DE2109546C3 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Floatglas - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von FloatglasInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen von Floatglas, bei dem auf das Glasband im
verformungsfähigen Zustand elektromagnetische Kräfte zum Verringern seiner Dicke ausgeübt werden.
Bei einem derartigen bekannten Verfahren (GB-PS 330) werden elektromagnetische Kräfte zur
Verringerung der Dicke des Glasbandes ausgenutzt indem die Tiefe des geschmolzenen Zinns des Bade;
geändert wird. Kräfte im Zinn bilden dort vertieft« Rinnen oder erhöhte Rücken, deren Lage den die Dick«
bildenden Bereichen des Glases entspricht.
Bei dem bekannten Verfahren fließt im wesentlicher jedoch kein Strom durch das Glas, da dieser überal
durch das geschmolzene Zinn kurzgeschlossen ist. E werden dort also nur elektromagnetische Kräfti
wirksam, wobei mit unterschiedlichem Pegel des Zinn an den Rändern bzw. dem ivihteiieii des dab Glasbau
tragenden Metalls gearbeitet w ird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, da eingangs erwähnte Verfahren so weiter auszugestaltei
daß die quergerichteten Kräfte gleichmäßiger un genauer auf das Glas ausgeübt werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelös daß elektrisch leitende Bereiche längs der Ränder dt
geschmolzenen Glases gebildet werden, durch dies
Bereiche ein elektrischer Strom geleitet wird und jeder Bereich einem senkrecht zur Ebene des Glasbandes
gerichteten Magnetfeld ausgesetzt wird, um in der
Ebene des Glasbandes quergerichtete Kräfte zu
erzeugen, die beim Bilden des Glasbandes einen S Querfluß des Glases bewirken. Die in erfindungsgemäßer Weise erzeugten in Querrichtung liegenden Kräfte
sind über die '-Inge des jeweiligeo Bereiches gleichmäßig verteilt, wobei die Breite und Dicke des Glasbandes
ohne mechanische Berührung des Glasbandes gesteuert werden. Die ausgeübten Kräfte können nach außen
gerichtet sein, um die Dicke des Glasbandes zu verringern oder nach innen, um die Dicke des
Glasbandes zu erhöhen.
B<*im Floatverfahren wird üoerlicherweise geschmolzenes
Glas mit gesteuerter Geschwindigkeit auf das geschmolzene Metall des Bades zugespeist, um auf
diesem einen geschmolzenen Körper aus Glas zu bilden, der sich auf dem Badmetall in Querrichtung ausbreitet.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist daher vorgesehen, daß auf die Ränder des auf das Bad
zugespeisten, sich in Querrichtung ausbreitenden Glases ein elektrisch leitender Werkstoff aufgebracht wird, und
dieser mit einer elektrischen Stromquelle so verbunden und das Magnetfeld so ausgebildet werden, daß die
erzeugte Kraft das Ausbreiten des Glases beeinflußt.
Vorteilhaft wird der Oberfläche des Glases ein
Metallgeflecht zur Bildung des elektrisch leitenden Bereichs zugespeist und in die Glasoberfläche eingebettet.
Bei einer bevorzugten Verfahrensführung ist vorgesehen,
daß den elektrisch leitenden Bereichen ein Gleichstrom zugeleitet wird, und das jedem Bereich
zugeordnete Msgnetfeld auf die Richtung des Stromes so abgestimmt gebildet wird, daß quergerichtete Kräfte
zur Steuerung der Dicke des sich bildenden Glasbandes entstehen. Hierbei ist es möglich, daß das Magnetfeld so
gebildet wird, daß sich an den Rändern des Glasbandes einander entgegengesetzte nach außen gerichtete
Kräfte ergeben.
Die ausgeübten in Querrichtung liegenden einander entgegengesetzten Kräfte bewirken nicht nur, das
stromabwärts liegende Ende der Schicht aus geschmolzenem Glas breit zu halten, so daß sich ein Glasband
einer gewünschten Dicke und Breite bildet, sondern können auch nach der Bildung des Glasbandes auf
dessen Ränder einwirkend die erzielte Breite des Glasbandes aufrechterhalten, bis das Glasband durch
weitere Abkühlung formhaltig geworden ist.
Bei einer besonderen Verfahrensführung ist vorgesehen. daß die Temperatur des Glases im Bereich der
Bildung des Glasbandes auf 850 bis 950° C und die Magnetfelder auf die in Fortbewegur.gsrichtung des
Glasbandes wirkende Zugkraft so eingestellt werden, daß das Glasband einer Dicke zwischen 1,5 und 3,5 mm
entsteht.
Die Erfindung bezieht sich ferner auf eine Floatglasanlage
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens mit neben den Seitenwänden des Badbehälters
angeordneten Einrichtungen zur Erzeugung eines Magnetfeldes. Dieses zeichnet sich dadurch aus. daß
Einrichtungen zum Bilden elektrisch leitender in Fortbewegungsrichtung des Glases an dessen Rändern
liegender Bereiche vorgesehen sind, an die eine elektrische Stromquelle durch im Badbehälter sitzende 6;;
Elektroden anschlicßbar ist, und daß oberhalb der Bewegungsbahn der elektrisch leitenden Bereiche
magnetische Einrichtungen angeordnet sind, die ei·
durch das Glas tretendes Magnetfeld erzeugen. Nach
einem weiteren Merkmal ist vorgesehen, daß die magnetischen Einrichtungen mindestens aus einer Spule
bestehen und oberhalb der Bewegungsbahn des elektrisch leitenden Bereiches so angeordnet sind, daß
das beim Stromdurchgang gebildete Magnetfeld den elektrisch leitenden Bereich senkrecht schneidet
Bei einer bevorzugten Ausfuhrungsform ist vorgesehen, daß die Spulen längliche Gestalt haben und sich
oberhalb der Bewegungsbahn der Randstreifen des Glases erstrecken und jede Spule an eine eigene
Stromquelle angeschlossen ist und zugeordnete, an eine eigene Stromquelle angeschlossene Elektroden über an
ihnen haftende geschmolzene Körper beiderseits der Spule mit dem elektrisch leitenden Streifen elektrisch
verbunden sind.
Bei einer anderen Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Anlage ist vorgesehen, daß die Enden jedes elektrisch leitenden Streifens elektrisch kurzgeschlossen
sind und über jedem Streifen ein linearer Induktionsmotor quer zur Fortbewegungsrichtung des
Glases angeordnet ist und durch lnduk«ion eines Stroms
in dem zugeordneten elektrisch leitenden Bereich in Querrichtung wirkende Kräfte erzeugt.
Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß Zuspeiseeinrichtungen für Metallgeflechte
zu den Randteile!! des Glases beiderseits neben dessen Zuspeiseeinrichtung zum Bad angeordnet sind
und ein Speiserohr für das Metallgeflecht aufweisen, dessen Mündung dicht über der Glasoberfläche
angeordnet ist, so daß das Metallgeflecht in Richtung der Glasoberfläche auf diese abgelegt wird, und daß
regelbare Fördereinrichtungen für das Metallgeflecht vorgesehen sind, die die Zuspeisung des Metallgeflechts
mit der Fortbewegungsgeschwindigkeit des Glases oewirken.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele von Floatglasanlagen zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens dargestellt. In der Zeichnung ist
F i g. 1 ein schematischer Mittellängsschnitt durch eine Floatglasanlage nach der Erfindung,
F i g. 2 eine Draufsicht zu F i g. 1 mit abgenommener Haube.
F i g. 3 eine Draufsicht auf das Einlaßende einer Floatglasanlage einer abgewandelten Bauart und
F i g. 4 eine schematische Draufsicht auf das Einlaßen de einer weiteren Ausführungsform.
Die Anlage gemäß Fig. 1 hat einen Vorherd 1 ein;s
kontinuierlich arbeitenden Glasschmelzofens mit einem Regelschieber 2. Der Vorherd 1 endet in einem Ausguß
3 im wesentlichen rechteckigen Querschnitts, der eine Lippe 4 und Seitenwände 5 aufweist.
Der Ausguß 3 liegt oberhalb des Bodens 6 eines einteiligen Behälters, der aus Seitenwänden 7, dem
Boden 6. einer Stirnwand 8 am Einlaßende und einer Stirnwand 9 am Auslaßende besteht. Der Behälter
enthält ein Bad aus geschmolzenem Metall 10, dessen Spiegel mit 11 bezeichnet ist. Das Bad besteht
beispielsweise aus geschmolzenem Zinn oder einer Zinnlegierung, in der Zinn überwiegt und die ein
größeres spezifisches Gewicht als Glas hat.
Auf dem Badbehälter ruht eine Haube, die aus einem
Dach 12. Seaenwändcn 13 und Stirnwänden 14 und 15 besteht.
Die Stirnwand 14 am Einlaßende erstreckt sich bis dicht zum Spiegel 11 des geschmolzenen Badmctalls 10,
ur,i einen in der Höhe begrenzten Einlaß 16 zu bilden, durch den geschmolzenes Glas in Bandform längs des
Bades bewegt wird. Die Stirnwand 15 am Auslaßende
bildet zusammen mit der Stirnwand 9 des Badbehälters einen Auslaß 17, durch den das fertiggestellte Glasband
durch außerhalb des Badbehälters angeordnete Austragswalzen 18 ausgetragen wird. Der Auslaß 17 liegt
oberhalb des Spiegels 11 des Badmetalls und ist so ausgebildet, daß das Glasband frei von der Stirnwand 9
des Badbehälters durch den Auslaß nach außen tritt.
Die Ausiragswalzen 18 fördern in bekannter Weise das Glasband zu einem nachgeschalteten Kühlofen und
üben auf das Glas eine Zugkraft aus, die die Bewegung des Glasbandes längs des Badmetalls 10 unterstützt.
Eine vordere Verlängerung 19 des Daches 12 erstreckt sich bis zum Regelschieber 2 und bildet mit
Seitenwänden 20 eine den Ausguß 3 umschließende Kammer.
Auf das Bad aus geschmolzenem Metall 10 wird über den Ausguß 3 durch den Regelschieber 2 geregelt
geschmolzenes Glas 21 zugespeist, wobei das geschmolzene Glas im freien Fall von einigen Zentimetern auf
den Spiegel 11 des Badmetalls 10 fällt. Hierbei bildet sich eine in entgegengesetzter Richtung gerichtete
Wulst 22, die sich bis zur Stirnwand 8 am Einlaßende des Badbehälters erstreckt.
Die Temperatur des Glases wird bei seiner Fortbewegung längs des Bades vom Einlaßende zum Außlaßende
durch Temperaturregeleinrichtungen 23, die in das Badmetall 10 eingetaucht sind, und durch Temperaturregeleinrichtungen
24, die in dem Raum 25 oberhalb des Bades angeordnet sind, geregelt. In dem Raum 25
oberhalb des Bades wird eine Schutzgasatmosphäre aufrechterhalten, die durch Stutzen 26, die mit Abstand
voneinander in dem Dach 12 der Haube angeordnet sind, zugeleitet wird. Hierzu dienen Zweigleitungen 27
und eine Speiseleitung 28. Die Schutzgasatmosphäre wird mit Überdruck in dem Raum 25 aufrechterhalten,
der im wesentlichen geschlossen ist und lediglich am Einlaß 16 und am Auslaß 17 einen geringen Abstromder
Schutzgasatmosphäre gestattet.
Die Temperatur des Glases wird durch die Temperaturregeleinrichtungen
23 und 24 bei der Vorwärtsbewegung längs des Bades so geregelt, daß eine Schicht aus
geschmolzenem Glas 29 auf dem Bad gebildet wird, in welchem Bereich die Temperatur des Glases 900 bis
1000° C beträgt. Diese Schicht 29 wird durch den Einlaß
16 vorwärtsbewegt und breitet sich in Querrichtung unter dem Einfluß der Oberflächenspannung und der
Schwerkraft aus, so daß ein schwimmender Körper aus geschmolzenem Glas gebildet wird, aus dem ein
Glasband 30 bei der weiteren Fortbewegung gebildet wird. Die Breite des Badbehälters in der Höhe des
Spiegels 11 des Badmetalls ist größer als die Breite des
geschmolzenen Glasbandes 30, so daß dem anfänglichen
QuerfluB des geschmolzenen Glases keine Grenze gesetzt ist
Das geschmolzene Glasband wird fortschreitend bei der weiteren Fortbewegung abgekühlt, so daß es am
Auslaßende des Badbehälters beispielsweise eine Temperatur von 650° C aufweist, bei der es genügend
verfestigt ist, um durch die Austragswalzen 18 unbeschädigt ausgetragen werden zu können.
Der Querfloß der Schicht aus geschmolzenem Glas 29
zur Bildung des Glases 30 ist aus F i g. 2 ersichtlich,
wobei erfindungsgemäß die Dicke des endgültigen Glasbandes durch Regelung des Ausmaßes des Querflusses der Schicht aus geschmolzenem Glas 29
bestimmt wird. Im einzelnen wird ein dünnes Glasband dadurch erzeugt, daß nach außen gerichtete gesteuerte
horizontale Kräfte quer zur Fortbewegungsrichtung de; Glasbandes auf das Glasband ausgeübt werden, wöbe
diese Kräfte in dem Bereich wirken, in dem aus dei geschmolzenen Schicht 29 das Glasband gebildet wird
Diese Kräfte werden durch das Zusammenspie elektrischer Ströme, die in Längsrichtung durch die
Ränder des Glasbandes fließen, mit Magnetfelderr erzeugt, die durch das Glas gerichtet gebildet werden, se
daß eine resultierende Kraft wie gewünscht nach außer
ίο gerichtet gebildet wird, durch die der geschmolzene
Körper aus Glas 29 auf eine gewünschte Dicke gestreckt wird.
Zweckmäßig verläuft das Magnetfeld senkrecht /uir
elektrischen Strom durch den Randstreifen des Glas bandes. d. h. senkrecht zur Glasoberfläche, so daß dii
resultierende Kraft in der Ebene des Glasbandes liegi
und die das Ausbreiten des Glases bewirkende Schwerkraft unterstützt. Hierbei wird das Glas um der
erforderlichen Betrag gestreckt, so daß es beispielswei
ίο se eine Dicke von 2 mm und sogar nur von 1,5 mn·
erhält.
Um die Randstreifen des Glases elektrisch leitend zl
machen, werden diese mit elektrisch leitenden Streifer 32 versehen, die an der oberen Fläche des Glasbandes
an gegenüberliegenden Kanten des Glasbandes gebildei werden. Jeder Streifen 32 besteht aus einem Metallge
webe, beispielsweise aus verzinntem Kupferdraht, der
auf die obere Fläche an beiden Rändern des geschmolzenen Körpers 29 zugeleitet wird und in die
Glasoberfläche eingebettet wird.
Beiderseits des Ausgusses 3 sind Speiseeinrichtungen zum Zuspeisen des Metallgewebes 32 zum Glas
vorgesehen. Jede dieser Einrichtungen besteht aus einem Stahlrohr 33 von flachem rechteckigen Querschnitt,
das über die Stirnwand 8 am Einlaßende des Badbehälters hinweggeführt nach innen und unten
gekrümmt (F i g. 1 und 2) in dem Bereich der Ränder des Glases führt, wo das Metallgewebe aus der Mündung 40
austretend auf die Glasoberfläche gleitet An das Speiserohr 33 ist eine Gaszuleitung 34
angeschlossen, durch die Schutzgas der gleichen Zusammensetzung wie im Raum 25 oberhalb des Bades
zugespeist wird, um eine Verunreinigung der Schutzgasatmosphäre über das Speiserohr 33 zu verhindern.
Das Metallgewebe 32 wird von einer Haspel 35
abgezogen, die auf einer Welle 36 sitzt, die in Lagern 37 gelagert von einem Elektromotor 38 angetrieben wird
Das Abziehen erfolgt durch zwei angetriebene Walzen 39, von denen in der Zeichnung nur eine gezeigt ist
jo Diese Abzugswalzen werden synchron mit dem Antrieb
der Welle 36 angetrieben, um eine bestimmte Zuspeisegeschwindigkeit des Metallgewebes durch das Speiserohr 33 zu erhalten. Die Zuspeisegeschwindigkeit wird
so gewählt, daß die Geschwindigkeit des Metallgewebes an der Mündung 40 genau der Fortbewegungsgeschwin
digkeit des Glases 29 unterhalb dler Mündung 40 entspricht
Wie F i g. 2 zeigt, sind gleiche Speiseeinrichtungen an
beiden Seiten des Ausgusses 3 vorgesehen, so daß beide
to Ränder des Körpers 29 des geschmolzenen Glases
gleichzeitig mit durchgehenden elektrisch leitenden Streifen versehen werden.
