DE2155491B2 - Kompositionen fuer die herstellung von lichtechten beschichtungen auf leder, kunstleder oder textilen materialien und deren verwendung - Google Patents
Kompositionen fuer die herstellung von lichtechten beschichtungen auf leder, kunstleder oder textilen materialien und deren verwendungInfo
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Description
R1-NH-CO-N
in der Ri einen linearen oder verzweigten, gesättigten oder ungesättigten Kohlenwasserstoffrest
mit 8 bis 20 C-Atomen und R2 und R3 ein Wasserstoffatom oder einen linearen oder
verzweigten, gesättigten oder ungesättigten, aliphatischen, araliphatischen, aromatischen
oder hydroaromatischen Kohlenwasserstoffrest, der auch Heteroatome, wie Sauerstoff oder
Schwefel enthalten kann, bedeuten,
wobei sich die Gewichtsprozente auf das Gesamtgewicht der Komponenten a bis c beziehen, sowie gegebenenfalls
wobei sich die Gewichtsprozente auf das Gesamtgewicht der Komponenten a bis c beziehen, sowie gegebenenfalls
d) Polyisocyanaten und
e) gegebenenfalls üblichen Zusatzstoffen, wie Katalysatoren und Verlauf, Netzwirkung, Haftung
oder Griff günstig beeinflussenden Hilfsmitteln.
2. Verwendung einer Komposition gemäß Anspruch 1 zum Zurichten von Leder oder Kunstleder.
3. Verwendung einer Komposition gemäß Anspruch 1 zur Herstellung von Kunstleder durch
Beschichtung eines textlien Materials.
55
Die Verwendung von Polyurethanen und/oder Polyharnstoffen zum Beschichten und Präparieren von
Textilien und Leder ist bekannt. So verwendet man organische Lösungen von Polyestern oder Polyesterurethanen
zusammen mit Polyisocyanaten, z. B. zur Herstellung von Lackleder.
Verwendet man höhermolekulare Polyurethane in Lösung ?nrn Beschichten von gegebenenfalls grundiertem
Leder, so erhält man infolge des geringen Feststoffgehaltes weniger glänzende Lederbeschichtungen,
die im allgemeinen zu einem klebrigen, gummiartigen Griff neigen, eine geringe Haftung auf der
Unterlage und eine ungenügende Heißreibechtheit ergeben. Außerdem bereiien höhermolekulare Polyurethane
in Lösungsmitteln, wie z. B. Estern und Ketonen, beim Aufspritzen auf Leder infolge Fädenbildung
Schwierigkeiten. Auch der damit verbundene schlechte Verlauf läßt zu wünschen übrig.
Werden dagegen niedermolekulare Polyurethane mit guter Löslichkeit in Form von konzentrierten Auftragen
auf das Leder gebracht, so beansprucht die Vernetzungsreaktion mit den isocyanatgruppenhaltigen Härtern
eine so lange Zeit, daß erst nach mehreren Stunden trockene, stapelfähige Leder vorliegen.
Auch der Zusatz von Nitrocellulose (DT-PS 8 70 479) zu solchen Polyurethanzurichtungen ist bekannt Hierdurch
wird einerseits die Trockenzeit merklich verkürzt, der Griff trockener und der Verlauf verbessert,
andererseits die Flexibilität und Dehnbarkeit der Filme reduziert.
Da bei der Verwendung der obengenannten Polyurethane und/oder Polyharnstoffe auch bei Zusätzen von
Nitrocellulose meist kein vollbefriedigender Griff erzielt wird, werden zur Griffverbesserung häufig
langkettige Verbindungen, wie z. B. Stearylalkohol, Stearylamin bzw. Stearylamid, eingesetzt. Diese Zusätze
geben den Lederzurichtungen einen schmalzigen Griff, vermindern jedoch den Glanz. Außerdem wird häufig
auf Grund mangelnder Verträglichkeit mit dem Polyurethan und/oder Polyharnstoff oder der Nitrocellulose
eine unerwünschte Tendenz zum Auswandern der Zusätze beobachtet, was mit einer Trübung des Filmes
und unerwünschten Oberflächeneffekten verbunden ist. Ein weiterer Nachteil ist, daß bei der Verwendung der
langkettigen Amine bzw. Amide Verfärbung der in den Zurichtungen enthaltenen Nitrocellulose auftritt und
keine lichtechten Beschichtungen erhalten werden.
