DE2155769B2 - Naphthylaminogruppen enthaltende s-Triazinderivate und deren Verwendung - Google Patents
Naphthylaminogruppen enthaltende s-Triazinderivate und deren VerwendungInfo
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Description
— N
X darüber hinaus ein Chloratom,
und worin
R1 und R2 jeweils für die Allyl- oder Methally!gruppe
stehen.
2. Verwendung von Naphthylaminogruppen enthaltenden s-Triazinderivaten der allgemeinen Formel
! nach Anspruch 1, wobei zusätzlich sowohl R1 als auch R2 auch Wasserstoff bedeutet, als Stabilisierungsmittel
für Vulkanisate aus vulkanisierbaren Kautschuk-Mischungen.
Die Erfindung betrifft naphthylaminogruppenhaltige 1,3,5-Triazinderivate und deren Verwendung als Stabilisierungsmittel
für Kautschuke enthaltende Erzeugnisse.
Es ist bekannt, daß Kautschuk-Vulkanisate mit zunehmendem Alter eine strukturelle Veränderung
erfahren, die zu einer Verminderung des Gebrauchswertes führt. Maßgebend für diese Veränderung ist der
Einfluß von Sauerstoff, Ozon, Licht und Wärme, einzeln oder in Kombination. Ist gleichzeitig eine dynamische
Beanspruchung der Kautschuk-Vulkanisate vorhanden, so verstärkt sich der Einfluß dieser Faktoren. Zur
Stabilisierung von Kautschuk gegen diese qualitätsmindernden Einflüsse sind eine ganze Reihe von
Substanzen bekannt, die unter dem Namen »Alterungsschutzmittel« zusammengefaßt werden.
Es ist auch bekannt, daß normale Arylamine, ζ. Β. α-
oder /3-Naphthylamine, keine oder nur sehr schwach wirkende Alterungsschutzmittel sind. Substituiert man
nun in den Naphthylaminen ein Wasserstoffatom durch einen Phenylring, so erhält man die wirksamen
Alterungsschutzmittel Phenyl-a-naphthylamin ( =
PAN) und Phenyl-0-naphthylamin (= PBN), die beide
aber den Nachteil besitzen, daß sie weiße oder helle Kautschuk-Vulkanisate unter Lichteinwirkung stark
verfärben. Bei rußhaltigen Mischungen führt die Entstehung verfärbender Substanzen zu gebrauchsmindernden
Ablärbungen, wenn die entsprechenden Vulkanisate in Berührung mit hellen oder hellfarbiger
Materialien, ζ. B. Papier, Kunststoffen oder Beschichtungsmaterialien,
z. B. Lacken, gebracht werden. Solche Kontaktverfärbungen sind beispielsweise in der Autoindustrie
bekannt und gefürchtet.
Auf der anderen Seite sind auch schon zahlreiche Derivate des 1,3,5-Triazins für verschiedene Verwendungszwecke
bereits bekannt geworden. Diese Triazinderivate besitzen beispielsweise in 2-, 4- und bzw. oder
ίο 6-Stellung Halogenatome sowie schwefel- und bzw.
oder stickstoffenthaltende Liganden; sie sind u. a. auch zur Verwendung als Stabilisatoren für organische
Stoffe, wie z. B. Polymere, geeignet (USA-Patentschriften 32 40 749, 32 45 992, 32 57 354, 34 18 272, 35 30 127,
britische Patentschrift 9 77 589, französische Patentschrift 6 75 785 u. a.). In der USA-Patentschrift 32 57 354
wird beispielsweise offenbart, daß man Naturkautschuk oder synthetischen Kautschuk, wie cis-Polyisopren-
oder Styrol-Butadien-Kautschuk, mit solchen Triazinverbindungen
gegen oxydativen Abbau schützen kann, die sich von Derivaten ableiten, welche Phenylgruppen
mit freien OH-Gruppen enthalten. Die Wirkung dieser Produkte ist offensichtlich an das Vorhandensein von
freien Phenolgruppen gebunden.
2> Es gibt noch eine Reihe anderer Triazinderivate, die
speziell zum Schutz von organischen Stoffen gegen ultraviolette Strahlung verwendet werden können (s.
deutsche Auslegeschriften 12 40 083 und 12 41452). Auch diese Verbindungen enthalten Phenylsubstituen-K)
ten mit freien OH-Gruppen.
Gegenstand der Erfindung sind Naphthylaminogruppen enthaltende s-Triazinderivate, wie sie im Anspruch
1 definiert sind.
