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"Fahrbarer Löffelbagger"
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(Zusatz zu Patent 1 634 994) Das Hauptpatent betrifft einen fahrbaren
Löffelbagger, mit einem auf einem Fahrwerk um eine senkrechte Achse drehbaren Oberwagen,
dessen Hüllkreis das Fahrwerk seitlich überragt und auf dem ein Anbauhalter eines
Auslegers um eine senkrechte Achse aus seiner zur Längsachse des Oberwagens parallelen
Stellung nach beiden Seiten verschwenkbar ist, wobei der Anbauhalter innerhalb und
in der Nähe des durch die Baggeraufbauten bestimmten Hüllkreises des Oberwagens
angeordnet und nach beiden Seiten jeweils auf einen Schwenkwinkelbereich von etwa
450 beschränkt sowie innerhalb dieses Bereiches mittels eines Stellgliedes feststellbar
ist.
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Mit dieser Konstruktion wird die Anlenkung des Anbauhalters dahingehend
verbessert und vereinfacht, daß das zur Verfügung stehende Gegengewicht am Oberwagen
in den seitlichen Schwenkstellungen des Auslegers optimal ausgenutzt wird, um dadurch
einen kompakten Gesamtaufbau und die unbehinderte Verschwenkbarkeit des Oberwagens
zu erreichen,
wenn unmittelbar entlang einer Wand oder eines anderen
Hindernisses ein Graben zu ziehen ist. Die Beschränkung des Schwenkwinkelbereiches
für den Baggerausleger hat zum Vorteil, daß der Ausleger nur um einen Winkel von
etwa 450 verschwenkt zu werden braucht und in dieser Lage fest eingestellt belassenwarden
kann, so daß mtr noch das Schwenkwerk des Oberwagens betätigt zu werden braucht,
um den Löffel z.B. in Richtung auf einen hinter dem Bagger stehenden I,astwagen
zu bewegen. Die Beschränkung des Schwenkwinkels nach beiden Seiten hat außerdem
den Vorteil, daß der Baggerführer von seinem Fahrerstand aus in den Graben hineinschauen
und den Grabvorgang überwachen kann, ohne sich von den Bedienungshebeln und -instrumenten
abzuwenden; er behält dadurch die gleiche Sitzposition wie bei allen anderen vorkommenden
Arbeiten. Ferner werden bei dem beschränkten seitlichen Schwenkwinkel die vom Löffel
auf den Ausleger in den Anbauhalter übertragenen Kräfte noch günstig in den Oberwagen
eingeleitet.
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Bei größeren Schwenkwinkeln müßte der Anbauhalter und dessen Abstützung
in Oberwagen zusätzlich versteift werden, was zu Vergrößerungen des Gewichtes und
Gegengewichtes und damit auch des Hüllkreises des Oberwagens führt. Ein möglichst
kleiner Hüllkreis des Oberwagens ist jedoch Voraussetzung dafür, daß bei vorteilhaft
kleinem seitlichen Auslegerschwenkwinkel noch entlang einer Wand gegraben werden
kann.
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Wenn mit einem Löffelbagger der vorbeschriebenen Bauweise z.B. von
einer Straße aus ein Graben jenseits des Bordsteins, einer Leitplanke oder eines
bestehenden Straßengrabens gezogen werden soll, wozu häufig Bedarf besteht, z.B.
weil diesseits des Hindernisses bereits Kanalisation, Licht, Telefon o.dgl. bereits
verlegt sind, so ist dieser
jenseitige Bereich für den Baggerlöffeinicht
zugänglich, jedenfalls nicht in dem Sinne, daß durch Bewegung von Ausleger, Löffel
und löffelstiel innerhalb ihrer gemeinsamen Vertikalebene ein Graben hergestellt
werden kann.
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Es ist zwar denkbar, den Oberwagen eines Löffelbaggers so hoch und
mit einem solchen überstand über das Fahrwerk auszuführen, daß der Oberwagen über
das Hindernis, z.B. über die Leitplanke hinwegragt. Dies ist nur bei sehr großen
Bauformen möglich, die dann allerdings zum Ziehen von Installationsgräben unwirtschaftlich
eingesetzt wären.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen fahrbaren Löffelbagger
mit einem auf dem Fahrwerk um eine snekrechte Achse drehbaren Oberwagen und mit
einer zweiten senkrechten Achse zur Lagerung eines Ambauhalters dahingehend zu verbessern,
daß mit Hilfe einfacher Einrichtungen und ohne Zuhilfenahme eines besonderen oder
aufwendigen Schwenkwerkes Gräben jenseits eines seitlich vom Fahrwerk bestehenden
Hindernisses gezogen werden können, z.B. jenseits von Leitplanken, Straßengräben
usw., wobei die Anlenkung des Anbauhalters vereinfacht und das zur Verfügung stehende
Gegengewicht am Oberwagen optimal ausgenutzt wird.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein Ausleger-Versatz
stück mit seinem einen Ende auf der normalerweise den Anbauhalter tragenden Achse
des Oberwagens drehbar gelagert und mit Hilfe des Stellgliedes innerhalb des Stellwinkelbereiches
bezüglich des Oberwagens feststellbar ist, und daß das fae andere Ende des Versatzstückes
als Aufnahme für den Anbauhalter des Baggerauslegers ausgeführt ist.