Es wurde nun gefunden, daß bei der Verwendung von Harnstoff derivaten mit mindestens einer Ce- bis
C2o-Alkylgruppe in Leder- und Kunstlederzurichtungen aus Polyurethanen und/oder Polyharnstoffen in Kombination
mit Nitrocellulose glänzende, lichtechte Beschichtungen mit hervorragendem Griff erhalten
werden. Als weitere Vorteile sind die füllesteigernde Wirkung der Zurichtung und die Trennwirkung nach
Entfernung des Lösungsmittels hervorzuheben. Insbesondere
tritt bei diesen Zusätzen keine Verfärbung der in den Lederzurichtungen enthaltenen Nitrocellulose
ein.
Diese in den Leder- und Kunstleder-Zurichtungen mit i:u verwendenden griff- und fülleverbessernden Verbindungen
müssen den folgenden Punkten gerecht werden:
a) Gegenwart mindestens einer Ce- bis C2o-Alkylgruppe,
b) Gegenwart mindestens einer Harnstoffgruppierung.
Gegenstand der Erfindung ist somit eine Komposition für die Herstellung von lichtechten Beschichtungen
auf Leder, Kunstleder oder textlien Materialien, bestehend aus Lösungen in inerten organischen
Lösungsmitteln von
a) 8 bis 95 Gewichtsprozent Polyurethanen und/oder Polyharnstoffen mit endständigen Hydroxyl- bzw.
Aminogruppen und des Molekulargewichtsbereichs 1000 bis 200 000 oder mit endständigen
Isocyanatgruppen und des Molekulargewichtsbereichs 1000 bis 50 000, hergestellt durch Umsetzung
von mindestens zwei endständige Hydroxyl- und/oder Aminogruppen aufweisenden Verbindungen
des Molekulargewichtsbereichs 500 bis 20 000 mit Polyisocyanaten, gegebenenfalls unter Mitverwendung
von niedermolekularen Kettenverlänge-
rungsmiueln mit einem Molekulargewicht unter 500,
b) 3 bis 90 Gewichtsprozent Nitrocellulose,
c) 0,5 bis 25 Gewichtsprozent Harnstoffderivaten der allgemeinen Formel
R1-NH-CO-N
in der Ri einen linearen oder verzweigten, gesättigten oder ungesättigten Kohlenwasserstoff-Test
mit 8 bis 20 C-Atomen und R2 und R3 ein Wasserstoffatom oder einen linearen oder verzweigten,
gesättigten oder ungesättigten, aliphatischen, araliphatischen, aromatischen oder hydroaromatischen
Kohlenwasserstoffrest, der auch Heteroatome, wie Sauerstoff oder Schwefel enthalten
kann, bedeuten,
wobei sich die Gewichtsprozente auf das Gesamtgewicht der Komponenten a bis c beziehen, sowie
gegebenenfalls
d) Polyisocyanaten und
e) gegebenenfalls üblichen Zusatzstoffen, wie Katalysatoren und Verlauf, Netzwirkung, Haftung oder
Griff günstig beeinflussenden Hilfsmitteln.
Die vorliegende Erfindung betrifft ferner die Verwendung derartiger Kompositionen zum Zurichten von
Leder oder Kunstleder. Ferner betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung der genannten Kompositionen
zur Herstellung von Kunstleder durch an sich bekannte Beschichtung von textlien Materialien.
Die vorteilhaften Eigenschaften dieser Kompositionen beruhen auf der kombinierten Wirkung der Griff-
und Fülleverbesserung, der NichtVerfärbung von Nitrocellulose und der Trennwirkung, ohne daß eine
Verschlechterung des Echtheitsniveaus der anderen technologischen Eigenschaften eintritt. Die in den
Kompositionen enthaltenen Harnstoffderivate (allgemeine Struktur 1) werden durch Umsetzung von mono-
bzw. disubstituierten Aminen (allgemeine Formel II)
45
R1-NH-CO-N
(D
R3
HN
(Π)
55
wobei R2 und R3 für Wasserstoff oder einen linearen
oder verzweigten, gesättigten oder ungesättigten, aliphatischen, araliphatischen, aromatischen oder hydroaromatischen
Kohlenwasserstoffrest stehen, der auch Heteroatome wie Sauerstoff- oder Schwefelatome
enthalten kann, mit Isocyanaten der allgemeinen Formel
RiNCO
in der Ri einen linearen oder verzweigten, gesättigten
oder ungesättigten Kohlenwasserstoffrest mit 8 bis 20 C-Atomen bedeutet, hergestellt.
Beispiele fur die Harnstoffderivate sind Umsetzungsprodukte aus
Methylamin, Butylamin, AUylamin, Cyclohexylamin, Benzylamin, Piperidin, Morpholin,
Methylbenzylamin, Mono- und Diäthanolamin, Mono- bzw. Düsopropanolartiin, Mono- bzw.
Diisöbutanolamin
mit z. B. Decyl-, Tetradecyl-, Hexadecyl-, Stearyl- und
Oleylisocyanat
Die in den erfindungsgemäßen Kompositionen eingesetzten griff- und fülleverbessernden Harnstoffderivate
werden in der Regel in inerten organischen Lösungsmitteln, wie z. B. den in der Technik üblicherweise
als Lösungsmittel verwendeten Estern, Ketonen, aromatischen und cycloaliphatischen Kohlenwasserstoffen
und Chlorkohlenwasserstoffen gelöst und den Beschichtungsansätzen zugefügt Die Harnstoffverbindungen
werden in Mengen von 0,5 bis 25%, vorzugsweise 3 bis 15%, bezogen auf den Feststoffgehalt der
Spritz- bzw. Gießflotte, eingesetzt
Die Herstellung der in den erfindungsgemäßen Kompositionen enthaltenen, als Reaktionsprodukte von
Polyisocyanaten und Hydroxyl- und/oder Aminogruppen aufweisenden Verbindungen vorliegenden Polyurethane
und/oder Polyharnstoffe erfolgt nach den bekannten Verfahren der Polyurethanchemie durch
Umsetzung von endständigen Hydroxyl- bzw. Aminogruppen aufweisenden höhermolekularen Verbindungen
mit Polyisocyanaten, gegebenenfalls in Gegenwart von niedermolekularen Kettenverlängerungsmitteln.
Dabei können die Mengenverhältnisse der Reaktionspartner entweder so gewählt werden, daß endständige
Hydroxyl- bzw. Aminogruppen aufweisende Polyaddukte erhalten werden, oder auch so, daß isocyanatendständige
Polyaddukte erhalten werden. Erfindungsgemäß werden entweder endständige Hydroxyl- bzw. Aminogruppen
aufweisende Polyaddukte des Molekulargewichtsbereichs 1000 bis 200 000, insbesondere 15 000 bis
80 000, oder endständige Isocyanatgruppen aufweisende
Polyaddukte des Molekulargewichtsbereichs 1000 bis 50 000, insbesondere 2000 bis 20 000, eingesetzt
Bei der Herstellung der Polyurethane bzw. Polyharnstoffe können beliebige, mindestens zwei Hydroxyl-
und/oder Aminogruppen aufweisende Verbindungen des Molekulargewichtsbereichs 500 bis 20 000, bevorzugt
1000 bis 3000, eingesetzt werden. Beispiele für derartige Verbindungen sind die in der Polyurethanchemie
bekannten Polyester, Polyesteramine, Polyäther, Polythioäther, Polyacetale, welche gegebenenfalls bereits
Urethangruppierungen enthalten, oder auch endständige Hydroxyl- oder Aminogruppen aufweisende
Polysiloxane. Bevorzugt werden Polyester aus aliphatischen Diolen und aliphatischen Dicarbonsäuren,
wie z. B. Polyester aus Adipinsäure und einem Glycol, wie Äthylenglycol, Diäthylenglycol, Hexamethylendiol,
2,2-Dimethylpropandiol-lr3 usw. eingesetzt.
