DE2155685A1 - Verglasung für durch plötzliche Druckdifferenzen gefährdete Räume - Google Patents
Verglasung für durch plötzliche Druckdifferenzen gefährdete RäumeInfo
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- E06—DOORS, WINDOWS, SHUTTERS, OR ROLLER BLINDS IN GENERAL; LADDERS
- E06B—FIXED OR MOVABLE CLOSURES FOR OPENINGS IN BUILDINGS, VEHICLES, FENCES OR LIKE ENCLOSURES IN GENERAL, e.g. DOORS, WINDOWS, BLINDS, GATES
- E06B5/00—Doors, windows, or like closures for special purposes; Border constructions therefor
- E06B5/10—Doors, windows, or like closures for special purposes; Border constructions therefor for protection against air-raid or other war-like action; for other protective purposes
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Description
9. Nov. 1971
( Case 7-724O/R)
Verglasung für durch plötzliche Druckdifferenzen gefährdete
Räume.
Die Erfindung betrifft eine Verglasung für durch plötzliche Druckdifferenzen gefährdete Räume.
Plötzliche Druckdifferenzen können durch Verpuffungen,
Explosionen oder Detonationen verursacht werden, wobei die Geschwindigkeit des Druckanstieges bei Verpuffungeh
am kleinsten und bei Detonationen am grössten ist. Eine Verpuffung kann auch als"langsame Explosion" und
eine Detonation auch als "schnelle Explosion" bezeichnet werden.
Bekanntlich ergeben sich beim Bruch von gewöhn-
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lichem Fensterglas relativ grosse scharfkantige und daher gefährliche Splitter. Diese Gefahr kann durch die Verwendung
von sogenanntem Sicherheitsglas beseitigt oder zumindest herabgesetzt werden. Sicherheitsglas wurde jedoch bisher
für die Verglasung von explosionsgefährdeten Bauwerken und Räumen als ungeeignet angesehen. Ein Grund dafür liegt darin,
dass die Bruchfestigkeit von Sicherheitsglas ein Vielfaches derjenigen von normalem Fensterglas gleicher Dicke beträgt.
Dadurch kann im Explosionsfall der Staudruck die für Personen und Bauwerk zulässigen Grenzen überschreiten. Ferner
hat sich gezeigt, dass bei sehr schnell ablaufenden Explosionen (Detonationen) vorgespanntes Sicherheitsglas nicht
immer in ausreichend kleine Stücke zerbirst..Versuche haben
gezeigt, dass diese Gefahr durch Erhöhung der Glasdicke vermindert werden kann. Durch die Erhöhung der Glasdicke wird
jedoch der Staudruck zusätzlich erhöht.
Es wurde nun eine überraschend einfache Lösung des Problems gefunden, wie Sicherheitsglas doch für die Verglasung
von explosionsgefährdeten Bauwerken verwendet werden kann, ohne dass dadurch der Staudruck unzulässig erhöht wird
und ohne den Nachteil, dass bei schnellen Explosionsdruckwellen zu grosse Bruchstücke entstehen bzw. zu dicke Schei-.
ben verwendet werden müssen.
Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass Glasscheiben mit der "Zerfallcharakteristik von thermisch vorgespanntem
Glas verwendet werden und dass auf der Niederdruck-
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seite jeder dieser Scheiben mindestens ein scharfkantiger oder spitzer Anschlag aus zumindest stahlhartem Material montiert
ist, wobei der Abstand zwischen Scheibe und Anschlag kleiner ist als die maximale Auslenkung des unter dem
Anschlag befindlichen Scheibenbereichs, welche die Scheibe ohne Bruch gerade noch erleiden kann.
Die maximal zulässige Auslenkung der Scheibe, welche im wesentlichen durch das Scheibenformat (Fläche, Dicke ) und/
oder durch die Einspannung bestimmt ist, kann für die einzelnen Pormate berechnet und/oder empirisch ermittelt werden.
Der Abstand zwischen Scheibe und Anschlag soll anderseits nicht^ viel grosser sein als die maximal zu erwartenden Auslenkungen
der Scheibe durch Sturmbelastungen etc..
Die Erfindung macht sich die bekannte, jedoch
normalerweise unerwünschte Eigenschaft von vorgespanntem Sicherheitsglas
zunutze, welche darin besteht, dass derartiges Glas schon bei geringfügiger Verletzung seiner Oberfläche in sich
zerfällt.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnungsfiguren beispielsweise näher erläutert; es zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht eines erfindungsgemäss ausbildeten
Fensters,
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Pig. 2 einen Schnitt längs der Linie II - II der
Pig. I,
Fig. 5 einen vergrösserten Ausschnitt aus Pig. I,
Fig. 4 einen Schnitt längs der Linie IV - IV der
Fig. 2 und
Fig. 5 eine Detailvariante.
Fig. 5 eine Detailvariante.
In Fig. 1 und 2 sind bezeichnet: mit 1 die Wand eines Bauwerkes, mit 2 ein Fensterrahmen und mit 5 die in
diesem Rahmen gehalterte Scheibe. Den Fensterrahmen 1 quert darstellungsgemass im Zentrum parallel zur Schmalseite ein
Steg 4, der mit seinen beiden Enden am Rahmen befestigt ist und in seiner Mitte in einer Halterung 5 einen Bolzen 6 mit
auf die Scheibe 5 gerichteter Diamantspitze 7 trägt.
Wie aus den Fig. 5 und 4 detaillierter ersichtlich,
ist der Bolzen 6 in seiner Halterung 5 axial verschiebbar und mittels einer seitlichen Wurmschraube 9 in der gewünschten
Position fixierbar.
Die Scheibe 1 besteht aus vorzugsweise thermisch vorgespanntem Sicherheitsglas. Die Spitze 1 des Bolzens 6
kann durch einen Diamanten, Saphir, ein Hartmetallstück od. dgl. Hartstoff gebildet sein. Der Abstand d der Bolzenspite
7 von der Scheibenoberfläche wird so eingestellt, dass einerseits bei Sturmbelastung kein den Bruch auslösender
Kontakt zwischen Bolzenspitze und Scheibenoberfläche stattfinden kann und dass anderseits die Scheibe ohne Bruch
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bis auf die Bolzenspitze elastisch auslenkbar ist. Der Optimalabstand,
welcher zwischen diesen beiden Grenzen liegt, kann für
die verschiedenen Scheibenformate berechnet und/oder empirisch ermittelt werden.
Der Bolzen β bzw. dessen Spitze 7 muss nicht unbedingt
über dem Scheibenzentrum angeordnet sein. Er kann auch
seitlich hiervon positioniert werden, unter Umständen sogar in dem vom Fensterrahmen abgedeckten Bereich. Es muss nur
sichergestellt sein, dass die Scheibe beim Auftreten einer
Verpuffung, Explosion oder Detonation auf die Bolzenspitze geschleudert wird.
Gemäss Fig. 5 ist anstelle des Steges 4 (vgl. Fig. 1)
ein kurzer Arm 40 vorgesehen, welcher in der Mitte des einen der beiden längeren Fensterrahmenteile befestigt ist, über
die Scheibe 3 ragt und am Ende einen Bolzen 6 mit Saphirspitze 7 (in der Fig. unsichtbar) trägt. Der Abstand der
Saphirspitze ist wiederum so gewählt, dass die Scheibe 1 bei einer Explosion durch die Saphirspitze zerstört wird.
Selbstverständlcih kann der Bolzen durch ein anderes
geeignetes Element ersetzt werden, welches der Scheibe eine ausreichend harte Spitze oder Schneide darbietet. Die Scheibe selbst; kann federnd gehaltert sein, wodurch die Anforderungen
an ihre elastische Verformbarkeit herabgesetzt v/erden. Die Erfindung ist auch nicht auf thermisch vorgespanntes
Sicherheitsglas beschränkt. Es können alle Gläser verwendet werden, wolohe bei Verletzung ihrer Oberfläche in
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BAD ORIGINAL
ausreichend kleine Stücke zerfallen. Die Scheibendicke ist in weiten Grenzen frei wählbar; in der Regel wird man möglichst
dünne Scheiben einsetzen-. =
Versuche haben gezeigt, dass durch die erfindungsgemässe
Anordnung die Scheibenberstdrucke von thermisch vorgespanntem 6-7 mm dickem Sicherheitsglas auf etwa 1/5 bis
l/lO der normalen Tragfähigkeit der Scheibe reduziert werden
können.
Weitere Versuche haben gezeigt, dass die Scheibe
"^ erst dann zerbirst, wenn die Spitze ein Stück weit in sie eingedrungen
ist. Es ist daher unter Umständen möglich, die Spitze kontaktierend auf die im Ruhezustand befindliche.Scheibe aufzusetzen,
insbesondere wenn die Normalbelastungen (Vünddruck etc.) gering sind, wie dies z.B. bei Innenverglasungen oft der
Fall ist.
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Claims (1)
- Ansprüchef l.i Verglasung für durch plötzliche Druckdifferenzen gefährdete Räume, dadurch gekennzeichnet, dass Glasscheiben mit der Zerfallcharakeristik von thermisch vorgespanntem Glas verwendet werden und dass auf der Niederdruckseite jeder dieser Scheiben mindestens ein scharfkantiger oder spitzer Anschlag aus zumindest stahlhartem Material montiert ist, wobei der Abstand zwischen Scheibe und Anschlag kleiner ist als die maximale Auslenkung des unter dem Anschlag befindlichen Scheibenbereichs, welche die Scheibe -ohne Bruch gerade noch erleiden kann.2. Verglasung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen Scheibe und Anschlag nur geringfügig.weise grosser ist, als die bei maximal zulässiger Belastung, beispiels-' Sturmbelastung, auftretende Scheibenauslenlgung im Bereich des Anschlages.5. Verglasung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen Scheibe und Anschlag einstellbar ist.4. Verglasung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlagsspitze oder -kante durch einen Diamanten, Saphir,,Hartmetall od.dgl. gebildet ist.5« - Verglasung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,209821/0664dass der Anschlag über dem Scheibenzentrum angeordnet ist. 6. Verglasung nach Anspruch 5* ι— ■ ——»dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag auf einem den Scheiben- bzw. Fensterrahmen querenden Steg montiert ist.7. "Verglasung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei rechteckigen Scheiben der Anschlag in der Mitte der längeren Seite, im Abstand von etwa ein Zehntel bis ein Fünftel der Länge der kürzeren Scheibenseite vom Einspannrand derP Scheibe angeordnet ist.8. Verglasung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Glasscheibe eine Dicke von mindestens 5 mm aufweist.9· Verglasung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet dass die Scheibe elastisch gehaltert ist.209821 /0664Leerseife
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