallel gerichteten Kegel-Sprühdüsen besteht, und ein drittes, das
ebenfalls mehrere Kegel-Sprühdüsen umfaßt, deren Kegelachsen und damit deren Sprührichtung
jedoch verstellbar sind. Das jeweils anzuwendende Sprühsystem läßt sich der Beschaffenheit,
insbesondere der Konsistenz, des zu verarbeitenden Sprühmittels sowie der Form und
Anordnung der anzusprühenden Backformen bequem anpassen. Vorzugsweise wird das erste
Sprühsystem für die Verarbeitung leichter Sprühmittel, das zweite zum Auftragen
mittelschwerer Sprühmittel insbesondere auf die geraden Seitenwände von unter den
Düsen entlang bewegten Backformen und das dritte für schwere Sprühmittel benutzt,
wenn eine lokal unterschiedliche Beaufschlagung der Bleche oder Backformen zweckmäßig
ist.
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Das überschüssige Sprühmittel sammelt sich in dem Behälter 11 und
wird über die Absaugleitung 12 wieder in Umlauf gebracht.
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Wird das Hauptwählventil 6 auf die Leitung 6a geschaltet, so wird
halbfestes Sprühmittel mittels der Absaugleitung 12 abgesaugt und über die Leitungen
3d, 5b der Pumpe 5 zugeführt und von dort über das Überdruckventil 10 und die Leitung
10a wieder zurück zur Leitung 6a geleitet.
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Will man nach ausreichender Homogenisierung des Spruhmittels im Behälter
11 zum Sprühen desselben übergehen, so schaltet
man gemäß Fig. 4
das Hauptwählventil 6 nunmehr auf die Leitung 6b, nachdem mittels des Sprühwählventils
9 das gewünschte Sprühsystem eingeschaltet wurde.
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Soll dagegen ein anderes Sprühmittel als im Behälter 11 vorhanden
verarbeitet werden, z.B. eine Eiemulsion, die auf Backerzeugnisse aufgebracht werden
soll, so muß der Schalter 4a betätigt werden, der den Motor 4 und die Pumpe 5 in
entgegengesetzter Richtung umlaufen läßt, wodurch alle verbliebenen Reste an vorherbenutztem
Sprühmittel in den Behälter 11 zurückgesaugt werden, so daß saubere Leitungen und
Düsen für die Aufnahme z.B. der Eiemulsion aus dem Behälter 8a über die Leitung
3a und das Sprühmittelwählventil 3 zur Verfügung stehen. Jetzt erfolgt die Sprühmittelförderung
über die Leitung 3a zum Sprühmittelwählventil 3, zur Leitung 5b und zur Pumpe 5,
von dort über die Leitung 5a zum Überdruckventil 10, weiter über die Leitung 10a,
das Hauptwählventil 6, die Leitung 6b, das Filter 7 und die Leitung 7a zum Sprühwählventil
9 und von dort zu dem Sprühdüsensystem 9b.
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In diesem Fall kann ebenso wie bei Entnahme von Sprühmittel aus den
anderen Behältern 8b, 8c auf dem Behälter 11 ein Hilfsbehälter 15 (Fig. 3) angebracht
werden, der dann als Rücklaufsammelbecken dient und auf dem die zu besprühenden
Bleche, Backformen o. dglo bewegt werden können. Det Hilfsbehälter 15 ist über Rückflußleitungen
15a, 15b, 15c mit den Behältern 8a, 8b, 8c verbunden. Der Kreislauf vollzieht sich
dann über die mit folgenden Bezugszeichen versehenen Teile: 8a, 3, 5b, 5, 10, 10a,
6, 7, 7a, 9, 9a, 9b.
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Die Sprühpistole 14, die vorzugsweise in der aus Fig. 1 ersichtlichen
Weise über einen Schlauch 6c an das Hauptwählventil 6 angeschlossen ist, läßt sich
für eines der Sprühmittel aus den Behältern 11, 8a, 8b, 8c verwenden, z.B. um eine
Zuckerglasur auf Backwaren zu sprühen, die sich in einem Ofen
befinden,
wobei die Sprühpistole 14 über die backwaren gehalten und der an ihr angebrachte
Drücker zum Freigeben des Strahls betätigt wird. Der Strom des Sprühmittels durchläuft
dann die Teile lait folgenden Bezugszeichen: , 3b, 5b, 5, Da, 10, 10a, 6, tc, 14.
Ein solcher außerhalb der Blecheinfettungsmaschine durchführbarer Sprühvorgang läßt
sich unter Verbreiterung der Anwendungsmöglichkeiten der Maschine jederzeit durchführen,
ohne daß der Inhalt der dabei nicht benötigten Sprühmittelbehälter ausgewechselt
oder in anderer Weise in Mitleidenschaft gezogen zu werden braucht.
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Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Blecheinfettungsmaschine
und der in ihr enthaltenen Homogenisiervorrichtung besteht darin, daß sich mit ihr
Ausgangsmaterialien von praktisch bzw. nahezu fester Konsistenz ohne die otwendigkeit
einer zusätzlichen Erwärmungsvorrichtung verarbeiten lassen.
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Patentansprüche: