DE2154370B2 - Verfahren zur Herstellung von Äther des2,6-Dimethyl-2,7-octadien-l-ols und einige dieser Äther - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Äther des2,6-Dimethyl-2,7-octadien-l-ols und einige dieser ÄtherInfo
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Description
—aus einer Palladium-(II)-Verbindung,
—aus einem tertiären Phosphin und/oder einem tertiären Phosphit und/oder einem tertiären
Arsin und
—aus einer Base besteht, die stark genug ist, um
im Reaktionsgemisch Alkoholationen freizusetzen,
wobei das Molverhältnis von tertiärem Phosphin
CH3
CH3
25
\/X/</\/ CH2 CH CH2 CH
und/oder tertiärem Phosphit und/oder tertiärem Arsin zu Palladium zwischen 0,5:1 und 4:1 liegt,
und da man die Umsetzung bei (—20) bis 1000C vornimmt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadtu ch gekennzeichnet, daß das Katalysatorsystem neben der
Pd-(II)-Verbindung und der Base ein Trialkyl- oder Triarylphosphin enthält
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Pd-(H)-Verbindung eine Verbindung der Formel PdX2La
verwendet, in der X für einen einwertigen Säurerest und L für einen Liganden aus der Reihe der
organischen Nitrile und der tertiären Amine steht.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß man als Base NaOH, KOH oder NaOCH3 verwendet.
5. 2,6-Dimethyl-2,7-octadien-l-yl-äther Formel I
in der R für eine Methyl-, eine Äthyl-, eine n-Propyl- eine iso-Butyl-, eine Benzyl- oder eine Allylgruppe steht.
Der überwiegende Teil wichtiger natürlicher offenkettiger Monoterpene, wie Geraniol oder Linalool,
besitzt das 2,6-Dimethyloctan-Gerüst, in dem zwei
Isopreneinheiten Kopf-Schwanz-verknüpft sind. Eine einfache Synthese von 2,6-Dimethyl-octan-Derivaten,
die von Isopren ausgeht, ist daher von großer wirtschaftlicher Bedeutung.
Die bekannten Verfahren zur säurekatalysierten Dimcrisierung von Isopren oder dessen Derivaten
führen zwar teilweise zu der für die Tcrpenchemie richtigen Verknüpfung der Isopreneinheiten, es entstehen jedoch dabei zu viele Nebenprodukte.
Aus der deutschen Offenlegungsschrift 18 0749t ist
ein Verfahren zur Oligomerisierung konjugierter Diene
in Gegenwart einer aktiven Wasserstoff enthaltenden Verbindung bekannt, das als Katalysatoren eine Korn=
bination von Palladium-(ll)-Verbindungen mit tertiären Phosphinen oder tertiären Arsinen verwendet.
Keines der 37 angegebenen Beispiele beschreibt eine Umsetzung mit Isopren. Setzt man unter den dort angegebenen Reaktionsbedingungen Isopren mit einem
Alkohol, beispielsweise Methanol, um, so erhält man die 2,6-Dimethyl-2,7-octadienyläther nur in äußerst geringer Ausbeute neben anderen Dimethyloctadienyl-
äthern, viel Dimethyloctatrienen und Oligomeren (siehe Vergleichsversuch: Beispiel 33).
Aus der US-PS 35 30 187 ist es bekannt, (Χ,ω-konjugierte Alkadiene wie Butadien und Isopren in
Gegenwart von einem Palladium- ader Platinkataly
sator, der Trialkyl- oder Triarylphosphin komplex
gebunden enthält mit einem Alkanol oder einem Phenol zu den entsprechenden 1-Alkoxy- oder I -Aryloxy-2,7-octadienen umzusetzen. Während die Umsetzung von
Butadien gemäß dieser Verfahren mit gutem Umsatz
und guter Selektivität erfolgt, lassen die Ausbeuten bei
Verwendung von Isopren zu wünschen übrig.
Aus der amerikanischen Patentschrift 34 99 042 ist es bekannt, 2,7-Alkadienyläther durch Umsetzen von gegebenenfalls substituiertem Butadien mit Alkoholen in
so Gegenwart von Palladiumhalogeniden und Alkali·
alkoxiden herzustellen. Bei Verwendung von Isopren als Ausgangsmaterial werden nach Angaben in dieser
Patentschrift (siehe Beispiel 3) im wesentlichen 3,6-Dimethyl-2,7-octadienyläther und J,7-Dimethyl-2,7-octa-
M dienyläther, also Verbindungen, die für die Terpenchemie nur eine untergeordnete Rolle spielen, erhalten.
Die Möglichkeit zur Herstellung von 2,6-Dimethyl-2,7-octadienyläthern wird nicht erwähnt.
Nach eigenen Versuchen werden unter den Reaktionsbedingungen
dieser Patentschrift die fur die Terpenchemie interessanten 2,6-Dimethyl-2,7-octadienylroethyläther
nur -m Ausbeuten von weniger als
10% neben größeren Mengen von Isomeren, Dimethyloctatrienen
und Oligomeren erhalten (siehe Vergleichsversuch, Beispiel 32).
Weiterhin ist es aus der amerikanischen Patentschrift 32 67 169 bekannt, Isopren mit Phenol in Gegenwart
von w-Allyl-palladiumchlorid und Natriumphenolat umzusetzen
und das erhaltene Gemisch von Dimethyl-2,7-octadienyläthern
in Gegenwart von einem »r-Allylpalladiumchlorid-Triphenylphosphinkomplex
in die entsprechenden Dimethyl-l,3,7-octatriene zu spalten. Auch in
dieser Patentschrift werden nur 3,6- und 3,7-DimethyI-2,7-octadienyläther
genannt
Aus den deutschen Offenlegungsschriften 19 55.933 und 19 55 934 ist es ferner bekannt, Butadien mit einem
primären oder sekundären Alkohol in Gegenwart von einem Palladium-(il)-salz und einer Base bzw. von einem
PaJladium-(II)-enolat oder -phenolat, und einem tertiären Phosphin oder Phosphit zu einem 1-Alkoxy-2,7-octadien
umzusetzen.
Es wurde nunmehr gefunden, daß man Äther des 2,6-Dimethyl-2,7-octadien-l-ols der Formel I
CH3 CH3
R-CH2-O C CH2 CH CH,
CH2 CH CH2 CH
(D
in der R für Wasserstoff, geradkettige oder verzweigte, gesättigte oder ungesättigte aliphatische Kohlenwasserstoffreste
mit 1 bis 5 C-Atomen oder eine einkernige Arylgruppe, vorzugsweise eine Phenylgruppe steht,
durch Umsetzen von Isopren und einem primären Alkohol R-CH2-OH in Gegenwart eines Palladium
enthaltenden Katalysators in hoher Selektivität herstellen kann, wenn man hierzu ein Katalysatorsystem
verwendet, welches
—aus einer PaJJadium-(II)-Verbindung,
—aus einem tertiären Phosphin und/oder einem tnrtiären Phosphit und/oder einem tertiären Arsin und —aus einer Base besteht, die stark genug ist, um im Reaktionsgemisch Alkoholationen freizusetzen,
—aus einem tertiären Phosphin und/oder einem tnrtiären Phosphit und/oder einem tertiären Arsin und —aus einer Base besteht, die stark genug ist, um im Reaktionsgemisch Alkoholationen freizusetzen,
wobei das Molverhältnis von tertiärem Phosphin und/oder tertiärem Phosphit und/oder tertiärem
Arsin zu Palladium zwischen 0,5 ; 1 und 4:1 liegt, und
wenn man die Umsetzung bei (—20) bis 1000C vornimmt
Es war überraschend, daß bei der erfindungsgemäßen Umsetzung trotz der bei der Dimerisierung von Isopren zahlreichen Isomeriemöglichkeiten die für die Terpenchemie besonders interessanten 2,6-Dimethyl-2J-octadienyläther in hohen Ausbeuten erzielt werden.
Ferner war überraschend, daß unter den genannten Reaktionsbedingungen außer den gewünschten 2,6-DimethyI-2,7-octadienyläthern lediglich geringe Mengen an 2,7-Dimethyl-2,6-octadienyläthern erhalten werden, die sich von den gewünschten Reaktionsprodukten durch fraktionierte Destillation abtrennen lassen.
Es war überraschend, daß bei der erfindungsgemäßen Umsetzung trotz der bei der Dimerisierung von Isopren zahlreichen Isomeriemöglichkeiten die für die Terpenchemie besonders interessanten 2,6-Dimethyl-2J-octadienyläther in hohen Ausbeuten erzielt werden.
Ferner war überraschend, daß unter den genannten Reaktionsbedingungen außer den gewünschten 2,6-DimethyI-2,7-octadienyläthern lediglich geringe Mengen an 2,7-Dimethyl-2,6-octadienyläthern erhalten werden, die sich von den gewünschten Reaktionsprodukten durch fraktionierte Destillation abtrennen lassen.
Die Bildung von 3,6- oder 3,7-Dimethyl-2,7-octadienyläthern,
die bisher in tftr Literatur beschrieben wurde, konnte nicht in größerem Ausmaß beobachtet werden.
Die Verbindungsklasse der 2,6-DimethyI-2,7-octa-
dienyläther ist in einer breiten allgemeinen Formel der
jo US-PS 29 95 600 enthalten, einzelne Vertreter werden hierin jedoch nicht beschrieben. Das in der genannten
Patentschrift angegebene Herstellungsverfahren geht von Naturprodukten aus. Lediglich der Alkohol selbst
das 2,6-DimethyI-2,7-octadien-l-ol, wird in einem
J5 Beispiel (Beispiel 13) erwähnt, da er als Nebenprodukt
gebildet wird. Aus der US-PS 35 30 187 ist der Methyläther von 2,6-Dimethyl-2,7-octadien-l-ol bekannt.
Jedoch sind 2,6-Dimethyl-2,7-octadienyläther der
Formel I, in der R für eine Methyl-, Äthyl-, n-Propyl-, iso-Butyl-, Benzyl- oder Allylgruppe steht, neue Verbindungen.
Die erfindungsgemäße Umsetzung wird durch folgende Reaktionsgleichung dargestellt:
CH3
2CH2
CH2 + R-CH2-OH
R-CH2 Kat. \
CH
CH3
CH3
O C CH2 CH CH2
CH2 CH CH2 CH
Als Alkohole sind im erfindungsgemäßen Verfahren insbesondere primäre Alkohole mit 1 bis 6 C-Atomen im
Molekül geeignet, also Alkohole der Formel r,
R-CH3-OH1
worin R für Wasserstoff, geradkettige oder verzweigte, gesättigte oder ungesättigte aliphatische Kohlenwasserstoffreste
mit 1 bis 5, vorzugsweise 1 bis 3 C-Atomen, mi
oder eine Phenylgruppe steht.
Genannt seien beispielsweise: Methanol, Äthanol, Propanol, Butanol, Isobutanol, Benzylalkohol, Allylalkohol,
3-Methyl-2-buten-l-ol und Furfurylalkohol. Besonders gute Ausbeuten werden mit Methanol und M
Äthanol erhalten.
Niedere sekundäre Alkohole könnm zwar auch nach dem Verfahren der Erfindung umgesetzt werden, doch
ist bei diesen Alkoholen die bei Umsetzungen mit primären Alkoholen überraschenderweise auftretende
selektive Bildung von ^ö-Dimethyl-^-octadienyläthern
nicht so ausgeprägt.
Als Palladium-(Ii)-Verbinduingen kommen in Betracht:
f) Salze, wie Palladium-(II)-chlorid, Pällädiürn-(ll)-acetat,
Palladium-(ll)-sulfat, Palladium-(II)-nitrat, K2[PdCU]. Vorteilhaft werden wegen der besseren
Löslichkeit auch Verbindungen der Formel PdXjL2 eingesetzt, wobei X für einen einwertigen
Säurerest und L für einen Liganden aus der
. Reihe der organischen Nitrile, wie Benzonitril, oder der tertiären Amine, wie Pyridin, Chinolin, Picolin,
Lutidin und Triäthylamin steht.
2) Chelate, ζ, Β. Palladium-U-acetylaeetonat
3) w-AIIyl-Palladium-II-verbindungen, ζ. Β,
CHi' | CH2 f |
PdQ | CH3 | 2 | -OAc |
CH3 A |
C | ||||
Ll | CH2 | Pd(OAc) | |||
I CH |
|||||
CH; | CH, |
Komplex I (siehe Beispiel 13).
4) Palladium-II-verbindungen mit Pd-C-Sigmabindungen, z. B.
4) Palladium-II-verbindungen mit Pd-C-Sigmabindungen, z. B.
und
Θ0ν;
R,
_ 1
Komplex II (siehe Beispiel 13).
Als zweite Katalysator-Komponente können eingesetzt werden:
1) tertiäre Alkyl- und Arylphosphine, wie (n-Butyl)3P,
Tricyclohexylphosphin, Triphenylphosphin, Tri-(p-tolyl)-phosphin,
(C6H5J2P - CH2 - CH2 - P (C6Hs)2,
2) tertiäre Alkyl- ader Arylphosphite, wie (C2H5O)3P,
(C6H5O)3P
3) tjrtiäre Arsine, wie Triphenylarsin
4) Isonitrile, wie tert.-Butylisonitril
Bevorzugt werden Phosphine verwendet.
Als dritte Katalysatorkomponente können alle Basen
eingesetzt werden, die stark genug sind, um im Reaktionsgemisch Alkoholationefi freizusetzen. Genannt
seien Alkali-, Erdalkali- oder Tetraalkylammoniumhydroxide,
-alkoholate, -enolate oder -phenolate. Die Alkoholate können auch durch Auflösen der Metalle im
Alkohol in situ dargestellt werden. Da die Geschwindigkeit der Reaktion von der Menge an Alkoholationen
im Reaktionsgemisch abhängig ist, werden besonders starke Basen, wie Kaliumhydroxid, Natriumhydroxid
und Natriummeihylat bevorzugt.
Das Molverhältnis von Alkohol zu Isopren kann bei dem erfindungsgeniäßen Verfahren von etwa 1 :4 bis
über 10:1 betragen, doch werden Verhältnisse von etwa 2:1 bis zu etwa 4:1 bevorzugt Bei Alkohol-Isopren-Verhältnissen,
die kleiner sind als etwa 2:1 werden unter den Standardbedingungen in zunehmendem
Maße Dimethyloctatriene gebildet
Das Molverhältnis von Phosphor bzw. Arsen zu Palladium kann zwischen 0,5; 1 und 4:1 betragen.
Einerseits verläuft die Reaktion bei Verhältnissen von über 3: t wesentlich langsamer als bei kleineren
Verhältnissen, andererseits ist jedoch bei einem
ίο Verhältnis von 4 :1 die Selektivität der Bildung von 2,6-Dimethyl-2,7-octadienyläthern
gegenüber isomeren Nebenprodukten größer. Bevorzugt werden Verhältnisse von 1 :1 bis 2 :1.
Die Basen werden in 1- bis 10Ofacher, vorzugsweise δι
5 bis 20facher molarer Menge, bezogen auf Palladium, eingesetzt Die Reaktionsgeschwindigkeit nimmt mit
steigender Basenkonzentration bei etwa gleichbleibender Selektivität etwas zu.
Weiterhin nimmt die Reaktionsgeschwindigkeit mii der Konzentration an dem Pallay'umkatalysator zu. Um im drucklosen Verfahren praktikable Reaktionsgeschwindigkeiten zu erreichen, genügen Konzentrationen von etwa 10"5 MoI Palladiumkatalysatcr pro Mol Isopren, die Konzentration kann ohne Verlust der Selektivität auch wesentlich höher sein. Bevorzugt werden 10~4 bis 10"2MoI Palladiumverbindung pro Mol Isopren.
Weiterhin nimmt die Reaktionsgeschwindigkeit mii der Konzentration an dem Pallay'umkatalysator zu. Um im drucklosen Verfahren praktikable Reaktionsgeschwindigkeiten zu erreichen, genügen Konzentrationen von etwa 10"5 MoI Palladiumkatalysatcr pro Mol Isopren, die Konzentration kann ohne Verlust der Selektivität auch wesentlich höher sein. Bevorzugt werden 10~4 bis 10"2MoI Palladiumverbindung pro Mol Isopren.
Zur Durchführung der Reaktion hält man im allgemeinen ein Gemisch aus Isopren, dem Alkohol und
den drei Katalysatorkomponenten auf Temperaturen zwischen —20° C und 100° C, vorzugsweise auf
Temperaturen zwischen 0°C und der Rückflußtemperatur des Reaktionsgemisches (32 bis etwa 6O0C). Bei
Temperaturen über 100° C nimmt die Selektivität der Reaktion etwas ab. Die gebildeten 2,6-Dimethyl-2,7-octadienyl-äther
sind bis 180° C gegenüber den Katalysatoren beständig (Beispiel 34) und spalten
keinen Alkohol zu Dimethyl-octatrienen ab.
Die Reaktionszeit nimmt mit steigender Reaktionstemperatur und Katalysatorkonzentration ab. Sie hängt
weiter von der Art des eingesetzten Alkohols ab. Bei 40° C betragen die Reaktionszeiten etwa zwischen 1 und
100Stunden, je nach Art des. Alkol.ols und den
Reaktionsbedingungen.
Die Reaktion kann bei Drücken von etwa 0,5 bis 100 atm durchgeführt werden, bevorzugt wird jedoch
bei Normaldruck gearbeitet oder unter dem autogenen Druck des Isoprens, der sich unter den Reaktionsbedingungen
in einem geschlossenen Reaktionsgefäß einstellt. Die Reaktion kann kontinuierlich oder diskontinuierlich
durchgeführt werden.
Prinzipiell können Lösungsmittel, wie Benzol und Äther, verwendet werden, zweckmäßig verwendet man
jedoch einen Überschuß an dem Alkohol der Umsetzung als Lösungsmittel, da bei Verwendung
inerter Lösungsmittel die Selektivität abnimmt.
Geringe Mengen Wasser im Reaktionsgemisch stören den Reaktionsverlauf nicht.
Das Verfahren der Erfindung eröffnet die Möglichkeit. Verbindungen mit einem ze-Dimethyl-oetan-Ge= rüst die für die synthetische Herstellung zahlreicher in der Natur vorkommender offenkettiger Monoterpenc eine große Rolle spielen, auf einfache Weise und nahezu selektiv aus Iscpren herzustellen. Die Abtrennung der
Das Verfahren der Erfindung eröffnet die Möglichkeit. Verbindungen mit einem ze-Dimethyl-oetan-Ge= rüst die für die synthetische Herstellung zahlreicher in der Natur vorkommender offenkettiger Monoterpenc eine große Rolle spielen, auf einfache Weise und nahezu selektiv aus Iscpren herzustellen. Die Abtrennung der
hi in geringen Mengen mitgebildeten 2,7-Dimethyl-2,6-octandienyläther
und gegebenenfalls der Dimethyloctatriene ist durch fraktionierte Destillation relativ
einfach durchzuführen.
Die Verfahrensprodukte sind Riechstoffe mit interessanten, teils fruchtigen, teils pudrigen Geruchsnoten. Da sie die natürliche Kopf-Schwanz-Verknüpfung der Isopreneinheiten aufweisen, sind sie wertvolle
Ausgangsmaterialien für die Synthese von Terpenen. Weiterhin können sie zur Herstellung von Harzen,
Detergentien oder Polymeren dienen.
In einem 2-l-Rundkolben werden bei 200C unter
Rühren 2,0 g (37,OmMoI) Natriummethylat und 1,048 g (4,0 mMol) Triphenylphosphin in 1,01 Methanol und
680 g (10,0MoI) Isopren gelöst und anschließend 766 mg (2,0 mMol) PdCb · 2 Benzonitril unter Rühren
zugegeben. Nach 136stündtgem Stehen bei 20° C wird der Kolben 75 Minuten auf 5O0C erwärmt. Überschüssiges Methanol und Isopren wird bei 15Torr/20°C
abgezogen. Abfiltrieren von geringen Mengen einer Gallerte und Destillation bei 15 Torr ergab bei
62 bis 85° C 51g Dimethyl- 9% Aus-
octatriene beute*)
85 bis 9O0C 460 g 2,6-Dimethyl-2,7- 67% Ausoctadienyl- beute
methyl-äther
90 bis 1050C 145 g isomere Äther 21% Ausbeute
118bisl35°C 8 g trimere äther 1% Ausbeute
*) Bezogen auf den Isoprenumsatz von 83%.
Der reine 2,6-Dimethyl-2,7-octadienyl-methyl-äther
hat folgende physikalische Daten:
Kp.,5 = 86 bis 870C, /?? = 1,4442
Analog Beispiel 1 werden in ein Gemisch aus 2,01 Methanol und 1360 g (20,0MoI) Isopren 10,0 g
(185 mMol) Natriummethylat, 5,24 g (20,0 mMol) Triphenylphosphin sowie 1,91 g (5,0 mMol) PdCI? · 2
Benzonitril unter Rühren eingetragen und das Reaktionsgemisch 240 Stunden bei 20"C gehalten. Anschließend wird 2 Stunden auf 5O0C erwärmt. Eine Aufarbeitung analog Beispiel I ergab bei 63%igem Umsatz
des Isoprens:
10
120 g Dimethyloctatriene
636 g 2,6-Dimethyl-2,7-octadienyl-
methyl-äther
122 g isomere Äther
105 g trimere Äther
33 g Rückstand
*) Bezogen auf umgesetztes Isopren.
25
JO
J5
14% Ausbeute*)
60% Ausbeute
113% Ausbeute
10,5% Ausbeute
3,5% Ausbeute
Beispiel 2 zeigt das Ansteigen der Selektivität der Bildung von 2,6-Dimethyl-2,7-octadienyläther gegenüber seinen Isomeren, wenn das P/Pd-Verhältnis von 2
auf 4 erhöht wird.
Analog Beispiel I wird ein Reaktionsgemisch aus den jeweils in Tabelle 1 angegebenen Mengen der Reaktionsteilnehmer Methanol, Isopren, Triphenylphosphin,
Natriummethylat und PdCb - 2 Benzonitril hergestellt und in einem Bad auf 45 bis 5O0C erwärmt. Die Reaktionsprodukte werden gaschromatographisch untersucht Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 wiedergegeben.
Der Anteil an Oligomeren wird nicht erfaßt.
Die Erklärung der Bedeutung der Buchstaben »A, B und C« am Schluß der Tabelle 1 gilt auch für die entsprechend bezeichneten Reaktionsprodukte in den Beispielen 11 bis 19 und 23 bis 24.
Beispiel
Isopren
(Mol)
Methanol
(Mol)
PdCI2 ■
2C6H5CN
(mMol)
(C6Hs)3P NaOCH3 Zeit Umsatz A*)
(mMol) (mMol) (Std.) (%) ' (%)
B")
3 | 1,0 | 03 | 03 | 1,0 | 15 | 8 | 60 | 383 | 35 | 263 |
4 | 1.0 | 2,0 | 03 | 1,0 | 15 | 4 | 75 | 10 | 68 | 22 |
5 | 1.0 | 2,0 | 03 | 03 | 15 | 3 | 70 | 11 | 66 | 23 |
6 | 1,0 | 2,0 | 03 | 2,0 | 15 | 7 | 90 | 14 | 70 | 16 |
7 | 1,0 | 2,0 | 03 | 1,0 | 0 | 9 | 0 | |||
8 | 1,0 | i,0 | 03 | 1,0 | 2 | 8 | 55 | 10 | 65 | 25 |
9 | 1.0 | 2,0 | 03 | 1.0 | 50 | 2 | 95 | 11 | 633 | 253 |
10 | 1.0 | 2,0 | 03 | 0 | 15 | 4 | 0 |
ι A: Dimethyloctatriene.
ι B: C2f-Dfanethyi-2,7-octadienyl)-methy!äther.
t C: Isomere von B.
Die Reaktionsmischung des Beispiels 4 wurde weitere
4 Stunden auf 50° C erwärmt, ohne daß sich das Produkt-Verhältnis änderte.
Die Beispiele 7 und 10 dienen nur zum Vergleich und
sollen nicht die Erfindung illustrieren.
Ein gemäß Beispiel 4 hergestellter Reaktionsansatz
wird 60 Stunden bei 0°C gehalten. Das Verhältnis der Reaktionsprodukte A : B: C beträgt 5:67 :28 [%].
60
65
Ein gemäß Beispiel 4 hergestellter Reaktionsansatz wird zusätzlich mit 100 ml Benzol versetzt und 6 Stunden auf 500C erwärmt Der Umsatz beträgt 75%, das
Verhältnis der Reaktionsprodukte A:B:C beträgt 21:55:24 [%}
Man verfährt wie in Beispiel 4 beschrieben, ersetzt
jedoch das PdQ2 - 2 Benzonitril jeweils durch die
äquimolare Menge der im folgenden genannten anderen Pd-II-Verbindungen:
Bei | Pd-Verbindung | Zeit | Umsatz | A | B | C |
spiel | (Std.) | (%) | (%) | (%) | (%) | |
•(-j | Pd(OAc)2 | 1,5 | 55 | 7 | 64 | 29 |
14 | Pd(AcAc)2 | 2,0 | 23 | 6 | 70 | 24 |
15 | Komplex I*) | 5,5 | 95 | 7 | 69 | 24 |
16 | Komplex II*) | 7 | 90 | ό | 73 | 21 |
*) Siehe Beschreibung der Pd-Komplexe im allgemeinen
Teil.
Man verfährt wie in Beispiel 4 beschrieben, ersetzt jedoch das Triphenylphosphin jeweils durch äquimolare
Mengen der in der folgenden Tahelle genannten anderen Phosphorverbindungen:
Bei
spiel |
P-Verbindung |
Zeit
(Std.) |
Umsatz | A | B | C |
17 18 |
Tri-n-butyl- phosphin |
15 21 |
60 70 |
8,5 13 |
58 59 |
33.5 29 |
'9 | LcH2-P(C6Hs)2 (C2H5O)jP |
2 | 18 | 5 | 68 | 27 |
15
20
JO
Eine Mischung aus 200 ml Äthanol, 640 mg (16 mMol)
NaOH, 613 mg (2,OmMoI) Tri-(p-tolyl)-phosphin, 383 mg (1,OmMoI) PdCl2^C6H5CN und 136 g i%
(2,0 Mol) Isopren wird 75 Stunden bei 200C gehalten.
