DE1091094B - Verfahren und Anlage zur Herstellung von Salpetersaeure - Google Patents

Verfahren und Anlage zur Herstellung von Salpetersaeure

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DE1091094B
DE1091094B DES48528A DES0048528A DE1091094B DE 1091094 B DE1091094 B DE 1091094B DE S48528 A DES48528 A DE S48528A DE S0048528 A DES0048528 A DE S0048528A DE 1091094 B DE1091094 B DE 1091094B
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Adrien Devaux
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Societe Chimique de la Grande Paroisse Azote et Produits Chimiques
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Societe Chimique de la Grande Paroisse Azote et Produits Chimiques
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Description

DEUTSCHES
Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Anlage zur Herstellung von Salpetersäure einer Konzentration bis zu etwa 68% durch Oxydation des Ammoniaks mittels Luft oder einem sauerstoffhaltigen Gas und darauffolgender Absorption des Stickstoffdioxyds durch Wasser.
Es sind Verfahren dieser Art bekannt, bei welchen die Oxydation und die Absorption unter Druck erfolgen, wobei der Druck in der Oxydations- und in der Absorptionsstufe gleich ist. Dabei sind zwei Arten solcher Verfahren zu unterscheiden: die in Europa gebräuchlichen, mit einem verhältnismäßig mäßigen Druck in der Größenordnung von 3 bis 4 ata arbeitenden sowie die in den Vereinigten Staaten üblichen Verfahren, bei denen höhere Drücke von 6 bis 8 ata angewandt werden.
Der Gestehungspreis der Salpetersäure ist bei den mit Atmosphärendruck arbeitenden Verfahren praktisch derselbe wie bei den unter Überdruck arbeitenden; diese letzteren haben jedoch zweifellos den erheblichen Vorteil wesentlich geringerer Erstellungskosten.
Bei den mit Druck arbeitenden Verfahren kann nämlich zunächst die Zahl der Oxydationsöfen infolge der erheblich größeren Einheitsleistung dieser Brenner verringert werden. So kann beispielsweise ein mit 2,5 ata arbeitender Brenner bei gleichem Platzbedarf 4- bis 6mal soviel Ammoniak verarbeiten als bei Normaldruck. Hierdurch wird die Rückgewinnung der bei der Verbrennung erzeugten Wärme erleichtert, die Kosten der Oxydationsanlage erniedrigen sich um ein Beträchtliches. Dabei muß allerdings berücksichtigt werden, daß dieser mit der Erhöhung des Oxydationsdrucks erzielte Vorteil von einer gleichzeitigen Erhöhung der Platinverluste begleitet ist; dies führt dazu, daß in den amerikanischen Anlagen das Platin zurückgewonnen werden muß, falls eine Belastung des Gestehungspreises der hergestellten Säure vermieden werden soll. Als Beispiel sei erwähnt, daß sich die Platinverluste, ausgedrückt in Kosten des neuen Metalls und Kosten für die Auswechselung der Netze, bei einer Erhöhung des Oxydationsdrucks auf 1, 2, 5, 3,5 und 9 ata annähernd wie 80, 90, 100 und 300 verhalten. Aber gleichzeitig sinkt die mittlere Ausbeute der katalytischen Oxydation zwischen zwei Auswechselungen der Netze um so schneller, je höher der Druck ist.
Die mit hohem Druck arbeitenden Verfahren weisen dagegen den Vorteil einer beträchtlichen Verringerung der durch die Bindung der nitrosen Gase erforderlich werdenden Volumina der Absorptionskammern auf. Für eine Konzentration der erzeugten Salpetersäure in der Nähe von 36° Baume stellt man z. B. fest, daß die für die Absorption erforderlichen Gesamtvolumina Verfahren und Anlage zur Herstellung von Salpetersäure
Anmelder:
Societe Chimique de la Grande Paroisse
(Azote & Produits Chimiques)
ίο Societe Anonyme, Paris
Vertreter: Dipl.-Ing. C, Wallach, Patentanwalt,
München 2, Kaufingerstr. 8
Beanspruchte Priorität:
Frankreich vom 9. Januar 1956
Adrien Devaux, Douai (Frankreich),
ist als Erfinder genannt worden
wie die Zahlen 133, 86, 20, 3 und 1 abnehmen, wenn der absolute Druck am Kopf des Absorptionssystems auf 1,1, 1,3, 3,5, 6 und 8 kg/cm2 ansteigt. Hierbei ist noch zu erwähnen, daß bei den Verfahren, welche mit einem in der Nähe des Atmosphärendrucks liegenden Druck arbeiten, die praktische Ausbeute der Absorption um 2 bis 3% kleiner als die der unter Druck arbeitenden Anlagen ist und daß es praktisch unmöglich ist, eine gleiche Ausbeute zu erhalten, ohne eine Absorption des Restgehaltes an Nitrose zu Hilfe zu nehmen.
Wenn man die den unter Druck arbeitenden Absorptionskammern zu gebende Dicke berücksichtigt, stellt man fest, daß das aufzuwendende Metallgewicht in dem Verhältnis 8 :1 abnimmt, wenn der absolute Druck von 1,1 auf 8 kg/cm2 ansteigt. Da diese Kammern aus rostfreiem Stahl hergestellt werden müssen, verschafft das Arbeiten unter Druck eine erhebliche Ersparnis bei der Herstellung der Apparatur.
Die obigen Betrachtungen zeigen, daß der günstigste Druck für die Verbrennungsanlage in der Nähe von einem absoluten Druck von 3 bis 4 kg/cm2 liegt, während der günstigste Absorptionsdruck erheblich größer ist.
Es ist auch bereits bekannt, das Herstellungsverfahren in der Weise durchzuführen, daß in der Absorptionsstufe ein höherer Druck als in den öfen herrscht, wobei der Druck in der Verbrennungsanlage entsprechend den vorstehenden Ausführungen zweckmäßig auf einem Wert von 3 bis 4,5 ata gehalten wird.
009 628/371
3 4
Hierbei besteht die Notwendigkeit, zwischen derVer- Gasen zweistufig vor und hinter dem Kompressor für
brennungsanlage und dem Absorptionssystem für eine die nitrosen Gase auszuführen, wird erstens praktisch
Verdichtung der Gase auf den höheren Druck des Ab- vollständige Wärmerückgewinnung, d. h. energetische
sorptionssystems zu sorgen, wofür eine besondere Autonomie des Verfahrens, sowie eine erhöhte An-
Kompressionseinrichtung erforderlich ist. Die mit 5 passungsfähigkeit an verschiedene Verfahrensbedin-
einer derartigen Anlage erzielten Fortschritte müssen gungen erzielt. Insbesondere kann durch die voll-
somit zum Teil durch den Energieverbrauch dieser ständige Wärmerückgewinnung und die dadurch er-
Kompressionsanlage erkauft werden. möglichte höhere Erwärmung der Restgase aus der
LTm die dadurch bedingte Beeinträchtigung der Absorptionsanlage zu höheren Drücken in der AbWirtschaftlichkeit auszugleichen, hat man bereits io sorptionsstufe übergegangen werden, da selbst dann auch vorgeschlagen, den Energiebedarf für diese noch gewährleistet ist, daß der Taupunkt bei der Ent-Kompressionsanlage wenigstens zum Teil aus dem spannung der Restgase in der den Kompressor anrestlichen Wärmegehalt der mit einer Temperatur von treibenden Gasturbine nicht unterschritten wird, etwa 250° C aus der Verbrennungsanlage austreten- Dabei können die beiden Erwärmungen der Restgase den nitrosen Gase zu decken; als Wärmeträger für 15 (Vorwärmung gemäß der Erfindung auf der Hochdiese Rückgewinnung dienen dabei die Restgase aus druckseite des Kompressors, bekannte Erwärmung der Absorptionsstufe, welche bei dem verhältnismäßig auf der Niederdruckseite) in ihrem gegenseitigen Verhohen Druck am Ausgang des Absorptionssystems im hältnis so eingestellt werden, daß die nitrosen Gase Wärmeaustausch mit den aus der Verbrennungsanlage auf der Niederdruckseite des Kompressors nach kommenden nitrosen Gasen deren Wärme aufnehmen 20 Durchströmen des Wärmeaustauschers zur zweiten und anschließend in einer Gasturbine entspannt wer- Erwärmung der Restgase noch genügend Wärme beden, welche die Kompressionsanlage zwischen der halten, um in einem weiteren niederdruckseitigen Verbrennungsanlage und der Absorptionsstufe an- Wärmeaustauscher die zur Vorwärmung des dem treibt. Wärmerückgewinnungs-Dampfkessel der Verbren-
Obwohl es auf diese Weise möglich wird, die bis 25 nungsanlage zugeführten Wassers erforderliche Wärme
dahin wertlose Wärmeenergie der mit etwa 250° C abgeben zu können.
(nach vorheriger Wärmerückgewinnung des Haupt- Durch die erfindungsgemäße Maßnahme, eine zuteils der Verbrennungswärme beispielsweise in einer sätzliche Vorwärmung der Restgase in einem in Dampferzeugungsanlage) aus der Verbrennungsanlage Strömungsrichtung der nitrosen Gase gesehen hinter austretenden nitrosen Gase zum Antrieb der Korn- 30 dem Kompressor liegenden Wärmeaustauscher vorpressionseinrichtung auszunutzen, welche zur Er^ zusehen, kann die Temperaturerhöhung der nitrosen haltung der Druckdifferenzen im System erforderlich Gase ausgenutzt werden, welche von der schnellen ist, so konnte mit den bekannten Verfahren doch nur exothermischen Oxydation unter hohem Druck des ein Teil der erforderlichen Kompressionsarbeit, näm- NO zu NO2 hinter dem Kompressor und vor Einlich etwa 2J3, auf diese Weise aufgebracht werden. Ein 35 tritt in den Wärmeaustauscher herrührt. Die Ausweiterer Nachteil der bekannten Verfahren bestand nutzung dieser Wärme war bei den bekannten Verdarin, daß hinsichtlich des für die Absorptionsstufe fahren nicht möglich und ist in erster Linie für die zulässigen Drucks unerwünscht niedrige Grenzen ge- Verbesserung der energetischen Bilanz verantwortlich, setzt wurden, da bei der Entspannung der Restgase Ein weiterer Anteil rührt von der ebenfalls hochin der die Kompressionsanlage antreibenden Gas- 40 druckseitig erfolgenden Polymerisation her.
turbine natürlich darauf geachtet werden muß, daß Die Erfindung betrifft weiter eine zur Durchder Taupunkt der Restgase nicht unterschritten wird. führung des vorstehend beschriebenen Verfahrens ge-Um in der Absorptionsstufe mit dem Druck höher eignete Anlage mit einem Brenner zur Oxydation des gehen zu können, ist daher eine entsprechend höhere Ammoniaks mit Hilfe von Luft oder Sauerstoff entErwärmung der Restgase erforderlich, die bei der 45 haltenden Gasen, einer oder mehreren Oxydationsnoch unvollkommenen Wärmerückgewinnung nach den kammern und einer Absorptionsvorrichtung für die bekannten Verfahren nicht möglich war. nitrosen Gase, einem durch Dampfturbine ange-
Die Erfindung betrifft demnach ein Verfahren zur triebenen Kompressor zur Aufrechterhaltung des Herstellung von Salpetersäure einer Konzentration niedrigen Drucks in der Brennerstufe und einem von bis zu etwa 68% durch Oxydation von Ammoniak 50 einer Gasturbine angetriebenen Kompressor zur Aufmittels Luft oder einem sauerstoffhaltigen Gas unter rechterhaltung des höheren Drucks in der Absorptionseinem Druck von etwa 3 bis 4,5 ata, bei welchem die stufe, wobei gemäß der Erfindung die Anordnung geAbsorption der nitrosen Dämpfe bei einem höheren troffen ist, daß längs der Leitung für die nitrosen Druck als dem der Verbrennung erfolgt und die Ent- Gase zwischen dem Brenner und der Absorptionsspannung der Restgase der Absorptionsstufe zur Ver- 55 vorrichtung zusätzlich zu dem vor dem zweiten Komdichtung der Gase vor der Absorption ausgenutzt pressor angeordneten Wärmeaustauscher zur Erwird, wobei die Restgase vor der Entspannung im wärmung der Restgase hinter dem zweiten Kom-Wärmeaustausch mit den aus der Verbrennung pressor ein weiterer Wärmeaustauscher angeordnet kommenden Gasen erwärmt werden. ist, welchen die Restgase vor dem ersten Wärme-
Zur Vermeidung der geschilderten Nachteile der 60 austauscher durchströmen.
bekannten Verfahren ist gemäß der Erfindung vor- Nach einer vorteilhaften Ausführungsform der Ergesehen, daß die Erwärmung der Restgase durch die findung ist zwischen dem zweiten Kompressor und nitrosen Gase zweistufig ausgeführt wird, derart, daß dem (in Strömungsrichtung der nitrosen Gase) dader an sich bekannten Erwärmung durch die un- hinter angeordneten zusätzlichen Wärmeaustauscher mittelbar aus dem Verbrennungsofen austretenden, 65 eine Oxydationskammer angeordnet,
noch nicht auf den höheren Druck verdichteten Ver- Nach einer weiteren Ausführungsform ist in der brennungsgase eine Vorwärmung durch die bereits Restgasleitung vor der den zweiten Kompressor anverdichteten Verbrennungsgase vorgeschaltet ist. treibenden Gasturbine ein Überhitzer angeordnet.
Durch diese Maßnahme, die Wärmerückgewinnung Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung
aus den die Verbrennungsanlage verlassenden nitrosen 70 ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines
Ausführungsbeispiels der Erfindung an Hand der Zeichnung, welche schematisch eine gemäß der Erfindung ausgebildete Anlage zur Herstellung von Salpetersäure zeigt.
In der Zeichnung bezeichnet 1 die Zufuhr von Ammoniakgas, welches z. B. von einer Anlage zur direkten Herstellung von Ammoniak kommt, zu einem Mischer 2, in welchem es sich mit Luft mischt, welche von einer Leitung 3 kommt, in welche sie unter einem Druck von 2,5 kg/cm2 durch einen von einer Dampfturbine 5 angetriebenen Verdichter 4 gefördert wurde. 6 ist ein Hilfsmotor zum Anlassen und zur Lieferung von Zusatzleistung. 7 ist ein Abscheider. Die Luft und das Ammoniak, welche bei 2 unter einem absoluten Druck von 3,5 kg/cm2 gemischt wurden, werden dann einem Brenner 8 zugeführt, in welchem die Oxydation erfolgt. Die aus diesem Brenner bei 9 durch die Leitung 10 mit einer Temperatur von etwa 250° C austretenden Gase strömen durch eine Reihe von Austauschern 11, 12, 13, welche sie nacheinander auf 145, HO0C und auf etwa Raumtemperatur abkühlen, worauf sie zu dem Abscheider 14 gelangen, in welchem sich das eine geringe Menge Säure enthaltende Kondenswasser sammelt, während die nitrosen Gase durch 15 zu dem Verdichter 16 geleitet werden, welcher ihren Druck auf 5 oder 6 kg/cm2 bringt. Die Gase durchströmen anschließend eine Oxydationskammer 17, in welcher sie sich rasch erwärmen, und hierauf einen Austauscher 18, um hinter einem Kühler 50 zu einer zweiten Oxydationskammer
19 zu gelangen. Das etwa am Eingang von 19 aufgefangene Kondensat mit geringem Säuregehalt wird durch 51 in den weiter unten beschriebenen Kreis der schwachen Säuren zurückgeleitet. Die bei 19 austretenden Gase gelangen nach Durchströmung eines Kühlers
20 zu dem Fuß der Absorptionsvorrichtung 21, welche in Form eines Absorptionsturms dargestellt wurde, die aber auch durch eine beliebige an sich bekannte Vorrichtung gebildet werden kann. An dem unteren Teil dieses Absorptionsturms tritt bei 22 die industrielle Säure aus, welche nach Durchströmung der Vorrichtung 23 zur Ausscheidung der nitrosen Gase bei 24 der Einlagerung in Form von gebleichter Säure zugeleitet wird. Die bei 23 unter einem Druck von 2,5 kg/cm2 abgeschiedenen nitrosen Dämpfe werden nach 15 zurückgeleitet und dort mit den dem Verdichter 16 zugeleiteten nitrosen Gasen gemischt. Ferner durchströmen die erschöpften Gase, welche an dem oberen Teil des Absorptionsturms 21 durch eine Leitung 25 mit einem etwas unterhalb ihres Eintrittsdrucks liegenden Druck austreten, einen Tropfenabscheider 26, worauf sie durch eine Leitung 27 zu ihrer Wiedererwärmung in den Austauscher 18 und hierauf durch eine Leitung 28 in den Austauscher 11 geleitet werden, in welchem sie auf eine Temperatur von etwa 200° C gebracht werden. Von dort werden sie gegebenenfalls durch die Leitung 29 zu einem Überhitzer 30 geführt, um bei 31 die den Verdichter 16 antreibende Gasturbine zu speisen. Am Ausgang dieser Gasturbine treten sie bei 32 ins Freie aus.
Ferner wird bei 33 durch eine Pumpe 34 angesaugtes gereinigtes Wasser durch eine Leitung 35 durch den Austauscher 12 und von diesem zu der Leitung 37 geführt, in welcher das aus dem unteren Teil des Kochers 36 austretende Wasser strömt, um zu dem Fuß des Rückgewinnungskessels des Brenners zu gelangen, während der aus dem Kocher bei 38 austretende Dampf einen in dem Brenner untergebrachten Überhitzer 39 durchströmt. Hierbei wird dieser Dampf auf etwa 400° C überhitzt und hierauf durch die Leitungen 40 und 41 der den Verdichter 4 antreibenden Dampfturbine 5 zugeleitet. Bei seinem Austritt aus dieser Turbine wird der Dampf bei 42 kondensiert und anschließend in genügender Menge durch die Leitung 43 und eine Pumpe 44 dem oberen Teil des Absorptionsturms bei 45 zugeführt. Ebenso werden die in dem Kondensator 14 und in der Kammer 19 kondensierten schwachen Salpetersäuren durch die Leitungen 46 und 51 einer Pumpe 47 zugeführt, welche
ίο sie einem geeignet gewählten Punkt des Turms 21 zuführt. Bei dieser Anlage erfolgt die Oxydation unter einem absoluten Druck von 3,5 kg/cm2 in dem BrennerS und wird durch die von dem Verdichter 4 gelieferte heiße verdichtete Luft (ungefähr 80° C) gespeist, wobei die erzeugte Dampfmenge so geregelt wird, daß die Ausgangstemperatur des Kessels ausreicht, um in dem Wärmeaustauscher 11 die durch die Leitung 28 ankommenden Restgase der Absorption auf eine mit ihrem Druck veränderliche Temperatur zu bringen, welche jedoch einen solchen Wert hat, daß ihre Entspannung in der Rückgewinnungsgastubine 31 sie auf eine über ihrem Taupunkt liegende Temperatur bringt (wobei der Überhitzer 30 gegebenenfalls die hierfür erforderliche zusätzliche Wärme liefert).
Man erhält je nachdem etwa folgende Werte:
195° C bei 4,5 kg/cm2 absolut,
210° C bei 5 kg/cm2 absolut,
225° C bei 5,5 kg/cm2 absolut.
