DE2154439B2 - Verfahren zur Herstellung von substituierten Delta alpha, beta-Butenoliden durch Cyclisierung von 4-Acyloxybuten-2-Säuree stern - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von substituierten Delta alpha, beta-Butenoliden durch Cyclisierung von 4-Acyloxybuten-2-Säuree stern

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DE2154439B2 DE19712154439 DE2154439A DE2154439B2 DE 2154439 B2 DE2154439 B2 DE 2154439B2 DE 19712154439 DE19712154439 DE 19712154439 DE 2154439 A DE2154439 A DE 2154439A DE 2154439 B2 DE2154439 B2 DE 2154439B2
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D315/00Heterocyclic compounds containing rings having one oxygen atom as the only ring hetero atom according to more than one of groups C07D303/00 - C07D313/00

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Description

COORx
in der R1 und R2 Wasserstoffatome oder eine Methyl- oder Äthylgruppe, R3 ein Wasserstoffatom oder einen Alkylrest mit 1 bis 6 C-Atomen, R, einen Alkylrest mit 1 bis 6 C-Atomen und Ry ein Wasserstoffatom oder einen Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen bedeuten, in Gegenwart von Polyphosphorsäure oder p-Toluolsulfonsäure, gegebenenfalls in einem hochsiedenden, im wesentlichen wasserfreien Lösungsmittel erhitzt, dabei unter Normaldruck den entstehenden Acylester abdestilliert und schließlich das gebildete Ια,^-Butenolid durch Destillation im Vakuum gewinnt.
Zur Herstellung von l«,/i-Butenoliden wird vorzugsweise nach Cyclisierungsverfahren gearbeitet, die von substituierten Acetoxy-hydroxy-butansäureestern oder gegebenenfalls auch 3-Acetoxybuten-2-säureestern ausgehen. Nach J. M. Stewart und D. W. W ο ο 11 e y, J. Amer. Chem. Soc. (1969), S. 4951 bis 4956, wird die Cyclisierung zweistufig durchgeführt, indem die entsprechenden substituierten Ester zur freien Hydroxysäure durch Behandeln mit Alkali verseift werden, wobei teilweise bereits eine Cyclisierung der Hydroxysäure eintritt, und das Reaktionsprodukt anschließend durch Vakuumdestillation gereinigt und aufgetrennt wird. Nach P. S. S t e y η et al. in J. Chem. Soc. (1965), S. 3075 bis 3079, wird das nach dem Verfahren von J. W. S t e w a r t und D. W. W ο ο 11 e y erhaltene Verseifungsprodukt zur Cyclisierung 18 Stunden mit Pyridin und Acetanhydrid behandelt und anschließend destilliert.
Die bei diesen Verfahren erhaltenen Ausbeuten an /Ια,/3-Butenoliden liegen, bezogen auf die durch Verseifung hergestellte Hydroxysäure, bei etwa 20 bis 30%, und die Verseifung der eingesetzten Ester zur freien Hydroxysäure verläuft nur mit Ausbeuten in der Größenordnung von 50%.
Aus der USA.-Patentschrift 3 251 366 ist ferner ein Verfahren zur Herstellung von ln,/i-Butenoliden bekannt, bei dem durch eine Reformatzki-Reaktion mit substituierten Maleinsäureanhydriden und Alkylhalo- " geniden ein entsprechend substituiertes Butyrolaclon dargestellt wird, in das anschließend auf verschiedene Art und Weise eine Doppelbindung in a,/<-SteIlung eingeführt wird. Auch bei diesem Verfahren liegen die Ausbeuten, bezogen auf die Ausgangs verbindung, in der Größenordnung von ungefähr 50%.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, ein einstufiges, einfach durchzuführendes und gute Ausbeuten ergebendes Verfahren zur Herstellung von substituierten Ja,/?-Butenoliden bereitzustellen.
Es wurde nun überraschend gefunden, daß substituierte ζΙα,/J-Butenolide mit sehr guten Ausbeuten dargestellt werden können, wenn 4-Acyloxybuten-2-säureester durch innere Umesterung cyclisiert werden. 4-Acetoxybuten-2-säureester sind bekannte Verbindungen, die sich in über 90%igen Auri ten in einer Wittig-Reaktion darstellen lassen.
Zur Lösung der obigen Aufgabe wird nun ein Verfahren zur Herstellung von substituierten l«,/i-Butenoliden durch Cyclisierung von 4-Acyloxybuten-2-säureestern bereitgestellt, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man einen im wesentlichen wasserfreien 4-Acyloxybuten-2-säureester der Formel
20
O — CORy
COORx
in der R1 und R2 Wasserstoffatome oder eine Methyloder Äthylgruppe, R3 ein Wasserstoffatom oder einen Alkylrest mit 1 bis 6 C-Atomen, Rx einen Alkylrest mit 1 bis 6 C-Atomen und R> ein Wasserstoffatom oder einen Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen bedeuten, in Gegenwart von Polyphosphorsäure oder p-Toluolsulfonsäure, gegebenenfalls in einem hochsiedenden, im wesentlichen wasserfreien Lösungsmittel erhitzt, dabei unter Normaldruck den entstehenden Acylester abdestilliert und schließlich das gebildete Ια,,ί-Butenolid durch Destillation im Vakuum gewinnt.
Für einen erfolgreichen Verlauf der Reaktion ist es wichtig, daß sowohl der eingesetzte Ester als auch das gegebenenfalls vorhandene Lösungsmittel absolut wasserfrei sind. Beim Erwärmen des mit Polyphosphorsäure versetzten 4-Acyloxybuten-2-säureesters beginnt ab ungefähr 240° C die Abdestillation des entsprechenden Acylesters; nach ungefähr 3 bis 4 Stunden ist die Reaktion vollständig. Nach dem Abkühlen der Reaktionsmischung wird das Lacton im Vakuum abdestilliert, wobei Ausbeuten um 70% erhalten werden.
Das Verfahren wird vorzugsweise so ausgeführt, daß die Destillation unter Normaldruck bei Temperaturen zwischen 240 und 2600C durchgeführt und das entstandene l<z,/?-ßutenolid anschließend zur Reinigung einer Vakuumdestillation unterzogen wird.
Der Zusatz von Polyphosphorsäure oder p-Toluoliüulfonsäure erfolgt vorzugsweise in Mengen von 0,5 bis 10 Gewichtsprozent, bezogen auf die Menge des eingesetzten Esters.
überraschenderweise läßt sich diese Reaktion nur erfolgreich durchführen, wenn die eingesetzten Ausgangsverbindungen wasserfrei sind und wenn als Cyclisierungsmittel bei dieser inneren Umesterung Polyphosphorsäure oder, allerdings mit etwas schlechteren Ausbeuten, p-Toluolsulfonsäure eingesetzt werden. Dies ist um so überraschender, als die Reaktion mit konzentrierter Schwefelsäure nicht abläuft; in einem Versuch konnte der 4-Acetoxy-buten-2-säureester nach Zusatz von konzentrierter Schwefelsäure und Behandlungstemperaturen um 2400C unverändert zurückerhalten werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren stellt eine einfache Möglichkeit dar, in einer ohne jede Schwierigkeit durchzuführenden »Eintopfreaktion« substituierte la^-Butenolide in ausgezeichneten Ausbeuten herzustellen.
Substituierte ungesättigte Lactone sind als monomere Ausgangsprodukte zur Durchführung verschiedener Polymerisationsreaktionen verwendbar. Polymere aus Ja^-Butenoliden und deren Darstellung sind beispielsweise von R. Palm et al. in Angewandte Chemie, 78 (1966), S. 1093 bis 1099, sowie in Chemical Abstracts, 54 (1966), 11 555, und 66 (1967), 55 994, beschrieben.
Ferner können /logS-ungesättigte Butenolide als Aromastone, und zwar insbesondere für Tabak und Tabakzubereitungen und als Wuchsregulato,en für Pflanzen verwendet werden.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern. Falls nicht anders angegeben, beziehen sich alle Mengen- und Prozentangaben auf das Gewicht.
