DE3850921T2 - Verfahren zum Herstellen von Floatglas. - Google Patents

Verfahren zum Herstellen von Floatglas.

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Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Floatglas.
  • Ein Bad aus geschmolzenem Metall, wie es bei einem Verfahren zum Herstellen von Floatglas verwendet wird, wird im allgemeinen in drei Bereiche entlang der Bewegungsrichtung eines Glasbandes unterteilt. Ein erster Bereich wird als Feuerpoliturbereich bezeichnet, der so ausgebildet ist, daß er geschmolzenes Glas auf der Oberfläche des Bads aus geschmolzenem Metall aufnimmt, wobei sich ein Glasband mit Gleichgewichtsdicke bildet, während sich die Breite des Glasbandes vergrößert und gleichzeitig die Oberfläche des Bandes glatt wird. Im allgemeinen wird für das geschmolzene Glas ein Natronkalkglas verwendet, und es wird auf einer Temperatur von 1100ºC-950ºC gehalten. Ein zweiter Bereich wird dazu verwendet, das Glasband mit einer vorgegebenen Dicke auszubilden. Der zweite Bereich ist insbesondere so aufgebaut, daß dann, wenn Glas mit einer Dicke unter der Gleichgewichtsdicke auszubilden ist, eine Zugkraft an das Glasband in seiner Längsrichtung angelegt wird, während Oberseitenwalzen mit beiden Kanten des Glasbandes in Berührung stehen, um ein Zusammenziehen des Glasbandes in seiner Breitenrichtung zu verhindern, um dadurch ein Glasband mit vorgegebener Dicke auszubilden. Im zweiten Bereich sind die obenliegenden Walzen so angeordnet, daß sie mit dem Glasband in Berührung stehen können. Ferner wird der zweite Bereich auf einer Temperatur gehalten, die dazu ausreicht, die Dicke des Glasbandes zu ändern, wenn es durch eine Zugkraft gezogen wird. Genauer gesagt, wird das Glasband in einem Temperaturbereich von ungefähr 950ºC-800ºC ausgebildet, wenn Natronkalkglas verwendet wird. Ein dritter Bereich ist so ausgebildet, daß das mit vorgegebener Dicke hergestellte Glasband vom Bad aus geschmolzenem Metall abgezogen werden kann, und das Glasband wird auf eine Temperatur abgekühlt, die sich für den Transport über Rollen eignet. Der dritte Bereich wird auf einer Temperatur im Bereich von 800ºC-600ºC gehalten, wenn Natronkalkglas verwendet wird.
  • Eine Temperaturverteilung im Bad aus geschmolzenem Metall in dessen Längsrichtung wurde dadurch erzielt, daß die Tiefe des Metallbades verändert wurde, wie in der Veröffentlichung Nr. 18353/1966 zu einem geprüften Japanischen Patent gezeigt, oder dadurch, daß eine Sperre an der Grenze jedes Bereichs angeordnet wird. Beim Verfahren, bei dem eine vorgegebene Temperaturverteilung dadurch erzielt wird, daß die Tiefe des Metallbades verändert wird, ist es jedoch erforderlich, ein Bad aus geschmolzenem Metall mit einer Tiefe von 40 mm zu verwenden, um eine Verringerung der Verarbeitbarkeit zu vermeiden. Demgemäß tritt, wenn im Metallbad eine Temperaturverteilung in seiner Längsrichtung ausgebildet wird, eine starke Konvektionsströmung im Bad aus geschmolzenem Metall auf, so daß der Temperaturgradient im Bad flach wird. Daher ist es erforderlich, eine vorgegebene Temperaturverteilung dadurch zu erzielen, daß die Länge des Bads aus geschmolzenem Metall erhöht wird. Jedoch erhöht dies die Menge abgegebener Wärme, und es ist eine große Vorrichtung zum Herstellen eines Glasbandes erforderlich.
  • Beim Verfahren, bei dem eine Sperre im Bad aus geschmolzenem Metall verwendet wird, entsteht eine große Temperaturdifferenz zwischen der stromaufwärtigen Seite und der stromabwärtigen Seite an der Sperre, und es tritt entlang der Sperre eine starke spiralförmige Konvektion auf. Die Konvektionsströmung ändert die Temperaturverteilung im geschmolzenen Metallbad, wodurch es zu kleinen streifenähnlichen Erhebungen und Vertiefungen im Glasband kommt.