Als Polyisocyanatkomponente können die in der Polyurethanchemie bekannten Polyisocyanate, wie z. B.
Toluylendüsocyanate,
4,4'-Diisocyanatodiphenylmethan, Hexamethylendiisocyanat,
S-lsocyanatomethyl-SAS-trimethyl-cyclohexylisocyanat
usw.
eingesetzt werden. Als gegebenenfalls mttzuverwendende Kettenverlängerungsmittel mit einem Molekulargewicht
unter 500 können beliebige, mindestens zwei Hydroxyl- und/oder Aminogruppen aufweisende Verbindungen
eingesetzt werden. Bevorzugte Kettenver-
längerungsmittel sind Äthylenglycol, Diäthylenglycol,
Tetramethylendiol, Hexamethylendiol oder auch höherfunktionelle
Alkohole, wie Trimethylolpropan, Hexantriol.
Bei der mitverwendeten Nitrocellulose handelt es sich
sowohl um die esterlöslichen handelsüblichen Collodiumwollen, deren 3- bis 33%ige Lösungen in Butylacetat
(98 bis 100%) eine Viskosität von 500OcP ergeben, sowie aiie alkoholischen Wollen, deren 7- bis 28%ige
Lösungen in Äthanol (92 bis 94%) und Benzol im to Verhältnis 1 :1 eine Viskosität von 5000 cP haben. Die
in handelsüblichen Collodiumchips enthaltenen Weichmacher wirken sich dabei nicht störend aus.
Bei den gegebenenfalls mit einzusetzenden Polyisocyanaten handelt es sich um die in der Polyurethanchemie
bekannten Verbindungen, insbesondere jedoch solche mit niederem Dampfdruck, wte z. B. Dimerisations-
und Trimerisationsprodukte von mebrfunktioneJ-len
aliphatischen und/oder aromatischen Isocyanaten, wie Toluylendiisocyanat oder Toluylendiisocyanat mit
Hexamethylendiisocyanat, das Additionsprodukt von 3 Mol 2,4-Toluylendiisocyanat an 1 Mol Trimethylolpropan,
Tri-(4- Isocyanatophenyl)-thiophosphorsäureester, das aus Hexamethylendiisocyanat und Wasser zugängliche
Biurettriisocyanat oder auch technische Polyisocyanatgemische wie sie bei der Phosgenierung von
Anilin-Formaldehyd-Kondensaten erhalten werden.
Ebenso können geeignete Hilfsmittel, wie Katalysatoren, z. B. die NCO/OH-Reaktion beschleunigende
tertiäre Amine, Blei- oder Zinnverbindungen usw., die
Glanzwirkung verändernde Füllmittel, wie z. B. Kieselsäure, Aluminiumsilikat, Talkum, Kieselgur, Metallsalze
von Fettsäuren usw., sowie die üblichen Verlauf-, Netzwirkung und Haftung usw. günstig beeinflussende
Zusatzstoffe eingesetzt werden.