102 g Reaktionsprodukt werden erhalten. Nach Gaschromatographie ergeben sich folgende Ausbeuten:
8,5% Dimethyloctatriene, 58,5% 2,6-Dimethyl-2,7-octadienyl-äthyläther und 29% isomere Dimethyl- 4«
octadtenyl-äthyläther, bezogen auf umgesetztes Isopren. Der 2,6-Dimethyl-2,7-octadienyI-äthyläther hat
folgende physikalische Daten:
Kp.M = 97°C;nis= 1,4425.
Man verfährt wie in Beispiel 20 beschrieben, ersetzt aber das Tri-(p-lolyl)-phosphin durch die äquimolare
Menge an Tributylphosphin. 103 g Reaktionsprodukt werden erhalten. Nach gaschromatographischer Analyse ergeben sich folgende Ausbeuten: 7% Dimethyloctatriene, 76% 2,6-Dimethyl-2,7-octadienyl-äthyläther
und 16% isomere Dimethyl-octadienyl-äthyläther, bezogen auf umgesetztes Isopren.
Man verfährt wie in Beispiel 20 beschrieben, ersetzt
aber das Tri-(p-tolyl)-phosphin durch äquimolare Mengen an Triäthylphosphit 56 g Reaktionsprodukt werden
erhalten. Nach gaschromatographischer Untersuchung ergeben sich folgende Ausbeuten: 30% Dimethyloctatriene, 41% 2,6-Dimethyl-2,7-octadienyI-äthyläther
und 28% Isomere, bezogen auf umgesetztes Isopren.
Man verfährt wie in Beispiel 4 beschrieben, ersetzt
jedoch das NaOCH3 durch äquimolare Mengen der in
der folgenden Tabelle genannten Basen.
45
50
Beispiel
Base
Zeit
(Std.)
Umsatz A
KOH
NaOH
3
3,5
3,5
70
90
10
10
65
66
25
Man verfährt wie in Beispiel 4 beschrieben, ersetzt jedoch das Triphenylphosphin durch die äquimolare
Menge Triphenylarsin. Nach 13 Stunden waren 40% Isopren umgesetzt. Das Produkt enthielt 5% Dimethyloctatriene, 70% 2,6-Dimethyl-octadienylmethyläther
und 25% Isomere. Die Ausbeute an 2,6-Dimethyl-2,7-octadienyl-methyläther beträgt somit 70% der Theorie,
bezogen auf umgesetztes Isopren.
Ein Gemisch aus 200 ml Propanol, 136 g (2,0MoI)
Isopren. 640 mg (16 mMol) NaOH, 524 mg (2,0 mMol) Triphenylphosphin und 383 mg (1,0 mMol)
PdCI2 · 2 C6H5CN wird 2 Tage auf 20°C gehalten, dann
erwärmt, bis die Innentemperatur 500C erreicht.
Die erhaltenen 104 g Reaktionsprodukt enthalten nach gaschromatographischer Untersuchung 29% Dimethyloctatriene, 46% 2,6-Dimethyl-2,7-octadienyln-propyläther und 24% Isomere. Die Ausbeute an
2,6-Dimethyl-2,7-octadienyl-n-propyläther beträgt 46% der Theorie, bezogen auf umgesetztes Isopren, Kp.» 112
bis 113° C.
Man verfährt wie in Beispiel 26 beschrieben, ersetzt jedoch das Propanol durch 200 ml Isobutanol. Die erhaltenen 92 g Reaktionsprodukt enthalten nach gaschromatographischer Analyse: 30% Dimethyloctatriene,
37% 2,6-DimethyI-2,7-octadienyl-isobutyläther und 31% Isomere. Die Ausbeute an 2,6-Dimethyl-2,7-octadienyl-isobutyläther beträgt 37% der Theorie, bezogen
auf umgesetztes Isopren; Kp.,5 122 bis 123°C.
Man verfährt wie in Beispiel 27 beschrieben, ersetzt jedoch das Propanol durch 250 ml Benzylalkohol. Die erhaltenen 96 g Reaktionsprodukt vom
Kp-Oj=IOO bis 108° C enthalten nach gaschromatographischer Analyse: 75% 2,6-Dimethyl-2,7-octadienyI-benzyläther (Kp-O-2 102 bis 1040C) und 25% Isomere.
58 g (1,0 Mol) Allylalkohol, 34 g (0,5 Mol) isopren, 415 mg (8,0 mMol) Natriummethylat, 131 mg
(0,5 mMol) Triphenylphosphin und 96 mg (0,25 mMol) PdCl2 · 2 C6H5CN werden 11 Stunden unter Rückfluß
erhitzt Die erhaltenen 10 g Reaktionsprodukt enthalten nach gaschromatographischer Analyse 13% Dimethyloctatriene, 59% 2,6-Dimethyl-2,7-octadienyI-aIlyläther
(Kp.5 100 bis 102° C) und 28% Isomere.
Ein Gemisch aus 100 ml Prenol (2-MethyI-2-buten-4-oI), 68 g (1,0MoI) Isopren, 524 mg (2,OmMoI) Triphenylphosphin, 640 mg (16 mMol) NaOH und 383 mg
(1,OmMoI) PdCl2^C6H5CN wird 21 Stunden unter
Rückfluß erhitzt. Die erhaltenen 50 g Reaktionsprodukt enthalten 28% Dimethyloctatriene, 44% 2,6-Dimethyl-2,7-octadienyl-prenyIäther und 27% Isomere.
392 g (4,0MoI) Furfurylalkohol, 1,6 g (3OmMoI) NaOCH3, 524 mg (2,0 mMol) Triphenylphosphin,
383 mg (1,OmMe1) PdCI2 · 2 C6H5CN und 136 g
(2,0MoI) Isopren wurden 100 Stunden bei 250C gehalten.
Destillation v"on 75 bis 9rC/0,4Torr ergab 134 g
Destillat, das nach Gaschromatographie 67% 2,6-Dimethyl-2,7-octadienyl-furfuryläther
(Kp.o.4 86 bis 88"C) enthielt.
Beispiel 32
(Vergleichsversuch zu US-Patent 34 99 042)
(Vergleichsversuch zu US-Patent 34 99 042)
170 g (2,5MoI) Isopren, 112 g (3,0 Mol) Methanol,
4,0 g NaOCH3, 2,0 g PdCI2 werden 175 Stunden bei
25° C gehalten. Destillation und gaschromatographische Untersuchen" cfibt: 60% Dimsth^octstrisnc 13%
Dimethyloctadienyläther (davon 55% 2,6-Dimethyl-2,7-octadienylmethyläther,
entsprechend einer Gesamtausbeute von 7%) und 27% Oligomere bei einem Isoprenumsatz von 40%.
(Vergleich?versuch zu DE-OS 18 07491)
272g (4,0MoI) Isopren, 320 g (10 Mol) Methanol, 560 mg (2,5 mMol) Pdll-acetat und 1,31 g (5,0 mMol)
Triphenylphosphin werden 10 Stunden im glasausgekleideten Autoklaven auf 1000C erhitzt. Destillation und
gaschromatographische Untersuchung ergibt bei 90%igem Umsatz: 38% Dimethyloctatriene, 37% Di-
methyloctadienyl-methyl-äther (davon 33% 2,6-Dimethyl-2,7-octadienylmethyl-äther,
entsprechend einer Gesamtausbeute von 12%) und 25% Oligomere.
Beständigkeit der Alkyläther
100 g (0,6 Mol) 2,6-Dimethyl-2,7-octadienylmethyl-
uiiiwi , ~rts~r mg ^ι,νιιΐΐτιντι/ lu^^i^ ' λ. v^ji i^^^i ^, ~/&-r mg
(2,0 mMol) Triphenylphosphin und 830 mg (15 mMol) 2n Natriummethylat wurden 2 Stunden auf 1800C erhitzt,
ohne daß sich gaschromatographisch die Bildung von Dimethyloctatrienen nachweisen ließ.
Claims (1)
- Patentansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung von Äthern des !,o-Dimethyl-^V-octadien-l-ols der Formel ICH3 CH3R-CH2-O C CH2 CH CH2CH2 CH CH2 CHin der R für Wasserstoff, geradkettige oder verzweigte, gesättigte oder ungesättigte aliphatische Kohlenwasserstoffreste mit 1 bis 5 C-Atomen oder eine einkernige Arylgruppe steht, durch Umsetzen von Isopren und einem primären Alkohol R—CH2—OH in- Gegenwart eines Palladium enthaltenden Katalysators, dadurch gekennzeichnet, daß man hierzu ein Katalysatorsystem verwendet, welches
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19712154370 DE2154370C3 (de) | 1971-11-02 | 1971-11-02 | Verfahren zur Herstellung von Äthern des 2,6-Dimethyl-2,7-octadien-1-ols und einige dieser Äther |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712154370 DE2154370C3 (de) | 1971-11-02 | 1971-11-02 | Verfahren zur Herstellung von Äthern des 2,6-Dimethyl-2,7-octadien-1-ols und einige dieser Äther |
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Publication Number | Publication Date |
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DE2154370A1 DE2154370A1 (de) | 1973-05-10 |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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-
1971
- 1971-11-02 DE DE19712154370 patent/DE2154370C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE2154370C3 (de) | 1982-05-06 |
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