  • Ferner ist es beim letztgenannten Verfahren erforderlich, daß das obere Ende der Sperre 20 mm-30 mm tiefer als die Badoberfläche des geschmolzenen Metalls liegt, um eine Berührung zwischen der Sperre und dem Glasband zu verhindern. Beim herkömmlichen Verfahren ist die Tiefe des Metallbades so festgelegt, daß das dünnste Glasband hergestellt werden kann. Demgemäß existiert, wenn ein Glasband mit relativ großer Dicke hergestellt wird, ein nutzloser Glasband-Herstellbereich, was zu einer Erhöhung der Wärmeverluste führt.
  • Andererseits besteht ein Vorschlag für ein System mit beweglicher Sperre. Jedoch kann eine bewegliche Sperre bei solchen Behältern nicht verwendet werden, bei denen der Querschnitt in Breitenrichtung nicht gleichmäßig ist.
  • Aus GB-A-1 242 330, GB-A-1 245 328 und EP-A-0 131 230 ist es bekannt, eine elektromagnetische Kraft an das Bad aus geschmolzenem Metall anzulegen.
  • Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Herstellen von Floatglas zu schaffen, das dazu in der Lage ist, die Bewegung eines Bads aus geschmolzenem Metall einzustellen, wodurch in einem Glasband hervorgerufene Verspannungen verringert werden können und wodurch die Länge eines Behälters zum Aufnehmen des Bads aus geschmolzenem Metall verringert werden kann, um dadurch Wärmeverluste stark zu verringern.
  • Die vorstehenden und andere Aufgaben der Erfindung wurden dadurch gelöst, daß das Verfahren gemäß Anspruch 1 geschaffen wurde.
  • Ein durch Gleichstrom erzeugtes Magnetfeld (nachfolgend als Gleichmagnetfeld bezeichnet), wie es bei der Erfindung verwendet wird, ist ein Magnetfeld, das durch einen schwankungsfreien Gleichstrom oder einen Vollweg-gleichgerichteten Gleichstrom erregt wird oder unter Verwendung eines Permanentmagneten erzeugt wird.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren verwendet die Lorentz-Kraft, die dazu genutzt wird, die Bewegung des Bades aus geschmolzenem Metall dadurch einzustellen, daß das Gleichmagnetfeld an das Bad aus geschmolzenem Metall angelegt wird, wenn es sich in der Richtung quer zum magnetischen Fluß bewegt. Genauer gesagt, wird die Bewegung des Bades aus geschmolzenem Metall, wie sie durch den Temperaturgradienten, die Bewegung des Glasbandes und durch andere Gründe hervorgerufen wird, durch das Gleichmagnetfeld unterdrückt.
  • Die Größe des zum Einstellen der Bewegung des Bads aus geschmolzenem Metall erforderlichen Gleichmagnetfelds wird groß, wenn die Tiefe des Bads aus geschmolzenem Metall ansteigt und der Temperaturgradient im Metallbad größer ist.
  • Wenn z. B. die Tiefe des Bads 40 mm beträgt und der Temperaturgradient im Bad 100ºC/m beträgt, wird ein gewisser Effekt bei ungefähr 0,03 Tesla erreicht, und die Bewegung des Bads aus geschmolzenem Metall kann bei 0,4 Tesla-0,6 Tesla im wesentlichen unterdrückt werden.
  • Als Einrichtung zum Anlegen des Gleichmagnetfeldes kann ein Permanentmagnet, ein Gleichstrom-Elektromagnet usw. verwendet werden. Bei der Erfindung ist ein Gleichstrom-Elektromagnet am wünschenswertesten, da die Stärke des Magnetfeldes leicht eingestellt werden kann. Im allgemeinen ist eine derartige Einrichtung im oberen Teil oder im unteren Teil des Bads aus geschmolzenem Metall angeordnet. Im Hinblick hierauf ist es bevorzugt, die Gleichmagnetfeld-Erzeugungseinrichtung im unteren Teil des Bads aus geschmolzenem Metall anzuordnen, da dann ein ausreichender Raum im oberen Teil für das Glasband geschaffen werden kann, damit die Arbeiten zum Anbringen eines Heizers und eines Kühlers zum Einstellen der Temperatur des Glasbandes einfach ausführbar sind.
  • Die Gleichmagnetfeld-Erzeugungseinrichtung kann sowohl im oberen als auch im unteren Teil des Bads aus geschmolzenem Metall vorhanden sein. Mindestens eine supraleitende Spule kann statt eines Elektromagneten verwendet werden, um ein noch größeres Gleichmagnetfeld zu schaffen.
  • In den Zeichnungen ist folgendes dargestellt:
  • Fig. 1 ist ein Längsschnitt durch ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zum Ausführen des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Herstellen von Floatglas;
  • Fig. 2 ist ein Querschnitt entlang der Linie A-A in Fig. 1;
  • Fig. 3 ist ein Längsschnitt durch ein anderes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zum Ausführen des erfindungsgemäßen Verfahrens; und
  • Fig. 4 ist eine teilgeschnittene Draufsicht auf die in Fig. 3 dargestellte Vorrichtung.
  • Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben.
  • In den Fig. 1 und 2 bezeichnet die Bezugszahl 1 ein Bad aus geschmolzenem Metall, die Zahl 3 bezeichnet ein Glasband und die Zahlen 4, 10 und 11 bezeichnen Gleichstrommagnete. Der Gleichstrommagnet 4 ist in einem oberen Raum in einem das Bad 1 aus geschmolzenem Metall aufnehmenden Behälter 2 an einer Position nahe beim Glasband angeordnet, um die Bewegung des Bades aus geschmolzenem Metall zu unterdrücken. Die Position des Gleichstrom-Elektromagneten grenzt an einen Bereich an, in dem ein Glasband mit im wesentlichen vorgegebener Dicke hergestellt wird. Der Gleichstrom-Elektromagnet 4 weist einen Eisenkern 5, mehrere um den Eisenkern gewickelte Windungen 6 und ein wärmeisolierendes Material, wie ein gießbares, auf, das den Außenumfang des Eisenkerns und der Wicklungen bedeckt. Die Wicklungen 6 werden dadurch gekühlt, daß Wasser in ein Kupferrohr eingespeist wird, um ein Überhitzen der Wicklungen zu vermeiden (obwohl das Rohr in den Figuren nicht dargestellt ist).
  • Die Zahlen 8 und 9 kennzeichnen Kühlvorrichtungen zum Kühlen des Glasbandes.
  • Der Gleichstrom-Elektromagnet 10 ist gesondert unter dem Behälter 2 so vorhanden, daß er dem Gleichstrom-Elektromagneten 4 im Behälter 2 gegenübersteht. Auch der Gleichstrom- Elektromagnet 10 weist einen Eisenkern 5, mehrere durch Wasser zu kühlende Wicklungen 6 und ein wärmeisolierendes Material 7 auf, das den Außenumfang des Eisenkerns und der Wicklungen auf dieselbe Weise wie beim Elektromagneten 4 bedeckt.
  • Der Gleichstrom-Elektromagnet 11 ist nahe dem Auslaß des Behälters 2 angeordnet, um die Bewegung des geschmolzenen Metalls am Auslaß oder nahe bei demselben zu unterdrücken. Der Gleichstrom-Elektromagnet 11 weist denselben Aufbau auf wie die Elektromagnete 4, 10.
  • Unter dem Behälter 2 ist ein Linearinduktionsmotor 12 so angeordnet, daß ein wanderndes Magnetfeld (das zur stromabwärtigen Seite des Behälters hin wandert) an das Bad aus geschmolzenem Metall angelegt wird, wodurch im Bad aus geschmolzenem Metall ein elektrischer Strom induziert wird. Der sich ergebende elektrische Strom erfährt durch das wandernde Magnetfeld eine Lorentz-Kraft. Infolgedessen wird im Bad aus geschmolzenem Metall eine körperliche Kraft in der Richtung des wandernden Magnetfelds erzeugt, wobei das Niveau der ersten horizontalen Badoberfläche, die sich an der stromaufwärtigen Seite im Behälter ausbildet, niedriger liegt als das Niveau einer zweiten horizontalen Badoberfläche an der stromabwärtigen Seite, wie in Fig. 1 dargestellt.