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Mit diesem Vorschlag wird eine äußerst einfache Bauform erreicht,
die es gestattet, die Länge des Ausleger-Versatzstückes kleinzuhalten und dennoch
eine ausreichende Ausladung zu erzielen, bei der jenseits des Hindernisses ein parallel
zur Fahrtrichtung des Fahrwerkes verlaufender Graben gezogen werden kann. Durch
die Beschränkung des Schwenkwinkels auf etwa 45c zu beiden Seiten der Längsmittelachse
des Oberwagens (wobei in dieser Winkelangabe Uberschreitungen von etwa 100 oder
150 mifeingeschlossen sein sollen) wird das vom Oberwagen her zur Verfügung stehende
Gegengewicht wirksam ausgenutzt und eine Kippgefahr des Baggers vermieden. Darüber
hinaus bleibt der Vorteil erhalten, daß der Baggerführer vom Fahrer stand den Grabvorgang
überwachen kann und sich nicht seitlich von den Bedienungshebeln abwenden muß. Zum
Bewegen des Löffels beim Entleeren bleibt der Stummelausleger bzw. das Versatzstück
bezüglich des Oberwagens fest eingestellt,und auch der Baggerausleger bleibt vorzugsweise
in einer gleichbleibenden Winkelbeziehung zum Stummelausleger, so daß der Baggerführer
nur mit dem Schwenkwerk des Oberwagens arbeitet. Das VersEzstück läßt sich mit einfachen
Mitteln als Zwischenglied zwischen der am Oberwagen befindlichen Halterung für den
Anbauhalter und diesen mit dem Baggerausleger in Verbindung stehenden Anbauhalter
einfügen, da an beiden Enden des Versatzstückes die entsprechenden mplementären
Anschlüsse vorgesehen sind, um am Oberwaaen an die Stelle des Anbauhalters zu treten
und um anderenends an die Stelle der am Oberwagen vorgesehenen Aufnahme für den
Anbauhalter zu treten.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungform der Erfindung sind am freien
Ende des Versatzstückes und am Anbauhalter des Baggerauslegers jeweils um 1800 zueinander
versetzte Anschlüsse zur Aufnahme von Steckbolzen o.dgl. vorgesehen, wird den Baggerausleger
mindestens in zwei Schwenkstellungen
von jeweils 900 bezüglich der
Längsachse des Versatzstückes festzulegen. Bei dieser Ausführungsform ist vorgesehen,
daß der Anbauhalter manuell oder z.B. mittels eines Ölmotors oder eines anderen
hydraulischen Drehwerkes am Ende des Versatzstückes um mindestens 1800 verschwenkt
werden kann, wobei Einrichtungen vorgesehen sind, um mit Hilfe von Steckbolzen in
den Schwenkendstellungen eine Festlegung derart zu erreichen, daß der Baggerausleger
mit dem Versatzstück nach der einen oder nach der anderen Seite einen Winkel von
etwa 900 bildet.
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Zur Fixierung der Winkelstellung des Versatzsückes bezüglich des Oberwagens
können ein oder mehrere Steckbolzen vorgesehen sein, die in der jeweiligen Schwenkstellung
des Versatzstückes in miteinander fluchtende, zur Schwenkachse parallele Bohrungen
einführbar sind, wobei solche Bohrungen oder Lageraugen jeweils mindestens in einem
mit dem Oberwagen fest verbundenen Bauteil sowie in mindestens einem mit dem Versatzstück
fest verbundenen Bauteil angeordnet sind. Als Stell- und Fixierungsorgan kann auch
ein Steckarm vorgesehen sein, der mit seinem einen Ende am Versatzstück angelenkt
ist und an seinem anderen Ende mittels eines Steckbolzens in den Schwenkstellungen
zugeordneten Öffnungen eines am Oberwagen befestigten Bauteils festlegbar ist. Mit
Hilfe solcher Steckmittel läßt sich das Versatzstück bezüglich des Oberwagens innerhalb
seines begrenzten Schwenkbereiches zu beiden Seiten der Längsmittelachse des Oberwagens
geeignet festlegen, und zwar unter Berücksichtigung des seitlichen Versatzes des
zu ziehenden Grabens bezüglich des Fahrwerkes, wobei normalerweise davon auszugehen
ist, daß der Winkel zwischen Ausleger und Versatzstück 900 beträgt und bei diesem
Wert das Hindernis vom Versatzstück senkrecht überquert und damit dessen geringstmögliche
Länge erzielt wird.