Um die elektrische Verbindung der leitenden Streifen
32 mit einer Stromquelle zu bewirken, sind in
•5 Fortbewegungsrichtung Abstand voneinander aufweisende Elektroden 41 und 42 oberhalb des Randstreifens
32 angeordnet An jeder Elektrode 41, 42 haftet ein geschmolzener Körper 43, der die elektrische Verbin-
dung mit dem Randstreifen 32 unterhalb der Elektrode
bewirkt. Jedes Elektrodenpaar 4t und 42 ist an eine elektrische Stromquelle 44 angeschlossen, die geregelt
werden kann, um den durch den Randstreifen geleiteten Strom zu steuern. Eine Spule 45 länglicher Gestalt, die
aus zwei vollen Wicklungen besteht, liegt oberhalb des Randstreifens 32 zwischen den Elektroden 41 und 42.
Beide Enden jeder Spule 45 sind mit einer regelbare!!
elektrischen Stromquelle 46 verbunden leder Spule 45 ist eine eigene Stromquelle 46 zugeordnet.
|ede der Spulen 45 ist so angeordnet, daß beim Stromdurchfluß ein Magnetfeld erzeugt wird, das
senkrecht durch den darunterliegenden Rand des Glases tritt. Gleichzeitig fließt Strom durch den
elektrisch leitenden Randstreifen, so daß sich eine nach außen gerichtete Kraft bildet, die die Dicke des
geschmolzenen Körpers 29 bei der Bildung des Glasbandes 30 verringert. Diese ausgeübte Kraft wird
durch Einstellung der Stromstärke in dem leitenden Bereich und in jeder Spule 45 eingestellt. Der dem
Randbereich 32 zugeleitete Gleichstrom von der Stromquelle 44 kann 20 bis 30 Amp bei einer Spannung
von 10 bis 20 Volt betragen, während das Magnetfeld durch einen höheren Strom in der Spule, beispielsweise
von 200 bis 350 Amp bei einer Spannung von 4b bis 50 Volt erzeugt wird.
Es kann dem leitenden Streifen 32 des Glasbandes auch Wechselstrom zugeleitet werden, wobei dann das
zugeordnete Magnetfeld synchron die Polarität wechseln muß, damit eine in der Richtung konstant bleibende
Kraft ausgeübt wird. Zweckmäßig wird dies dadurch bew irkt. daß der elektrisch leitende Randstreifen 32 und
die Spule 45 in Serie geschaltet werden.
Bei der Ausführungsform nach den F i g. 1 und 2 werden die nach außen gerichteten Kräfte auf das
geschmolzene Glas ausgeübt, nachdem dieses die gewünschte Bandform angenommen hat. so daß das
Glas praktisch bereits eine bestimmte Dicke erreicht hat. wenn der Randstreifen 32 auf die Ränder
aufgebracht wird. Bei Stromdurchfluß durch den Randstreifen und Vorbeilauf an den Spulen 45 werden
weiterhin nach außen gerichtete Kräfte ausgeübt, so daß die Breite des Bandes bei seiner Abkühlung aufrechterhalten
bleibt und eine Verringerung der Bandbreite, die zu einer Erhöhung der Dicke führen würde, unterbunden
ist. Die elektromagnetische Anordnung nach der Erfindung ist hierbei ein automatisch die Breite des
Bandes und damit seine Dicke regelndes System. Weiterhin bewirken diese Kräfte, daß die Ränder des
gebildeten Glasbandes gerade bleiben, so daß Neigungen der Kanten zu einer schlangenförmigen Ausbildung
durch die quergerichteten Kräfte selbsttätig unterdrückt werden.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren kann daher nicht nur die Ausbreitung des Glases auf eine Breite, die
einer Dicke von 2 oder sogar nur 1,5 mm entspricht, bewirkt werden, sondern diese Breite und Dicke des
Glasbandes wird anschließend beim Abkühlen des Glasbandes einwandfrei aufrechterhalten bis zu einer
Temperatur, bei der das Glas bis zur Formhaltigkeit verfestigt ist
In dem Maße, wie sich das Glas abkühlt, ist eine
geringere Querkraft erforderlich, um eine Verringerung
der Breite zu verhindern, so daß die F.in/eleinstcllung
der einzelnen magnetischen Einrichtungen entsprechend vorgenommen werden muß.
Eine gewisse Streckung des Glases kann durch Regelung der Zugkraft, die auf das Glas in Fortbewegungsrichtung
ausgeübt wird, und durch Regelung der Viskosität des Glases erzielt werden. Die lose
ίο Gewebeart des Metallgcwebes 32 gestattet diesem eine
gewisse Streckung, wenn beispielsweise zum Einstellen der Dickenabmessungen des Glases eine derartige
Regelung der Zugkraft oder der Viskosität vorgenommen wird.
