DE2155491A1 - Kompositionen fuer leder- und kunstleder-zurichtungen - Google Patents
Kompositionen fuer leder- und kunstleder-zurichtungenInfo
- Publication number
- DE2155491A1 DE2155491A1 DE2155491A DE2155491A DE2155491A1 DE 2155491 A1 DE2155491 A1 DE 2155491A1 DE 2155491 A DE2155491 A DE 2155491A DE 2155491 A DE2155491 A DE 2155491A DE 2155491 A1 DE2155491 A1 DE 2155491A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- leather
- weight
- parts
- compositions
- urea
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D06—TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D06N—WALL, FLOOR, OR LIKE COVERING MATERIALS, e.g. LINOLEUM, OILCLOTH, ARTIFICIAL LEATHER, ROOFING FELT, CONSISTING OF A FIBROUS WEB COATED WITH A LAYER OF MACROMOLECULAR MATERIAL; FLEXIBLE SHEET MATERIAL NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D06N3/00—Artificial leather, oilcloth or other material obtained by covering fibrous webs with macromolecular material, e.g. resins, rubber or derivatives thereof
- D06N3/12—Artificial leather, oilcloth or other material obtained by covering fibrous webs with macromolecular material, e.g. resins, rubber or derivatives thereof with macromolecular compounds obtained otherwise than by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds, e.g. gelatine proteins
- D06N3/14—Artificial leather, oilcloth or other material obtained by covering fibrous webs with macromolecular material, e.g. resins, rubber or derivatives thereof with macromolecular compounds obtained otherwise than by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds, e.g. gelatine proteins with polyurethanes
- D06N3/142—Artificial leather, oilcloth or other material obtained by covering fibrous webs with macromolecular material, e.g. resins, rubber or derivatives thereof with macromolecular compounds obtained otherwise than by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds, e.g. gelatine proteins with polyurethanes mixture of polyurethanes with other resins in the same layer
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08L—COMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
- C08L75/00—Compositions of polyureas or polyurethanes; Compositions of derivatives of such polymers
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C14—SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
- C14C—CHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
- C14C11/00—Surface finishing of leather
- C14C11/003—Surface finishing of leather using macromolecular compounds
- C14C11/006—Surface finishing of leather using macromolecular compounds using polymeric products of isocyanates (or isothiocyanates) with compounds having active hydrogen
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Dispersion Chemistry (AREA)
- Polymers & Plastics (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Textile Engineering (AREA)
- General Chemical & Material Sciences (AREA)
- Polyurethanes Or Polyureas (AREA)
- Synthetic Leather, Interior Materials Or Flexible Sheet Materials (AREA)
- Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)
- Paints Or Removers (AREA)
- Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)
Description
Wr/KK 8i ijcv. üü
Kompositionen für Leder- und Kunstleder-Zurichtungen
Die Verwendung von Polyurethanen und/oder Polyharnstoffen
zum Beschichten und Präparieren von Textilien und Leder ist bekannt. So verwendet man organische Lösungen von Polyestern
oder Polyesterurethanen zusammen mit Polyisocyanaten, z.B. zur Herstellung von Lackleder.
Verwendet man höhermolekulare Polyurethane in Lösung zum Beschichten
von gegebenenfalls grundiertem Leder, so erhält man infolge des geringen Feststoffgehaltes weniger glänzende
Lederbeschichtungen, die im allgemeinen zu einem klebrigen, gummiartigen Griff neigen, eine geringe Haftung auf
der Unterlage und eine ungenügende Heißreibechtheit ergeben. Außerdem bereiten höhermolekulare Polyurethane in Lösungsmitteln
wie z.B. Estern und Ketonen beim Aufspritzen auf Leder infolge Fädenbildung Schwierigkeiten. Auch der damit
verbundene schlechte Verlauf läßt zu wünschen übrig.
