DE2151161A1 - Verfahren zum Regenerieren von mit adsorbiertem elementarem Chlor gesaettigten Aktivkohleschichten - Google Patents
Verfahren zum Regenerieren von mit adsorbiertem elementarem Chlor gesaettigten AktivkohleschichtenInfo
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- C01B7/01—Chlorine; Hydrogen chloride
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Description
RECHTSANWÄLTE
DB. JUR. DlPL-CHEM.WALTER BEIL 13. Okt. 1971
Unsere Nr. 17 438
Verfahren zum Regenerieren von mit adsorbierten elementaren
Chlor gesättigten Aktivkohleschichten.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Regenerieren von mit Chlor gesättigten Aktivkohleschichten, bei dem in
diese Schichten Schwefeldioxid eingeführt wird, das durch das Chlor zu Schwefelsäure oxidiert wird.
In der Technik der Salzsäureherstellung besteht ein Ver- έ
fahren darin, daß Kaliumchlorid bei erhöhten Temperaturen in der Regel in einem gasgefeuerten Ofen mit Schwefelsäure
umgesetzt wird. Bei dieser Umsetzung wird auch Schwefeldioxid gebildet. Dieses Schwefeldioxid ist eine Verunreinigung für das HCl-Endprodukt. Bei manchen Verwendungszwecken
kann das Schwefeldioxid toleriert werden, auf anderen Gebieten werden jedoch schon geringste Mengen als schädlich
betrachtet. In diesen Fällen muß das Schwefeldioxid entfernt werden. Dies geschieht dadurch, daß man elementares
Chlor in die Abstreifbehälter einführt, um das Schwefeldioxid in
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Schwefelsäure umzuwandeln, die aufgrund des Unterschieds des Siedepunkts leicht entfernt werden kann. Als Ergebnis dieser
Entfernung wird Chlor im Oberschuß verwendet und daher in das Salzsäure-Endprodukt mitgeführt. Das elementare
Chlor läßt sich jedoch durch Abtrennverfahren leicht entfernen, wobei die mit elementarem Chlor angereicherte
Chlorwasserstofflösung durch Aktivkohleschichten geleitet
wird. Die Aktivkohleschichten adsorbieren das elementare Chlor und ermöglichen es dem in Lösung befindlichen Chlorwasserstoff, aus den Schichten auszutreten. So wird ein
relativ reines Chlorwasserstoffprodukt hergestellt. Hinsichtlich einer ausführlicheren Beschreibung der Herstellung
von Chlorwasserstoff gemäß diesem Verfahren wird auf die USA-Patentschrift 3 492 091 verwiesen.
Wie vorstehend erwähnt, wird das elementare Chlor in Aktivkohleschichten entfernt. Wenn die Aufnahmekapazität der
Aktivkohleschichten für Chlor überschritten ist, bricht freies Chlor durch die Kohleschicht und wird in das Chlorwasserst offprodukt geleitet, wo es als Verunreinigung angesehen wird. An diesem Funkt wird die chlorierte angereicherte Säure zu einer anderen Kohleschicht abgeleitet oder
das System wird stillgelegt. Um die ursprüngliche Kohleschicht wieder in Betrieb zu nehmen, mußten die mit Chlor
gesättigten Kohleteilchen entfernt werden und die Schichten mit sauberen oder neuen Aktivkohleteilchen beschickt werden.
Die chlorierten Kohleteilchen wurden so verworfen. Um dieses Verwerfen der Kohleteilchen zu mindern, wurde vorgeschlagen, übersättigten Dampf durch die Aktivkohleteilchen zu leiten, um das Chlor zu entfernen. Die Erfahrung
hat jedoch gezeigt, daß dies mehrere Tage in Anspruch nehmen könnte. Diese Methode erfordert eine hohe Ausfallzeit und hohen Dampfverbrauch. Ferner muß das aus der
Aktivkohle entfernte Chlor noch beseitigt werden.
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Im erfindungsgemäßen Verfahren werden die mit Chlor gesättigten Schichten in relativ kurzer Zeit vollständig
regeneriert.und wieder in Betrieb genommen. Dies geschieht durch Behandlung der Aktivkohleschichten mit Schwefeldioxid,
nachdem die Kohleschioht aus dem Verfahrenestroa
entfernt worden ist. Das freie Chlor in der Aktivkohleschicht
oxidiert das Schwefeldioxid zu Salzsäure und Schwefelsäure, die leicht aus den Aktivkohleschichten
entfernt werden können. Für die Durchführung der vorliegenden Erfindung sollte betont werden, daß das Schwefeldioxid
mit einer Geschwindigkeit in die Aktivkohleschichten eingespritzt wird, die ausreicht, das gesamte, an den Aktiv- '{
kohleteilchen adsorbierte freie Chlor innerhalb relativ kurzer Zeit vollständig zu entfernen. So wird die Fließgeschwindigkeit
des eingespritzten Schwefeldioxids von der Anlage und der Wirtschaftlichkeit des Verfahrene vorgeschrieben.
Es sollte beachtet werden, daß die Behandlung der Kohleschichten mit Schwefeldioxid so lange fortgesetzt
wird, bis der die Kohleschicht verlassende Strom die gleiche Menge Schwefeldioxid enthält wie der eingeführte Strom.
Wenn diese Bedingungen erfüllt sind, ist das gesamte freie Chlor von den Aktivkohleschichten entfernt worden.
Sollen die Aktivkohleschichten wieder eingesetzt werden, müssen die Aktivkohleschichten gereinigt werden, ua Schwefeisäure
und SOp9 die nicht an den Aktivkohleschichten
adsorbiert werden, zu entfernen. Es wurde in der Praxis
gefunden, daß das an den Aktivkohleteilchen adsorbierte freie Chlor innerhalb von etwa 18 bis 2k Stunden vollständig
entfernt werden kann.
Das nachstehende Beispiel dient der Erläuterung der Erfindung.
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Eine in Betrieb befindliche Kohleschioht, die 45* kg
Aktivkohl· enthielt, wurde vollständig mit freien Chlor gesättigt. Die Kohleschicht wurde aus dem Strom entfernt,
und anschließend wurde Schwefeldioxid mit einer Geschwindigkeit von 31» kg pro Tag oder etwa 1,36 kg pro
Stunde in den Beschickungsstrom geleitet. Dies wurde 24 Stunden fortgesetzt. Danach enthielt der die Kohleschicht
verlassende Strom die gleiche Menge Schwefeldioxid wie der in die Kohleschicht eingeführte Strom. Die Kohleschicht
wurde wieder in Betrieb genommen und adsorbierte freies Chlor in der üblichen Weise.
Wie aus dem vorstehenden ersichtlich ist, braucht die mit Chlor gesättigte Aktivkohleschicht nicht beseitigt
oder verworfen su werden, was früher getan wurde. Ferner ist der Zeitfaktor bei der Regenerierung der Aktivkohle
beträchtlich vermindert.
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Claims (3)
1. Verfahren zum Regenerieren von mit adsorbiertem elementaren Chlor gesättigten Aktivkohleschichten, dadurch
gekennzeichnet, daß in die mit Chlor gesättigte Aktivkohleschicht Schwefeldioxid eingeführt wird, das mit dem
elementaren Chlor zu Schwefelsäure und Salzsäure oxidiert wird, und das Einführen von Schwefeldioxid in die Kohleschicht so lange fortgesetzt wird, bis der die Schicht
verlassende Strom die gleiche Menge Schwefeldioxid wie der eingeführte Strom enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die durch das eingeführte Schwefeldioxid gebildete
Schwefelsäure anschließend entfernt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die mit adsorbiertem elementarem Chlor gesättigten Aktivkohleschichten dadurch entstanden sind, daß eine Salzsäure
und SO2 enthaltende wäßrige Flüssigkeit mit eleaentarem
Chlor behandelt wird, das in stöchiometrischem Überschuß in
Besug auf das Schwefeldioxid eingesetst wird, um das Schwefeldioxid zu Schwefelsäure su oxidieren, wonach die Schwefelsäure abgetrennt und das elementare Chlor aus der Salzsäureflüssigkeit entfernt wird, indem diese durch Aktivkohleschichten geleitet wird, und diese Schichten anschliessend aus dem Verfahrensstrom entfernt werden.
Für: Stauffer Chemical Company New York, M.y/, V.St.A.
(Dr.H.J.Wolff) Rechtsanwalt
2098 17/131Γ
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