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Gegebenenfalls kann als Stellglied auch ein am Oberwagen und an einem
Lagerauge des Versatzstückes angelenkter Hydraulikzylinder dienen, wobei diese Variante
eine hydraulische Verriegelung des Versatzstückes ermöglicht.
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Höhere seitliche Hindernisse als Leitplanken, Bordsteine usw. lassen
sich dadurch überwinden, daß das Versatzstück eine Kröpfung erhält, so daß mindestens
der über den Hüllkreis des Oberwagens hinausragende Bereich des Versatzstückes eine
größere Bodenfreiheit als die Unterseite des Oberwagens gewährleistet.
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Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen schematisch
gezeigten Ausführungsbeispiels näher beschrieben. Es zeigt Fig. 1 eine Draufsicht
auf den Löffelbagger mit seitlich verschwenktem Versatzstück und daran fixiertem
Ausleger und Fig. 2 eine Ansicht des Löffelbaggers nach Fig. 1 mit Blick in Fahrtrichtung.
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Auf einem Raederfahrwerk 10, das auch mit Raupen ausgestattet sein
kann, befindet sich ein Drehkranz 11 zur Schwenklagerung eines Oberwagens 12 um
eine senkrechte Achse 13. Ein am Oberwagen 12 angebrachtes Gegengewicht14 dient
zum Ausgleich der aufzunehmenden Kräfte, die über den Ausleger 15 und Löffelstiel
16 am Löffel 17 angreifen.
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Der Ausleger 15 ist an einem Anbauhalter 19 um eine waagerechte Achse
schwenkbar, an dem auch ein Ausleger-Hubzylinder abgestützt ist. Der Anbauhalter
19 ist normalerweise - ohne
Einfügung des erfindungsgemäßen Versatzstückes
40 - um eine an der Vorderseite des Oberwagens angeordnete senkrechte Achse 22 schwenkbar.
Eine am Oberwagen angebrachte Halterung 23 besteht z.B. aus einem senkrechten Rohr,
in dem ein Zapfen gelagert ist, an dessen aus dem Rohr herausragenden Enden der
Anbauhalter mit übergreifenden Ansätzen oben und unten befestigt ist.
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Entsprechend Fig. 1 und 2 ist ein Versatzstück, z . B. in Form eines
Stummelauslegers, der eine ausreichende Festigkeit vor allem gegen Torsionsbeanspruchungen
aufweist, an seinem einen Ende ähnlich dem Anbauhalter 19 ausgeführt und erseizt
diesen an der am Oberwagen befindlichen Halterung 23, um deren senkrechte Achse
das Versatzstück 40 schwenkbar ist. Beim gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Versatzstück
40 in einer Schwenkendstellung bei etwa 450 verriegelt, und zwar mit Hilfe eines
Rellgliedes 27 (Steckarm o.dgl.), dessen eines Ende bei 29 und dessen anderes Ende
an einem seitlichen Ansatz 45 des Versatzstückes lösbar gehaltert ist. Um das Versatzstück
40 in seiner z.B. um 900 versetzten Schwenkendstellung zu fixieren, können nicht
gezeigte zusätzliche Steckmittel vorgesehen sein.
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Das andere freie Ende des Versatzstückes 40 ist vorzugsweise genauso
ausgebildet, wie die Halterung 23 am Oberwagen, so daß dort der Anbauhalter 19 des
Baggerauslegers montiert werden kann. Das;im Betrieb eine Schwenkbewegung um die
Achse 46 nicht erforderlich ist, sind beim gezeigten Ausführungsbeispiel sowohl
am Versatzstück als auch am Anbauhalter seitliche Ansätze 41, 42 vorgesehen, die
entsprechende Stecköffnungen 43, 44 enthalten, mit denen der Ausleger 15 in der
gezeigten Schwenkstellung festgelegt werden kann oder in einer dazu um 1800 versetzten
Schwenkendstellung.
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Man erkennt aus Fig. 2, daß das Versatzstück 40 dazu verhilft,
daß
der Ausleger mit dem Grabwerkzeug 17 über die angedeutete Leitplanke 50 hinwegreicht
und der Baggerführer aus seiner Kabine heraus gute übersicht über den Grabvorgang
behält. Die Bodenfreiheit bezüglich der Unterkante des Oberwagens und des Versatzstückes
läßt sich durch Reifen mit entsprechend großem Durchmesser günstig beeinflussen.
Andererseits kann es zweckmäßig sein, z.B.
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bei einem verhältnismäßig flachen Raupenfahrwerk, ein Versatzstück
mit einer Kröpfung vorzusehen, um über größere Hindernisse seitlich hinwegzureichen.
Das Versatzstück hat auch dann die gleichen Anschlußmaße für den Oberwagen wie der
Anbauhalter und kann somit auch wie dieser verriegelt werden oder schwenkbar sein.