Eine ähnlich aufgebaute s-Triazinverbindung, das Ji 2,4-Bis-(«-napvithylamino-6-ch!or-s-triazin, ist aus der
Literatur bekannt (C. A. 52, Seite 2728 s, linke Spalte). Diese Triazinverbindung und die entsprechende
jS-Naphthylamino-Verbindung können der schon zitierten
FR-PS 6 75 785 nicht explizit entnommen werden. Aus dem Zusammenhang können sie jedoch abgeleitet
werden, wenn man, ausgehend vom 2,4,6-Trichlor-1,3,5-triazin, dieses mit dem u. a. aufgelisteten Naphthylamin
so umsetzt, daß zwei Chloratome substituiert werden. Die beiden genannten Triazinverbindungen sind
brauchbare Stabilisierungsmittel für Kautschuk-Vulkanisate. Ihnen gegenüber besitzen die erfindungsgemäßen
Triazinderivate erhebliche technische Vorteile, wie aus den unten folgenden Beispielen und den dazu
gehörenden Vergleichen zu ersehen ist. Auch sind weitere s-Triazinverbindungen mit ähnlicher Struktur
bereits für andere Verwendungszwecke bekannt (GB-PS 7 29 448,8 25 017,10 13 223 und 11 21 124 sowie
US-PS 27 20 480).
Gegenstand der I.Windung ist weiterhin die Verwendung
von Naphthylaminogruppen enthaltenden s-Triazinderivaten gemäß Anspruch 2.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen werden auf konventionelle Weise hergestellt. Als Ausgangsprodukt
für die Synthese dient vornehmlich Cyanurchlorid, das zweckmäßigerweise zuerst mit einem Naphthylamin (<x
oder ß) in Gegenwart eines HCl-Acceptors zum 2-λ-(bzw.
/?)-Naphthylamino-4,6-dich!ortriazin umgesetzt wird. Im Falle der Synthese von 4,6-Bis-alkylmerkapto-2-(a
oder /?)-naphthylaminotriazin-Derivaten gemäß Anspruch wird dann weiter mit einem entsprechenden
Merkaptan in Gegenwart eines HCl-Acceptors umgesetzt. Man kann auch die Alkalisalze der Merkaptane
einsetzen.
Will man 2-(α oder 0)-Naphthylamino-6-aminosubstituierte
4-Chlortriazine gemäß Anspruch herstellen, so setzt man 2-(« oder j3)-Naphthylamino-4,6-dichlortriazin
mil Ammoniak bzw. einem entsprechenden Amin bei Temperaturen um etwa 50° C um. Als HCl-Acceptoren
dienen die eingesetzten Amine oder Basen der Alkali- oder Erdalkalimetalle.
Selbstverständlich kann man auch umgekehrt vorgehen, indem man Cyanurchlorid zuerst mit Ammoniak
bzw. einem entsprechenden Amin und anschließend mit einem Naphthylamin umsetzt
2-(« oder /?)-Naphthylamino-4-amino- bzw.
-4-(meth-)allylamino-6-alkylmerkaptotriazine gemäß Anspruch stellt man aus den entsprechenden 6-Chlortriazinen
und einem entsprechenden Merkaptan in
Gegenwart eines HCI-Acceptors her.
Im Falle der Herstellung von 2-(oc oder )3)-Naphthylamino^-chlor-e-alkylmerkaptotriazinen
gemäß Anspruch setzt man z. B. die entsprechenden 2,4-Dichlor-6-alkylmerkaptotriazine
mit α- bzw. J?-Naphthylamin in Gegenwart eines HCI-Acceptors um.
2-(x oder 0)-Naphthylamino-4,6-bis-amino- bzw.
-4-(meth-)allylamino-6-aminotriazine stellt man aus den 2-Naphthylamino-4-amino- bzw. -4-(meth-)allylamino-6-chlortriazinen
und Ammoniak bzw. den entsprechenden Aminen bei erhöhter Temperatur, vorzugsweise
über 60° C, her.
In der folgenden Liste sind 6 erfindungsgemäße und erfindungsgemäß verwendete (IN 46 und IN 39) Triazinverbindungen
aufgeführt.
Chiffre
Naphthylaminart
Schmelzpunkt
in C"
in C"
Aussehen
Ausbeule in %
IN 27
IN 28
IN 51
IN 54
IN 28
IN 51
IN 54
IN 47
IN 52
IN 46
IN 39
IN 39
ß-
ß-
ß-
ß-
SCH3 | —SCH, | 127-129 | weiße Kristalle | 62,0 |
SCH., | — SCH., | 178-179 | weiße Krislalle | 93,0 |
SCH., | -Cl | 155-156 | hellgelbe Kristalle | 84,5 |
SCH, | -Cl | 208-209 | hellgelbe Kristalle | 82,0 |
Allyl / |
||||
/
N |
-Cl | 135-136 | weiße Kristalle | 91,5 |
\ Allyl |
||||
Allyl / |
||||
/
N \ |
-Cl | 115 | weiße Kristalle | 87,5 |
\ Allyl |
||||
NlI2 | -Cl | 158-160 | weiße Kristalle | 90,5 |
NH2 | -Cl | 245-246 | weiße Kristalle | 93,0 |
Die Verbindungen mit den Chiffren IN 46 und IN 39 sind aus der oben zitierten britischen Patentschrift
8 25 017 abzuleiten. Die darin offenbarten halogenierten
Triazinverbindungen werden danach bei Textilfärbeverfahren zur Farbechtheitsverbesserung eingesetzt.
Im folgenden wird eine Herstellungsmöglichkeit beispielhaft beschrieben:
Man löst 196 g 2,4-Dichlor-6-methylmercapto-triazin in 1000 ml Aceton und kühlt auf 0°C ab. Eine Lösung
von 145 g Λ-Naphthylamiii in 750 ml Aceton tropft man
nun unter Rühren bei 0 bis 10°C hinzu, danach eine Lösung von 40,1 g NaOH in 400 ml H2O. Dabei erhöhl
man die Temperatur bis maximal 40°C. Nach 2 Stunden reagiert die Mischung neutral. Man gießt auf 2,51
Wasser und nutscht die gebildeten hellgelben Kristalle ab und trocknet sie bei 40°C im Vakuum. Die Ausbeute
von b-Methylmercapto^-ix-naphihylamino^-crilortriazin
beträgt 275 g, entsprechend 91% der Theorie. Der
t ist 20i bis 2050C
Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind Alterungsschutzmittel für Kautschuke. Als solche kommen
alle vernetzbaren natürlichen und künstlichen Kautschuke oder deren Mischungen in Frage, die sich z. B.
mit Peroxiden oder Schwefel und bzw. oder Schwefelspendern (wie z. B. Ν,Ν'-Dithiobismorphoün, Dipentamethylenthiuramtetrasulfid,
N.N'-Dithiobishexahydro-2H-azepinon-(2), 2-Benzthiazyldithio-B-morpholid) und
bekannten Vulkanisationsbeschleuniger-Systemen, gegebenenfalls in Gegenwart von Füllstoffen, vorzugsweise
sogenannten aktiven Füllstoffen oder Füllstoffgemischen, vulkanisieren oder vernetzen lassen; insbesondere
seien genannt Styrol-Butadien-Kautschuke (SBR), Naturkautschuk (NR), Nitrilkautschuke (NBR), Polybutadiene
(BR), Polyisoprene (IR), Polychloropene (CR), bekannte Polymere aus zwei Olefinen und gegebenenfalls
einem Polyenkohlenwasserstoff, insbesondere Dienkohlenwasserstoffen und Trans-Polypentenamcr
(siehe Zeitschrift KauKrhnk und Gummi. Kunststoffe
23, 502 ff. (1970)). Der Einsatz von Verschnitten aus mehreren Kautschuksorten ist möglich.
Als Vernetzungsmittel für geeignete Kautschuke oder Kautschuk-Mischungen kommen ai/Ch die bekannten
Peroxide, wie zum Beispiel Dicumylperoxod oder gegebenenfalls auch Oxide von zweiwertigen Metallen,
wie zum Beispiel Magnesium-, Zink- oder Bleioxide in Frage.
Als Beschleuniger für die Vulkanisation mit Schwefel können, wie bekannt — einzeln oder in Kombinationen
verwendet werden:
Benzthiazole (z. B. 2-Merkaptobenzthiazol, Dibenzothiazyldisulfid
und Sulfonamide des 2-Merkaptobenzthiazois)
Diphenylguanidin
2-Merkaptoimidazolin
Merkaptotriazine (z. B. Mono- und Di-merkapto-
triazine bzw. deren Sulfenamide, Disulfide und Polysulfide)
Thiurame (z. B. Tetraalkylthiuram-mono- bzw.
-disulfide).
Schwefel, Schwefelspender, Beschleuniger, Peroxide und gegebenenfalls Füllstoffe werden zur Vulkanisation
in üblichen Mengen eingesetzt. Die Vulkanisation wird bei den üblichen Temperaturen von etwa 100 bis etwa
3000C, insbesondere von 120 bis 24O0C und über die
übliche Zeitdauer ausgeführt. Hierfür kön nen alle in der Technik üblichen Verfahren und Vorrichtungen verwendet
werden, z. B. Heizung mit Heißdampf, Heißluft, im Salzbad, Fließbett, mit Ultrahochfrequenz und Dampfrohr.
Die Beschleuniger oder Beschleunigerkombinationen können gewünschtenfalls zusammen mit Zinkoxyd und
bzw. oder Stearinsäure eingesetzt werden.
Den Ausgangsmischungen können alle übrigen Zusätze wie Weichmacher, Mineralöle, Klebrigmacher,
Beschleunigeraktivatoren, wie Stearinsäure und gegebenenfalls Zinkoxyd, Wachse, Treibmittel, Farbstoffe,
spezielle Ozonschutzmittel und Pigmente zugemischt werden.
Füllstoffe, wie die in der Kautschuk verarbeitenden Industrie verwendeten Ruß-Sorten, weiterhin feinteilige
Kieselsäure, insbesondere in der Gasphase oder durch Ausfällung aus Alkalisilikat-Lösungen gewonnene Kieselsäure
und Silikate sowie hydrophobierte Kieselsäure und Silikate, ferner feinteilige Metalloxyde, einschließlich
Mischoxyde und Oxydgemische, weiterhin gegebenenfalls künstliche und natürliche Kreiden, Kaoline oder
Kieselkreiden können in die vulkanisierbaren Mischungen eingearbeitet werden.
Die erfindungsgemäßen Stabilisierungsmittel werden im allgemeinen in Mengen von 0,05 bis 10 Gewichtsteilen, bezogen auf 100 Gewichtsteile Polymeres,
verwendet; vorzugsweise kommen, mit gleichem Bezug, 0,1 bis 5 Gewichtsteile zum Einsatz, und zwar einzeln
oder in Mischung von mehreren. Diese Mittel können auch mit bekannten Antioxydantien oder Alterungsschutzmitteln
kombiniert werden. Solche Substanzen sind z. B.
Phenyl-<x-naphthylamin (PAN),
Phenyl-/?-naphthylamin (PBN),
N-Phenyl-N'-Cyclohexyl-p-phenylen-
Phenyl-/?-naphthylamin (PBN),
N-Phenyl-N'-Cyclohexyl-p-phenylen-
diamin,
N-Phenyl-N'-isopropyl-p-phenylen-
N-Phenyl-N'-isopropyl-p-phenylen-
diamin,
N-(1,3-Dimethylb'Uyl)-phenyl-p-phenylen-
N-(1,3-Dimethylb'Uyl)-phenyl-p-phenylen-
diamin.
6-Äthoxy-l^-dihyd.O-2^,4-trimethyl-
chinolin,
2,6-Di-terL-butyl-p-kresol und
4,4'-Dioxydiphenyl.
4,4'-Dioxydiphenyl.
Die vorteilhafte Anwendung wird in den folgenden Beispielen erläutert
ίο Beispiel I
Es wurden Vulkanisa te aus drei Naturkautschuk-Mischungen
hergestellt und geprüft. Sie enthalten entweder Phenyl-j3-naphthylamin (PBN) als Vergleich oder
IN 27 oder IN 28 (Tab. I) als erfindungsgemäße Verbindungen:
Mischungs | |
bestandteile | |
(in Gewichts | |
teilen) | |
Naturkautschuk (RSS I) | 100 |
Gefälltes Calciumcarbonat | 65 |
Stearinsäure | 2 |
Zinkoxid | 5 |
Titandioxid | 15 |
Dibenzothiazyldisulfic | 1 |
Tetramethylthiuram- | |
mor.osulfid | 0,1 |
Schwefel | 2,5 |
Alterungsschutzmittel | |
(PBN/IN 27/IN 28) | 1 |
Die Vulkanisation erfolgte bei 134°C und dauerte 20 Minuten. Die vulkanisierten Proben wurden 8 Tage bei
100°C in einem Wärmeschrank unter Luftumwälzung gealtert und auf Rißbildung untersucht. Die Prüfung
erfolgte nach De Mattia, DIN 53 522, Blatt 1 und 2 (entsprechend ASTM D 430 B oder Draft ISO-Recommendation
No. 172).