Geeignete Lösungsmittel für die Lederzurichtungen sind insbesondere beliebige, keine gegenüber Isocyanatgruppen
reaktionsfähige Gruppen aufweisende Lösungsmittel, wie
Aceton, Methylethylketon, Methylisobutylketon, Diisobutylketon, Tetrahydrofuran,
Essigsäureäthylester, Essigsäurebutylester, Methylbzw. Äthylglycolacetat, Dimethylformamid,
Methylen-, Äthylen- und Propylenchlorid,
aromatische Kohlenwasserstoffe usw.,
Essigsäureäthylester, Essigsäurebutylester, Methylbzw. Äthylglycolacetat, Dimethylformamid,
Methylen-, Äthylen- und Propylenchlorid,
aromatische Kohlenwasserstoffe usw.,
bei NichtVorhandensein von Isocyanatgruppen auch hydrocylgruppenhaltige Lösungsmittel, wie z. B. Isopropanal,
Äthanol.
Die Menge an Lösungsmitteln wird im allgemeinen so gewählt, daß die Lösungen rührbar sind und keine
Tendenz zur Ausbildung von Gel-Klümpchen zeigen. Unter »Lösung« werden in diesem Zusammenhang
bevorzugt Kolloidanteile enthaltende flüssige organische Systeme verstanden, in denen unlösliche Komponenten,
wie z. B. Füllstoffe, dispergit.rt enthalten sein können. Auch bei Abwesenheit unlöslicher Komponenten
können gelegentlich Trübungen auftreten, die die guten Eigenschaften der Zurichtung jedoch nicht
beeinträchtigen.
Die erfindungsgemäßen Kompositionen enthalten in der Regel 8 bis 95 Gewichtsprozent an Reaktionsprodukten
aus Polyisocyanaten und Hydroxyl- und/oder Aminogruppen aufweisenden Verbindungen, 3 bis 90
Gewichtsprozent an Nitrocellulose und 0,5 bis 25 Gewichtsprozent der näher gekennzeichneten Harn-Stoffderivate,
bezogen auf das Gesamtgewicht der drei genannten Komponenten.
Der Griff der Beschichtungen mit den erfindungsgemäßen Kompositionen kann zusätzlich beliebig durch Mitverwendung natürlicher, halbsynthetischer oder synthetischer, nieder- oder hochmolekularer Verbindungen, wie z. B. Polyvinylchloridmischpolymerisaten, Caprolactam, natürliche oder synthetische Wachse, Naturharze, in organischen Lösungsmitteln lösliche Polymerisate, Silikonöle und Alkohole mit einer längeren Wasserstoffkette von 8 bis 20 C-Atomen beeinflußt werden, Verlauf, Netzwirkung und Haftung der Beschichtungen können außer durch den Verdünnungsgrad und durch Zusätze von in organischen Lösungsmitteln löslichen Netzmitteln, wie z. B. Silikonöle, durch die Art der Lösungsmittel, d. h. durch deren Lösungsvermögen, Siedepunkt, Verdunstungszeit beeinflußt werden. Der Auftrag der Zubereitungen erfolgt nach den in der Praxis üblichen Auftragsmethoden für organisch gelöste Substanzen mittels Luftspritzpistole, AirJess-Spritzpistole, Gießauftrag durch eine Gießmaschine, durch Auftragswalzen oder Rakeln oder auch nach dem Umkehrverfahren. Ein Bügeln zwischen den Auftragen und am Schluß mit Rotations- oder hydraulischen Pressen bei dafür üblichen Temperaturen verbessert die Glätte und den Abschluß der Leder. Die Trocknung der einzelnen Aufträge kann bei normaler oder bis zu einer 1500C erhöhten Temperatur in Trockenkammern oder Trockenkanälen erfolgen. Die Auftragsmengen für Beschichtungen mit den beanspruchten Zubereitungen liegen je nach Saugfähigkeit des Leders und je nach gewünschtem Effekt normalerweise zwischen 5 und 50 g pro m2.