Die Rechnung und die Praxis zeigen nun, daß die auf 220° C erwärmten Restgase bei ihrer Entspannung in einer Turbine von einem absoluten Druck von 5 kg/cm2 bis auf Atmosphärendruck mit einer hinreichenden Sicherheit eine Energierückgewinnung ermöglichen, welche den Antrieb des Verdichters 16 gestattet, welcher den absoluten Druck des vorher abgekühlten Gemisches, zu welchem die in dem Turm zur Bleichung der erzeugten Säure benutzte Sekundärluft hinzukommt, von 3,5 auf 7 kg/cm2 bringt.
Zur Begrenzung der Abkühlung der von der Verbrennung des Ammoniaks in dem zur Erwärmung der Restgase dienenden Austauscher 11 stammenden Gase wurden diese Gase vorher auf etwa 80 bis 100° C erwärmt, und zwar durch Wärmeaustausch mit den verdichteten Gasen auf der Druckseite des Verdichters für die nitrosen Gase in dem Austauscher 18, wobei die Temperatur noch durch die Oxydation zu NO2
unter hohem Druck in der Kammer 17 erhöht wurde.
Der durch die Erfindung erzielte Fortschritt, nämlieh die praktisch vollständige energetische Autonomie einer derartigen Anlage zur Salpetersäureerzeugung, soll durch das folgende der Praxis entnommene Zahlenbeispiel veranschaulicht werden:
Es sei eine für 45 t verbrauchten Ammoniak, entsprechend einer Erzeugung von 155 bis 158 t Salpetersäure rein, Tagesleistung ausgelegte Anlage betrachtet; der Energiebedarf einer derartigen Anlage stellt sich wie folgt dar: Der auf 3,5 ata verdichtende Luftkompressor an der Eingangsseite der Oxydationsstufe (Verdichter 4 im beschriebenen Ausführungsbeispiel) hat beispielsweise eine Leistungsaufnahme von 1950 PS; der zwischen Oxydations- und Absorptionsstufe vorgesehene Kompressor (Kompressor 16 im beschriebenen Ausführungsbeispiel) für die nitrosen Gase, der von 3,5 ata auf 6,5 ata verdichtet, habe eine Leistungsaufnahme von 1110 PS. Der Gesamtleistungsbedarf beträgt somit 3060 PS.
Diese Leistung wird von der Anlage selbst voll aufgebracht, und zwar in der von der Rückgewinnungsanlage der Verbrennungsanlage gespeisten Dampf-
turbine mit einer Leistungserzeugung von 1870 PS sowie in der Gasturbine mit einer Leistungserzeugung von 1190 PS; die gesamte aufgebrachte Leistung beträgt somit 3060 PS, womit die energetische Autonomie der Anlage gewährleistet ist.
Als einzige nicht von der Anlage selbst gedeckte Energie verbleibt lediglich der Energieverbrauch der Pumpen 34, 44, 47, die zweckmäßigerweise von der Energierückgewinnung unabhängig angetrieben werden. Es handelt sich hierbei um Pumpen mit geringem Leistungsbedarf in der Größe von insgesamt 3 kWh je Tonne HNO3 rein, somit um einen ganz unerheblichen Energieaufwand, der nur aus Gründen der Einfachheit nicht ebenfalls von der Anlage selbst aufgebracht wird.
Beim Anlassen der Anlage wird zunächst der Brenner auf seine Temperatur mit einer Leistung gebracht, welche etwa gleich der ist, welche dem mit dem normalen Arbeiten des Verdichters für die nitrosen Gase verträglichen Minimum entspricht, d. h. etwa 50% der Nennleistung. Die von der Oxydation herrührenden nitrosen Gase werden gekühlt und zeitweilig an dem Verdichter für die nitrosen Gase vorbeigeleitet. Die mit halber Last gespeiste Absorption erzeugt nur einen geringen Druckverlust, welcher gestattet, das Restgas der Entspannungsturbine mit einem Druck zuzuführen, welcher ausreicht, damit die Turbine den Verdichter anzutreiben beginnt.