Werden dagegen niedermolekulare Polyurethane mit guter Löslichkeit
in Form von konzentrierten Aufträgen auf das Leder gebracht, so beansprucht die Vernetzungsreaktion mit den
isocyanatgruppenhaltigen Härtern eine so lange Zeit, daß
erst nach mehreren Stunden trockene, stapelfähige Leder vorliegen.
Le A 14 021, - 1 -
309819/1 100
Auch der Zusatz von Nitrocellulose (DP 870 479) zu solchen Polyurethanzurichtungen ist bekannt. Hierdurch wird einerseits
die Trockenzeit merklich verkürzt, der Griff trockener und der Verlauf verbessert, andererseits die Flexibilität
und Dehnbarkeit der Filme reduziert.
Da bei der Verwendung der obengenannten Polyurethane und/ oder Polyharnstoffe auch bei Zusätzen von Nitrocellulose
meist kein vollbefriedigender Griff erzielt wird, werdenzur Griffverbesserung häufig langkettige Verbindungen,
wie z.B. Stearylalkohol, Stearylamin bzw. Stearylamid eingesetzt. Diese Zusätze geben den Lederzurichtungen einen
schmalzigen Griff, vermindern jedoch den Glanz. Außerdem wird häufig auf Grund mangelnder Verträglichkeit mit dem
P Polyurethan und/oder Polyharnstoff oder der Nitrocellulose eine unerwünschte Tendenz zum Auswandern der Zusätze beobachtet,
was mit einer Trübung des Filmes und unerwünschten Oberflächeneffekten verbunden ist. Ein weiterer Nachteil ist,
daß bei der Verwendung der langkettigen Amine bzw. Amide Verfärbung der in den Zurichtungen enthaltenen Nitrocellulose
auftritt und keine lichtechten Beschichtungen erhalten werden.
Es wurde nun gefunden, daß bei der Verwendung von Harnstoffderivaten
mit mindestens einer Cq-C20-Alkylgruppe in Leder-
und Kunstlederzurichtungen aus Polyurethanen und/oder PoIyfc,
harnstoffen in Kombination mit Nitrocellulose glänzende, lichtechte Beschichtungen mit hervorragendem Griff erhalten
werden. Als weitere Vorteile sind die füllesteigernde Wirkung der Zurichtung und die Trennwirkung nach Entfernung
des Lösungsmittels hervorzuheben. Insbesondere tritt bei diesen Zusätzen keine Verfärbung der in den Lederzurichtungen
enthaltenen Nitrocellulose ein.
Le A 14 021 - 2 -
309819/1100
Die neuen griff- -und fülleverbessernden Verbindungen sind
durch folgende Punkte gekennzeichnet:
a) Gegenwart mindestens einer Cg-C^Q-Alkylgruppe,
b) Gegenwart mindestens einer Harnstoffgruppierung.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Kompositionen, enthaltend Reaktionsprodukte von Polyisocyanaten und endständige
Hydroxyl- und/oder Aminogruppen aufweisende Verbindungen vom Molekulargewicht 1000 bis 200 000, Nitrocellulose
und solche Harnstoffderivate, die
a) mindestens eine Cg-C20-Alky1gruPPe und·
b) mindestens eine Harnstoff gruppierung aufweisen.
Die vorliegende Erfindung betrifft ferner die Verwendung derartiger Kompositionen zum Zurichten von Leder und Kunstleder.
Ferner betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung der genannten Kompositionen zur Herstellung von
Kunstleder durch an sich bekannte Aufbringung auf textile Materialien.
Die vorteilhaften Eigenschaften dieser Kompositionen beruhen auf der kombinierten Wirkung der Griff- und Fülleverbesserung,
der Nichtverfärbung von Nitrocellulose und der Trennwirkung, ohne daß eine Verschlechterung des Echtheitsniveaus
der anderen technologischein Eigenschaften eintritt. Die Harnstoffderivate (allgemeine Struktur I) werden durch Umsetzung
von mono- bzw. disubstituierten Aminen (allgemeine Formel II)
mir
II
wobei
A 14 021 - 3 -
30981 9/1100
R2 und R3 für Wasserstoff, einen linearen oder verzweigten,
gesättigten oder ungesättigten, aliphatischen, araliphatischen, aromatischen oder hydroaromatischen Kohlenwasserstoffrest
stehen, der auch Heteroatome wie Sauerstoff- oder Schwefelatome enthalten kann,
mit Isocyanaten der allgemeinen Formel
R1NCO
in der
in der
R. einen linearen oder verzweigten, gesättigten oder ungesättigten Kohlenwasserstoffrest mit
8 bis 20 C-Atomen bedeutet, hergestellt.
Beispiele für die Harnstoffderivate sind Umsetzungsprodukte
aus Methylamin, Butylamin, Allylamin, Cyclohexyalamin, Benzylamin, Piperidin, Morpholin, Methylbenzylamin, Mono-
und Diäthanolamin, Mono- bzw. Diisopropanolamin, Mono- bzw, Diisobutanolamin mit z.B. Decyl-, Tetradecyl-, Hexadecyl-,
Stearyl- und Oleylisocyanat.
Die erfindungsgemäß eingesetzten griff- und fülleverbessernden
Kompositionen werden in der Regel in inerten organischen "Lösungsmitteln, wie VTB^ den in der Technik üblicherweise
als Lösungsmittel verwendeten Estern, Ketonen, aromatischen und cycloaliphatischen Kohlenwasserstoffen und Chlorkohlen-Wasserstoffen
gelöst und den Beschichtungsänsätzen zugefügt. Die Harnstoffverbindungen werden in Mengen von 0,5 bis 25 %f
vorzugsweise 3 bis 15 %, bezogen auf den Feststoff gehalt der Spritz- bzw. Gießflotte, eingesetzt.
Die Herstellung der erfindungsgemäß verwendeten Reaktionsprodukte von Polyisocyanaten und Hydroxyl und/oder Aminogruppen
aufweisenden Verbindungen vom Molekulargewicht 1000 bis 200 000 erfolgt nach den bekannten Verfahren der Polyurethanchemie
durch Umsetzung von endständigen Hydroxyl- bzw. Aminogruppen aufweisenden höhermolekularen Verbindungen mit PoIy-
Le A 14 021 - 4 -
309819/1 100
isocyanaten, gegebenenfalls in Gegenwart von niedermolekularen Kettenverlängerungsmitteln. Dabei können die Mengenverhältnisse
der Reaktionspartner entweder so gewählt werden, daß endständige Hydroxyl- bzw. Aminogruppen aufweisende
Polyaddukte erhalten werden, oder auch so, daß isocyanatendständige
Polyaddukte erhalten werden. Erfindungsgemäß werden entweder endständige Hydroxyl- bzw. Aminogruppen aufweisende
Polyaddukte des Molekulargewichtsbereichs 1000 bis 200 000, insbesondere 15 000 bis 80 000 oder endständige
Isocyanatgruppen aufweisende Polyaddukte des Molekulargewichtsbereichs 1000 bis 50 000, insbesondere 2000 bis 20 000,
eingesetzt.
Bei der Herstellung der Polyurethane bzw. Polyharnstoffe können
beliebige, mindestens zwei Hydroxyl- und/oder Aminogruppen aufweisende Verbindungen des Molekulargewichtsbereichs
500 bis 20 000, bevorzugt 1000 bis 3000, eingesetzt werden. Beispiele für derartige Verbindungen sind die in der Polyurethanchemie
bekannten Polyester, Polyesteramine, Polyäther, Polythioäther, Polyacetale, welche gegebenenfalls bereits
Urethangruppierungen enthalten, oder auch endständige Hy- -droxyl- oder Aminogruppen aufweisende Polysiloxane. Bevorzugt
werden Polyester aus aliphatischen Diolen und aliphatischen Dicarbonsäuren, wie z.B. Polyester aus Adipinsäure
und einem Glycol, wie Äthylenglycol, Diäthylenglycol, Hexamethylendiol,
2,2-Dimethylpropandiol-1,3, usw. eingesetzt.