Der Griff der Beschichtungen mit den erfindungsgemäßen Kompositionen kann zusätzlich beliebig durch Mitverwendung natürlicher, halbsynthetischer oder synthetischer, nieder- oder hochmolekularer Verbindungen, wie z. B. Polyvinylchloridmischpolymerisaten, Caprolactam, natürliche oder synthetische Wachse, Naturharze, in organischen Lösungsmitteln lösliche Polymerisate, Silikonöle und Alkohole mit einer längeren Wasserstoffkette von 8 bis 20 C-Atomen beeinflußt werden, Verlauf, Netzwirkung und Haftung der Beschichtungen können außer durch den Verdünnungsgrad und durch Zusätze von in organischen Lösungsmitteln löslichen Netzmitteln, wie z. B. Silikonöle, durch die Art der Lösungsmittel, d. h. durch deren Lösungsvermögen, Siedepunkt, Verdunstungszeit beeinflußt werden. Der Auftrag der Zubereitungen erfolgt nach den in der Praxis üblichen Auftragsmethoden für organisch gelöste Substanzen mittels Luftspritzpistole, AirJess-Spritzpistole, Gießauftrag durch eine Gießmaschine, durch Auftragswalzen oder Rakeln oder auch nach dem Umkehrverfahren. Ein Bügeln zwischen den Auftragen und am Schluß mit Rotations- oder hydraulischen Pressen bei dafür üblichen Temperaturen verbessert die Glätte und den Abschluß der Leder. Die Trocknung der einzelnen Aufträge kann bei normaler oder bis zu einer 1500C erhöhten Temperatur in Trockenkammern oder Trockenkanälen erfolgen. Die Auftragsmengen für Beschichtungen mit den beanspruchten Zubereitungen liegen je nach Saugfähigkeit des Leders und je nach gewünschtem Effekt normalerweise zwischen 5 und 50 g pro m2.
Ein mit Anilinfarbstoff im Faß vorgefärbtes Rindoder Kalbnarbenleder mit Chromgerbung wird mit
einem Grundierungsansatz aus
150 Gewichtsteilen einer für Lederzurichtungen handelsüblichen Polymerisationdispersion mit 40%
eines Mischpolymerisates aus Butadien und Acrylnitril,
30 Gewichtsteilen eines handelsüblichen weichgemachten Kaseinglanzes und
820 Gewichtsteilen Wasser
durch Plüsch- oder Spritzauftrag grundiert. Auf das so grundierte »Anilin«-Leder wird der nachstehend aufgeführte
Appreturansatz durch Spritz- oder Gießauftrag aufgebracht:
66 Gewichtsteile einer 30%igen Essigesterlösung eines aus 50 Gewichtsteilen Adipinsäureäthylenglykolpolyester
der Hydroxylzahl 56,50 Gewichtsteilen Adipinsäurediäthylenglykolpolyester
der Hydroxylzahl 45 und 7,8 Gewichtsteilen Toluylen-2,4 und 2,6-diisocyanat, Isomerenverhältnis
65 :35, hergestellten Polyurethans,
75 Gewichtsteile einer 10%igen Lösung von handelsüblicher esterlöslicher Collodiumwolle in Buylacetat, die als 6%ige Lösung in Butylacetat 98/100%ig eine Viskosität von 5000 cP hat,
75 Gewichtsteile einer 10%igen Lösung von handelsüblicher esterlöslicher Collodiumwolle in Buylacetat, die als 6%ige Lösung in Butylacetat 98/100%ig eine Viskosität von 5000 cP hat,
50 Gewichtsteile einer 10%igen Lösung in Essigester eines N-Cetyl-N'N'-dibutyl-harnstoffs, hergestellt aus 1
Mol Cetylisocyanat und t Mol Dibutylamin,
20 Gewichtsteile einer 60%igen Lösung in Butylacetat eines aus 1 Mol Hexamethylendiisocyanat und 2 Mol Toluylendiisocyanat hergestellten Mischpolyadduktes des NCo-Gehaltes 10,2% und
20 Gewichtsteile einer 60%igen Lösung in Butylacetat eines aus 1 Mol Hexamethylendiisocyanat und 2 Mol Toluylendiisocyanat hergestellten Mischpolyadduktes des NCo-Gehaltes 10,2% und