Sobald die richtige Temperatur am Ausgang des Ammoniakbrenners erhalten wird, läßt man die Restgase in den Austauscher 11 eintreten und nimmt das Anlassen durch allmähliche Belastung des Verdichters für die nitrosen Gase vor.
Nach Maßgabe der Druckzunahme in dem Absorber nimmt die von der Entspannungsturbine gelieferte Leistung zu, so daß der Betrieb mit dem gewünschten Druck in kurzer Zeit erreicht werden kann.

Claims (6)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von Salpetersäure einer Konzentration bis zu etwa 68% durch Oxydation von Ammoniak mittels Luft oder einem sauerstoffhaltigen Gas unter einem Druck von etwa 3 bis 4,5 ata, bei welchem die Absorption der nitrosen Dämpfe bei einem höheren Druck als dem der Verbrennung erfolgt und die Entspannung der Restgase der Absorptionsstufe zur Verdichtung der Gase vor der Absorption ausgenutzt wird, wobei die Restgase vor der Entspannung im Wärmeaustausch mit den aus der Verbrennung kommenden Gasen erwärmt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Erwärmung der Restgase durch die nitrosen Gase zweistufig ausgeführt wird, derart, daß der an sich bekannten Erwärmung durch die unmittelbar aus dem Verbrennungsofen austretenden, noch nicht auf den höheren Druck verdichteten Verbrennungsgase eine Vorwärmung durch die bereits verdichteten Verbrennungsgase vorgeschaltet ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gesamterwärmung der Restgase in Abhängigkeit von dem in der Absorptionsstufe herrschenden Druck so geregelt wird, daß die sich nach der Entspannung auf den Atmosphärendruck einstellende Temperatur der Restgase oberhalb deren Taupunkt liegt.
ίο
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die zweite Stufe des Wärmeaustauschers der Restgase mit den unmittelbar aus dem Verbrennungsofen austretenden, noch nicht auf den höheren Druck verdichteten Verbrennungsgasen so geregelt wird, daß diese Verbrennungsgase eine zur Vorwärmung des dem Dampfkessel des Brenners zugeführten Wassers ausreichende Wärmeenergie behalten.
4. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit einem Brenner zur Oxydation des Ammoniaks mit Hilfe von Luft oder Sauerstoff enthaltenden Gasen, einer oder mehreren Oxydationskammern und einer Absorptionsvorrichtung für die nitrosen Gase, einem durch Dampfturbine angetriebenen Kompressor zur Aufrechterhaltung des niedrigeren Drucks in der Brennerstufe und einem von einer Gasturbine angetriebenen Kompressor zur Aufrechterhaltung des höheren Drucks in der Absorptionsstufe, dadurch gekennzeichnet, daß längs der Leitung (10, 15) für die nitrosen Gase zwischen dem Brenner (8, 9) und der Absorptionsvorrichtung (21) zusätzlich zu dem vor dem zweiten Kompressor angeordneten Wärmeaustauscher (11) zur Erwärmung der Restgase hinter dem zweiten Kompressor (16) ein weiterer Wärmeaustauscher (18) angeordnet ist, welchen die Restgase vor dem ersten Wärmeaustauscher (11) durchströmen.
5. Anlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem zweiten Kompressor (16) und dem (in Strömungsrichtung der nitrosen Gase) dahinter angeordneten zusätzlichen Wärmeaustauscher (18) eine Oxydationskammer (17) angeordnet ist.
6. Anlage nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß in der Restgasleitung (27, 28, 29, 32) vor der den zweiten Kompressor (16) antreibenden Gasturbine (31) ein Überhitzer (30) angeordnet ist.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 594 396, 622 726;
schweizerische Patentschrift Nr. 93 266;
britische Patentschrift Nr. 360 778;
USA.-Patentschrift Nr. 2 135 733;
Chem. Zentralblatt 1938, I, 146 (Ref. der deutschen Patentschrift Nr. 650 891).
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
DES48528A 1956-01-09 1956-04-27 Verfahren und Anlage zur Herstellung von Salpetersaeure Pending DE1091094B (de)

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