  • Bei dem in Fig. 1 dargestellten Behälter wird gereinigtes, geschmolzenes Glas kontinuierlich der ersten horizontalen Oberfläche des Bads aus geschmolzenem Metall zugeführt. Das zugeführte geschmolzene Metall breitet sich über die Badoberfläche aus, um ein Glasband 3 zu bilden, das im wesentlichen Gleichgewichtsdicke aufweist, und die Oberfläche des Glasbandes 3 wird feuerpoliert. Die Viskosität η (in poise) des Glases im vorstehend genannten Bereich liegt im Bereich von 3,1-4,8 ausgedrückt durch den natürlichen Logarithmus.
  • Das Glasband 3 wird von der ersten Badoberfläche zur zweiten Badoberfläche vorwärtsbewegt, während es durch die Zugkraft in einem Tunnelkühlofen so gestreckt wird, daß es vorgegebene Dicke aufweist.
  • Es ist erwünscht, daß die zwischen der ersten und zweiten Badoberfläche gebildete Höhendifferenz groß ist, wenn die vorgegebene Dicke des Glasbandes, d. h. die Dicke eines Glaserzeugnisses klein ist. Speziell gilt, daß dann, wenn eine Glasplatte mit einer Dicke von 1,1 mm hergestellt wird, es erwünscht ist, die Höhendifferenz so festzulegen, daß sie im Bereich von 3 mm-4 mm liegt. Wenn eine Glasplatte mit einer Dicke von 3 mm hergestellt wird, ist es erwünscht, die Höhendifferenz so festzulegen, daß sie im Bereich von ungefähr 2 mm liegt. Je größer das wandernde Magnetfeld ist, desto größer ist die Höhendifferenz. Speziell gilt, daß eine Höhendifferenz von ungefähr 2,8 mm durch Anlegen eines wandernden Magnetfeldes von 5 · 10&supmin;³ Tesla in einem Bereich mit einer Länge von 1 m in Richtung der Bewegung des Glasbandes erzeugt wird. Es ist bevorzugt, die Viskosität des Glasbandes im Bereich von 3,1-4,4 (log η) festzulegen. Wenn die Viskosität größer als eine solche im vorgenannten Bereich ist, ist es schwierig, die Dicke des Glasbandes klein auszubilden. Wenn dagegen die Viskosität kleiner als eine im genannten Bereich ist, erfordert es eine lange Zeit, das Glasband abzukühlen, was einen langen Behälter erfordert.
  • Es besteht die Neigung, daß die Breite des Glasbandes aufgrund der Oberflächenspannung und der Zugkraft im Tunnelkühlofen im Bereich der oben angegebenen Viskositäten abnimmt. Glasbandbreite-Beibehaltungsteile 13 sind an den Innenseitenflächen des Behälters 2 vorhanden, um zu verhindern, daß das Glasband 3 in Breitenrichtung schmaler wird, wie in Fig. 2 dargestellt. Die Beibehaltungsteile 13 bestehen aus einem Material, das von geschmolzenem Metall und Glas nur schlecht benetzt wird, wie einem Material, das z. B. aus Graphit oder BN besteht. Jedes der Beibehaltungsteile 13 ist so ausgebildet, daß seine Oberseite nach innen und unten so geneigt ist, daß die Badoberfläche des geschmolzenen Metalls im Behälter 2 einen Meniskus bildet und beide Kanten der Badoberfläche in Berührung mit den geneigten Flächen stehen, wie in Fig. 2 dargestellt. Das Glasband nimmt eine Form ein, bei der beide Kanten entlang der Glasoberfläche des Bads aus geschmolzenem Metall liegen, wodurch ein Verengen der Breite des Glasbandes verhindert ist. Es ist bevorzugt, daß sich die Beibehaltungsteile 13 zu Positionen erstrecken, an denen sich die Dicke des Glasbandes nicht wesentlich ändert, d. h., wo die Viskosität des Glasbandes ungefähr 6,5 (log η) beträgt.