789 Gewichtsteile Äthylacetat und Äthylglykolacetat im Verhältnis 1 :1.
Nach spätestens 10 Minuten Trocknung resultiert eine seidenglänzende, lichtechte Beschichtung mit
angenehm schmalzigem Griff und sehr guter Fülle. Ohne Zusatz der Harnstoffkomponente werden in der
Fülle stark und im Glanz leicht verminderte Zurichtungen mit leicht klebrigem Griff erhalten, die noch nach 30
Minuten nicht stapelbar sind.
Ein wie im Beispiel 1 grundiertes »Anilin«-Leder wird durch Spritz- oder Gießauftrag mit folgender Appretur
versehen:
100 Gewichtsteile einer 15%igen Lösung eines aus 100 Gewichtsteilen Adipinsäure-butandiol-l,4-polyester der
Hydroxylzahl 51 und 7,85 Gewichtsteile Toluylen-2,4
und 2,6-diisocyanat, Isomerenverhältnis 65 :35, hergestellten Polyurethans in einer Mischung aus gleichen
Teilen Methyläthylketon und Äthylacetat,
100 Gewichtsteile einer Collodiumlösung in Butylacetat mit einem Feststoffgehalt von 10% esterlöslicher Nitrocellulose, die als 18%ige Lösung in Butylacetat 98-bis 100%ig eine Viskosität von 5000 cP hat,
25 Gewichtsteile einer Paste von N-Stearyl-N'N'-Bis-(2-hydroxyäthyl)harnstoff, 20%ig in Xylol, hergestellt aus 1 Mol Stearylisocyanat und 1 Mol Diäthanolamin,
15 Gewichtsteile einer 60%igen Lösung in Butylacetat des in Beispiel 1 genannten Polyisocyanate,
760 Gewichtsteile eines Gemisches aus gleichen Teilen Äthylacetat und Äthylglykolacetat.
100 Gewichtsteile einer Collodiumlösung in Butylacetat mit einem Feststoffgehalt von 10% esterlöslicher Nitrocellulose, die als 18%ige Lösung in Butylacetat 98-bis 100%ig eine Viskosität von 5000 cP hat,
25 Gewichtsteile einer Paste von N-Stearyl-N'N'-Bis-(2-hydroxyäthyl)harnstoff, 20%ig in Xylol, hergestellt aus 1 Mol Stearylisocyanat und 1 Mol Diäthanolamin,
15 Gewichtsteile einer 60%igen Lösung in Butylacetat des in Beispiel 1 genannten Polyisocyanate,
760 Gewichtsteile eines Gemisches aus gleichen Teilen Äthylacetat und Äthylglykolacetat.
Man erhält auf diese Weise ein weiches geschmeidiges, lichtechtes Leder mit guter Fülle, welches bereits
nach 5 Minuten Trocknung ohne Schwierigkeiten stapelbar ist. Ohne Zusatzmittel werden weniger
gedeckte, etwas mattere, im Griff plastikartige, erst nach höchstens 20 Minuten Trockenzeit stapelbare
Lederzurichtungen erhalten.
