DE2149848B2 - Verfahren zur Ammoniakrückgewinnung und -verflüssigung - Google Patents
Verfahren zur Ammoniakrückgewinnung und -verflüssigungInfo
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Description
In neuerer Zeit hat sich bei der Entwicklung, etwa der
Dauerpreßkleidung und der industriellen Nachfrage nach Textilien, die in besondere Formen gebracht
werden, der Schwerpunkt auf die Behandlung von Textilien mit flüssigem Ammoniak verlagert. Große
Mengen an Ammoniak finden ihren Weg ifl derartige Verfahren, so daß ein ständiges Bedürfnis in der
Verwendung oder Wiedergewinnung von Ammoniakrückständen aus den Textilbehandlungskammern vorliegt.
Leider hat die Rückgewinnung von Ammoniak aus den Textilbehandlungskammern keinen Erfolg gehabt.
Einige Schwierigkeiten, die sich bei der Ammoniakrückgewinnung ergaben, waren Explosionsgefahr, Unzuverlässigkeit,
Beeinträchtigung (und schlimmer noch Zerstörung) der Anlage für die Textilbearbeitung. Es
zeigt sich aber ein Bedürfnis für eine Ammoniakrückgewinnung aus dem Abstrom der Ammoniakbehandlungskammern
in betrieblichen und ökonomischen Grenzen, welche die Textilindustrie verkraften kann.
Bekannt ist ein Verfahren zur Herstellung von Ammoniak durch eine katalytische Umwandlung eines
Gemisches aus Stickstoff und Wasserstoff, wobei die Temperatur des umgewandelten Gases so weit gesenkt
wird, daß es für eine wirksame Entfernung des in ihm enthaltenen Ammoniaks unter Druck gesetzt werden
kann, um das Ammoniak zu verflüssigen oder zu absorbieren.
Ein anderes bekanntes Verfahren zielt auf die Behandlung von Gasen aus einem Konverter als
Ergebnis einer Synthese von Wasserstoff und Stickstoff unter Druck in Anwesenheit eines geeigneten Katalysators
ab. In beiden Fällen müssen Drücke von einer Höhe angewandt werden, die für ein Verfahren, wie das der
vorliegenden Erfindung, jede Wirtschaftlichkeit ausschalten würden.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Ammoniakrückgewinnung und -verflüssigung aus dem Abstrom der
Ammoniakbearbeitungskammern einer Textilbearbei-
ä tungsanlage auf neue und einfache Art und Weise. Die
Abgabe eines Gemischs aus Ammoniak und Luft aus der Bearbeitungskammer für Textilien an eine Rückgewinnungsanlage
wird dazu verwendet, den Druck in der Bearbeitungskammer zu regeln, so daß in dieser ein
minimaler Unterdruck, wie notwendig, aufrechterhalten wird. Ein Ofen dient dazu, Ammoniak aus der Kammer
zu verbrennen, wenn die Anlage mit Ammoniak beschickt oder dieses entfernt wird. Der Ofen dient auch
als Notaggregat zum Verbrennen des Gemisches, falls die Rückgewinnungsanlage nicht arbeitet Ein Ausfall
des Kompressors wird durch eine andere Anschaltmöglichkeit verhindert Demgemäß trägt die Erfindung dem
Bedürfnis der Textilindustrie nach einer Ammoniakrückgewinnungs- und -verflüssigungsanlage der genannten
Art Rechnung.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zu schaffen, das die Aufrechterhaltung eines geringfügigen
Unterdrucks in der Ammoniak-Textil-Bearbeitungskammer ermöglicht, so daß ein Austritt von Ammoniak
aus dieser so gering wie möglich gehalten wird, und mit Hilfe dessen man das aus der Textilbearbeitungskammer
austretende Ammoniak wiedergewinnt und verflüssigt, und zwar mit geringeren Kosten und nachhaltigerer
Wirkung als bei den früheren Anlagen.
Ferner soll der Kompressor der Rückgewinnungsanlage ohne Schaden betrieben werden können, und zwar
selbst wenn die Belastung durch die Textilbearbeitungskammer ausfällt.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ammoniakrückgewinnung unter Verflüssigung des Ammoniaks aus einem Ammoniak-Luft-Gemisch, das aus einer auf einem geringen Unterdruck gehaltenen Bearbeitungskammer für Textilien mit flüssigem Ammoniak austritt, und ist dadurch gekennzeichnet, daß man diesen Druck
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ammoniakrückgewinnung unter Verflüssigung des Ammoniaks aus einem Ammoniak-Luft-Gemisch, das aus einer auf einem geringen Unterdruck gehaltenen Bearbeitungskammer für Textilien mit flüssigem Ammoniak austritt, und ist dadurch gekennzeichnet, daß man diesen Druck
■»ο in der Kammer durch Regelung der Abgabe des
gasförmigen Gemischs aus der Kammer aufrecht erhält und das abgezogene Gemisch durch direkten Wärmeaustausch
mit flüssigem Ammoniak kühlt, komprimiert und zum indirekten Wärmeaustausch mit Wasser in
einen Kondensator leitet, aus dem flüssiges Ammoniak abgeschieden wird, und man ein vom Kondensator
abgezogenes, ammoniakarmes Gas einem Austauscher zum Wärmeaustausch mit flüssigem Ammoniak zuführt,
wobei flüssiges Ammoniak abgeschieden wird, und man dabei erhaltene, nicht kondensierbare Gase einer
Verbrennung zuführt.