  • Dann wird das Glasband auf der Badoberfläche des Bads aus geschmolzenem Metall, an das durch die Gleichstrom-Elektromagnete 4, 10 ein Gleichmagnetfeld angelegt wird, um die Bewegung des geschmolzenen Metalls im wesentlichen zu unterdrücken, nach vorwärts bewegt, und es wird durch die Kühlvorrichtungen 8, 9 schnell so abgekühlt, daß es eine Viskosität (log η) von ungefähr 6,5 aufweist. Da in diesem Bereich im Bad aus geschmolzenem Metall im wesentlichen keine Bewegung existiert, tragen die Funktionen der Leitung und Abstrahlung im wesentlichen zur Wärmeübertragung im Behälter bei. Demgemäß besteht selbst dann, wenn das Glasband schnell abgekühlt wird, keine örtliche Temperaturänderung, und es tritt im Glasband keine Verspannung auf. Ferner kann im Behälter ein großer Temperaturgradient in der Bewegungsrichtung des Glasbandes erzeugt werden. In diesem Fall liegt die Stärke des von den Gleichstrom-Elektromagneten erzeugten Gleichmagnetfeldes im Bereich von ungefähr 0,1 Tesla-ungefähr 0,6 Tesla. Wenn ein derart großes Magnetfeld bereitgestellt werden kann, kann einer der Elektromagnete 4, 10 weggelassen werden. Ferner kann eine der Kühlvorrichtung 8, 9 oder beide weggelassen werden, wenn für das Glasband eine schnelle Abkühlgeschwindigkeit erzielt werden kann. Die Bezugszahl 14 bezeichnet ein elektrisch leitendes Material aus Wolfram, das verhindert, daß die vom Linearinduktionsmotor 12 hervorgerufene Körperkraft in der Nähe der Seitenwände des Behälters abnimmt.
  • Das Glasband 3 wird während der Abkühlung vorwärtsbewegt, und es erreicht den Bereich auf der Badoberfläche, in dem der Gleichstrom-Elektromagnet 11 angeordnet ist. Die Bewegung des Bads aus geschmolzenem Metall in diesem Bereich wird durch den Elektromagneten 11 eingestellt. In diesem Fall liegt die Stärke des vom Gleichstrom-Elektromagneten 11 erzeugten Magnetfelds im Bereich von ungefähr 0,03 Tesla- 0,1 Tesla. Das Glasband wird auf der Badoberfläche vorwärtsbewegt, bis es eine Viskosität (log η) von 6,5-14,5 aufweist, während es allmählich abgekühlt wird.
  • Die Bezugszahl 15 kennzeichnet einen Linearinduktionsmotor, der eine Körperkraft zum Antreiben des Bads aus geschmolzenem Metall zur stromaufwärtigen Seite erzeugt, wodurch er verhindert, daß das geschmolzene Metall am Auslaß des Behälters überläuft, der niedriger als die Badoberfläche ist. Demgemäß wird das abgekühlte Glasband horizontal von der Badoberfläche abgezogen, ohne daß es den Behälter berührt.
  • Die Fig. 3 und 4 zeigen ein anderes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung, wie sie zum Ausführen des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Herstellen von Floatglas verwendet wird.
  • In den Fig. 3 und 4 bezeichnet die Bezugszahl 21 ein Bad aus geschmolzenem Metall, und die Bezugszahlen 23, 27 bezeichnen Gleichstrom-Elektromagnete.
  • Der Gleichstrom-Elektromagnet 23 ist unter einem Behälter 22 angeordnet, der das Bad 21 aus geschmolzenem Metall aufnimmt. Der Elektromagnet 23 weist einen Eisenkern und mehrere Wicklungen 25 auf, wodurch ein Gleichmagnetfeld von ungefähr 0,03 Tesla-0,1 Tesla an das Bad aus geschmolzenem Metall angelegt werden kann. Eine Sperre 26 ist auf der stromabwärtigen Seite des Elektromagneten 23 im Behälter 22 angeordnet. Die obere Kante der Sperre 26 ist so festgelegt, daß sie um ungefähr 25 mm tiefer liegt als die Badoberfläche des Bads aus geschmolzenem Metall.