Auf ein wie im Beispie:! 1 vorbehandeltes »Anilin«-Leder
wird folgender Appreturansatz aufgebracht:
ίο 100 Gewichtsteile einer 20%igen Lösung eines aus 100
Gewichtsteilen Adipiinsäurediäthylenglykolpolyester und 6,4 Gewichtsteilen Hexamethylendiisocyanat hergestellten
Polyurethans in einer Mischung aus gleichen Teilen Äthylacetat und Methyläthylketon,
100 Gewichtsteile einer 1O°/oigen Collodiumlösung in
Butylacetat, die als 14%iige Lösung in Butylacetal 98- bis
100%ig eine Viskosität von 500 cP hat,
30 Gewichtsteile einer 10%igen Lösung in Methylälhylketon eines N-Stearyl-N'N'-Bis-(2-hydroxyproyl)harnstoffs, hergestellt durch Umsetzung von 1 Mol Stearylisocyanat und 1 Mol Diisopropanolamin,
20 Gewichtsteile einer 75%igen Essigesterlösung eines aus 1 Mol Trimethylolpropan und 3 Mol Toluylendiisocyanat hergestellten Tri isocyanate,
30 Gewichtsteile einer 10%igen Lösung in Methylälhylketon eines N-Stearyl-N'N'-Bis-(2-hydroxyproyl)harnstoffs, hergestellt durch Umsetzung von 1 Mol Stearylisocyanat und 1 Mol Diisopropanolamin,
20 Gewichtsteile einer 75%igen Essigesterlösung eines aus 1 Mol Trimethylolpropan und 3 Mol Toluylendiisocyanat hergestellten Tri isocyanate,
750 Gewichtsteile eines Gemisches aus gleichen Teilen Äthylacetat und Äthylglykolacetat.
Es werden nach 15 Minuten Trockenzeit stapelbare, glänzende Leder mit schmalzigem, geschmeidigem Griff
und guter Fülle erhalten. Ohne Zusatz der Harnstoffkomponente können die weniger gefüllten und etwas
matteren, leicht klebrigen Leder erst nach 1 bis 2 Stunden gestapelt werden.
«9524/47:
Claims (1)
1. Komposition für die Herstellung von lichtechten Beschichtungen auf Leder, Kunstleder oder
texiilen Materialien, bestehend aus Lösungen in
inerten organischen Lösungsmitteln von
a) 8 bis 95 Gewichtsprozent Polyurethanen und/oder Polyharnstoffen mit endständigen
Hydroxyl- bzw. Aminogruppen und des Mole- ι ο kulargewichtsbereichs 1000 bis 200 000 oder mit
endständigen Isocyanatgruppen und des Molekulargewichtsbereichs 1000 bis 50 000, hergestellt
durch Umsetzung von mindestens zwei endständige Hydroxyl- und/oder Aminogrup- is
pen aufweisenden Verbindungen des Molekulargewichtsbereichs 500 bis 20 000 mit Polyisocyanaten,
gegebenenfalls unter Mitverwendung von niedermolekularen Kettenverlängerungsmitteln
mit einem Molekulargewicht unter 500,
b) 3 bis 90 Gewichtsprozent Nitrocellulose,
c) 0,5 bis 25 Gewichtsprozent Harnstoffderivaten der allgemeinen Formel
Priority Applications (10)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
BE791082D BE791082A (fr) | 1971-11-09 | Compositions pour le finissage du cuir naturel et artificiel | |
DE19712155491 DE2155491C3 (de) | 1971-11-09 | Kompositionen für die Herstellung von lichtechten Beschichtungen auf Leder, Kunstleder oder textlien Materialien und deren Verwendung | |
US00302628A US3823102A (en) | 1971-11-09 | 1972-10-31 | Mixtures of polyurethane or polyureas,nitrocellulose and urea derivatives for dressing natural and artificial leather |
CA155,716A CA983634A (en) | 1971-11-09 | 1972-11-02 | Compositions for dressing leather and artificial leather |
NL7214976A NL7214976A (de) | 1971-11-09 | 1972-11-06 | |
IT53846/72A IT973415B (it) | 1971-11-09 | 1972-11-07 | Composizioni per rifiniture di cuoio naturale e sintetico |
ES408356A ES408356A1 (es) | 1971-11-09 | 1972-11-08 | Procedimiento para la obtencion de composiciones para el aprestado de cuero natural y sintetico. |
JP11128972A JPS558543B2 (de) | 1971-11-09 | 1972-11-08 | |
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