Als Polyisocyanatkomponente können die in der Polyurethanchemie bekannten Polyisocyanate, wie z.B. Toluylendiisocyanate,
4,4'-Diisocyanatodiphenylmethan, Hexamethylendiisocyanat,
3-Isocyanatomethyl-3,5,5-trimethyl-cyclohexylisocyanat
usw. eingesetzt werden. Als gegebenenfalls mitzuverwendende Kettenverlängerungsmittel mit einem Molekulargewicht
unter 500 können beliebige, mindestens zwei Hydroxyl- und/oder Aminogruppen aufweisende Verbindungen
Le A 14 021 - 5 -
309819/1100
eingesetzt werden. Bevorzugte Kettenverlängerungsmittel sind Äthylenglycol, Diäthylenglyeol, Tetramethylendiol,
Hexamethylendiol oder auch höherfunktionelle Alkohole
wie Trimethylolpropan, Hexantriol.
Bei der mitverwendeten Nitrocellulose handelt es sich sowohl um die esterlöslichen handelsüblichen Collodiumwollen,
deren 3 bis 33 %±ge Lösungen in Butylacetat (98 bis 100 %) eine Viskosität von 5000 cP ergeben, sowie alle
alkoholischen Wollen, deren 7 bis 28 96ige Lösungen in Äthanol (92 bis 94 %) und Benzol im Verhältnis 1 : 1 eine
Viskosität von 5000 cP haben. Die in handelsüblichen CoI-lodiumchips
enthaltenen Weichmacher wirken sich dabei nicht störend aus.
Bei den gegebenenfalls mit einzusetzenden Polyisocyanaten handelt es sich um die in der Polyurethanchemie bekannten
Verbindungen, insbesondere jedoch solche mit niederem Dampfdruck, wie z.B. Dimerisations- und Trimerisationsprodukte
von mehrfunktionellen aliphatischen und/ oder aromatischen Isocyanaten wie Toluylendiisocyanat
oder Toluylendiisocyanat mit Hexamethylendiisocyanat, das Additionsprodukte von drei Mol 2,4-Toluylendiisocyanat
an ein Mol Trimethylolpropan, Tri-(4-Isocyanatophenyl)-Thiophosphorsäureester, das aus Hexamethylendiisocyanat
und Wasser zugängliche Biurettriisocyanat oder auch technische Polyisocyanatgemische wie sie bei der
Phosgenierung von Anilin-Formaldehyd-Kondensaten erhalten werden. '
Ebenso können geeignete Hilfsmittel wie Katalysatoren, z.B.
die NCO/OH-Reaktion beschleunigende tertiäre Amine, Bleioder Zinnverbindungen usw., die Glanzwirkung verändernde
Füllmittel, wie z.B. Kieselsäure, Aluminiumsilikat, Talkum, Kieselgur, Metallsalze von Fettsäuren usw. sowie die übli-
Le A 14 021 - 6 -
309819/1100
chen Verlauf-, Netzwirkung und Haftung usw. günstig beeinflussende
Zusatzstoffe eingesetzt werden.
Geeignete Lösungsmittel für die Lederzurichtungen sind insbesondere beliebige, keine gegenüber Isocyanatgruppen
reaktionsfähige Gruppen aufweisende Lösungsmittel, wie Aceton, Methyläthylketon, Methylisobutylketon, Diisobutylketon,
Tetrahydrofuran, Essigsäureäthylester,' Essigsäurebutylester, Methyl- bzw. Äthylglycolacetat,
Dimethylformamid, Methylen-, Äthylen- und Propylenchlorid, aromatische Kohlenwasserstoffe usw., bei Nichtvorhandensein
von Isocyanatgruppen auch hydroxyIgruppenhaltige
Lösungsmittel, wie z.B. Isopropanol, Ät/iianol.
Die Menge an Lösungsmitteln wird im allgemeinen so gewählt, daß die Lösungen rührbar sind und keine Tendenz
zur Ausbildung von Gel-Klümpchen zeigen. Unter "Lösung"
werden in diesem Zusammenhang bevorzugt Kolloidanteile enthaltende flüssige organische Systeme verstanden, in
denen unlösliche Komponenten, wie z.B. Füllstoffe, dispergiert
enthalten sein können. Auch bei Abwesenheit unlöslicher Komponenten können gelegentlich Trübungen auftreten,
die die guten Eigenschaften der Zurichtung jedoch nicht beeinträchtigen.
Die erfindungsgemäßen Kompositionen enthalten in der Regel von 8 bis 95 Gew.-# an Reaktionsprodukten aus Polyisocyanaten
und Hydroxyl- und/oder Aminogruppen aufweisenden Verbindungen vom Molekulargewicht 1000 bis 200 000, von 3 bis
90 Gew.-# an Nitrocellulose und von 0,5 bis 25 Gew.-^ der
näher gekennzeichneten Harnstoffderivate, bezogen auf das Gesamtgewicht der drei genannten Komponenten.
A 14 021 - 7 -
309819/1 100
§> 2155A91
Der Griff der Beschichtungen mit den erfindungsgemäßen Kompositionen kann zusätzlich beliebig durch
Mitverwendung natürlicher, halbsynthetischer oder synthetischer, nieder- oder hochmolekularer Verbindungen, wie
z.B. Polyvinylchloridmischpolymerisaten, Caprolactam, natürliche oder synthetische Wachse, Naturharze, in organischen
Lösungsmitteln lösliche Polymerisate, Silikonöle und Alkohole mit einer längeren Wasserstoffkette von 8
bis 20 C-Atomen beeinfluß werden, Verlauf, Netzwirkung und Haftung der Beschichtungen können außer durch den
Verdünnungsgrad und durch Zusätze von in organischen Lösungsmitteln löslichen Netzmitteln, wie z.B. Silikonöle,
durch die Art der Lösungsmittel, d.h. durch deren Lösungsvermögen, Siedepunkt, Verdunstungszeit beeinflußt, werden.
Der Auftrag der Zubereitungen erfolgt nach den in der
Praxis üblichen Auftragsmethoden für organisch gelöste Substanzen mittels Luftspritzpistole, Airless-Spritzpistole,
Gießauftrag durch eine Gießmaschine, durch Auftragswalzen oder Rakeln oder auch nach dem Umkehrverfahren.
Ein Bügeln zwischen den Aufträgen und am Schluß mit Rotations- oder hydraulischen Pressen bei dafür üblichen
Temperaturen verbessert die Glätte und den Abschluß der Leder. Die Trocknung der einzelnen Aufträge kann bei normaler
oder bis zu einer 1500C erhöhten Temperatur in Trockenkammern oder Trockenkanälen erfolgen. Die Auftragsmengen
für Beschichtungen mit den beanspruchten Zubereitungen liegen je nach Saugfähigkeit des Leders und
je nach gewünschtem Effekt normalerweise zwischen 5 und
ρ
50 g pro m .
50 g pro m .
Le A 14 021 - 8 -
309819/1 100
Ein mit Anilinfarbstoff im Faß vorgefärbtes Rind- oder Kalbnarbenleder
mit Chromgerbung wird mit einem Grundierungsansatz aus
150 Gewichtsteilen einer für Lederzurichtungen handelsüblichen Polymerisationdispersion mit 40 %
eines Misahpalymerisates aus Butadien und Acrylnitril,
30 Gewichtsteilen eines handelsüblichen weichgemachten Kaseinglanzes und
820 Gewichtsteilen Wasser
durch Plüsch- oder Spritzatiftrag grundiert. Auf das so grundierte
"Anilin"-Leder wird der nachstehend aufgeführte Appreturansatz
durch Spritz- oder Gießauftrag aufgebracht;
66 Gewichtsteile einer 30#igen Essigesterlösung eines aus
50 Gewichtsteilen Ädljpinsäureäthylenglykolpolyester der Hydroxylzahl
56, 50 Gewichtsteilen Adipinsäurediäthylenglykolpolyester der Hydroxylzahl 45 und 7,8 Gewichtsteilen Toluylen-2,4
und 2,6 diisocyanat, Isomerenverhältnis 65:35, hergestellten
Polyurethans,
75 Gewichtsteile einer lOJiigen Lösung von handelsüblicher
esterlöslicher Collodiumwolle in Buylacetat, die als 6%-ige
Lösung in Butylacetat 98/100%-ig eine Viskosität von 5000 cP
hat,
50. Gewichtsteile einer 1Oxigen Lösung in Essigester eines N-Cetyl-N'li1.
-dibutyl-harnstoffs, hergestellt aus 1 Mol Cetylisocyanat
und 1 Mol Dibutylamin,
Le A 14 021 - 9 -
309819/1100
20 Gewichtsteile einer 60#igen Lösung in Butylacetat eines
aus 1 Mol Hexamethylendiisocyanat und 2 Mol Toluylendiisocyanat
hergestellten Mischpolyadduktes des NCo-Gehaltes 10,2%
und
789 Gewichtsteile Äthylacetat und Äthylglykolacetat im Verhältnis
1:1
Nach spätestens 10 Minuten Trocknung resultiert eine seide::-
glänzende, lichtechte Beschichtung mit angenehm schmalzigem Griff und sehr guter Fülle. Ohne Zusatz der Harnstoffkomponente
werden in der Fülle stark und im Glanz leicht-verminderte
Zurichtungen mit leicht klebrigem Griff erhalten, die * noch nach 30 Minuten nicht stapelbar sind.
Ein wie im Beispiel 1 grundiertes "Anilin11-Leder wird durch
Spritz- oder Gießauftrag mit folgender Appretur versehen:
100 Gewichtsteile einer 15#igen Lösung eines aus 100 Gewichtsteilen Adipinsäure-butandiol-1,4-polyester der Hydroxylzahl
51 und 7,85 Gewichtsteile Toluylen-2,4",und 2,6-diisocyanat,
Isomerenverhältnis 65:35, hergestellten Polyurethans in einer Mischung aus gleichen Teilen Methyläthylketon und Äthylacetat,