  • Der zweite Gleichstrom-Elektromagnet 27 ist über der Sperre 26 im Behälter 22 angeordnet, und eine Kühlvorrichtung 28 ist an der Unterseite des zweiten Gleichstrom-Elektromagneten 27 vorhanden. Der Elektromagnet 27 weist einen Eisenkern und mehrere Wicklungen auf, in derselben Weise wie der Elektromagnet 23, so daß ein Magnetfeld von ungefähr 0,1 Tesla- 0,6 Tesla an das Bad aus geschmolzenem Metall angelegt werden kann.
  • Bei der Vorrichtung mit dem vorstehend genannten Aufbau wird gereinigtes, geschmolzenes Glas kontinuierlich auf das Bad aus geschmolzenem Metall geleitet, um ein Glasband auszubilden. Dann kommt das Glasband mit mehreren obenliegenden Rollen 29 in Eingriff, die nahe den beiden Innenseiten des Behälters 22 vorhanden sind und von Wasser gekühlt werden, so daß sich das Glasband vorwärtsbewegt, während es sowohl in der stromabwärtigen Richtung als auch in Breitenrichtung Kräfte erfährt, wodurch es mit vorgegebener Dicke hergestellt wird. Zu beiden Seiten der Sperre 26 existieren Konvektionen mit derselben Wirbelrichtung. Genauer gesagt, existiert eine Konvektion an der stromaufwärtigen Seite der Sperre, die durch einen Kühleffekt des Bades an der stromabwärtigen Seite vom oberen Teil zum unteren Teil entlang der Sperre 26 strömt. Andererseits besteht eine Konvektion an der stromabwärtigen Seite der Sperre, die aufgrund des Heizeffekts an der stromaufwärtigen Seite vom unteren Teil zum oberen Teil entlang der Sperre strömt. Im oberen Teil der Sperre 26 strömt das Bad aus geschmolzenem Metall in seinem Oberflächenbereich von der stromaufwärtigen Seite zur stromabwärtigen Seite, und es strömt in der Nähe des oberen Endes der Sperre von der stromabwärtigen Seite zur stromaufwärtigen Seite. Andererseits wird durch den Gleichstrom- Elektromagneten 27 ein magnetischer Fluß erzeugt, wie er durch Pfeilmarkierungen angezeigt ist. Wenn eine Strömung des Bads aus geschmolzenem Metall entlang der Sperre 26 den magnetischen Fluß schneidet, erfährt sie eine unterdrückende Kraft. Eine Stärke des Magnetfelds von ungefähr 0,03 Tesla ist ausreichend hoch.
  • Bei der vorstehend beschriebenen Vorrichtung kann der Gleichstrom-Elektromagnet zum Erzeugen des Gleichmagnetfeldes durch einen Permanentmagneten ersetzt werden.
  • Die Erfindung ist auf die Herstellung von Floatglas mit Gleichgewichtsdicke oder einer größeren Dicke anwendbar, obwohl die Beschreibung für die Herstellung von Floatglas mit einer Dicke unter der Gleichgewichtsdicke erfolgte. In diesem Fall kann bei der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung eine gewünschte Funktion dadurch erhalten werden, daß die an den Linearinduktionsmotor 12 angelegte Polarität umgewechselt wird, um ein wanderndes Magnetfeld zu erzeugen, das sich zur stromaufwärtigen Seite hin bewegt, damit die Badoberfläche des ersten horizontalen Bads aus geschmolzenem Metall höher ist als diejenige des zweiten horizontalen Metallbads.
  • Wenn im geschmolzenem Metall ein statisches Magnetfeld B ausgebildet wird und das geschmolzene Metall dazu veranlaßt wird, mit einer Geschwindigkeit u zu strömen, besteht die Beziehung E = u · B zwischen den oben angegebenen Faktoren und einem induzierten elektrischen Feld E. Wenn die elektrische Leitfähigkeit des geschmolzenen Metalls a ist, wird die elektrische Stromdichte J gemäß dem Ohm'schen Gesetz durch J = σE repräsentiert. Die elektrische Stromdichte J ruft durch die Wirkung eines Magnetfelds eine elektromagnetische Kraft F = J · B hervor. Die Richtung der elektromagnetischen Kraft F ist der Strömungsrichtung des geschmolzenen Metalls entgegengesetzt, wodurch die Bewegung des geschmolzenen Metalls unterdrückt wird.
