-
Ausleger für horizontale und vertikale Verschwenkung des Arbeitswerkzeuges
Die Erfindung betrifft einen Bagger mit Ausleger zur Betätigung eines Löffelstiels
und eines GrabgefäsEss zur Ausführung von Erdarbeiten, wobei der Ausleger aus einem
am Oberwagen des Baggers um eine horizontale Achse schwenkbar angelenkten Auslegerunterteil
und einem mit diesem über ein um eine in Fahrtrichtung horizontole Achse drehbares
Drehgelenk verbundenen Auslegeroberteil besteht, an dessen freiem Ende der Löffelstiel
mit Grabgefäß drehbar angelenkt ist.
-
Zur Ausführung schwieriger Erdarbeiten, wie z. B. der Herstellung
von Böschungen mit verschiedenen Neigungen oder von Profilgräben, bei denen die
Neigung verschiedene Winkel aufweisen-kann und wobei die schräge Grabenwand des
Profilgrabens und die daran anschließende Böschung unterschiedliche Winkel haben
und zum Niveauausglcich oder auch, wenn sich der zu ziehende Graben sehr nahe an
einer Mauer oder einem sonstigen Bauwerk oder festem Gestein entlangzieht, ist es
erforderlich, daß der Ausleger des Baggers in einer oder besser in zwei Ebenen geknickt
wird, damit er dicht an der Kante der Böschung oder des Grabens ent1ngfahren kann.
-
Es sind Einrichtungen bekannt, die es ermöglichen, Ausleger und Arbeitswerkzeuge
derart gegenläufig zu verdrehen bzw. zu verschwenken, daß mit dem Arbeitswerkzeug
im wesentlichen seitlich von dem Trägerfahrzeug' d. h. von dem Bagger gearbeitat
werden kann, so daß auch unmittelbar neben festem Mauerwerk und dergl. Hindernissen
Gräben gezogen werden können. Hierbei ist Jedoch Voraussetzung, daß der Bagger im
wesentlichen in der Horizontalen steht. Entfällt beim Weiterziehen des Grabens die
Notwendigkeit, in geringem Abstand von festen Hindernissen, wie z. B. Mauern, Bauwerken
usw. zu arbeiten, ist es aber erforderlich, daß Gräben oder auch Böschungen auch
auf größere Strecken niveaugerecht gezogen werden, so müssen hierfür andere Einrichtungen
vorgesehen werden.
-
Bei einer weiteren bekannten Einrichtung sind Einrichtungen angeordnet,
die einen Ausgleich zwischen dem zur Horizontalen ge neigten Bagger und dem in Niveau
zu betätigenden Werkzeug bewirken, die aber gesondert von den vorher beschriebenen
Einriehtungen angeordnet sind. Bei einer der bekannten Einrichtungen wird der ganze
Oberwagen gegenüber dem Fahrwerk hydraulisch verstellt. Eine solche Anordnung stellt
ein Sonderfahrzeug dar, das aufwendig und schon wegen der geringen Stückzahl teuer
ist.
-
Man hat versucht, diesen Nachteil dadurch zu vermeiden, daß man den
Ausleger in seinem Anlenkpunkt an der Plattform des Oberwagens nicht nur in Fahrtrichtung,
sondern auch mittels
eines weiteren Gelenks quer dazu schwenkbar
angeordnet hat.
-
Eine solche Einrichtung kann aber nicht an vorhandene Bagger angebaut
werden.
-
Die Schwenkung des Löffels um eine in Fahrtrichtung liegende Achse
bringt ebenfalls keine befriedigende Lösung, da die Bewegungen des Löffels bei schräg
stehendem Bagger nicht in der Linie des zu ziehenden Grabens erfolgen, so daß der
Baggerführer ständig mit zwei Bedienúngshebeln arbeiten muß.