100 Gewichtsteile einer Collodiumlösung in Butylacetat mit '
einem Feststoffgehalt von 10# esterlöslicher Nitrocellulose,
die als 18#ige Lösung in Butylacetat 98-100#ig eine Viskosität
von 5000 cP hat,
25 Gewichtsteile einer Paste von N-Stearyl-NlN'-Bis-(2-hydroxyäthyl)harnstoff,
20%-ig in Xylol, hergestellt aus 1 Mol Stearylisocyanat und 1 Mol Diäthanolamin,
Le A 14 021 - 10 -
30981 9/1100
15 Gewichtsteile einer 60#-igen Lösung in Butylacetat des in
Beispiel 1 genannten Polyisocyanate,
760 Gewichtsteile eines Gemisches aus gleichen Teilen Äthylacetat und Äthylglykolacetat.
Man erhält auf diese Weise ein weiches geschmeidiges, lichtechtes Leder mit guter Fülle, welches bereits nach 5 Minuten
Trocknung ohne Schwierigkeiten stapelbar ist. Ohne .Zusatzmittel werden weniger gedeckte,etwas mattere, im Griff plastikartige,
erst nach höchstens 20 Minuten Trockenzeit stapelbare Lederzurichtungen erhalten·
Auf ein wie in Beispiel 1 vorbehandeltes "Anilin"-Leder wird
folgender Appreturansatz aufgebracht:
100 Gewichtsteile einer 20#-igen Lösung eines aus 100 Gewichtsteilen
Adipinsäurediäthylenglykolpolyester ji:.^ 0,4 Gewichtsteilen
Hexamethylendiisocyanat hergestellten Polyurethans in einer Mischung aus gleichen Teilen Äthylacetat und Methyläthy
lketon,
100 Gewichtsteile einer 10#-igen Collodiumlösung in Butylacetat,
die als I4jl6-ige Lösung in Butylacetat 98-100%-ig eine
Viskosität von 5000 cP hat,
30 Gewichtsteile einer 10#-igen Lösung in Methyläthylketon
eines N-Stearyl-NINt-Bis-(2-hydroxyproyl)harnstoffs, hergestellt
durch Umsetzung von 1 Mol Stearylisocyanat und 1 Mol Diisopropanolaiin,
20 Gewichtsteile einer 75%-igen Essigesterlösung eines aus
Le A 14 021 - 11-
309819/ 1 100
2155A91
1 Mol Trimethylolpropan und 3 Mol Toluylendiisocyanat hergestellten
Triisocyanats,
750 Gewichtsteile eines Gemisches aus gleichen Teilen Äthylacetat und Äthylglykolacetat.
Bs werden nach 15 Minuten Trockenzeit stapelbare, glänzende Leder mit schmalzigem, geschmeidigem Griff und guter Fülle
erhalten. Ohne Zusatz der Harnstoffkomponente können die weniger gefüllten und etwas matteren, leicht klebrigen Leder
erst nach 1 bis 2 Stunden gestapelt werden.
Le A 14 021
Claims (3)
1) Komposition, enthaltend Reaktionsprodukte von Polyisocyanaten
und endständige Hydroxyl- und/oder Aminogruppen aufweisende Verbindungen vom Molekulargewicht
1000 bis 200 000, Nitrocellulose und solche Harnstoffderivate, die
a) mindestens eine Cg-CpQ-Alkylgruppe und
b) mindestens eine Harnstoffgruppierung
aufweisen.
2) Verwendung einer Komposition gemäß Anspruch 1 zum
Zurichten von Leder und Kunstleder.
3) Verwendung einer Komposition gemäß Anspruch 1 zur Herstellung von Kunstleder durch Aufbringung auf ein textiles
Material.
Le A 14 021 - 13 -
3,0 9,8 1 9/1100 QBfQINAL INSPECTED
Priority Applications (10)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
BE791082D BE791082A (fr) | 1971-11-09 | Compositions pour le finissage du cuir naturel et artificiel | |
DE19712155491 DE2155491C3 (de) | 1971-11-09 | Kompositionen für die Herstellung von lichtechten Beschichtungen auf Leder, Kunstleder oder textlien Materialien und deren Verwendung | |
US00302628A US3823102A (en) | 1971-11-09 | 1972-10-31 | Mixtures of polyurethane or polyureas,nitrocellulose and urea derivatives for dressing natural and artificial leather |
CA155,716A CA983634A (en) | 1971-11-09 | 1972-11-02 | Compositions for dressing leather and artificial leather |
NL7214976A NL7214976A (de) | 1971-11-09 | 1972-11-06 | |
IT53846/72A IT973415B (it) | 1971-11-09 | 1972-11-07 | Composizioni per rifiniture di cuoio naturale e sintetico |
ES408356A ES408356A1 (es) | 1971-11-09 | 1972-11-08 | Procedimiento para la obtencion de composiciones para el aprestado de cuero natural y sintetico. |
JP11128972A JPS558543B2 (de) | 1971-11-09 | 1972-11-08 | |