  • Andererseits besteht im geschmolzenen Metall eine Konvektion von der Hochtemperaturseite zur Niedertemperaturseite eines Floatbades zum Herstellen von Glasplatten. Ferner wird dadurch, daß das geschmolzene Metall geringe Viskosität aufweist, eine turbulente Strömung ausgebildet. Im Metallbad verfügt der obere Teil über eine relativ hohe Temperatur, und der untere Teil weist eine relativ niedrige Temperatur auf. Jedoch ist die Strömung des Metallbades selbst turbulent. Demgemäß strömt das geschmolzene Metall, wenn es genau betrachtet wird, in einer komplizierten Vermischung. Andererseits existiert eine Zirkulationsströmung, wenn eine allgemeine Betrachtung erfolgt. Genauer gesagt, wird berücksichtigt, daß die Temperaturänderung durch Vermischung komplizierter Strömungen im geschmolzenen Metall hervorgerufen wird, und diese einen Hauptgrund für Verspannungen bildet. Wenn ein Magnetfeld auf eine Strömung geschmolzenen Metalls einwirkt, kann die Viskosität des geschmolzenen Metalls durch die Funktion der elektromagnetischen Induktion erhöht werden. Eine dem Magnetfeld entsprechende kinematische Viskosität νe wird wie folgt repräsentiert:
  • νe α σ B²H²/ρ
  • wobei σ die elektrische Leitfähigkeit geschmolzenen Metalls ist, H die Tiefe eines Zinnbades ist, B die magnetische Flußdichte ist und ρ die Dichte des geschmolzenen Metalls ist.
  • Durch die Wirkung der kinematischen Viskosität kann eine Temperaturänderung bei Feinbetrachtung und die Konvektion selbst bei gröberer Betrachtung unterdrückt werden.
  • Im Prinzip kann ein Magnetfeld eine Strömung von geschmolzenem Metall unterdrücken, das rechtwinklig zur Richtung eines Magnetfeldes strömt. In einem langen, flachen Floatbad, wird Konvektion vorwiegend in der Richtung rechtwinklig zur Schwerkraftrichtung erzeugt, d. h. in horizontaler Richtung des Bads. Demgemäß hat die Wirkungsrichtung des Magnetfeldes eine vertikale Komponente. Jedoch besteht die Funktion des Unterdrückens der Konvektion im Bad nicht nur in einem Magnetfeld in vertikaler Richtung, sondern auch in einer horizontalen Komponente des Magnetfeldes.
  • Wenn mehrere Wicklungen 27 so angeordnet sind, wie dies in Fig. 3 dargestellt ist, wird ein Bereich mit einem Magnetfeld mit starker vertikaler Komponente abhängig vom Spulenabstand erhalten, wodurch Konvektion in horizontaler Richtung unterdrückt werden kann. Demgemäß wird die Konvektion durch den Spulenabstand unterteilt, und kleine Konvektionen in Wirbelform werden in einem Bereich mit schwacher Vertikalmagnetfeldkomponente erzeugt. Wenn jedoch die Kontinuität des magnetischen Flusses berücksichtigt wird, existiert ein Magnetfeld mit starker Horizontalkomponente in einem Magnetfeld mit schwacher Vertikalkomponente, wodurch in diesem Bereich eine Konvektion in Schwerkraftrichtung unterdrückt werden kann. Demgemäß wird selbst im Bereich der schwachen Vertikalmagnetfeldkomponente keine Konvektion in Wirbelform erzeugt. Genauer gesagt, kann jede Konvektion in jeder Richtung unterdrückt werden, wenn insgesamt ein Magnetfeld erzeugt wird, unabhängig von der Richtung des Magnetfelds.
