DE2152741B - Stabilisierte wäßrige Wasserstoff peroxidlosung - Google Patents

Stabilisierte wäßrige Wasserstoff peroxidlosung

Info

Publication number
DE2152741B
DE2152741B DE2152741B DE 2152741 B DE2152741 B DE 2152741B DE 2152741 B DE2152741 B DE 2152741B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
hydrogen peroxide
solution
solutions
water
stabilized
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Kenneth John Little Falls Munday Theodore Fegley Kendall Park NJ Radimer (V St A )
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
FMC Corp
Original Assignee
FMC Corp

Links

Description

Die Erfindung betrifft wäßrige Wasserstoffperoxidlösungen, die gegen Zersetzung und insbesondere gegen die durch Verunreinigungen induzierte Zersetzung stabilisiert sind und nur eine geringe korrodierende Wirkung auf Metalle ausüben.
Vieie Anwendungen von Wasserstoffperoxid, z. B. bei verschiedenen chemischen Reaktionen und beim Bleichen von Geweben, Papierbrei und ölen, erfordern eine relativ verdünnte, wäßrige Lösung mit einem Wasserstoffperoxidgehalt unter 40 Gewichtsprozent. Es ist üblich, konzentrierte, wäßrige Lösungen mit einem Wasserstoffperoxidgenalt von 70 bis 90 Gewichtsprozent herzustellen und zu verschicken. Diese Lösungen werden vor dem Gebrauch mit Wasser bis zu der gewünschten Konzentration, im allgemeinen auf Konzentrationen von 30 bis 50%. verdünnt. Durch dieses Vorgehen werden die Fracht- und Lagerkosten, verglichen mit dem Verschicken und Lagern verdünnter Wasserstoffperoxidlösungen, wesentlich herabgesetzt, da eine beträchtliche Wassermenge nicht verschickt und gelagert zu werden braucht, sondern der Wasserstoffperoxidlösung am Verwendungsort zugesetzt wird.
Mit dem Verschicken konzentrierter Wasserstoffperoxidlösungen und dem Verdünnen dieser Lösungen am Verwendungsort ist jedoch ein schwieriges Problem verbunden. Häufig ist am Verwendungsort zur Verdünnung kein entionisiertes Wasser erhältlich, wie es bei der Herstellung von Wasserstoffperoxid verwendet wird.Das zur Verfügung stehende Wasser zur Verdünnung enthält vielmehr verschiedene Verunreinigungen, die die Zersetzung von Wasserstoffperoxid induzieren. Solche Verunreinigungen sind z. B. Eisen-, Kupfer- und Mangankationen. Die Zersetzung konzentrierter Wasserstoffperoxidlösungen kann mit großer Heftigkeit erfolgen, wodurch das Lagern und Verschicken nicht stabilisierter, konzentrierter Wasser-Stoffperoxidlösungen sehr gefährlich sein kann.
Das Problem der Zersetzung konzentrierter Wasserstoffperoxidlösungen beim Verschicken wurde teilweise durch Zusetzen von Stabilisatoren zu konzentrierten Wasserstoffperoxidlösungen gelöst. Die Stabilisatoren setzen den durch Verunreinigungen bewirkten Zersetzungsgrad herab, wodurch das Verschicken konzentrierter Wasserstoffperoxidlösungen wirtschaftlich durchführbar und relativ sicher wird. Die bekannten stabilisierten Wasserstoffperoxidlösungen üben jeJoch auf Aluminiumbehälter, die zur Lagerung solcher Lösungen verwendet werden, eine korrodierende Wirkung aus. Das Korrosionsproblem wurde teilweise durch Zusetzen von Natriumnitrat zu den stabilisierten Wasserstoffperoxidlösungen gelöst.
In den nachstehenden Patentschriften sind bekannte Stabilisatoren für konzentrierte Wasserstoffperoxidlösungen beschrieben: In der USA.-Patentschrift 2 624 655 sind mit Dipicolinsäure, Chinolinsäure, 6-Methylpicolinsäure oder Pyridincarbonsäure allein odir mit einem Zusatz eines Phosphats und/oder eines Polyphosphats stabilisierte Wasserstoffperoxidlösungen beschrieben. Aus der USA.-Patentschrift 3 122 417 sind unter vielen anderen Verbindungen, die hinsieht-
3 4
lieh der vorliegenden Erfindung weniger relevant sind, stabilisierten Wasserstoffperoxidlösungen üben jedoch bestimmte Alky.,dendiphosphonsäuren als Stabili- auf Aluminium und andere Metalle, die mit den stabilisatoren für Wasserstoffperoxidlösuugen bekannt Aus sierten Wasserstoffperoxidlösungen in Berührung komder USA.-Patentschrift 3 234140 ist es bekannt, Per- men, eine korrodierende Wirkung aus. Die korrodieoxidlösungen mit bestimmten Amino-tri-(niederalkyl- 5 rende Wirkung der stabilisierten Wasserstoffperoxididenphosphonsäuren) oder ihren wasserlöslichen Al- lösungen wird zwar durch einen Zusatz von Natriumkalimetall-, Ammonium- oder Aminsalzen zu stabili- nilrat verringert, jedoch nicht so weit, daß dies den sieren. Aus der USA.-Patentschrift 3 383 174 ist es be- Anforderungen für den Endverbrauch genügt,
kannt, Wasserstoffperoxidlösungen mit einer syner- Aufgabe der Erfindung war es daher, wäßrige Wasgjstischen Kombination einer löslichen Zinnverbm- io serstoffperoxidlösungen mit hoher Stabilität gegen die dung und Nitrilo-tri-(methylenphosphonsäure) zu durch in Wasser häufig enthaltenen Verunreinigungen stabilisieren. In der USA.-Patentschrift 3 387 939 sind bewirkte Zersetzung uud mit nur geringer korrodiemit einer Kombination eines Ammonium- oder Alkali- ι snder Wirkung zur Verfügung zu stellen. Diese Aufmetallstannates und bestimmten Alkylidendiphosphon- gäbe wird durch die Erfindung gelöst,
säuren stabilisierte Wasserstoffperoxidlösungen be- 15 Gegenstand der Erfindung ist somit eine stabilisierte schrieben. wäßrige Wasserstoffperoxidlösung, die gekennzeichnet Die bekannten Stabilisatoren können bis zu einem ist durch einen Gehalt einer wasserlöslichen Äthylengewissen Grad ui; Zersetzung von Wasserstoffperoxid diamintetra-(methylenphosphonsäure) der allgemeinen in Gegenwart von Verunreinigungen hemmen. Die so Formel
O CH2 I CH2 O OX
XO — P- - * N — CH2
CH2
ch2-n;
\
\
— P-
!
OX
O
CH2 OX
O
OX
XO ρ — P-
OX I
OX
Stoffperoxidlösung wird die Zersetzung von Wasser- 35 Durch die Zugabe einer beliebigen Menge einer stoffperoxid sehr stark gehemmt und die Korrosion wasserlöslichen Äthylendiamint-tra - (methylenphosvon Metallen verlangsamt. Die bevorzugt zuzusetzende phonsäure) zu einer beliebig konzentrierten Wasserin der die Reste X gleich oder verschieden sind und Menge einer Äthylendiamintetra-(methylenphosphon-Wasserstoffatome oder Kationen bedeuten, die die säure) hängt von der zu erwartenden Menge von VerZersetzung von Wasserstoffperoxid nicht in merk- 40 unreinigungen ab, die in die zu stabilisierende Wasserlichem Ausmaß katalysieren. stoffperoxidlösung gelangen können. Vorzugsweise
Die in den erfindungsgemäßen Wasserstoffperoxid- werden der zu stabilisierenden Wasserstoffperoxidlösungen enthaltenen wasserlöslichen Äthylendiamin- lösung jedoch mindestens 0,01 °/„ und insbesondere tetra-(methylenphosphonsäuren) sind ausgezeichnete 0,03 bis 0,5 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht Stabilisatoren. In Gegenwart wasserlöslicher Zinnver- 45 des Wasserstoffperoxids in der wäßrigen Lösung, einer bindungen wird die Wirksamkeit der wasserlöslichen erfindungsgemäßen Äthylendiamintetra - (methylen-Äthylendiamintetra-(methylenphosphonsäuren)alsStaphosphonsäure) zugesetzt. In der vorliegenden Bebilisatoren in Wasserstoffperoxidlösungen synergi- Schreibung sind sämtliche Angaben in Gewichtsprozent stisch verstärkt. Ferner ist die korrodierende Wirkung auf das Gewicht des in der wäßrigen Lösung enthalvon Wasserstoffperoxidlösungen, die mit einer 50 ienen Wasserstoffperoxids bezogen, wenn nichts andewasserlöslichen Äthylendiamintetra - (methylenphos- res angegeben ist. Die maximale Menge einer Äthylenphonsäure) stabilisiert sind und Nitrationen enthalten, diamintetra-(methylenphosphonsäure), die in der Wasauf Metalle und insbesondere aut Aluminium im Ver- serstoffperoxidlösung enthalten sein kann, wird lediggleich zu Wasserstoffperoxidlösungen, die mit bekann- lieh durch praktische und wirtschaftliche Erwägungen ten Stabilisatoren stabilisiert sind und Nitrationen ent- 55 begrenzt, da bei Konzentrationen über 1 Gewichtsprohalten, beträchtlich verringert. zent ebenfalls ein·; Stabilisierung der Wasserstoffper-
Spezielle Beispiele von Kationen, die in den erfin- oxidlösungen eintritt, aber im Vergleich zu niedrigeren
dungsgemäßen wasserlöslichen Äthylendiamintetra- Konzentrationen nur geringe zusätzliche Vorteile er-
(methylenphosphonsäuren) enthalten sein können, halten werden.
sind Ammonium-, substituierte Ammonium-, Alkali- 60 Dis zu stabilisierenden Lösungen können Wassermetall-, Aluminium-, Magnesium-, Calcium- oder stoffperoxid in beliebiger Konzentration enthalten. Zinnkationen. Bevorzugte Äthylendiamintetra-(me- Vorzugsweise werden jedoch konzentrierte Lösungen thylenphosphonsäuren) der vorstehenden allgemeinen mit einem Wasserstoffperoxidgehalt von über 70 GeFormel sind solche, in denen die Reste X Wasserstoff- wichtsprozent stabilisiert. Diese stabilisierten, konzenatome bedeuten und solche Verbindungen, in denen 65 inerten Wasserstoffperoxidlösungen können verschickt mindestens ein Wasserstoffatom durch ein Ammo- und mit »hartem« Wasser, das normale Verunreinigunnium-, Kalium- oder Natriumion oder durch Gemische gen enthält, verdünnt werden. Auf diese Weise werden solcher Ionen ersetzt ist. verdünnte Lösungen mit solchen Wasserstoffperoxid-
5 6
konzentrationen erhalten, die zur Handhabung uad mit einer Äthylendiamintetra - (methylenpnosphon-
Lagerung bei den Verbrauchern bevorzugt werden. säure) stabilisiert sind.
Das Einverleiben der erfindungsgemäßen Stabilisatoren Die Beispiele erläutern die Erfindung. Sämtliche in konzentrierte Wasserstoffperoxidlösungen ennög- Prozentangaben sind Gewichtsprozente, bezogen auf licht häufig die Verdünnung der konzentrierten, stabili- 5 das Gesamtgewicht der Lösung. In den Beispielen ist sierten Lösungen mit Leitungswasser, das kationische auch ein Zersetzungsindex für die Wasserstoffperoxiddie Zersetzung von Wasserstoffperoxid induzierende lösung angegeben. Wenn Eisen die Verunreinigung ist, Verunreinigungen, wie Eisen, Kupfer, Mangan und die die Zersetzung induziert, werden die für die ZerChrom, enthält. Setzungsindizes benötigten Daten dadurch ermittelt,
Die bevorzugten pH-Werte der stabilisierten Wasser- io daß die Lösung 48 Stunden bei 100° C in einem offenen
stoffperoxidlösungen betragen 2 bis 2,5, gemessen mit Gefäß aufbewahrt werden und anschließend der Pro-
einer Glaselektrode nach Einstellen der Lösung auf zentsatz des in dieser Zeit zersetzten Wasserstoffper-
eine Wasserstoffperoxidkonzentration von 35%· Die oxids bestimmt wird. Wenn Kupfer die Verunreinigung
erfindungsgemäßen Stabilisatoren erfüllen ihre Funk- ist, die die Zersetzung induziert, wird die Lösung
tion im pH-Bereich von etwa 1,5 bis etwa 13,5 gut und 15 24 Stunden bei 1000C gehalten. Zur Bestimmung des
haben auch bei pH-Werten außerhalb dieses Bereiches, zersetzten Wasserstoffperoxids in Prozent wird für
die zu gewissen Zwecken erforderlich sein können, eine sämtliche Wasserstoffperoxidlösungen angenommen,
hinreichend gute Wirkung. Wenn die Wasserstoffper- daß der Gesamtgewichtsve. <st der Behälter nach
oxidlösung für einen bestimmten Zwec'c zu alkalisch 48 bzw. 24 Stunden im Falle vor Kupfer auf dem bei ist, kann sie mit Phosphorsäure, Salpetersäure und/ ao der Zersetzung von Wasserstoffperoxid auftretenden
oder jeder anderen anorganischen oder organischen Sauerstoffverlust beruht. Der zersetzte Anteil des
Säure, die nicht mit Wasserstoffperoxid reagiert, auf Wasserstoffperoxids wird bestimmt; das lOOfache
den gewünschten pH-Wert eingestellt werden. Wenn dieses Wertes wird als Zersetzungsindex definiert,
die Wasserstoffperoxidlösung für einen bestimmten
Zweck zu sauer ist, kann sie mit Natriumhydroxid, 25
Natriumcarbonat und/oder anderen alkalisch reagie- Beispiel 1
renden Verbindungen, die nicht mit Wasserstoffperoxid reagieren, auf den gewünschten ph-Wert einge- Es werden vier Proben mit 70prozentiger Wasserstellt werden. In der vorliegenden Beschreibung sind Stoffperoxidlösung hergestellt, die pro Liter 100 mg die pH-Werte der Wasserstoffperoxidlösungen als un- 30 Natriumnitrat enthalten. Jede dieser Proben wird mit korrigierte, mit einer Glaselektrode nach dem Ein- einer solchen Stabilisatormenge versetzt, daß der stellen der Lösung auf eine Konzentration von 35 Ge- pH-Wert 3,0 beträgt. Die zu den Proben zugesetzten wichtsprozent gemessene Werte angegeben. Stabilisatoren sind Äthy1erdiamintetra-(methylenphos-
Die Wirksamkeit der Äthylendiamintetra-(methyien~- phonsäure) (I) und die Vergleichsstabilisatoren 1-Hyphosphonsäuren) als Stabilisatoren für Wasserstoff- 35 droxyäthyliden-lj-diphosphonsäur; (A), NitrilotriperoxidU-sungen wird in Gegenwart wasserlöslicher (methylenphosphonsäure) (B) und Hexamethylendi-Zinnveibindungen noch beträchtlich erhöht. Der Be- amintetra-(methylenphosphonsäure) (C).
griff »wasserlöslich« umfaßt in der vorliegenden Be- Als die Zersetzung induzierende Verunreinigung Schreibung auch kolloiddispergierbare Verbindungen. wird zu jedem Liter Lösung 0,1 mg Eisenionen in Spezielle Beispiele solcher wasserlöslicher Zinnverbin- 40 Form von FeNH4(SO4)2· 12H2O zugesetzt. Nach düngen sind Natriumstinnat, insbesondere Natrium- 24 Stunden wird die Konzentration der die Zersetzung stannat trihydrat, Zinndioxid und Metazinnsäure. Die induzierenden Verunreinigung verdoppelt. Die Zerzur v/irksamen Erhöhung der Stabilität einer mit Setzungsindizes werden für die vier vorgenannten Äthylendiamintetra-(methylenphosphonsäure) stabili- Wasserstoffperoxidlösungen bestimmt. Die Ergebnisse sierten Wasserstoffperoxidlösung erforderliche Menge 45 sind in der entsprechenden Spalte in Tabelle I, Reihe 1, einer Zinnverbindung beträgt etwa 0,001 bis etwa zusammengestellt. Der vorstehend beschriebene Ver-0,3 °/0 der wäßrigen Wasserstoffperoxidlösung, wobei such wird mit Wasserstoffperoxidlösungen wiederholt, diese Angaben auf das Gewicht des Zinns in der Zinn- die die in Tabelle I angegebenen Mengen an Natriumverbindung bezogen sind. nyrophosphat und solche Stabilisatormengen enthal-
Durch einen Zusatz von etwa 0,001 bis 0,i °/0 Na- 50 ten, daß die in Tabelle I angegebenen pH-Werte er-
triumnitrat zu der stabilisierten Wasserstoffperoxid- halten werden. Wie in Tabelle I angegeben, werden
lösung wird die Korrosion von Metalloberflächen, die sämtliche Versuche mit Kupferionen an Stelle von
mit der wäßrigen stabilisierten Wasserstoffperoxid- Eisenionen als die Zersetzung induzierende Verun-
lösung in Berührung kommen, bpträchtlich vermin- reinigung wiederholt, wobei pro Liter 0,04 mg Kupfer-
dert. Es ist bekannt, daß ein Zusatz von Nitrationen zu 55 ionen in Form von CuSO4-5H2O zugesetzt werden
einer stabilisierten Wasserstoffperoxidlösung die durch und der Zersetzungsindex nach 24stündiger Versuchs-
diese Lösung verursachte Korrosion verringert. Es ist dauer bei 1000C bestimmt wird,
jedoch überraschend, daß bei der Prüfung der Korro- In Reihe 1 der Tabelle I sind die Zersetzungsindizes
sion bei Verwendung einer erfindungsgemäßen Äthy- für eine 70prozentige Wasserstoffperoxidlösung mit
lendiamintetra-(methylenphosphonsäure) als Stabili- 60 einem pH-Wert von 3,0 angegeben. Bei den mit Eisen
sator weit bessere Ergebnisse erhalten werden als bei verunreinigten Lösungen wird mit dem erfindungs-
Verwendung von Nitrationen zusammen mit anderen gemäßen Stabilisator (1) ein Zersetzungsindex von 1,6
bekannten Stabilisatoren. erhalten, während bei Verwendung der Vergleichs-
In letzter Zeit wird zur Erhöhung der Stabilität sta- Stabilisatoren (A), (B) und (C) die Werte 77,9,11,8 und
bilisierter Wasserstoff peroxidlösungen in großem Maß- 65 60,6 bestimmt werden. In der rechten Spalte der
stab Natriumpyrophosphat als Zusatz verwendet. Reihe 1 der Tabelle I sind die entsprechenden Werte
Diese Verbindung hat keinen nennenswerten Einfluß zusammengestellt, die bei Verwendung von Kupfer als
auf die Stabilität von Wasserstoffperoxidlösungen, die Verunreinigung erhalten werden.
Tabelle I
Prozent WasserstofTperoxidlösung pH-Wert Zersetzungsindex I A oder C C Mit Kupfer verunreinigte und I A B oder C C
einer 35°/oigen Mit Eisen verunreinigte und mit 1,6 77,9 60,6 mit I, A, 5,2 76,4 Lösungen 100,0
Reihe H1O1 Na.P,O,. Lösung*) I, A, B 4,2 82,4 Lösungen 78,0 stabilisierte 18,6 82,2 B 40,3
70 3,0 stabilisierte 1,8 1,9 B 3,2 3,7 2,8 9,2 12,0
35 mg/1 2,25 1,6 23,8 11,8 20,4 5,4 85,5 17,5 81,2
1 35 0 1,5 5,5 85,6 92,4 57,2 22,3 71,7 5,7 33,0
2 70 0 3,0 2,0 1,2 3,3 1,3 1,6 1,8 9,6 5,2
3 35 0 2,25 5,4 38,6 17,9 55,4 8,9 100,0 16,5 36,1
4 70 30 1,5 3,6 16,8 47,7 7,7 6,9 69,8 2,4 22,3
5 35 30 3,0 0,6 1,0 2,0 1,7 1,4 1,5 12,8 5,3
6 35 30 2,25 0,8 0,9 3,8 7,0 1,8 4,4 8,7 10,7
7 70 340 1,5 3,1 3,7
8 70 340 2,25 2,0 5,8
9 340 1,6
10 30
*) Die Wasserstofiperoxidlösung wird mit soviel Stabilisator versetzt, daß die angegebenen pH-Werte erhalten werden.
Beispiel 2
Es werden Wasserstoffperoxidlösungen mit derselben Zusammensetzung wie im Beispiel 1 hergestellt, mit der Ausnahme, daß die die Zersetzung induzierende Verunreinigung weggelassen und der Stabilisator Hexamethylentetra-(methylenphosphonsäure) (C) nicht getestet wird. Es werden Probestücke aus Aluminium 1060 (Aluminium Association Standard Designation for Wrough Aiioys) der Größe 76,2 · 38,1 · 3,175 mm hergestellt. Das Aluminium wurde 2,5 Stunden bei 35O0C geglüht und mit einem Ätzmittel und Salpetersäure entsprechend dem in FMC Corporation's Bulletin 104, Appendix H (Oktober 1959), »Special Aluminium Tank Treatments« beschriebenen Verfahren passiviert. Die Probestücke werden 30 Tage nicht vollständig in jeweils 75 ml der Lösungen bei einer Temperatur von 660C eingetaucht. Der nach 30 Tagen bestimmte Korrosionsgrad der Aluminiumprobestücke in der Tabelle II wird iu μ/Jähr angegeben.
Tabelle II
WasserstofTperoxidlösung Prozent Na1P1O7, pH-Wert
einer 35%igen
Korrosionsgrad von Aluminium μ/Jahr B
Reihe H1O, mg/1 Lösung*) A 1,524
70 0 3,0 I 1,778 1,524
1 35 0 2,25 0,254 3,810 6,858
2 35 0 1,5 0,508 7,874 2,794
3 70 30 3,0 0,508 2,032 3,556
4 35 30 2,25 0,508 4,318 1,524
5 70 30 1,5 0,000 2,540 1,524
6 35 340 3,0 0,508 4,318 2,794
7 35 340 2,25 0,508 1,016 2,794
8 70 340 1,5 0,508 11,938 2,032
9 70 30 2,25 0,508 3,302
10 0,254
*) Die Wasserstoffperoxidlösung wird mit soviel Stabilisator versetzt, daß die angegebenen pH-Werte erhalten werden.
In Reihe 1 der Tabelle II sind die durch stabilisierte Wasserstoffperoxidlösungen hervorgerufenen Korrosionsgrade von Aluminium dargestellt. Die Reihen 2 bis 10 enthalten die entsprechenden Daten für verschiedene Wasserstoffperoxidlösungen mit den ange- gebenen Zusammensetzungen und den pH-Werten dieser Lösungen, die durch Zugabe der Stabilisatoren I, A oder B erhalten wurden.
Beispiel 3
Es werden drei Lösungen I, A und B hergestellt, die jeweils 5,0 ml 50prozentige Natronlauge, 16,9 ml 50prozentige wäßrige Wasserstoffperoxidlösunt, und 39,1 ml Wasser enthalten. Der pH-Wert der Lösungen beträgt 10,7. Die Lösung I enthält 0,42 g 95prozentige Äthylendiamintetra-(methylenphosphonsäure), die Lösung A enthält 0,50 ml 60prozentige Hydroxyäthyliden-l,l-diphosphonsäure, und die Lösung B enthält keinen Stabilisator. Die Lösungen werden 4 Stunden auf 44° C erwärmt, und anschließend wird der Prozentsatz des zersetzten Wasserstoffperoxids bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle ΠΙ zusammengestellt
Tabelle ΙΠ
Lösung
I
A
B
Zersetzung,
·/.
7,9
14,4
70,6
Beispiel 4
Es wird eine wäßrige Stammlösung hergestellt, die pro Liter 45 g Na4Sn(OH)8 und 79 g Äthylendiamintetra-(metkylenphosphonsäure) enthält. Sodann wird
209553/503
2??2
9 ίο
eine stabilisierte Wasserstoffperoxidlösung hergestellt, der erfindungsgemäß stabilisierten Lösungen gegenindem 1 Liter einer 70prozentigen Wasserstoffperoxid- über den mit bekannten Stabilisatoren stabilisierten lösung mit 6,7 ml der vorstehend hergestellten Stamm- Lösungen. Die tirgebnisss in der Reihe 1 der Tabellen I lösung versetzt werden. Der pH-Wert der stabilisierten und II zeigen die mit einer Äthylendiamintetra-(me-Wasserstoffperoxidlösung wird auf 2,0 eingestellt. 5 thylenphosphonsäure) erhaltene Stabilitätsverbesse-Diese Lösung wird pro Liter mit 5,0 mg Eisenionen in rung und die Herabsetzung der Korrosion. Aus diesen Form von FeNH4(SO4)U-UHj1O und mit 0,5 mg Daten geht hervor, daß eine 70prozentige Wasserstoff-Kupferionen in Form von CuSO4 · 5H2O als die Zer- peroxidlösung, die mit Eisen verunreinigt ist, nur zu setzung induzierende Verunreinigungen versetzt und 1.6% zersetzt wird, währenri die mit den bekannten anschließend 24 Stunden bei 100° C gehalten. Der io Stabilisatoren versetzten Vergleichslösungen zu 77,9, Zersetzungeindex der so behandelten Lösung beträgt 11,8 und 69,6% zersetzt werden. Die korrodierende 2,52. Wirkung auf Aluminium der erfindungsgemäß stabili-Die in den Tabellen I, II und III zusammengestellten sierten Wasserstoffperoxidlösung beträgt pro Jahr Daten und das Ergebnis von Beispiel 4 beweisen, daß lediglich 0,254 μ, während die mit bekannten Stabilibei Verwendung von Äthylendiamintetra-(methylen- »5 satoren versetzten Wasserstoffperoxidlösungen eine phosphcnsäure) als Stabilisator in wäßrigen Wasser- korrodierende Wirkung von 1,778 und 1,524 μ/Jahr stoffperoxidlösungen unerwartet gute Ergebnisse er- aufweisen. Die synergistische Wirkung_ einer Kombihalten werden. Die Stabilitätsverbesserung und die nation einer Zinnverbindung und einer Athylendiamin-Herabsetzung der korrodierenden Wirkung der erfin- tetra-(methylenphosphonsäure) wird durch das Ergebdungsgemäßen stabilisierten Wasserstoffperoxidlösun- »* nis des Beispieles 4 nachgewiesen, in dem bei gegenüber gen ist überraschend und bedeutet einen wesentlichen dem Beispiel 1 25fach erhöhter Konzentration der die Fortschritt. Die in Tabelle I und II zusammengestellten Zersetzung induzierenden Verunreinigungen lediglich Daten zeigen die bedeutende Stabilitätsverbesserung 2,52% des Wasserstoffperoxids zersetzt werden.
2822

Claims (5)

Patentansprüche:
1. Stabilisierte_wäßrige Wasserstoffperoxidlösung, gekennzeichnet durch einen Gehalt einer wasserlöslichen Äthylendiamintetra-(methylenphosphonsäure) der allgemeinen Formel
O O
XU-F-(JH2
I \
N ° / -CH2-CH2- / -N \ CH2-P-OX
ι
OX \ ü / \ I
OX
XO-P-CH2 OX O I CU*- P- OX OX
in der die Reste X gleich oder verschieden sind und Wasserstoffatome oder Kationen bedeuten, die die Zersetzung von Wasserstoffperoxid nicht in merklichem Ausmaß katalysieren.
2. Ausführungsform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die wasserlösliche Äthylendiamintetra-(methyienphosphonsäure) in der Wasserstoffperoxidlösung in einer Menge von 0,03 bis 0,5 Gewichtsprozent, bezogen auf Wasserstoffperoxid, enthalten ist.
3. Ausführungsform nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der Wasserstoffperoxidlösung Äthylendiamintetra - (methylenphosphonsäure) enthalten ist.
4. Ausführungsform nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung zusätzlich eine wasserlösliche Zinnverbindung in einer Menge von 0,001 bis 0,3 Gewichtsprozent, bezogen auf Wasserstoffperoxid, enthält.
5. Ausführungsform nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung zusätzlich Nitrationen in einer Menge von 0,001 bis 0,1 Gewichtsprozent, bezogen auf Wasserstoffperoxid, enthält.

Family

ID=

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0009839A1 (de) * 1978-09-27 1980-04-16 Unilever N.V. Alkalische-wässrige Wasserstoffperoxidlösungen, die gegen Zersetzung stabilisiert sind

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0009839A1 (de) * 1978-09-27 1980-04-16 Unilever N.V. Alkalische-wässrige Wasserstoffperoxidlösungen, die gegen Zersetzung stabilisiert sind

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2152741A1 (de) Stabilisierte waessrige Wasserstoffperoxidloesung und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE2405214C2 (de) Verwendung von Amino-(methylphosphonsäuren) als Stabilisatoren
DE2405215C3 (de) Stabilisierte konzentrierte wäßrige Wasserstoffperoxidlösungen
DE2441725A1 (de) Stabilisiertes wasserstoffperoxid
EP0489776B1 (de) Verfahren zur desinfektion von harten oberflächen mit chlordioxid
DD296663A5 (de) Verfahren zur stabilisierung einer konzentrierten waessrigen wasserstoffperoxidloesung
DE1567519B1 (de) Stabilisierung von Wasserstoffperoxyd
DE1217928B (de) Verfahren zur Verhinderung der Abscheidung von Schwermetallionen aus einer waessrigen Loesung
EP0626371B1 (de) Stabilisierte Percarbonsäurelösungen und Verfahren zu deren Herstellung
DE2232548C3 (de) Verfahren zur Beseitigung von Sauerstoff aus Wasser mittels Hydrazin und hydrazinhaltige Zusammensetzung zur Durchführung des Verfahrens
EP0742206B1 (de) Percarbonsäurelösungen mit verbesserter Stabilität im Kontakt mit Edelstahl
DE2906644A1 (de) Stabilisierte wasserstoffperoxydloesung
DE1280239B (de) Stabilisieren von Loesungen der Peressigsaeure in einem organischen Loesungsmittel
EP0563584B1 (de) Stabilisierte Percarbonsäurelösungen und Verfahren zu deren Herstellung
DE2152741B (de) Stabilisierte wäßrige Wasserstoff peroxidlosung
DE3012226A1 (de) Wasserabstossende, waessrige behandlungsloesungen
DE1273736B (de) Alkalische Reinigungsmittel
DE1469233B2 (de) Bleich- und reinigungsmittel
DE2703592B2 (de) Wäßrige Hypochloritlösung
DE69814083T2 (de) Ameisensaeureloesung mit reduziertem korrosionseffekt
DE1567519C (de) Stabilisierung von Wasserstoffperoxyd
DE69803517T2 (de) Stabilisierte wässrige Wasserstoffperoxydlösung
DE69004694T2 (de) Stabilisierte wässrige wasserstoffperoxidlösung und herstellungsverfahren.
DD284680A5 (de) Lagerstabile waessrige loesung von alkyltrialkoxysilanen
DE299247C (de)