Bei der Messung der Anzahl Biegungen, die zum Erreichen der Stufe E gemäß DlN 53 522, Blatt 2,
4Ί erforderlich waren, wurden gefunden:
für Mischung mit PBN
für Mischung mit IN 27
für Mischung mit IN 28
für Mischung mit IN 27
für Mischung mit IN 28
7 000 Biegungen
8 750 Biegungen
10 000 Biegungen
10 000 Biegungen
Hier zeigt sich, daß die beiden verwendeten erfindungsgemäßen Substanzen IN 27 bzw. IN 28 den
Vulkanisaten einen erheblich höheren Widerstand gegen Biegerißbildung verleihen, als das in der
Gummi-Industrie weitgehend eingesetzte PBN.
Ein besonderer Vorteil dieser neuen Verbindungen ist die Tatsache, daß bei ihrem Einsatz als Alterungsschutzmittel
keine oder nur schwache Verfärbungen unter Lichteinwirkung auftreten, im Gegensatz zu PBN-haltigen
Vulkanisaten, die unter Lichteinwirkung stark verfärben, wie im folgenden Beispiel gezeigt wird:
Beispiel II
Einige Vulkanisatc aus Mischungen der folgenden Zusammensetzungen, die für die Prüfung auf Lichtstabililät
besonders geeignet sind, wurden auf Verfärbung unter Lichteinwirkung untersucht.
21 55 769 | Mischung |
in Gewichts | |
teilen | |
Naturkautschuk | 100 |
(First crepe) | 100 |
Naturkreide | 1 |
Stearinsäure | 5 |
Zinkoxid | 5 |
Titandioxid | 1 |
Dibenzothiazyldisulfid | |
Tetramethylthiuram- | 0,2 |
monosulfid | 2,2 |
Schwefel | |
Ailerungssehuizmiuei | 3 |
(PBN/BAN/IN 27/IN 28) | |
BAN = 2,4-Bis-(<x-naphthylamino)-6-chlor-5-triazin
Die Vulkanisation erfolgte bei 1500C und dauerte 20
Minuten. Die Vulkanisatproben wurden 96 Stunden der Belichtung in einem Xenotestgerät in Anlehnung an
DIN 53 388 bzw. Draft ISO Recommendation No. 759, ausgesetzt. Die Prüfung auf Verfärbung erfolgte bei
Raumtemperatur bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 60 bis 70%.
Ergebnis der Prüfung (hinsichtlich Farbe bzw Farbänderung):
2")
Mischung mit
PBN
PBN
BAN IN 27
IN 28
Beschreibung der Farbe
sehr stark
bräunlich gelb
Stand der Technik Erfindungsgemäß
PBN: 1 100
BAN: 2 060
BAN: 2 060
IN 47: 4 350
IN 46: 2 600
IN 46: 2 600
IN 39: 4 130
schwach gelblich
Insbesondere die Farbänderung der Vulkanisate aus der Mischung mit der Verbindung IN 28 ist nur sehr
schwach, sie kann etwa mit derjenigen von hochwertigen, nicht verfärbenden, aber keinen Ermüdungsschutz
gebenden Alterungsschutzmitteln verglichen werden.
Naphthylaminotriazine wirken als Ermüdungs- und Alterungsschutzmittel auch in weiteren Polymeren, z. B.
Gemischen aus ölgestrecktem Styrolbutadienkautschuk und Polybutadienkautschuk, wie sie in großem Umfang
für die Herstellung von Autoreifen (Laufflächen von Personenkraftwagen) benutzt werden.
Überraschenderweise wurde weiterhin gefunden, daß die Schutzwirkung gegen Zerstörung der Vulkanisate
durch Rißbildung bei dynamischer Beanspruchung ganz erheblich gesteigert werden kann, wenn ein Substituent
am Triazinring ein Chloratom ist. Dabei ist keine nachteilige Wirkung bezüglich der Nichtverfärbung der
Vulkanisate festzustellen.