ι? Die streckenden, in Querrichtung wirkenden Kräfte
können bereits auf den geschmolzenen Körper einwirken,
wenn dieser sich noch auf dem Badmctall zu dem Band ausbreitet. Wie beispielsweise Fig. 3 zeigt, sind
dann die Speiserohre 33 scrhältnismäßig dicht am
Ausguß 3 angeordnet und speisen Metallgewehe 32 in die Randbereiche der geschmolzenen Schicht 29 zu.
während sich diese seitlich ausbreitet. Die ersten Spulen 45 und die zugeordneten Elektroden 41 und 42 sind
oberhalb des Randes der sich seitlich ausbreitenden Glasschicht 29 vorgesehen, so daß der natürliche
Querstrom der Schicht 29 durch die entwickelten, in Querrichtung liegenden Kräfte unterstützt wird.
Eine weitere abgewandelte Ausführungsform ist in Fig.4 dargestellt, bei der die Querkräfte mit Hilfe von
linearen Induktionsmotoren ausgeübt werden. Auch in diesem Falle werden elektrisch leitende Streifen 32 im
Bereich der Ränder des Glasbandes 30 in der vorher beschriebenen Weise gebildet. Feste lineare Induktionsmotoren 47 sind mit Abstand voneinander längs des
Bades an gegenüberliegenden Stellen des Glasbandes 30 vorgesehen, wobei diese Induktionsmotoren 47 mit
geringem Abstand oberhalb der zugeordneten Streifen 32 liegen. Die einander entgegengesetzten Enden der
Streifen 32 sind über Leiter 48 bzw. 49 kurzgeschlossen.
wobei die Verbindung über Elektroden 49 erfolgt, die über an ihnen haftende geschmolzene Körper die
elektrische Verbindung herstellen.
Die linearen Induktionsmotoren 47 arbeiten in bekannter Weise, um in den zugeordneten Randstreifen
32 Ströme zu induzieren, die mit Magnetfeldern senkrecht zur Ebene des Glasbandes 30 zusammenwirkend
in Querrichtung liegende Kräfte auf die Randstreifen des Glasbandes ausüben.
Anstelle der mit geschmolzenen Körper Kontakt gebenden Elektroden 41, 42 oder 49 können auch
freilaufende Graphitwalzen als Kontakte benutzt werden. Die leitenden Streifen 32 können auch in
anderer Weise aufgebracht werden, beispielsweise in Form von Kohlenstoff oder Metallüberzügen, die
aufgesprüht werden.
Ferner können auch andere Mittel zur Bildung der Magnetfelder im Bereich der leitenden Streifen 32
verwendet werden, beispielsweise solche aus zwei zueinander parallelen Leitern, die sich in Längsrichtung
symmetrisch oberhalb der Streifen 32 befinden.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
709 625/112
Claims (12)
1. Verfahren zum Herstellen von Floatglas, bei
dem auf das Glasband im verformungsfähigen Zustand elektromagnetische Kräfte zum Verringern
seiner Dicke ausgeübt werden, dadurch gekennzeichnet, daß elektrisch leitende Bereiche
längs der Ränder des geschmolzenen Glases gebildet werden, durch diese ein elektrischer Strom
geleitet wird und jeder Bereich einem senkrecht zur Ebene des Glasbandes gerichteten Magnetfeld
ausgesetzt wird, um in der Ebene des Glasbandes quergerichtete Kräfte zu erzeugen, die beim Bilden
des Glasbandes einen Querfluß des Glases bewirken.