Zweckmäßig wird das gasförmige Ammoniak-Luft-Gemisch einem Heißdampfkühler zugeführt, in dem es
in Blasen durch das flüssige Ammoniak aufsteigt, und dann einer ersten Kompressionsstufe zugeleitet, anschließend
in Blasen durch das flüssige Ammoniak in einem Zwischenkühler aufsteigen gelassen und schließlich
einer zweiten Kompressionsstufe zugeführt.
Die Erfindung wird anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Figur
erläutert, die ein Fließschema des Ammoniakrückgewinnungs- und Verflüssigungsverfahrens zeigt.
Wie Figur zeigt, wird gasförmiges Ammoniak zusammen mit Luft aus der Bearbeitungskammer 11 der
Textil-Behandlungsanlage über eine Saugleitung 12 zur Rückgewinnung und Verflüssigung des Ammoniaks
entfernt. Die Bearbeitungskammer 11 kann eine von vielen Typen von Anlagen sein, in denen Textilien mit
flüssigem Ammoniak behandelt werden. Die Bearbeitungskammer
11, welche keinen Teil der Erfindung bildet, wird auf einem geringfügigen Unterdruck
gehalten, so daß ein Austritt von Ammoniak Luft aus ihr
gering gehalten wird. Der gewünschte Druck in der
Bearbeitungskammer 11 wird von einem Ventil 13 und
sinem Differentialdruckübertrager 46, der vom Druck in
der Bearbeitungskammer 11 abgefühlt wird, sowie von einem Druckregler 46a aufrechterhalten, um das Ventil
13 zu betätigen.
Das Gemisch aus Ammoniak und Luft aus der Bearbeitungskammer 11 ist ziemlich heiß und wird über
die Leitung 12 und das Regelventil 13 mittels eines Druckunterschieds zu dem Heißdampfkühler 14 gesaugt,
in dem der Strom aufwärts durch flüssiges Ammoniak 15 mittels eines Fallrohrs 16 und einer
Lochplatte 17 zum Abkühlen sprudelt Vom Heißdampfkühler 14 wird das Gemisch durch die Leitung 18 zur
ersten Stufe 19 des Kompressors 21 geführt, in der es
vorerst von Atmosphärendruck auf etwa 2,1 kp/cm2 komprimiert wird. Das Gemisch wird dann durch die
Leitung 22 zum Zwischenkühler 23 geleitet, in dem es wieder durch Aufsprudelnlassen durch flüssiges Ammoniak
wie im Heißdampfkühler 14 gekühlt wird. Dann wird das Gemisch durch die Leitung 24 in die zweite
Stufe des Kompressors 21 geleitet, in der es vorerst auf einen Druck von 12 kp/cm2 gebracht wird. Darauf wird
das Gemisch durch die Leitung 26 zur Mantelseite eines Mantelrohrkondensators 27 geführt, in welches es zur
Wärmeabgabe ohne Berührung mit Wasser an der Rohrseite geführt wird. Das Wasser für den Kondensator
27 wird über die Leitung 28 von einer nicht gezeigten Quelle geliefert und durch die Leitung 29
abgeführt Kondensiertes Ammoniak wird von dem Kondensator 27 zum Vorratsbehälter 31 durch die
Leitung 32 abgezogen. Ein geeignetes (nicht gezeigtes) Rückschlagventil kann üblicherweise in der Leitung 32
vorgesehen werden. Unkondensierte ammoniakarme Gase verlassen den Kondensator 27 durch die Leitung
33 zum Übergang zur Mantelseite des Rohrwärmeaustauschers 34, in dem diese ammoniakarmen Gase die
Wärme mit flüssigem Ammoniak ohne Berührung damit austauschen. Das flüssige Ammoniak für den Wärmeaustauscher
34 wird aus dem Vorratsbehälter 31 zur Rohrseite des Wärmeaustauschers 34 durch die Leitung
35 zugeführt und tritt über die Leitungen 36a und 36 zum Rücklauf zum Heißdampfkühler 14 aus. Nichtkondensiertes
aus der Mantelseite des Wärmeaustauschers 34 geht durch die Leitungen 37 und 38 zum Ofen 39 ab, der
mit einem geeigneten Brenner 41 ausgerüstet ist, um alles in den Nichtkondensaten zurückgebliebenes
Ammoniak zu oxidieren und damit ein sauberes, sicheres Abgas zu gewinnen. Der Ofen 39 ist auch mit
einem Gebläse, einer Brennstoffquelle, einer Zündsicherung und einem geeigneten Verbrennungsregler ausgerüstet,
die alle bekannt sind. Flüssiges Ammoniak tritt aus der Mantelseite des Wärmeaustauschers 34 durch
die Leitung 42 (die mit einem Schwimmerventil ausgerüstet ist) für einen Rücklauf zum Zwischenkühler
23 aus.
Somit ist also die Ammoniakrückgewinnungs- und
•verflüssigungsanlage der Bearbeitungsanlage fürTextilien
nachgeordnet Um die Ammoniakrückgewinnungsund -verflüssigungsanlage zu betreiben, muß die
Ammoniakkonzentration in der Bearbeitungskammer 11 über dem Explosionspunkt liegen. Die Leitung 43 mit
dem Gebläse 44 verbindet die Bearbeitungskammer 11 mit dem Ofen 39 über die Leitung 38, so daß Ammoniak
aus der Bearbeitungskammer abgezogen und oxidiert werden kann. Dazu ist zu bemerken, daß der Ofen 39
dazu benutzt werden kann, verschiedene Teile der Anlage, wie den Heißdampfkühler 14, über die
Leitungen 45 und 38 zu reinigen.
Der Betrieb der Bearbeitungskammer 11 muß von der
Ammoniakrückgewinnupgs- und verflüssigungsanlage unabhängig sein. Wenn die Ammoniakrückgewinnungsund
-verflüssigungsanlage, beispielsweise infolge einer Kompressorpanne ausfällt, kann das Gebläse 44 das
Ammoniak-Luft-Gemisch über die Leitung 38 dem Ofen 39 der Verbrennung zuführen, wodurch die Bearbeilungskammer
11 ohne Unterbrechung weiterarbeiten kann.
Diese Ammoniakrückgewinnungs- und verflüssigungsanlage vermeidet auch einen Ausfall des Kompressors
21 wegen zu geringen Strömens bei einer Unterbrechung des Gemischs von Ammoniak und Luft
aus der Bearbeitungskammer 11. Der Differentialdruckübertrager
46 betätigt zusammen mit dem Druckregler 46a das Ventil 13, um den Druck in der Bearbeitungskammer 11 so zu regeln, daß ein minimaler Unterdruck
in der Größenordnung eines cm Wassersäule oder weniger in ihr aufrechterhalten werden kann. Infolge
■»o dieses geringfügigen Unterdrucks wird ein Austritt von
Ammoniak aus der Bearbeitungskammer 11 äußerst klein gehalten. Im Falle einer Unterbrechung des
Flusses von der Bearbeitungskammer 11 öffnet der Differentialdruckübermittler 47 zusammen mit dem
Druckregler 47a das Ventil 48 und führt Gas durch die Leitungen 49a, 36 und 16 zurück, um dem Kompressor
eine Scheinlast aufzubürden. Wenn die Anlage normal arbeitet, ist das Ventil 48 geschlossen.
Die Leitung 49 ermöglicht eine Zufuhr von flüssigem
so Ammoniak zum Vorratsbehälter 31. Die Leitung 51
kann für das Abziehen von Ammoniakdämpfen aus Tankwagen, auch unter Verwendung der Leitungen 36
und 12, benutzt werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zur Ammoniakrückgewinnung unter Verflüssigung des Ammoniaks aus einem Ammoniak-Luft-Gemisch,
das aus einer auf einem geringen Unterdruck gehaltenen Bearbeitungskammer für Textilien mit flüssigem Ammoniak austritt, dadurch
gekennzeichnet, daß man diesen Druck in der Kammer (11) durch Regelung der Abgabe des gasförmigen Gemischs aus der Kammer
aufrecht erhält und das abgezogene Gemisch durch direkten Wärmeaustausch mit flüssigen Ammoniak
kühlt, komprimiert und zum indirekten Wärmeaustausch
mit Wasser in einen Kondensator (27) leitet, aus dem flüssigen Ammoniak abgeschieden wird und
man ein vom Kondensator abgezogenes ammoniakarmes Gas einem Austauscher (34) zum indirekten
Wärmeaustausch mit flüssigem Ammoniak zuführt, wobei weiteres flüssiges Ammoniak abgeschieden
wird, und man dabei erhaltene nicht kondensierbare Gase einer Verbrennung zuführt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das gasförmige Ammoniak-Luft-Gemisch
einem Heißdampfkühler (14) zugeführt wird, in dem es in Blasen durch das flüssige Ammoniak
aufsteigt, dann einer ersten Kompressionsstufe (19) zugeleitet, anschließend in Blasen durch flüssiges
Ammoniak in einem Zwischenkühler (23) aufsteigen gelassen und schließlich einer zweiten Kompressionsstufe
(25) zugeführt wird.
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