DE215442C

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Publication number: DE215442C
Application number: DENDAT215442D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

■-M 215442-KLASSE 25 a. GRUPPE

H. ALBAN LUDWIG in CHEMNITZ.

Flacher Ränderwirkstuhl mit Mindervorrichtung.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 23. Januar 1909 ab.

Das Mindern der Warenbreite am Ränderwirkstuhl wird bisher nach Fig. ι und 2 in folgender Weise vorgenommen: Wenn die Decknadeln α und b (Fig. i) die Randmaschen von den Stuhlnadeln s und den Maschinennadeln m abgedeckt haben, so müssen sie mit diesen Maschen seitlich fortrücken, um die letzteren auf die nächst inneren Nadeln wieder aufzudecken. Diese Bewegung seitwärts verhindert

ίο aber der Abschlagkamm k, und deshalb müssen alle vier Nadelgruppen erst im Sinne von Fig. 2 so hoch gehoben werden, daß die Spitzen der Decknadeln α über k hängen. Dann rücken die Decker α und b zur Seite, sie legen sich wieder an und auf die Nadelhaken, und nun sind alle Teile wieder zu senken, damit die Randmaschen wieder aufgedeckt, d. h. von den Decknadeln auf die nächst inneren Hakennadeln übertragen werden können, welche nun je zwei Maschen tragen.

Diese Bewegungen erfordern Zeit und verursachen auch Unsicherheiten in den Stellungen der vier Nadelsorten gegeneinander, es· wird ferner bei dem Emporsteigen der Teile der arbeitende Faden durch die Randmaschen und Randnadeln vom Fadenführer hinweg mit empor-, also lang ausgezogen, und beim Senken ist kein Mittel vorhanden, ihn wieder zurückzuziehen, so daß lange Randmaschen entstehen, welche beim Zusammennähen der Ware eine lockere, schlecht aussehende Naht ergeben.

Durch den Gegenstand der vorliegenden Erfindung sollen diese Ubelstände vermieden werden. Die Erfindung besteht darin, daß ein bereits für andere Zwecke in Achsrichtung der Stuhlnadeln verstellbarer Abschlagkamm in Anwendung kommt, welcher Bekanntem gegenüber sich dadurch unterscheidet, daß er zwecks Ermöglichung des seitlichen Versetzens der. Minderdecker nach erfolgtem Abdecken der Randmaschen um so viel' herabgestellt werden kann, daß er bis unter die Spitze der Stuhldecknadeln zu stehen kommt.

In diesem Falle stehen vor Beginn des Minderns die Teile so, wie Fig. 3 sie darstellt; dann senken sich beide Mindermaschinen, und zwar zuerst zum Anlegen der Decker α an die Stuhlnadeln s (Fig. 4), dann weiter zum Aufdecken der Decker b auf die Maschinennadeln m (Fig. 5). Darauf werden die Stuhlnadeln s weiter gesenkt, sie lassen ihre Maschen auf den Decknadeln «hängen und die Maschinennadeln m werden zurückgezogen und ihre Maschen sind auf die Decknadeln b, welche mit m ein Stück fortgegangen sind, gelangt und bleiben schließlich, wie die Fig. 6 zeigt, auf diesen Decknadeln b allein hängen. Während des letzten Vorganges hat sich der Abschlagkamm k (Fig. 6) bis unter die Spitzen der Decknadeln α gesenkt, und beide Decker a und b können nun sofort zur Seite rücken, worauf k wieder emporsteigt (Fig. 7), während die Maschen von α wieder auf s und diejenigen von δ auf m aufgedeckt werden.

Hierbei bleiben also die vier Nadelgruppen s, m, a, b ungestört in ihrer gegenseitigen Lage und in ihrer Lage zu dem Fadenführer, womit die oben erwähnten Fehler vermieden sind.

Claims

Pate nt-An SPRU CH :

Flacher Ränderwirkstuhl mit Mindervorrichtung und in Richtung der Stuhlnadeln verstellbarem Abschlagkamm, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Vermeidung des Anhebens der zusammenarbeitenden vier Nadelgruppen (s, m, a, b) bis über den Abschlagkamm (k) vor der seitlichen Versetzung der Minderdecker nach erfolgtem Abdecken der Randmaschen der Abschlagkamm (k) um so viel in Achsrichtung der Stuhlnadeln verstellt wird, daß er noch unter die Spitze der Stuhldecknadeln (a) zu stehen kommt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.