2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet
daß auf die Ränder des auf das Bad zugespeisten, sich in Querrichtung ausbreitenden
Glases ein elektrisch leitender Werkstoff aufgebracht wird, und dieser mit einer elektrischen
Stromquelle so verbunden und das Magnetfeld so ausgebildet werden, daß die erzeugte Kraft das
Ausbreiten des Glases beeinflußt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der oberen Fläche des Glases
im Bereich seiner Ränder ein Metallgeflecht zur Bildung der elektrisch leitenden Bereiche zugespeist
und in die Glasoberfläche eingebettet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß den elektrisch leitenden
Bereichen ein Gleichstrom zugeleitet wird, und das jedem Bereich zugeordnete Magnetfeld auf die
Richtung des Stromes so abgestimmt gebildet wird, daß quergerichtete Kräfte zur Steuerung der Dicke
des sich bildenden Glasbandes entstehen.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichneu
daß das Magnetfeld so geregelt wird, daß sich an den Rändern des Glasbooäns einander
entgegengesetzte nach außen gerichtete Kräfte ergeben.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperatur des Glases im Bereich der Bildung der Glasbandes auf 850 bis 950° C und
die Magnetfelder auf die in Fortbewegungsrichtung des Glasbandes wirkende Zugkraft so eingestellt
werden, daß ein Glasband einer Dicke zwischen 1,5
und 3,5 mm entsteht.
7. Floatglasanlage zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit neben den Seitenwänden
des Badbehälters angeordneten Einrichtungen zur Erzeugung eines Magnetfeldes, dadurch gekennzeichnet,
daß Einrichtungen (33 bis 40) zum Bilden elektrisch leitender in Fortbewegungsrichtung des
Glases an dessen Rändern liegender Bereiche (32) vorgesehen sind, an die eine elektrische Stromquelle
(44) durch im Badbenälter sitzende Elektroden (41 bis 43; 49) anschließbar ist, und daß oberhalb der
Bewegungsbahn der elektrisch leitenden Bereiche magnetische Einrichtungen (45,46) angeordnet sind,
die ein durch das Glas tretendes Magnetfeld erzeugen.
8. Anlage nach Anspruch 7 mit am Einlaßende des Badbehälters liegenden Temperaturregcleinrichiun
gen zur Einstellung einer Temperatur des Glases, bei der ein Querstrom des Glases eintritt, dadurch
gekennzeichnet, daß die Elektroden (41,42) durch an
ihnen haftende geschmolzene Körper (43) mit dem elektrischen Bereich (32) elektrisch leitend verbunden
sind.
9. Anlage nach Anspruch 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die magnetischer Einrichtungen mindestens aus einer Spule (45) bestehen und
oberhalb der Bewegungsbahn des elektrisch leitenden Bereichs so angeordnet sind, daß das beim
Stromdurchgang gebildete Magnetfeld den elektrisch leitenden Bereich senkrecht schneidet.
10. Anlage nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Spulen (45) längliche Gestalt haben
und sich oberhalb der Bewegungsbahn der Randstreifen des Glases erstrecken, und jede Spule an
eine eigene Stromquelle (46) angeschlossen ist und zugeordnete, an eine eigene Stromquelle (44)
angeschlossene Elektroden (41, 42) über an ihnen haftende geschmolzene Körper (43) beiderseits der
Spule mit dem elektrisch leitenden Streifen (32) elektrisch verbunden sind.
11. Anlage nach Anspruch 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Enden jedes elektrisch leitenden Streifens (32) elektrisch kurzgeschlossen
(Leiter 48, 49) sind und über jedem Bereich ein linearer Induktionsmotor (47) quer zur Fortbewegungsrichtung
des Glases angeordnet ist und durch Induktion einen Strom in dem zugeordneten elektrisch leitenden Bereich (32) in Querrichtung
wirkende Kräfte erzeugt.
12. Anlage nach einem der Ansprüche 7 bis 11.
dadurch gekennzeichnet, daß Zuspeiseeinrichtungen (33 bis 40) für Metallgeflechte (32) zu den Randteilen
des Glases beiderseits neben dessen Zuspeiseeinrichtung (33) zum Bad angeordnet sind und ein
Speiscrohr (33) für das Metallgeflecht aufweisen, dessen Mündung (40) dicht über der Glasoberfläche
angeordnet ist, so daß das Metallgeflecht in Richtung der Glasoberfläche auf diese abgelegt
wird, und daß regelbare Fördereinrichtungen (35 bis 39) für das Metallgeflecht vorgesehen sind, die die
Zuspeisung des Metallgeflechts mit der Fortbewegungsgeschwindigkeit des Glases bewirken.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB1123570 | 1970-03-09 | ||
GB1123570 | 1970-03-09 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2109546A1 DE2109546A1 (de) | 1971-10-07 |
DE2109546B2 DE2109546B2 (de) | 1976-11-18 |
DE2109546C3 true DE2109546C3 (de) | 1977-06-23 |
Family
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