-
Eine bessere Bedienungsmöglichkeit bietet bei Baggern, die mit einem
geteilten Ausleger ausgerüstet sind, die Anbringung eines Gelenkes zwischen Auslegerunterteil
und Auslegeroberteil, so daß der Löffelstiel von dem Auslegeroberteil aus, der mit
diesem eine Richtung einnimmt, geradlinig bewegt werden kann. Mit einer solchen
Anordnung können zwar im freien Gelände nivesugerechte Gräben auch bei Schrägstellung
des Baggers gezogen werden, jedoch muß bei Arbeiten, bei denen der Graben dicht
am Mauerwerk entlang führt, erst eine umständliche Umrüstung mit Sonderausrüstung
erfolgen, oder es muß erst ein anderes Gerät herangeführt werden.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zu schaffen,
mit der nach einfachem Umrüsten sowohl Arbeiten an Profilgräben mit verschiedenen
Steigungen einer Grabenwand und Böschungen niveaugerecht ausgeführt werden können
als auch Arbeiten, bei denen die Einrichtung des Baggers zum Ziehen von
Gräben
oder von Böschungen in unmittelbarer Nähe von Mauern, Gebäuden oder festem Grund
zu betätigen ist. Die Umrüstung am Gerät soll so erfolgen können, daß die vorhandene,
serienmäßige Grundausrüstung verwandt werden kann und nur durch Teile ergänzt zu
werden braucht, die nach einfachem Umrüsten beide Arbeitsweisen ermöglichen, Diese
Aufgaben werden erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das aus einem an dem Auslegerunterteil
befestigten Aufnahmebock und einem mittels einer Achse mit diesem gelenkig verbundenen
Winkelträger bestehende Drehgelenk mittels eines an dem Aufnahmebock und an dem
Winkelträger angelenkten Hydraulikzylillders sowohl die Schwenkung des Auslegeroberteils,
des Löffelstiels und des Grabgefässes im wesentlichen in vertikaler Richtung als
auch unter Zwischenschaltung eines am Auslegerunterteil befestigten Zwischenstückes
und des um 900 gedrehten Drehgelenkes in im wesentlichen horizontäer Richtung ermöglicht.
-
Ein Ausführungabeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt.
Es zeigen Fig. 1 eine Seitenansicht eines Mobilbaggers, wobei das Auslegeroberteil
um die Achse Y - Y schwenkbar ist;
Fig. 2 eine Ansicht eines Mobilbaggersvon
vorne mit um die Achse Y - Y geschwenktem Auslegeroberteil; Fig. 3 eine Seitenansicht
eines Mobilbaggers, wobei das Auslegeroberteil um die Achse X- - X schwenkbar ist;
Fig. 4 Draufsicht auf einen Mobilbagger mit um die Achse x - X geschwenktem Auslegeroberteil.
-
Der aus dem Fahrgestell 1 und dem Oberwagen 2 bestehende Mobilbagger
ist auf gummibereiften Rädern 3 fahrbar. Der Mobilbagger trägt an seinem vorderen
Ende den um die horizontal liegende Achse 4 schwenkbaren Ausleger 5, der aus dem
Auslegerunterteil 6, dem Auslegeroberteil 7 und dem Löffelstiel 8 besteht.
-
Das Auslegerunterteil 6 wird mittels der Hydraulikzylinder 9 um die
Achse 4 geschwenkt. Der Löffelstiel 8 wird mit dem an dem Auslegeroberteil 7 angelenkten
Hydraulikzylinder 10 um den Drehpunkt 11 gegenüber dem Auslegeroberteil 7 abgeknickt.
Der an dem freien Ende des Löffelstiels 8 drehbar angebrachte Löffel 12 wird von
dem an dem Löffelstiel 8 angelenkten Hydraulikzylinder 13 geschwenkt. Der Oberwagen
2 ist auf dem Fahrgestell 1 um die vertikale Achse 14 nach allen Richtungen schwenkbar.
Zwischen dem Auslegerunterteil 6 und dem Auslegeroberteil 7 ist das Drehgelenk 14
angeordnet; dieses besteht aus dem Aufnahmebock 15, dem Winkelträger 16 und der
diese verbindenden Achse 17.
-
Der Winkelträger 16 wird mittels des Hydraulikzylinders 18 um die
in Lagerstellen 15a und 15b gelagerten Achse 17 geschwenkt, so daß die beispielsweise
in Fig. 2 angedeutete Stellung des Auslegeroberteils, des Löffelstiels und des Löffels
erzielt wird.
-
Das Drehgelenk ist in der in Fig. 3 gezeigten Anordnung unter Zwischenschaltung
eines Zwischenstückes 20 um 900 gedreht, am Auslegerunterteil 6 befestigt und trägt
an dem kurzen Schenkel 16c des Winkelträgers 16 das Auslegeroberteil 7.
-
Die erfindungsgemäße Anordnung bietet den Vorteil, daß an übliche
vorhandene, serienmäßige Ausleger ein Drehgelenk angebaut werden kann, das durch
einfaches Umrüsten eine universelle Verstellbarkeit der Arbeitssusrstung ermöglicht.