GB5143072A GB1382440A (en) | 1971-11-09 | 1972-11-08 | Compositions for dressing leather and artificial leather |
FR7239697A FR2159408B1 (de) | 1971-11-09 | 1972-11-09 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712155491 DE2155491C3 (de) | 1971-11-09 | Kompositionen für die Herstellung von lichtechten Beschichtungen auf Leder, Kunstleder oder textlien Materialien und deren Verwendung |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2155491A1 true DE2155491A1 (de) | 1973-05-10 |
DE2155491B2 DE2155491B2 (de) | 1976-06-10 |
DE2155491C3 DE2155491C3 (de) | 1978-02-23 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
US3823102A (en) | 1974-07-09 |
JPS4856801A (de) | 1973-08-09 |
BE791082A (fr) | 1973-05-08 |
NL7214976A (de) | 1973-05-11 |
IT973415B (it) | 1974-06-10 |
FR2159408A1 (de) | 1973-06-22 |
JPS558543B2 (de) | 1980-03-04 |
DE2155491B2 (de) | 1976-06-10 |
FR2159408B1 (de) | 1977-04-08 |
GB1382440A (en) | 1975-01-29 |
ES408356A1 (es) | 1975-10-01 |
CA983634A (en) | 1976-02-10 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE69615428T2 (de) | Polyurethan-Beschichtungen mit extrem niedriegen Gehalt an flüchtigen organischen Verbindungen | |
EP0024296B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von stabilen wässrigen Dispersionen von Oligo- oder Polyurethanen, sowie ihre Verwendung als Beschichtungsmittel für flexible oder nicht-flexible Substrate | |
DE69227245T2 (de) | Einkomponentige, thermoplastische polyurethanplastisolzusammensetzung | |
DE2637115A1 (de) | Verfahren zur herstellung von polyurethanharnstoffen | |
DE2136308A1 (de) | Hitzehärtende Überzugsmasse | |
DE2308015B2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Polyisocyanaten mit Biuretstruktur | |
DE2520814A1 (de) | Lichtstabilisierung von polyurethanen | |
EP0206217B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von lichtechten, lösungsmittelbeständigen Polyurethanharnstoffelastomerbeschichtungen im Reaktiv-Beschichtungsverfahren | |
DE2316454A1 (de) | Polyurethan-polyharnstoff-elastomere | |
DE2325825B2 (de) | Verfahren zur Herstellung vonvernelzten· licht- und lagerstabilen, wäßrigen Polyurethandispersionen | |
DE2612783B2 (de) | Biurete, Verfahren zu ihrer Herstellung und deren Verwendung | |
US3823102A (en) | Mixtures of polyurethane or polyureas,nitrocellulose and urea derivatives for dressing natural and artificial leather | |
DE1105157B (de) | Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen vernetzten Kunststoffen aus Saeurehydraziden und Isocyanaten | |
EP0406604B1 (de) | Verfahren zur Herstellung eines Beschichtungsmittels | |
DE2221170A1 (de) | Uretdiongruppen aufweisende polyurethan-polyharnstoffe | |
DE2256393B2 (de) | Terpolymerisate, bestehend aus Vinylchlorid, Vinylacetat- und Acrylesterstruktureinheiten | |
DE2155491C3 (de) | Kompositionen für die Herstellung von lichtechten Beschichtungen auf Leder, Kunstleder oder textlien Materialien und deren Verwendung | |
DE2138016C3 (de) | Zurichtung von Leder oder Kunstleder | |
DE69526633T2 (de) | Auf 2-methyl-1,5-pentandiamin basierenden Aldiminen und ihre Verwendung zur Herstellung von Polyharnstoffbeschichtungen | |
DE1154937B (de) | Verfahren zur Herstellung von Urethan- und Semicarbazid-Gruppierungen sowie Cyanursaeureringe aufweisenden, aus der Loesung verformbaren hochelastischen Polymeren | |
EP1122272A2 (de) | Lagerstabile Polyisocyanate | |
DE69901260T2 (de) | Uretedionderivat, es enthaltende härtbare Harzzusammensetzung und Verfahren zu seiner Herstellung | |
DE2159712C3 (de) | Stabilisierung von in Abwesenheit von Feuchtigkeit lagerfähigen Massen auf Polyurethanbasis | |
DE2117576A1 (de) | Diisocyanat-Polyadditionsprodukte | |
DE2309862A1 (de) | Verfahren zur n-methylolierung von diisocyanatpolyadditionsprodukten |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |