DE2149913C3 - Lötgerät zum Schwallöten und Verfahren zu dessen Betrieb - Google Patents
Lötgerät zum Schwallöten und Verfahren zu dessen BetriebInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Lötgerät zum Schwallöten, mit einem eine Wanne für das Löl.bad bildenden Gefäß,
einem mindestens teilweise von dem Lötbad gebildeten Stromkreis, Einrichtungen zum Erzeugen eines elektrischen
Stromes in dem Stromkreis und eines dazu etwa rechtwinklig verlaufenden, im Lötbad wirksamen
Magnetfeldes, die zusammen eine das Lot in Berührung mil dem Werkstück bringende elektrodynamische
so Pumpwirkung erzeugen.
Bei einem bekannten Lötgerät dieser Art (DT AS 23 667) steht das Lölbad in einer langgestreckten,
oben offenen Rinne und erfährt durch den es längs durchfließenden Strom und das durch den Strom selbst
induzierte Magnetfeld eine konvexe Aufwölbung seiner Oberfläche, wodurch es in Berührung mit dem
darübergeführten Werkstück gebracht wird. Die so erzielte Aufwölbung des Lölbades ist allerdings
verhältnismäßig gering (nur wenige Millimeter). Das
iso Werkstück muß deshalb dicht über der Lötbadwanne
angeordnet sein und ist den Wirkungen, insbesondere den Streumagnetfeldern, des Lötgerätes in starkem
Maße ausgesetzt, was bei mit empfindlichen Bauteilen bestückten gedruckten Schaltungen nachteilig sein
kann. Auch ist bei dem geringen Höhenunterschied zwischen aufgewölbier und nicht aufgewölbter Lötbadoberfläche
eine sichere Steuerung des Lötvorganges schwierig und eine Anpassung an das zu lötende
Werkstück kaum möglich.
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, ein Lötgerät der genannten Art mit
wesentlich wirksamerer und an die Anforderungen der zu lötenden Werkstücke besser anpaßbarer Schwallbildung
des Lotes zu schaffen.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist das Lötgerät gemäß der Erfindung gekennzeichnet durch einen von der
Wanne abzweigenden Pumpkanal für den Umlauf des Lötbades, der etwa rechtwinklig zur Richtung des
elektrischen Stromes und des Magnetfeldes verläuft und in mindestens einer Düse zur Erzeugung mindestens
eines in die Wanne zurückfallenden freien Lotstrahles mündet.
Hierdurch wird der Vorteil erzielt, daß die Höhe und Form des vom Lötbad gebildeten Schwalls weitgehend
unabhängig von der Intensität des aufgewendeten Stromes und Magnetfeldes durch geeignete Gestaltung
und Anordnung der Düse bzw. Düsen beeinflußt und besonders gut an die Erfordernisse des zu lötenden
Gutes angepaßt werden kann. Dies wirkt sich auch vorteilhaft auf den Wirkungsgrad des Gerätes aus.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung, insbesondere hinsichtlich der weiteren Verbesserung der
Pumpwirkung und des Umlaufes des Lötbades ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegensiandes werden anschließend anhand von Figuren erläutert. Es
zeigt
F i g. I einen Schnitt durch ein Lötgerät in Längsrichtung der Primärspulc und durch das Zinnbad nach
Schnittlinie A-A der F i g. 2,
Fig. 2 eine Aufsicht auf das Lötgerät gemäß Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt durch das Lölgerät nach Schnittlinie ü-ßder F ig. 1,
Fig.4 eine zweite Ausführung eines L.ötgerätes in
der Darstellung analog Fig. 1, geschnitten nach Linie
D-DderFig. 5,
F i g. 5 eine Aufsicht auf das Lötgerät nach F i g. 4,
Fig.6 einen Schnitt durch das Lötgeräl nach Fig.4
gemäß Schnittlinie E-E,
Fig. 7 eine Variante der Ausführung des Lötgerätes
nach Fig. 1 geschnitten nach Linie G-Gder Fig.8,
F i g. 8 eine Aufsicht auf das Lötgerät gemäß F i g. 7,
Fig.9 eivien Schnitt durch das Lötgerät nach Linie
/Y-Z/derFig. 7,
Fig. 10 einen Ausschnitt aus dem Düsendispositiv in Aufsicht und im Schnitt nach Linie K-K, und
Fig. 11 einen Ausschnitt aus einem Lötgerät, gemäß F i g. 4, mit ergänzter Schaltung.
Die in Fig. 1 ersichtliche Vorrichtung umfaßt ein Badgehäuse 1 mit einer Wanne 2, einen Pumpkanal 3,
der im wesentlichen horizontal unterhalb der Wanne 2 verläuft, eine schief aufsteigende Verbindung 4, einen
Düsensatz mit einer Anzahl paralleler Bohrungen 5 und zwei Rücklaufkanälen6.
Es ist ferner ein Bügel 13 vorgesehen, der unterhalb und oberhalb des Kanals 3 endet. Der Pumpkanal 3 hat
seitliche öffnungen It, die über einen Ringkanal 12 miteinander verbunden sind, wie speziell in Fig.3
gezeigt ist. Dieser Ringkanal 12 bildet eine Kurzschluß-Sekundär-Windung
im anschließend besprochenen Systun. Diese Windung besteht im wesentlichen aus
Zinn, womit Kontaktprobleme zwischen einem aus andersartigem Metall bestehenden U-Bügel (anstelle
des Ringkanals 12) und dem Zinnbad vermieden werden.
Das Ringkanalgehäuse wird z. B. aus Stahl od. dgl. gefertigt. Dies bringt den Vorteil mit sich, daß kein
Fremdmetall sich im Zinn löst, da erfahrungsgemäß Stahl in flüssigem Zinn unlösbar ist. Der durch das
Ringkanalgehäuse fließende Strom spielt erwärmungstechnisch keine wesentliche Rolle, da die durch den
elektrischen Strom erzeugte Wärme durch den Eisenoder Stahlmantel mühelos auf das Zinn übertragen wird.
Eine Primärspule 14 wird ebenfalls vom Magnetbügel 13 und von einem Ringkern 15 durchdrungen (Fig. 1).
Dieser Ringkern 15 koppelt die Primärspule 14 mit der
ίο Sekundär-Kurzschluß-Windung J1 II. 12. Im Betrieb
induziert die stromdurcliflossene Primärspule 14 in der Kurzschlußwindung einen entsprechenden Strom.
Zwischen den freien Enden des Magnetbügels 13 entsteht gleichzeitig ein den Pumpkanal mit dessen
Inhalt durchsetzendes Magnetfeld. Bekanntlich wird auf einen stromdurchflossenen Leiter, den ein Magnetfeld
senkrecht durchsetzt, eine Kraft ausgeübt. Daher weicht der nicht fixierte, strom.durchflossene Leiter, das Zinn,
im Pumpkanal 3 bei der vorhandenen Stromrichtung und dem Magnetfeld nach rechts (Fi g. l)aus.
Der Schnittbandkern 15 weist einen veränderbaren Luftspalt 16 auf, welcher das Kopplungsverhältnis
zwischen Primärspule und Sekundärwindung zu ändern ermöglicht. Durch Vergrößern des Luftspaltes 16 wird
der induzierte Strom in der Kurzschlußwindung und damit der Heizeffekt im Zinnbad kleinen Gleichzeitig
entsteht ein erhöhter Magnetfluß im Bügel 13, dabei kann die Pumpkraft konstant bleiben. Man kann auf
diese Weise bei ungefähr konstanter Pumphöhe, die nur durch die aufgegebene Leistung auf die Primärspule
verändert wird, das Verhältnis zwischen Magnetfeld und Strom derart regulieren, daß die eigentliche Betriebstemperatur
des Bades durch die alleinige Erwärmung dieses Stromes nicht erreicht wird, denn die Pumpwirkung
ist bei dieser Anordnung von zwei Faktoren abhängig, nämlich vom Magnetfeld und vom Strom.
Man kann also dieselbe F'umphöhe erreichen, bei viel Strom und kleinem Magnetfeld, was zu einer übermäßigen
Erhitzung des Zinns führen würde oder aber durch ein starkes Magnetfeld und einen geringen Strom, was
ebenfalls ausreichende Pumphöhe gestattet, andererseits aber zur Erreichung der Betriebstemperatur des
Zinns nicht mehr ausreicht. Damit wird die Möglichkeit geschaffen durch eine zusätzliche, normale elektrische
Widerstandsheizung mit einem Thermostaten auf einfachste Weise die Badtemperatur zu erreichen und
konstant zu halten, unabhängig von der Pumphöhe.
Ein weiterer Gedanke besteht nun darin, die elektrische Heizung so zu dimensionieren, daß sie allein
im Stande ist, die Bad-Betriebstemperatur zu halten und daß die Pumpe nur eingeschaltet wird, wenn eine
gedruckte Schaltung zum Zwecke des Veirlötens übei die Düsen hinweggeführt wird. Diese kurzzeitige
Einschaltung, welche mit einer gleichzeitigen Abschal tung der Widerstandsheizung kombiniert werden kann
oder aber durch die thermostatische Regelung mit einei kleinen Verzögerung ohnehin ausgeregelt wird, bleib
auf die Badtemperatur praktisch ohne Wirkung. Au diese Weise wird es möglich, ohne Gefahr einei
Überhitzung des Zinns, die Pumpleistung den geforder ten Umständen anzupassen.
Zur Erreichung der Betriebstemperatur und derei Konstanthaltung dient eine zusätzliche Heizung 9, dii
über bekannte Systeme (nicht dargestellt) von einen Temperaturfühler 10 aus »Ein« und »Aus« ode
progressiv geregelt werden kann.
Ein rakelartiger Steg 7 hindert Oxyde auf den Badspiegel am Zurückschwimmen zum Rückstromkana
6. Um zu verhindern, daß die in das Zinnbad zurückkehrenden Pumpenstrahleri Verunreinigungen
direkt unler dem Steg 7 hindurch in die Kanäle 6 führen,
womit die Verslopfungsgcfahr für die Düsen 5 wesentlich gesteigert würde, ist eine Schwelle 8
vorgesehen, die den Rückfluß des Zinns in eine nach oben gerichtete Bewegung zwingt und eventuell durch
die Zinnstrahlen in das Bad hineingetriebene Oxydreste wieder nach oben fördert, wo sie am Rakel 7
hängenbleiben.
Um die Primärspule 14 vor Überhitzung zu schützen, ist ein im wesentlichen ringförmiger Luftspalt 20 mit
einem Gebläse 21 in einen Führungskanal 22 vorgesehen. Dieses Gebläse 21 ist durch einen Motor 23
angetrieben. Durch seitliche Öffnungen 25 wird Luft außerhalb des Gerät es; eingesaugt und als Luftstrom 24 in
den Raum zwischen Spule 14 und Eisenkern 13 und 15 getrieben. Zusätzlich ist eine Wärmeisolation 26
vorgesehen, die aus einem temperaturbeständigen Wärmeisolator, z. B. Keramik besteht und über vertika-Ie
Luftkanäle verfügt, wie dies in Fig.2 ersichtlich ist.
Durch diese LuftkaniSlc entsteht eine automatische,
thermisch bedingte Luftströmung, die zur Kühlung beiträgt. Um das Zinn, welches sich im Ringkanal 12
befindet, langsam aber kontinuierlich mit dem restlichen Zinn in'der Wanne 2 zu mischen, sind auf einer der
Vertikalscitcn eine Anzahl Kühlrippen 27 vorgesehen.
Dadurch wird die Temperatur des Zinnringes in diesem Schenkel des Ringkanals 12 etwas tiefer als auf der
gegenüberliegenden Seite, womit auch hier eine thermisch bedingte Strömung erzwungen wird. Das
Zinnbadgchäusc selbst besteht bei dieser Ausführung aus einem magnetisch nicht leitenden und elektrisch
isolierenden Material, beispielsweise aus hartcloxicrtem Aluminium, Keramik oder einem durch Feuercmaillicrung
isolierten anderen, magnetisch nicht leitenden Material.'
Zum Löten von gedruckten Schaltungen wird die Heizung 9 eingeschaltet und mit ihrer Hilfe das Zinn im
Gehäuse 1 geschmolzen. Das Gebläse 21, mittlerweile ebenfalls eingeschaltet, kühlt die Spule 14. Der Luftspalt
16 ist entsprechend eingestellt. Sobald das Zinn die geforderte Temperatur erreicht hat, ist das Gerät
betriebsbereit. Die Primärspule 14 wird unter Strom gesetzt. Das den Pumpkanal 3 durchsetzende Magnetfeld
stößt das stromdurchflossene Zinn im Pumpkanal 3 in Richtung der Pfeile und preßt es durch die Düsen 5,
durch welche die Zinnstrahlcn 17 ausschießen und in Form einer Wurfparabel ins Bad der Wanne 2
eintauchen.
Die zu lötende Platte wird unter Anschneiden der Zinnstrahlcnflächc durchgezogen, derart, daß das
flüssige Zinn die untere Fläche der Platte vollständig unterstreicht. Die zu lötenden Stellen werden gelötet,
während das übrige Zinn von den anderen Teilen abgestoßen, in die Wanne 2 zurückfällt. Nach Beendigung
des Lötens wird das Pumpen durch Unterbruch der Stromzufuhr zur Spule 14 abgebrochen und die
Badtemperatur mittels des Thermostaten 10 und der Heizung 9 möglichst konstant gehalten. Das Lötgeräl
bleibt durch die Zusatzheizung jederzeit einsetzbereit.
Die Ausführung gemäß F i g. 4 bis 6 unterscheidet sich von der vorbeschriebenen Ausführung im wesentlichen
dadurch, daß das Zinnbadgehäuse 31 mit der Wanne .12! aus einem magnetisch leitfähigen aber elektrisch
möglichst schlecht leitenden Material besteht, beispielsweise aus Gußeisen. Es ist ferner ein Pumpkanal 33 und
:in Vcrbindungskanal 34 zu einer Düscnlciste 35, sowie
zwei Rücklaufkanäle 36 mit seitlichen öffnungen 37 unc
einem Ringkanal 38 vorgesehen. Gußeisen kann zu Erhöhung der elektrischen Isolation nach der Bearbei
tung einer thermischen Behandlung unterworfen wer den, um eine Gußhaut zu erzeugen. Die Isolation kanr
noch verbessert werden, wenn das fertige Gußgehäusc nachträglich fcueremailliert wird.
Weiterhin sind hier, im Gegensatz zur erster Ausführung, Magnctbügcl 39 und Eisenkern 41 mit
getrennten Spulen 40 und 42 ausgerüstet. Der Eisenkern 41 weist keinen Luftspalt auf. Die Regelung den
Pumphöhe erfolgt durch Verschieben eines Abgriffes 44 auf einen Regeltransformator 43, währenddem das
Verhältnis zwischen Magnetfeldstärke und Stromstärke durch Verschieben eines Abgriffes 45 verändert werden
kann. Im selben Maß wie die Stromstärke zunimmt, nimmt die Magnetfeldstärke ab und umgekehrt. Beim
Verändern der Pumphöhe durch Verschieben des Abgriffes 44 ändert sich allerdings auch die Heizleistung
zwangsläufig. Deshalb ist es notwendig, auch hier eine Thermostat 47 gesteuerte Zusatzheizung 46 vorzusehen.
Es sind ferner eine Wärmeisolation 48 sowie Kühlkanälc 49 und Kühlrippen 50 angeordnet. Im übrigen ist der
Aufbau analog demjenigen gemäß den F i g. 1 bis 3.
Eine weitere Ausführung, die sich von den beiden vorbcschricbcncn crhc.blich unterscheidet, ist in den
Fig.7 bis 10 gezeigt. Das Zinnbadgehäuse 51 mil der Wanne 52 und dem Pumpkanal 53 besteht wiederum aus
magnetisch leitfähigem Material, vorzugsweise stark siliciiimhaltigcmi Gußeisen. Das Magnetfeld wird hier
durch zwei Permanentmagnete 54 und 55 erzeugt, die über eine magnetische Brücke 56 miteinander verbunden
sind. Diese magnetische Brücke 56 bildet einen integrierenden Bestandteil des Gehäuses 51. Im übrigen
gelten beim Gehäuse 51 dieselben konstruktiven Maßnahmen im Sinne dünner Querschnitte und großer
Längen an den Stellen, wo kein Strom oder Magnetfluß gewünscht wird. Der quer durch das Zinnsystem mit den
seitlichen Öffnungen 57 des Gehäuses 51 zu führende elektrische Strom wird hier in einem, vorzugsweise aus
Kupfer bestehende, U-förmigen Bügel 58 erzeugt, welcher über Koniaktstücke 62 mit dem Zinnbad in
leitender Verbindung steht. Diese Kontaktstückc 62 werden aus einem, sich im flüssigen Zinn nicht lösenden
Materia!, z. B. Eisen, angefertigt. Um beim Abkühlen des
Bades zu verhindern, daß das Zinn irr. iJumpkanal 53 sich
durch Kontraktion von den Kontaktstücken 62 löst, sind diese Stücke T-förmig und mit einer nasenartigen
Verlängerung ausgebildet, sowie z. B. nach außen konisch verjüngend oder mit Widerhaken verschen.
Diese Verlängerung ragt in den Pumpkanal 53 hinein und stellt den Kontakt auch dann sicher, wenn das Zinn
beim Abkühlen schrumpft. Der Strom in der Sekundärwindung (Bügel 58) wird von der Primärspule 60 über
einen Eisenkern 59 induziert. Da aber im Pumpspalt 53 ein konstantes Magnetfeld herrscht, bedingt durch die
Magnete 54 und 55, und kein Wechselfeld, ist es auch notwendig, in der Kurzschlußwindung, dargestellt durch
den Bügel 58, gleichgerichtete Stromimpulse zu erzeugen, beispielsweise durch den in F i g. 9 schematisch
dargestellten Gleichrichter.
Eine Düscnleiste 63 ist hier etwas anders ausgebildet,
indem die Bohrungen 65 nicht durchgehend sind, sondern durch einen Schlitz 64 miteinander verbunden.
Es wird dann das durch die Bohrungen 65 hochgepumpte Zinn im Schlitz 64 breitgedrückt, so daß flache, etwa
fächerförmig verlaufende Zinnstrahlcn nach oben wcggcschlcudcrt werden, die sich zu einem Film
io
vereinigen. Dieser Film hat den Vorteil, daß bei der Lötung einer gedruckten Schaltung, im Gegensatz zu
einzelnen Strahlen, keine Gefahr von unbenetzten Stellen entsteht. Dies gilt um so mehr, als bei einzelnen
Strahlen die Erscheinung beobachtet wurde, daß infolge kleiner Schmutzansätze in den Düsen einzelne Strahlen
schief austreten und sich mit dem Nachbarstrahl zu einem dickeren Strahl vereinigen, wobei dann zwischen
zwei derartigen Verbundstrahlen große Lücken entstehen können.
Auch hier ist eine elektrische Heizung 66, gesteuert über einen Thermostat 67, vorgesehen.
Zur Vermeidung von Zinnoxydation kann, wie in F i g. 1 gezeigt, das Zinnbad selbst mit einer ölschicht 19
abgedeckt werden. Es soll ein öl sein, welches bei der Betriebstemperatur des Bades, welche ungefähr 250° C
beträgt, sich nicht zersetzt, beispielsweise Silikonöl. Um eine Oxydation der durch die Luft schießenden
Zinnstrahlen zu verhindern, kann das Niveau der ölschicht so hoch gelegt werden, daß die Zinnstrahlen
unterhalb der Oberfläche der Schicht austreten. Auf diese Weise werden auch die Zinnstrahlen mit einem
Ölfilm überzogen. Voraussetzung ist dann allerdings, daß ein sogenanntes Lötöl verwendet wird, d. h. ein öl,
welches einerseits die Oxydation durch Luftabschluß verhindert, andererseits aber die Lötung als solche auf
der Kupferschicht der gedruckten Schaltung nicht stört. Derartige Öle sind seit längerer Zeit bei der üblichen
Wellen- oder Schwallötmaschine im Gebrauch.