  • BEISPIEL
  • Es wurde ein geschmolzenes Zinnbad mit einer Tiefe von 25 mm bereitgestellt. Im geschmolzenen Zinnbad wurde eine Temperaturdifferenz von 100ºC pro 1 m zwischen der Hochtemperaturseite und der Niedertemperaturseite ausgebildet. Im Bad wurde durch einen Gleichstrom-Elektromagneten mit einem Spulenabstand von ungefähr 75 mm ein Magnetfeld erzeugt. Wenn ein Magnetfeld von ungefähr 0,03 Tesla an das Bad angelegt wurde, wurde eine Temperaturänderung von maximal ungefähr 6ºC auf 0,2ºC oder weniger verringert. In diesem Fall betrug der Wärmeunterbrechungseffekt für das geschmolzene Zinnbad ungefähr 40%.
  • Im selben Bad wurde ein Magnetfeld von ungefähr 0,1 Tesla erzeugt. Im wesentlichen konnte keine Temperaturänderung gemessen werden. Der Wärmeunterbrechungseffekt für das geschmolzene Zinn betrug ungefähr 90% oder mehr. In diesem Fall ist im wesentlichen ein Zustand mit nur Wärmeleitung erzielbar.
  • Der Wärmeunterbrechungseffekt wurde durch die Menge verringerter Leistung zum Erhitzen des geschmolzenen Zinns durch einen elektrischen Heizer auf der Hochtemperaturseite gemessen.
  • Gemäß der Erfindung kann eine Bewegung des Bads auf geschmolzenem Metall unterdrückt werden, wodurch in einem Glasband aufgrund bereichsweiser Temperaturänderung erzeugte Spannungen stark verringert werden können. Ferner kann, da Wärmeleitung, die von der Bewegung des Bades herrührt, verringert werden kann, ein großer Temperaturgradient in Richtung der Vorwärtsbewegung des Glasbandes erzeugt werden. Dies minimiert die Größe eines Behälters und demgemäß kann die Vorrichtung insgesamt klein sein und der Wärmeverlust im Bad kann verringert werden.
  • Bei der Erfindung kann ein Glasband mit vorgegebener Dicke (dünner als die Gleichgewichtsdicke) dadurch hergestellt werden, daß für eine Niveaudifferenz zwischen der ersten horizontalen Badoberfläche auf der stromaufwärtigen Seite im Behälter und einer zweiten horizontalen Badoberfläche an der stromabwärtigen Seite dadurch geschaffen wird, daß ein Linearinduktionsmotor verwendet wird. Bei diesem Verfahren ist es nicht erforderlich, obenliegende Rollen zu verwenden, und demgemäß können beide Kantenbereiche des Glasbandes als Glaserzeugnisse verwendet werden, wodurch der Arbeitswirkungsgrad erhöht werden kann.

Claims (4)

1. Verfahren zum Herstellen von Floatglas durch kontinuierliches Zuführen geschmolzenen Glases auf die Oberfläche eines Bades (1) aus geschmolzenem Metall, um ein Glasband herzustellen, Vorwärtsbewegen des Glasbandes entlang der Badoberfläche, so, daß sich eine vorgegebene Dicke einstellt, und Abkühlen des Glasbandes mit der vorgegebenen Dicke durch Vorwärtsbewegen desselben auf der Oberfläche des Bades aus geschmolzenem Metall, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Gleichmagnetfeld dort an das Bad (1) aus geschmolzenem Metall angelegt wird, wo es Konvektionsströmungen im Bad (1) aus geschmolzenem Metall im wesentlichen unterdrückt.
2. Verfahren zum Herstellen von Floatglas gemäß Anspruch 1, bei dem die Stärke des Gleichmagnetfelds im Bereich von 0,03 Tesla bis 0,6 Tesla liegt.
3. Verfahren zum Herstellen von Floatglas nach Anspruch 1, bei dem das Gleichmagnetfeld von mindestens einem Gleichstrom-Elektromagneten (10) erzeugt wird.
4. Verfahren zum Herstellen von Floatglas nach Anspruch 1, bei dem das Gleichmagnetfeld an die stromabwärtige Seite des Bads (1) aus geschmolzenem Metall angelegt wird.
DE3850921T 1987-08-24 1988-08-22 Verfahren zum Herstellen von Floatglas. Expired - Fee Related DE3850921T2 (de)

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