Beispiel 1
H3C
Zeit Tempe
ratur des
Ölbads
Zulropfung
der PHy-
phosphor-
säure
Destillations
temperatur
über
gehender
Essigester
(Minuten) (0Q (ml) ("C) (ml)
190 Beginn 27 0
15 220 etwa 2 27 0
30 237 etwa 4 30 0
45 242 etwa 6 82 Beginn
55 243 etwa 7 114 12
75 245 Ende 120 40
85 246 127 80
Tempe
ratur des
Ölbads
4 OestiUations-
temperatur
Ober
gehender
Essigester
Zeit (0C) Zutropfung
der PoIy-
phosphor-
säure
(0C) (ml)
S (Minuten) 247 (ml) 120 105
97 249 114 132
119 250 113 160
125 252 103 194
10 146 255 91 210
161 255 84 220
173 260 78 224
185
445 g 3-Methyl-4-acetoxybuten-2-säureäthylester wurden in einen 500-ml-Rundkolben mit absteigendem Kühler im ölbad bis zu einer Ölbadtemperatur von 1900C erhitzt Durch einen Tropftrichter wurde die Ausgangsverbindung dann tropfenweise mit PoIyphosphorsäure (84% P2O5) versetzt und die Tempe- ' ratur des Ölbades langsam weiter gesteigert. Insgesamt wurden im Verlauf einer Stunde ungefähr 7 ml Polyphosphorsäure zugetropft. Bei einer Ölbadtemperatur von ungefähr 2400C begann dsr gebildete Essigsäureäthyfiester abzudestillieren. Die Temperatur des Ölbades wurde im Verlauf von ungefähr 3 Stunden auf 2600C gesteigert, wobei insgesamt 224 ml Essigsäureäthylester abdestillierten, bei einer theoretisch zu erwartenden Menge von 232 ml. Danach wurde der Kolbeninhalt auf etwa 1000C abgekühlt und das Lacton in Vakuum abdestilliert. Das Siedeintervall des farblosen Lactons lag bei 106 bis 110°C/12 mm Hg. Die Ausbeute betrug 168 g, entsprechend 71,8% der Theorie. Der Zeit-Temperaturverlauf der erfindungsgemäßen Cyclisierung des S-Methyl-^acetoxybuten-2-säureäthylesters zu 3-Methyl-buten-2-olid-l,4 unter Verwendung von Polyphosphorsäure ist in Tabelle I angegeben.
Tabelle I
Das erhaltene Bulenolid wurde durch IR- und Massenspektren bestätigt. IR: = 1780 cm"1 (CO)MS: Massenzahlen 69,98,41.
Beispiel 2
H,C CH,
15 g 2,3-Dimethyl-4-acetoxybuten-2-säureäthylesier wurden unter Zusatz von 1 g p-Toluolsulfonsäure langsam auf 2500C erwärmt, wobei Essigsäureäthylester abdestillierte. Nach 2l/2 Stunden entsprach die Menge des Destillates mit 6,6 g der berechneten Menge. Nach Abkühlen auf etwa 900C wurde Vakuum angelegt und das gebildete Lacton abdestilliert. Mit 4,75 g betrug die Ausbeute 56,5%. Kp.14 = 103 bis 112°C.
Beispiel 3
H3C
3-Methyl-buten-2-olid-l,4 wurde statt unter Verwendung von Polyphosphorsäure wie im Beispiel 1 mit p-Toluolsulfonsäure dargestellt.
Bei einer eingesetzten Menge von 83 g 3-Methyl-4-acetoxybuten-2-säureäthylester betrug die Ausbeute mit 19,2 g 44% der Theorie bei einem Kp.12 von 107 bis 1100C. Der Zeit-Temperaturverlauf dieser Cyclisierung unter Verwendung von p-Toluolsulfonsäure ist in Tabelle II angegeben.