Zum Ein- und Ausschalten der Pumpe wird bei der Ausführung nach Fig. 1 die Primärspule 14 ein- und
ausgeschaltet. In den Pausen übernimmt die Heizung 9 die Konstanthaltung der Badetemperatur.
Bei der Vorrichtung nach F i g. 4 genügt es, die Spule 40 ein- und auszuschalten, wobei die Spule 42,
zusammen mit der Zusatzheizung 46 die Temperatur des Bades konstant hält.
Bei der Ausführung nach F i g. 7 geschieht das Ein- und Ausschalten durch Schalten des Stromes in der
Spule 60. Hier übernimmt die Heizung 66 die Temperaturkontrolle des Bades.
Selbstverständlich ist auch die Kombination der Kurzschlußwindung nach Fig.9 mit den Bädern nach
F i g. 4 oder F i g. 1 denkbar. Dasselbe gilt auch für die Düsenleiste nach Fig. 10. Ein weiterer Vorteil der
Verwendung eines Gußeisengefäßes (Fig.4 bis 9) liegt
darin, daß der Magnetspalt im Pumpkanal ohne störende, weil magnetisch nicht leitende, Zwischenschichten
aufgebaut werden kann, womit ein größtmöglicher Wirkungsgrad erreicht wird, im Gegensatz zum 5»
Aluminiumgehäuse nach Fig. 1, wo in erster Linie, um das Bad gegenüber dem sie durchdringenden Magnetbügel
dicht zu halten, eine Zwischenschicht unumgänglich ist. Dadurch entsteht aber ein zusätzlicher Verlust
im Magnetpfad. Dasselbe würde auch für die Anordnung nach Fig.9 gelten, wenn die Permanentmagnete
54, 55 nicht in direkter Berührung mit dem zu pumpenden Zinn stehen.
Es wäre auch denkbar, bei der Ausführung gemäß den F i g. 7 bis 9 die Anordnung eines Magneten im Bügelteil
56 und die Ausbildung der beiden Pole 54 und 55, entsprechend F i g. 4 vorzusehen. Außerdem könnte sich
eine Gebläseanordnung, wie in den F i g. 1 und 2 dargestellt, mit den Systemen gemäß den F i g. 4 oder 7
als notwendig erweisen, da möglicherweise die reine Strömungskühlung durch Konvektion nicht genügt, und
zwar mindestens bei der Vorrichtung nach Fig.4. Bei
derjenigen nach F i g. 7 ist anzunehmen, daß die Kühlung durch natürliche Luftzirkulation ausreicht.
Anstelle der Regelung der Pumphöhe durch den Abgriff 44 in F i g. 4 ist auch denkbar, den Regelkreis
über eine Tyristorschaltung im Phasenschnittverfahren
anzusteuern. Eine derartige Steuerung könnte zur automatischen Konstanthaltung der Pumphöhe verwendet
werden, indem durch entsprechende Schaltung Netzspannungsschwankungen automatisch ausgeglichen
würden. Zusätzlich ist denkbar, daß der Steuerspannung, die den Phasenanschnittspunkt definiert,
niederfrequente Wechselspannung überlagert wird, z. B. in der Größenordnung von 1 bis 5 Hz, wobei ein vertikal
oszillierender Pumpenstrahl erzeugt werden könnte, der eine quasi Mischbewegung des Zinns an der
Unterseite der gedruckten Schaltung zur Folge hätte. Dieselbe Möglichkeit besteht auch für die Ausführungen
gemäß den F i g. 1 und 7.
Die beschriebenen Lötgeräte können grundsätzlich zum Schmelzen und Umpumpen von Metallen und
deren Legierungen verwendet werden, deren Schmelzpunkte unter etwa 400° C liegen. Solche Lötgeräte sind
mit geringen Energiemengen speisbar, da keine Kühlung des Zinnbade:; zwecks Vermeidung von
Überhitzung nötig ist. Daher wird auch die Dimensionierung der entsprechenden Teile, wie Spulen, Kerne,
Heizung, u. a. klein, was letztendlich ein billiges, leichtes, überlastbares und sehr betriebssicheres Gerät ergibt.
Ein derartiges Gerät ist ferner leicht zu reinigen, insbesondere auch im Bereich der Düsen, da die
Düsenplatten 35 bzw. 63 von außen, sogar bei flüssigem Bad abschraubbar sind.
In Anlehnung an F i g. 4 zeigt F i g. 11 den Ringkanal
38 der Wanne 32 sowie den Magnetbügel 39 mit der Feldspule 40, ferner den Eisenkern 4t und die
Stromspule 42.
Das mit Wechselstrom gespeiste System weist im Versorgerkreis der Feldspule 40 einen Phasenschieber
in Form eines Kondensators 70 auf, welcher wirtschaftlich optimale Betriebsverhältnisse zu erreichen gestat
tet, mithin kleinste Blindleistungen. Dieser Kondensator 70 ermöglicht es, gegebenenfalls den Kreis der
Feldspule 40 mit der Netzfrequenz in Resonanz zu bringen.
Man kann aber auch die Stromspule mit einem derartigen Phasenschieber z. B. in Form einer Kapazität
ausrüsten und gegebenenfalls mit der Frequenz des Netzes in Resonanz bringen. Die Feldspule 40 wird ir
diesem Falle direkt ans Versorgernetz angeschlossen.
Es ist auch möglich Phasenschieber anderer Art zi benützen, z. B. eine Drosselspule oder andere den
Fachmann bekannte Maßnahmen.
Durch diese Maßnahme kann der Wirkungsgrad dei Pumpe merklich verbessert werden. Diadurch entsteh
im System eine kleinere Verlustwärme und dami erfolgt eine geringere Beeinflussung des Temperatur
reglers des Bades.
Es ist auch möglich direkt ab einem mindesten zweiphasigen Wechselstromnetz das Gierät mit besse
rem Pumpeffekt zu betreiben, ohne daß dafür ei spezieller Phasenschieber im Lötgerät vorzusehen is;t.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen 709636/16
Claims (19)
1. Lötgerät zum Schwallöten, mit einem eine Wanne für das Lötbad bildenden Gefäß, einem
mindestens teilweise von dem Lötbad gebildeten Stromkreis, Einrichtungen zum Erzeugen eines
elektrischen Stromes in dem Stromkreis und eines dazu etwa rechtwinklig verlaufenden, im Lötbad
wirksamen Magnetfeldes, die zusammen eine das Lot in Berührung mit dem Werkstück bringende
elektrodynamische Pumpwirkung erzeugen, gekennzeichnet
durch einen von der Wanne (2) abzweigenden Pumpkanal (3, 35; 53, 4, 34) für den Umlauf des Lötbades, der etwa rechtwinklig zur
Richtung des elektrischen Stromes und des Magnetfeldes verläuft und in mindestens einer Düse (5, 35,
63) zur Erzeugung mindestens eines in die Wanne (2) zurückfallenden freien Lotslrahles mündet
2. Lötgerät nach Anspruch 1, dadurch gekenn-/cichnci.
daß der Pumpkanal {). JJ, 51, 4, J4)
zwischen den Polschuhen eines das Magnetfeld erzeugenden, einen Eisenkern aufweisenden Magneten
verläuft.
J. Lötgerät nach Anspruch I oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung des quer durch
den Pumpkanal (3, Yl, 53, 4, 34) fließenden Stromes
ein Magnetkern (15,41, 59) mit Primärwicklung (14, 42, 60) und Sekundärwicklung vorgesehen ist und
daß die Sekundärwicklung aus einem elektrisch !leitfähigen U-förmigen Bügel (12, 38,58) besteht, der
durch elektrischen Kentakt mit dem den Querschnitt des Pumpkanals ausfüllenden Lötbad zum Stromkreis
geschlossen ist.
4. Lötgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Bügel aus festem Metall besteht
und von beiden Seiten in den Pumpkanalquerschnitt vorspringende Zapfen aufweist.
5. Lötgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Bügel aus einem im Betrieb mit Lot
gefüllten, beiderseits vom Pumpkanal abzweigenden Kingkanal (12) besteht.
6. Lötgerät nach Anspruch 5, dadurch gekenn zeichnet, daß der Ringkanal zwei mindestens
annähernd senkrecht verlaufende Schenkel aufweist, von denen der eine durch Kühlrippen (27) od. dgl.
gekühlt ist zur Erzeugung eines Umlaufes des Lotes im Ringkanal durch Thermosiphonwirkung.
7. Lötgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Magnet von Permanentmagneten (54,55) gebildet ist.
8. Lötgerät nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnet ein Elektromagnet
mit von der Primärwicklung (42) getrennter Erregerwicklung (40) ist.
9. Lötgerät nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnet aus einem durch
die Primärspule (14) verlaufenden und von dieser erregbaren Eisenbügel (13) besteht, und daß der die
Primärwiicklung (14) mit der Sekundärwicklung (12) koppelnde Magnetkern (15) einen willkürlich veränderbaren
Luftspalt (16) aufweist.
10. Lötgerät nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Enden des Eisenbügels in das Gefäß (ί) eingelassen sind und dieses tragen.
11. Lötgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Schlitzdüse (64) vorgesehen ist, deren Speisung aus dem Pumpkanal (53) über längs
des Schlitzes verteilte öffnungen (65) erfolgt zwecks
Erzeugung eines Flachstrahles.
12. Lötgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gefäß (1) zwecks Verhütung der
Verstopfung des Pumpkanals (3) und der Düsen (5) mit mindestens einer Sperre (7,8) für Unreinigkeken
ausgerüstet ist.
!3. Lötgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gefäß (1, 31, 51) aus elektrisch isolierendem Material besteht.
14. Lötgerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Erregerspule (40) und die Priniärspule (42) an einen gemeinsamen Regeltransformator
(43) angeschlossen sind.
15. Lötgerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß im Stromkreis der Erregerspule (40) oder der Primärspule (42) ein Phasenschieber (70)
angeordnet ist.
16. Lötgerät nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß der Phasenschieber als Kapazität (70) ausgebildet ist, der zusammen mit der zugehörigen
Spule (40 bzw. 42) einen Resonanzkreis mit der Netzfrequenz bildet.
17. Lötgerät nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Konstanthaltung der Temperatur des Lötbades unabhängig von der Stromerzeugung
im Lötbad eine zusätzliche Heizeinrichtung (9) vorgesehen ist.
18. Lötgerät nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Eisenbügel (13) und dem
Magnetkern (15) ein Kühlspalt vorgesehen ist.
19. Verfahren zum Betrieb des Lötgerätes nmch
Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß das Lötbad allein mit der zusätzlichen Heizung auf der
gewünschten Temperatur gehalten wird und daß die elektrodynamische Pumpe nur eingeschaltet wird,
wenn eine gedruckte Schaltung zum Zwecke des Verlötens über die Düse hinweggeführt wird.
Applications Claiming Priority (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH1544270A CH523734A (de) | 1970-10-20 | 1970-10-20 | Lötgerät |
CH1544270 | 1970-10-20 | ||
CH1592170A CH555213A (de) | 1970-10-27 | 1970-10-27 | Loetgeraet. |
CH1592170 | 1970-10-27 | ||
CH1306571A CH549433A (de) | 1971-09-06 | 1971-09-06 | Loetgeraet. |
CH1306571 | 1971-09-06 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2149913A1 DE2149913A1 (de) | 1972-04-27 |
DE2149913B2 DE2149913B2 (de) | 1977-01-20 |
DE2149913C3 true DE2149913C3 (de) | 1977-09-08 |
Family
ID=
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