Die Ermüdungsprüfung nach De Mattia (siehe Beispiel I) ergab nach 6 Tagen Heißluftalterung bei
100° C folgende, für das Rißwachstum der Länge nach
von 4 auf 8 mm erforderliche Biegungszahlen:
60
Auch in ungealtertem Zustand wird mit den erfindungsgemäßen Naphthylaminotriazinen ein bemerkenswerter
Ermüdungsschutz erzielt Für das Rißwachtstum (Länge) von 2 bis 4 mm wurden für die
gleichen fünf Alterungsschutzmittel folgende Werte ermittelt:
sehr schwach
gelblich
gelblich
Stand der Technik Erfindungsgemäß
PBN: BAN:
4 8 IN 47: 7 400
IN 46: 8 600
IN 46: 8 600
IN 39: 9 800
Für das Rißwachstum von 4 auf 8 mm (ohne Alterung) wurden folgende Werte gemessen:
Stand der Technik Erfindungsgemäß
IN 39: 18 800
PBN: 6 650 IN 47: 8 850
BAN: 9 625 IN 46: 15 300
BBN: 7 875
BBN = 2,4-Bis-(/?-naphthylamino)-6-chlor-s-triazin.
BBN = 2,4-Bis-(/?-naphthylamino)-6-chlor-s-triazin.
Die erfindungsgemäßen Naphthylamino-chlor-triazine
sind somit im Vergleich zu den bekannten Mitteln weitaus bessere Ermüdungsschutzmittel für Kautschuk
in ungealtertem und vorzugsweise in gealtertem Zustand.
Zu bemerken ist noch, daß alle Vulkanisate im Rahmen der Fehlergrenze der Bestimmung auf den
gleichen Spannungswert eingestellt waren, um vergleichbare Spannungsverhältnisse bei der Biegungsbeanspruchung
zu gewährleisten (s. dazu auch Tabelle in Beispiel IV).
Die Alterungsschutzwirkung der neuen Substanzen läßt sich auch an der Veränderung anderer Materialeigenschaften
bei der Heißluftalterung nachweisen:
Beispiel IV
Vulkanisate gemäß Beispiel III wurden der Heißluftalterung für eine Dauer von 6 Tagen bei 1000C
unterworfen und die prozentuale Veränderung (Zunah-
me) des Spannungswertes bei 200% Dehnung (M 200) und der Shore-A-Härte (SH) gemessen. Zum Vergleich
dienten das wirtschaftlich bedeutendste, auf dem Markt befindliche Stabilisierungsmittel N-Isopropyl-N'-phenyl-p-phenylendiamin
(IPP), das BAN und das BBN.
M 200 in % Zunahme |
SH in % Zunahme |
|
IPP BAN BBN |
171 120 103 |
21 11 7 |
IN 47 IN 52 IN 54 |
68 85 86 |
10 9 2 |
Durch Einsatz von erfindungsgemäßen Verbindungen läßt sich der Anstieg der Shore-Härte unter Heißlufteinwirkung
im Vergleich mit Verbindungen gemäß Stand der Technik stark reduzieren. Der gleichzeitig geringere
Anstieg des Spannungswertes bei 200% Dehnung zeigt, daß die Vulkanisate bei Verwendung von erfindungsgemäßen
Naphthylamino-chlor-triazinen durch die Einwirkung von Wärme und Sauerstoff wesentlich weniger
verhärten als bei Schutz durch die bekannten Verbindungen. Die Reduzierung der Verhärtung wird von der
Gummiartikel und Reifen herstellenden Industrie mit
großem Aufwand angestrebt, da die Verhärtung zu einer Verminderung der Gebrauchsdauer der Gummiartikel
führt.
Daß auch die erfindungsgemäßen Naphthylaminochlor-triazine
nur sehr geringe Farbänderungen ergebende Ermüdungsschutzmittel sind, wird im Beispiel V
gezeigt:
Vulkanisate, die die Alterungsschutzmittel IN 39, 46, 47,52 und 54 enthielten, wurden in der Rezeptur gemäß
Beispiel III und nach dem Verfahren, wie im Beispiel II angegeben, auf Farbänderungen geprüft. Das Aussehen
der Proben nach acht Tagen Belichtung war:
IPP tief dunkelbraun
IN 39 ganz schwach gelblich, kaum sichtbar
IN 46 schwach gelblich
IN 47 schwach gelblich
IN 52 nicht verfärbend
IN 54 ganz schwach gelblich, kaum sichtbar
BAN bräunlich gelb
Bei Einsatz der erfindungsgemäßen Verbindungen sind die Farbänderungen mit denjenigen vergleichbar,
die bisher bekannte, nicht verfärbende Alterungsschutzmittel, die aber keinen Ermüdungsschutz verleihen,
hervorrufen.
Claims (1)
1. Naphthylaminogruppen enthaltende s-Triazinderivate
der allgemeinen Formel
(a.ß)
worin bedeuten
X und Y jeweils Methylmercapto- und Äthylmercapto
oder die Aminogruppe
R1
Priority Applications (19)
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---|---|---|---|
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