60 10 Tempe
ratur des
Dlbads
Tabelle II über
gehender
Essigester
Destillations
temperatur
55
Zeit
20 Γ C) Zulropfung
von
p-Toluol
sulfonsäure
(ml) (°C)
(Minuten) 30 (ml)
65 36 90
45 125
55 160
185
195
200 0,5 0 72
205 1,0 3,0 89
1,3
Fortsetzung
Zeit Temps
tatur des
Ölbads
Zutropfung
von
p-Toluol-
sulfonsäure
über
gehender
Essigester
Destillations
temperatur
(Minuten) CQ (ml) (ml) CO
65 210 1,5 4,5 100
73 215 2,0 6,0 105
90 220 2,5 9,0 109
115 224 3,0 14,0 105
145 217 3,0 17,0 93
155 215 3,5 19,0 95
180 215 4,0 24,0 98
195 215 4,5 27,0 97
220 215 5,0 39,0 95
255 217 5,0 43,0 85
Beispiel 4
H3C
bv
64 g 3-MethyI-4-acetoxybuten-2-säureäthylester wurden in 100 ml hydriertem Terphenyl unter langsamem Hinzufügen von 2 ml Polyphosphorsäure langsam auf 2500C erwärmt. Nach etwa einer Stunde war die berechnete Menge an Essigsäureäthylester praktisch abgeschieden, so daß auf 100° C abgekühlt und das gebildete Lacton abdestilliert wurde. Die Ausbeute betrug mit 26,1 g 77,5% der Theorie bei einem Kp.13 von 112 bis 114° C. Der Temperaturverlauf der erfindungsgemäßen Cyclisierung des 3-Methyl-4-acetoxybuten-2-säureäthylesters zu 3-Methylbuten-2-olid-l,4 unter Verwendung von Polyphosphorsäure in hydriertem Terphenyl als Lösungsmittel ist in Tabelle III wiedergegeben.
Tabelle 111
Zeit
(Minuten)
Tempe
ratur des
Ölbads
CC)
Zutropfung
von
Poly
phosphor
säure
(ml)
über
gehender
EUsigester
(ml)
Destillations
temperatur
(O
15 140
185
0,5
0,5
80
Zeit
(Minuten)
Tempe
ratur des
Ölbads
CC)
Zutropfung
von
PoIy-
phosphor-
säure
(ml)
Über
gehender
Essigester
(ml)
Ecstillationv
temperatur
CQ
25
35
45
57
62
230
240
245
250
250
0,8
1,0
2,0
2,0
10
12
30
32
85 ■
115
125
90
Beispiel 5
, C
v/ OK
Entsprechend Beispiel 4 wurden 124 g 2-Äthyl-3 - methyl -4 - acetoxy - 2 - butensäureäthylester unter
2j tropfenweisem Zusatz von Polyphosphorsäure in 40 ml Paraffinöl langsam auf 2100C erwärmt. Nach Beendigung der Cyclisierungsreaktion wurde abgekühlt und im Vakuum das gebildete Lacton abdestilliert. Das Siedeintervall bei 12 Torr betrug 112 bis
jo 118° C, die Ausbeute mit 5,0 g 68,5% der Theorie. In Tabelle IV ist der Zeit-Temperaturverlauf dieser Reaktion in Paraffinöl dargestellt.
Tabelle IV
Zeit Tempe
ratur des
Ölbads
Zutropfung
von
Poly
phosphor
säure
über
gehender
Essigester
Destillations
temperatur
Minuten) co (Tropfen) (ml) CC)
, 100 1
12 165 3 1 82
20 185 5 2 89
28 195 6 2,5 94
36 198 8 3 82
50 200 8 4 78
60 210 8 4,8 77

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung von substituierten Ja,(S-Butenoliden darch Cyclisierung von 4-Acyloxybuten-2-säureestem, dadurch gekennzeichnet, daß man einen im wesentlichen wasserfreien 4-Acyloxybuten-2-säureester der Formel
    IO
DE19712154439 1971-11-02 1971-11-02 Verfahren zur Herstellung von substituierten Delta alpha, beta-Butenoliden durch Cyclisierung von 4-Acyloxybuten-2 -Säureestern Expired DE2154439C3 (de)

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Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0010288A1 (de) * 1978-10-16 1980-04-30 Dr. Willmar Schwabe GmbH &amp; Co. Verfahren zur Herstellung von Tetronsäuremethylester
EP0152027A2 (de) * 1984-02-03 1985-08-21 Studiengesellschaft Kohle mbH Verfahren zur Herstellung von 3-Methyl-2-buten-4-olid(4-methyl-2-(5H)-furan-2-on)

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